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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 4, 1911)
Die ekfe Siede sikäckzen mes dem Heini-erleben FUL- Schenkelring-im Wes erste Liede war meine Mut M hätte iq eine Schwester ge , E bin fest überzeugt. daß ihre Liebe unser Vater gewesen ; I hatte mich gerade recht behag - T Es den Scheutelstuhi gefest, um W den Strapazen des Tages meine Musen spazieren geben zu- sehen. Js- ksm mit geheimnißvoiler Miene Nin Jängftek ins Zimmer, beugte -Ih zu mir nieder und fLiisiette mir Mwegt in’s Ohr: »Du. Vater, den! Mi! Ella poussitt!« , Wie von der Natter gest-eben, fah-: » Wempot Ein tieieknsier Blick sollte J mein-ein Sprößling andeuten, daß ich das Furchtbare einer sokchen Ent Mag wohl zu würdigen wisse. »Ist das wahr-R fragte ich. E: nieste tie7:.l traurig, aber bestimmt: als wollte er mir durch diese eine Kopfbewegimgs alle noch heimlich aeniihrte Hoffnnna« daß die Sache irgendwie aus einein? Jrrthuni beruhen könne rauben H »Wie hast Du ec- denn gemertts« ; »Sie hat ein PausscmlvinnI EI liegt aus ihrem Tisch. « i Tief holte ich Athem - Daß er« das Poesie Albuin seiner Schwesteri meinte« war mir sofort klar. Doch dem Kleinen schien nun allee verloren zu sein. Die Thatsache. daß Esa ein Paussiralbum hatte, sprach ia Bände. »Da will ich aber doch auspassen!« »Ich auch!" versetzte er feierlich, sei ner Pflicht, die ältere Schwester rit terlich zu beschätzen anscheinend voll bewußt »Das ist gut. Aber mit mein pous sitt sie denn?m - »Das weiß ich nicht« -— Jch glaube mit Frieda Meyer. Mit der geht sie immer und sie fassen sich auch immer sen-« Es ist ganz eigentbiimlich, welche Rolle das Wort »immer'· im Leben der Kinder spielt. Einmai ist für ein Kind «irnmer«. Uebrigens konnte ich Frieda Meyer wirklich nicht siir ge Bdklich halten. Jm «gesiihrlichen Al ter« toar die dreizehnsiihrige Frieda ja fes-r noch nicht. Das sagte ich dem Jungen auch, Denn auch mit anderen Worten. Er aber ließ sich nicht irre machen. Und Wird mußte ich zugeben daß das Miit-e Umfassen doch ein schwer Ist W salleuder Umstand sei. It redete noch lange aus mich ein« M mein diiierkichei Pslichtgesiidl M eindringliche Vorstellun sit Fuße-Heim sodaß mir nichts « Ns Mei, sit ihm —- so FL Akt-W —-den Unter » W Poesie und wussieen W mal was ist das eigentlich IstssmuW fragte ich am zu wissen, II« seit er selbst schon über diese be Mist Sache arientirt war. »M, weißt Du. wenn sie sich uni stses and tnutschen und dummes Jst-ist Du Otto poussirt auch, sei. das ist ja ein Junge, der darf I.« ,,So!? -—--- Wie macht er das denn?« »Ja« erklärte mir mein Jüngster · pfissig lächelnd, wenn Otto aus der! Schule kommt und da geht ein Miid chen dann sagt er zu mir: »Du, die» Kleine da lOtta selbst fah schon elf Lenze). die will ich mal poufsirenl"» Dann geht er bin Und tritt dem Mäd chen feste auf den Fuß, und dann sagt er: «Pardon!« « und dann fängt er gleich an mit ihr zu sprechen.