M Mgnrhaitung in -z. , Wieder ßsd die Sängen der ziviiisir M Bett ans Fes, die in den lesten Mk so berühmt gewordene Haupt ssdt MaroktU gerichtet Wer nie ZU Fez Zetvseilt bat, wird mit der Sul tanstadt in Marotko die Vorstellung von einer ärmlichen und völlig tut-» tut-tosen Anhäufung von Hütten undj weißen Höusern verbinden, und ini der That empfängt der Reisende beims Betreten von Fez den Eindruck vonl Rotb, Armuth und Schmutz. Nur fes-wenigen ist es vergönnt, wirklich ei nen Einblick in die Lebensweise der riet-nehmen Maroitanek zu thun, und nur wenige ahnen, daß hinter den unscheinbaren Mauern und Wänden sich vie prachtvollen Reste einer ras finirten orientalischen Kunst und Kul tur verbergen, inmitten derer die Vornehmen des Landes ihr Leben ge nießen. Jm »Ternps« schildert ein französischer Beobachter eine Abend unterhaltung in dem hause eines rei chen Bürgers von Fez und giebt ein enschauliches Bild von dem unvermit telten, fast unheimlichen Kontrap, den der Europäer erlebt, wenn er aus dem schmutzigem engen Gäßchen plötz iich in das Jnnere eines vornehmen marotkanischen Hauses tritt. Die Sonne sinkt im Westen der Abend kommt, und von den Minoretä ver Moscheen tönt weithin ballend der« Ruf des Muezzins, der sein «Allah" atba!« (Gatt ist groß) gegen alle vier Himmelörichtungen erklingen läßt. Die Stunde des Gebets ist gekommen, und in der ganzen Stadt beginnt plötzlich ein dumpfes Murmeln und Summen: die Gläubigen verrichten ihre Andacht. Wir sind bei unserem Gastgeber eingetroffen, schwingen uns aus dem Sattel und betreten die Gärten. Wenn rnan aus den schmalen, staubigen Gas sen, die zwischen halbverfallenen Häu sern dahinsiihren, in so einen mark-t tanischen Garten tritt, bleibt man un willkürlich stehen ook der Pracht dem Luxus und dem Rassinement, das ei nem hier entgegen leuchtet, nur durch eine dünne Lehmwand von der Ar muth und der Untultur getrennt. Man wird plötzlich in eine Art Al hambra versetzt, wo alle Wunder und Feinheiten maurischer Kunst und maurischer Civilisation sich aufthun. Drei Gärten reihen sich in terrassen sinniger Anlage aneinander, in jedem von ihnen steht ein zierlicher Mosk, der mit rassinirtem Formensinn in all seiner Zärtlichkeit der Umgebung und . der Begetation angepaßt ist. Jn sahllosen kleinen Bächen rauscht und murmelt das Wasser-, der schwere, schtoiile Duft üppiger Orangebliitben M durch die Luft, an den Seiten III-u Apritosem Psirsiche, Rosen nnd Jazmim Langsam schreitet man durch diesen Märchengarten, über Treppen und Treppchen zu dem ei gentlichen Hause, und betritt den großen, viereckigen Hos, um den sich das maurische Heim gruppirt. An der einen Seite plätschert ein kunst vollee Springbrunnen, zehn kleine, mietisch verschlungene Kaniile leiten das Wasser zu einem Basftn; überall ßnd die Mauern von schiechthin prachtvollen Mofaiten bedeckt. de ren bunter Wiederschein im Wasser ßch spiegelt und hundertsachsgxsden vielfältigen scheint. Der Boden des Hofes ist mit großen, leuchtenden Marmor-platten ausgelegt, um deren Ränder frch als pitante Farbengnir landen tapriziöse Mosnikarbeiten schmiegen. überall wirbeln, drehen c und leuchten farbenfrohe Ornatnente, und an den Wänden kehren jene selt samen Stuckverzierungen wieder, wie die Albambra sie zeigt. Auge und Ohr werden durch rastlos wechselndes