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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 22, 1911)
FM Federn. ist-Messe M Reinbolde Ott . . wann sog einein donneräkytlichen Gebot M M seinen sähesten Morgeatkiiui ste- nkstcheeät, ließ der junge-tuan Isler Hotß Bucht-ers in ziemlich nn · liebenswürdigsten Tone die Frage et gelsem wet, zunsi heulen sich in solcher Itiihe herausnehme, den Schle eines ehrlichen Christentnenschen zu" stören. Von draußen aber antwortete eine ju gendlich frische Stimme: »Es ist neun Uhr vorbei. Du Mur melthietk — Und im Uebrigen bin - ich’s: Dein treuer Freund Iris Mer kel. Mach aus! Es gilt, ein bevtohies Lebensglück zu teiten.« Langsamee und gemöchiichet, als es nach einem so beweglichen Appell an seine Menschenfreundlichkeit eigentlich angezeigt gewesen wäre, erhob sich der junge Künstler von seinem Lager, zog sich mich an und ließ den Besuchet ein treten. »Wenn 85 Pfennige genugen, Dem Lebensglück zu retten«, ibrurnmte er, »so kannst Du sie in Gottesnamen ha ben. Brauchst Du mehr, so mußt Du warten, bis ich mir’ä aus dem Wege des Einbeuchs oder des Straßentaubes verschafft MAX Aber der andere, ein hübscher junger Mann, wehrte mit einer großartigen Geste ab. · »Unsinn! Wenn sichs um schnöden Mammon handelte, wärst Du der Letzte. zu dem ich meine Zuflucht nähme. Jch habe mit ver Morgenpost einen ebenso fürchterlichen als be aliickenben Brief erhalten« Meine » liebte Tante und großmüthige Wohl thäterin, die verwittmete Finanztiithin Seibold aus Magveburg, kündigt mir siir heute Mittag ihren Besuch an." »Das wäre also das Fürchterliche. Und das Beglückt-wei« »Das Beglückende ist« daß sie in Begleitung ihres holdseligen Töchter leins kommt. der Göttin meines Her zens und. so der Himmel will, dermal einst auch der Gsttin meines Hauses.« »Schön! —— Jch gratulier. Wo aber steckt baz bevrohte Lebensglück?« »Ja der schaudert-often Leere mei nes Ateliers. Du weißt. daß ich seit Monaten. um ohne Schulden durchzu kommen, alle meine Arbeiten um ein Spottgeld an einen spikbiibischen Kunsthiindier oerschlendert habe. Die Iinonzriitltin erwartet natürlich, mich von den Meisterwekten meines Pinsels umgeben zu indem und ich stände als der blamirte Europäer vor ihr und seiner angebeteten hetto, wenn ich nichts als die Mit vier Wände inei nes Ateliers a» eisen könnte. Du must rnir also auf ein paar Stunden mit Deinen Reichthn auöhelserh gis-est Ob ich fee gemalt habe oder Cz —- unter Kameraden iit das ganz e .« »Natürlich! — Such Dir nur anz, was Dir gefällt. Meine Voträthe ste hen Dir sammt und sonderg zur Ver fügung« Ader ich mache Dich darauf ausmertsam, daß die Sache einen tlei- ( neu Haken hat« ! Und mit gedämpfter Stimme tliirte er den Freund über die Natur des be sagten Hakens aus »Na. das schadet doch nicht-PS meins te Iris MerieL »Heute Abend sind die Bilder wieder in Deinem Besitz.« »Jn Gottes Namen denn! Wie soll der Transport vor sich gehen? Hast Du einen Möbelwagen mitgebracht·« »Eine Drpschte thut’s auch. Und die steht unten vor der Thür. Aber Du mußt mitkommen und mir beim Aushiingen behülslich sein.