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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 4, 1911)
Aus der guten alten zeit. f k, FOR Leben nottut-zählt von Anna Hin -- s Feld-n Ei war in jenen gesegneten Tagen » Ist guten alten Zeil, wo tnan von -Ztlegraphen und Eisenbahnen noch -- jkchis wußte, wo Postwagen noch zu Heu Seltenheiien gehörten und das Zeilen ein Unterfangen war. dem man j nur in zwingenden Fällen und such dann nur höchst widerwillig un Das Pfarrhaus des Dörfleins T. . « im ein langgestrecktes, niedriges Ge- s Lände. dessen weit ausladendes Stroh- i doch kleinblättriger Epheu dicht und; stillt-umsponnen hielt. l Aus den. Fenstern des zu ebener Erde gelegenen Wohnzimmers leuch tete warmer Feuerschein einen Will kommengruß in das wachsende Dunkel des Spätnachmittags hinaus. Drinnen war die Thur des- manni gen Kachelofen-s weit geöffnet, und die lammenirrwische, die über die tm ernden holzfcheite hinliefen. voll fiihrten einen sprühenden Funkentanz. Jn rötlichen Lichtern unispielten sie den geradlehnigen Armsiuhl mit den feitlicks angebrachten Kapfstiitzem das frhöne alte Kruzifix über dem Schreib pult und darauf die dickleibige Postille mit dem abgenutzten Buchdeckel und den zerlesenen Blättern, das Spinn rad, das dastand, als sei es eben erst bei Seite geseyt worden. die Bilder an den Wänden und das Notenheft, das aufgeschlagen aus dein diiitnbeinis sen Spinett lag. »Alle Jahre wieder,«« rannten die Deckeln-Oh eilig zurückhastend, den neugierig varziingelnden Flammen zu and huschten weiter über eineMädchens gestalt nnd hochaufgebauschtes Blond haar hin, das sich im Nacken zu eigen ttilligen Löclchen ringelte und trauste. Das Gesicht war der Glut abge sendet, die Stirn, so schien es, fest ge gen die Scheiben aepreßt. Auf dem Theetisch summte der Mei stessel, der noch vor kurzem über pmdelnde Laune gezeigt, jetzt ge kämpr träumerisch-liebe Weise. Wie ein Lied vom Glück des Hauses und der Stille klang es; und die leiser sin gtnden Flammen fielen zustiminend n Aber der freundlichen Hausgeister traute-e Heimchengesang wurde über stiinrnt, verschlungen und aus-gesogen Vsn dem Winterwind, der draußen in den Saiten der großen Sturmharfe kühlte Mit der ganzen Wuchi unge bändigter, unverbranchter Kraft griff et hinein, daß sie jauchzte und stöhnte is einer Fülle wire-fremder, wild-ur seltticher Melodien. Ursula, des Pfarrers Vcnzige, lauschte mit der ganzen Inbrunst ih rer achtzehn Jahre auf die Stimmen des Sturme-) Sie gaben zn dem Text, den ihre Phantasie ersann, eine bessere Begleitung ab, als die Heim chenlieder der Jnnenwelt. Sie träumte sich gern zurück in jene Zeit, in welcher der Voltsalaixve den Raum noch dedisltert dachte von einer hier-ten Schaar den Erdbewohnern hol der und unholder Mächte Wenn der Sturmwind brausend um das Haus« ging, tlang es’ihr wie das gellende Latinen des wiithenden Heere-, das durch die Lüste raste. der wilde Jäger, — sie meinte ihn zu sehen, ---- allen voran aus schwarzem, bäuniendem Roß. Sie empfand die alten Sagen zu Zeiten so lebhaft, als wären sie wirtlichste Wirklichkeit Jn diesem phantastischen Köpfchen