Formenspiel berauscht, der Lärm des Alltags scheint wie durch ein Wunder von dieser Stätte verbannt, die milde, kühlende Abendluft und das sinnende Raufchen der kleinen Gen-Ziffer laden zur Ruhe. Jn den Räumen der gleiche raffinirte Luxus. Dei-Pla fond der Gemächer ist mit zierlichen holzschnitzereien bedeckt, von denen wunderliche Malereien sieh abhebenx die Villen der römischen Lebenstiinst ster können diese löstlichen Früchte der jahrtausendalten maurischen Kultur nicht übertroffen haben. Und in die ser Umgebung sieht man die vorneh men Mart-klomm feine, stille Leute, die im Laufe der Jahrhunderte ge lernt haben, die schwindende materiel le Kraft durch Wunder der Geschick -«»- « liehleit, der Schlauheit und des Ruf t« fiemnmti zu ersetzen. Welche Biolo « vneatte mag nicht dazu gehören. solche «««· .- stecktpr und eine solche Lebens Æruug gegen die ersucht eines --serrs0esri oder die bgtet seiner » Unterthanen zu vertheidigen. Jst-wischt- hut das Mehl begon .-Iet. wundemll gemachte-n- schlanke Auge Dieser-innern die tote Bitt-werte M Ebenholz agent-them Immer-( TMI mit- wirke-indem wie sehen fass seidenen Kissen um einen flache-, . - z niedrigen Tisch unt-tauchen un-« ko- häsde in die seiucifelirten alten-l seenije mit darfst-nimm Waf sek. die zu Beginn des Mohleö jedem Gifte gereicht werden. Da eiuiit Qpr anwesend sind, sind Wer M M Eies dein Tische erschiene-h III- dk Mel-i der Anwesenden W pi- ssdsokis esse-s sk Wichaerichteu sei-dick mit den Fis gern. die Tauben wie die Hühner, das Dammelsleifch wie den Braten. Die Isadl der Gerichte, Braten und Ra Fgeuts nimmt tetn Ende, wundervolle EFriichte, süße schwere Konfitiiren und iexotisclpe Leckerbissen schließen sich an. Und dann, wenn das Mahl beendet ift, kommen die Sänger und Tänze rinnen. Durch die Stille wirbekn plötzlich die Schläge des Tamburinz« und eine bronzesardene maroktanifche Sängerin mit wundervoll metallischer Stimme beginnt eine alte sehn-ermit tdige Romanze zu fingen, die an die Volksweisen Andalusiens gemahnt. Eine diisiere Schwermuth, ein leiddol ler Weltscbmerzsdurchziebt diese alten Dichtunaen, und sinnend lauscht man den Klängen, die von dem Werden Bliihen und umuMsumen Welten einer kostbaren then Kultur Trauri ges undeErgreifendes erFiihlen Ob Dee Wee seit schnit Den einzigen Lavasee aus der Welt außer dem fast erloschenen Kilianea in Hawaii schildert Dr. Furt Weae ner in einem Artikel der »Umfchau«, in dem er auf Grund eigener An schauung den Vulkan Matawanik der iin August 1905 am Nordostadhang der Samen - Insel Sawaii neu ent standen ist, ausführlich beschreibt Die Insel stellt einen einzigen großen Vuktan dar, auf dessen mächtigen Lavaschild sich allenthakden lleine Kratertuppem die Durchbtuchgstellen der Lava, von 50—100. höchstan 80—400 Meter höhe und 500 bis 1000 Meter Durchmesser aussehen. Bei der Bildung des neuen Vulkanö, bei der einer der schönsten Dissrikte der Jnsel betroffen wurde, wurden aus der neuen Ausdruck-Meile An fange Steine und Lavabrocken in die Höhe geschleudert; dann floß zabe Lava in größeren Magen aus wo bei sich Dampfe entwickelten TM kam ein schmaler Strom bis gerade an die Küste. 