---—-- — RGO-. R heinfa hit. i - ---«1-.. ...--—- l Von Anna o. Paul-uns Frau Ellen Mein-out aus Amster dam war die junge Wittwe eines rei men alten Fabrikanten, der ihr keine« Kinder, aber dafiir ein immerises Ber mögen hinterließ. Von Geburt Deut sche. hatte sie jetzt eines leichten nerböi I sen Leidens wegen acht Wochen in ei- ; mai Sanatorimn im Taunus zuge Tracht und reifte nun zurück. Sie fuhrz nMainz, wo sie Verwandte aufge- ; sucht hatte, mit einem der prächtigenj Diisseldorser Dampfer nach Köln, dort l beabsichtigte sie sich einen Tag aufzus2 bitten um dann mit der Bahn weiter zur-elfen. Eie verspürte so ein herrliches Frei heitggesübL war es doch ihre erste grö ßere felbstsiiindige Reise. Auf der Her fahrt war sie von ihrer alten pedanten Zchwägrin begleitet worden. Und frü her, jede noch so kleine Reise hatte sie in Gesellschaft ihres Mannes ge macht. Sie war ja noch so jung gewe sen, so jung, als sie heirathete. — Sie sah wunderhiibsch aus in dem tadellos sitzenden Reisemantel und dem weichen Hütchen, das ihr zartrosiges Gesicht so reizend umrahmte Frau Ellen stiißte sich leicht auf die celtenbalustrade des Schiffes und vliclte hinaus auf das wundervoll wechselnde Uferpanorama. Von Bacherach herüber griißten die thinen der Wernerstirche und driiben tauchte oielthiirniig und trutzig die von Kaiser Ludwig dern Bat-er erbaute Pfalz auf Und weiter rauschte das Schiff, vorüber an Raub mit der neu ausgebauten Burg Gutenfels, vorüberi an den impofanten Uebereften der Schönburg Und ringsum auf den ho hen Bergen von denen uralte Bauwer te herniederschauten in den giitrernden immeriunaen Strom, da wohnten gar seltsame Sagen und Märchen aus längst vergangenen Tagen. tlm zerfal- « lene inooibewachsene Mauern flüsterte der Wind vergessene Geschichten ooni Menschen, die dereinst gelebt, von ihrer Liebe und ihrem Leid, von ihrem Gliick i und ihrer Qual. -- -- Frau Ellen empfand so etwas wiei Unbehagen, sie war neroöö und wußte eigentlich selbst nicht warum. Er stand sicher wieder in ihrer Mier sie fühlte seinen Blick, feinen heißen jungen, dur stigen Blick. - Sie drehte sden Kaps ein wenig, rich tig, da drüben lehnte er an der Thiir. die hinunterfiihrie in den Solan. Sie versuchte eine lalte, gleichgültige Miene aufzuseszen, was ihr aber völlig miß lang. Und das machte sie nur noch net-rissen Mein Gott. was war nur mit ihrs « geschehen? Wie verwandelt kam sie sich vor. Sie, die bisher durch ein ruhiges, wohlternperirtes Leben geschritten, sie erschrak vor zwei duntlen Angen. vor den Augen des fremden Mannes mit der überschlanlen schmalen Gestalt und dem ties gebranntem scharfgeschnitte nen Gesicht. Sie erschauerte und ihr zartes Oval siirbte sich intensiver, als er plötzlich an ihre Seite trat. Eben bog der Dampser um die Bie gung an der Lorelei. Vorn Deck er llang von hellen Frauenstimnren hei nrs unsterbliches Lied, weich und weh nriithig schwebte es dahin iiber dasi Wasser und schwang sich empor his zur höchsten Spitze des schrossen Fel sent-, wo sie in mondhellen, zauberhaf ien Nächten sitzt. die wunderschöne, grausame Bergsee mit dem goldenen Haar, und ihre heriickenden Weisen er tönen läßt. die den Schiffer in Tod und Verderben locken. »Und das hat mit«ihrem Singen Die Lorelei gethan.