spiegelte sich die Welt, die sie nicht kannte, als das getreue Abbild dessen, was sie aus ihren Büchern wußte. Aus dem schmalen Regal in ihrem Mädchenstiibchen standen neben dem Söttinger Musenalmanach und Mat thisons Gedichten eine stattliche An zahl von Ritter: und Röuberromanen mit Titeln, die allein schon geniigten, einem Schauer über den Rücken zu ja gen. Eine Mutter hätte wohl manchmal besorgt mißbilligend den Kopf ge schüttelt ob der romantisch unwirk tichm Phantastereien der Tochter; aber die schlummerte schon seit Jahr und Tag unter dem grünen Rasen des. Dorffriedhoss. und der Vater nahm solche Jugendthorheiten kaum ernst. «Jnnger Wein muß gären,« dachte er. So tam es, daß man das Tempera nkent des Kindes und der Jungfrau naht n eng in die Zwang-Hacke des »Du ollst« und »Du sollst nicht« ei w worireichen Erziehnn hineinge W hatte, es dem Schick al überlas d, ob ei ihm gelegentlich Daumen- j " « den aussehen wolle oder nicht. » « Das Knarren des GitterpföetchensT is der Garten-name ließ die Träu- ’ siehe Wahren- drei Männer kamen " ’ Steig streut ] - «He erkannte du Vater und die ; Malt die ihrn zur Seite ging; j s. — streng des dritten nur ihr· si- hsflich turzej Reden und Ge-l »s» - aus dezn Flur-, dann wurde sc des Zimmeei geistrei. « Mchm am Fenster hatte da Ieu Westasien ookl zuge s « . ais habe . » » ltckgetvartet, » weit-Cl . . mißt-flattern, « Ism- tmd die s Kolprit siir die lebensvolle Erschei nung des jungen Mädchens. »So sieht der Sturm aus-I« fuhr es ihr durch den Sinn, als sie des Frem den ansichtig wurde. der von ihrem Anblick betroffen, unwilltiirlich den lSchritt gehemmt hatte. l »Guten Abend. Fräulein Ursula,« tlang es an- ihr Ohr; der blonde ; Hüne, der nach dem andern eingetreten war, streckte ihr treuherzig die Hand entgegen. »Ursel, mein Kind,« ließ sich jetzt die warme Stimme des Geistlichen vernehmen. »ich habe Gäste mitge bracht. Hier unser junger Nachbar muß sich nolens volens erst von der kalten Fahrt erholen, bevor tdir ihm gestatten dürfen, an die Heimlehr zu denken, und sitt einen Jrrgetvanderi ten, den die Ungunst des Wetters und Schicksalstiicte hierher verschlagen ha-« ben und der eben draus und dran war, im Dorftrug unten ein Nachtquartier zu suchen, gibt es, denke ich. im Pfarr haus besseren Unterschlups Thu, was du kannst, damit unseren Gästen diel Eintehr gesegnet sei, und Sie, meine( Herren, lassen Sie sich-? wohl sein bei ( mir und meinem Kinde« s sarv r herzlich gesprochen; un d. bald asaß man im Kreise um die wieder ! aufzischende Glut der Flamme wel I cher der Dausherr neue Nahrung zu i cefiihrt hatte während Urfula ab und i Zu ging und mit hilie einer jungenl Dienstmagd die Abendmahlzeit rilftete ! Das Gespräch spann sich später an dem weißgedeckten Tische weiter fort, in dessen Mitte heute, an Stelle der selbstgezogenen Herzen, die festliche Oellampse ein mildes Licht verbreitete. Die gewohnten Themen, Lolalange legenheiten behandel:.d, wie sie unter Nachbarn erörtert zs werden pflegen, waren bald erledigt: und nachdem auch der letzten Nachricht Erwähnung qefchebem nach welcher die Bande des rielbesprochenen Räuberhauvtmanns