' WITHkaqu 32 Nebraska Staats« Anzetger und J cerold Aiigust mäs ka im ahi .) O nimmer l. Fedhleche Fahrt. - innrer in leuchtenve Sonne hinein, mmee in blähendes Lans himm, Herz welches Glück, wel s Glück! . Denk nicht an alt' das et aheene Leidl Tauch es in tiefe Vexgnngenlpeitl Denk nicht, o denl nicht zueiiell ! Sieh. wies im Land sich regt und ke,gt Wies aus der Erde geheimnißvoll drängt Leben zum Lichte hetvokl . Wie vor dem Frühling der Winter zerronn, Seele, to speenge auch du deinen Bann, Schwinge dich freudig empor! Jauchx in den blaue-wen Himmel voll Lust. Sei deines wachsenden Glückes bewußt, Das vie Natur offenbart!, , Immer in leuchte-we Sonne hinein, Jmcner in blühendes Land hinein — Fköhiiche, sköhiiche Fahr-! »Leyte Grüße von Fe. Bieelein. Nur Berichterstatter. Von Georg Lomer. Also such dir zum Manne, wen du willt!'« sagte der verwittwete Maior a. - . von Nönnspiesz morgens am Kasseetisch zu seiner Tochter Magdas lene. »Ich will mich gewiß nicht aus das bunte Tuch versteifen, nachdem sie mich in meinen besten Jahren es ist eine Affenschande abgehalstert haben. Abrr wenigstens ein Akademi ker muß es sein« und wenn möglich Neserveofsizier. Das kann ich ver langen. Alles, was Künstler beißt und Schriftsteller, gilt nun mal in unseren Kreisen nicht siir ganz voll. wenn es nicht gerade eine Berühmtheit ist. Und nun gar dieser -— dieser« —-« er brach-» te das Wort schwer iiber die Lippen ——- «Nepor.ter oder Berichterstatter, wenn du das lieber willitl Zwar habe ich nicht die Obre seiner Bekanntschaft. Aber ich lann mir ihn ja benlen: sa loppet Anzug —- —« «Bittr, et geht it quatrc öpingies!« warf Magdalene ein ,,Geniale Haar-tracht« »Bitte, er gebt turz geschoren!« »Und vermutblich einen Dünkel, der nicht von schlechten Elgtern ist!« Fräulein Magdalene« lachte nur »Du hast ja reizende Vorstellungen von den Schriftstellernl Papa! Glaubst du wirklich, das-, mir meine Freundin, in deren hause ich ihn kennen lernte, Belanntschasten. wie du sie da schil derst, zumuthen wurde?« Der alte Herr zerlnitterte seine Zei tung. »Dein« Freundin tratre ich manches zu, sie hat nicht umsonst den Doktor zum Mann. Diese Aerzte sind alle nicht ganz stubenrein in der Be ziebung!« Magdalene lächelte. »Du denkst wohl, ich bin eine Prinzessim die ge duldig warten soll, bis ein Ritter Don Quirote lich ihrer erbarmt! Darüber tann ich aber alt und grau werden. Sieb mal, ich bin setzt glücklich zwanzig Jahre und werde keineswegs mit jedem iJabre jünger. Nicht lange mehr. dann kannst du mich meistbietend ver steigern. Du solltest wirklich seob sein, einen so netten Kerl Juni Schwieger- 1 sobn zu betommen, statt immer nur zu « nöegeln und zu mäteln!« l »Er ist Reporter". Dbarrte der alte . herr, »ober, was dasselbe iit, Bericht- l erstattet. Man lann auch sagen: set- ? lenschin«der!« ! »Gewiß, das tann man sagen, aber man tbut es nicht. Er tann jeden Tag s eine Redattionsstelle bekommen, dann( ist er ein gemachter Mann. Jtn übri- » aen giebt es metzr als einen inaktiven Offizier, der auch zur Pressfging und sich dabei wohl befindet. Es ist ganz. standesgemöh.«' 4 « »Na, das sollte mir sehten", brumm te der Grimmbart. Aber sie wurde warm bei dem Ge danten. »Klagft du nicht oft genug über mangelnde Beschäftigung? Deine ganze Verstirnnmng kommt ja eigent lich davon her und hat keinen anderen Gru d. Du bift unzufrieden, sonst nicht ! Hättest Du etwas, mai Dich ausfällt —«- Du würdeftauch mir mehr entgegentommen und mehr Verständ niß zeiaeni habe ich nicht recht, Du alter Griesgram?« Und sie strich ihm über den grauen Bari. so daß er un willta brummte. -. »Evr1,Ev-s!