Drei Mutter-. Eine Unterhaltung im Schnellan be lauscht d.-Susi Wachen-. Jm Irauenabtheil des Schnell zuges sitzen sub zwei elegant gekleidete Damen gegenüber. Eine Schwarz haarige und eine Rothblonde. Les tere trägt eine ganze Wildniß von falschen Läckchen aus dem Kopfe; die Schwarze ist die bedeutend ältere« aber sie ist sehr täuschend ausgesärbt. »3u nett«, lobt sie »daß wir uns im Zu e tresien. Jn der Stadt sieht man ich nur alle heiligen Zeiten. Hast u eine Sommerwobnung ge-; tniethet?« »Nein!« erwidert die Rotbblonde, »das Nest, aus das sich mein Mann taprizirt, weil er partout Ruhe ba ben will, ist mir zu entsehlicky hast Du gemietbet?« «Ja!'« sagte die S warze, »aber ich Iwerde mit meinem ann wieder eine Szene haben wegen des Preises. Er lamentirt ewig über die tbeuren Zeiten und wird entschlich lnause tg.« »Ja, ja! Die Männer sind Egoi sten«, bestätigt die Blonde und gähnt. ,Ach, ich bin so milde! Eigentlich hätte ich lieber unser Fräulein ge schickt Dieses Wohnungssuchen ist o lästig. Ueberbaupt, wenn ich an die große Paserei denke. Jch bitt’ Dich, da bat man das hanc voll Dienstboten und schließlich muß man doch alles selber machen« ,·Wo wirft Du dann jammer frifchen2" Die Rothblonde zuckt die Achseln. »Jn dem Bauernneft nichi. Ottchen will tadeln, Jlona will Tennis spie len und Thea will sich amiisiren. Mein Mann muß Rücksicht darauf nehmen, rnan.lebt ja doch nur fiir seine Kinder. Und dann habe ich mir o reizende Sommertoiletten machen lassen· die müssen doch auch zur Gel tung kommen. Natürlich werde ich einen Strauß ausfechten müssen, bis er nachaiebt. Auf uns Mütter füllt ja alle-ji« »Seht wahrs« stimmt die Schwarze aefiihlboll zu· und die Rothblonde führt fort: »Selbftderftiindlich trieg’ ich bei der Gelegenheit wieder das alte Lied zu hören, daß ich die Kin der verziehe. Lieber himmel, ich liebe sie eben ziirtlich und lass mich häufig umftimmen. Sie sind auch zu rei zend, wenn sie recht betteln.- Die ge rühmte Konsequenz bringe ich nicht fertig· Sie ift auch sehr anftrenaend und ich bin zu leidend. Der Winter war ohnehin fchlimm genug. Ottchen und Jlona waren wochenlang sehr« trank. Wir waren schon ganz defpes rat ...«' - »O!« bedauert die andere, »und; da hast Du sie die ganze Zeit pflegen « müssen?« E »Nu. nein, das gerade nicht, das kannte ich leider nicht mit meinen tranken Nerven· Unser Fräulein ift in der Beziehung soweit ganz verläß lich, und dann wird sie ia gezahlt da für. Aber trohdemt Die Aufregung, die man durchmacht und dabei die vie len gesellschaftlichen Pflichten, die auf mir laften. Mein Mann unterstütit mich darin gar nicht. Er will mit mir nirgends hingeben und will nichts mitmachen, ein Kreuz mit ihm! Jch fage es wie oft, eine Tugend tann auch zur Untugend werden. Jch glaube er brächte ei thatfüchlich zu Wege und tiime für sich allein-mit meinem handschubgeld aus.