Maehl den Schaut-las ihrer Unkhaten neuerdings in die Gegend von T. . . . verlegt haben sollte, wandte sich die Unterhaltung anderen Dingen zu. Der Fremde, der sich bisher bescheiden zurückgehalten hatte, fah sich. anne regt durch die Fragen seines Wirthes und das Aufleuchten in den Augen der Tochter, bald im Mittelpunkt des Jn teresses. Was er zu sagen hatte und wie er es sagte. die bunte Folge eigenen Er lebens, wie sie sich don einem großen Hintergrunde abheb, das hätte freilich auch einen anspruchsoolleren Hörer lreiz zu fesseln vermocht. Der, den sich der Erzählende gewählt. stand völlig im Bann dessen. was in lalei doslopartig wechselnden Bildern an ihnen Unüberon Jn die sriihsten Kindheitserinne i rungen des Fremdlinas hatten die Fanfaren des Krieges hineingeschmet tertx für ihn der Sirenengesang, der ihn lockte, als taurn Dreizehnjähriger der Mutter zu entlaufen, urn das Heer des großen Königs und bei diesen-» jedoch erst in zweiter Linie, den Vater . c.ufzusuchen, der unter Preußeng Fah- ’ nett itn Felde stand. H Am Tage oon Kunersdorf erhielt der Knabe die Feuertaufe lfr ward ein Augenzeuae des Todesritt5, zu dein der Reitergeneral Seydlitz aus Befehl seines Königs die kühne Schar seiner Getreuen gegen den in günstiger Stellung verharrenden Feind führte Als eins der ersten Opfer fiel fein Vater. Liegnitz sah er und den Taa der Torgauer Schlacht; und als endlich Friede wurde, hatten die Jahre, die hinter ihm lagen, den Sinn des Acht zebnjährigen nicht nur weit über sein Alter hinaus gestählt, das bunte wech selnde Zigeuner- und Lagerleben des Krieges hatte ihn auch beinahe un tauglich aemacht für die Gepfloaenbei ten des Friedens, dent er mit getheilten Gefühlen entgegenblicktr. Der Zustand völliger Verwahr losung, in dein er seit väterlichee Be sitthurn wiederfand, der unterdessen erfolgte Tod der Mutter befestigten in ibrn den Entschluß, ausser Landes Kriegsdienste zu suchen. - Bald hier. bald dort hatte er siir seinen ungestümen Thatendeang, seine Freude an abenteueelich ungebunde nern Leben Befriedigung gesucht. Für den Augenblick trieastniide, war er jedt auf dem Wege« die heimath seiner Kindheit noch einmal auszusuchen. »Nicht für lange," fügte er hinzu. ,,Mieh zieht es wie schon manchen übers Meer; der Stern, der mich lot ten könnte, seinen Bahnen zu folgen, heißt Washington.« Regungilos, die großen Augen un sveetvandt auf das dunkle, aus-druck Tvolle Gesicht ihres Gegenübers gehef itet, schien. Ursttla seine Worte durstig jin sich hineinzuteinIM Nur um die zMundwintel zuckte ei, und die feinen Rasenflitgel vibrierten in dem Ies selspiel dee Gedanken und Empfin dungen, die das Bernarnrnene in iht Nummer-. itt stt its-i an ens m tn « en Mwmntlitz vertieste, destog mehr Mn die Darstellungstnnst des ernden an passender Bncht seine — sehe an Glanz und Kraft. Es schien eine Wechselwirltmg von einem zum andern hinüberzuspielem Aue einem wollte exi, so seht er sich , anfangs mühte, glänzenden Unbehagen bemerkte er. die, fo wolltei es ihn dedünlen, an Magie streifendes Macht« mit welcher die Rede des Gafies « die Seele des Mädchens umspann nnd ! wie auch der alte