Der Heirath-kurbett. Mkietie von serv Max Diese Bogelspecieg flammt nicht aus Jes- Paradiese her und wurde nicht m fiiniten Schöpfungstage erschaf sess sie iß eine Erscheinung der Reu isit nnd Sißand wie ein Dominiku iss in ihrer Retorte, seit die statisti fche Zahl der weiblichen Erdenbewdhs M die der männlichen immer mehr Ihrwncheri. Der Heirathsluckuel ist sur weiblichen Geschlecht-T und feine Iehnlichieit mit dem Waldiucluck be sehi darin, daß er für seine junge Mk schöner-en Geschlechts fremde Rester sucht und dementsprechend fei-: Den Reilnmerns erschallen läßt, sp iald ein nhnnngsloser Besitzer eines solchen in die Nähe kommt Diese Bogelspecies besiht viel schwie germätterliche Würde und wird allen reisenden, jungen, weiblichen Eis-gnä gelrh die in die Nähe ihrer Brut kom ssem gefährlich durch ihren gefürchte Ln Schnabel. Sie leidet an Nervosi: Si, sobald der Candidnt eines schönen Wes in ihren Gesichtskreis tritt. Oel-he sich steigert, je glänzender und Xsssibarer das Gefieder von Jenem ist· Durch fabelhoste Zungengeläufig seit sucht sie die Vorsicht und Ur iheilskrafi ihres ersehnien Opfers zu Der-wirren und zn lähmen. selchßstöndigen Charaktere nicht, die Aus der Landstraße rollt eine Ganibagr. Die Jnsassen sind der junge talentvolle Maler Edtnund Stand und eine schöne, würdige Ma- . tronr. Es ist seine von ihm hochbers . ehrte Mutter-, die keinen innigereni Wunsch kennt als sein Glück. Sie; fahren von ihrem Lanvhaus zurl Stadt, utn der sehr liebenswürdigens Einladung einer Dante dort zu fol-? gen, welche sich Edrnund«g Mutter ganz enthusiasmirt genähert bat. Drei hübsche Töchter blühen in ihreran Haust. . . · Es ist ein heller, blauer Maitag ( Die Bäume an der Chaufsee blühenj Und hauchen berauschenden Duft aus —- Triiume von Glück. Beide schweigen, Mutter und Sohn. Was mag Edmunv denken? Das Auge feiner Mutter hängt fragend an seinen Zügen. Dann bricht sie plötz lich das Schweigen: »Du kennst bereits die Töchter der Frau von Kuckuck-heim Z« fragt sie. «.Vabe sie auf einem Reunivnball im lehten Winter getroffen, ganz hüb sche Mädels«, entgegnet Edtnund. .Die Mutter hat mir sehr Viel Riihmenstverthes von ihren Vorzügen erzählt, es müssen wahre Perlen sei-« Dirst Frau Brand hin. »Id, da dürfen wir ja gespannt seis«, sagt Edmund gleichmiithig und schleudert das Ende seiner Cigeirrette ins dem Wagen. « Die Matrone lächelte still vor sich Un. Es ist ihr sehnlichster Wunsch daß bald eine Schwiegertochter ihre alten Tage erheitere vielleicht ist das Ziel nahe - -- sollte nicht eine un ter drei so vorzüglichen Wesen Evsi works herz fesseln können? —- -s Während sie den geliebten Gebein-L ten weiter ausspian sind sie nagt-I langt. Das Dienstmädchen führt die Gäste in das Gartenzinimer, wo deri Mfseetisch gedeckt steht. Frau von Kuckucksheim strahlt bei der segriißung wie ein Gletscher bei Abendbeleuchtung und schraubt die Flamme unter der Theemaschine »Sie entschULdigenC hebt sie dann an, »ich tviirde ja gern Jhre junge Unbeserim Fräulein Helene, mit ge- i beten haben, aber « ich habe meine drei Töchter nach strengem Muster er j « zogen und liebe jene hyperniodernen, I jedes Mannes Unglück werden müs ses«, haucht sie, hüstelnd, rnit süßem, etwas Ierlegenern Lächeln. s »Meine Töchter werden gleich er-’ scheinen« Auf dieses Stichwort thun sich drei Thiiren aus, wie in einein Zauber rnärchem und das Kleeblatt tritt in’"g Zimmer. Die Mutter beginnt die Vorstellung: »Meine Tochter Eulalie, unsere Mierim meine Tochter Melusine, unsere kleine Gelehrte; meine Tochter —Wechtildis, unsere Pianistin« sagt -s « sie gefühidoll mit einem zuckenden Blick « . nach dein jungen Mann. - Man nimmt Platz hinter den Tas s; sen, und die Unterhaltung beginnt, o. h. Frau non Kuckucksheim ergreift oas Wort Jssp . »Wir-wert es Sie nicht, Herr « Brand, alle schönen Künste in unse - rein Hause vereinigt zu sindeni Aber sich dulde nicht, daß nieine Töchter in Ue , tlichteit hervortreten Jm P Kreise sollen sie mit ihren , W wieiern Die moderne ot , weibliche Selbststiindigteit, M nicht ihre Besteebnngen in den Mk Mannes Fest sie ist mir st- t! Wie sagt Goethes Selbst einein rauhen Saiten zu gehorchen ist Trost uns Pflicht! Und nach diesem W ich meine Mädchen Wiss-in späteren unentmu .Zeesisen -dabei f ägt sie die Mit-it Würde in Ihn-und ans, . « Meer-ern sie eines ieistimmenden . »aber mel- die praktisch s M ich nicht deran «" " ( sie Musen allein lebt neun nicht ---— ich weis, was ich ihren Ans tigen Gatten schuldig bin! Gewiss nur der Mann kann sich glikkeklich schiiIen der eine warmenisch ausgebil dete Feine findet, in welcher sich Idea lei und Restes vereinigen! Eulalia schmückt unsere Zimmer mit geschick ten händern Melusine ist Gärtner-in und Mechtildifi eine Köchin, die es wohl mit jedem »Enan bleu«· aus nehmen könnte!« Edmund schwindelt es ein wenig Seine Mutter blickt lächelnd vor sich hin »Zeeiiich«, sährt Frau von Kuckucksbeim eilig sdrt, »ich wüßte nicht, welche ich missen könnte. Ach. Wenige ermessen den Schmerz einer Mutter, wenn sie an die Trennung von einer Tochter denken soll. selbst wenn der Gotte einer der vortrefflich sten Menschen wäre!« Und wieder fährt ein zuckender Blick über den be giiterten Maler-hin Will denn die Festung noch nicht. kapitulirens »Die künftigen Gatten Jbrer Fräu lein Töchter werden diesen Schmerz zu würdigen wissen«, sagt Cdmund. Sie wirst ihm einen beuchlerisch klagenden Niobebiick zu und hebt den Kasseetisch aus. »Aber Sie glauben vielleicht. es sei iibertriebene Muttereitelteit, die aus mir spricht, » ach, nur ein bescheide nes Mutterlob! Sie mögen sich selbst überzeugen davon. was die Madchen leisten«, sliistert sie Edmund holdselig zu. »Nun, meine Töchter?« wendet sie sich daraus an die Grazienschaar »sorgt siir die Unterhaltung unserer lieben Gösie2« Die Mustertochter Eulalia erhebt sich gehorsarn —-- auch das ist ein Er ziehungsresultat der Mutter » - und holt ihre Malmappe herbei; hübsche Dilettantenarbeiten, die im Schein der Mutterverliebtheit zu Kunstwerien wurden. Mit höflicher Artigleit legt Ed mund die Sammlung aus der Hand Frau von Kuckucksheim ivintt wir der, und Melusine legt den Gästen einige Betrachtungen über ein spani sches Citat vor· Edmund macht eine höfliche Bemer tung über so viel Fleiß und schaltet ein, daß ihm spanische Citote leider so gut wie böhmische Dörser seien - Da winkt die Mutter erregt zum dritten Male, und Mechtildig tritt an das Klavier. Sie spielt Chor-im ohne Geist, aber mit brillanter Fingersertigteit Da läßt Frau von Kuckusheitn die letzten Rateten steigen: »Wilrden Sie es glauben, daß die scx Pudding, den Sie ieht tosten müs sen, unter denselben Händen entstan den ist. welche Jhnen soeben den gro« spen Chopin nähergesiihrt haben? Und jene Blumen « bitte, einen Blick über die Terrasse hinaus - zog meine Tochter Melusine, unsere tleine Spa nierin. Und dieser gestickte Ofen schirm — bitte. dort in der Ecke rechts - — ist eine Erfindung unserer Malerin!