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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 13, 1911)
-Msre:sie’tm L. von Rabniß. »Allo. lieber Schmettetn Sie müs sen die Aussicht beim Schießen liber nesneern Der Feldtoebel hat mit sei ner Schreiderei zu thun. und Velsow habe ich wegen der Anwesenheit seines alten herrn vom Dienst entbunden. Der «liebe Schmetten« —- richtiger Freiherr Egon von Schmetten, Ober leutnant in der 8. Kompagnie des JnsanteriesRegirnentö 136 —- ma te sein stolzes sicht, als ihm sein »diiuptling« iese Kunde überbrachte. Hatte doch Elte, des Obersten blondes Töchterlein. ihn bei der gestrige-r Ru deroartie so oerbeißungsvoll angesehen und die Hossnuna ausgesprochen ihn heute wieder am Strande begrüßen zu lönnen. Und da saß er nun, der »liebe Schmetten«. und mußte aus die immer wieder· mistlingenden Schich vctsuche der polnischen Milizen aus passen! Es war, um an den Bäumen raus zu kriechen s— nur waren leider keine da! Tslus seinen tiestrauriaen Gedanken iilser die Schlechtiqleit der Welt im allgemeinen und die seines Häuptlings im besonderen wurde er durch den Ruf des Unterossiziersx »Der Here Oberst lomrnt!« ausgeriittelt. Der Herr Oberst war in sebr gnä diaer Stimmung: schon aus der Ferne tönte sein: »Dann danie, Herr von Smmettem lassen Sie sich nicht stö ren!« Nach lurqem Verweilen während dessen Schwellen den möglichst dienst eisriaen Mann tuarlirte. ritt der Herr Oberst sichtlich bestiediat mit srenndlichem Gruß weiter, und Schmetten sanl sosort wieder in seine traurigen Gedanlen zurück. Fünf Minuten später ertönte eine stattliche Stimme: »Sag’ mal, Egonchen, willst Du denn eigentlich hier übernachten? Du weißt doch, wir sollten um liins Uhr am Strande sein, und jetzt ist es be« reitg vier vorbeit« Der dies tief, war Leutnant von Waldan, wegen feines immer fröhli chen Muthes der ertlörte Liebling des Regiments und der spezielle Freund Schmettens. »Ihr-e mir ’nen Gefallen, geh’ an den Strand und verkünde den Herr: fchnften, ich würde den Sommer iiber hier draußen bleiben und langsam Wurzel schlagen!« »Na nu, was foll denn das liebe Elschen dazu fagen?« »Menfch, fchtveig’ bloß still! Siehft Du denn nicht, daß ich im Begriff bin, verrückt zu werden? Und ich hatte mir das heute fo nett gedacht. Muß da der hauvtmann plötzlich so ’ne un motidirte Abhaltung bekommen und mich hier mit all’ meinen Hoffnungen fchniide sitzen lassen!'« »Du. Egonchen. tvir könnten viel leicht fiir derartige unvorheraefehene Fälle eine heliographifche Verbindung don hier nach dem Strande einrich ten -«s'« »Wenn Du hier etwa noch diimliche Mitte machen willst, treibft Du mich thatiöchlich zum äußersten! Ich bin nhnedies fchon tviithend aenua!« »Es-they beifeite, ich hab« ’ne feine Ihr-« ,,Witd was rechte-.- feiu!« brummte Gaon . »Sieh mal, Dein Häuptling tvar hier« Dein Schtviegerpapa in fpe des gleichen, der Major ift verreist, andere Kompagnien schießen heute nicht « alfo einfach! ich mache den Dienst fiir Dich, und Du eilft zu Schön-Els chen!'