Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 11, 1911, Image 8

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    Kaiser getadelt
»Wilbelis Wirkens-mirs
m »Parasit« geschenkte
Mahl-se allseitiche Angrissr.
Berlin, 5. Aug. Die Aussicht auf
eine baldige Erledigung ber Marmo
srage zwischen Deutschland und
Frankreich wird aus allen Seiten mit
reude begrüßt, doch werden die Be
irnrnungen des Uebereintonimens.
wenn sie bekannt werden, wahr
scheinlich in Deutschland wie inJ
Frankreich viel Mißvergniigen her-s
vorrusen. Die Verhandlungen zwi-(
schen dem französischen Botschaster
Cambon und dem deutschen Staats
sekretär des Auswärtigen v. Kiders
ten-Wächter haben sich sehr schwierig
gestaltet. Das sranzöiische Volk sieht
dem endgültigen Resultat selbst jetzt
noch nicht mit solchem Optimismug
entgegen, wie das deutsche. Die
Einzelheiten sind noch immer festzu
setzen, und man ift sich allgemein
darüber klar, daß sie von höchster
Wichtigkeit sind. Zowohl Deutsch
land als Frankreich sind gezwungen
gewesen, in einer Reihe wichtiger
Punkte Zugeständnisse zu machen,
weil keine der beiden Mächte daran
vorbereitet war, die Sache zu iveii
zu treiben. Ztciatstiseiretär v. Ki
betten-Wackrer nt der ganzen we
schichte gründlich überdrüssig beson
ders weil er keine Erfüllung seiner
Wünsche erlangt nat. Aber anas die
sranzösischen Diplomaten sind daran
vorbereitet, daß ein Zturtn des Un
tvillens unter den Patrioten aus
beiden Seiten losbrechen wird. Die
,,Altdc:;tsche Post« greift in einem
Leitartikel in der heutigen Ausgabe
nicht nur den Ztaatssekretär des
Auswärtigen v. KiderlensWächter
und den Reichskanzler V. Vetlnnanns
Hollweg an, deren Rücktritt vom
Amte verlangt nur-d, sondern ent
hält auch einen windenden Ausfall
gegen den Kaiser, der in dem Arti
kel als die stärkste Stütze der eng
lisch-französischen Politik bezeichnet
wird. Wörtlich heißt es in dem Ar
tikel: »Wir können noch immer nicht
glauben, was englische und französi
sche Zeitungen seit Wochen gesagt
haben: »Wartet biss- Ener Kaiser zu
rückkehrt. Dann wird zum Rückzug
geblasen werden nnd Deutschland
wird vor uns weichen« Das Blatt
nennt zum Schluß den Kaiser »Wil
helttt den Furchtsatnen« nnd einen
,,Poltron«.
Instit-Feige.
Iruzösisje Regierung til Verband
-' lsssen eingehend Indien-.
Parti, s. Aug. Eine halbarntlichr
Rot-, die heute hier bekannt gegeben
wurde, besagt, daß die fran ösis
Regierung die Lösung der arot o
rage, wie sie von dein Botschaster
ules Cambon und dein deutschen
taatsselretär von Kiderlen - Wäch
ter vereinbart worden ist, eingehend
studiren wolle. Ueber die Bestimmun
gen des Uebereintomtnens wird nichte«
detannt gegeben.
steh-sen verhaften
pretestieten gen Entlassung dee
sit-i re des Jana-.
Stadt Mexico, Mexico, 5. August
Die Generäle Candido Navarra Al
sonso Miranda und Delsino Pina
nueva, sowie mehrere andere frühere
Rebellenführer wurden heute gleich»
nach der Ankunft von Francisco J.;
Madero ir. in dieser Stadt unteri
der Anklage-, einen Ausstand ange-i
zettelt zu haben, in Haft genonmten.
Sie unterzeichneten angeblich einen!
its sehr ausriihrerischen Worten als-s
gefaßten Protestbeschluß gegen dies
Entlassung des Ministers des Jnsj
net-n Ernilio Gomez. j
Mts sür Meint-old Beans.