« »Er ift fehr befcheiden«, lobt die Schwarze· »Ja» ia", macht die Rothblonde ungeduldig, »aber das geht einfach nicht; in feiner Stellung nicht! Aifo wer muß redriifentitenf Ich. Das bin ich unferer Position schuldig und fchließltch auch meiner Thea, die in turzer Zeit eingeführt werden foll. Da muß ich in Fühlung bleiben mit der Gefellschaft, um ihr Gelegengeit zu geben, eine Partie zu machen. in junges Mädchen darf nicht. altbaaen werden! Wenn man es auch bluten den herzeni in fremde hünde giebt, heirathen mqu es. Darum ftudire und tombinire ich heute fchon Tag und Nacht Gott. fo eine Mutter ift im mer vou unsin- unv Sorgen sur ihr Kind! Ach toaz. sagt dann mein Mann, wenn ich darüber rede, es macht Dir hatt selber Spatz, ein baue zu sühreni Siehst Du, das hat man zum Dankt Die Männer haben eden tein Verständnis siir die Dosen die wir bringen. Du, meine Liebe, Du hast es gut« Du hast Deine Toch ter schon unter Doch und Fach.« »Ach«, seufzt die Schwarze, »das hat Mithe genug getosteti Ich bitte Dich, meine Heda war doch so schreck lich unprattisch! Sie hatte ja einen einsachen Landart im Kons, einen gan netten Men chen, aber ohne Zu iunii ohne Karriere und mit einem recht bescheidenen Einkommen. Zum Glück hod’ ich schars ausgepoßt und bei Reiten Lunte gerochen. Mein lie bes Kind s- habe’ ich keesagt » das schuf Die our gründ ich aus dem Sinn, daraus wird nichts- Aus dem Lande sehen und kochen, steicem wie irgend ein hauihactenes Ding, das paßt sich nicht siir Dich. Die Liede, siir die Du seht schwör-usi, vergeht bald iin Alltag der Ehe. Es ist dann anz gleich, oh Du sie mitgebracht gest oder nicht; aber es ist nicht gleich, was Dir in hsnden bleibt, wenn das bißchen Vergoldung vergangen tst. Wir haben Dich einerseits nicht stie so kleine Verhältnisse erzogen, dazu haben wir Dich viel zu sehr verböt schelt « andererseits tiinnen wir Dir teine Mitgift mitgeben. Papa ist aus sein Gehnlt angewiesen, die Buben brauchen immer mehr und Du iannst billigerweise wirklich nicht verlangen, daß wir uns Einschränkungen auser legen, nur damitf Du als sunple Arz tensgnttin eini ermaßen bequem un ter Kreti und leti oersauern kannst. Jch wollte noch nichts sagen, wenn Dein Landdottor der einzige wäre, der um Dich gekommen ist, aber so — Nein, mein liebes Kind Deine Balle Deine Unterhaltungen, Deine Toilet ten und Deine Ausbildung zu einer Salondatne die Figur machen tann, hat ein hiibsches Sümnrchen gekostet. Wir können mit gutem Recht verlan gen, daß Du dieses Kapital« das wir siir Dich verwendet haben, auch tlug anlegsx Das bist Du nicht allein Dir. » sondern auch Deinen Eltern schuldig. ! Ja, meine Liebe, so habe ich gespro schen. Jch denke, noch wohlmeinenber stann keine Mutter reden; trotzdem hat es mir, wie gesagt, Mühe genug ge kostet, sie vernünftig zu machen.« ,,Nuni« fragte die Rothblonde, »und seht geht es Heda natürlich bril lant. Jch habe sie schon so lange nicht mkhn« »Natürlich geht es —ihr brillant", wiederholte die Schwarze, »sie hat ja ein Leben wie eine Prinzessin und braucht sich um garnichts zu küm mern. Nu ja, daß es österb Mißhel ligkeiten giebt » ich bitte Dich, wo giebN die nicht —--- der heilige Ehe stand ist eben ein Wehestand« aber Heda ist glänzend, wirklich ausge sprochen glänzend oersorgt. No, und schließlich kann man mit dem reichen Schwiegersohn auch etwas Staat machen.« »Der-a darf Dir sehr dankbar sein",s ertlörte die Rothblondr. »Ach!« macht die Schwarze« ,.Dant bar! Jch weiß nicht, man giebt sein Herzblut für seine Kinder her, aber so recht zur Dantbarleit erzieht man sie doch nicht-« Der Zug hiilt in einer Station, die sehr langweilig aussieht, aber fiir den Bahnvertehr sehr wich-? tig ist. »Nun?