« Die Jdee war allerdings gut. aber Schinetten hielt die Sache doch für zu ristant. Doch tvie fo oft im Leben — der Versucher siegte! »Auf Flügeln der Liebe« eilte Schmetten der Stadt FU. i If f llnterdessen ritt der Oberst in anqe nehme Gedanlen vertiest weiter. »Ist eigentlich doch ein netter Mensch der Schmetten immer sröb lich, tüchtig im Dienst solide mit ei nem Wort: ein vröchtiger Kerl! Ich möchte mir Ivobl solchen Schwieger: sohn iviinschenl Doch da stillt mir ein wir liaben ja beute Abend einige liebe Freunde bei uns da könnte ich Schmet ten noch bitten, aus eine Stunde zu uns zu lornmen!« Mit diesem Vorsatz wandte der Herr Oberst sein Pferd, um nach dem Schießstand ziiriiclzutebren, um Schmetten gleich siir den Abend ein zuladen. Doch wie erstaunte er, als er statt des Erwarteten dort Waldau vorfand, der gerade einen Witz losgelassen ha ben mußte, denn die Kerls lachten, daß man es schon von weitem hörte. Die verlegen von Waldan vorgebrachte Entschuldigung Herr von Schmetten sei plößlich univobl geworden, nuhte bei dem Scharsblick des Herrn Oberst nicht-. Mit ganz anderen Gedanken über den »priichtigen Berl, den Schmetlen«, ritt der gestrenge Oberst beim. Als Schön- Elschen in der seligsten Laune zu hause anlangte, hatte der herr Papa sich in eine nette Stimmung hin eingeredet. Als Elichen nun gar noch den bere lichen Nachmittag pries und versteckte Anspielungen machte, was site ein lie ber Mensch here von Schmetten doch eigentlich sei da brach das Ungewitter« bei dem Papa los. s »Ein Windhund ist er der seinen Dienst ohne weiteres berliißtl Aber ich« werde es ihm eintränien, darauf kann er sich verlassen!« Aber, Papa, Du meintest doch ge stern noch —« »Gut nichts meine ich! Schweig still. von ihm ich will nichts mehr hö ren. « Elschen verließ schnell «das Zim mer um die hervorbrechenden Thea nen zu verbergen während der Oberst zoix ein Tiger im Zimmer aus und ab te «- sik e Als am anderen Morgen Oberleut « nant von Schmetten und sein Freund von Waldan aus dem Reaimentsbuq reau kamen. machten beide sehr »be-« drippte" Gesichten Abgesehen von der! längeren Zeit stiller Zirriickaezogenheit,. die der Herr Oberst ihnen ausge-» brummt, war ihnen noch etwas Ange nehmes betreffs ihrer ferneren Tbätia s teit gesagt worden. ; »Das kommt von Deiner blödsinni ! gen Jdee2« brummte von Schmetten »Man möchte heulen wie ein altesi Weib! Herrgott, was wird Eise bloß; sagen! Wir waren gestern noch so se » lig!" »Na sei nur nicht undanlbarl Gut war die Jdee doch! Und weißt Du, ein Trost ist es doch, daß das, was» der Oberst vorhin saate, fiir zwei be stimmt war L fiir einen wäre es ein» bißchen reichlich gewesen« s-- -— — Und nun kam eine lanae Leidens-! zeit! Nachdem sie ihre Zeit als Zimmer schmuck absolvirt hatten, ging der» Tanz erst recht log. Nichts, aber auch aar nichts, konnten sie, namentlich Schmetten, dem Oberst recht machen. Wenn es etwas zu tadeln gab, wur den die beiden Freunde sicher erwähnt. Außerdem gab es für sie Dienst —— so viel Dienst nab eg eigentlich gar nicht! Und so standen sie auch heute wieder-l nach einer längeren Zeit auf dem Kass sernenhofe. l »Weißt Du.'