Berlin, ö. Aug. Alle Blätter wid
men heute dem gestern im Alter von
80 Jahrhen verstorbenen Professor
Reinhold Begas einen warmen Nach
tus. Jn den Artikeln wird der Ber
blichene als der größte deutsche Mei
ster der Bildhauerei anerkannt. her
vorgehoben werden sein ernsies Stre
ben und hohes künstlerisches Wirken
Ind seine Schaffenssreudigkeit.
Schlacht in Enenetm
GuayaquiL Ecuador, 5. Aug Hier
traf heute die Nachricht ein, daß es in
dem Territoriutn Caqueta in der
Republit Colornbia zwischen verwic
nischen nnd colombischen Truppen zu
einer offenen Feldschlacht kam, in der
die Armee Colombia’i mit großen
Verlusten in die Flucht geschlagen
wurde.
— Der aus seiner heimatl) ver
triebene frühere Präsident von haiti
Untome Sirup-, tras heute mitoen
Mitgliedern seiner Familie und sei
nen Reisebegleilern is Musston,
Jamairch ein.
n 71 Jahren starb
ever Oräsin Su an
Präsident Gar ld
en Krankheit Dien
NR
Amor-M
T Streikunruhen.
Jn Des Meines tat es
« zu ernsten Radtuscenen
« StrißenbabnsAngestellte feiern. (
Des Moines, Jowa, ö. Aug. RichsH
ter erwrence De Graff erließ heute
einen Befehl, laut welchem die Stra
ßenbahngefellschaft und ihre streiten
den Angestellten gezwungen werden«
den Verkehr morgen, Sonntag, aufzu
nehmen.
Des Motnes Ja» 5. Aug. Etwa
fünfhundert Angestellte der .Des
Moines City Railway Co.« legten
heute hier die Arbeit nieder, und det
Straßenbahnvertebr mußte eingestellt
werden. Am Nachmittag nahm die
Streillage eine sehr ernste Gestalt an,
als hundert Grubenarbeitet sich an
Demonstrationen, die von Streitern
veranstaltet worden waren, betbeilig
ten. Bis heute Nachmittag hatte die
Straßenbabngesellschast auch nicht
den geringsten Versuch gemacht, einen
Straßenbahnwagen fahren zu lassen.
Fred Iay, der internationale Organi
ator der Straßenbabn - Angestellten,
erklärt-e heute Abend, daß der heute
begonneiIe Kampf bis zum äußersten
durchgeführt werden würde. Fünszig
Streitbrecher, die von der Straßen
babngesellschast heute hierher gebracht
worden waren, wollte heute Abend die
Stadt verlassen, weil sie, wie sie sag
ten, während des ganzen Tages nichts
zu essen bekommen hatten.
Les Meint-e Iowa Z. Ang· Ein
rviitnender Vottsdtmuie umgiebt heute
Abend das- Jonm Hatt-L wohin etwa
einhundert Streiter-sicher slüchteten,
als iie auf dem Wege nach dem
Bahntjoi waren. Die Volksmenge
verlangt daß ihr die Streilbrecher
Instit-liefert werden.
Des Meine-J. Iowa 5. Ang. Da
die Isolizei gegen die wiithende
Vollemenge nicht-J ciixsrichten konn
te, wurde die Feuerwetir reauirirt,
die die Zchlijuche ans die Menge
»spielen« ließ. wäbrend die Polizei
mit gezogenen Revolvern vorttickta
Gegen die Polizei wurden Steine
und Riegel geschleudert nnd meh
rere Polizisten wurden verwundet
Des Moines, Iowa 5. Aug. Heute
Elbend wurde hier bekannt gegeben,
daß es den streitend-en Ztraßenlsahm
ingeftellten gelungen ist« sämmtliche
Ztreilbrecher aus der Stadt zu ver
:reiben.
Crcekit Besorgnise
Erdrntsche im Culebra Ein
schnitt des Pauania-Canals.
Riesigee Kohle-nebenan
»das Canalbett nbfiiirzenden Massen
Wzsvxsgwm 5 Aug. Die ständig-us
Erde-titsche im Culebra - Einfchnitt
stellen die Geduld der Panarna-Canal
Ingenieure aut eine harte Probe und
Haben diesen Theil zum ioftfpieli ften
tez ganzen Caxiaibaus gemacht. an
hatte erwartet, daß bei den Auc
fchachtungsarbeiten, infolge der gro
ßen Tiefe des Einfchnitts und der
Eigenart des Bodens, ftarte Erdrut
fche stattfinden würden, aber doch
nicht mit derartigen enormen Mengen
und derartiger Häufigteit gerechnet.