« - Leise verhallte das Lied. »Das war schön, nicht wahr Z« Jn etwas irerndariigem Alzent schlugen die tragenden Worte an ihr Ohr. Die Angerodete schral zusammen, sie hatte einen Augenblick völlig die Gegenwart des Fremden. vergessen. Das Lied hatte ihre Gedanken absor birt, die tiese große Sehnsucht, die daraus sprach, sie gefangen genommen und sich aus sie übertragen. sie-hätte weinen mögen vor Sehnen. Vor Seh nen nach einem-Etwas, das sie nicht vermocht hätte, in Worte zu riechen. Aber groß und wundersam mußte es sein das Unbekannte. Eigentlich war sie doch gliicklich, reich, schön, eine vielbewunderte, vielumschmärmteFrau. Nie hatte sie an Sentimentnlität gelit ten, und nun benahm sie sich wie ein Backsiich- die gewandte sichere Welt dame stotterte und wußte tein Wort zu erwidern im Banne der harten fun gen Augen« dte sie unteriochten. Ganz ( merkwürdig ward ihr zumutbe, wie1i leise tustende Finger glitt-es ihr iiber F die Haut und das Blut strömte ihrs zum Herzen. als wollte es zu schlagen ; aufhören. ( »Gnö«digste fühlen sich nicht wol-til Kommen Sie. bitte, unten im Saloni ruhen Sie ein Weilchen und trinken ein Glas Wein, das wird Jhnen gut thun.« Sie entgegnete nichts, doch mehrte sie ihm auch nicht« als er sie sortsitsntr. Unten im Solon befand sich bei dem schönen Wetter Niemand, nur einseit ner lungerte herum, der brachte den bestellten Wein und ging dann auch hinaus. «Nun gestatten Sie. gnädige Frau, sdaß ich mich Ihnen vorstelle: Pabld de j Ihmer Ellen sinurmelte ihren Namen un deuttich. Der Fremde verbeugte sich lächelnd und fiillte die Gläser. Gold- - hell blinkte der rheinische Wein. Ellen trank hastig, fast gierig. . Der Wein that ihr gut, sie ward imunter und gespriichig, erzählte, woher : »sie kam und wohin sie ging und hörte s sehr interessirt dem Plaudern ihresi neuen Bekannten zu. Sie erfuhr, dasz ’ er Spanier sei, der sich zu Studien zweeten in Deutschland aushalte.-—-Die » Zeit oerflog ihr wie in einem schönen Traum, sie fiihlte sich so unendlich, so wunschlos glücklich, sie gab sich ganz dem Augenblick hin. Sie war nicht mehr die reiche stolze Frau, nein. nur ein einfaches glückseligez Menschen kind, dem eine übergroße Lebenswonne schier die Brust zu sprengen drohte. Wie weit, wie unendlich weit lag Amsterdam, ihre zweite Heimath wo sie alle wohnten, die steifen Verwand ten, zu denen auch er gehörte, Frederii dan Santen. den ihr die Familie zum zweiten Gatten bestimmt hatte. Doch die Familie verrechnete sich. Diesmal wollte sie frei wählen und nur dem Manne folgen, dem-ihr Herz gehörte. Das gelobte sie sich. Pasblo de Ramez schien zu ahnen, was in ihr vorging, ein tiefer leuchten der Blick traf sie. Vorläufig war sie glücklich, noch einige Stunden mit ihm zusammen sein zu dürfen, denn auch er fuhr heute bis Köln. »Hofsentlich fiihlen Sie sich nun anch wieder ganz wohl. gnädigeFrIiu«, fragte er fast zärtlich. Sie nickir. Wie besorgt er um sie war «Doch ein Viertelstündchen schenken Sie mir, bitte, noch allein«, bat er, »später aeleite ich Sie dann wieder nach oben, wenn Sie geftatten.« Sie war einverstanden, war sie doch s herzenssroh, noch ein wenig mit ihm allein zu sein. Ein wundersüßer Zaubertraum schien sie gefangen zu halten. Sie saß l zurückgelehnt und ihre Hände lagen im ( Schooß gesaltet. Gut geformte schma- s le Hände von der Farbe matten Elsen- s beina, und an der einen blitzte ein kost- l barer Brillantring. Der Spanier blickte einen Augenblick interessirt aui den Ring und daraus hindeutend, saas te er nachliifsig: «Welch schöne-Si Schmuckstiick Sie besitzen. Gniidigste!