Uns stiederrarbige Kleid. 11 Stizze von Marie Beßmertnhs Als einer der unzähligen Sonntags ziige die von Paris nach Versailles abgehen, aus dem Bahnhose von St. Lazare sich sast schon in Bewegung sente. stieg Fräulein Eugenie Montegu in ein Cvupee erster Klasse, richtete sich behaglich ein und vertieste sich in die Lettlire eines Buches Obschon ihre hübschen blauen Au gen anscheinend aufmerksam von einer Reihe zur anderen flogen, lässt sich doch nicht leugnen, daß ihre Gedanken ganz wo anders waren, und zwar aus folgendem Grunde: Fräulein Eugenie Montegu liebte Mauri:e Regnier, der diese Neigung mit der hestigsten Leidenschaft erwi derte. Aber das verwaiste junge Mädchen mußte sich ihren Unterhalt durch Musikstunden erwerben, und Maurice war der Sohn eines der reichsten Pariser Kaufleute, der von einer Heirath seines Sohnes ohne Mitgift nichts hören wollte. Die jun gen Leutchen nahmen den väterlichen Protest nicht gar sehr zu Herzen, son dern hofften aus ein gütiges Geschick, das manchmal die Liebenden begün stigt und trasen sich ab und zu in; Versailles bei einer Pensionssreundin von Eugenie, die an einen Vetter von. Maurice verheirathet war. Die Ursache von Fräulein MonteU gu’s Zerstreutheit war aber sent nicht in der Erwartung des Wiederseheng zu suchen, sondern vielmehr in dem Umstande, daß sie heute zum ersten Mute ihr neues, stiederfarbiges Kleid» angelegt hatte. Vor einian Tagen träumte ihr. daß sie ein sliedersarbi: ges siteid anhatte, und daß sie in dem selben alg Braut von Maurice seinem Vater vorgestellt wurde, den sie noch gar nicht kannte. q Etwas abergliiubisch, wie alle Ver: liebten, entschioß sie sich. sofort ein derartiges Alcid machen zu lassen, und berwandte daraus einen bedeutenden Theil ihrer bescheidenen Ersparnisse Als sie lieute vor der Abreise nach Versailles in den Spiegel sah, söhnte sie sich rasch mit dem Gedanien an die iebr große Ausgabe aus-, da das Kleid ihre-n graziiisem von bellblonden Locken umrahmten Gesichtchen vorzüg lich stand. Dar- mit großem Cbic an gesettigte Kleid umschlang vortbeilhast «- ibre zierliche Figur nnd zeichnete wun dervoll ihre jugendlichen Formen ab, die sich unter dem boben Korsage ver bargen. Zwei elegante Possen sielen aus ihre Schultern, und ein Seiden band in der Farbe des Kleides um spann eisersiichtig den schneeweißen Hals Die Idee, daß dieses Kleid ihr Gtiick bringen müsse, verließ sie heute keinen Augenblick, und während sie zerstreut die Blätter ibreg Buches umschiug, ahnte sie nicht einmal das; sie der Ge genstand eingehendster Beobachtung ib reg Gegenübers, eines älteren, mager und elend aussehenden Herrn, war. Der Unbekannte batte längst seine Zeitung zur Seite gelegt und beobach tete das junge Mädchen mit einer Be harriichteit, die man als beieidigend aussassen konnte, wenn sein Gesichti nicht zugleich den Ausdruck einer tiesen Achtung siir die von ihm Beobachtete oerrietbe. Es iit doch wunderbar — murrnelte er vorsich bin, wie altei Leute es öfters zu thun pflegen — soich’ ein sliedersarbiaes Kleid gerade hatte meine selige Elise an. als ich sie zum ersten Mal in der Kirche sah Wie viele Jahre sind seitdem verflos sen! er sich selbst als jungen Mann wieder beim Beginn feiner kaufmännischen Laufbahn, die alten, ietzt nicht mehr vorhandenen Straßen der Eitn von Paris mit den