« Auch dazu war der opserwillige Bu sensreund ohne weiteres bereit, und eine Stunde später waren die beiden Künstler emsig am Werte, das kahle stelier is Mertels mit den Bildern und Si gen Horst Buchbergs auszu schmücken »Es sieht großartig ansi« erklärte seid »Die Damen müssen mich bei. diesem Anblick siir ein angehendes Ge nie ersten Ranges halten. Fluch aus weh Haupt, so ich D·r diesen Freund schnstidienst je verg e " . Sie schieden mit brüderlicher Um srinmeg und Iris machte sich aus den J zum Wirthss- da die Damen seinem Dasiirhaiten mit dem Istme ankommen mußten. Aber te war kaum zehn Minuten fort, als Use breitj erschienen. Da die Aus Ursein des gingen Malerö von dem . «" MW Besuch unterrichtet YIMH irr-s sie sein Bedenken, die Da M »in das Atelier usiihren Und v Ists stolz gen-e n, wenn er hät tsnnen, mit welcher Bewun « Jesus-h die Wonzrsthin ihre Miete biegen-esse seines vermeinten todt-gleiten cis-s nnd sie —- , es angesichts s- vielee schöner rohen is Dettys blauen Augen Ist der schssde Zufall ließ leider · M einen erkdlichen Umschwung der » W eitttuten Bau ihrer Ord zu essen, hatte M in der Eile zu New-eng W vollends ge W MIC- M ihren Füßen - M Ohne sich gm Hettyi schüchtean Wi derspruch zu kämmen. gitzg die Fi sanzröthin an eine geöndliche Unter suchung des übrigen Mndschmnckes, emi- nach kaum zka Minuten hatte ße feszesieat. daß auch nicht ein eigziges der Kunstwerke ohne jene bedenklich Rüdeazieede wac. «Ah. das ist unerhöxtk tief sie. »Ich werde meine band von ihm abzkhety denn et hatte mir aus sein Ehrenwort Tspkochem niemals Schulden zu ma - n.« ! Man kann ßch weitem-hinab nun kdie Begtüßung ausfiel, als Iris Mer-· klel gleich daran athemlae und-, gläs Estrahlend das Ateliek beträf. Fräuleis khetty hatte sich ängstlich in den Hin tergrund zukäckgengem dee Unwille ihrer Man-m aber äußeer sich Fu einer sur Iris Merkels Gluusyonnungen so bedrohlichen Entschiedenheit, daß er. weil er doch nun einmal die Wahrheit nicht gestehen durfte, seine Zuflucht zu einer von der Qual des Augenblicks eingegebenen Nothlüge nahm, die übri gens nur zum zeheil eine Lüge war. Er erklärte. daß er allerdings Schul den gemacht habe, aber nicht aus Leichtsinn oder anderen unwiirdigen Motiven. »Ich habe siir einen unglücklichen Freund Bürgschast geleistet«, sagte er, «er einen hochbegabten jungen Künst ler, der alle diese Bilder hier ebenso gut gemalt haben könnte, wie ich selbst. und dein eine große Zukunft winkt. so bald er sich erst einmal zu allgemeiner Anerkennung durchgerungen haben wird.« Und nun schilderte er die Kämpfe des besagten Künstlers, wobei er sich durchaus an die Thatsachen halten konnte, die ihm aus dkrn in Wahrheit ebenso kämpfe- als arbeitsreichen Le ben seines Freundes horsi Buchberg bekannt waren. ; Die Frau Finanzräthin war- eine gutherzige Dame. Die Vorstellung, daß ein tnlentvoller junger Mann so« schweren Bedriingnissen ausgeseht sein« könne, trieb ihr die Thriinen in die; Augen, und sie würde sicherlich nicht! nur ihrem Reisen Verzeihung gewährt, ! sondern vielleicht sogar ihre hülse an geboten haben. wenn sich nicht plößlich ein neue-. siir Fris Mrrlel noch schlimmeres Mißgeschick ereignet hätte. Aus dern hintergrunde des Ateliers erklang nämlich ein schmerzlicher Aus schrei. und als sich die Beiden bestürzt umwandten. sahen sie Fräulein hetty todtenbleich vor einer weiblichen Por trätsiudie stehen. «Ader Rind, was hast Du denn?