Letztes Jahr und felbft bis in die
jünger Zeit waren dieie wieder in
größer und zahlreichen als gewöhnlich,
sodaß die Canal-Con1mifsion gezwun
gen war, ihre Schätzungen zu revidi
ten und zu den noch zu leistenden
Ausschnchtungsarbeiten weitere 5,-’
257,281 Karpinade fiik umwaka
Erdrutfche hinzuzufügen wodurch its-H
deß die Kosten nicht erheblich ver
mehrt werden dürften. da feit 1908
in folgt-e verbesserter Methoden die
Auifchachtun stoften per Yard von 98
auf 56.92 nti ermiißigt worden
find und weiter ermäßigt werden. Ei
ne Idee der Größe der Arbeit läßt sich
aus dem Todtenverbrauch der bei den
Auifchachtungen verwendete-! Ma
schine- erhalten knk vie soeben va
der Tanal - Tot-mission ein Con
oon Virginia für eine Jahresliefe
trakt mit der Pocahontatzuel Co.
von Biginia für eine Jahreslieferung
von 550,000 Tonnen Semi-Bitumi-i
unser not-te obs-schienen ward-. j
Vissstrsschttchtem j
Angekommen in New York »St.z
Louiä« von -outhampton: in ZU
Kahn-: »Monqokian« von Glas ow; inT
» remen:«P1-ins Friedrich ilhelm«
von New York via Plvmoutb und
Ehe-komm in if gtuard .Taronia"
von New York no werd-wi; in Liver
ool: kenn-nie von Monttkalz in
lnmouth: Zt Paul« nach Soutbamvi
ton etc
Abgefahken von New York: »Er-to
line« nach Havre Philabelphio« noch
Southamotom , »Jederland« nach A.nt
Mc »Mit-I n Sternen »Um-'
LiverpooL innern-Mk nach
L,onvon »Warum-f Takt-o« nach Bar
eelona, »St. Giorgio« nach Neapel,
»Ca1iornia« nach Glasgmv »Wozu«
nach ihm-; von Fiumc «E eenia« nach
Miladelvhim von Genua: Ita
lien« nach New York: von Livek vol:
»Ehmnellok" von Antwerpen nach an
eonvcr «Tamvania« nach New Yorkff via
Queenstowm «D-evonian« nach Mo on,
«8aurentic« noch Wonnegl; von Mes
,.Scwionia von ums uns New
»s« LMKW
Wie-w mer« us- sen
f
Wird sicher Geist-ie
Senat-bitt zwecks Vermian
eines Gern-unerö.
Auch is- Hasie sagen-Im
Washington. 4. Aug. Jn der heuti
gen Sitzung des Bandes-Abgeordne
ienhauses wurde die im Senat gestern
passirte Vorlage, laut welcher die Mii
gliedetzahl des Hauses ohne Einschluß
von Atizona und Ner Mexico auf
433 erhöht wird mit großer Ma
jorität angenommen. Die Vorlage gebt
jetzt an den Präsidenten, der sie sicher
unterzeichnen wird.
Schwein Verlust.
Ein tüchtiger anner nnd gnter
Deutscher gestorben.
Ingnft Mbgge in St. Linie
St. Louis, Mo» st. A . Geftern
Abends um 7:40 Uhr ver chied Herr
August h. Muegge in seinem heim«
1201-05 Süd Grand Ave-, nach ei
nem Schmerzenslager von etwa 14
Tagen. Noch vor etwa fiinf Tagen
schien eine Besserung in seinem Beim-;
den eintreten zu wollen und seines
Angehörigen hofften. daß er wiederj
genesen würde, bis geftern Mittag
ein rascher Verfall der Kräfte eintrat,
der das Ende herbei führte. August
Muegge wurde im Jahre 1857 ins
Hannover, Deutschland als Sohn des
Kesselfabritanten Heinrich und dessenl
Gattin Wilhemine Muegge geboren.