« murmette ek. Dann mark er die Zeituna weg. »Ob«-, mein» Liebchen, is weit sind wir noch nist! Was ich thun nnd lassen will, ist wr läufia immer noch meine Sache. Das laß Dir gesagt teint Und den Deinem Vressenrenschen will ich ftir absehbare Kett nichts hören. So wenig ich selber daran denke. unter das Feder-dich zu geben und Berichterftaiter zu werden, Iso-wenig will ich von diesem Seht-Fie kgersohn etwas wissen!« E »Topp!« sagte sie, »das gilt!'« und verschwand aus den Augen des Ge ;ftrengen. s Am Nachmittag traf sie sich in der Iwohnten Konditorei mit Friedrich fterloh Er hatte endlich, nach lan gem Warten und hattet Arbeit, die langerfehnte Redakteur-stelle erhalten und wat in übersprudelnd heiterer Stimmung. « « Als Magdaiene ihm das Gespräch mit ihrem Vater erzählte, wurde et noch ausgelassenek und schlug mit der band auf den Matmortifrh, daß die Tassen klirrten. »Das trifft sich fa mos!« rief er und beugte sich zu ihr mit leiser Stimme etwas ins Ohr zu tusthelm — Lange. sehr lange saßen sie heute bei ihrer Tasse Waffen und als sie das Lokal mit rothen Köpfen und heißen Wangen verließen. da war der Schiachtplam wenigstens in den Grundzügen, fertig. Es war ungefähr acht Tage später, da fand Maon von Nsnnsviesz in sei ner Zeitung eine Annonce, die ihn un gemein zu interesssiren schien. Wenig stens legte er das Blatt erst nach lan ger Lesung und mit tiefern Seufzer aus der Hand, was die dabei sisende Magdalene mit unverhohlener Befrie digung lonstatirie. Diese Annoncr aber lautete: ,,Gros;e nationale Zeitung sucht fiir dauernde Beschäftigung militii rischen Mitarbeiter Jnattiver Os-« siget bevorzugt. Probezeit erforder I .« Meldungen war an ein betanntes Annoncenbureau erbeten. . Mit innerer Freude beobachteteMag dalene, wie der alte herr, dem sie das Zeitungsblatt nicht umsonst so ab sieht-voll hingelegt hatte, es möglichst unauffällig in seine Brustasche zu vraliziren suchte und es nach dem Kaiser aus einmal sehr eilig hatte, in seinen Club zu tommen. Sollte ihr energisches Auftreten neulich doch noch Iriichtr tragen? Fast schien es so. jSollte der Papa wirklich draus und dran sein, sich um den bei jenem Blat te offenen Mitarbeitersposten zu bewer ben, Man lonnte sein Benehmen ei gentlich gar nicht anders deuten. Maior von Rörnspiesi hatte in den nächsten Tagen und Wochen ganz be sonders viel zu thun. Nie mehr führte rr seine Tochter-, wie sonst wohl, spa zieren. Nie mehr liimmerte er sich mehr als nöthig um ihren Bericht Dafiit verbrachte er halbe Nachmittage in feinem Zimmer, tauchte und schrieb, hatte U auch immer sehr eilig, in sei nen Club zu tommen. wo er stets diese oder jene Persönlichkeit von Bedeutung traf. Dabei war er immer guter Laune, miilelte selten oder nie, wenn einmal das Essen nicht so war, wie es sein sollte und hatte wie es schien, ganz vergessen, daß seine Tochter Wünsche geäußert, denen er die Billi gung versagt hatte. Das nächste Zusammensein mit Friedrich Osterloh brachte ihr die Auf klärung. Der alte Herr war in der That aus den Leim gegangen und hat te sich um die Stellung an jener sei tng bewarben, es war keine andere als die «Tagesvost«, in deren Redak tion auch Friedrich Osterloh saß. Alles geht gut«, sagte der junge Re dakteur, »wer hätte gedacht, dass Dein alter Papa so schneidige Artikel zu schreiben verständel Es ist schon jetzt sicher, daß aus seine dauernde Mitar beit reflektirt wird. Dass ich freilich sein Spezialtollegr bin und demselben Blatte diene, wird er wohl nicht wis sen! Sonst« er lachte und zündete sich eine Cigarrette an. Sie waren noch sehr ver niiat an diesem Nachmittage Am bend wagte Magdalene den zweiten Sturm auf ihren Vater. « »eronnen, gewonnen!