« Donnerwetter, dachte ich bei mit-, « da steckt aber Schneid drin! Selbst du seiest es vor Jahren nicht gewagt, einem Mädchen gegenüber gleich so » deutlich zu werden. Wirklich, in " der Thai, je langer ich darüber nach Dtchtr. desto klarer wurde mir,d1ß ; es eine nachdriicklichere Art, die He Mist-haft junger Damen zu machen, -"«. Melich gar nicht geben könne als die meines elfjährigen Sohnes Otto· - ich, ob er überall und immer Neid mit feiner Art und Weile haben Ilirde wagte ich doch itn Stillen - Nztt bezweifeln Sollte ich ihn « Mk —- Rein, nein laß ihn nur fein-· crialwtngen mache-It- Die Ju tpis ja anelz nicht belehrt wer zieme-l nicht in solch zarten Din II sie vsnscht allein durch eigene Witw- tlng zu werd-n Ilhszend mir diese Gedanken durch des M schsskry kommt ahnungsloe Zmod OF ZTMML Acco, ich habe Vater eben ge R Du von eilt Mr wollen Fädein ich sitt-stillest—n Basses ersieh an und — Gott thue irgend welche Spur Oeth ne Brüderleln W ste, s recht von oben ·7 Im das eine Wirt »Gen« ins , l« ermahne ich sie so nämlich, iI es den Unswien euch fertig --»- »Ist: ei is Dein Brudert« Jahr, aser was hat er n Msiralbters!« Its-leg Wie Wie fiele-tagt ,,Siehft Du, Boten habe ich es Die nicht gesagt-Z Und jetzt sagt sie es selbst! Schäme Dich, Du Bonifa stengel!" ruft et zornig seiner Schwe Qee zu und geht dann teinmphirend ab. So bleibe ich mit meiner Reitesten allein Jch denke die Sache ist nun ekle digi und will mich deshalb gerade ein wenig in meine inneren Gemächer zu eiiaziehen da kommt e nnchdeniiich an mich heran und frag: «Vaiek hast Du früher auch poussiti?« O web! « Jedt soll ich ciier Sün der meinem eigenen Kinde leichtem Raihlos blicke ich sie an. Hier laa offenbar ein Fall vor, wo eine Noth liige selbst vor dein strengsten Moralii Isien zu Recht bestehen durer Aber sie Tenthob mich selbst unerwartet der Pein-lieben Situation, indem sie sagte: -.,Na. natürlich! Das kann ich mit ja auch denien: Als Du Mutter iennen feinter ---— Die wirst Da wohl tüch trg poussirt have-il ——" O ahnungsvoller Engel Du! »Das hätte ich auch gethan. wenn ich ein Mann träte und damals gelebt hätte. -—( Weißt Du," setzte sie treu herzig hinzu. »ich werde nie poussiren und ——« als- ich sie ungewiß ansehe — »ich werde mich auch nie verheira -then." Jst es zu verwundern, wenn ein Vater in solasern Falle nach dem Grunde eines so sonderbaren und be deutungsvollen Entschlusses seines Kindes fragt? — »Das will ich Dir sagen: Ich würde nur mit einem poussiren. der genau so aussieht wie Da, der eben solche haare hat uno »s— -—- so gut ist« so furchtbar gut wie Du. —- Solchen gibts aber gar nicht« seyte sie dann schelmisch hinzu Dann nimmt das Kind den Kana rienooget von der Wand und eilt mit dem Käfig dirrauo, uns dem Thierlein frisches Futter zu geben. Behaglich del-ne ich mich im Schau kelstubL Vor meinen Augen ziehen allerlei dustige Gestalten vorüber. Mädchen in hellen. bunten Kleidern, dlonde und brünette, schlanke und be hidiae Sie alle haben in meinem Leben einmal irgend ein harmloses Millchen gespielt. Jede dar mir vor, langen« langen Jahren ein paar schöne Stunden geschenkt -— —- — Vor lan gen, langen Jahren! -«— —- — ——— -— —- Es ist ja ganz natärlich. daß die-Mutter die ersie Liede del Knaben und der Vater die seiner Tochter ist« aber daß solche Liede drei-i zehn Jahre andauerte. das war doch? in dies-ein Falle das Beste daran. tie create-tue des -Tafsess time-. Zu den Dingen, an die man sich so gewöhnt, daß man sie fiir selbstver