mannigfaltigsten Waa renbroben durcheilend. Da steiat er «in die siebente Giage eines einfachen Hauses, um in der kleinen Fabrik, Ae sich in der Manierrde befindet, Proben zu holen. Später läuft er schon aus den Bouleoards umher und bietet seine Waare in allen Magazinen an: er schwört, er lügt, feilscht, ermäßigt den Preis bei Konkurrenten, und endlich tebrt er, ermüdet von des Tages Ar beit, in seine kleine Wohnung zurück, wo leine junge Frau auf ibn wartete. Eliie — die anspruchsloie Näherin — arbeitet den ganzen Tag, um dem Manne eine Stütze zu sein. »Aber» Sonntags zieht er daiiir seinen schwarzen Fract an und Elise ibr flie derfarbigei Kleid. und sie machen in die Umgegend von Paris einen Spa ziergang. Jn alie Erinnerunaen versenit, sah ( Dann wird er der erste Erz-edlem( eines großen Handelshauses, bald der» Kompagnon des Chef-, und endlichl der Ches und Fabrikant selbst! Er hatte viel Glück, und ietzt in seinen alten Tagen ist er Millioan . . . Ja, welchk eine prächtige Frau, welche treue Freundin, Mitarbeiter-in und muster haste Witthin wak hoch seine Insel-— Wenn meinem Sohne doch solch« eine Gattin beschert wäre! Oder wenigstens lolch’ eine, wie sie hier vor mir sint . . . ich erlenne lehr wohl in ihr das guter zoaene, bescheidene Mädchen . . . ba. sie sieht nicht ein einziges Mal vom Buche aus! . . . Zwar braucht unser Zeitaltek Geld, viel Gelb . . . aber —- wir fin gen doch schließlich auch ohne einen i Gtofchen ant. .Wirtlich ein reizen s des Mädchen, und wie das fliederfar hige Kleid ihr sieht! Von Kapitalien dürfte bei ihr wohl nicht die Rede sein« gsie hat teine Bepicht, tein Armband, nicht einmal eine Uhr! . . . gerade wie ; meine Elife. als wir uns heiratheteten . . . ihre ganze Aussteuer bestand in Jdem fliederfarhigen Kleid. .und T übrigens — hab’ ich nicht Geld genug fiir Zweit. .Wie wäre es, wenn ich fiit den Sohn urn sie anhieltei . . . Dummheit! Alle Leute werden mich ;auslachen!. .und wenn jchonl Viel lteicht hat das Schicksal sie mir gerade jin den Weg geführt! . .Und der sSohnL .Na der soll es mal wa Igen mir zu widersprechen! . Und wenn sie mir einen Korb giebt? . . . .Mit. hunderttausend Franks jährlicher iliievenuen —- ift es taum zu befürch :!ten Und das möchte ich doch wirtlich einmal sehen! Jch muß jedenfalls ver suchen. . -wendet sie sich ab, fo hab’ ich mich geirrt . . . wo nicht — ver heirathe ich den Jungen, oder ich ent erhe ihn! . . Bei diesem unerwarteten Entschluß angelangt, nimmt der ehrwiirdige Kaufmann feinen Hut ab, und nach einem einleitenden Huften wendet ek sich an Eugenie: »Mein Fräulein!« »Mein Herr!?« fragte das junge Mädchen, ihre Augen erstaunt zu ihm erhebend. »Mein Fräulein, gestatten Sie mir, fiir meinen Sohn um Jhre Hand an zuhalten; er ist ein junger Mann von 25 Jahren, mit hunderttausend Franks jährlicher Eintiinfte, mit zwei Fabri— ten nnd vier Häufern in Paris.« Fräulein Montegu hielt ihn nicht ohne Grund fiir einen Verrüctten und dachte. es wäre besser, sich in teinen Streit niit ihnI einzulassen Mit gro ßein Tatt antwortete sie ihm daher, er möge ihr etwas Zeit zur lleberlegnng gehen. In diesem Augenblick fuhr der Zug in den Bonnhof von Verfaillcs ein und hielt. Ein junger Mann, der arg nnd ab prornenirte, öffnete die Thüre des Abtheils, sobald er den Alten er blickte. »Mein Fröulein," sagte dieser, höf lich griißend und Engenie beim Aug lteigen die Hand reichend, »ich erlaude mir, Ihnen Mai-rice Regnier, Ihren Bräutigam, vorzustellen. Hoffentlich verständigen Sie sich Beide bald!