« fagte Schnretten l »wenn das noch längere Zeit so fort geht lasz ich mich versehen oder ich werde Versicherungs Jnsveltorl Wir haben den dummen Streich wirllichl aenug aebüßtl Und dann Ilse! Sie sieht mich immer so traurig an —- es iit zum Verriickttverden!« ! »Ja Egon mein Junge, ich habet auch schon ernsthaft daran gedacht s mich fiir gewisse Fälle mit einem biirsz gerlichen Gewand und Zylinderhutt auszuriisten Wenn man nur nicht so« mit Leib und Seele Soldat wäret« Jn diesem Augenblicke lam eine Or donnanz quer über den Kasernenhof auf die beiden lot-gesteuert und mel dete, der Herr Oberst wolle sofort den herrn Oberleutnant von Schnietten sprechen. Klopfenden Herzens meldete sich Schmettem Der Ober-it blieb erst eine geraume Zeit stehen, blickte Von Schmetten durchdringend an und -«- sagte gar nichts. »Das lann ja nett werden!« dachte Schmetten. »Aber ich habe doch jetzt ioirtlich nichts auf-gefressen!« Endlich blieb der Oberst, der einige Male unihergegangen war, dicht vor dem sein Gehirn nach irgend etwas Tadelnsmertheni, was-( er begangen ha ben könnte, durchsuchenden Schmetten stehen und sagte: » »Z« meiner Freude, Herr von Schmetten, haben Sie die strenge Be handlung, die ich Ihnen angedeihen lassen mußte, nicht nur mannhaft er tragen, sondern Sie haben fortgesetzt durch regen Diensteiier Ihre Unacht samleit, wie ich Jhr Vorgehen bezeich nen möchte, wieder gut gemacht. Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen dies Zugeständnis; machen zu können. Um Jhnen mein Vertrauen zu geben, habe ich beschlossen, Sie iiir die dem nächst bei mir freiwerdende Abwan tenstelle vorzuichlagen Jm iibrigen möchte ich die Einladung, welche ich Jhnen seinerzeit aus dem Schießftande zugedacht. für heute Abend wiederho: len. Ich hoffe, ich tann meiner Frau und auch meiner Tochter Jhr Er scheinen antiindigen -- Und dann noch eins! Bringen Sie doch auch Ih ren Freund Waldau mit!« s-— —- — ——--—-— Lehrer-: Michel, bilde IIIII IsIIIrII ZIIII mit dem Watte »allmöhlich' Schüler Uns Crdomset filin all Iuehtiq Ihre erste Liebe. i Humoresie von C. Wailani. Anna Schulze war Lehrerin. Mit sünsundzwanzig Jahren war sie fest angestellt und sah trotzdem recht nied lich aus. Da sie in der deutschen Sprache: Orthvgraphie, Grammatik und Stilistil das Prädikat »vor-Hüg lich« besaß und doch schließlich die flachsköpsigen Mädels in ihre Ge heimntsse einweihen mußte, fühlte sie, Idaß mindestens eine zweite Marlitt ivder Eschftrnth in ihr steckte. Warum Jsollte sie, Anna Schulze, Lehrerin für .Geschichte, Geographie und Deutsch denn eigentlich teine Skizzen, Novel len, Romane schreiben? Das wäre wahrhaftig eine Versiindiaung an ih rein eigenen Joh. Eines schönen Tages setzte sich Fräulein Schulze an den großen Fa milientisch nnd torkiairte keine Heite. Sie legte ein halbes Buch weißes Kanzleipapier vor sich hin nnd steckte eine hlitznagelneue Feder in den Hai ter. Nun konnte die Schriftstellerei beginnen, die ztveiselsohne Ruhm und Geld brachte. Sie war sicher, ihre Ge schiehten gesielen! Ali-' Anna Schulze die Feder an setzte, mußte sie eine unliebsame Ent deckung machen: Sie wußte nicht, wag sie schreiben sollte! »Wenn mir nnr et was einfiele!" Es iiel ihr aber nichts ein. »Ja, nnd wie schreibt man iiheri haupt einen Roman?