« fragt die Rothblonde nnd deutet durch’s Fenster, »fährt diese I alte Person mit dem Kopftuch auch mit? Richtig, sie steigt sogar in unse ren Wagen ein. Findest Du nicht, diese - körperlich viel arbeitenden Weiber-I werden gräßlich derb und eckig ---- ein fach unweiblich.«' »Fertig!« ruft der Konduiteur. Die Lotomotive zieht an. Nach einer Weile erscheint die Person im Kopftuch in der Thiir des Frauenabtheils. »Erlab’n S«, is da frei?" fragt sie schlicht an. Die Damen nisten und mustern sie vom Kopf bis zu den Füßen. Sie trägt sich auch sonst einfach und sieht erhi t ans, als wiire sie gelaufen. » ie haben wohl gedacht, der Schnellng führt noch dritte Klasseisp fragt die Rothblondr. »Freili hab’ i das glaubt«» giebt das alte Weiberl gutmiithig zu« ohne Empfindlichleit gegen die spitze Fraar. »Drum bin i so g’rennt; aber ius’n nächsten Zug hätt i net warten tön nen. Es hätt' mi net g’litten. J mach’ ma einmal z’viel Sorgen.« »Um wem denn?" forscht die Schwarze ungeniert. »Um meine Tochter. heimholen will ich’s sammt den Kindern.« - « st sie trant7« s » ehr als das. a armes, unglück- s liched hascherl is.« »Ist Ihre Tochter verheirathet?« inauirirt die Rothhlonde. «Ja ,verheirath’ war s’ schon. aber. er hat s’ in Stich lcgsen.« »Warum haben ie die Ehe mit solch’ einem Menschen zugegeben?« fragt die Schwarze. »Ja mein’ Frau, Amen hab’n mir eh net g’sagt. aber jeht is tein’ Zeit, dass man an das dentt, wo s’ in Noth itz.« »Wie viel Kinder sind denn da2'« erkundigte sich die Nothhlondr. .Dre -—- und ’i vierte auf ’n Weg.« · »Um Gottes willen! Na hören Sie, Sie müssen aber robuste Nerven ha n.« »Wie glaubens?« fragte das alte Weiberl unsicher nach. «Starte Nerven müssen Sie haben, wenn Sie diese Plage noch auf sich nehmen lönnen", wiederholte die Noth blonde. »Mein!« macht die Alte und ganz schlicht und still seht sie hinzu: »Un ser Kind is halt, Frau, unser Kind und gern haben wir's.« Odium-e eint wettet-e Ilsen thüwltchtettem Ein scharfer, humoristisch ange« hart-hier Beobachter ftellt die entgegen aefeßten Eigenthünrliehteiten von Mann und Weib mit folgender epi grammatifcher Kürze zufammen: Die Frauen fteäen ihre Kleidung von lian nach rechts, die Männer von rechts nach links zu. Die Frauen lnöpfen von rechts nach links, die Männer von links nach rechts. Die Frauen rühren von links nach rechts, ihren Kaffee zum Beispiel, die Männer von rechts nach lints. Die Frauen finden fetten den Unterschied zioifchen einem rechten und einem linlen Schuh heraus. »Wieviel haben Sie gebraucht, bis Sie einen Mater-vagen lenten sonn teni« »So fünf bikfechs.« »Na-? Monate2« «Reel Motortvagen.« ’ Die Gswtttersurcht Wie schiiyt man sich am besten gegen Blitzgesahri an Dr A Henning i l i l Obwohl Frantlin s große That in sWahrheit »dem Himmel den Blitz eut )riß«, wie die stolze Grabschrist des amerikanischen Gelehrten besagt ist die Furcht vor dem Gewitter in unseren Tagen wohl kaum minder verbreitet als in sriiheren Zeiten. Es ist dies ein atavistisches Erbtheil aus den Jahrhunderten und Jahrtausenden da die Menschen wehrlos dem Witthen des mächtigen Gewittergottes gegen überstanden, denn ein vernünftiger Grund, weshalb wir heute in unseren aus Stein gehauten und meist mit Bliszableitern versehenen häusern den sBiitz stirchten sollten ist kaum zu er lennen. Jm Freien allerdings, aus ebenem Felde, im Walde ist