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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 14, 1911)
Js- der Nothwehr. Fäs- ReMMMFFZM Kapi. A.sn.) Tit der often Bari »Ein-via Deo« Ist ich als Führer des Schiffes von IMM- Ztmas in Mitteiamerita nach - M in Australien unterwegs. Von Dem deutschen Heimathhafen war ich W- skit vielen Jahren fort. Jch f e an der Ostseetüste Südmnerikas - M Itachten gefunden, war dann an L Ue Westtiiste gegangen und hatte auch , Betst-achten von Chile bis Kannda KLEMM Natürlich hatte die Mannschaft auf Meinem Schiffe statt gewechselt Bei seit get-Neben warn nur mein Steuer Æ Hinrichsen und Barthen-L der o Besonders im hafen von Puntas Arenas hatte ich nur mit sinnlicher Mühe Mannfchaft bekommen. Unter Ihnen befanden sich leider nur drei Deutsche namens Schröder, Knuft und Bolthufem Auch ein Litauer namens Lassuleit gehörte ja der Nationalität nach zu den Deutschen. Er hielt sich eher mehr zu dem Rassen Popow, und Refer wieder fympathisiette mit mei neu beiden Schweden Strom nnd Han sen. Holthusen hielt sich zu den Schweden, denn er war auf sehn-edi M Schiffen gefahren und hatte Sympathien für die Leute. So hatte sieh eine starke Partei gebildet, aus Po spvtm Ström, Haufen, Lassuleit und lthuien. welche gegen Schröder und nuft zwar nicht feindfelig auftrat. aber ihnen doch allerlei Schabernack spielte Feindfelig zeigte sich die Be » usung nur gegen den Koch Burchardt. il dieser nach ihrer Ansicht feine - ft nicht verstand. Sicherlich war j rchardt kein Rock-, der in einem erft: t fsigen Hotel feine Künste hätte zei gte können; aber für eine Schiffstorni « fe, in der das Mannichaftsessen ge Iocht wird, reichten feine Fähigkeiten Ins. Er hatte von mir durchaus lei ten Auftrag, zu sparen. sondern sollte teichliches und gut zubereitetes Essen ben. Das Material für das Essen tte ich selbst eingekauft; es gab also weder faulendes Pökelfleifch noch altes Saal-roh in dem Myriaden von leben den Würmern hausten. Jch hätte des Halb niemals für möglich gehalten, daß sorgen des Effens bei mir an Bord eine Menterei ausbrechen könnte. s Der Rüsse, den ich an Bord hatte, war ein Kerl, der ohne Jntrigieren, Stänlern und Kritisieren überhaupt nicht leben konnte. Vom ersten Tage ein« nachdem er an Bord gekommen spar, schimpfte er über die Arbeit, über das Essen, über das Schiff, natürlich , Esphl heimlich auch über mich. Er war jin Kerl, um der ganzen Mannschaft E Dasein zu pereteln und sie aufsössig Zu machen. Dabei beherrschte er no orisch viel Sprachen. Die Russen Ind ja alle große Sprachtalente. Ein recht iniriganter Kerl war auch kafsuleit, ein-Mann, den ich im Ver dacht hatte, daß er nur deshalb seine Beschäftigung als Fischer aufgegeben hatte und Seemann geworden war, heil er irgend etwas Böses auf dem Uerbholz hatte. Zu der Kraleelsucht und der Lang Jveile kam noch das Stilliegen in den Bahnen, in der Gegend der Windstille, die wir passieren mußten. Das Meer - war meist spiegelglatt wie Oel, und wir lagen darauf, als ob uns ein Mag net festhielte. Nicht eine Mütze voll » Wind blies aus irgendeiner Richtung « Dafür war es unerträglich heiß, und jeden Tag gab es mehrere Gewitter. welcheFluthen oonRegen berabschictten. Am sechsten Tage, als wir absolut still lagen und nur durch die Strömung ein wenig nach Norden, also entgegengeseizt zu der Richtung, nach der wir wollten, Jverseyt wurden, brach gleich nach dem «Mittagessen der Standal auf dem Schiffe los. Jn ihrem Loqiö, dem ·«Dahnraum«e der Matrosen, hatten die Unzufriedenen wohl schon lange ir kndwelche Pläne berathen Der Koch fühlt sich auf dem Schiff Immer als eine Art Respettsperson den anderen Mannschaften gegenüber, ob - leich er dazu gar keine Veranlassung -Lt. Aber da er durch Zustecken von « etatsmäßigen Nahrungsmitteln An mancher Seemannödelilatesse sich Freunde machen kann, da er nicht mit ans-treten braucht, wenn Schiffsma , Isser auszuführen find, glaubt er ein flieheegewicht über die anderen Mann fchgstm—und einen UVorzug zu baden. Zu Antrag yarre es autzer Hinz -fleisch auch Pudbing gegeben, den der Koch aus guten Zuthaten hergestellt 4hatte. Die Mannfchaft war aber mit diesem Pudding unzufrieden und war dem Koch auf die Bude gerückt. Sie hatte den warmen Pudding zu großen Nu eln geformt und diese durch die Ihisir der Lokal-life (Kiiche) dem Koch san den Kopf geworfen. Natürlich är ,serte sich der Koch, zumal er überzeugt Im, ein kulinasrtsches Meisterstück ge -hisitt zu haben. Dann fühlte er sich Jst-II tu feiner Würde gekränkt Er Erst qui der Kombiife heraus, und die schmierte-h mit denen er die unzu 9 iedesen Esset bedachte, waren natür sp nicht feis. « saan und Schritt-er waren auf M c- rust zu einem immer wilder met-des Schirm-few und schließlich sitt M vor und schlug mit einer onst den Koch zu Boden. hin , es, ver Steuern-sum kam dazu, IV ils er M ue Rede stellte, M der these an ihn· ein, und die anderen Mannsthsten nahmen eine so drohende haltung ein, daß hinrichsen es fiir das beste hielt, zu flüchten. Er ftiirzte die Schiffstreppe hinunter und kam zu mir in die Kojiith wo ich ge rade mein Mittagsmahl einnahm. Ehe er mir noch melden konnte, was geschehen war, folgten ihm die anderen Mannschaften auf dem Fuße, allen voran Popotv, der in meiner Gegen wart nach Hinrichfen schlug und ihn an der Schulter verletzte. Dann wendete sich der Rosse, der oorWuth völlig ra send geworden war, gegen mich und hob die Eisenstange zum Schlage. Jch hatte auf meinem Tisch schon seit einiger Zeit den gelodenen Revol ver liegen. weil ich wußte, daß es mit der Disziplin der Mannschaft schlecht stand. Jch konnte nicht anders han deln, ich mußte zur Waffe greifen, wollte ich nicht« meine Autorität verlie ten und dulden, daß sich die Meuterer des Schifer hemächtigten. Mit ei nem Griff hatte ich den Hier-others der unter einigen Stripturen lag, heraus- ; gerissen und schoß Popotv einfach nie-— - der. Die Kugel traf ihn in den Kopf, und er stürzte wie vom Bliß getroffen ,zu Boden. Der Knoll des Schusfes und der Tod ihres Führers schien die soufgeregte Mannschaft zu beruhigen. Nur Lasfuleit trat vor und tam mit drohend ausgestreckter Faust auf mich los. Jch behielt zum großen Glück Meine Ruhe und schoß ihn nicht eben Ifa lls nieder, wozu ich berechtigt ge wesen ware, sondern schlug ihn mit dem Kolhen des Revolvers zwischen die Augen« daß er bewußtlos zu Boden stürzte. Dann hob ich die Waffe und fcksrier »Wer ist der nächste?« Niemand rührte sich. Nun schrie ich den Leuten zu: »Alle Mann aus Delil «Und sie ge horchten dem Befehl willig. Jch ver siändiate mich rasch mit hinrichsen. der rnir mittheilte, baßBurchardt niederge schlaaen sei. qab hinrichsen einen zwei ten Revolver, lud den abgefeuerten Schuß meines Revolvers nach und so gingen wir, mit den Revolvern in der Hand auf Deck. Blutend lag Burchardt vor der Kombiise, und wir hielten ihn siir todt. Ström, Hansen und Holthusen stan den jetzt aus Deck. abseits von Knust und Schrift-en Hinrichsen und ich traten ihnen mit den Revolvern, die zwölf Schuß in ihren Magazine-i hat-« ten, entgegen, und ich erklärte den Krateelerm daß ich ohne Rücksicht sie sämmtlich niederschießen würde, wenn sie es noch einmal wagten, sich irgend wie zu widersetzem Dann verlangte ich, die Leute sollten mir ihre Beschwerden vortragen und forderte zuerst haltba sen zum Sprechen aus. Der Mann war sehr