Pfarrer völlig unter dein Bann diefes Zauberers stand. Unruhig war der Blonde fehon lange auf feinem Stuhl hin und her gerückt. Endlich hielt er es nicht mehr aus. Geriinfchvall erhob er sich und ierlliirtn daß es fiir ihn an der Zeit ) fei, den heimweg einzutreten ; Wie aus fernem Traumlanv nur halb in die Wirklichkeit ziiriietlehrend, mit einem inhaltlofen Lächeln reichte ihm Urfula zum Abschied vie and, - die er mit einem beinahe he tigen HDtnck feft nmfpannte. Er hätte fie schmerzhaft messen mis kgen. diese Hand, die fo theilnahiiislas in der feinen lag, wäre es ihm dadurch gelungen, den Zauber zu brechen. der sie umfangen hielt, sie, die er fchan feit langem mit ieiner treu-schüchternen Liebe umworhen nnd bei der er fich schon am Ziel feiner Wünsche geglaubt Nun sah sie ihn, wie aus- Rebelseeg nen zurückblickend an; sein Kommen oder Geben galt ihr offenbar gleich. Mit den widerstreitendsten Gefüh len, voll triiber Zweifel verließ er diesmal das Haus, in dein er schon so etwas risse Sohnesrechte besessen zu lieben wähnte: aber in dieser Stunde reiste auch in ihm der Entschluß, seine Schilchternheit beim nächsten Wieder iehen mannhaft zu überwinden und mit der Schicksals-frage nicht länger streut-zuhalten Jm Pfarrhaus entfalten der Fremde bei einer letzten lfdifode seines bewegten Abenteurerlebens noch ein mal die ganze Kraft feiner vorn Reiz ter Fremde durchglühlen Erzählung, dann brach er plötzlich ab. Ursula hatte ibm gelaufcht, das feine Oval des Gesichts von der inne ren Erreguna geristhet. Nun löste sich die Spannung in einem tiefen All-ein zuge. « »O, um ein rechtes Friedens« brach es ihr von den Lippen, und ihre strah lenden Augen schienen dieses lfrleben in der Ferne zu suchen und maanetisch cu sich zu ziehen Ein eigenthiirnliches Lächeln flog til-er das Gesichi«des Fremden, an des fen Stelle sofort ein Ausdruck sor schender Frage trat. Unschliissig. mit sich selbst im Streit, schienen seine Blicke. langsam durch das Zimmer wandernd, diese ganze schlichte Umwelt, all die stumm belebten Zeugen eines arbeitaesegne ten. in seiner anspruchslosen Beschau lichteit und gütevollen fierzlichleit un endlich anmutbenden Lebens in sich auszunehmen Jiihlings erhob er sich und trat ans Fenster. der noch keiner Behörde gelunaen iit I ners, der jeden Eindringling auch nur - lassen. Draußen neulte der prurm unon zerrte an den Epheuranlen, die er peit: set-end aegen das Fenster warf Ein Schweigen war entstanden: und seltsam, während dieses Schwei gesie- demiichtigte sich deg- Psarrerg so wohl· cle- auch der Tochter eine iln rude, als würde die nächste Minute etwas bringen, dessen Nähertotnrnen sie deutlich fühlten Das ganze Zim mer schien ersiillt von einem unheim lichen Etwas, das langsam herantroch Der Mann am Fenster harte sich den beiden rvieder zugewandt Bin Entschluß stand in seinen Zügen zu lesen. »ing ist im Laufe des Abwng be gann er, »von einer Räuberbande die Rede gewesen« die seit geraumer Zeit das Land unsicher macht und so tress lich organisiert sein soll, daß es bis sie zu fassen. · « Sie rühmten« niethtrth, die Treue und Wachsanrteit Jhres Bernhardi bis an die