« Ray-cease als Cheftttteiu Seit dem Tode Napoleons l. sind 90 Jahre vergangen; aber die Litera tur uber diejen Giganten der Weltge schichte schwillt noch immer lawinen artig an. Renerdingg hat ein italie nischer Gelehrter ein interessantes Buch veröffentlicht iiber Napoleons merk würdige Leidenschaft, Chen zu stiften. Schon als junger Leutuant in ieiner ersten Garnison vermitteln Rapa«eon die Ehe zwischen der Tochter seine-« ttortiers and einem jungen Mann sei net Bekanntschaft, später verheirathete er beinahe alle seine Generale nnd na tiirlich seine Brüder, Neffen, Schide stern. Wollte einer seiner besahigieiten Heersiihrer eine seinerSchtoestern nicht ehelichen, so bot er sie einem andern an, aber in zwei Tagen mußte die Ehe geschlossen werden. Auch bereits in der Verbanuung aus Zi. Helena fuhr Napoleon noch fort, Ehen zwischen sei nem HaugdersonaL den Generals- und Beatntensöhnen, bezw. Töchtern der Herren seines Gefolges zu stiften, selbst in seinem Testament wollte er den Herzog von Jstrien noch mit einer Tochter Durocg verheirathen. Der Verfasser, ein italienischer Psychiater. ist iibrigeng lein Gegner Rudoleon5, er nennt ihn »den Großen«. Nach Taine und· Lombroso, die na türlich das militiirische Genie Natio leono nicht bezweifelten, war Napoleon l. Epileptiler, und es fehlte, seine-i maßlosen Ehrgeiz durchaus an sittli cher Größe, Sein Verstand war, ivie Ferrerd sagt, der eines Gewaltmeni schen, und hier beging er zahlreiche Fehler. Fast keine seiner politischen Prophezeiungen ist zur Wahrheit ge worden. Wie es in der nachgelassenen Schrift von C. Lombrosa heißt, tvar Nadoleon anch sehr aberglänbisch Einmal fürchtete er fiir seiner Gemah lin Josedhine Leben, als-« das Glas ih res Bilde-z entzweibrach das er immer bei sich trug. Zu Schlachttngen wähl te er gern die ihm günstig erscheinen-· den Wochentage aus; den Freitag hielt er natürlich fiir einen Unaliickstaa . .. i Napoleon l· hatte mach Lomwa auch ruvinieniiire Zioanggvoritelluns gen, z. B. jene, die er selbst als chef einer Truppenabtheiiung nicht los-ver den tonnte ,beim Durch-jun durch die Straßen einer Stadt die Fenster zäh len zn müssen. Sein Cvnisn1u6, iiir den zahlreiche Beispiele beglanbigt sind, ging so weit, daß er bei einem öffentlichen Feste einer verbeirntbeten Dame mit Absicht Oel auf das Kleid goß. Lombroio erwähnt zahlreiche körperliche Anomalien und Degenera: tionszetchen bei Napoleon. Er war erblich belastet. Im Ren-nennt »Na. wie get-PS Geschäfti« «Großartig, ich kann nicht einmal meine Mahlzeiten einholten. Sehen Sie, was ich jeht esse, das ist erst mein Abendbwt von gesternf Blumen im Zimmer. Blumensreunde giebt es unzählige-. Kaum wird ein Haus, fa, taum eine Wohnung anzutreffen fein, wo nicht irgend ein blühendes oder immergrü nes Töpfchen liebevoll gepflegt wiirde. Hier stehen sie in Reihen vor dem« Fenster des schlichten Mannes, doei’ fchmiicken sie in höchster Pracht den Balton einer Villa; da sind sie ge schmarlvoll in einein Stönder geord net; in Ampeln fchanlelten sie in den offenen Fenstern. Die mannigfachsten Pflanzen und aus allen Theilen der Erde zugeführt, zieren