« Edmund schwindelt’3 nun erst recht, Seine Mutter lächelt still vor sich hin is- i « Die Eguipage führt Brands wieder heimwärts. Die erste Sichel des Mondes steht iiber den Blüthenbiws men. Beide schweigen. Mutter und Sohn. Endlich meint die Matrone etwas schelmisch: «Welch’ niedliche, gehorsame, tleine Mädchen und welche mannigfachen Talente, Edmund!« »Dssen gestanden, Mutter, rnir graut vor so viel iorkirier Vortreff lichieit. die nur Eins bezweckt, den Mädchen als Köder zu dienen! und vor dieser dieser Kuckusschwie aermamal Nein, Mutter. in Kuckuck heim bekam mein Vers aus einmal einen sanften Mua wie Schuppen siel es mir von den Augen bei der Predigt, die ich dort hörte: strahlend sab ich Eine vor mir stehen, die es sein soll: Deine geistvolle, liebliche Borleserin und Vflegetochter, die siisze Blume Helene, Mutter-, die ich kürz lich als Mignon gemalt habe - das Mädchen, die es versucht bat, mit star tetn und kräftigem Willen sich ibren eigenen Weg in der Welt zu bahnen - sie ist von Kindheit nn mutterlos -— und « Frau Brand streicht ibrern Jun gen liebevoll über die Stirn: »Recht so. mein Jung’, ist mir auch zu viel geworden bei den Kucknck5. Ich seane Dich und Deinen Ent schluß!« Der heiratbstuckuck zweifelte fast an feinem Talent. als er das Ergeb nis; seiner Retlame kurz daraus schwarz aus weiß in händen hielt. —.-. Linden-III Bei Tisch ärgert die kleine Margot unausgefest ihren größeren Bruder. daraus sagt die Mutter, er solle sie nicht weiter beachten und sie mit Ver achtung strafen Eine Weile herrscht spät-innrem Ruhe, dann sagt Mar got plötzlich weinerlich: WMama oben straft er mich mit Verachtung, aber unten stößt er mich mit-dem- Fuß.« « Me Die Menschen sind nus einmal spi scsmere Vikch nicht denqu D- ein-at m grasen Seg II M It Dir-K ten-unt Hnmoresle von Anna Julia Wolss Felix Dornbach war das Muster eines gut erzogenen Ehemanns Nicht allein. daß er siir die Laune-n und Tollheiten sein-es lavriziösen Weib schens die nachsichtigste Beurtbeilung ’hatte, er erfüllte ihr auch in geradezu ausapfernder Weise jeden.ilrrer rnit «unter etwas lostspieligen Wünsche. Frau Eva hätte also allen Grund gehabt, in ihrem Mann einen Ideal gatten zu sehen. wenn nicht ja. das war eine eigenthiimliche Sache. Wo viel Licht ist. ist auch viel Schat ten, und so besaß auch der ideale Felix zwei Eigenschaften die seinem jungen Weibchen die mitunter so unverwüst lich rosige Laune empfindlich trübten. Erstens war er eiseriiichtig wie ein Otbello; jeder Blick. den irgend ein sa der Geck dernreizenden Frauchen nach tvarf, konnte ihn in Raserei versehen, und dann besaß er eine fast lrnntbaste Animosität ihrem greadezu tlassischen Mangel an Ordnungsliebe gegenüber. Ein abgerissener Knopf, ein beschmuss ter Bluseneinsas