der ! Mensch auch heute noch während eines Gewitters wahrhaft gesiihrdet, und wer im Freien von einem Gewitter überrascht wird, thut gut der altbe währten Gewitter-reget eingedenk zu sein« sich nicht zum hochragenden Punkt aus einer Ebene zu machen, im Mischwalde die Eichen zu vermeiden und statt ihrer möglichst den Schutz der Buchen auszusuchen u. s w. Jm übrigen braucht man in einem mo dern gebauten, steinernen Hause nicht siir Leib und Seele zu siirchten. Blitzschliiae im Jnnern der Städte sind ohnehin eine Seltenheit gewar den. Finden sie aver nan, so rrmr der tücklsche Strahl in der Regel nur einen Giebel, einen Schornstein, einen elektrischen Straßenbahnmast (diefen scheint er besonders zu lieben), ohne . einen anderen als einigen Sachschaden durch mechanische Wirkung anzurich ten. Und Todesfälle durch Blitzfchlag im Innern ftädtischer Häuser sind gleichfalls so selten, so »unmodern« geworden, daß man seit Jahren kaum einen solchen Fall in Erfahrung gebracht hat! —- Und dennoch zittern und zagen jedesmal Tausende und Abertausende von Menschen, sobald ein kräftiger Donner am Himmel grollt, stehen womöglich, wenn das Unwetter Nachts herauszieht, aus dem Bett auf, kleiden sich an und verbrin gen Stunde um Stunde wachend, bis die Elemente sich wieder beruhigt ha ben. Das ist nun so ungefähr das Thörichtfte, was der Mensch über haupt thun tann, denn nirgends in seiner ganzen Wohnung ist der Mensch so sicher gegen Blitzschlag wie in sei nem Bett. Verständige Menschen« die, Nachts im Bette liegend, Blihe und ’Donner wahrnehmen, pflegen davon -kaum Notiz zu nehmen und sich im Gefühle »gänzlicher Wurfchtigkeit« einfach auf die andere Seite zu legen und weiter zu schlafen. —--— paeiser und yetmeer Kinder-. Wer einmal recht viele Pariser Kin der auf einem Fleck beisammen sehen will, der muß den Park Monceau auf suchen, der mitten in demstillften nnd vornehmsten Pariser Viertel am Boulevard Malesherbes liegt. Da» krabbeln sie fchaarenweisk wie dies Ameisen herum, immer thätig, immer eifrig bei irgend einer Sache, derenl tiefgehende Wichtigkeit nur ein Kinder gemiith ergründen kann hier lann man die eingehendften Kinderstudien machen, und sich zu nächst darüber wundern, wie einfach die so häufig als verpuyte Puppe ver dächtigte kleine Pariser-in angezogen ist. wenn sie mit ihrer Kindetsrnin der « Bretagnerin in der weißen Daube, zum Spielplag geht« Etwas anderes ist es . natürlich, wenn sie mit »in.-«m««( spazieren gehen darf. Aber siir ge-! ioiihnlich trägt man ein Jackentostiims chen und den einfachen runden Glo ckenhut, unter dein die dicken, alle Tage sorgsam gewickelten Locken hin nnd her gaukeln. Ohne diese Locken auf die Straße? Niemals! Noch einfacher gehen die Schultin der: Jungens und Mädels stecken in der gleichen nnisormen schwarzen Passenschiirze mit Aetmelm eine ge wiß ebenso unhygienische wie häßliche Einrichtung Warum den armen Klei. nen noch durch unschöne Tracht den Schulweg verbittern! Arg vernachläs sigt, was Schick und Mode betrifft, sind auch die größeren Knaben in Paris. Nein, da sehen unsere Verli ner Gymnafiaften denn doch weit bef ser aus. Auch die Chainps Einsees sind ein heiiebter Kinderspieiplatz nur to viel lauter, staubiger ais der stille Port Montemu. Und iiirinender find auch die Vergängungem mit denen hie Jugend