das menschliche Heim. Sie verleihen ihm auch, wie nicht leicht etwas anderes, Frische, Anmuth und TraulichteiL Man hört des öfteren klagen, daß Diesem oder Jenem die Blumen im Zimmer nicht gedeihen, trotz aller Mühe und Sorgfalt. Bei einem Drit ten w"achfen, entfalten und blühen sie, ohne daf-; er sich viel darum kümmert. Woher mag das loninien? Letzterer hat eine glückliche Hur-) sagt man, und es mag zum Theil fo fein. Er hat mehr Geschick, mehr Talent zur Blumenpflege. so wäre es richtiger ausgedrückt Seine Liebe fiir die grü nenden Pfleglinge läßt ihn stets das Richtige treffen. Die Ersteren besitzen wohl nicht das Talent, vielleicht auch nicht die Liebe, nnd ihr Eifer ent springt anderen Motiven. Jn diesem Falle wird er gern zum Uebereifer und an den Pflanzen wird mehr herum manipulirt, als ihnen dienlich ist, Sie bedürfen zum Entwickeln einer gewis fen Ruhe und vertragen steten Wech sel und Proben aller Art überhaupt nicht Das Begießen mit untemperirtem Wasser soll man nie vornehmen, wenn die Töpfe in der Sonne stehen, weil der Temperaturunterschied schäd-. lich ist. Jm Sommer erledigt man dieses Geschäft am besten am Abend wenn Lust und Erde sich abgetiihlt haben· In den anderen Jahreszeiten lann man es Morgens thun. Man be aießt am niitzlichsten mit der Brause: Knospen und Blüthen aber sollen, wenn man schöne Entfaltung und lange Dauer will, nicht benetzt wer den. Nicht Zu sparsam und nicht zn oerschwenderisch verabreiche man das Wasser. Die Erde soll gut vollgesp gen sein, nicht durstig und trocken, aber auch nicht nas; und breiig aus sehen.« Bei warmem Regenwetter ist es unseren Pfleglingen ein Wohlthä tiger Hochgeiiitß, wenn wir sie etliche Stunden ins Freie stellen. Ein nnerläszliches Erfordernisz ist es auch, baß jeder Topf einen Unter satz hat. Das überflüssige Wasser iann ablaufen, darf aber nicht den ganzen Tag oder gar mehrere Tage darinnen stehen bleiben. Nach etlichen Stunden muß es ausgeschüttet wer den bei Pflanzen, welche sehr viel Wasser lieben, bei anderen sofort. Welte Blätter und Blüthen dürfen weder im Untersatz, noch auf der Erde des Blnineniopieg liegen. Sie faulen im Zimmer schnell und setzen Schim melpilze an: e? wird hierdurch die Lust verdorben und die Pflanzen lei den insbesondere. Licht ist ihnen so nothwendig wie tfrde und Wasser: desgleichen Lust, und zwar gute, frische Lust. . Die Moraem und Abendsonne iitI ihnen ein Segen, die Mittagssonne i- Sommer vom größten Nachtheitx zumal wenn sie in Blüthe sind, soll man sie an schattige und mäßig warme Orte stellen und wenig be gieszen Jm Lichte aber miifsen sie all zeit sein. Ins Dunkle gebracht, ver kümmern sie. Die Kattufse und Aloe Arten und etliche dictblätterige Sorte-n lieben die Mittagssonne; alle diinn bliitterigen Pflanzen sind jedoch oor ihr zu ichiitzen Auch die Reinlichteit spricht eixi großes Wörtchen bei der Blumen pfleae mit· Der Staub muß, beson vers bei Blattpflanzen, fleißig abqe waschen werden. Die schädlichen Blatt lönstz die den Blättern den Saft ent ziehen, sind gleichfalls durch Waschen zu entfernen. Die Schildliinse, die sich an den Stengel festsetzen und wie Rindenlnopel aussehen, entdeckt man oft schwer. Diese dürstet man mit ei ner Zahnblirste mea. haben sich Amei sen in einen Topf einaenistet, so iit das einzige Mittel, Nachts-, wenn alle Thiere