« Sie lächelte zustimmend. »O ja, ich liebe diesen Ring auch sehr, er ist schon zweihundert Jahre alt und ebenso lange im Besihe unserer Familie, man sagt von ihm, der jeweilige Träger diirse ihn niemals vom Finger ziehen. das bringe Unglück.« «Glauben Sie daran?« fragte er und ein leiser Spott zitterte um seine Mundwintel. »Nein!« Sie sah ihn an. »Ich glaube doch, alle Frauen sind ja mehr oder weniger abergliiubisch.«s Statt einer Antwort zog sie mit schneller Bewegung den Ring ab und reichte ihn dem ihrGegeniibersihenden »Bitte, wollen Sie den Ring vielleicht etwas näher besichtigen.« l Er verbeugte sich leicht und sagtel anertennend: ,,Bravo Sie sind mu-l thig.« Er hielt den breiten goldenen Reis zwischen Daumen und Zeigesin ger. Ein sliichtiger Sonnenstrahl sing sich in den drei großen Brillaiiten und ließ ein kleines Strahlenbiindel bunten Feuers daraus emporglähen. »Vert tich. unvergleichlich!« ries er enthusia stisch aus und schob den Ring wie spielend an den tleinen Finger seiner Rechten. Jn diesem Augenblick betrat eine Dame, die schon mehrmals hereinge sehen hatte, als ob sie jemand suche, schnellen Schrittes den Satan und aus Frau Ellen zustiirzend, sprach sie ha stig: »Bitte, gnädige Frau."tann ich Sie einen Augenblick sprechens« und aus die erstaunte Miene der Angerede ten nicht achtend und erst gar teine Antwort abwartend. wiederholte sie »Nur einen Augenblick« und beschwö rend sehte sie hinzu: »Ihr Lebensglück hängt vielleicht davon ab«, ein drohen der seindseliger Blitz aus ihren dunk len Augen tras den Spanier. «--L Uchkc your plus um«-tu uns sum-» te sich mit tiefer Verbeugung zu Frau Ellen: »Gestatten Sie mir, gnädige Frau, solange diese Frau mit Ihnen spricht, den Salon zu verlassen und nach unten zu gehen, in zehn Minuten bin ich wieder zurück, ich hosse Sie dann nicht mehr hier zu sinden«, die leßten Worte galten der Fremden, die mit einem höhnischen Auswersen der Lippen antwortete. Ein schmeichelnder Blick traf die junge Frau, dann ver ließ Pablo de Ramez den Salon. »Wol1en Sie mir bitte etwas schnell erklären. was Jhre riithselhasten Wor te zu bedeuten haben?« lam es ärger lich aus Frau Ellens Mund und sie maß die etwas nussallend aeileidete gldhiibsche Person mit ztpeiselndem litt. « Draußen lautete es, das Zeichen, dasr man sich einer Landungsstelle näherte. »Schon Kohlen-h Du lieber Gott, da muss ich ja aussteigen«, ries die Fremde erschreckt, »also will ich Ihnen schnell sagen, was ich die Pslicht habe Ihnen zu ingen. Warnen will »ich Sir', mit slieaendem Athem stieß Iez das Mädchen hervor-, «tvornen vor dem Manne, mit dein Sie hier eben »d-· »O--—.-. --- - »M-— zusammensaßen. Es ist ein ganz ge meiner Mensch, ein herzloser Patron, der sich hübsche Frauen und Mädchen zum Opfer sucht. Ich lenne ihn, denn er hat mich belogen, fo wie er auch Sie belügen wird. Nehmen Sie sich in acht und glauben Sie ihm nicht,·wenn er’Jhnen von Liebe spricht.