Bis zu feinem fünfzehnten Jahre
erhielt er in den Schulen feiner Va
terstadt feine Erziehung Mit einem
Ontel wanderte er im Jahre 18721
nach Amerika aus und tam nachWhee
ling, West-Virginia wo er das Ci
garrenmacherhandwert erlernte. Schon
damals fchwebte ihm der Plan vor,
den Körper nach einer individuellen
Methode auszubildem An diefem
System grübelte er weiter und stellte
diese feine Ansichten in den Dienft der
Allgemeinheit Jm Jahre 1877 trat
er zum ersten Male mit der von ihm
erdachten Methode in die Oeffentlich
teit, indem er fein System in dem
Wheelinger Turnverein einführte,
dessen Lehrer er im gleichen ahre
wurde. Bald aber verließ er her
ling und siedelte nach Dubuaue,
Iowa, über. ivo er die turnerifche
Leitung des »Vorwärts« und des
Carondelet Turnvereinö übernahm
und auch hier mit seiner Ausbil
dungsmethode schöne Resultate zeitig
te. Nachdem er die Leitun ein Jahr
in Händen gehabt hatte, siedelte er
im Jahre 1879 nach St. Louis über,
wo er bald einen Ruf auf dem Gebiete .
der athletifchen Körpnpflege erlangieJ
Nicht zum wenigften verdankt er fein
Betanntwerden den großen Verdien
sten. die er sich um den damals eben
gegründeten Weit St. Louis Turn
verein erwarb. Jm Jahre 1901 griinsl
dete der Verstorbene das Mueggedias l
tatortuni. 1201-—06 Siid Grand
Avenue belegen. und diefetn tnt
stand er bis zu seinem To vor.
Un eachtet des Umstandes, ob jemand(
reiå oder arm, ließ er jedem feine Mit
hilfe zutheil werden. Der reiche Zu
spruch, den das Ratatorium jederzeit
hatte, bewies. wie hoch die Methode«
des Verstorbenen in St. Louis ghj
schiiyt wurde. H
Katfeeliche sont-am
Erhält des Ratten »Schlesische Fried
rich Wilhelm Universität«.
Berlin, «t. Ang. Jn der ichlesis
schen Hauptstadt Breslau schlägt das
ieftliche Treiben zur Feier des bun
dertjähkigen Jubiläutns der Uni
versität hohe Wogen. Tie Stadt ist
prächtig geschmückt Ueber 7000
Festgäste find eingetroffen Sechs
undvierzig Universitäten und vier
zehn Akademien des Jn- und Aus
lands sind vertreten. Gestern ist die
Akadetnifche Olympia eröffnet wor
den, die gleichzeitig mit dem Judi
lämn stattfindet und zu der Kais
Wilhelin einen Beitrag von 3000
Mart und Kränze für die Sieger
gestiftet hat. Bei dem rohen Fest
akt in der Iula der Un versität ver
las der Kronprint eine kaiserliche
Botschaft laut welcher der Universi
tät der Name »Sei-Wische Friedrich
Wilhelm · Universität« verliehen
wurde
Schweres Uuslütb
Drei Vertreter des Lebens-des it
Wirte-syst ectessker.
Berlin, 4. Aug. Jn War-vernün
de, Mecklenburg,Schwekin, hat sich
ein schweres Bootsunglück neignet,
Hdag drei Menschenleben gekostet hat.
IEine Segel-solle in der sich Profes
jsor Mie aus Grunewold, der Real
schulsDirektot Ruckhoeft aus Kutt
buö und der Lehrer Mensch aus Ro
stock befanden, ist gekentert und alle
drei Herren haben ihren Tod durch
Erteinken gefunden
—- Jn der Nähe von Whtte Plains,
)R. Y» collidiete gestern Abend ein
Internal-il mit einem Omnibus.
Sechs Personen wurden schwer, zwei
und zwanzig leicht verleit.