gesammelt sind, über einem Gefäße mit heißem Wasser die Pflanze auszuhebem alle Erde abzn schütteln und nächsten Tages sie mit frischer Erde in den gereinigten Topf neu einrnsetzen Bei Reaentviirmern ist das Umtovien ebenfalls notbwen dia. Talrseiidfüßler und Asseln loelt mais an, wenn man feuchtes Moos obenan leat. Sie verkriechen sich da rin und können mit diesem wegne warfen werden. « dettekkett und Mist-nett tsg ist ja so natürlich, daß sich die Menscij bestreben, die kurze Spanne Zeit, die ihr Erdendasein dauert, recht glücklich zu gestalten und dadurch die Leiden, deren ja so viele sind, ziemlich auszugleichen- Manchem verlieh schon die Natur die herrliche Gabe eines leichten Sinnes. »Ich nett-es es leicht, wie auch die Loose sallen«, singt der Dichter, und ein solcher Mensch scheint teine Empfänglichkeit sijr des Lebens Unannebmlichteiten zu ha ben. Aus der anderen Seite aber steht die Anzahl von· Menschenkindern, die des Geschickes Last schwerer empfin den. Sie haben des Lebens Unaemacht entweder wirklich in vollem Maße zu kosten oder sie find mit einem feineren Gefühl dafür begabt. Gewiß, das Schicksal hat die hei teren und die schwarzen Loose der-l Menschen nicht gleichmäßig vertheilt Daher kann sich dieser sein Leben auch nicht vollständig selber bestim men. Aber viel kann er doch dazu bei tragen. fein eigenes Leben freund lich zu gestalten und die Gesundheit seiner Seele wie seines Körpers dauernd zu beeinflussen. Ein hauptmitteh sich seelisch unt Ttärperlich gesund und stark zu erhal .ten, liegt in einer heiterm Gewinns ;versassung. Um uns diese zu erwer Hben und zu erhalten, werden wir un sere Aufmerksamkeit erst auf das rich -ten, was geeignet ist, uns den frohen Sinn zu rauben. Da seien zunächst idie Missetsolge genannt. Wie der glatte Erfolg ein Hochgesiihl und steudige Begeisterung erzeugt, st schlagen Mißerfolge in der Regel un sern Lebensmuth wie mit wuchtigen Kenlenschlägen nieder. Und doch soll ten wir auch dann noch den Nacken steif halten und die Freude nicht ver lieren. Mensch sein, heißt ja doch Kämpfer sein. Käme alles so, wie wir es gewollt, das ewige Streben in uns, dieser unser eigentlicher Nerv, wär bald unterbunden. Wir würden in der Sattigteit unseres Glücks Mensch los, und dieser Zustand wäre lein Glück mehr. Dann sei erinnert an die« lleinen Unnnnehmlichteitem die gerade un ser Beruf mit sich führt, die keinem Menschen, und säsze er aus dem Thron, erspart bleiben. Gerade diese tleinen und lleinlichen Dinge sind es, die uns so häufig unsere gute Laune zveroerben Wie man Mückenstiche ltaum beachtet, muß man auch über derlei kleine Unbeguemlichleiten hin -weggehen. Wer sich dazu nicht aus rafft, ist freilich alle Augenblicke ein mal trank und unglücklich, aber aus eigener Schuld. Es bedeutet ein Ari muthgzeugniß siir einen Menschen, wenn er bei jedem geringfügigen Zivisrbeiisall »aus der Haut fahren« mochte, wenn er jedes kleine Uebel zu einem großen Unglück aufbauscht· Er bekundet damit ·nur seine eigene Schwäche. Der Mensch ist auch so leicht ge neigt. sein Ungliirl für größer zu bal ten, als es ist» Dächte er manchmal ein tlein wenig nach, er täme bald genug zu der Ertenntniß des Dich ters3: i Was Dich bewegt und tief erregt, Was ist es denn so Wichtges eben? Hast Du Dir’s recht zurechtgelegt, So ward ein Stückchen