betreten und erklärte, ihm habe jedeGewaltthätigteit sernselegen Burchardt habe allerdings eine Zifchtigung wegen seiner Redens arten verdient. Der Koch sei auch kein Vorgesester. Er, Holthusen, wäre Po pow und Lossuleit nur zu mir in die Kajiite gefolgt. um sich zu beschweren Schriider und Knust hatten über haupt nicht daran gedacht, Gewaltta tigteiten zu begehen: sie mußten an Deck bleiben, weil es ihr Dienst erspr derte. Aber auch die beiden Schweden schienen ganz und gar ihre Erregung verloren zu haben. Sie erklärten. die ganze Schuld trage Pol-any der sie aus gehth habe. Jch wendete den Leuten den Rucken, steckte meinen Nevolver ein, und Hin richsen tat dasselbe. Wir nahmen uns des Kochs an, der nach einiger Zeit wieder zuni Bewußtsein tam und nur eine faustgroße Beule an der Stirn hatte und natürlich an starken Kopf fchmerzen litt. Indes konnte er schon am nächsten Tage wieder kochen. Las suleit, dem ich mit dem Revolderlolden eins vor den Kon gegeben hatte. lag noch in meiner Kajiite Er wurde herausgeholt aber nicht an Deck ge ;bracht, sondern gefesselt und unten im sRaume verstaut, um den Behörden in Sidnen ausgeliefert zu werden. Die iLeiche Popows wurde an Dect geholt. sDann nahm ich ein Protokoll auf das von sämmtlichen an Bord befindlichen iLeuten unterschrieben werden mußte. Die Schweden und auch Holthusen wa ren damit einverstanden, daß ich in der Nothwehr gehandelt hatte, und unter schrieben mit ihrem vollen Namen das Protokoll. sich gleichzeitig sitt die Wahrheit des Inhalts desselben ver Pflichtend. Die Leiche Popows wur de dann in einen Sack gesteckt und zu sammen mit Eisenstücken, die den Sack beschwerten, ohne» Förmlichkeit iiber Bord gefest. Ali ob der traurige Schuß, der ein Menschenleben gekostet hatte, den Wind ausg sgelöst hätte, kam gegen Abend eine « ziemlich frisch srtse aus, die zwar nach einigen Stunden abstaute, uns aber doch ein Statt aus der Gegend der Tals-en herausbrachte Ver Morgen wind trieb uns weiter nach Südwestem und denn hatten wir guten Wind bis Sidney· Dort mußte ich vierzehn Tage lang warten, ehe von den englischen sehst den die Martern-Miste untersucht und entschieden war. Der deutsche sonsul half mir dabei nach Kräften. wurde der Form halber unter Un stellt, aber von aller Schuld »Ich-U Lassulett wurde den Wi fl.i-schee: Msnmndlen über einher-INCI sn mung I n spärl- eine Inehrjitheige Gefängniss vZäståischistisi dkk Sudser. ------- Kenner ver Verhältnisse waren nicht gerade überrascht, als im De zember vorigen Jahres die meng phische Kunde auf Umwegen vom deutschen Karolinen - Schuhgebiet lam, daß sast die ganze deutsche Be amtenschast aus der Jnsel Ponape von ausständischen Eingeborenen nie dergemeyelh die Ansiedlung ver Wei ßen belagert, aber dann doch schließ lich infolge eines glücklichen Zusulles entseyt worden sei durch Mannschus ten der Polizeitruppe von Neu-Gui nea. Nach einem zweimaligen Be such aus der Jnsel Ponuve hielt ich mich sür verpflichtet Ende bei Jah res 1902 das Folgende in meiner SüdseesErzählungen und Novelle-I sammlung »Nauschende Palmen« Zniederzulegem bessern-, dnsz meine Anregungen vielleicht mit Veran lassung sein würden, die Pompe Station mit stärkeren Machtmitteln auszustattent »Es ist alles gut ge gangen bis jetzt. Das ist ausschließ lich das Verdienst des deutschen Bise gouverneurs (jetzigen Gouverneurs von NeusGuineas Dr. Habt, und stir- . wahr kein geringes Verdienst. Ader dieser Erfolg, so scheint es mir.; kniipst sich vornehmlich an die Per sönlichkeit Dr· Habt-. Wer weiß, ob seine Nachfolger dasselbe Geschick, dieselbe glückliche Hand haben, und deswegen fürchte ich, daß man in dem theilweise wohlberechtigten Be streben, die