—- n Budapest, Ungarn, fechten
die bei n Abgeordneten Psåga , ein
KossuthianeO und Pal, e n nbznget
der Wustpaetei. ein Duell aus.
seit-c satt-en verwundet
Bot dem Comitep
Oberst Roolevelt wird als
Zeuge vernommen. J
Verlieft feine Aussage-. I
New ort, 5. Aug. Heute wurde;
Oberst heodore Roofeoelt vor demi
congresfionellen Comite, das den
Stahltruft untersucht, als Zeuge ver
nommen. Er wurde betreffs der Ein
zelheiten des Auflaufg der Tennessee
Coal d- Jron Co. während der Panil
des Jahres 1907 durch den Stahl
truft befragt. Der frühere Präsident
befand sich in heiterer Stimmung und
begrüßte den Vorsiyenden des Unter-d
fuchun B - Comites sowie die ei el
nen itglieder aufs herzlichste. « ch
freue mich, Sie alle hier zu sehen,
sagte er, als er das Sisungszirnmer
betrat. Nachdem die Srhund eröffsz
net war, erllsrte der Vorsidendes
Stanley, daß Derr Roofevelt von dem ;
Comite nicht vorgeladen, sondern aus
eigenem Antriebe gekommen fei, als
er hörte. daß die Mitglieder des Co
mites betreffs einiger Einzelheiten des
Auflaufs der Tennessee Coal ckc Jron
Co. Auflchluß wünschten. j
Herr Revier-en harre aus« was er
dem Camite zu sagen hatte, sorgfäl
tig aufgeschrieben und verlas es mit
Erlaubniß des Vorsitzenden des Cos«
mites Stanlen. »Es war die wich-Z
tigste Pflicht der Administration«,«
so begann Herr Noosevelt zu lesen,
unter allen Umständen das Umsich
greifen der Panil zu verhüten, ehe
sie zum Unglück ausgewachsen war.
Jch sowohl wie der Schatzamtsselrei«
tär hielten uns beständig aus dein!
Laufe-iden. Gerade zu dieser Zeit
hörte ich eines Morgens. daß mich·
znei Mitglieder der »llnitrd States
SteelCarlwration« zu sehen wünschJ
ten, nnd als ich am nächsten Tage
beim Frühstück sasz wurde mir mit
getheilt daß Richter Garn und Herr
H. E. Fkick im Barznnmer warteten.
Herr Bonaparte, mein damaliger
ObersBundesanwalL war noch nichts
von Baltinwre eingetroffen So·
ließ ich Selretiir Ravl ersuchen, nach
dem Weißen Haus zu kommen. Diel
Conserenz war kurz nnd alles, was
dort verhandelt nnd beschlossen wur
de, liess ich später ObersBundesanix
walt Vonavarle mittlieilenk Dez;
weiteren theilte Herr Roasevelt den
Mitgliedern des Corniteg mit daß
e den Herren Garn und keriel ge
sagt habe, er wolle dem Ver-hüten
einer Panik nicht im Wege stehen
und habe in dem Glauben, dasz die
Transaction, der Kaus der Tennessee"
Saal sc Jron Eo. durch die Stahl-i
Corporatiom die Finanzlage dei.
Landes bessern könne, seine Zustim
mung dazu gegeben
New York, 5. Aug. Vor dein con
gressionellen Cornite, das den Stahl-i
irusi untersuchen soll und augenblick-,
lich hier seine Sihungen abhälis
wurde stern der Stahlmagnat
Charlez . Schwab als Zeuge ver-T
nomrnen. Ehe fein Verhör begannJ
theilte er den Mitgliedern des Tarni-«
tes mit, daß er das, was er ihnen
mittheilen werde, noch niemals zuver
Jemandeni gesagt habe, nämlich, das-;
er, Schwab, der eigentliche Urheber
des Stahlcombinaiivn sei. die in J.s
Pierpvnt Morgan seinen »sinanziel1enj
Schutzengel« gefunden habe. Deus
Mitgliedern des Corniiei schien es
ganz besonders interessant zu sein,
was Schwal) über die Conirvversei
zwischen Andrew Carnegie und h. EJ
Frick zu sagen hatte. Das Publikum»
dürfte es nur interessiren, zu erfahH
ren, daß nach Schwadiss Darstellung
Andrew Carnegie mit allen seinen
Campagnons feste und unumsiiilei e
Contratte ahschlvß, laut welchen e
bei etwaigem Ausscheiden aus dem
Geschäft nur ihren Antheil von dein
Vuchwerth des Eigenthums erhalten
sollten. So verlangte Zeis. als er
seine Gefchiiftsverhindung rnit car
negie löste, nach Schwab, als seinen
Untheil 8260,000,000, während car
negie ihrn laut des vereinbarten
Uebeteinlvrnniens nur ,000,000
bot. Iris wurde tlag , verlor
ader seinen Prozeß, woraus er,
Schwabkund Iris zukamen Init
Eaenegie ein Tvmvrvrni - Uehereini
tornmen trafen, wonach sie· file
i i ren Antheil 8320,000,000 er selten.