1907 und 1908 lersolxste dann eine große Lavaausschichtung, die etwa 30 Quadratkilorneter Lano unter einer 5—10 Meter dicken Steinkruste begrub. Jeßt fließt die Laoa in einen diinnen Bach, aber mit einer Geschwindigleit von etwa 4 M-: tern in der Selunde, in den Sek. Das war erst möglich. nachdem sich aus dem Krater ein Laoasee gebildet hatte. in dem die aashaltigen flüssi aen Gesteine im Aufsteigen und bei der Abliihlung sich stärker ausdehnen als die gasarmen und daher in die Höhe schnellen. So springen aus drin seurigen See iiberall und fortwährend? Fontänen von Lada, in denen dies Gase der Lava ausgeschieden werden « und die rasch hin und her wandern Das Bild des rothleuchtenden Sees, der etwa 100 Meter unter desn oberen Rande liegt und 50 Meter breit und 20 Meter lana ist, macht ei nen überwältigenden Eindruck, beson ders zur Nachtzeit. Die roth und weiß glühenden Massen schwimmen hin und her und tlatschen aussdtitzend ge gen die Wände des Kraters, während man zahlreiche, 5———10 Meter hohe Iontänen ans dem See ausspringen sieht. Unter dem sinnbertoirrenden Eindruck der Erscheinungen sind die Schätzungen der Ausmaße des Kra ters sehr verschieden. Die Anna ben über die Tiefe des Sees unter dem oberen Materrand schwanke-i to zwischen 50 und 200 Meter. Auch vie Stellen, wo die Laoa in die See ein tritt und absließt, sind nicht snit oiili liger Sicherheit zu erkennen· Nach dem Verlassen des Sees sließt die Lada als unterirdischer Bach den Berg hinab, wobei ihr Weg durch einzelne Dambsstellen bezeichnet wird. und ergießt sieh dann an der Steil tüste unter mächtiger Dann-sentin lung in die See. Wenn sich der enge Kanal verstopft hat. sucht sich der Bach rasch ein neues Bett in den zahl reichen Spalten und Hohlräumen des Laoaseldes. So wird allmählig der rissige Lavasteom, der einem Glei scher ähnlich steht- in eine dichte Ge-« steinimasse verwandelt. Der Ausfluß der Lava in die See erfolgt an wech selnden Stellen; nur zwei Haupt sirähne haben sich dabei als ziemlich beständig erwiesen, und bei dem einen tritt die Lava unter mächtigen Explo sioazerscheinungen unterseeisch auf. Dr. Wegener hat von einein Boot ans Messungen der Wassertemderatue bei den Ausslußstellers vorgenommen und sand bei ein-a 100 Meter Entfernung 50 Grad Celsiui, während er oor sich Siedebewegunjg sah. , HaudchåndlekI »Und dann -- wie ge sagt. prägt-i dürfen Sie den Bund nie —- Sie müssen ihm ans andere Beis Fktzu lassen, daß Sie der Stärke-e - Die Anssiellung in Turin. Die Turiner sind selbstverständlich ganz andere Menschen als die Körner und diese hatten zur Zeit ihrer Welt herrschast ganz recht. wenn sie den Landstrich zwischen Alpen und Appem nin nicht zu Italien, sondern zu Gal lien rechneten. Dahin gehören die Lombarden und Piemontesen auch lxute noch. und es ist vielleicht schade. daß Rapoleon lll. sich damals rnit Nizza und Savohen degniigt und nicht noch wenigstens Piemont dazu verlangt hat. Die Pieinontesen sind doch weiter nichts alk- eine Vorstadt von Paris. Und sin das ganze Deutschland oder vielmehr für die deutschen Lande wäre die Annexion von Piemont sehr wahrscheinlich vor theilhast gewesen. Jeht tragen alle Norditaliener ihre französischen Stirn vathien offen Zur Schau und ver stecken ihre deutschen Antipathien nur sehr schlecht: hiitte man sie aber vor fünfzig Jahren zu Franzosen ge macht, so wäre wohl das entgegenge sehte Resultat erreicht worden. Diese Antipathie ist ja freilich spkziell gegen Oesterreich gerichtet, nnd