vermochten seine Laune auf Stunden zu beeinflussen, und wenn gar die junge Frau. was allerdings etwas häufig vorkam, wie der einmal einen werthvollen Gegen stand verloren hatte, dann konnte der sonst so nachsichtige Mann unerbittlich bis zur Härte werden. Herr und Frau Dornbach bunt rnelten durch die Straßen und machten Saisoneinliiuie. Ein neues Sommer lleid, zwei Hüte, eine Federboa und sechs Paar Handschuhe waren bereits das Ergebnis ihrer Wanderung, als Frau Eva plötzlich vor einem Schirm laden in subelnde Vegeisterung aus brach, »Nein, Männchen, sieh nur die sen entzückenden Spißenschirtm wie ein Gedicht, den muß ich haben!« Das Gedicht kostete die Kleinigkeit von 80 Mart. und mit schwerem Herzen und erleichtertem Gelobeutel bezahlte der galante Ehemann den geforderten Kaufpreis. »Du stehst, liebe Eva, ich ersiille dir jeden Wunsch und ich thue es gern: aber nun tornm auch du mir ein wenig entgegen und versuche end lich einmal, die entsehliche Sorglosig teit deinen Sachen gegenüber etwas einzuschränken« »Aber natürlich, liebes Männchen. du sollst dich wundern.« »Siehst du, Kind, wenn ich da dieses zierliche Nichts in deiner Sand betrachte, siir das ich soeben einen ge radezu unmenschlichen Preis bezahlen mußte, und ich erwägesdie Möglichkeit daß du den tostbaren Gegenstand viel leicht in einiger Zeit in irgend einem Straßen-bahnwagen stehen lassen könn test. weißt du. herz, der Gedanke tönns te mich geradezu in Raserei versehen« »Aber, Männchen, ich schtoöre dir.« s-« Wenige Tage daraus kam Frau Eva mit schweren Parteien beladen von einem Waarenhausbummel nach hause. da —— ein tödtlicher Schreck durchrieielte ihre Glieder der neue Spitzenschirm war verschwunden! Sie wars sich eiligst in eineDroschte, durch-« suchte den großen Kauspalait vom Keller bis zum Boden: der theure Schirm sand sich nicht wieder Jn grenzenloser Niedergeschlagen heit und banger Furcht ging sie nach Hause. O Gott, was würde das geben? Sie zitterte und bebte in dem Gedan: ten an die stürmischen Szenen, die sich voraus-sichtlich abspielen würden, und ihre leidenschastlicheNervositiit steiger, te sich, je näher die Riiatehr ihres Gat ten bedorstand. Nun steckte er den Schlüssel ins Schloß, allmächtiger Gott, ihtn nur jth nicht vor Augen kommen! Sie flüchtete sich in einen entlegenen Raum und duckte sich wie ein oeriingstigtes Vögelchen in den äußersten Wintel des Zimmer-. s Da schoß ihr urplötlich ein Gedanke durch den Kaps, ein toller, erlaubten der Gedanke, und nun war auch mit einem Schlage die dumpse Bangig — teit verschwunden, und mit einem diadoliichen Lächeln auf den Lippen ging sie in das Zimmer ihres Man nes. Auf der Schwelle allerdings wandelte sie das verheißungsvolle Lächeln in eine Schwermuthsmiene um, und jeder Zoll eine büßende Magdalena, reichte sie ihrem Gatten die Lippen zum Kuß. »Na, Weines-, was ist denn gesche hen, wie siehst du denn aus«-T« »Ach nichts, was soll denn gesche hen sein?« Der Menschheit ganzer Jammer lag in den Worten und in dem begleitenden Blick. «höre mal, Kind, hier ist etwas nicht in Ordnung, und ich habe wohl als dein Gatte ein berechtigtes Jn teresse, zu fragen, was es gibt-« Da warf sieh die jun-ge Frau lei denschaftlich zu feinen Füßen nieder: »Ach, Felix, du bist «a so gut und ich bin so erbärmlich f lecht.