! twa ein Jngr- nach diesem Ue rein
’lvnnnen wur die Carnegie Steel
To. von dem Stahltruft file Obw
000,000 aufgelaust.
steht set-streute aus.
Eis-sie Kispse is Hätt stehen as
stheiteud dem
Washington, ö. Aug. Der amerttas
ntsche Mtntster tn hatti. herr Furnttz,
hat dem Staatsdepartement heute dte
Nachricht zugehen lassen, has es dem
diplomatischen Corpt tn Port an
Prinee, hattt, nicht gelungen set, etn
comtte sitt össentltche Sicherheit zu
ernennen. Es scheint somit, tote der
Gesaudte tn seiner Depesche htnsusügt
eher-. das es zwischen den r valisireni
n revolutionäre-r Parteien zu ern
sten Kämpsen kommen wird.
fff
Die berühmte aus den Seh
ehellen heimische Palme Ladotcea hat
U Fuss lange stattwedel und Früchte
san 60 Pfund Schwere.
Togo Ehrengasts
Guladinek ihm zu Ehren
im Weißen Haus-.
Heezliche Teinkspeiichr.
Präsident Tnft benutzte die Gelegen
heit, ntn die japanischen Helden tnf
die Segnnugen der abgeschlossenesf
Schiedsgericht-verstehe aufmerk
sam zn machen. — Admiral Togo
empfing eine Anzahl von eisj
intgcsCsttespondenten. — Spec-ist«
zn Gunsten von Schiedsgerichtsss
Verträgen —- Nnch den Festen
Nachrichten nn- Hsiti ist dort noch
sie kein sein Ausschuß für Iffent
liche Sicherheit ernannt —- Dies
tivnlisieenden Rebellenfühter net
eiieln jedes Unternehmen dek.
Tini-muten :
Washin ton, 5. Aug. Präsident
Taft empsging heute Nachmittag um
2:35 den japanischen Admiral Tage
im Weißen Haus. Der dritte hilfs
Staats - Setretär C andler ale
stellte den berühmten apaner m
Präsidenten vor. Nach einer etwa
eine halbe Stunde währenden Unter
haltung, die mit hilse eines Dolmeti
schers geführt wurde, begab sich
Admiral Togo wieder zvsäsck nach sei-«
nein hotel, wo er eine Anzahl Zei
tuvgs - Correspondenten empfing und
ihnen wörtlich folgendes sagte: »Ihr
Präsident hat mit feinen Schiedsge
richts - Verträgen siir den all einei
nen Weltsrieden viel gethan. einer
Ansicht nach wäre es fiir die Welt ein
großes Glück, wenn Kriege durch
schiedsrichterliche Entscheidung beige
legt werden könnten Berstärtung der
glatten und auch Vergrößerung der
Schlachtschisse sind siir die Interessen
aller Länder unvermeidlich, und in
einzelnen Fällen denke ich werden wir
Zuthaten wie Aeroplane von gro
ßem Werth finden, besonders beim
Spioniren.
Washington, 5. Aug. Präsident
Tast gab heute Abend dem japani
schen Admiral Togo zu Ehren im
Weißen Hause ein Galadiner, zu dem
außer Minister-n und andern hohen
Staatsbeamten und Diplomaten viele
der höchsten Otsiziere des Heereö und
der Flotte geladen waren. Jn seinem
Taast, den Präsident Tast aus den
staiser von Japan aus-brachte, wandte
er sich an Admiral Togo und sagte:
»Ich würde wirklich meine Pflicht
vernachlässigten und meinen tiesinners
sten lleberzeugungen untreu sein, wenn
ich diese erste Gelegenheit des öffent
lichen Willtommens, das Ihnen als
nationalem Gast entbvten wird, nicht
benutzen würde, Ihnen meine Anerken- «
nung und die des ameritanischen Vol
tes dafür auszudrücken. dasz Seine
Masestiit, der Kaiser von Japan und
die tatserlich japanische Regierung ei
nen so weitherzigen und liberalen«
Standpunkt in der Frage des inter
nationalen Friedens eingenommen
hat, der in den zwischen den Ver
Staaten, Großbritannien und Frank
reich til-geschlossenen Schiedsgerichtsii
Verträgen zum Ausdruck gebracht
wird. Diese wurden gerade an dem s
Tage unterzeichnet, als Sie in die-s
sem Lande ankamen. Jch gebe michs
der sesten hoffnun hin, das; die.