ständlich und «unrn«oglich anders-« an sieht, gehört die quadratiiche Form des Tascherrtuchee. Und doch liegt die Zeit gar nicht so fern, wo ein Ta fchentuch gerade so gut nuc rund, oval oder von der Form eines länglich-n Viereckeo sein konnte. Erst seit dem 2. Januar 1785 ist die quadratisch Geftalt dek- Schnupftuches durch einen Erlaß Ludwig’s RU. von Franc reich fiir alle Welt festgelegt worden« Der König, der dabei einer Anregung folgte, die Marie Antoinette im tröst schen Kreise des TrianonPalastes ge geben hatte, fand nachher wenig Gele genheit zu Erlafsen oon gleicher oder auch anderer Wichtigkeit denn bald nach dem obigen Datum segte die große Revolutian ein, die das Kö neigshaus hinwegfegte und die ganze Welt auf den Kopf stellte. Vieles. Jtoas aus der Zeit des »ancien re «girne'« stammte, wurde nur aus die jsern Grunde umgestoßen und vernich tet« darunter manche gute Einrichtung Aber die quadratische Form des Ta schentuchec trohte allen Stürmen und blieb fortan nicht nur für Frankreich. sondern für die ganze Menschheit maßgebend Allerdings nur fiir die rioilisirte. Die weitaus meisten un serer Zeitgenossen stehen aber noch deute auf einer so niedrigen Kultur stufe, daß sie in primitivster Weise verloren geben lassen, was wie» sorg fältig in feine Gewebe gefaltet, in der Tasche mit uns herumtragen. Fiir diese Barbaren eristirt keine Taschen tuchfrage, und auch siir sie haben Ludwig XVL und Marie Antoinette auch in dieser hinsicht umsonst gelebt. Mite- Wchtchest Ein Rittergutsbesisey mit Namen Ylakapuår Stern,Ader iider Kriegsges nge ronvon rr Izve t,ist zu Des in Berlin We er bei einer Straße fahrt du die Charlot stch von seine-r Sise und agt mit olzeelsolkenem haupte zum ffner: «Wai wünselxa Sie von mir?" ..-».-..-- -- Ieise-· fein schsirer Spruch irn Oe ni ist rote ein Stä- Gold ins-. Lasset i wann vertrauen ifldorheih - vertrauen ist Mr . sen-r eine Narrheit gkiicky wird oft eine sei-den Marzie WW r als Sä Die Großinachte in der wim schen Kuafiansstellung. Die rechte Wahrheit zu sagen, ver grübe ich mich lieber in einer der schö nen Bauengruppem welche den kleinen See in der Van Barghese schmissen, und über-ließe die ganze Kunstaussieb sung anderen Leuten, aber die harte Pskicht gebietet« und so mache ich mich beklommenen Gemüthes aus, um Sie durch die Pavillons der Großmiichte zu gekeitem nachdem wir neulich mit der möglichsten Geschwindigkeit dein Zentralgebäude unsern Besuch abges siattet haben. Die Großmächte, wie sie sich in der Vigna Cattoni um das zukünftige Museum der modernen Kunst Italiens gruppiren, find nichi ganz genau dieselben, die seiner Zeit in Algeciras verbundenen Wenn man seinen Marsch rechtsum beginni, kommt man zuerst nach Russland dann nach Belgien nnd nach Ueber gehuna des Zentralvaues nach Groß beitannien. Japan, Spanien« dem Deutschen Reich, Ungarn. den Verei nigien Staaten, Frankreich Seel-its und Oesierkeich. -Jn dieser Reihe toollen wir auch unsern Besuch einrichten, damit wir nichts vergessen und alles ordentlich machen. Wenn sonst aller Anfang schwer ist, wird es uns diesmal um gekehrt bescheert, denn am russischen Vavillon tvird noch gearbeitet. die Kisten sind noch nicht ausgepaat und unsere Berichterstattuna ist