« Felix Dorndach fuhr empor. Er faßte sich mit den hönden nach dem Kopf. Ein grauenhaiter Gedanke hat te ihn erfaßt nnd ließ ihn nicht wieder lei «Steh auf, Beil-P er zerrte sie an den Irr-en einst-. «Steh auf nnd stehe mir steh-. Use haft du Fett-ank« Sie Muth-te sue unaufhörlich; , , Idee iein Luni kam von ihren Lip pen. Die Eifersucht steigerte sich bei ihrn bis zur Raserei, und rnii iskrnlichenr Brüllen stieß er die Worte hervor: »Ich willen reisen tout du gethan basi; sprich, Weib ich ienue mich nicht mehr. wenn du nicht die Wahrheit ssgst!' Da wars sie sich mit lautem Aus weinen an seinen Hals. »Ich habe » o, Felix-, ich sterbe vor Qual und Reue -- ich hobe« -- nun ein abermaligei derzweiselies Ausschluchzen —-— »ich habe meinen neuen Sonnenschirrn verloren.' Da iam es wie ein besteieuder Jubel von den Lippen des Mannes. »Du Dummchen du liebes entzücken deö Dummchen, mich so sehr zu er-1 schrecken und dich so uuszuregeni« - ( »Ja. aber bisi du mir denn nichi mehr böse?« .Warum soll ich dir denn böse sein Närrchen? Das lann doch schließlich jedem pussiren, und morgen laufen wir einen neuen Schirm nicht, Herzs« Die junge Frau deugie sich iit woriloser Ergrissenheit iider die band des Gatten, nnd wieder umspielie das saiale Lächeln von worhin ihre rosigen Lippen. Frau Evas Frau Eva! sulsisktltoso , Jede hausfrau weiß es, wieviel im täglichen Leben, besonders in Familie und Haushalt, oon Kleinigkeiten ab hängt: es giebt Haushaltungen, in denen alles, toie man zu sagen pflegt, «am Schnürchen geht«. Und warum das? Weil auch das tleinste nicht ver säumt wird, damit Rad in Rad und Mädchen in Rädehen greift; weil die Hausfrau unerbittlich bei sich selbst und bei den Dienstboten darauf hält, daß auch die geringste und unschein bnrfte Arbeit unid Handreichung piintt lich und exnlt gethan wird; weil die Hausfrau unerbittlich darauf hält, daß alles und jedes zu seiner Zeit ge than und teine Minute unniitz deri loren wird. Eine vernünftige Zeitein theilnng gilt vielen fiir eine Kleinig leit, mit der man eo »nicht so genau zu nehmen braucht«. und doch hängt von ihr vor allem die geregelte Ab wicklung aller häuslichen Geschäfte ab. »Ach, auf ein paar Minuten mehr oder weniger tommt es ja nicht so an!« hat schon manche Frau gesagt, und hinterher doch zu ihrem Verdruß erfahren müssen, wie sehr es in vielen Fällen darauf ankommt. Ebenso wie mit der Zeit und Piinltlichteit nehmen es auch viele Frauen mit der Ord nung nicht so genau. Ganz abgesehen davon, daß Unordnung im Haushalt immer abstoszend wirlt, sollte sich jede Frau daran gewöhnen, auf peinlichste Ordnung zu halten« Wer sparsam wirthschaften will, muß vor allem or dentlich wirthfcbaften Zeitverschwens dung und Unordnung toften immer Geld: jede erfahrene hausfrau weiß dies. Und welch dantbare Mitgift sind auf der andern Seite Ordnungssinn und Pünttlichteit fiir unsere Kinder »Friih gewohnt alt aethanl" heißt es auch in diesen Dingen W Miteoeuteuek eines sure-off iters lie Italien-. sDer in Szegebdin .ftationirte Hon ved-Leutnant Friedrich Lenl unter nahm unliingft eine Urlauboreise, die ihn auch nach Chiusnforte in Jtalien führte. Dort wurde der Offizier von einem Karabinieri