Zeit nicht mehr fern ist, wol
Japan sich der unter so günstigen
Auspitzien begonnenen Bewegung an
schließen wird-«
Washington, F- Aug. Der ameri-;
ianische Gesandte in Port an Printe,"
Haiti. telegraphirte heute dem Staats- Z
departement« daß die Haltung deri
Anhänger der beiden sich feindlich ge- ;
genüder stehenden Rebellenfiihrer, der
Generäle Leconte und Firmin. die sich »
Beide unt das Präsidentenamt bewer
ben, die Bemühungen des diplomati
schen Corvs urn Wiederherstellung
und Aufrechterhaltung der Ruhe und
Ordnun theilweise vereitelt haben.
Den Besehlehadern der in haitanis
schen Geivässern weilenden amerikani
schen Kriegsschiffe ist betreffs ihres
Verhaltens vollständig freie hand ge
tlatsen. Sie können, wenn es die Um
stände erfordern, Blaujaäen landen
und den Lotalbehörden bei der Aus
’iibung iver Amtdpflichten deistehen,
fivenn di es im Interesse des Schutzes
Iarneritanischer Bürger nöthig erschei
nen sollte. Antoine Simon, der ver- i
itriebene und verbannte Präsident des I
TLandeT soll vor feiner Abreise ge
isagt haben, er sei zu Gunsten der Er
kivählang des Generals Firmin zum«
Präsidenten von Haiti
Uleriei Teveschen. X
s. August
—- Die deutsche Kaiserin ugnste
Viktoria hat sich von ihrer legten
Krankheit vollständig erholt.
—— Die Eonserenz von General-Un
wälien von acht Staaten, die in St.
Louie i te, wurde gestern zum Ab
schluß ge racht.
—- Bei der New York-Philadel·
tiliia AeraplansWettfahrt trug heute
der Lastschiffe-r Lincoln Beachv den
ersten Preis davon.
—- Nach den letters Nachrichten aus
Paris ist das Ende des dort trank
Harnieder liegenden amerikanischen
ginanziers John W. Gutes iedeu
vgeeibiick zu erwarten.
Riefencommers.;
Bei Hundektjayrieiek der
»Als-m Mater Biadcina«.
Glänzend verlaufen.
Der Fest - Ae- auf dem Palast ist-O
hat alles übeebotem was bit ikhi
tm glänzenden Festlichkeitei is Ia
Universitätsftadt Beeslaii vent
ftaltet worden ist. — Ein siebet
ptächtigei Bild studentischer Itsss ·
litt-seit — Ja der letzten Sühn
dei ungaeischeu Reichst« es san
ei zu einer regelrechten Beiselet
zwischen zwei Abgeordneten-, die
dann ein Duekt zur Folge hatte. —
St. Petersbutg rechnet mit Verlet
zung tussifchet Interessen is Per
en.
Berlin, s. August. Die Hundert
sahrseier der «Alrna Mater Vtadrina«, f
der neuhenannten »Schlesischen Fried-e
rich Wilhelm-Universität«. hat nach
den von Bretlau eingetrossenen Mel
dungen einen äußerst glanzvollen Bet
laus genommen. Der gestrige Fest-Akt
hatte seinen Schaut-lag aus dem Pu
laisiPlatz, dessen ganze Fläche durch
ein Riesenzelt liberspannt wurde, das
siehentausend Personen beherbergte.