« rief sie ihm ’entgegen, als er von seinem Spazier ,gange nach Hause tam und sich gerade swieder in seinem Zimmer vergraben wollte. »Was ficht Dich an’:" nagte oer alte Herr ironisch, ein grinnniges iLächeln ini biirbeißigen Gesicht »Hast sDu also wirklich glücklich entdeckt. daß ich Deinen haushaltseiat durch litera rischen Nebenverdienii aufzubessein bemüht bin? Mach Direleine Hoff nungen, mein Kind, se Dir teine Roftnen in den Kopr Mitarbeiter bin ich war, eheenvollet Mitarbeiter eines h nsftänvigen Platte-. Aber noch lange trin, verstehst Du, wohl, noch lange lein - — Nepotter oder Be riztekitntten wenn Du das lieber w ti.« « - Iriumpljirend ging der alte Heer in fein Zimmer nnd tam vorläufig nicht meist utn Berichein Die geiamtnte poitisihe Situation im fernen Osten gab ihm außerordentlich zu thun. Keine Frage, ein Krieg s-— und was iit ein Kriegt -—-- stand vor der Thür. Augenblick tonnte die Mine O aufbrennen. Sein Soldatener schlug heftig. als er sich die verschiedenen Möglichkeiten vorstellte. Wer da mit thun und noch einmal im Leben Pul ver riechen lönntellllxit großen Schrit ten ging der Majprtim Zimmer auf und ab. H s Eine Stunde fpiith erreichte ihn ein eiliges Schreiben »der Redåition der »Tagespoft«, in ·ivelchem ihm die Stelle des eventuellen Kriegsberichterz ftatters auf dem oftafiatifchen Kriegs Hchauplaye eingetragen wurde. Zugleich Itheilte man ihm mit, daß feine Bei Iträge gefallen hätten, und man bereit ’sei, mit ihm nunmehr in fefte Bezie hungen zu treten. Sein Besuch auf der Redattion werde umgebend erbe ten. Es war das erstemal, daß er per sönlich verlangt wurde. Grund ge nug, aller eingewurzelten Erziehung zum Tros, ein wenig aufgeregt zu fein. So schnell wie diesmal hatte er tech. thatsiichlich seit Jahren nicht mehr umgezogen Und als er endlich. in Gehwck und Cylinder, auf die Elek trische ftieg,· da schlug ihm doch das ZHerz, wie einem jungen Leutnant, der zum erstenmal in’s Feuer kommt. Es war aber nicht die letzte Ueberraschung, »die ihm heute zugedacht war. Jm Konferenzztmmer der Redak »tion war es, wo ihm ein hochgewachfe net, eleganter junger Mann, ver-bind lich lächelnd, entgegentrat »Friedrich Ofterloh«, stellte sich der elegante junge Mann vor, »von dem zur Zeit verhinderten Herrn These-dal teur beauftragt, die Verhandlungen mit Ihnen, Herr Major, einzuleiten.' Sie standen fich gegenüber, der eine verbindlich aufmertsam. der andere höchlichft erstaunt, mit halb offenent Munde. ,,Sind Sie derjenige«, fragte der Jalte Herr endlich nach einer längeren Ettunstpaufe, und trommelte auf feinem Cylinder. ’ »Ja dienen, ich bin es wirklich, Herr JsMajor. und hofft- Sie nicht zu sehr zu enttäuschen!« Jener verbeugte sich. Du feufzte der alte Offtzier tief auf. «Jn Gottes Namen denn«, sagte er er geben, »ich gehe fest auch unter das Federvielk unter —- die Berichterftat »ter. Hier, schlagen Sie ein!« Man sagt, daß hierauf der junge elegante Herr dem alten urplötzlich um den Hals gefallen fei. Doch ist es nicht sicher verbürgt Das Engagement aber kam zu Stande, und dies zur beiderseitigen Zufriedenheit Abend im Kurgarten. i Der Kurpari liegt mit seiner Wiese » und den Bäumen, die ihn hegten zen, und dein Hans mit den ho hen Säulen in der matten, verglii ihenden Dämmerung wie im Schlafe iDurch die stille, unbewegte Lust klingen yvoin Thurm her einige Schläge nnd ipriehen bleiern und abgedroschen iin die « flohen Wände und un den grünen Wall der alten Kristanien Die Diener schreiten die Wege ab lind postieren sich tin den Eingängen, um mit höflicher Geste die Kommenden um ihre Karten zu