Verwaltung möglichst billig zu gestalten, vielleicht zu weit gegangen ist. Der spanische Ueber muth ist abgezogen und ein verständi ges, vorsichtiges Regiment an seine Stelle getreten, aber Hinterlist ist dem größeren Theil der Karoliner, besonders den Ponapesen, eingeboren und die Ameritaner wetteifern mit japanischen Höndlern im Einschmugi geln von Feuerwassen. Der deutsche Südseekreuzer kommt aus seinen sehr ausgedehnten, anstrengenden Touren hin und wieder auch einmal nach den Karolinem um zu sehen, ob die beiden deutschen Bezirksamtmiinner mit ih rem Häuflein japanischer Kulis, alias Schutztruppe .noch am Leben sind. Es ist bis jetzt ja alles gut abgelaufen. Man lavirt, drückt bald diesem, bald jenem häuptlinge die Hand. thut schön mit den ameritanischen Missionaren und setzt sich soviel als möglich aus die Ohren und schließt die Augen, um kleinen Unbotrniißigteiten, wie Ber weigerung der Auslieferung weggelau sener Strafgesangener, Niederbrennen von Wohnungen weißer Ansiedler nicht zu hemerten, denn sonst wäre man ja gezwungen, einzugreifen und --— das kann man nicht mit Nichts. Unsere Beamten da brausen aus Po nape sind in der That bemitleidenk werth. Es ist ein Leben aus dem Pul versasse. Nach allem, was ich gehört und gesehen habe, wird es mich nicht wundern, wenn eines schönen Tages die Nachricht nach Deutschland kommt: »Sie sind alle von den Eingeborenen erschlagen, «wie die jungen stehen« Das wissen sie da draußen aber auch ganz genau und sie sind sich voll und ganz« bewußt, daß sie nicht etwa von der deutschen Regierung, sondern von der Laune der Eingeborenen abhängig sind. Die dauernde Stationirung ei nes Kreuzers in den mikronesischen Gewiissern würde schon ein wesent licher Schutz sein. Aber woher Kreu zer nehmen und nicht stehlen! Sollte wirklich aus den Karolinen etwas pas - siren, was Gott verhüten möge, so trifft die Schuld daran nicht die deut sche Regierung. sondern diejenigen Mitglieder unserer Volksvertretung welche hartnäckig eine Vermehrung der « uns so nöthigen Kreuzer verweigera.« · So waren die Verhältnisse 1902. Sie haben sich kaum verändert in den folgenden acht ahren, abgesehen davon, daß der Auf and der Sama ner im ahre 1909 die Veranlassung wurde. iir Samoa einen besonderen s Kreuzer zu bestimmen und dort zu; stationiren. So wurde dem eigent-i lichen Südseestationsschiss aus seinerj regelmäßigen Rundreise im deutschen z Südseegebiet der zeitraubende Uns-« weg nach Somoa erspart und konnte . es nunmehr seine Thätigteit auf das Gebiet von Neu - Guinen, Bismatch Archipel und Deutsch - MilronesienT Marolinen und Marschall - Zuselnt beschränken Daß sür den reuzer auch nach dieser Beschränkung nach »Arbeit« genug zu thun war, zeigt ein flüchtiger Blick auf die Karte. Es verblieb für den Südseetreuzer auch seht noch ein Gebiet, dessen Ringen ausdehnung rund 4500 Kilometer und dessen Breitenauzdehnung rund 2400 betrug mit einer Jnselzahl von» erheblich mehr als 11X2 Tausend. —-— Wenn nun, nachdem das Unglück ge schehen ,von einigen, mit den beson dern örtlichen Verhältnissen scheinbar wenig vertraute-r Blättern der Ver such gemacht wird, unserer Noli-mal verwaltung im Allgemeinen und dem unglücklichen Ue ierungsrath söder im besonderen, rant ortung und Schuld zuzuschiebem so st das wenig schön und wenig gerecht. Schuld an dem Unglück ist einzig und allein der dem deutschen Volke und seinen tier Ttretern leider noch immer anhaftetde Mangel an toloniqlem Verständnis . Jn Ponape spielte sich die Tra gödie, mit wenig Warten gesagt ,spl gender maßen ab: Ei wurde versucht, ,die Eis-gebotenen nach und nach zu ieiner mäßigen Steuer heranzuziehen, ---.—-.»—.:---s- H- ».«--- »»-sp«.