Schwelle tviirde kommen Nun denn, binnen weniger Stunden tviirde Jhr gutes Vertrauen zuschani den geworden sein« denn gerade siir diese Nacht ist ein Anschlag gegen Ihr Haus geplant worden. . . ." »Mein Fräulein,« ein halbes Lä« cheln glitt über sein Gesicht, »Sie sprachen noch eben den Wunsch aus, etwas zu erleben. was außerhalb der Grenzen des Alltäglichen läge· Das Schicksal vertraute mir die Wunschge währ. Erschrecken Sie nicht: ich bin der Röuberhauptmann Maehl.« Durch die athemlose Stille, die den Worten gefolgt war, hörte man nur das gleichmäßige Ticken der Wand kehr, die die zwölfte Stunde zeigte Langsam, würdig erhob sich der Pfarrer. »Mein Hab und Gut ist in Jhre band gegeben,« sagte er einfach. »Die Menschen dazu; aber ich meine, es ist ein schlechter Ruhm, iiber Wein i lose zu triumphieren.« Akt-e end schüttelte der FremdeI den Er hatte ein Blatt Papier « are-. der Sasche gezogen nnd in chiff- » eieciee Schrift wenige Zeilen daraus site-siede- » «Dies statt, dort ans den Tisch ge . legt, « war seine Antwort, Jichtrt Js nen Wohlfahrt und Eigenthum Fern ei ej m mir, den Frieden eines hau ee zu stören, das mich geistlich ausge nommen hatt Meinen Wirthen nur-s ich Muthes-, das die Erinnerung an diesen Abend nnd an alle-, was er ge ,da1d aus ihre-n Gedächtnis- ge lseisqu Lied-» fitr rnitl- etbitte ich: sie-R enden cindri W - Lw H fliuntbewegte Leben draußen und einen lzweiten hinter die Kulissen dieses Le bens gethan; lassen Sie sich daran ge niigen Lauschen Sie weniger aus die Sturmftinunen, die von draußen her-i eindringen als aus die Stimmen des Hauses und dir Stille Seit heute Abend glaube ich, daß sie Glück bedeu ten. Sie mögen sich ohne Sorge zur Ruhe legen. Gute Nacht!« Schweigen lagerte sich über das Pfarrhaus und feine Bewohner »Ein mal nur schrie ein Käuzchen auf, und einmal klang es wie das leise Klirren einer Scheibe· Sonst blieb alles still. Am nöchLen Morgen fand der Pfarrer feinen Gast schon zurn Auf lstuch geriistet »Ich habe einen Rundgang ge macht, « sagte er, »und alles gesunden, wie ich es nicht anders erwartet hatte. Ihren Betnhardiner freilich habe ich Jhnen nicht erhalten können. Er lie t vergiftet vor seiner Hütte. Auch die zerbrochene Fensterscheibe mögen Sie auf mein Konto sehens· Ursula die nach den gefchilderten Vorgängen erstaunlich schreckhaft ge worden war, ist nicht lange nachher des großen Blenden geliebtes Eheweib geworden. Sie bat es nicht zu bereuen gehabt. l i l Die neue Jesus-e autsetttsse sehe-leiten Am 7. Mai hat das Erz-editions schiss »Deutschland« von Brunet haven aus die Heimath verlassen· Das Schwergewicht der Expedition soll aus die Feststellung der Wechsel deziedungen zwischen Ost-— und West antarttita gelegt werden, da es troß der zahlreichen Forschungsreisen der letzten SJahre eine ungelöste Frage geblieben ist, ob die siidlich von Amerita befindlichen Landmassen tWeitantarttital mit der großen Land-nasse im Osten (Ostantarltita) zusainmenhiingen oder ob zwei durch Meer bezw. Eis getrennte Landgebiete vorhanden sind. . Der Erfolg der Expedition wird hauptsächlich von der Beschaffenheit des Gelände-il und der