bitten. Einer der Diener, in ei ner blauen Livree mit silbernen Worten geht von Liiterne zu Laterne, dreht mit einer stets gleichen Bewegung den Hahn um und zündet den Brenner gn. Aus einer Terrasse stehen Kellner, unterm Arm ihre weißen Tiicher, und ivurteii oder stellen Stuhle und Tische zurecht Ein uiirllhiges, geschäftiges Leben ist pliislickl in allen Ecken iiusgeinuchi und ordnet und sorgt für das Kommende Jrgendioo in einein Zimmer des Hauses» sieht ein Man vor der iiiiir inornen Schnlitnfel u d dreht einen Hebel herum. Jin gleichen Augen bliit vliyen in einem Padillon die elettii· schen Beleuchtung-Stärker aus und iiber gießen Pulte un Instrumente mit il) rein riithlichen Licht. Die Musiker stei gen eine tleine Treppe empor, andere gehen in den Keller und holen ihre In strulnente. Sie setzen sich ans ihre Plätze und stimmen. Es ist ein wir res Durcheinander von Geigen und Flöten und Trompeten. Eine Oboe meeiert und lacht wie ein oorwitiiger Junge, nnd ein ansist streicht schwer lind lässig seine iiesen Saiten. Es erscheint der Kapellmeister; et geht an sein Pult und nimmt ein kleines, helles Stöckchen zur hand. Die Musiker ha ben ihre Instrumente emporgenoinmen lind sehen gleichgiltig gespannt iuis den Meigenten Der schlägt seine Noten aus« steht wartend da. schaut um sich, elopst leise und energisch, ei schiebt sich eine plösliche Stille vor, wie die Ruhe vor dein jähen Last-rochen des Sturms. Ein Ruck. . . .die Instrumente klingen in einem Atkord zusammen, der frisch und triistig in die Abend-ruhe hinein bricht. und mit einein Wiss ist Leben nnd Heiligkeit ern-richt. hörner singen ihre Thema, die Geigen und Flöten fallen ein, die anderen Instru mente wiederholen, hören auf und be ginnen wieder-. ur- kommen Menichern Sie wan deln träg und lässig ,an dem Kiosk vorbei, manche bleiben stehen und hö ren zu. Andere sehen sich nieder nnd stiitzen ihre welken oder rothen Hände auf den Knauf ihres Stockes. Es geht ein alter Mann an der Tafel vorbei, an die das Programm-angeheftet ist. Er schreitet langsam. setzt vorsichtig einen Fuß vor den anderen und schaut mit den grauen, kühlen Augen vor sich hin. Sein starker. vorn vielen Rau schen schmutziggelber Schnurrbart » hängt nach unten, bis iiber die Mund winkel. Der Hut sitzt ihm schwer auf dem Kopf, unförmig und mit einer leichten Staubschicht bedeckt. Er geht schweigend aus und ab, hin und her, den ganzen Abend, hält seinen Eben holzstoek mit dem Elsenbeingriss. der schon gelblich isk und einen feinen, ichwarzgranen Riß bat, aus dem Ritt ten. Unablässig wandelt er so, stets mit gleichen Schritten und mit der gleichen Haltung, als schreite er sein Leben ab. Zwei Mädchen kommen die dunkle Allee heraus. Sie haben weiße Klet der an, an die sich eine lange gefiriekte Wolljacke anschmiegi. Jhre Röcke rei chen kis an die KnöcheL und beim schnellen Gehen wirbeln sie den Rock, daß man einen undeutlichen Wirrwarr von Spihen und Stoff sieht. Sie ha ben einander eingehiingt und preisen ieicht ihre Körper aneinander. Mit leiser und wichtiger Stimme sprechen sie. während ihre unruhigen Augen umberwandern wie ein Paar ausge regter Thiere in einem Käfig. Jn der i freien Hand tragen sie beide ein sil bernes Keitentäschchem in dem sich der winzige Geldbeutel befindet und ein kleines Tafchentuch dem sicherlich ein niattsiißlicher Geruch entströmt. Jhre hüte sind nach der Mode des Tages gefertigt, helle, runde Hüte, unter de- ! Even veeitem Dach ihre Köpfchen fast verborgen sind, und die ihr blondes haar verstecken würden, wenn es nicht in breiten Wellen iiber die Schläfen gelegt wäre wie ein goldener Rahmen urn ein Bild. Vorn am Hals haben esie Broschen aus mattem Gold, in das . kleine. hellglihernde Steinchen einge setzt sind. Beide tragen Halbschuhe, deren breite Bänder an ihren Enden zusammengeschlagen sind und mit gro ßer Schwere sich ans den Schuhen ausbreiten. Die schmalen Schuhspit zen haben einen Lackanftrag, in dem sich zuweilen das Licht einer Laterne spiegelt. Wenn die Musik einen Wal zer spielt, gehen sie wie aus Kam-nan vo langsamer, indem sie auf jeden Takt einen Schritt machen und sich unbewußt und leicht in den Hüften wiegen. ...