somit au ßerordentlich leicht, sintemalen wir überhaupt nichts zu sagen haben· Bel aien macht uns auch nicht viel Milde, denn selbstverständlich haben wir nicht die Absicht, Bild urn Bild und Skrup tur um Stutptur durchzugehen und zu besprechen: nur hervorragende und in die Augen sallende Erscheinungen dür ien und festhalten, wenn wir nicht Foliobönde über diese Ansstellung» schreiben wollen. Jrn belgischen Pa villon aber gibt es zwar tüchtige« Kunstwerke, aber seit Constantinx Meunier todt ist« haben die Belgierj leinen Künstler siihrenden Rangess mehr. und außerdem gehören sie iast alle nicht sowohl nach Brüssel oder Antrverpen als nachParis. Von rechtz tpegen sollten sie mit den Bari-seyn ausstellen. denn alle baden in Paris studirt, alle stellen in Paris aus« und alle sind aus dem Montmartre min destens ebensogut daheim wie aui dem Lauter-arti d’Anspach oder am Minne Jtoater von Brügge Rußland, Qelgien und Oesterreich bilden mit dem Zentralbau eine Gruppe; dem von diesen Bauten ein geschlossenen Thale schließt sich irn rechten Winkel ein anderes Thal an, an dessen beiden Enden Frankreich und Großbritannien thronen, wish rend die Seiten von Ungarn, Serbten Hund dem Deutschen Reiche beseit ge halten werden. Amerita, Spanien und Japan liegen etwas abseits und höher im·niimlichen Thale. Frank reich und England haben also gewis sermaßen die günstigsie Lage. ob gleich im Grunde alle Bauten sehr gut liegen, denn alle stehen aus der Höhe und schauen in das Thal hinab. Je densalls aber nimmt sich der englische Bau am solidesten und vornehmsten aus« und auch innen waltet der nlims liche gute Eindruck vor. Das haben die Engländer mit einem kleinen Trick fertig gebracht. der zwar eigentlich erlaubt sein sollte, dessen Nachahmung von allen anderen Nationen aber die Aussiellung weit interessantekgemacht x hätte, als sie fest ist. Mit ganz ver-i einzeltern unbedeutenden Ausnahmeni haben nämlich die Nationen nur le-; bende Künstler ins Tressen geführt, und die Jtaliener haben sich obendrein noch die Beschränkung auferlegt, nur in den drei letzten Jahren entstandene Arbeiten zu zeigen. Ganz genau ha ben sie diese Vorschrift sreilich auch nicht genommen, aber im großen und ganzen haben alle Nationen nur Ar beiten ausgestellt, die in den letzten Jahren geschassen worden sind und Lderen Urheber noch leben. ) Die ringt-indes qbck sind gleich Imit ihrem gesammten Rüstzeug er schienen. Nicht nur die Präraphaeli ten sind, da rnit Millai5, Rossetti. Bontur-Zone- und Mitk, nicht nur David Wilrie, John Tonstable nnd Bonington sind mit ihren Zeitgenos sen aus dem ersten Drittel des neun zehnten Jahrhunderts erschienen, sondern auch das achtzehnte Jahr hundert wurde zur hilse gerufen; di: großen Protiitisten sind alle zur» Stelle: Reynolds und Latvrencel hoptmer und Raeburn, der Land-— schystler und Protriitist Gainsborough seht so wenig wie der Sittenmaler ums Portrstist hogartlp Kurz« die Engländer sind mit allem getommen, was sie überhaupt an namhasten, hil denderr Künstlern besitzen, denn die englische Kunst existirt sozusagen erst seit dern achtzehnten Jahrhundert Der englische Papillen ist also der Clou irr der a Cartoni geworden, obschon er in rtea lebender Meister seines