« fragte die Finanzräthin besorgt. »O, ich bin so unglücklich. Mama!« schlnchzte das junge Mädchen. «Fritz hat mich schändlich hintergangen.« »Wer hat Dich hintergangens — Friss - Ja, was heißt denn das? Jch will doch nicht hoffen, daß Jhr hinter meinem Rücken — — ---« »Ja, Manto - — jetzt, da doch alles aus ist« jetzt tann ich Ding ja geste-; hen. Ich habe Fritz getiebt, und er wollte bei Dir um mich anhalten, so bald er seinen ersten wirklichen Er folg errungen hobe. Aber es war al les Liiae und Betrug, was er mir von seiner Liebe gesagt. Hier ist der Be weis. Oder tannst Du etwa leugnen Friß dass dies das Bild meiner ebe ! maliaen Vensionssreundin Walln Pin tert ist«-« »Ich —- ia —- es ist nicht unmög lich -- « stotterte der sassungölose Kijnstler, »aber ich schwöre Dir, Heim »Keinen Meinen-, wenn ich bitten dars! Jch torrespondire noch immer mit Wallh und es sind noch nicht vier Wochen vergangen, daß sie mir schrieb, sie sei heimlich oerlobt mit einem jun gen Maler, der soeben auch ihr Bild gemalt habe, mit weißen Rosen« im haar und mit einer Lilie in der Hand. Nun, nnd hat tie hier nicht eine Lilie in der Hand und Rosen im Haar? Komm, Mama —- laß uns gehen! Aber ich werde diese schrealiche Stun de gewis nicht lange überleben.« Sie wantte zur Thür; Iris Merkel aber, überwältigt von der Bucht der Ereignisse, vertrat ihr den Weg nnd erklärte mit schönem Muthe: »Nein, Hettth bleib, bis Dei mich gehört hast. Dies Bild da ist ebenso wenig von mir wie eines von den an deren. Ich kenne jene junge Dame nicht, nnd habe sie nie gesehen, auch habe ich noch nie die persönliche Be kanntschaft eines Gerichteoollziehere gemacht. Ich war thsricht genug, mich vor Euch mit fremden Federn schmü cken zu wollen, weil ich mich der leeren Wände meinee stelierl schämte. Nun aber bin ich fiir diese Thorheit härter bestraft worden, alt ich’e verdient ha·be.-« . Il- er den Damen reumilthig alle Einzelheiten seines vermeintlichen Ge nießreichej gebeichtet hatte, war das Gewitter, das sich über seinem bannte entlnd, schwächer und tlirzer als er es zu haser gewagt hätte. Die Finanz räthin freute sich, dass er sein Ehren wort doch nicht gebrochen hatte, auch nicht um etnez bedrängten Freundes willen, and Iräntein th war sehr ng —- auch darit , daß dre Unsregnng ihr den Muth zu einem Geständnis verliehen hatte, dai sonst weist nach tan unter Mel-en wäre. 1 a feinem riet-Ue die ihöher- zurück Jewn const- er M Itier en gieich von seiner heute erfolgten set iobuug Mittheitung mache-H foppen er konnte ihm auch als mathde Dattel-en« einen von der Gnqu der Finanztäthin gespendet-a Tas sendmattschein als «Leihgebiiht« Eber reichen. Vie Zackekdsofej ; Humoreske von Erneft Freiherf - vonDahten. , s ( Monsieur Felix-. der erste Mode-; Muster der Residenz, begltitm Viel Hawaii-u si- zu m Musik-sit sei-] nez Empfangssalons. hier veer et sich mit det Würde und TM eines Obekzetemonieameistekj. »Und woinn darf it der Kpßsm sicke —?" Regfetungsassessor von Rechtsu, Achenbachsitaße 67.