Eisverhältnisse abhängen. Dieses Jahr scheinen die Verhältnisse günstig zu sein laut Nachrichten, die Filchner von Neusa land und von Australien bekommen bat. Gewaltige Eistriinnner, die sich vorn antarttischen Kontinent losge löit haben, werden nach Norden ges trieben. Es ist somit anzunehmen, daß der letzte Sommer die Eisvetis pherie start zerstört vat. Nach der Ansicht Shatttetoniz ist nicht anzu nehmen, daß sich diese Eismassen wie.. der schnell zu einem Ganzen zusam menschlichen Ueber Nottvegen kommt die Nach richt, dasz die japanische Südvolerve dition unter Leutnant Shirase, die Neuseeland im Februar verlassen hatte, durch Partei-I und Eieverge zur Umtebr gezwungen wurde. Dir-: Schiis mit den Grveditionstdeilned mern ist bereits in Sidnev tviedes ein« getroffen. —..----s shlsswsseu ist« Anse. Bei der heutigen Ausdehnung des Reiseberichte sind Schlaswagen lll. Klasse sicher ale ein dringendes Be dürfniß zu bezeichnen, und es tann auch taum ausbleiben, daß diese Wa gen allmählich mehr Eingang finden· So ist dies in Däneniart beabsichtigt, zu welchem Zwecke der dänische Ver tehrsminister Lotsen demnächst eine Nachtreise durch Schweden in einem Schlafwagen lll. Klasse ausführen will, um sich persönlich davon zu überzeugen, ivie nmn in solchen Wa gen fährt, Schlaf-vagen Ill. Klasse gibt es schon seit längerer Zeit in Russland und Finnland, wo aber die Einrichtung dieser Wagen taum un serem Geschmack zusagen dürfte. Da gegen bat sdie Staatöbahn in Schlor den Ende 1910 versuchsweise einige Schlafwagen Ill. Klasse in Betrieb seyen lassen, die an Beauemlichleit nichts zu wünschen übrig lassen und sich von den Schlaswagen 2. Klasse nur dadurch unterscheiden» daß erstere sechs, letztere höchstens vier Schlaf pliiiee in jedem Abtheil enthalten. Sie verkehren aus der Linie Stockholm Gotenburg und finden allgemeine Anerkennung selbst bei Reisenden. die bisher die Schlaswagen 2. Klasse benutt haben. Wahrscheinlich wird diesen Sommer mit einem der neuen Wagen auch aus der Linie Stockholm Malneii ein Versuch gemacht, und dieJ Zeit kann commen. wo man von Ber lin bis Stockholm im Schlaswagen Z. Klase fahren kann. Die Abgabe in Schweden beträgt siir den Schlafe-las Z. Klasse nur 2 Kronen 50 Vere. zMacht der dlinische Minister aus sei sner Fahrt durch Schweden gute Er lPia tangere, wird die Einführung von . lafwagen Z. Klasse in Dänernart staune lange aus sich warten lassen. Jst der Dilettanten Haft-Muts »Nun, Herr Lehmann, haben Sie die Jhnen zugeworfenen kleinen Krän ze nicht überrascht?'« Lehmann: »Nein! Auf dem Pro gramm ftcmd ja: Nach der Vorstel lung: Kränzel-ein« Amt M- Schifts taste Etftet Amter »Du, das Schiff schwankt aber bedenklich hin und hers« tter Mattofu Mein Man-dek, dem es mit Sett getauft wurde!'« — l i Die komische Weste. Eines wahre Alt-Berliner Schwinge i schichte von Oslar Wagner. t --. -.....