sicherlich hat sie ihre guten Gründe, denn die Oefterreicher haben in der Lombardei und in Venetien arg gehaust. Indes sen, was vor zwei oder drei Genera tionen geschean ist« könnte schließlich vergessen sein, und arn Ende thnnen die heutigen Bewohner der habilitie gischen Monarchien nichts dasiir, was zur Zeit ihrer Großviiter geschehen ist« Die Abneigung geht aber nicht sowohl gegen vie havsvurgnche Mo narchie als ganz ausgesprochen gegen die Deutschiisterreicher. Die anderen, die Ungaren und Tschechen besonders. machen in Italien wie in Frantreich und Rußland ihre eigene äußere Po litit und verstehen es sehr gut, alles Odium auf die bösen Deutschen abzu tviilzen Wir Deutsche halten es siir selbstverständlich daß bei der grausa men Unterdrückung der verschiedenen rev tionären Erhebungen in der Lorn rdei die Tschechem Kroaten u. »s. w. in österreichischer Unisorm sich mindestens ebenso eisrig betheiligt haben als ihre deutschen Kameraden; den Jtalienern aber haben die nicht deutschen Oesterreicher die Ueber-zeu aung beigebracht, daß alles Böse von lDeutschen ausgedacht und ausgesiidrt Iworden ist. Und so würde man beim Lesen der norditalienischen Zeitungen oder sonst bei der Beobachtung der öffentlichen Meinung niemals von selbst aus den Gedanken kommen, sich hier in einem Lande zu befinden, das .mit Oesterreich und dem Deutschen ZReiche in engem Bunde steht. Diese Gedanken, die eigentlich nichts mit der Turiner Ausstellung ’zu thun haben drängen sich dem Be ssucher auf, sobald er aus dem Bahn shos tritt und den reichen Fahnen schrnucl der Häuser durchrnustert. Von hundert ausländischen Fahnen sind achtzig oder neunzig französisch und eine deutsch. Sonst sind alte Staaten vertreten, sogar Japan. China, Me xito und Brosilien, nur einer sehlt ganz und gar: das verbündete Oestep reicht J i Unter diesen Umständen habe ichn imich beinahe gefreut zu entdecken daß. der aus dem ossiziellen Plane der Aussiellung verzeichnete österreichi sche Pavillon in Wirtlichteit garnicht existirt, denn man soll den Leuten, die uns nicht mögen, nicht nachlausen: Dadurch werden diese doch nur iiber mitthiger. Oesterreich hat ja seine guten Gründe, bei dieser Gelegenheit nicht mitzuthun, und es ist schon aller Mögliche an Geduld und Nachgiebig keit, daß es in Rom erschienen ist und obendrein seinen Gesandtschaitgdalast den schönen alten Palazzo Venezia hat halb niederreißen lassen. um Platz siir das Denkmal Viktor Emanuels zu schaffen. Denn man mag sich stellen, wie man will: Ita lien ist aus Kosten Oesterreichs geei nigt worden, so gut wie Deutschland aus Kosten Frankreichs. Wenn dag eDeutsche Reich in zehn Jahren das halbe Jahrhundert seiner Einiguna feiert, wird sich kein Mensch wun dern, wenn Frankreich da nicht mit ihut, und was man von Frankreich nicht verlangt, soll man auch von Oesterreich nicht verlangen. An Stelle Oesterreichs ist natürlich Ungarn erschienen und hat die gute Gelegenheit benush um den Italie nern und der iibriaen Welt wieder einmal zu zeigen, daß es mit Oester reicht nichts semein hat und siir die iisterreichischen Schaut-thaten in Jta lien nicht verantwortlich gehalten werden kann. Die Mai-scharen, die ich in dem ungarischen Baue arbei ten sah und nach dem Berbleib des aus dem papier-meet Plane stehenden österreichischen Baues stagte, sprechen