wegsden anderen Kunstabtheilunaen vor-ansieht« Vermuthlich haben die Moder ganz recht gethan, ihre Gruß- und Urgroßvater anmarschiren zu lassen, denn bei solchen Ver-Instin tnnsen Lang-It es nicht nur aus den merkantilen Erso g, sondern auch aus deu, nationalen M san. Beides mit Mk , . . ist eine iw , . E « Uhu Ic ben sich site die ideale Seite, die ib nen gegeniibek aus dem andern hitgel theonenden Franzosen ganz siit die materielle Seite entschieden, nnd nicht« scheinlich machen dabei schließlich doch die Engländee das beste Geschäft Aber zu den Franzosen kommen wie so schnell nicht; zuerst müssen wir noch etwas höher hinaus zu den Ja paneen, die vor els Jahren in Paris einen Bombeneesolg hatten und neben der deutschen Abtheilung den Vogel abgeschossen. Hier in Rom nimmt sich ihr Papillen bei weitem nicht so gut aus« Damals hatten sie, wie jest die Gualanden die Kunst der Altdor detn ausgenutzt und eine höchst in ietessante Sammlung der schönsten sa panischen Kunstwerke gezeigt. Dies mal sind sie ganz modern, nnd da sieht es bei ihn-n aus wie in ein-M je ner Basare, womit alle unsere Groß städte seit dem Austauchen der japa nischen Mode gese net sind. Diese japanische Mode se st ist inzwischen auch schon etwas adaeslaut. und so machen die japanischen Malereien aus Seide oder in Oel, die man uni in diesem Papillen zeigt, weder einen überwältiaendsen noch auch nur einen interessanten Eindruck Ziemlich ge langweilt steigt man hinab zum deut schen Pauillon. Es gibt hier auch ein paar Bilder verstorbener Meister wie Leibl und Lenbach, aber das tommt neben den Arbeiten lebender Kiinstler nicht in Betracht. Mit Leuten wie heinrich Zügel, Wilhelm Trübner. Hans Thoma können sich die Deutschen schon sehen lassen, und es steht ihnen ganz gut an, wenn sie nicht gar so wit thend thun wie die Matadoren ande rer Nationen, die darüber zu leicht in Uebertreibung und Karilatur sollen, swie das bei Zuloaga der Fall ist. Von Zügel sind zwei große außerordentlich zschiin und itarl gemalte Bilder mit Ochsen da. Trübner hat mehrere seiner Jiainosen Reiterbildnisse Thoma eine : wunderbare deutsche Landschaft, Wiese mit Pappeln die ich wahrhaftig sofort stehlen würde, wenn ich dazu Gelegen: heit belämr. Die Ausseher des deut: schen Papillons mögen die Augen os fen halten. Auch ein samoseb Por tritt von Lieberniann und ein herr iichet neuer Stich von Otto Steinen die Mutter Erde, sind da, und iiber haupt müßte man gute und tresslichei Arbeiten ohne Zahl nennen wenn man mehr als einen sliichtigen Besuch beab sichtigte Alles in allem macht der deutsche Papillon einen sehr gutenj Eindruck und behauptet sich vortreff-! lich neben seinen Genossen Qister Deutschland wird an dems spanischen hause gebiimrnett und so sind wir mit dieser Seite fertig. stei gen wieder ineö Thal hinab und gehen aus der andern Seite zu Ungarn hin-» aus. Die Ungarn haben einen Eh-; rensaal mit Bildern von Laszlo und Benzcur angefüllt. Das große Bilds des lesteren woraus man die in schiinen Stiefeln. Säbeln und Magnaten riicken ausgestatteten Mai-scharen sieht, wie sie dem Kaiser Franz Joseph hul digen nimmt den Mittelpunkt ein« Es erinnert an eine Aneidoie aus der Zeit der Diisseldorser Historienrnale rei, wonach