« Eben spürte man einen leisen Stoß. ein Schenkeln, das Schiff hielt. »Ich muß seht aussteigen, sonst lönnte ich Jhnen noch viel von ihm erzählen, doch noch einmal, ich warne Sie«, so schnell wie sie gekommen, verschwand die Fremde, den schweren süßen Duft eines exoti schen Parfüms zurücklassend Erstaunt schüttelte die Zurückblei bende den Kopf. Was war das nur? Sie mußte lächeln, was gingen sie die Worte einer Eifersüchtigen an. Warum er aber nur gleich fortgegangen war als die Fremde erschien. Jedenfalls hatte er kein schlechtes Gewissen, sonst würde er das Gespräch wohl zu ver hindern versucht haben. Nun er mußte ja bald wieder erscheinen, die zehn Mi nuten waren gleich um. Aber wenn er tam, was sollte sie ihm sagen, sie lonnte doch unmöglich die Worte der Person wiederholen. nein, nein, dabei würde sie sicher verrathen, daß er ih rem herzen nicht mehr gleichgültig war. -—— - Sie sann und sann und ein glückliches vertriiumtes Lächeln lag um ihren blühenden Mund. Das Schiff fuhr eben wieder hinaus in den breiten Strom, weiter und weiter. Die zehn Minuten waren längst ver gangen, Frau Ellen wartete geduldig, bis sie sich plötzlich von einer bösen Ahnung getrieben nach oben begab, doch nirgendd sand sie Pablo de Ra mez, der ihren Ring am Finger trug den Ring, von dem die Sage ging, daß man ihn nimmer abziehen dürfe. Nun begriff sie auch den Zusamå menhang zwischen Don Pablo und dem fremden Mädchen, sie war zwei Schwindlern in die Hände gefallen. die gemeinsam arbeiteten. Frau Ellen fröstelte. Der Kellner, des vorhin im Solon den Wein servirt hatte, trat auf sie zu: ,,Verzeihen Sie, gnädige Frau, ich hätte es beinahe vergessen, ich soll Ih nen von dem Herrn. mit dem Sie vor hin zusammen saßen, bestellen, er hätte leider in Avblenz aussteigen müssen, er lasse vielmals grüßen!« Frau Ellen biß die Lippen zusammen und lächelte gezwungen Dant. Ihre Augen irrten über das Wasser weithin. sie fühlte sich so einsam, so schung Ein hörbarer Athemzua hob ihre Brust, sie hatte ei nen Entschluß gefaßt, sobald sie heim kam. wollte sie sich den Wünschen der Familie fügen und Frederit van San tens Frau werden. « — Das Jahren satt der Frass-schiert Der bekannt französische Gelehrte Pros. Painleve vom Institute de France veröffentlicht in der Zeitschrift »Graecia« fesseln-de Betrachtungen iiber die Entwickelungsnröglichkeiten der Flugrnafchinr. »Es ist uns heute noch unmöglich, vorauszusagem tvelche Schnelligkeiten die Flugmaschine nach hundert Jahren erreichen wird«, fo schreibt Prof. Painleve. »Aber sicher ist, daß die jetzigen Geschwindigkeit-en erheblich überholt werden. Und das ist vielleicht eine der bedeutsamsten Seiten des künstlichen Fluges-. Alle vom Menschengeistersonnenen Fortbe ivegungsmitteL die Eisenbahn, ons Schiff, der Lentbnllon, haben heute mehr oder minder die Grenze ihrer Schnelligkeit erreicht. Die Flugnm schine dagegen kann heute nicht nur wie der Lenkballon von einem Punkt zum andern fliegen, ihre Schnelligkeit ist fiir die Zukunft noch unbegrenzt. Man muß sich vor der Annahme hüten, daß unser Organismus nicht für sehr große Geschwindigkeit sich eignet. Was den Luftschlag etwa bei einem tnit 150 Kilometer fahrendeu Automobil schmerzhaft macht, ist vor allem der Staub, der Gesicht und Au gen bontbardirt. Dazu kommen Die fortwährenden Unehenheiten der Straße, und schließlich die große Nähe des Bodens und feine fast schwindelerregende Flucht vor Den Blicken. Jn einer völlig staubfreieu Luft dagegen erträgt man große Gc schwindigkeit sehr- leicht, und sie bieten auch keine Athmungsfchtvierigteiten.f Zugleich zieht aus größeren höhen ciie Landschaft in den Tiefen immer ver hältnißtniißig ruhig dahin, und ttikttt mit jener verwirrenden Hast, mit der die nahen Gegenstände-um faulenden Automobil vorbeizurasen scheinen.