Alltagsleben Idinzuweisen wäre auch noch aus den Verkehr mit unserenMitmenschen. Ein großer Theil unserer Leiden rührt davon her, daß wir uns gean seitig nicht verstehen, nicht verstehen zwollecn Jeder Mensch hat seine Eigenart, nach der sich sein Dasein ge :staltet: lassen wir sie ihm. Ehren wir eines Jeden Weise, wie mir wünschen, daß dies- uns gegenüber geschehen möge. Drum lasset uns in Freundschaft Einander recht verstehn Die kurze Strecke Weges, Die wir zusammen gehn Wir haben alle unser Leben nur einmal vor uns. Mancher möchte wohl sein verfehltes Dasein, das er sich zum Verdruß gelebt hat, noch ein« mal sröhlicher durchleben; allein datz geht nicht an. EH ist eines jeden eigene Sache, mit sich selber am be sten fertig zu werden, gesund, froh und start durch das Leben zu schrei ten Wer das lzustande brinat, und zum großen Theile tann es ein Je der, der hat die idstlichste,deael1rens wertheste Kunst begriffen die heitere wahre Lebenstunst Or tits, sie 24 Jahre alt. Eine eigenartige Hochzeit wurde tiirzlich in Brighton gefeiert. Mr. James Toughty, der sich siir den älte sten Clown nicht nur Englands, son dern der Welt hält, was ihm wohl zu glauben ist, denn er zählt bereits Its Jahre, vermählte sich mit einer Mis; Aliee Zilpha Underioood, einer jungen Dame von nur 34 Jahren. Seit mehr als 77 Jahren ift Mr. Doughtn abwechselnd Clown, Zchauspieler und Hundedrefseur gewesen, und er soll noch munterer und lebendiger sein als mancher Manu, der zwanzig Jahre junger ist. Die Heirath fand vor dem Standesamt in Brighton ftatt nnd eine ungeheure Menschenmenae hatte sich vor dem Haufe versammelt, um das merkwürdige Brautpaar anzu staunen. Der »junge Ehenmnn« war beim Heraugtreten offenbar ganz tnohlgemuth gelaunt und wurde mit einem riesigen ballo empfangen. Nach englischer Sitte wurde das Paar mit Reis und mit Konsetti beworfen, ein Theil der Neugierigen fand aber of senbar die Heirath anstößig und zischte träftig. Die Menschenmenge war fo dicht gedrängt, daß ein Polizist den glücklichen Bräutigam in seine Arme nehmen mußte, um ihn in seinen Was gen bugsiren zu können. Unter den Hochzeitsgeschenten befand sich auch: eine 5 Lst.-Note von Baron Alfred de Rothschild. hoffentlich hat der alte Herr, dessen Unternehmungslust sicher Bewunderung verdient, nicht noch ei nen echten und rechten Clownstreich außerhalb der Arena beaangen. Yumoristisches Harmonik-. »Sie wollten sich doch scheiden las sen und Jhr Gatte auch wie kommt es, daß nichts daraus geworden ist? Der Richter erklärte wohl, es sei kein triftiger Grund da?« »Im Gegentheil: er meinte, da un zweifelhaft beide Theile triftige Grün de hätten, paßten wir ja ganz gut zu sammen und da sind wir halt wie der zusammengeblieben!« Schnelle Hilfe-. »Jn dem Kleid siehst du etwas zu detolletirt aust« »Ja, Du hast recht. Jch muß wirk lich ein breiteres Perlenhalsband ha ben.« Bosheit »Was glauben Sie, Herr Doktor, wieviel Körbe ich ausgetheilt dabei-« »Bei Ihren Jahren ist das lein Wundet.« Ungefähr-e Höflichkeit ; A.: »Mirkwiirdig, zu allen geselli : gen Veranstaltungen kriegt der Meier J Einladungenz dabei ist er gänzlich un s musikalisch, kann nicht fingen, nicht .deklamiren, nicht tanzen...« « B.: ,,Allerdings! Es ist aber auch »betannt, daß er leiner Einladung zu folgen pflegt!