übrigens deutsch miteinander und hätten vielleicht stanzssisch geantwor tet, wenn ich fee aus madscharisch hät te anreden können Dje Ilud us in Turin ist« rein III W . betvtschkaukäs säh-weitem er W un e t als rdie römische. Mr zeichnet sich die letztere durch mehret-e sehr gute Ge danken end die nur leider sehr un Wnieu duechgesiihrt worden sind. per Wie pu- seispieh Andenken M Erweise- as die breit W, biet- Im Ieleht kspezufnaen M seh- gitieiich; m die Idee, die sämmtlichen einsttgen Pridinzen des alten römischen Belt reiches mit ihren römischen Denkens lern nach Rom einzuladen. war gros artig. Beide Ideen sind höchst man gelhaft ausgrsiihrt worden. Die drit te schöne Jdee, dasz alle Landschaften des heutigen Italiens Nachbildungen ihrer schönsten Bau- und Kunst-werte nach Rom schicken sollen. wird in eini gen Wochen oder Monaten glänzend derwirtlicht sein, und andere ento pöische Nationen, die an Ansstellun gen denken. mögen sich dieser Jdee erinnern. Jn Deutschland, Frank reich, England könnten die einzelnen Landschaften ebenso Jnteressantes und Schönes bringen wie in Italien. Die Idee selbst aber ist nicht neu: sie wurde schon in Cbicago und in St. Louis ausgesät-et wo aber die einzel nen Staaten der Union selbstverständ lich bei weitern nicht so eigenartig und charatteristisch erscheinen tonn ten, wie es den alten europöischen Kulturlöndern möglich ist. Denn außer den wenigen alten spanischen, französischen und englischen Koloniem die aus die Architettur ihrer Mutter ltinder zurückgreisen konnten, desin tein Staat der amerikanischen Union eine eigenartige Kunst oder eine cha rakteristische Architektur. Die Turinersttlusstellung ist etwas ganz ähnliches wie die französischen Theater-. Esset Restnurante u. s. w in der Provinz. Das beißt, sie ist ganz genau nach Pariser Vorbildern gemacht, und abgesehen davon, daß die legte Pariser-Weltau3stellung 20 oder 40mal arötier. reicher und präch tiger war, lann man die aniner recht wohl mit ihr dergleichen. Es weht hier viel mehr als in Rom die wahre Ausstesungslust. obschon man eine Weltausstellung, die wie in Tu rin um sieben Uhr Abends geschlossen wird, nicht gut siir voll ansehen kann. Jedenfalls aber ist die ganze Anlage eine Miniaturausgabe der Pariser Auestellung don. 1900. Die Römer haben das diel schlechter gemacht, in dem sie ihre beiden Ansstellungepliiße — denn von den Thermen des Dio lletio:· nnd von der Engelsburg lann rnan hier wohl absehen « in mäste, baum- und wasserlose Einliden ver legten. Sogar die Aussicllung am Piazza d’Armi dreht dem vorüber sließenden Tiber resolut den Rücken und lehrt die Stirnseiten ihrer Ge bäude dem Lande zu. Und doch hat ten die Pariser vor els Jahren ge zeigt, wie schön und reizend man ei nen Fluß als lebendige hauptader einer Ansstellung benußen kann, in dem man die Fassaden der Bauten oon beiden Seiten darin spiegeln läßt, Jn Rom wäre das sehr gut möglich gewesen« und in Turin hat man mit dem Po das gleiche erreicht, was damals- so geschickt mit der Seine gemacht wurde. Obendrein liegt der Haupttheil der Turiner - Aussiellung in einem schönen schattigen Port mit guten sesten Wegen, die sogar dem stärksten Vlaßregen standhalten. Bei einem solchen Ungewitter. wie ich es in Turin erlebt habe, wäre-man in römischen Aussiellungsgeliinde bis an die Knie, wenn