« Prof. Painleve erzählt dann von einem Fluge, den et mit Wilh-ist Wright unternommen hat. ,,; m Au genblicke des Auiitieges ging die Son ne unter. Wenngleich ich nur ishr leicht bekleidet war, habe ich die 70 Minuten dauernde Luftreife mit dem fröhlichften Wohlbehagen überstanden Gewiß, ich frei-, aber nicht mehr als die Zuschauer-, die unten auf uns mai teten. Die Luftströmung auf das offene Gesicht aber lvirtt wie eine Lieb iolung, die sich laum beschreiben läßt Und dabei fuhren wir mit 60 Kilome ter Stundengeschwindigleit, also mit einem Tempo, das im Automobil be reits seine erheblichen Unbequemlichteii ten hat. Und während ich aufmerksam jede Bewegung des Flugzeugfiihrers verfolgte, vermochte ich doch zugleich die Schönheit des Abends zu bewun dern, sah die großen röthlichen Wol I ten, die sich am Horizont über schwarze Streifen ausdreiteten, und sah die großen, unzähligen glühenden Augen der Automobile, die an allen Punlten aufslatnmten und durch die werdende Nacht leuchteten wie die Feuer eines Feldlagers in fremder Wildniß.«.« W GOIITCIUOIIIOOOUOUUU « Eine ergreifende Geschichte erzählt der Steuereinnehmer von Welle-Isla en-Mer in einer Zufchrift an den »Fi garo«, die allgemeines Aufsehen macht. Jm Frühjahr wurde der Wächter, der dazu bestellt ist, den Dienst im Leucht thurm von Kerdonis bei Locmaria (Departement Finisterre) zu versehen, sriih Morgens trank. Bis zur Mit: taagzeit versah er mit Aufwand aller Kräfte sein Amt, dann mußte er sich niederlegen. Und bald erkannte seine Frau, daß es gegen seine Krankheit teine Hilfe gab. Was thun in der Weltabgeschiedenheit ihrer Wohnung lim Leuchtthurm? Der Mann im sSterben und der Leuchtthurrn unan aeziindetl Sie laßt den Sterbenden Hntit den zwei Kindern allein, eilt in Iden Thurm empor, und als sie nach ;der umständlichen Arbeit wieder « kommt, lann sie dem Gatten nur mehr jdie Augen zum ewigen Schlaf zu Z drücken . F llnd mitten ins Schluchzen um den sTodten tönt der Ruf eines Kindes an s ihr Ohr: »Mutter, der Leuchtthurm dreht sich nicht!'« Wenn er sich nicht dreht, ist das sehr gefährlich silr die Schiffe draußen auf dem Meer, denn das ist sein charakteristische-Z Meri mal, dadurch unterscheidet sich sein Licht von allen anderen Lichtern auf freier See. Endloses Unglück muß verhiitet werden! . . · Die Frau steigt wieder zur Laterne empor, um nach dem Drehwerl zu sehen. Aber der sich darauf verstand, ist todt, und da die Frau den Mechanismus nicht recht zu handhaben weiß, schickt sie ihre beiden Kinder, von denen dag ältere nocht nicht nun Jahre all ist, in die Laterne s hinauf, damit sie das Drehwert mit» ihren tleinen Händen in Gang erhal- I ten. Zehn Stunden lang, von 9 Uhr i Abends bis 7 Uhr Morgens-, standen . die Kinder im ,,Feuerzimmer« an der( Kurbel und drehten und drehten, auf daß vie dorübersahrenen Schiffe lein Unaliick treffe . . . Damit aber diesem Heroismus der Kinder nicht auch das grotesle Nachspiel fehle, erzählt dei: genannte Steuereinnehmer ein Stück lein vom heiligen Bueeautratiits. Der Staat schuldet der Wittwe des Leucht thurmwöchters an Taglohn 54 Franks, und trotz wiederholter Bemü hungen ist der Erzähler nicht