« Wenn sie das nur gewußt hätte . . . Rath reislichem Nachdenken erlangte sie die Gewißheit, daß in einem solchen Werte die Liebe eine Rolle spielen mußte, sogar eine grosse, die haupt sächlichste Rolle! Wie Anna Schulze nun weiter iiber das Thema »Liebe« nachsann, tauchte duntel in der Erin nerung eine kleine Episode vor ihrem Geiste aus« Damals aus dem Semi nar, da hatte ein Leutnant ein gewis ses Interesse siir das zierliche blonde Persönchen an den Tag gelegt. Frei lich, iiber Grüßen und berschänites Lächeln waren Anna und der schnei bige Ulan nie hinausgelotnmen Da der Ulan zur Kriegsschule komman dirt wurde, zerfloß das leuchtende Bild in nichts. Anna hatte sich nicht darüber gegrämt mit ihren achtzehn Jahren. An dieses unschuldige Intermezzo dachte die Vierundzlvanzigiährige wie der nnd alsobald beschloß sie, jene Ge schichte niederzuschreiben. Und sie schrieb. Zehn Quartseiten waren unbrauch bak gemacht. als Anna Schulze den letzten Runtt binsetzte und stolz lä chelnd ihr Opus in seiner Gesammt heit aus sich wirken liest. Das Schönste war entschieden der Titel: »Ih» erste Liebe«. Novelle von Anna Schulze. Aber auch sonst! Die Schreiberin war mit sich und ihrem literarischen Erstling zufrieden. Weniger war dies der Fall beim Feuilletonsredalteur der größten Zeitung der Stadt. Der blickte mit einein heiteren und einem nassen Auge vom Zchreibtisch aus, als Anna Schulze in sein redattionelleg ;Tu5tulum trat. Fertilletonsredatteure jsind im Gegensatz zu den politisch pes isiniistischen Kollegen sast stets Opti ; misten vom reinsten Wasser nnd leicht »geneigt, der Begeisterung Einlas-» in die lnrische Brust zu gewähren Be sonders wenn »Sie« goldschimmernde Haare und blaue Augen und rothe iWangen hat. l lind so laut eg, das-, Hans Mener sali- Fenilletonsredattenr nach der Let ltiire dachtet »Was ’n Quatsch!« und Hals Mensch sprach: »Ganz niedlich!« sDabei ihre holde Erscheinung liebevoll ins Auge faßte. Flurzz Hang Meyer acceptirte das Wert. Denn wenn man es umschrieb, überlegte er und ein paar Lichter aufsetzte und es dann gelegent lich an verborgener Stelle abdrnckte, mochte er sich die kleine Sünde am Publikum verzeihen. Und so geschah es. Hans Meyer opferte der Bearbeitung eine Stunde und bie »erste Liebe« erschien. War das eine Ausregunqs Unuu Schulze war ,,gedruckl«! Sie selbst nahm es mit mehr Gleichmnth hin, als billigerweise erwartet werden tonnte. Man weiß doch schließlich was man kann. lsinen Llnaenblick dachte Anna wohl darüber nach: Hatte sie Denn das wirllich geschrieben? Kaum. »Hm -- na fa « die üblichen ,,kedaltionellen Aenderungen« . . . Mama, die gute, alte, nnnng or deutlich ans ihrem schwarzen Hans lleid heraus vor Stolz über Anneheng Werk. Sie that’g nichts ander-J, buck Kuchen in Masse und lud ein Tugend Verwandte zum Katser. Solch ein Familienereigniß mußte gefeiert werden. Tante Gertrud wak entzückt, Tante Mila schlug die diirs ten Hände über dem Haupt zusammen und Tante Emma wurde gelb vor Neid und Aetger und die alle Groß marna ivackelte vor lauter Rührung anhaltend mit dem Kopf und lonnte nur immer seufzen: »Ach Gott« ach Gott, wer hätte das gedacht nein, wer hätte das gedacht! Unsere Anna, un sere Annal« Tante Gertrud sagte: »Ganz reizend!