« »Mekci bien, Monsieur. Abt die Etke —4 —« · Die Glas-tout ieoerre aus. Wenn temperarnentsvolle junge Frauen gern iauchzen möchten, und nicht dürfen, so prägt sich die vertnisi sene Glückseligkeit in ihren Bewegun gen aus. Frau Jutta tänzelte, hüpfte die drei teppichbelegten Mar morstusen hinab. Jhr Gatte so langsamer. Er barg die wesentl entlastete Brieftasche an seiner Brust und lniipste sorglich das Jacket dar Eber. »Es ist mertwiirdis —« sagte er ;lopsschiittelnd, während die thin FFrau sich an seinen Arm hing nnd jdiesen Arm sest« ganz sest an sich ; dküäib « »Was« lieb Heinzelniann?« » ,.Wenn unsereinem etwas ins Auge fällt« dann ist es thtens ein Sand lorn. Kriegt man’s selbst nicht taus, »dann geht man zum Arzt und bezahlt schlimmstensalls 5 Mart, Euch fällt immer gleich ein ganzes Schausensicr ins Auge —- und das tostet dann vier hundert-« Frau Jutta verzog den Mund — es war eigentlich lein Mund. sondern eine Herzlirschet —- zu einem Lächeln, das die Mitte hielt zwischen Nachsicht und Gelränltheit. Alpen sie sagte nichts. Sie hatte ihren Sieg —- ünp er war der erste nicht. Die vier Monate ihrer jungen Ehe waren im Grunde eine nnunterbroLs chene Reihe von Siegen. Aber diese hatten Kämpse erfordert — zum Theil sehr schwere Kämpfe mit Thriinetn Ohnmachten und all dem sonstigen Rüstzeug. das Frau Jutta ihrer klu gen Martia abgesehen. heute dage gen-— Nur mit den Augen hatte tie dass wundervolle taubengraue Kostitm on aeschwärmt und dann zu ihrem Gat ten aufgeschaut —- wie eben Frauen aufschauen, die einen Wunsch haben, der noch nicht Wille ist. Dieser Sieg war so leicht. so leicht, so einfach und selbstverständlich gewe sen, daß er die Entscheidung bedeutete . . . Der Feind, der liebe, geliebte sFeind hatte die Vertheidigung einge »ftellt und alle Forts des Starrsinns Jund der Kniclrigteit preisgegeben JFrau Jutta war entschlossen. aus die ’fer endlich erftiirmten Position die Fahne ihres tapriziösen Einenwitleng aufzupflanzen und hochzuhalten Da die kleine Frau aber eine groß-. herzige Siegerin war, preßte sie von Zeit zu Zeit den Arm ihres Gatten an sich und lächelte glückselig zu ihm auf. Er lächelte wieder, und auch die Leute, die das sahen. lächelten und freuten sich des schlanten Paares· Man schlenderte die Linden entlang dem Brandenburger Thor zu. heinz von Rochlin hatte das beruhigende Ge fiihl, fiir heute sich freigelauft zu ha ben. Somit hatten die Schauliisten und Geschäftsauslagen leine Schrecken fiir ihn. Er sah sie selbst gern — wenn nichts zu befürchten war. Vor dem Schausenster einer handlung mit lunstgewerhlichen Gegenständen wur zelten beide fest, und fast gleichzeitig entrang sich ihren Lippen ein Ausruf der Bewunderung »Entziitlendt« .Wuudervoll!« .Nicht wahr, heinzelmann —- das ist einzig!« »Seht originell, und, wie es scheint, von hohem Kunstwerthf »Die silbernen Butten auf dem ge schliffenen Gasdeckel —!· »Notaqu — Ich so —- — die Zuckerdofet Ganz niedlich. Ader die meine ich nicht« Jch habe die Bronze da im Auge-den chinesischen Kriegs gott.« »Gut - seh - lich ——!