« die in Geld oder Degearbeit entrich tet werden tonnte. Steuern zahlt weder ein Europöer noch ein Stil-see insulaner gern. Aber man siigt sich der Bernunst and dem Zwange. denn die Verwaltung eines geordneten Staatswesens kostet nun einmal Geld. Ei ist nun eine Womit-endig keit, daß auch die Eingedorenen un serer Schukgebtete zur Besteuerung herangezogen werden, denn ein tolo nisirender Staat wird seiner Ausgabe nicht gerecht, wenn er die von ibm übernommenen unzivilisirten Gebiete in dem Zustande beläst. in dem er sie vorfand. Und das erste Erforderniß siir die Begrifndung einer gewissen Kultur ist die Erschließung der meist unwegsamen Urwaldgebiete durch Wege siir Personen- und Wagenvers lehr. Gern wurden diese Wegeardei ten von den Ponapesen natürlich nicht Hiibernommem aber man siigte sich der iBernunst und dem vermeintlichen Zwange, den der Bezirizamtmann von »Ponape, der verstorbene Regierungs rath Boden thatsächlich auszuüben nicht in der Lage war wegen Mangels an Machtmitteln. Daß diese Macht mittel herbeigeschasst werden können. allerdings erst nach Ablauf einer ziem lich langen Zeit, das überlegen Ein gebotene, besonders wenn sie erregt sind, nicht. Sie handeln wie Rinden meist im Affekt machen sich dadurchs nicht weniger schuldig. So der Stamm der Dschotadsch oder Jetoy, wie man sie neuerdings schreibt. Faul, wie die meisten Südseeinsulaner. un zuverliifsin in ihren immer von neuern abgegebenen Berfvrechungen, die We gearbeiten auszuführen, hinterhaltig in ihren Plänen, lassen sie sich schließ lich doch herbei, die Wegearbeiten. mit denen sie schon seit über einem Jahre im Rückstand sind, nun zu beginnen, da die anderen vier Stämme der Jn fel Pvnape sich gefügt haben. Wer in der Südsee hat arbeiten lassen, kann sich ganz genau vorstellen, was siir eine Arbeit von diesen mehr als unlu stigen Jetohleuten zutage gefördert sein mag. Schließlich reißt dem die Aufsicht ausübenden weißen Beamten der Geduldsfadem irgendeiner der Faulsten und Frechsten wird ange zeigt und erhält eine Anzahl, vielleicht 10, vielleicht 20 Stockhiebe dort, wo sie ihm nichts schaden· Nicht inha man und ganz legal. -Das gibt dann die Veranlassung zu einem Aufruhr, der schon lange im stillen vorbereitet war und mit Sicherheit zum Aus bruch gelangt wäre, wenn nicht bei dieser. dann bei einer anderen Gele genheit. Das war denn auch den Ein gehorenen der Landschast Jetov ein willkommener Anlaß zum Losschlagen. Sie greifen die beiden Wegebaubeam ten hallborn und hösfner an, die sich in eine naheliegende Missionsstation flüchten müssen. Diese wird belagert, während die Eingeschlossenen Mel dun senden an den Bezirtsamtmann. Die er eilt mit seinem Setretiir, 2 Dienern und 5 Bootsieuten, die ihn zur vorgelagerten Jnsel hinüberrudern müssen. an die geiiihrdete Stelle. ohne das Maß der Gefahr zu erkennen, denn sonst hätte er doch seine Polizei soldaten mitgebracht« von denen er 50 in der Station zur Verfügung hatte Vielleicht auch hat er den eigenen Leu ten, deren militiirtscher Werth oben drein sehr gering ist« nicht recht ge traut. — Nun geht das Schicksal mit Rie senschritten seiner Vollendung entge gen. — Furchtlos, wie der deutsche Rola nialbeamte durchweg ist« und im Be wußtsein seiner Pflicht und seines Rechtes, tritt der Bezirtsamtmann Regierungsrath Böder den drohenden Aufriihrern allein entgegen, obgleich gewarnt von dem Missionar, der seine Psleglinge kennt, wenn sie in Auste gung sind. Ein Paar Schüsse in den Leib strecken den Amtrnann nieder. Und nun beginnt das Gemetzet Der Setretär wird niedergetnallt. mit Messern zerstückelt. Die Mission wird estilrmL Die beiden deutschen Wege gauhearntem aus die man es in erster Linie