--.. ; Karl heltnerding spielte ven »Wei gelt« in »Mein Leopold« von Adolf L’Atronge zum hundertsten Wald Das war, wenn ich mich recht besinne, im Mai 1874· Friedrich Spielhagen hatte darüber -- und ipeciell über helmerding’s Leistung als Weigelt --—- einen längeren geistvollen Artikel geschrieben. aus den der Meister der Berliner Komiler mit Recht stolz sein durfte. Geor? Engels ärgerte sich. daß in der Sp elhagen’ichen Abhandlung nur von Weigelt die Rede tout. und äußerte einmal, als er mit Ernestine Wegener in der Coulisse stand: »Du, Tinr. hast Du die lange Kritil gele sen . « vie von Spielhagen?« »«a· von Dir steht nichts drin!« gab te schelmisch lachend zurück. »Von Dir auch nicht nur von ihm! Wenn ich nur wüßte. wo et vie Weste her hat!« »Was denn siir eine Weste?" »Na, vie Weste, die er als Weigelt trägt -- die Sammetweste mit den drerten Streiten.« »Die Weste macht's doch nicht«, ver seyte Ernestine und dlinzelte den Col legen mit lleinen Feudalaugen an. »Ja der Weste liegt die ganze Ko init«« erwiderte Engels, jedes Wort betonend. »Mensch, Du hast-«n Vogel oder der Vogel hat Dir«, berlinisikte Erne stinchen troelen. »Na. in allem Ernst. Tine so ’ne Weste, wie sie Helnierding hat« »Na, denn duinpe sie Dir doch mal von ihm, vielleicht wirlt’s nnd Du bist endlich mal loniisch!·' »Erlaube mal, Tink« . . .. »Ach, Du bist ’n Quatschtopp!« Damit ließ sie ihn stehen nnd eilte ans die Bühne. Georg Engels tonnte indeß nicht zur Ruhe toinmen Im Zwischenalt llopste er an Helcnerdingkz Garde robenthiir. 4 »Herein!" »Ach, entschuldigen Sie. Meister,« eine Frage« »Aeh« - machte Helinerding und verzog dao Gesicht zur Grimasse, »i weeß schon Wo haben Sie die Weste her?'· .Großartig! Sie sind Gedanlen leser diese Frage wollte ich eben an Sie richten." »Er-in Trödler habe ich sie nicht gelanst«« sagte Helmerding nnd strich wohlgesällig über die Sammetwesie. »Me, Engels, so leicht gabelt man so ’tvas nicht ans man muß mit Sochtenntniß aus die Suche gehen und dann gehört auch noch Glück dazu. Sehen Se mal. der alte Schu ster Weigelt trägt so eine geschmacb lose Weste! An jedem Knopf und Knopsloch erkennt man den reich ge wordenen Pledeier. Die Weste ist nach seinem Geschmack, weil sie ausfällt, weil Jeder auf ihn guckt· Spielen Sie ’mal den Weigelt in einer anderen Weste, zum Beispiel in einer weißen Mensch, det is teen Wei3e1t2« I I I Georg Engels wurde nun we stentoll. Uebernll da, wo das Volt zusammenströmte an Sonn-« und Feiertagen, sah man Engels hinaus pilgern. Unter all« den Durchschnittss menschen suchte er vergeblich ein Ori ginal mit entsprechender Weste, an deren Anopslöchern und Rnöpsen man den teichgeworvenen Plebejer erkennen konnte· So lenkte et seine Schritte auch einmal durch vie Jerusalemer Straße nach dem Döiihoisvlatz. Dort war ge rade Wochen-traut Vor einer Litsaszsöule stand tanend ein großer, breitsehulteriger Mensch. der sich mit seiner schwieligen Vanv die Brodtriimel von der Weste strich. Diese verschossene braune Sammet weste« mit gelben Blümchen durch wirtt. sah aussallenb genug aus. Georg Engels gerieth in Etstasr. Wie geistesabwesend stierte er das Prachteremplar an. Ohne irgendein vorbereitendes Gespräch anznlniipsem stürzte er aus den Besißer des Werth: obietteo los mit der Frager »Was tostet Ihre Weste?·' Der biedere Riese sah ihn von oben bis unten an» tippte mit dem sa--k-—--« z — --— —, ,-..