hier angeioett wied. Kakus feil-, Schenkeln; die beliebten Ziegen szEquipagen . .. Und das Kasperiethenteri Ja, der »Gignol«. Wie sie da sitzen, dicht ne drängt, die kleinen Zuschauer nnd Zu fchauerinnem ihre händchen auf die Knie gestützt und so weit den kleinen Obertörper vorgeheugt, wie es sich überhaupt nur mit der Balcmce ver trii t, » in jeder Miene und den weit geöffneten Augen gespannteste Aus merifamteit· Metitviitdiq ist ei ja, daß die Pa riser Kinder m ihren Ver niigungen so ulttnoditch, man möchte san sagen, um eine Generation zurückgeblieben sind. Das-Hauptipieizeug der kleinen Mädchen ist noch immer das Spring TI. —-.»-.»--. —- —-.-j«.----.— —. ..-.—— -- seilchen, eine bei uns doch eigentlich i vollständig über-wunderte Sache. Es würde ja in Berlin wohl auch der nöthige Platz fehlen: die Wege des Thiergartens und des Zoo dienen in Grunde mehr dem Promeniren, od gleich man auch hier recht viele Kin der antrifst. Aber in ganz Berlin er scheint tein Ort —--— und sicherlich nicht einer der vielen häuserumschlossenen Pläne an den Straßenireuzungen, der manchen Kleinen als einziger Aufent halt zum Spielen dient — so ideal wie die tiefen schatiigen Alleen des stil len Parl Monceau in Paris. Wie cause lebt eine Taschenuh» Die Uhrmacher behaupten, daß das Alter der Taschenuhr von der Person abhängt, die sie trägt und von der Sorgfalt, die man ihr angedeihen läßt. Manche sind der Ansicht, daß man sie einmal jährlich, andere, daß man sie einmal in zwei Jahren ölen muß. Alle aber stimmen in einem Puntt überein: daß eine Taschenuhr täglich um dieselbe Zeit aufgezogen werden muß· Durch dieses regel mäßige Aufziehen gewinnt die Feder eine gewisse Spannkraft, die sich aber bei der geringsten Nachlässigkeit ver ändert und infolge dessen das Uhr wert beeinflußt. Die Lebensdauer der Taschenuhr ist sehr verfchieden und hängt natürlich auch von der besseren oder schlechteren Constrnttion der Uhr ab. Immerhin ist jeder, selbst der be sten Taschenuhr, eine Lebensgrenze gesteckt. Ein Uhtmacher hatte vor tur zem eine Taschenuhr zu repariren, die 125 Jahre lang in fast ununterbroche nein Gebrauch gewesen war und sich trondem in ziemlich gutem Zustande befand. Aber das war ein Ausnah mesall. Die meisten Taschenuhren, l mögen sie auch gut construirt fein, nutzen sich bei täglichem Gebrauch weit schneller ab. Eine gute Durchschnitts- ! uhr tann bei großer Sorgfalt 30—40 ! Jahre aushalten, eine besonders schöne » Uhr 50 Jahre, wenn es hoch kommt, ? 70 Jahre —- aber 50 Jahre ist die ! Norm —- also fast wie bei den Men- s schen. i i —-.-«——— Kaiser Guyet-sei ctvtlkletderu Kaiser Wilhelm hat, wie es gewöhn lich die England befuchenden Herrscher zu thun pflegen, Londoner Schneidern verschiedene Aufträge ertheilt, vor al lem einer Firma, die schon seit den letzten zwanzig Jahren für ihn arbei tet. Einem Pressevertreter wurde mit-. getheilt, daß der Kaiser besondere Ei genschaften hat. »Es ist bemertens werth«, sagte der Schneider, daß der Kaiser, während er bei einer Uniform aus korrekten Sih sieht, bei Civilfa chen gerade das Gegentheil ist. Er ist mit allem zufrieden, wenn es nur be quem ist. Er will seine Sachen lose und bequem haben. Seine Hosen zum Beispiel haben in der Taille drei Fal ten, damit sie bequem nach unten aus-. fallen. Er liebt vok