die ganze Diisseldorser Malschule zehn Jahre lang oon ein Paar Reiterstieseln aus dem dreißig jährigen Kriege gelebt haben soll. In einem retrospeitiven Saale glänzen Muniaczn mit seinen bekannten Chri stuöbildern und andern Arbeiten und Paal mit sehr schönen Landschaften, vielleicht dem besten in dieser Abwei lung. Unter den lebenden Malern muß man Ferenzey, Szinyei und Czot nennen. Weder geht es- bergan zu den ab " seitz angesiedelten Amerilanern, deren Bau sich sebr bescheiden nicht des blen dend weißen Strickes, sondern der in diesem Sonnenglanze sebk wohlwan den rothen Backsteine bedient und ei nem einfachen amerilanischen Farin hause ähnlich sieht. Wer die Pariser Salons der letzten zehn Jahre gesehen hat, findet bei den Amerilanern so wenig etwas neues wie bei den Bel aiern oder bei den Franzosen selbst. Sowohl die Namen der Künstler als aufs die Werte selbst sind ihm be kannt« und man muß bei dieser Ge ieaenlseit wieder einmal lonstatiren, daß es eine bodenständige amerikani sche Kunst immer noch nicht gibt, son dern daß mit verschwindenden Aus nahmen die ganze amerikanische Kunst von heute in Paris wurzelt. Wohin gehört aber eiaentlich Sargent, der so » wohl irn englischen Padillon als auch( bei den Ameritanern Bilder unsere-I stellt hats Es scheint ihm zn geluan wie Whistler. von dem man auch nie: recht wußte. zu welcher Nation er ei gentlich gehörte. ; Wieder hinab zu den Franzosen. die ans allen internationalen Aus ,stellnngen das sehr schlechte Prinzip vertreten, daß man vor allen Dingen so viel wie miialich oertansen müsse. kSie hoben zwar auch einige Leute dei? jachtiehntea Jahrhunderts, die in Rom gearbeitet haben, und einige Oobelins aus der gleichen Zeit ausgestellt, aber sonst sind hier nur lebende Kilnstler vertreten, einige wie Lamms-Dann der Direktor der sran ösischen Akade in sein« mit slderm die vor " » als drei g Jahren entstanden sind, Der. amnsteindruck ist sehr »n- rzspss gen-g u enr « m re sn , WFW derive « M. If sieht mehr nach der Berlaussbnde ei nes betriebsamen händlers als nach dem künstlerischen Ruhmestempel einer großen Nation aus« und wahrschein lich wird dieser Eindruck auch dem Bette-use durchaus nicht seht günstig sein« Die Frau osen werden bald einmal ganz ondere Anstrengun gen machen müssen, um die aus allen internationalen Ansstellungen der; letzten sehn Jahre erlittenen Schatten; auszuwenen Man darf die modernes sranzösische Kunst allerdings nicht nach s diesen Ausstellagen beurtheilen, aberj auch der Schein einer Herabsinken-« von einstiger höhe muß vermieden werden, wenn er nicht zur Wirklich keit werden soll. Franlreich iollte es bei der nächsten Gelegenheit machen wie England nnd mit seinen Mannen von Watteau, Chardin und silaude Lorrain an austreten, mit den Land schastern von Barbizon, mit Millet und Courbet» endlich mit Manei nnd den Jtnpressionisten. Dann wird das Ausland wieder Respekt bekommen. Vor solchen rein merkantilen Händ leraussiellungen aber muß dieser Re spekt nothwendig verschwinden, und das wird auf die Länder eine sehr iible Nachwirkung haben. , Rechts von Frankreich liegt ans ei ner neuen höhe Sei-bien. dessen Bau mir ganz besonders behagt, einmal weil Serdien überhaupt einen eignen Bau