im Stande gewesen« ihr die Auszahlung dieses Betrages zu erwirten, obwohl die Wittwe derzeit ohne Brot und ohne Bett ist. ---——--—--— , sitt-christliche Wetter-regem. i Es gibt Regen, wenn: jFinten bar Sonnenaufgang singen, - Schwalben nahe über dem Boden flie - gen, Tauben erst spät Abends vom Felde heimkehren, Krähen hoch nnd mit aufrecht getrage « nen Köper fliegen, Hausfedervieh sich im Staube wälzt nnd spät zur Ruhe geht, Hunde Gras fressen, Kahen mit ihrem Putzen nicht fertig werden wollen, Zähne trähen, Regenwürmer ans dein Erdboden " kriechen und Mücken itn Schatten spielen nnd be sonders bösartig sind Sturm ist in Aussicht, wenn Bienen schaarenweise heimtehren, Fische springen. Wasserhiihner untertauchen, J Drosseln und Finlen unruhig umher flattern. Schön Wetter diirfen wir erwarten, . wenn: . Lerchen und Rothtehlchen hoch fliegen; und laut singen, s Eulen schreien, Fledermause Abends früher hervor-« lomnien, Johanniswürmchen hell leuchten, Wespen spät Abends noch stimmen und Laubsrösche hoch klettern. sitean se im deutschen Heere. Aus Berlin wird berichtet: »Die Zahnpsiege wird jetzt auch beim Miti tär sehr sorgfältig durchgeführt Von den meisten Korpstommandos ist an geordnet worden, daß die Soldaten »in bestimmten Zwischenräumen aus iErtrantungen der Zähne zu unter ssuchen sind, um rechtzeitig tranke Hähne zu behandeln und schadhafte zu tentsernen und durch tiinstliche zu er setzen. Jn den Garnisonlazarethen wurden besondere Zahnstationen ein gerichtet, die von zalmärztlich ausge bildeten Sanitötsosfizieren geleitet werden, auch erhalten einige Sän! tötsosfiziere Unterricht in der Zahn treil- und Zahnersatztundr. Bisher wurde die Anfertigung künstlicher Zahnftiicke durch Civilzahniirzte nur in ganz dringenden Fällen in Auftrag gegeben·« Belohnung Mutter tzum Söhnchen): »Wenn Du heute schön folgst, brauchst Du jzutn Abend die Tante nicht zu tits en.« t Yuntoristisches Nie sei-festen Bauer: »Bei Bier wird alleweil Nin-sein« - Wirth: »Ja, ·waaßi, Sepp, die Siadtleui sann wieder dire, und die könne dös starke Bier nii deriragen.« Selbstgespräch im Internet Moritzt »Da sagte meine Mutter immer, ich wäre ein Ferkel, aber jetzi, wenn am Sonnabend der Schuldiener die Handtiicher einsammelt, ist meins allemal das reinlichste!« Dann allerdings. A.: »Meine Frau will dieses Jahr sur Kur nach Marienbad.« B.: »Thui das so noth bei der?« A.: »Ach ja, sie wiegt beinahe 250 Pfund-« B.: »Das ist allerdings ein gewich iiger Grund.« Der Oel-neun »Ja, aber Grashofbauee, was is denn mit Dir los — feii wann iragfi denn Du an’ Zwicker —- bift denn Du kurzsichtig?« ,,Dös net —- woaßt, i ham Mun den, un wegschmeiß'n mag i’ ’n halt a nei." Recht nett. Schwiegervsier in spe: »Ich danke Ihnen nochmals, daß Sie mir die fünfzig Mark borgenserzählen Sie aber blos meiner Frau das nicht, sie würde Jhnen dann vielleicht nicht un sere Kslara geben, wenn sie erfährt, daß sie so leichisinnig sind.« Die unechten Brüder-. Köchin tzn ihrem Bruder, der sie besuchen ionimt): »Wenn die Herr schaft kommt, so bist Du ein Cousin von mir, hörst Du . . . ich habe ihr nämlich erst vergangenen Sonntag noch einen Bruder vorgeftellt!