Die Jubiläumgrede zu halten, war an
gesichts der Lokalitiit und der Zu
börersMenge eine auch physisch schwere
Ausgabe, der sich einer der mit der
Universität eng verwachsenen Professo
ren unterzog. Die Rede schilderte den
Werdegan der Jubilarin, die eigent
lich aus en viel höheres Alter all
hundert Jahre zurückblickt. Sie wurde
am 17. April 1506 als »Viadrinu«, in
Frankfurt a. O. gestistet und am s
August 1811 mit der am 21. October
1702 gegründeten katholischen Univer
sität »Leopoldina« vereinigt. Nach der
Jubilsumgrede erfolgte die Verklin
dung der zahlreichen Ehren-Bretagne
nen. Der Kultusminister v. Troit zu
Salz, der Minister des Innern s.
Wallin und Kardinal Dr. Kopp er
hielten den Ehren-Dotter-Titel der
philosophischen Fakultät Am Abend
entwickelte sich in dem mächtigen Zelt
bei strahlendem elektrischetn Licht ein
satbenpriichtiges Bild studentischer
Fröhlichkeit bei einem Riesen-Cont
merk
Bude-vest, Ungarn, 5. Aug. Jrn un
garifchen Reichstag bat sich gestern K
der Debatte über die Wehr-Refor
wieder eine Siandalszene abgespielt,
die alles übertraf, was der Kampf urn
die Vorlage bisher schon an derartigen S
Vorgängen gezeitigt hatte. Eine regel
rechte Prügelei zwischen zwei A e
ordneten hat stattgefunden und ene
Forderung zum Zweikampf, der noch -,
am selben Tage ausgefochten wurde.
ifi die direkte Folge davon gewesen.
Die Obstruttions - Parteien, die An
hänger Kossuthg. Justs und Appetiin, .
hatten ihre bisherige Taktik der Ber
fchlepvung fortgesetzt und dieser Um
stand hatte einen scharfen Worttvechfei
zwischen dem Kofsuthianer Pasgah
und dem regierungstreuen Abgeordne
ten Pal veranlaßt. Pazgay ftiirste sich
mit erhobener Hand auf Pal, der den
drohenden Angriff mit einem wohlge
zielten Fauftschlag parirte. Unter un
eheurern Tumult trennten die in der
ähe befindlichen Mitglieder die
Kämpfer. Da aber der Lärm auch da
noch tein Ende nehmen wollte, sah sich
der Präsident gezwungen, die Sinn
zu unterbrechen. Das Duell auf Sä
wurde noch gestern Nachmittag ausge
fochten. Beide Duellanten kämpften
mit Erbitterung. Der Zweikampf
wurde. als jeder der Gegner im siinfs
ten Gange durch einen hieb verlest
wurde, durch die Sekundanten als be
endet erklärt.
Jst
St. Petersburg, ö. Aug. Die
«Natvaje Wremja« erklärt in einem
Leitartiiel, daß die gerüchtwetse M
meltete Ernennung des dritischen ·
litävAttachös in Tedeum Ma or c
B. States, um Führer einer xpedis
tian gegen en adgesetzten Schuh Ali
Mirza eine Störung der Beziehungen
zwischen Nußland und England her
beiführen würde. Das Blatt schreibt,
daß Ruszland und England sich nicht
in die inneren Angelegenheiten Per
siens einmischen sollten. Falls Eng
land dem russischsen lischen Adlern
men des Jahres 1987 einen Werth
beilege, werde es nicht dem Masar
States gestatten, aus der dritischen
Armee auszuscheidem um an Kämpfen
außerhalb der hrittschen Etnslußsphiire
theilzunehtnen Auch werde England
dann nicht zugeben, daß States zum
Chef der Finanz - Gendarknerie er
snannt werde, um in fang Persien und
Jauch in den zur russ schen Interessen
sphiire ehörigen nördlichen Provinzen
su aper ren, wie van dem »Finanzdils
inter« Shusier geplant sei.
seicht Kälte-Nenn
Dem-er- Tala., ö. Aug. Der käl
teste s, August in einem Menschen
alter wnrde gestern hier erreicht, als
das Thcrmameter des Bandes-Wet
terdureaus eine Temperatur von 48
Grad, oder nur 16 Grad über dem
Gesrterpunlt, registrirte. Der tiefste
frühere Stand war dl Grad am s.
cuault 1884.