errichtet hat, sodann weil er der kleinste ist« und endlich, weil er sozu sagen der Tempel eines einzigen Künstlers ist. Dabei glaube ich halb und halb. daß dieser einzige Vertreter der serbischen Kunst. der Bildhauer Mestrovich, gar lein Unterthan König Veters ist, sondern zu Oefterreich ge hört. Sei dem, wie ihm wolle, in die fern Baue, dessen Kuppel von Katha tideu Mestrowichs getragen, dessen Wände von Friesen Mestrodichs ge schmückt und dessen Raume fast ganz von Plastik Mestrovichs eingenommen sind, macht die absonderliche und ahenteuerliche Kunst dieses Mannes wirklich einen ganz aparten und wir tungsvollen Eindruck, während man vor den hie und da gezeigten Frag menten seiner Kunst eher zum Lachen als zum Bewundern neigte. Zum Lachen findet man freilich auch hier J noch Anlaß, aber im großen und gar-— zen ist der Eindruck neu und anregend. ; Diese siidslavische Stulptur scheint Hauch aus die österreichischen Plastiter leinzruoirtem denn die Gruppen und JStatuem welche den schönen has des jiisterretchischen Dauses schmücken, ha ben alle eine gewisse Verwandtschaft »mit Mestrooich, suchen fast alle durch ;absonderliche, an Karritatur streifende sManier aufzufassen. Eine wie die JApsij einer Kirche dem hauptsaal an sgesiigte halbrunde Halle bringt alt ;Clou die Bilder von Gustav Klint die mich, Gott verzeihe mir die Sünde. immerdar an die herrlichen Westen nd Kramtten erinnern, die von den Pariser Stunern am Tage des Grand Brit spazieren getragen werden. Am sheimischsten und wohligsten fühlt man isich in dem kleinen Raum, der im IStile unserer Großvater eingerichtet »ist und eine Anzahl lieber Bilder von Waldmiiller enthält, einem Gemütlic genoisen Ludwig Richters und Morih Schwinds, der einen mitten in diesem hochmodernen Aussiellungstreiben die gute alte gemiithliche Zeit vor Augen stellt. Mit diesem wehrniithigen Ein druck wollen wir unsere Wanderung beschließen. Wenn es der Inhalt der noch nicht erössneten ruistichen und spanischen häuser fordert, werden wir später noch einmal zur Vigna Carion zurückkehren und ausser den heute noch nicht sichtbaren Abtheilnngen manches in der Eile Uebersedene und Verges sene nachzuholen suchen. - Karl Eugen Schmidt. i l Das case des todten seit-Ie. f Wie eine verwunscheue Stadt aus liingftvergangenen Zeiten umfing bis vor kurzem in märchenhafter Traum ftimmung one todte Brügge feine we nisten Gaste! Zwischen alten flämis fchen Dielenhöufern schritt der Fremde dahin, hörte in den einsamen und ftils len Gassen das Echo feiner Schritte wir-erhalten und blickte sinnend iiber die alten Kanzle, in denen nur hin und wieder in trägen Zügen ein alter thümlich geformter Kahn iiber den Wasserfpiegel glitt. Aber das todte Brügge, das als Wahrzeichen vergan ener Schönheit in die haftende Ge genwart hineinragte, bat der rückhalt lofen Eroberungsfucht der modernen Zeit auf die Dauer nicht trohen tön» nen. Wer jest die ftille Märchenftadt wiedersteht, findet in Straßen, wo einft tviitdige Kaufleute rnit breiten weißen halstraufen und Seh-miten fchuheu einberfchrittetu sdie Schienen ftränge moderner Straßenhahnen ein egraben elettrifche Bahnen rasseln furrend und polternd durch die alter tbitmlichen Gassen und die fchisne Por te