« Gedanken eines stell-errei. Mancher Kurort iurirt die Besucher nur von der Lust —- noch einmal her zulommen. —- Es leben die Schwie germiitter! Jhrettoegen flüchten ja so viele Ehetniinnee zu uns ins Wirths haus. —- Die Touristen steigen aus die hohen Berge - sie hätten das Geldloswerden bei uns doch müheio ser! - Bosheit« Mehrfacher Hausbesitzer zu einein «Beiannten: »O, Sie glauben gar nicht, was manals Hausbesitzer siir Kummer und Sorgen hat!« Der Bekannte: »So —- und wohl weil Kummer nnd Sorgen in den acht Häusern, die Sie schon bes.«..i, nicht unterzubringen sind — darum lassen Sie sich jetzt schon wieder ein neues bauen-« .-.-».-.——- « Grammatik. »Vater, wie is nu eegentlich der Unterschied zwischen Mir und Mich?« »Aber Junge, det is doch ganz ren fach: wennste bloß Dich alleene meenst, denn sagstet »Mich«: und wenn De mehrere Personen meenst, denn sagste »Mir«; zum Beispiel: Jch habe mich gewundert; Mir habenuns gewun dert!« , Wältrend einer Tlientervorstrllnnq. Kellnerin tim Theaterrestaurant): »Hier-, Herr Levin, brinae ich Ihnen den fijr heute Abend bestellten Hasen braten.« Schauspiel-er tder den alten Moor in den »R’ciubern« zu geben hat): »Muß jetzt gleich wieder aus Biihne — bringen Sie mir den Braten in den Hungerthurm!« « - Grund genug. Herr (zum Schusterjungen): »Na, August, fehlt Dir etwas-?- Du siehst ja so traurig aus!« Schusteriunget »Nee, mir nicht, aber mein Muster-, der ist trank, un nu werde ich wohl mehr Keile kriegen, wie zu essen.« Herr: »Aber warum denn gerade dass« Schusterjunge: »Ja. der Doktor hat doch gesagt, mein Meefter soll sich z mehr Bewegung machen!« i i Dir Umsian ! Jn verschiedenen Zeitungen war ein Streit über den Werth und die Zweck mäßigkeit der sogenannten ,,llmsra gen« entbrannt. Ein weitverbreitetes Blatt richtete daher an viele hervorra gende Persönlichkeiten eine Umfrage . mit der Bitte, sich eingehend über die sen Punkt zn äußern. Die erste ein laufende Antwort riihrte von einer vielumstrittenen Leuchte der Wissen schaft her, die durch ihre selbstgefiiils lige posirende Grobheit bekannt war. Der Brief hatte folgenden Wortlaut: »Seht geehrte Rednltionl Sie wollen meine Ansicht über die Idee der soge nannten Umskagen wissen. Nun wohl, ich finde sie im höchsten Grade blöde, albern itnb.:üditändia, und erkläre Jeden, der aus eine llinfrage über haupt antwortet, für einen ausgebla senen Narren und Jgnoranten. Dies die unumstößliche Meinung Jhres er gebensten Geheimrath von Y.« Zic: »Was haben Sie eigentlich für ein II Vernf,.fpe1r v X?« r: »Aber Gnädigsir, sehe ich so vö bclhaft aus, als ob ich etwas gelernt l)iitte?« »Nicht wahr-, ich habe die Liebe gesvi nicht von der leichten Erin- genommen, bemerkte Ort-r Sdktorfclut(ic1«, als er eine Witwe mit zwricinhatv Ccntncr Gewicht gchcirnlct l)mtc.« s »Ach- gehen Eic, Eic wollen mein Vkäntigmn werde-»Z-« ».c’ati·ulid1, ich thcjsc nicht,n1antm denn nichts« »Nu, hören Eir, rsz sind nun fünfzehn kam-. das-, wir tin-J lusgmncm und Eie lmbcu immer cm nnd dieselbe menue »» . — III- « Banki- «ln·i einem Barbier in der Findu. Jetzt sich da ein grosser Onnd direkt vor den Beinen Tit-seh unwillig darüber-, rnst mis: »E(wperlot, was Isknant mich denn das- Vieh so ein«-« I »Wissen Sie-," sagt der Barbier-, »O specific-et mir nmnelsmah meinen Kunden ein clns oder die Nase abzuschneiden.« »Nun, nnd dann?" »Dann smnapths der Hund ans.« , H c r r (cincn Diener überrascht-nd wie cI eine Weinflnsche Irrt-U: »Wart, ich werde dir helfeul« s T i c n e r : »Iij mehr drin, wäcqu Herrl«