« »Er-taub mal —- —-«-« »Diese wiist umherfuchtelnden tIts tne, der unsirmliche Bauch und dann die fiirchterliche Juki« »Das haben die Kriegiaötter so an sich. Die Vronse ist wundervoll·« «Heinzelmann, sie ist das Größ lichfte,· was ich seit langem gesehen habe. Schau Dir dagegen die Zucker dote an: isi sie nicht siiszs Und lostet btost vierzig Mart, während das Scheusal nicht einmal ausgezeichnet ist. Ei wird eine Unfutmne kosten. Dabei möchte ich es nicht einmal ge schenkt«habenl wDie Zuckeidose dage gen — , »Y- a- W want-txt mai tit HM käm-M Du m- um sie »spi- zu usw- Mk a sen-He Jot . «« J nicht« Sie gefällt smie so gut. daß ich-————Duhcßßcheenochvtn zig Mars bei Die, Netzen-tänan Sie scheute zu kkm auf — wie eben Frauen aussåasem die einen Wunsch haben, der schon Mae ist. - hAbet liebes Kni- toit besehen sie « ben ZuckerdofenS Unter Unhochzeitsgei schenken waren asein flink Dann dee von Tanta Arn-fee und — --« Reine die such nat annähernd so hübsch wäre. Jch möchte diese haben, Orian »Für dsos Krisis-n vorhin hättest Du zehn. solcher Zucketvofen haben th nen.« »Ich will nue die eine!· Um väe Derztiksche lagette ein bee bet Zug von Entschlossenbeit, der sich noch oertiefte, Eis Heinz Rochlin auf begehrte: Du willst! Natürlich soll mit das wieder Geseh sein!« »Und wenn ich mal einen Wunsch habe, so ethebit Du Einwendungen Mir gesiillt der Kriegsgott nicht min der gut. wie Dir die Zuckerdose —- —« »Die Date ist süß. Dein Kriegigott ist ein Esel. Jch will ihn unter lei nen Umständen im Zimmer haben! Jch entseh mich davor!« »Na schön, dann stelle ich ihn eben in mein Zimmer.a Auf teinen Fast. Er tommt mir überhaupt nicht ins Haus. Du hait Rücksicht aus mich zu nehmen« »Seht wohl — aber die darf nicht zu weit gehen. Du·hast fiie heuti- det nen Pakt im Werthe von hiethundett Mart. Ich nehme mit den meinen. Wir werden hineingehen und fragen, was die Bronze iotiet.« - Niemals ——-!« »So gehe ich eben allein —« »Heinz —!!« .. »Entichutdige einen Moments« Frau Jutta entschuldigte nicht. Kaum war er in der Ladenthiir ver schwunden, winkte sie ein Auto heran und fuhr heim. Gegen Abend betrat sie das Arbeits zimmer ihres Gatten —- jeder Zoll Ernst und Entfchlußfesiigteit. »Na haft du aucgemnetscht, Kind chen? fragte Heinz Rochlin jodial. Frau Jutta reagirte nicht mit einem Wimperzucken aus diese muntere An sprache Sie itithte die Vand mit dem zu einem winzigen Knäuel gehallten Tafchentuch aus den Schreihttsch undj schluckte ein paar Mal ehe sie sprach:j »Es ist ein Hausdienee da —- mit? einem Variet. s »Ah — dein Kottiimt« Nein. Er ist aus dem Geschäft Unter den Linden. Du hast also wirllich das Ding geianst —- -—« brhab ich, Kindchem Man-A ihm] a « ,,.Nein Es geht zurück· « Zither das ist doch Unsinn! Nimm» hitte dem Mann das Pacht ah!« j ««Rein.« I :Nun — so muß tch’s wohl thun« , äusszte et resignirt indem er sich er Die tleine Frau ftellte fias thcn ent gegen —- und die Herztirsche guckte«»als sie hervoritieß: »Das Packet lomnit mir nicht iiber die Schwelle, Heini! Du haft rnir heute schon einen Wunsch nicht erfiillt — den ersten, solange wir verheirathet sind. Die Bitte aber: das Partei zu rückzuschicken, wirst du mir nicht ver sagen!« «Kindchen, die Leute würden mich fiir närrisch halten« »Du haft dit’s überlegi·« Außerdem ift das Ding schon be zahlt!