«, Tante Mila echote: »Einsach entzückend!« und lsmma brummte bissig: »Hm, hint« Die Onlels waren skeptischer oder thaten wenigstens so. Adolf hatte ei nen »Blaustrumpf« aus den Lippen, besann sich aber rechtzeitig und be nugte den geöffnet-In Mund zum Gäh nen. Waldemar widmete sich einge hend dem vorzüglich gerathenen Napf tuchen. Vase Hedwig, eine Jungfrau von etlichen Dreißig, spannte den Fa den der Unterhaltung weiter: »Von wem unsere liebe Anna das nur haben mag?« Womit sie wohl das Talent, auch die Erfahrung in puncto Liebe meinte, die in der »ersten Liebe« zu tage traten. . »Ja, von wein mag sie’s nur-Tha ben?« .,Soviel ich weiß, liebe Clara, warst Du im Deutschen nie so besonders«, ergänzte Tante Emma zur Mama ge wendet. Die wehrte ab. »Nein. das glaub’ ich selbst nicht. Aber vielleicht mein Seliger . . « Onkel Bernhard pruftete los: »Ne, ne. Clara. Mar hat nie Geschichten ge schrieben!« »Hm, hm, geschriebenl hat der« teine,« versicherte Emnra und drehte die Augen zum Himmel und Onkel Adolph war gemiithsroh genug, den« Saß zu ergänzen: »Geschrieben nicht — aber gemacht!« Ein halbes Dutzend Augenpaare durchbohrten den Bissiz aen. »Na, ich meine man nur. Ich bin ja schon itille.« Aber um seine ( Mundwinlel lies ein breites Grinsen.'! Anna Schulze war selig. Sie wußte nur: Jetzt war sie berühmt, oder doch so gut wie berühmt. Sämmt liche Verwandte würden morgen Eis-! tranummern der heutigen Zeitung ho- i len· Jn ihrer Seligkeit ging Anna-. sogleich ans Wert und schrieb eine i «zweite Liebe«. : Hang Meyer stöhnte und fügte sich. Bei der Dritten wagte er Widerspruch und lebnte mit schwerem Herzen — I Ab. Anna Schulze war empört. Ini merbin, es konnte wohl ivabr sein, war- Hans Meyer gesagt: Wir haben Uebersluß tm literarischen Arbeiten, die erst abgedruckt werden müßten, man sei dazu verpflichtet u. s· w. . . .« Aber dann schwoll ibr das Bewußt sein ihrer Größe: Die Xer Zeitung war ain Ende doch »nur ein Provinz blatt«. Das Genie braucht ein arößei res Feld ·-- Berlin! Hans Meyer· batte ibr da ein paar Adressen no tirt. . . , Die arosee Enttäuschung lam. Rromvl brachte die Post die Manu- ! llrintdackete iuriick und dabei lagen ac druckte Zettel. einer wie der andere: »Wir bedauern böslich, Jbre geschätzte Arbeit nicht acceptiren zu können. . .« Nach vier Monaten lehrte Anna Schutze reumiithig zu ihrer Heimathi Heilung und zu Hans Meyer zurück, der trotz allem darüber nicht böse sein . konnte. Und da Anna Schulze leben- ! falls trotz allem) sonst ein vernünfti- i ges Mädel war, fragte sie geradezu: »Herr Meyer -- sprechen Sie ehrlich: Jch habe wohl doch lein Talent zur SchriftstellereiZ« Seufzend aber ehrlich erwiderte der Mann der Feder: »Im Vertrauen ge l sagt, liebes Fräulein Schulze nein!« Eine Thräne hing ihr an blei- i cher Wange. « Meyer gab sich einen kräftigen Ruck, stand aui und sagte- ernst: »Wir-Hieb nicht! Aber, mein liebes Fraulein Schulze, ich möchte wetten, daß ein anderer-, tausendmal schöneres Talent in anen schlummert!