nicht bis an den halb im Schlamm versunken. Daß die Dächer auch in Turin die Sündsluth nicht aushieltem sondern in großen nnd kleinen Wassersällen undSchauer giissen den Regen durchließen auf die Maschinen und Fabrikate, dars man oon Auestellungodächern nicht besser erwarten: eher muß man sich wun dern, daß die Mauern aus Gips und Pabbe nicht ganz wegichwammen. Dieser gewaltige Regen ist übri gens schuld, baß ich nicht die sämmt lichen Gebiiude besuchen konnte, —— der Regen und dann die telvttders ständliche Thatsache, daß ein Theil der Gebäude überhaupt noch nicht vollendet und eingerichtet ist. Wie das nun schon lange üblich ist und beson ders in Italien nicht anders sein kann, streiten sich auch in Turin1 Frankreich und Deutschland um den Vorrang Frankreich hat große An-( strengungen gemacht: es hat nichts nur einen eigenen großen Padillons und stellt in den gemeinsamen Pa-: lösten aus, sondern außerdem habeni t die französischen Kolonien ihr eige-: nes Gebäude, und eine ganze Anzahl französischer Jndustrieller haben sich: ihre Extrawiirstchen gebraten. Das Deutsche Reich bedeckt mit seinem Papillen ungefähr den gleichen Raum wie Frankreich mit dem seinen, und» hat im Maschinenpalaste wohl reicher und besser ausgestellt als jene-. Jn dem deutschen Panillon ist die Mariae Trumpsz im hauptsaal steht die ver goldete Kolossalstgur des Kaisers in Admiraliunisoim eine oben umtan sende Inschrift meldet, daß die Sanss -sahrt nöthiger sei als das Leben, ringsum stehen die sehr hübschen sil bernen Schissimodelle, die dem Kai ser zur silbernen Hochzeit geschenkt word-en sind, und weiterhin reihen sich in unendlicher Zahl die Modelle so Iziemlich aller großen Dampser an. Idie unter deutscher Flagge die Meere sbesahmn Unter diesen Umständen fist ei nur natürlich, daß die Deutschen tdie Ständsluth besser überstanden als Iihre sranzitsischen Konkurrenten; diese smuhten wegen der eingedrungenen lWchwemrnung ihr haus schließen tiend haben wohl ein paar Tage n sei-m gehan, eh- qapi wieder tu Dei-« Las-s i Inung war« Dein ungarischen Papil lonåiss es nicht besser, und der gro je der Vereinigten Staaten war iiberhaupt noch nicht fertig Wie in Rom, wo Serbien mit ei nein eigenen Palaft aufgetreten ist, wundert man sich auch in Turin iiber die verschiedenen Grade von Ansstel lungslust bei den verschiedenen Na tionen. Jm allgemeinen tonstatirt man. daß neben den Großmöchten nur die kleinen Gernegrosre viel Lärm machen. Diejenigen kleinen Nationen, in denen wirklich solide Tüchtigkeit steckt, lassen sichan den Retlamewih des besonderen Pavillons nicht ein. stehen aber ihren Mann in den gemeinsamen Gebäuden So macht zum Beispiel die Schweiz sowohl in Rom als auch in Turin einen ganz vortrefflichen und sympathischen Ein druck; hier wie doti hat sie auf ein besonderes Gebäude verzichtet, das sie sich doch so gut wie Belgien, Ungarn und Brasilien hätte leisten können, um von Serbien, Persren und Neu-See land ganz zu schweigen, die alle in Turin ihren eigenen Palast haben. Freilich sind diese Leute auf den Son derbau angewiesen, denn in den ge meinschaftlichen Räumen, wo zumBei spiel alle Nationen ihre Maschinen, ihre Gewebe, ihre Stahlwaaren zei gen, wiirde man von ihnen nichts mer ten. Sie wollen aber gesehen werden und miissen darum ein möglichst ab sonderliches und