« »Gleichviet. Sobald du das Packet abnimrnst, verlasse ich das haus unf geh zu Mama.« »Das ist —- —« Der Affesfot verschluckte den Nest und athmete aus wie ein geplagtes Lufttifsen. »Als-o schön,« sagte er; »dein Wille geschehe, wie bisher so auch fürder. Zuriick geht das Partei aber auf tei nen Fall. Der Bote mag es die paar hauser nebenan zu deiner Kusine häingen Du stehst zwar nicht gut rnit r r —- — «Urn fo lieber gönne ich ihr die Sendung« äußerte die tleine Frau. beglückt ob ihres Triumphes. Jn jä hem Stimmungjurnschtag sprang sie an den- Gatten empor-. ttißte ihn und hnschte hinaus. ————--—-o—-—— Use nächsten Vormittag briitete Frau Jutta verständniszlos ieher einein Brief« der eingetroffen war. Und sie Miete non-, an ihr Gotte heim tehrtr. Schweige-w reichte fie ihm das Blatt. »Ah — von Emmi,« schmunzelte der Usiesior. »Was schreibt sie denn.« « »Sie bedankte sich —« »Und stchauch so gehören.« »Ist —- —- fiir eine Jackerdosek »a ja — woer denn onsi?« »Aber das Packet enthiett doch —« »Den chinesischen Ariegzgott, meinst Du? Rein, Kindchem der war mir zu theuer. Da habe ich denn die Zucker dose ftir rnieh erstanden . . .« Ein Adieu-n «So« Weibchen, da ichente ich Dir zu Deinem Geburtjt auch noch zwei New sehe guten ordeaux.« « Mann, Du weist doch, ich trinke gar leiten sein« - ! Fa dann werde ich ihn auf Dein »Dein inne-su CErmxemnike II WI. Von Anna Vinckeideym Jtn Samen-b spielt vie Sonne; Ein zarter Duft Von weißes Sommerfsden Drachku die Lust. Ei spinnt mit zarten Fäden Ein leichter Schein Besen-einer Itsihlingstagx Die Seele ein. Sinn »I- Suihen über Mihm Arn Lebensdauer-! Der Sturmwind hat vertragen Den Lenzestmunn Heebftschauee im Gezweige, Das bliithenleer. Da watb um Feiihlingsfkeude Der Bauen nicht mehr. Doch manchmal aus der Ferne Durchmeß’uent Raum Winke, unetfiillt geblieben, Der schönste Jena-n. ipee sie konstante est-Musik« « sue-. Jch entsrnne mich noch ganz gut der Zeit, in der die Aerzte jedem Magen tronten ohne Ausnahme. wenn nicht jedem Kranken. ungetochtes Obst ver boten. Ali Gegenströmung trat der Begetnrijrnue aus, der das rohe Obst in jeder Form erlaubte. Fanatische Vegetarier gingen sogar soweit, dem Genusse des unreifen Beerenobstes das Wort zu reden. Die Furcht oor dem gelegentlichen Genusse des nicht völlig reisen oder des rohen. snueen Obstes ist entschieden unbegriindet. Magen gesunde Kinder vertragen viet Obst und sogar ost halbteiseö Obst. Wie jede außergewöbnliche Speise die Ver dauungeoegane übt, übt auch das her be, rohe und saure Obst die Magen sast- und die Darmsastdriisen. Nie mand tann aber, wie manche sanntische Begetarier behaupten, in unserer Ge gend und von unserem Obst und Brot allein leben. Arn bittersten rächt sich der Genuß des nicht siiszreisen Kern und Beerenobstes an gewissen Magen tranien. . . - Es gibt eine Masse von Magen tranten, die saures und ungetochteo Obst nicht gut vertragen, die aus eine rohe Absetsine, eine Weintraube, Pflaume, einen Psirsich, Apsel rnit hestigen Magenschmerzen und nsit Magensiiuresluß rengism Jch tenne Mooenteante, denen schon eine einzige Weinbeere den Magen oerdirbt oder in Unordnung