aufgefordert, sich zu legitimiren. Als der Offizier dies der weigerte, entstand ein erregter Wort roechfel und der Offizier wurde in die Kaserne abgefiihrt. Dort wurde der Leutnant einem Verhör unterzogen, trohdern er sich durch Vorweisung sei ner Militiirdapiere’ legitimirt hatte. Der das Verhiir leitende italienische Offizier machte dem Leutnant schließ lich die Mittheilung, dasz der Verdacht vorliege, er lreibe Spionagr. Der Offizier wurde, troddem er seine Un schuld betheuerte, vier Stunden lang in der Kaserne zurückgehalten und nach einer Berothung der italienischen Offiziere von zwei Offizieren und zwei bewaffneten Karabinieri zum Stationögebiiude gebracht, von wo er sofort Italien verlassen mußte. Ae quersetueftn der Oste. Aus Dresden wird berichtet: Wie im Jahre 1904 bei ver großen Dürre. so sind auch jetzt wieder auf der höh mischen Strecke infolge niedrigen Was serstanbes zahlreiche »hungersteine« im Strombett der Elbe zum Vorschein « gekommen. Der interessanteste ist ber unterhalb ber Tetschener Kettenbriiae, aus dem die Jahre-zahlen 1616, 1636, 1707, 1716, 1790, 1800, 1811. 1842, 1868. 18. August 1892, 16. Juli 1893 und 16. Juli 1904 zu lesen sind. ia eine verwitterte Zahl deutet aus 1115l Da urlundlich nachweisbar die Elberschiffabrt mit Salz unb Gemi be schon 1057 betrieben wurde scheint es immerhin nicht ausgeschlossen, basi die damalige Bevölkerung den niedri gen Wasserstand als eine große wirts schastliche Schädigung empfand unbs die Jahreszahlen zur Erinnerung ein- - meißeln ließ. Its-see seelisch Vamperl lzu seinemzreunb): Geh August, ess tllchtig, damit Du auch nrit nach Marienbab ernstl« ’ » Yrauencclke Oas· Gliick ist wie ein Sonnenblick « Nientand lann·ö erjagen. Niemand von sich sagen, Daß er heut’ und eine Frist Ohne Wunsch und glücklich ist. Glück ist wie ein Sonnenblict -— — Erst wann es rietgangem Erst in Leid und Bangen Denkt ein Herz und fühlt ei klar, Daß es einmal glücklich war. II I O Fresse- us der yet-roth In der heimath war ich wieder, Alles hab’ ich inir beseh’n. Als ein Fremder auf und nieder Mußt’ ich in den Straßen gehn Nur im Friedhof fern alleine Hals ieh manchen Freund ertannt. Und bei einem Leichensteine Fühlt’ ich eine leise hand. Martin Greis. — Ireeuedfsatterh Es wird viel über »Freundsehast« geschrieben, und noch öfter hört man das Wort »Freundin oder Freund« aussprechen - doch geschieht lenteres meist recht gedankenlos. Machen wir z, B. irgendwo einen Besuch und es werden uns zur Unterhaltung Photo graphien gezeigt, so wird uns die lie benswürdige Hausfrau sbald hier, bald dort-· auf ein Bild aufmerlsam machen - auch eine Freundin von mir! Man macht überhaupt oft diei Wahrnehmung. daß diese oder jenes Dame viele Freundinnen hat, sie bess zeichnet eben all ihre weiblichen BH tanntfchaften mit diesem Titel, ohne« im entfernteften darüber nachzudenken wie groß der Werth und die Bedeu tung einer wirklichen Freundin ist« Aus wie verschiedenen Gründen werden oft Freundschaften geschlossen. Hier ist es der Ehrgeiz oder der Vor theil, welcher mit lächelndem Munde und glatten Worten Freundschaft heu chelt. Dort ist es ein augenblicklicher Rausch; man ist entzückt oon der neuen Bekanntschaft -- doch man sah sich nur im Festtagsileidr. Bietet