-· · - igefingee gegen vie Stirn unp« tagte: « cb verrückt -ober.janz?« » eines von beiden«. entgegnete Engels, »ich frage ernsthaft. wollen Sie neie Jbee Weste verkaufen?« »Sie wollen mit sitzen. Männelen ---bet lassen Se man liebek", sagte der Riese und schickte sich nn. weiter zugeben. Engels hielt ihn am Rotfär melsutiiet » leihen Sie doch ich gebe Ihnen fiik diese Weste gebe ich ihnen na drei Thalet!« »Wo find Sie denn ansiekiielt?« »Ich bin in nicht augjekückt ich bin anz nennan .- et sagen alle Vereiicktenk Viel leicht sind Se ooch man blos batmlos biliddibi -—;- und haben «n Weitem-n icht« Nun jebn Si man zu Mutter-n sonst roocht’«s!« »Aber Mann des Lebeni5«. bat En gels, »kommen Sie mit - schräg ’til: bet in den Hausflur des Photo ftkaphen Danz Sie ziehen Jbee Weste aus und ich gebe Ihnen da Luk. fiinf fiinf blanke Thu r.'« »Zeigen!« «hier. bitte, hier sehen Zie siins Thaler!" »Na« mir kanns ja schnuppe sind, wo Se del Jeld her haben lommen Se man schon!« Engels zählte ihm fünf blanke Tha ler in die hand. Der Riese sleelie das Geld p legmatisch ein und wars ilzm die We ju, die der glückliche Miit er sorgfältig n ein dazu bereilgehaltenes Packpapier wickelte. Währenddessen stand aber der Handwerker immer noch unschliiisig. Die brulale Natur des Kraftmen sehen kam plöslich zum Durchbruch. »Na wer iel Dir ’mal mal sagen« Jungelen Du bist nich verrückt Du willst mir ’mal blos utzen - — Du oder iraendeen anderer Schablone-, inii dem Du vielleicht se weltel hale Jel lasse mir aber nich irden, verstehfle Darum llebe icl Dir eene, die nich von Pappe is.« Und .... llalsch . . . . verabsolgte er dem völlig verblüfft dastehenden En gels eine Baclpkisr. die in Anbetrachi der Größe der schlagenden Hand nicht zu den Millelsorlen gehörte. Der Getroffene lag am Boden wie eine Paddr. »Na schlag Lfener lang bin«. seufzte Engel-. »für süns Thaler eine alte Weste und als Zugabe eine Maulschelle. daß mir die Zähne wackeln Rollen dir bist ..... nee doch Weste, du hist mener bezahlen sah-te »Jhre Töchter sind wohl ießt alle verheirathet?« »Noch nicht« »Ich glaubte, weil ich teine Ver lobungsanzeigen inehr von ihnen bei komme-« sueiennitiit Bergfübrer: »Die beiden Ver-ge sind gleich hoch. Welchen wollen Hoheit zu erst besteigen?" Sekellissimust »Hm - welcher ist denn der ältere-« Milderube Umstände. Richter: »Was wollten Sie denn mit dem Trauring machen, den Sie gestohlen haben?« Ede: »Herr Nichter· ick wollte rni: so ferne mal verloben.«' Ein Selimade Man. Mamm »Ich glaube gar, Du stu virft das Buch über Rindererzie: hung?!« Itish »Nun ja! Jhr kümmert Euch ja doch nicht um mich da etziehe ich mich halt selber!« setethtistee streitet »Unser lasse ich mich nun nicht mehr binhalten: entweder Sie bezah len mich fett, over ich gehe aufs Ge richt.« »Ja. glauben Sie denn, daß man Sie dort bezahlti« Bei-I sinnen. A. theim Weitrenneii,l: »Da wirft das dumme Pferd den Joan ab und ich habe doch daran gefesti« Q: »Was willst Du? Es hat Dir doch etwas abgeworfen !« «Schukll,,ichmkl, gnäsistt den-, die-jähst- Emu hat stät-wie -—-· sa« ich den Arzt aber satt ich die schifft-I hole-IF . - spek- ßi M Luft-.- sann ist uachz »dva »