« »Und das tvare3« Jn banaer Neu aier hingen die arosszen blauen Vluaen an Meyerg Lippen. ,,(Finen Mann aliidlich zu Iuachen,« stieß er tuit Energie hervor! Seine eiaene Zutunst heloies Herrn s Hang Meyer, daß sein Urtheil den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Aug der papiernen »ersten Liebe« war die lebendige arofze Liebe seines Le bens geworden. W Flimmer-n der Augen. Nervöse Personen sind mancherlei krankhaften Antvandlungen ausgesetzt, zu denen nuch das Augenflimmern ae hört Dirette Ursache desselben ist eine Ueberaetstrengung der Augen, z. B. durch Lesen im Oalbdunlel oder wiihrend des Fahre-no auf Straßen und Eisenbahnen Als weitere Ursa cltcn tommen in Betracht: reichlicher Altoholgenuß, geistige llederanstreng ung, Ausschweifungen Ruhe und Kräftigung des ganzen Körpers, so wie Schonung der Augen sind die be ften Gegenmittel. Indessen giebt eg zur Beseitigung des lästigen Zustnn des, neben Vermeidung der Ursachen, noch ein besonderes Mittel, welches zugleich für die Erhaltung der Seh kraft von Nutzen sein kann. Man gewöhne sich, tiiglieh die Angengegend am besten vor dem Schlafengehen, mit kaltem Wasser zu befeuchten. Sollten entzündliche Zustände austreten, so ist das Wasser warmer zu nehmen. Besonders günstig siir Vlugenpflege ist die Beseitigung der Halsbinden »Hulsfrei!« schützt darum auch gegen »Augenflimrnern«. Richtige Verstrutlinnq. »Schon zweimal habe ich Fräulein Selma meine hand fiir s Leben ange boten, aber jedesmal hat Sie sich Be dentzeit eeibetenf «Da wird wohl ein anderer seine ha«nd im Spiele haben. « Humoristisches Der Hist-ler Junger Ehemann: »Deine ist das Essen nicht bloß verbrannt, es ist auch sganz und gar verfalzen!" Frau: »Aber, Eduard, daß es ver salzen ist, davon kann man doch nichts mehr fchmeckeni« Gemüll-alt Dame ldie zwei Freundinnen zu Besuch hat, fiir fich): »Ach Gott, wenn nur eine von Beiden gehen würde ich habe Jeder fo viel iiber die Andere zu erzählen!« Im Wirthshaus »Wiediel pflegen Sie denn fo Abends zu trinken?« »Für gewöhnlich vier, hin und wie der fünf aber meistens fechs Liter« Swtimenh Kritiier lin einer neuen Operette eine bekannte Melodie hörend): »Es stimmt doch: wag gut ist kommt wie den« Vergleich. »Der Müller, hier in dieser feinen Gefellfcheft?!....Der muß sich doch vorkommen wie Wasser in einem Mnßkrug!!« « Kleine isefiilligikit Freund: »Du, Eduard möchtest Du .Dich nicht um eine neue Braut um feherZi Jch habe mich auf allen Dei nen Verlobungen immer so gut amii siri!« Ein Getiebenetc Kunde: ,,Vorige Woche habe ich diesen Spazierstoei von Jhnen getauft. und Sie haben mir versichert. daß der Griff echt Elfenbein ist; er erweist sich jedoch als Jmitation.« Kaufmann: »Das thut mir leid, mein Herr; aber ich beziehe mein El fenbein direkt aus Ceylon und tann mir die Sache nur auf diese Weise ertlären, daß die dortigen Elefanten falsche Zähne haben miissen.« Verhaltener Schmer ,,Waren Sie auch bei der Beerdi gung gestern?« »Ja getviß!« ,Und haben Sie recht getoeint?« »Nein, ich tonnte nicht ich hatte ja mein Taschentuch Vergessen!