-.. - - e . - - Zwei Tucmmer Ilrnen uuil imo spre chen erregt ineinander hinein. Die Hände des einen suchteln durch die Luft, während der andere nervög mit seinem Stock ans den Boden schlägt, im Takt der Musik. Die beiden sind offenbar Leute, die hier wegen einer wichtigen Sache zusamnienqetommen sind, uin irgend etwas zu bernthen; dass läßt sich ja aus deni nentralen Gebiet und an einem Ori, wo man unter der Masse der Menschen kaum erkannt wird und wo aeschiistliche Beratbunnen weitab zu liegen scheinen, viel besser machen. als in dem enaeren Kreise der imathstadt, wo die Bewegungen sotg eiltiger überwachti werden. Der erste ist ein kleiner, untersetzter Mann, mit einer Brille und einem iurzgeschnittenen Vollbart, der zweite ulattrasiert, mit einem energischen und ubgespannten Zug um den Mund Sie nehm ein Stück weiter, bleiben wieder stehen und sprechen mit iiberstiirzten Geberden. Der eine öffnet seinen Rock und nimmt ein Notizbnch hervor, in das er einige Worte schreibt. Der an dere schaut lächelnd aus die Meine Der Mann mit der Brille hat inzwi schen seine Notizen beendet, bietet dein Glattrasietten eine Ziaarre an, die der mit starrer Dankes-winke sich leicht verbeugend, nimmt und in Brand seht. Sie wechseln noch einige Worte, dann gehen sie die Allee hinab, der Aeltere mit kleinen, wichtigen Schrit ten,· der andere ruhig nnd aleichgiiltia. und verschwinden im blauen Dunkel, als seien sie nie gewesen. Ein Heer und eine Dame schreiten die Treppe zum Kurbaus empor-. Die Dame ist schön, sie bat einen weichen, erenresarbenen Abendmantel um ihre Schultern geworfen. Ihre Kleidung ist Issibah und ihre Schleppe rauscht lässig hinter ihr her. Den Hals schmiickt eine Perlenkette, und an den Ohren funkeln zwei Diamanten. Auch ihre Hände, die lang und schmal sind und von einem unerhört zarten Weiß, sind mit kostbaren Ringen geziert. Ihr Hut ist groß and nur mit einer »Zeich tigen Feder geschmückt, aus deren Dunkel ein goldener Knopf leuchtet. Der Herr schreitet leicht neben ihr her, und wie sie in den Saal eintreten, nimmt er seinen Zylinder und seinen weichen schwarzen Mantel ab, gibt beides ein-km Diener und geht dann in ’leicht gebeugter Haltung hinter der ’Dame her. Die Dame wendet den Kopf und schaut ihn lächelnd an. Der Mundwintel des Mannes zuckt fra gend und glättet sich plötzlich wieder. Der Diener schließt hinter ihnen die Thür, man sieht noch einmal undeut lich die weiche Silhouette der Dame, dann sind sie beide im Lichtmeer des Saales verschwunden. Inzwischen hat nen die Menge auf dem großen, breiten Weg vor dem Kurhaus gestaut und schiebt sich lang sam hin und her. Ein bunter Wirr warr von Menschen und Sprachen wandelt unter den wiegenden Klängen der Musik vorüber, Frauen in Ge wändern, deren Pracht und lössige Grazie schwindelnde Reichthümer vor zaubern kann, und Frauen mit einsa cheren, dekoratiben Gewändern, die als einzigen Schmuck ein leicht durch- » brochenes Schleiergewebe über den schrägen und ein wenig müden Schul- - tern tragen, und Fraien, aus den klei- J nen Städten des Landes, die hier mit ’ ihren Männern die Ferientage