auffallendes eignes Gebäude errichten. Die Zusammenstellung der in Tu ein vertretenen fremden Nationen ist vielleicht noch sonderbarer als in Rom. Standinavien, Oesterreich, Spanien. der ganze Ballan außer Serbien und die meisten iiherseeischen Länder sind nicht vertreten, und wirtlich gut und einigermaßen start sind nur Frant reich, Deutschland und Großbritan: nien erschienen! Jtalien selbst zeigt uns in Turin. was wir sreilich vorher schon wußten: das eigentliche Italien, also das Land siidlich vorn Apennin, existirt nicht in Handel und Industrie, von Genua abgesehen, das ja auch mehr zur Gallia cisalvina als zur halbinsel gehört. Piemont mit Tu rin. die Lombardei mit Mailand und Ligurien mit Genua redetisentiren die gesammte italienische Industrie, Vene tien und die Emilia geben sich Mühe nachzutommen, Tostana Inacht hier und da auch Miene, als ob es Schritt halten möchte. weiter siidlich lebt man vom Fette des Landes. Die ganze Ansstellung in Turin wird von der Gallia cisalpina gemacht. und neun. Zehntel aller ausgestellten italieni schen Erzeugnisse stammen aus Pie mont oder aus der Lombardei. Sehr großartig nehmen sich die italieni schen Maschinen und Fabrikate gerade nicht aus neben den aus England, Deutschland, der Schweiz Belgien und Iranireich gelommenen. Sie zeigen aber jedenfalls. daß in Nord italien fleißig gearbeitet wird, und daß die Lombarden und Piemontesen durchaus moderne Menschen sind, die an der Jagd nach dem Dollar eisrig Antheil nehmen, während ihre soge nannten Landsleute im Süden heute noch mehr Spaß an der Sonne ha ben als an einem Banltonto. Wel cher recht hat. weiß ich nicht, und ver muthlich muß ein ordentlicher Mensch beides haben. um vergnügt leben zu tönnem die Sonne und das Geld. Karl Eugen Schmidt. Der stumme-passe. Der vor turzem seiner Bestim mung übergebene und schon vor seiner Fertigstellung berühmt gewordene »Ur-vierten - Damm« dient dazu, ein unsruchtbares Land von mehreren Millionen Morgen zu erschließen. Es handelt sich um die Betviisse rung de5.Salzslußthales in Arizona, die jedoch nicht aus- unmittelbarer oder niichster Nähe erfolgt, sondern die Anlagen befinden sich ca. 100 Ki lometer von dem zu bewässernden Ge biete entfernt. Hier haben wiederum amerikani sche Ingenieure ein Riesenwert in kurzer Zeit geschossen. Ende 1906 wurde der erste Stein gelegt und An: sang Februar dieses Jahres war das gesarnntte Werl vollendet· Jn dem unwegsamsten Theil des Staates, zwischen sentrecht absallenden Ab gründen von hunderten von Metern ist der Riesenstaudamm entstanden, der das Wasser - Reservoir abschließt Die Grund- und Bodenverhältnisse waren die bentbar ungünstigsten. Als lein bei ver Anwerbung von Arbeitern kstieß der Unternehmer aus ungeheure Schwierigkeiten; benn die Arbeit in dem heign trockenen Klima war schwer. ie Bezahlung war zwar gut, siir europöische Verhältnisse viel leicht vorzüglich doch erst nachdem dazu übergegangen war, schwarze Arbeiter aus dem Westen Amerilas arm-werben, und zwar zu demselben Lohn« welchen die weißen Arbeiter er -ielten, machte bie Arbeit ivtrlliehe Zortschrlttr. Der größte Theil der Materialien mußte an Ort nnd Stelle gewonnen werden. da zum heranschassen leiste Wege existtrten. sSo wurde das Material sitt ben Ze t in der Nähe bei Dammes ge sun n, während die Baustelne slir den Damen zu gleicher Zelt aus dem .