« Gewissenhaft Professor (zur Köchin, die den Dienst verläßt): »Hier haben Sie Jhr Zeugniß· Sie waren zwei Jahre bei uns. Jn dieser Zeit haben Sie drei ßigmal miserabel, achtzigmal imNoth falle genießbar, hundertzwanzigmal halbwegs annehmbar aber fünf hundertmal brillant actocht.« Jltre Anfchnunnsp Lebetnann tzur Balletteusett »Du, Dein früherer Verehrer, der Bankier Meier, ist tvegen lltttreue oerhaftet toorden!« — « Balletteuie: »Ach, das ist aber recht, daß der Staat endlich einmal was zu unserem Schutze thut.« Sprüche mit Anwendungcu. »He nun, man tragt, wag- man nicht ändern tann!« sagte ironisch der Gatte, da frua die erzürnte Gat tin, wag sie mit ihrem neuen, der-« pfuschten Kleide machen solle, das sich auch gar nicht andern lasse. »Ich lasse dich auf dem Trockenen sitzen!« schrieb der reiche Onkel sei nent um Moos bittenden Neffen, da toar dieser auf dem besten Weae zu dersumpfen· »Ich glaube fie hat sich verliebt!« sagte der Gatte zu feiner Frau. da hatte er beobachtet« daß seine älteste Tochter immer die Hände voller Tiu tenflecke hatte. In der uiiiiftniiostelliiiiq. Maler lder einen Könfer fiir sein Bild wittert, zum «21uffel)er):«,,3tehen die beiden da schon lange unter niei nein Bilde?« »Ja, schon den ganzen Nachmittag . das muß wohl «n Liebespanr sein das will nicht gestört mer den!« Nicht is schlimm. Knndim »Ein5 gefällt mir nicht ·... dnß der Herr so feinmelblondeg Haar hat!« Heitathgvertnittlert »O, aber doch 1ur noch wenia.« Savios-. Klienit »So, Herr RechtsanivalL setzt habe ich Sie mit dein Streitfall genau bekannt gemacht. Meinen Sie, daß wir den Prozeß gewinnen wer-— den?« Rechtsanwalt: »Aber ganz zwei fellos - der Fall liegt ja so llar!« Klient: »Dann will ich doch lieber nicht klagen was ich Ihnen erzählt habe, war nämlich die Stiche meines Gegners!« . - Inhalte-lehnten 4 Prinzipal: Meier, ich sag· Ihnen» bloß drei Worte: Suchensesich eg ondern Posten! « smnslnjlterin Unm Studentens: Herr EiiffeL iels habe soeben bemerkt, daß ni) meine Geldbörfe verloren habet sw) Mart waren drin! Linde-us Na. trösten Sie sich. Frau Wirtin, dast- Geld wird sieh wohl finden. Ahn-, was sagen Sie dazu, iels habe heute beim Emmen meinen Kopf verloren, da ift gewiß noch viel schlimmeer Hnnsbälterinz J bewahre-, da war ker wenigstean ntelniz drinl Jnngcr Eljcmmm igclnsicn, atm- In ncrlim crrcth: »Weißt du, mein Kind, im denkt-« unser Wortsctmtz an stoscnmnen ist groß genug, das-, du nicht inc- Tieucim zu greifen brauchst «.L«snzdkcn« und »Zdnntckckj)cn« und Männkic« lasse Ich mir noch gefallen Ver-schont- mim aber mit »Musi« nnd tUsäuszchch Das hört sich nicht gut an vor dcn muri-l« O Manni: ,,.lhc1·, du -c·lmf, acfchieht ja doch um alt-J Licht-P Vater tscin Eöhndnn im Reccncn nannnictcndh JUasJ kojnt nnkn ein An zun, tvcnn ich für den Stoff MS ,fj"tr dass ,x-nttc1·y;s’»7.'s nnd für -mncidcrlohn O F r i tz m r n Hmmlwnjnntdd : »Ach, Pape-, lnnf Tit· lieber cincn set-Hund« Ewnsr Tit-J Erlebniss, dass Eis da cr zijlvchk Herr Förstnz Um erst with ein Humm- oou Ihnen erzählt For-sich coo wir luißt dem-. dck ocrlognsnc Nerl? »E« schonten Gruß Vom Muskelan Wut un hin Iocfr Kln Mann Ess( sitt wohl so ftcindliclj und get-en mir Duct nssm katüber?«