bringt. Man dente sich nun einen solchen Magentranten in einer Naturheitanstatt. tvo hatbreise Stacheibeeren, Johanniöbeeren, saure Kirschen, rohe, säuerliche Aedset und vielleicht gar noch rohe Tornatem Prü nellen und Apfelsinen aus den Tisch tornneen Man muß sie seoaen, ob sie trüber Sauees vertrauen und ob ihnen i i l vor allen Dingen Weinbeeren und Anselsinen bekommen sind. Gerade die Weinbeeren find ein ausgezeichnetes Reagensrnittel zur Auffindung der obstsauren empfindlichen Magens. Die Obstsiiureempsindlichteit dek Magens beruht aus einer subatuten Entzündung der Magenschleimhaut des Magengrundes. Die Magen schleimhaut solcher Kranken sondert sür gewöhnlich 'zu wenig Magensast ab, so daß die leicht gärenden Spei sen, wie Brot, Kuchen, Kassee und Schoiolade, Honig, bald nach dem Essen in Gärung gerathen. Der Kran ke hat dann bittersaures Ausstoßen mit dem Geschmack des Genossenen. Sobald er aber säuerlicheö rohes Obst genießt, bekommt er salzigsaures Aus stoßen. Der Magen sondert dann in folge einer entzündlichen Reizuna der Magensastdriisen zuviel Salzsäure ab; die tin Ubersluse abgesonderte Ma aensiiure verstärlt die Magenschleim houtentziindung. Durch gelegentliche Diiitsehler in solgeGenussei von Saucen entsteht bei manchen Kranken ein Widerwille (Jdiosyndrasie) gegen rohes Obst, die aber mit der Zeit schwindet, wenn die Magenschleimhaut heil ist. Doch muß der Kranke sieh siir innerer vor dem Genusse des nicht ganz reisen und sauren Obstes in acht nehmen. Gerade der Magentronte musk sein Gesund heitswachter selbst sein: er muß wissen, was ihm ersahrungsgemäß nicht be kommt. Kein Arzt ist im Stande, selbst nach der genauesten Magenunters suchung, alle Speisen so auszuwöhlem daß keine darunter ist, die dem Kran ken Beschwerden verursachen könnte. Der Magen ist eben ein Organ, das nicht bloß das gut verarbeitet, was ;die Ernährungschemie und die Er nährungtphusloloaie siir gut hält, sondern woraus seine Nerven. nnd der ’ganze Organismus und die Vorstel Fkung gestimmt sind. Was dem ent ;gegen ist, erzeugt Beschwerden Drr siir Obstsiiure empfindlicheMa sgen verträgt unter allen Obst- und Verrenarten noch am besten: aekochte Deidelbeerem gekochte Avselschnitte, Apfel-aus von stiften Aevselm Unna nen. wenig sehr weiche, siisztnehlige Dirnen. wenig reise, recht sllsre set-seh sekochte Sitßkirschem mit heißes-Essi ser Ideen-Jene und kaltgestelite Erd hie-tm Dagegen werden ausnahmttos schlecht vertragen: U felsinen tmit Wurzel-me von wenig eht teier und III-v Rumpfe-Many Pfiaumem -Weiubemn, saure Kirschen, Stachel beetem Johannislmkem sämtliche YOU-Weh Anmut, viel Glasiitschem Innre nnd Pfeffetgutten, eingelegtek Fikätbiz u. dgl. ; th zur Obsizeit sollten nicht alle IMagenltaate den Sireneatufem »Obst jist gesund, eßt Obsi!