allem lange Klei »der und zieht Hornespunstoffe vor. »Alle seine englischen Uniformen sind in » London gemacht. und der Kaiser wür de wohl äußerst iiberrascht sein, zu hören, daß sich in seiner Unisorm ein » Stiict des sozialistischen Organs «Justice« befindet. Die Zeitung wurde von einem sozialistischen Schneider-, der den Rock anfertigte, mit hinein- « genäht anstatt der üblichen Watteun terlage unter den Schulterriemen·« spräche über Frauen. Die Frau verliert das Diadem weiblicher Würde, wenn sie der Bil dung des Herzens ermangelt. —- Die zähnelosen Frauen sind gewöhnlich die allerbissigsten. ——— Kommt Zeit, kommt Zweirad, sagt hoffnungsvoll der Back sisch. —- Wer bei gewissen Frauen tein Gliiet hat« tann von Glück sagen. — Eine Frau giebt nie nach, auch wenn sie die tliigfte ist. —- Eine gute Haus frau findet Alles im Finstern. — Allen Frauen Recht gethan, ist eine Kunst, die Niemand tann. —- Wenn ein eifersiichtiger Mann von seiner Frau geschieden wird, sind gewöhn lich alle Drei die Schuldigen. —, Manchmal erbt eine Tochter vom Va-: ter ein Muttermal. —— Ehret die Frauen. sie ilechten und weben, himm lische Kränze in's irdische Leben. — Wehe dem Manne, der sein Herz an eine Frau verliert, die viel Geist, aber wenig Derzensbildung hat. — Die dessem-ist- vee Wie-m- psy. due-s Bei Renovirungsarbeiten in der Wiener Hofburg ift der legendiire un terirdische Gang nach Schönbrunn entdeckt worden, von dem in Wiener Gefchichten fo viel die Rede ift. Vor hundert Jahren soll er vom Hofe be nutzt worden fein. Er ift fehr breit und verhältnißmäßig hoch angelegt. Von der Hofburg aus kann man jetzt nur bis ungefähr unter die kaiser iichen Stallnngen gehen, die Fort setzung scheint verschüttet zu fein. Dieser Gang war in den alten Wiener Romanen oft erwähnt und stets als fagenhast bezeichnet· Ein ähnlicher Gang soll bis in die Kahlenberger Burg geführt haben. —-—-—— Die Hauptsachen Vorsitzende einer Frauenverfanim lang: »Meine Damen, es liegt ein A n tr a g vort« Alle (aufschreiend): »Für w e n?« Yllilloristjsches Ente Weisheit Zwei Uebermenschen unterhielten sich s— na nu nee! —- iiber Kunst. Der Blonde mit der schwarzen Hornbrille sagte schwermüthig: ,·Kunst ist, — wenn man s tann.'« Woraus der Schwarze, der sich siir einen Zigeuner hielt antwortet: »Wenn mans kann — ists leine Kunst. « In drn Flitterwochrm Ich begreise nicht, lieber Freund, daß Du wegen Deiner Berehelichung leine Muße zu wissenschaftlichen Stu dien mehr finden solltest! Da hast Du ja ein prächtiges Zimmer sür Dich — die schönste Ruhe zum Arbeiten; und wenn Du etwas brauchst, tlingelst Du —- einmal dem Diener —- zweimal dem Stubenmädchen —-—« l »Ja, ja, aber wenn ich gar nicht llingle kommt meine Frau!« sa; der Schule. Lehrer: »Warum wird die Hefe zum Backen verwendet?« ( Schüler: »Weil sie so viele Batte-; rien enthält. « si- si Lehrer lzu den A-B-C-Schiitzen): »Wer lann mir am besten erklären, was Wasser ist?« Fritzchem ,·Wasser ist das, was schwarz wird, wenn man die Hände reinsteckt.« st- E Lehrerin: »Es heißt also: Jch ries nicht, du riesst nicht, er ries nicht, wir riefen nicht, ihr rieset nicht, sie riefen nicht. So, nun wiederhole mal, was ich gesagt habe, Lottchen!« Lottchen: »Niemand ries.« Vuchhiindlers Leiden. Kunde: »Was will denn die junge Frau mit der Suppenschiissel bei Ih nen im Laden?