sich dann später Gelegenheit, sich genauer zu be obachten, kommen wir wohl oft in die Lage, die betreffende Person von ei ner Seite kennen zu lernen, die uns überrascht und unsere Znneigung ge: waltig abfchroächt. Auch werden Freundschaften geschlossen, weil man sich langweili, man mischte neuen Ver kehr haben, und es ist ja interessant mal wieder in die Verhältnisse ande rer hineinzuschauen. Solcher und ähnlicherFiille, Freund schaften zu schließen, giebt es unzäh lige. doch nur wenige, wo das Herz zum herzen sich in inniger, herzlicher Freunde-liebe neigt. Es genügt nicht, daß wir diejenige. welche wir als Freundin erwählt haben, hochachten und schätzen, vielleicht auch ihre Ta lente bewundern. sondern wir müssen die Freundin auch von ganzem Herzen lieben können, sie verehren. Allerdings kann sich die rechte Freundschaft nur dann zu ihrer ganzen idealen Voll-— kommenheit entwickeln, wenn sie aus innere, seelische Harmonie gegründet ist« Wir dürfen uns-nicht durch Aeus ßerlichkeiten bestechen lassen, sondern wir müssen das Herz, die Seele zu ergründen suchen. Oft dauert es längere Zeit, bis das Freundschaftsband fest zwei Her zen umschlieszt. wir entdecken hier und da kleine Schwächen und Mängel an der Erwählten« doch wir dür fen nicht vergessen, dass es keine En gel aus Erden giebt, dasz wir alle mehr oder weniger, neben den guten Eigenschaften auch Fehler haben, die wir einander verbessern, entfernen helfen und vergeben sollen. Nur in fortwährendem gegenseitigem Ver zeihen kann sich treue Freundschaft erhalten. heissen-dem Herr Freberick Mußt-ach einer der europäischen Einiäuser ber Firma Bloorningbale Brothers, ist kürz lich aus der ,,Otympir" aus Europa zurückgekehrt, wo er sich in ben Mo den-Centren, in Paris. Berlin, Wien, London etc. nach ben neuesten Schöpf ungen der Mode umaesehen hat. Aue-i vern reichen Schafe seiner Erfahrun gen und Beobachtungen hat er Eini-l ges mitgetheilt. Die Pariser Mobel schreibt vor allen Dingen Fransen vor; Fransen werden überall getragen, ani allen nur denkbaren Kleidungsstiickenl und Teiletten. Filet, Laeet unb Ehe nille sinp nrn meisten bevorzugt Gar nirungen aus Wolle unb Chenille sind allgemein beliebt. und Marabout bleibt in Gunst. Für KleidersBesatz wird Marabout vorgezogen, neben ekrypti-I schen Dessins, Farben und geometri-« schen Zeichnungen in Taillen. Die vor- j herrschenden Farben sind Monat-Maus Krönungsssiotb und EmpiresGriinJ Fkauzäsitche napinneu in wissend-l bung schließen Maeie Antoinettm nur-« Charlotie CorboysFichue rvie auch ein«-? seitige Effekte in Jabotj ein. Arn» Strande trägt man Quarer gMühem zierlich, eigenartig und ein·sach, und sie »Mit-en einen nusfallenben Kontrast mit den lebhaften nnd piianten Its-stürzend die stets in französischen Badeniiitzen zn sehen sind. Zur Verzweiflung fran zösischer und englischer Schneider ge winnen amerikanische Kleider in Lon twn und Paris immer mehr Freunde-, während in Oesterreich und Deutsch land die Männer sich amerikanischen Faconi in Hüten zuneigen — sösesmser Kissen-erret S o n n tn g IChcmpignpnsSupph Tauben — Fritasg see mit EIN-Kartoffeln Erbien mit Karottem Geichmorte Birnen. l M o n t a g. Sappe von grünen Erbsen mit Ckous ; tons. Geschmertes Rinvfleifch. Kartoffeln, Weißtth