ver- » bringen und ihr Sonntagsgewand ; oder ihr Schwarzfeidenes tragen. J Die jungen Männer unterscheiden i fich taum, sie alle sind meist nach der Mode gekleidet und geben so dem! Bielfiiltigen einen Ruhepunkt, dessenT wohlthuende Wirkung im Durcheinan- I der der Frauentoiletten kaum zu ent behren ift. Erst wenn es einmal über die Dreißig hinausgeht, dann begin nen jene leifen und oft fast unmerk licfien Abwandlungen der Kleidungs an denen Charakter und soziale Stei lung erkannt werden können. Aber» selbst da gibt es Aehnlichkeiten genug, l um die Unterschiede in dem großen Masseneindrurk versinken zu lassen. Höchsten-z daß sann und wann die weit und bequem gekleidete Gestalt ei nes Amerilaners, der ohne Kopfbedet tung und die Hände in den Taschen mit breiten, geruhigen Schritten durch . die Menschenmenge schreitet, ausfällt nnd flüchtig wie eine Erscheinung, die mit alledem umher nichts zu thun hat, vorübergeht Ein fummendes Gemurmel durch furcht die Luft, das zur Zeit des stört sten Andranges anwiichit und in der Entfernung die Musik zu übertäuben im stande ist, später und allmählich immer-leiser wird und im Sande und in der Nacht zu versickern scheint. Die engen Reihen lichten sich, immer mehr wandeln die Allee hinab, an den glänzenden Geschäften vorbei, die Wichtiges und Tand, Kostbares und Nützliches und allerlei liebe, unnötige Sachen in ihren gläsernen Schreinen aufbewahren und zu verlaufen wün scken. Aus einem engen Raum sind hier Kostbarkeiten und funkelnde Schätze aufgestapelt nnd Reichthümer vergraben und warten auf den, der sie zu heben kommt. Aber schon rollt da und dort ein eiferner Laden herab, und eine dunkle Lücke entsteht in den hellen. glänzenden Fensterreihen Und es fol gen langsam und nach Lage und Art die anderen, bis nur noch ein Paar often stehen, um mit ihrer Pracht und Helle die nach Hause gehenden Men schen anzulocken wie taumelndeSchmets tertmge t5-i- ist spät geworden, die Musik en det Die Musiker packen ihre Jnstrn Ins-nie zusammen setzen die Hiite ans, Jiinden sich eine Higarette an nnd gehen in Gruppen und mit zitsriedenen oder isnzusriedenen Gesichtern idea. Die Menge wird immer kleiner-, immer mehr sictern durch die Portage des (S-«rten5, bis schließlich lein Mensch mehr im Part ist Die Lichter werden agaedrelit nd bald liegt alles im tie ien Dunkel der Nacht Es ist ganz ru liiq, nur in der Ferne hört man einen Brunnen plätsclsern und zuweilen ei nen Wagen lnattetnd durch eineStraße fahren. Rols Gustas Haebler. Die Ihm-mode met der Inh Unter Gliedmaßen und Organen, die Opfer der Modethorheiten find, nimmt der durch die »Kunst« det Schuhmachers gequälte und ver-bildete Fuß die erste Stelle ein. Wie soll »denn der normale, gesunde Fusz stehen « Die Antwort ist sehr einfach: wie er von Natur aus gestellt ist« Um sich dies llar zu machen, braucht man bloß einen Fuß im nicht belasteten Zustande zu betrachten, zum Beispiel beim sitzen den Menschen, dessen Füße icht den Boden berühren. Daan wir man sehen, daß der Fuß derartig in Verbin dung mit dem Bein steht, daß eins Längsschnitt, der durch den Unter fchenkel in der Mitte genau von vorn nach hinten gelegt gedacht ist, bei gera der Verlängerung auch den Fuß in der Mitte —- nlso ungefähr zwischen der zweiten und dritten Zehe —- treffen würde. Das Fußgewölbe, das heißt Idie hohe bogenförmige Ausbuchtung des inneren, der Großzehensette entk sprechend-en Fußrandess, soll ungefähr so ausgebildet sein« dnsz man den Dau menbnllen desselben Menschen hinein tegen kann. Dem Fußgetvölbe ent spricht aus dem Fußrücken der Spann. Je höher das Gewölbe, desto höher na itirlich der Spnnn