« · ; Commis: »Ach, die hat diesen Mor-! gen ein Kochbuch gelaust und jetzis kommt sie jeden Augenblick sich be schweren.« Fataler Schreibsehler. Jn einem kleinen Kurort findet sich in den Anlagen, die in der Nähe des Bahnhoses liegen, eine Tafel mit sol gender Ausschrist: »Man wird höflich ersucht, nichts zu beschädigen und ab zureisen.« So ähnlich. Hausfrau (zum Diener): »Sage-i Sie Jhrer Herrschaft, ich ließe siir die » Einladung bestens danlen, aber ich könnte nicht kommen, ich muß selber lachen, weil bei mir Alles lrant ist.« Diener zu seiner Herrschaft: »Die gnädige Frau läßt siir die Einladung danken, aber sie tann nicht kommen, es ist bei ihr Alles krank, weil die gnädige Frau selber tocht.« Das Finanzqenir. »Ich sage Dir, dieser Smith ist der geriebenste Bursche, der sich denken; läßt. Unliingst hat er einem Herrns seinen Kassee über die neue Sommer hose gegossen — was meinst Du, was er dann gethan hat?« »Er hat sich wohl um die Bezah-» lung der Hose herumgedriiclt, wie?« l »Nicht nur das! Der Geschiidigte mußte ihm noch den vergossenen Las-I see bezahlen.« Wuan ’ Modedame (die Abbildung eines Tobsiichtigen in der Zwangsjacke be trachtend): »Ach, könnte ich doch jedes mal meinen Mann so anziehen, wenn ich ihm mit neuen Toilettenrechnungen lommet« Uebertrumpst. »Wenn mir Jemand sagt« er trinke im Tage zwei Liter Bier, dann frage ich nicht, ob er schon oorbestrast ist, sondern wie ost«, bemerkte in einem Vsortrnge ein wüthender Antialtoho lit.« »Ich würde dann nicht fragen, ob Sie schon im Jrrenhaus waren· son dern nur wie lange«, erwiderte ihm sein Gegner. Post-ast »Jhre Töchter sind wohl jetzt alle verheirathet?« »Noch nicht.« »Ich glaubte, weil ich keine Verlo bungsanzeigen mehr von ihnen be tomme.« -«—- « Ein Musitcnthnsiost. »Ich sag’ Ihnen, mein Lieber-, es geht nichts über Musik. Seit meine Tochter spielt und meine Frau singt, trieg’ ich die Nachbargrundstilcke um’s halbe Geld« Arme Johanan Jch behandle denProlog zur .,Jung srau von Orleang". Ein Schüler soll iiber das Gelübde Johanncks vortra gen, wobei er sich an den Monolog an schließen soll. Er trägt vor: »Ihr Herz dars Männer-liebe nicht berühren; der Brauitranz wird nie ihre Locken be rühren; ihr blüht tcin lieblich Kind an ihrer Brust: ge muß also aus alle Freuden einer ungsrau verzichten.« Sie tanzen uidshcmiw » Rein, ich bin nicht zum Vergtntgeu da — ich soll mich vctlotsciL Sic: »Ich kann Ihnen heut noch teilt bindende-s Versprechen ist-best, Herr Man-. keustciux vielleicht später « « ,»lbc1«, mein tctsckstcs Ftäulcim Fall ich denn als Grauson Ipicdcrkommen ,-Tmc()ans nicht; Sie dürfen ruhig cinc andere Fmbc wählen« - « q AmmmikL warum magst dn mir scho in drk Frnnb innnn dcn ganzen Humor ver-« deran nnd mir ls(·gct«nn-n's.’ » Zo, Jsötstm do hast frjnm nnnz anders That tvia um now innn wm""n, do war döe für dich ein Wind-Ima, wann da i in dck Frnah begegnet bin. O Chrnmknu »Der Hmmotisicnc befindet sich also m einem vollständig tvillenlofm Zustande ..« Alter Tungqcfrllu »Gewiß, ähnlich wie der Werden-nicht« -—---.-—. . - l Freundin flicwiindcrndh »Wenn Huf, neues society neiic Stiefel weißt du, da hätte ich mir aber mich Ulrich einm neuen Bräutigam angeschafo dein ichs gri-, dem ich vorhin lsmcmict bin, iiehi iuirtiicli recht ichäbiq ausl«