« Nicht zu verbliissem z Der unzufriedene Kauer »Gar fnichts taugt Jhr Haarwasseri Seit : drei Wochen reibe ich mir täglich den Kon damit ein - - umsonst! lind sie sagten, auf einem Billardball brächte es Haare hervor.« Der Droguist: »Wenn Sie das Zeug aus Ihren Kopf schütten, können Sie doch nicht Verlangen, daß der Billardball Haare lriegt!« sthast. Seit die Anna wieder geheirnthet hat, scheint sie sich über den Tod ihres ersten Mannes ganz getrostet zu ha ben.« »Sie schon aber ihr Gotte nicht!« Ehrlichkei. Mann: »Wenn Du meine erste Frau gekannt hättest, wiirdest Du be greifen, wie sehr ich ihren Tod be trauere.« Frau: »Glaubt- mir, ich betrauere ihn noch mehr.« Im Theater-. »Jn dem Lustspiel fehlt es an einer komischen Figur-I« »Die kommt erst nach Schluß des Stückes aus die Bühne, wenn der Au tor sich dem Publikum zeigt!« Kinder-mund. Die kleine Else ldie gerade vom Papa Prügel bekommen hat): »Ma ma, warum haft Du eigentlich diesen Papa geheirathet?« Mamat »Weil ich ihn liebt gehabt hab’, mein Kino!« Die kleine Lilie-: »Ja wenn man liebt, ist man zu allem fähig, nicht wahr, Mania?« Schcrzfrnge. Wer geht immer in seinem Beruf zu Grunde? Antwort: Der Taucher Moder-ne Bedenken »Du, oer Vortrag scheint mir etwas gepfefferi fiir einen Herrenabeno Ich )ioiirde ihn lieber fiir den Damentlub aufsparenf l - . --, « l Varietan Wehrer den Frauen, Sie singen und malen· Kaufen sich Rohen - Und der Mann muß bezahlen! Sie versteht das Geschäft »Ach, bitte, kaufen Sie mir doch ’iva"5 ab. Vielleicht einen Ausklopfet!« »Liebe Frau, wir haben gar keine Teppiche, danke« »Aber einen Mann werden Sie doch haben.« Naiv. »Wie kannst Du nur auf dem schlechten Wege barfuß laufen, thun Dir denn die spitzen Steine nicht weh?« »Die Steine nit aber b’ Fnaß!« Vor Gericht. Staatsanwalt: »Ich möchte den Herrn Vertheidiger daraus aufmerk sam machen, Daß der Angeklagte seine Schuld selbst eingestanden hat« Vertheidiger: »Das ist ganz richtig, aber die Herren Geschworenen haben eine viel zu schlechte Meinung von dein Angellisgtem als daß sie seinen War ten Glauben schenken sollten.« Erfreulich. A.: »Wie bist Du denn init Deiner Hausmannslost zufrieden? Jch stelle sie mir doch etwas eintönig vor. Die Abwechslung, wie in einem größeren Restaurant, hat man jedenfalls nicht!« B. (lurz verheirathet): »Ach, Ah wechslung genug! Wir Haber alle acht Tage eine andere Köchin« « Ver-lichten Wiss gut haben-s itmm die Nrdatteurcl Tic brauchen mir » in dtju Pkchrforh zu greifen, gleich haben like cm Lichcssgcdtmri »Ist kann Mnczt inne-m Frau Nin-Iz "11a1nsvnt dir mirn Mieter in iznsum Ismucs stclplcm davon mmhcn Er stij jnr Form-n Vesriffl Wenn man nich als- Nr Ivanfwc oodi ljjc nnd da «n bis-im zu qjxiffc häm- man bald jm« ferne Sachen Wlvtsr liebes Wisibrlm um«-n kode du mir denn niemals nnjn «ciln1-.1i(i1i’« »Im wrisjtdn,«.1l!t;sm,dn steht im Komm-du daß man ji«-suc- Undnöifcl Sah nc dazu nehmen soll, und i-.-1) lmlsc doch Hur im Gan zcn zwei Etüu «!' " »Der Lenz Ivnxc schön, ach, nntnschtribii lich ichan wenn n nicht schon nuin Iünf ktxnddrckIzszIIIcI mäch« — W i tt tzmn Pittolo« der ans rinck Takte Bontllon etwas istvrtsttsijtlctk »Tolpcl, gerade dass- Anmel« Galant. »Wer ist denn das entzückende Kind, da drüben?« »Das ist meine älteste Tochter.« »Ist das möglich? Ftnu Baronin hasben auch schon eine - älteste Toch ter?« «