« Gehör schenke-h jEinO schickt sich nicht fiik alle. ---— s--q—7 sue-keuche- Hase-much S o n n t a g heidelbeertaltichalr. Standing Roait ntit Champignonsauer. Satz tartossein. Grüne Bohnen, Citronencremr. M o n t a g. Bierfuppe, Sautirtes Schweineiteiscix Kartoffeln, Steckt-ödem Gefüllte Omelettes. Die n st a a. Kaibiieiichtuppe mit Ei abgerührh Kalbiieischiriiassee mit Semmeig flößen, Grüne Erbsen. Min sen mit Apfel-nas, M it t w o ch. Zpritofentaitichaie, Gediimpite Nin derbruit, Kartoiieipuree, Wachs- · bahnen, Obftcompott. D o n n e r it a g. . Mitbewva Lungenraaout. Geschmat te Karottem Pfirsich Fritters. F r e i t a g. Clam Sappe, Haiibut a ia Maitre d’hote1, Peteriilientnrtoiieim Sa lat mit Manonnaiie. Arti schoelengemiise, Aalter Weißtoeinpubding. Samstaa Pflaumensdppe, Gefiillte Hammel fchuiter, Salztnrtoffetm Kohl rabi. Reis mit Rosinem Opp Iepeobte seeepm ( iir sechs Personen berechnet). - rtifchockengemiise. »Man entfernt von 1den Artiichoeten den Stiel, reibt sofort den Boden mit ei ner zerschnittenen Citrone ein, damit er nicht duntet wird und wirft vie Früchte in ein Betten mit Wasser. Dann verfchneidet man mit einer Scheere die Ränder ver Blätter und während die Früchte, in tochendei Saiztvasser gelegt. I,-z—-Y« Stunde to chen, bereitet man folgende Saure Aus Butter und Mehl bereitet man eine Mehlichevihh veriocht sie ntit et was Artitchockentochwasser, Salz. Ci tronenfait und einem Glas Weißwein zu einer sämigen Same, giebt, im Wasserbav heißgeitest, 4 Eigeib dazu utid iervirt sie mit den abgetropiten Artischoaem L u n g e n m u s. Kalbsberz unds -Lunge wäscht man mehrmals und lacht beides mit Salz, Psessertiirnern und Wurzelwerl weich. Dann nimmt man es aus der Brühe und schneidet es ganz sein, viele treiben es auch gleich durch die Fleischliaclmaschinr. Dann schwiht man 1 Lössel Mehl in Butter braun, vertocht es mit Lun genbriibe, etwas Essig und Zucker nach Geschmack zu einer sämigen Saure, liiszt darin das Fleisch noch II« Stun de dünsten, wiirzt mit etwas Citroi nensast, einer-Weise Psesser und Tim mian und richtet es in tieser Schüssel an. s Gesiillte Omelettes Aus je eine Person rechnet man zwei Ei gelb und einen tleinen Eßlössel voll Mehl. hiervon rührt man unter Zu sas von ein wenig Milch. Salz, 10 dene zu Schaum geschlagenen Eiweiß einen seinen Eierluchenteig, biirtt biet vvn Omeletten, süllt sie mit einer sei nen Marmeladi, schlägt sie von beiden Seiten zusammen, legt see schng ne beneinander aus eine längliche Schill sel und giebt sie reichlich mit Zucker bestreut zu Tisch. Citranencreme aus lal tem Wege hergestellt. Aus stins Personen rechnet man 6 Eiger, sechs gute Lössel voll Zucker, Sast und Schule von zwei Citronen und sechs Blatt weiße Gelatinr. Eigelb und Zucker werden gut verriibrt, Ci tronenschale und Saft dazu gegeben, die Eelatine und der recht seste Ei weißschnee dazu gegeben und die Speise in einer Glasschale aus Eis gestellt. Man bat nur nöthig, während des Erlaltens einige Male umsurlihi ren, damit sich die Gelatine nicht ab seit. Vor dem Serviren wird der Ererne mit einigen Früchten und Malronen garntrt. Kalter Weißwein - Pud ding. — Zu einer Flasche Weiß wein stigt man M Pfund Zucker, den Gast, sowie die Schale einer Citrone, s Unzen ausgeliiste Gelatine. lässt ei zusammen ganz beisr werden, nimmt dann die Lasserolle vom Feuer und rührt, wenn die Masse ein wenig ver liiblt ist, s Eidotter daran. Man giebt sodann die Masse durch ein Sieb in eine seuchte Porzellansorm und stlirit sie, wenn sie erlaltet ist. Man lann den Iudding ebne Sauee geben.