Pfan men-Klöße. D ie n it a g. TomatosSuppe, KalbfieifchRoulnpetk Schiner-Kartoffeln Kopf-Salat, Eier-suchen mit Manneladr. M i t t w ach. Nabel - Sappe, Farcirte Coteiettei., Salz-Kartoffeln, Iomato Satan Obstiuchen. D o n n e r st a g Bouillon in Tassen, Rustisches Nino fieisch. -Kattpffel-Klöße, Garten Fritassee, Artischockem Omeiette. F k e i t n g· Clam - Sappe. Gebratener Pinereh Salz-Kartoffeln, Grüne Bohnen. NhabarberwideL S n m it n g. Brot-Sappe. Hammeiflciich mit Stolzi rabi und Kartoffeln Gme Pudding mit Wein-Sause. i Erde-hie time-te Giir sechs Personen berechnet). RsussischRinbsleisch Ein Stück sastiges Rindsleisch wird mit Butter-, Zwiebeln und einigen aelben Rüben, ki- Tasse Weißrvein, enan Essig und soviel Wasser zugesetzt, das-, die Brühe das Fleisch nahezu bedeckt. Dann läßt man bag Ganze unter Zu gabe von Salz so lange lachen, bis es ganz eingetocht ist und anfängt, Farbe zu bekommen, giebt nach Bedarf Mehl dazu, welches man einige Auaenblicte anziehen läßt und löscht dann mit Ileischbriibe oder etwas beratinntem Ileischextralt ab. Die Sauee muß von schöner brauner Farbe unb pitantenr Geschmack sein. Iarcirie Coleletten. Zwei Pfund Kalbseoteletten werden getlopst. alles Uebersliissige abgeschnit ten. gesalzen und dann mit folgender Zaree bestrichen: TI« Pia rohes oder getochtes Schweinesleisch. il Eier, eine in Milch eingeweichte unb wieder aus gebriickte Semmel, Salz, Psesser. in Butter gebämpste Zwiebel unb Peter silie wird gut miteinander vermengt und dann schön hoch aus die Coteletten ausgetragen. Hieraus werben diesel ben mit viel frischer Butter in eine Bratpsanne gelegt, mit Brofamen und Parmesantiile bestreut und unter Zus gabe von saurem Ralnn etwa eine halbe Stunde im Bratosen gebacken Die Coteletten miissen natürlich von Zeit zu Zeit übergossen werden, damit sie eine schsne braune Farbe bekommen und zugleich sastig bleiben. Gutten-Frilassee. Die in Scheiben geschnittenen Garten wer den in etwas Essig nebst einer Prise Salz halbweich gekocht unb aus einem Siebe abgetropst. Dann schwitzt man sie in etwas zerlassener Butter durch, streut einen Lössel seines Mehl bar iiber. stillt eine Schöpftelle leichte Brühe dazu, giebt Salz und Psesser daran, läßt sie unter öfterem Schütteln ver Kasserolle ganz weich werden unb zieht zule t das Fritassee mit zwei, in etwas sri cher Sohne verattirlten Ei bottern ab. Nhabarbertvickei. Man rührt aus einem oder zwei Eiern, Milch und soviel Mehl, das-i der Teig flüsslg bieibt, aber dickiich ist, einen Ausbacketeig. Nhabarber abgezogen, in viereckige Würiel geichnitten« in Wasser nbgemällt, dann nbgegossen nnd in viel Zucker kurz eingescheuert, nach Belieben Korinthen beigemischt nnd Citronen - Aramo gegeben. Ja den Teig eingetaucht, mich umge wickelt, damit wenig abliinit, und in Schenle oder tochender Butter zu schö ner Farbe gebacken. — Instit-stunk Pedell tin den Freien Bei-ich her keistxizlirendyzq «Dies ist der Prüfungs aa « Besuch:« Qherricht hier eine Mo derluft!" Vedell: »Ja, hier liegt auch manche Oeffnung begraben!« Hart beste-in »Mi- Jhr Freund hat Ihnen Ihre Geliebte iveggeichnqppt3« »Ja, das hat er, aber er ist dafür genügend bestraft worden« »Nicht denn?« »Er hat ste heirathen tniissen.«