undntngekehrtsp Bei ziemen ninoern mir fienchrgen Juschen darf man sich nicht täuschen lassen, weil Gewölbe und Spann durch das Fett oft ausgeglichen erscheinen. So sieht der Fuß meist im nichtbe lasteten Zustande aus. Auf die Stet lung der Zehen soll biet nur kurz ein gegangen werden. Solange es sich bloß um Verschiebung der Zehen nach dem Mittelzeh zu handelt, solange dreht es sich meist bloß um einenSchön beitsfebler. Werden die Zehen aber übereinander geschoben —- natürlich nur die Folge von verlehrtem Schuh wert —· so hören die Aerzte oft genug oon den daraus entftehenden Beschwer den. Menschen, die stets richtig gebau tes Schuhwerk getragen haben, werden dementsprechend kaum irgendwelche Zehenabweichungen aufweisen. Die Füße sind zwei Arbeiter, die fast beständig einqes bannt sind. Sie müs sen den ganzen Körper tragen, verdie nen also besonders sorgfältige Pflege. Statt dessen werden sie oft in unver antwortlicher Weise vernachlässigt: da ber rühren die vielen Fußgebrechen. Man zwängt die Füße in enge Schuhe nnd Strümpfe ein, statt letztere beide weit zu tragen, damit die Blut-Birm lation nicht gestört wird. Die Füße können sich nur unter Einwirkung der frischen Luft und der Sonne und auf fühlen-. Erdboden naturgemäß entwis teln. Wachfen die Kinder in engen ! Schuhen heran, so werden ihre den Tag s über eingepreßten Füße nur im Bette recht warm, denn bei Tag ist die Blut znfubr sozusagen ausgeschlossen Wenn aber kein Blut in die Füße gelangt, di-: Knochen also nicht gehörig genährt werden, so lönnen die Füße unmöglich sich richtig entwickeln. So entstehen die Fußgebrechen, die fchwächlichen Füße, die verkiimmerten Zehen, die Plattfufze. Noch mehr: auch die Kopfleiden steben nur allzuoft damit in Zusammenhang: eine große Zahl dieser Fälle wird durch Einwirkung auf die Füße geheilt. Als weiteres erschwerendes Moment tommt das Schuhwerl hinzu. Die »vtelfach noch so beliebten Votum-dont .absiitze wirken geradezu plattfußsiir dernd, indem das durch den Absatz ein seitig ir sehr erhobene Fußgewölbe durch die Art der Belastung noch mehr herabgedrückt wird. Der Absatz hat eigentlich nur den Zweck, den Schmutz von den Schuhen ein wenig abzuhalten nnd bei Unebenheiten des Terrains das Balanzieren zu erleichtern. Und dazu genügt vollans der sogenannte »eng« lische« Absatz. Ferner ist ein fehlen hast gebauteH Schuhgelenk —- das ist der Verbindungsteil zwischen Hacke und Sohle ---zn verwersen; der Gelenltheil soll so schmal gearbeitet sein, wie ein normaler Fußabdrua an dieser Stelle breit ist. Ein Schuh mit zu breitem Gelenl versagt dem Fuß den nöthigen Halt und läßt ihm zum Herabsinken di rekt einen gehörigen Spielraum. Die Sandalen, die man so in den Laden sieht, zeichnen sich durch aanz besondere Breite an demGelenktheil aus, sind also zu uerwersen. Es braucht wohl nicht hervorgehoben zn werden, daß sich S niirstiesel am besten fiir die Fiisze eignen. W Der Hausausschuß zurUntersuchung des Stahltrusts wird nach New York gehen, um dort unter anderen auch zHerrn Morgan darüber zu vernehmen, wie der Stahltrust entstanden ist. Da werden sie aber schon ganz gewiß die Wahrheit erfahren. si- e- si· New York klagt über unerträgliche Hitze. Weshalb zapft es denn die Quellen oon Wallstreet nicht an und nimmt ein ersrischendes Bad? Sie enthalten Wasser genug, daß es für alle reichlich langt. « sit Ol- If Jst eine Frau zur Scheidung be rechtigt, wenn ihr Gatte fünf Jahre lang zu ihr kein Wort gesprochen hat, trägt jemand an. —- Unbedingtt Vor ausgeseht natürlich, daß sie dem Manne einmal Gelegenheit bot, zu kommen e i · Geftlhl kann man er eu eln, B - stand nicht. h ch n