Maeechalle hat dem ungefllgen Ver tehrtmitel der Reuzeit bereits ihre alte würdige Sonn opfern mitffen Nun lotnnit eine Kunde. die die Freunde alter Kunft und alter Kultur noch mehr mit Wehmuth erfüllen muß. Jst-ei herrliche Dentmäler alten Stadt ebens follen dem Fortschritt zum Opfer fallen, die Poete SaintesCrotx und der wundervolle alte Tat du Mir-tin Die Beete Satan-Erei: mtt ihren beiden nia Even geb-ungenei Cettentbllmen nie tn der Mitte eine Wise Oeffnung auf, die sent-It ' mit der anbriirto übereinstimmte, die seither zur Abendstunde emporge ogen wurde. Die Straßenbohngesell chasc sum m attehminvige Trog nett-Um ren« und will die rnit der Zugbriicke übereinstimmende viereckige essnung der ganz-en Anlage entgegen zu einem Spihbogen umwandeln, um die Drah »te der elektrischen Bahn bequemer an sbringen zu können. , I Noch schlimmer ist der Bank-alls itnuth der den altehrivürdigen Ear du HMiroir bedroht. Der sollte mit teiner Irnodernen elektrischen Bahn in seiner Schiinheit gestört werden« man wollte den Schienenweg ursprünglich durch die Rue Courtle-Gran-d leiten. Aber dann hätten zwei Häuser ungetauft und abgebrochen werden müssen, und um die Kosten zu ersparen. will man die Linien der»elettrischen Bahn nun doch über den Quai führen. Da der Weg zu eng ist« soll der Quai aus Kosten des Konals verbreitert werden. und damit wird im herzen des todten Brügge eine der reizvollsten Ansichten zerstört die bisher den Beschattet die ganze it wieder ousleben ließ. da die alten sliirnischen Meister hier die An regung zu ihren unvergänglichen Wer-: ten suchten unsd fanden. Zwar erhebt diesmal die Bürgerschaft energischen Einspruch; Brügge soll ausleben, aber darum seine alte Schönheit nicht odserm doch es ist taum zu erwarten« daß diese platonischen Wünsche bei den industriellen beeren der Neuzeit Gehör finden werden. Uns Zeiten« Ein Jrliinder war zum Manöver eingezogen worden nnd stand znrn er sten Male Wache auf einem vorgeschri benen Posten. Sein Sergeant war in Sorge um den Posten, revidirte ihn nach einer Stunde nnd staate, ob der Oberst bereits dagewesen sei. Auf die verneinende Antwort des Retruten verschwand er irn Duntei. Nach einer Stunde war er wieder da, stellte die gleiche Frage, erhielt die gleiche Ant wert nnd ging wieder fort. Jn der dritten Stunde tnrn der Oberst wirts lich. Der Rettui grinste ihn blöde an ,,Kennsi Du mich, mein Sohn ?« fragte der»Ol-erfl leutselig. »Nein!'« »Ich bin Dein Oberst.« »Da können Sie mir leid thun. Zweimal hat schon mein Derr Sergeant nach Ihnen gefragt« M ie. »Warum wollen Sie denn Ihren Dattel wieder verkaufen?« »Ich. das Vieh stellt sich immer auf die Seite meiner Fran. Wenn sie mir Nachts eine Gardinenpredigt hält. hellt er mit-« Mel-let Eine einem Festbericht): Die Fah nen nnd sanner neigten sich, als der Iiirst unter Fanfarenschrnettern ans dem Ballen erschien, und mächtig dem-send stieg es ans tausend stehlen empor: »Nicht Roß, nicht Zeisige sichern die steile Hiilf . . »Aber, Herr Metzgemieifien warum haben Sie sich denn von hinten vhoiogkm vhiereu lassen? v M e hqe r : »Nu, von von-c seh ich mich ja im -Zpieget.« »Tkeibst zu Fäser »Mi- i gebtle übern Stusmnerf zw ec, weg r "a Schwänken ür I· Cum-gewartet Aufs