- MW -.-— - H-; W Weisen worden Hi cder gemacht werden mußte, mn den Damm In bauen. Der Sandsteiu tssae m verzöger Qualität. Jn dem M 45 Kilometer entfernten Fotsi wurden wei Sägemiihien errichtet, um Bretter, Hatten und dergleichen zu schneiden. Fiir die Nahrung der Arbeiter sorgien zwei Farmer, mit de nen man einen Kontratt abgeschlossen hatte. Auch siir die Betrieb-straft, schließlich dem wichtigsten Theil, wur de in sinnreicher Weise Fürsorge ge kksssem indem 29 Kilometer oberhalb des großen Dammes ein anderer ans Beion quer über den Fluß gebaut , wurde. Dann wurde ein Theil des Wassers durch einen viele Kilometer langen Damm bis zu einem bestimm ten Punkt an der RooseoeltsSeite ge führt. wo es aus einer Höhe von SIE Meter auf Wasserturbinen stürzte und so eine Kraft von 4000 Pierdetriiften erzeugte. welche zum Antrieb der ver schiedenen Kraft-« und Licht-einschika benuht wurde Der Damm ist an seinem untersten Theil ca. 50 Meter dict, während sich aus seinem oberen Rande eine ca. 5 Meter breite und 325 Meter lange Fahtsiraße befindet. Die Gesammt böhe der Dammes beträgt ca. 85 Me: ter. Der an seinen Auslanispnntten durch Strebepseiler gestützte Damm bst die Form eines Vierteltreise5. Jn dem Damm sind drei Oessnungen mit sechs unabhängig voneinander arbei tenden massrven Thoren. Unterhalb des Dammes befindet sich die Kraftstatiom welche mit Tut bitten von 100 Kilowatt in Verbin« dung steht. Unterhalb dieser Kraft station befindet sich das Transiorma toten-Haus« wo der Strom auf 4:'-, 000 Volt transiormirt wird. Mittel-« einer sechsdrähtigen Leitung wird er durch die Berge und Wüste nach den umliegenden Ortschaften geleitet, um diese mit Licht und Kraft zu versor gen. · Die Schneete. (Eine Fabel) Eine Schnecke die an einem Bahn damm fvohntg iirgeete sich alle Tage iiber einen Schnellzug, der vorbeisauste und sie durch sein ungeschlachtesz Be nehmen in ihrem behaglichen Geschäfte störte «Das will ich ihm austreiben!« sagte die Schnecke zu sich selbst, stellte sich zwischen den Geleisen aus und lsireckie drohend ihre Fühler aus als isie den Zug in der Ferne auftauchen Riederstosien werd’ ich ihn!· sagte sie voll grimmen Muthes. Der Zug kam heran und brausie iihet die Feindin hinweg Die Schnecke drehte sich um und sah dem Davoneilenden nach ,.Er hält nicht stand«, sagte sie ver ächtlich, «er ist ein Feigling.« tee Erst-dein Er setzte sich mit einem Großindu striellen in Verbindung und erzählte ihm den einem unverbrennlichen Stof se, den er erfunden habe: Also ich sage Ihnen, gegen meine Substanz ist Ast-est der reine Phoephor. Meine Substanz brennt noch nicht einmal bei ehntausend Grad Hide. Sie können ich denken, was das für die Industrie siir eine Bedeutung hat.'« »Sagen Sie mal. haben Sie denn Jhren Stoss schon dem Patentnmi vorgelegt?« »Selbsiverstiindlich.« »Und wie hnt sich das Patentamt geäußert?« »Da hätten Sie dabei sein sollen: wie ich bloß meinen Stoff hereinge hracht habe« ist gleich alles Feuer und Flamme gewesen!« WNuttet der den Dotter hat mich zu cis-er satte-bit ejnzkmdenst «M ögh liebe-;- ud diese Atctfabkt lauch eine Mwuäahrt sitt die wetdenk —-..--..-.« .. XII-, F e l v Iv c b c l : haben was verstehen Sie alio unter t owns-nein unten-Mk H u be r : Ein merkte-by welcher nicht praktisch ists