abgesehen hatte, werden abge schlachtet, die Bootsmannschast des Wirksatntmanns desgleichen. Jn dein all emeinen Bluttaurnel gelingt es wenig ens noch den beiden Dienern des Vesirtsamtrnanns und been Mis sionar, einem keutschen Kapuziner, wie durch ein under zu entkommen. — Zum Schluß werden dann noch die n der Gesallenen nach altherges beachtet Stammes-fette geschiindet und zermetelt — der Ausstand weiter um sich· Die Stammesgenossen vereinigen sich mit» den aufrithrerischen WegearbeiternJ -ni Gan en kaum mehr als 2501 « anmst bggs bewaffnet sichF mitl ,Manche er · en unv« euer ;toassen, die wie vom Mk herab jin die häude der Aufftändischen ge-. fallen zu sein scheinen. Zaum-nach lbarlich eschmuggelte Waare! Lange Mit elementarer Gewalt greift nun I ( Baume er und Brechstangen, Anden ten vom Wegebau, verdollstöndi en die militiieifche Austitftung . « ur« Kulpnie!« so lautet die Lesung der siegestruntenen Natte. Die »Kalonie«, so nennt man in Ponape die spanische itadelle, die von heute halb zerfal enen Mauern umgeben ist, in deren Ins sich die wenigen auf Ppnape an CI n "ndler und Kaufleute ansesie lt ben; Zur Zeit der Spanier war die Kolonte eti mit mehreren hundert Soldaten ein schließlich Artillerie beim gewe en, denn die Spanier hatten wieder lt blutige Riederlagen durch Pona pefen erlitten und schäiten die Stoß lrast dieser Eis-gebotenen iemlich hoch ·ein. —- Jn der Kolonie sz t noch der letzte deutsche Beamte, der egierungss rath De. Girschnen so ein richtiger alter erfahrener Südseemann, den ich schon 1901 aus Ponape angetroffen habe, mit seiner muthigen weißen Frau. Der überschaut die Situation und entwickelt in der Eile Noth ein militärisches Organisationstalent, das einem Betusssoldaten alle Ehre ge macht haben würde. Mit den 50 Po lizeisoldaten und der Handvoll weißer Ansiedler kann er die etwa 2 Kilome ter lange Mauer der Kolonie unmög lich genügend besehen, um so weniger, als das Vorgelände, das die Spanier sriiher glatt rasirt gehalten hatten, im Interesse der Ausdehnung des Schuß seldes don den Mauern, an manchen iStellen zugewachsem ja sogar bebaut »ist. Ein Durchbruch ist alio den Ausfländischen eine Kleinigleit« aber sie stuhen doch. als fre die Mauern, wenn auch spärlich. besest finden. Jn ztvischen hat Dr. Girschner Boten an die anderen Stämme der Jnfel ge landt und im Namen des Kaisers Hilfslriiite verlangt. Die Entschlos ienheit imdonirt. Es war ein Vaban- ; quespiel, denn ebenso gut hätte man! sich den Feind in die eigenen Mauern geholt haben können. Zu diesem Ent- ’ schlufse gehörte viel Muth und viel. Kenntniß der Psnche unserer Siidfee-i Eingeborenen. Dr. Girschner war ein guter Psychologe. Die Stämme aus den Landschaften Metalanim. Kiti und der Landtchait »U« folgen dem Ruf und leisten Heeresfolgr. Sie ( werden mit den noch vorhandenen 100 Karabinern ausgerüstet und besehen die Zitadelle gegen ihre eigenen, auf riiheerischen Landsleute, gegen welche eigentliche Stammesseindschaft gar nicht einmal besteht. Und so wird die Lolonie gehalten wochenlang, bis end lich, endlich nicht etwa ein Kriegsschiff eintrisst kein Mensch hat ja eine Ahnung von dem Unglück und der Be drängnisz der Kolonie — sondern der Reichspostdampfer »Germania« auf seiner reguliiren Fahrt, die alle 20 Wochen Ponape berührt, in den Oasen von Santiago eindantpst und die ver zweifelte Situation der Kolonie sieht. Mit schnellstee Fahrt läuft die »Ger mania «nunmehr nach RabauL dem Sid des Gouvernements don Neu Guinea, nimmt den stellvertretenden Gouverneue mit den verfügbaren 90 inelanesischen Volizeisoldalen an Bord. eilends wird noch der Kreuzer »Car moran", der glücklicherweise in der Nähe von Rabaul weilt recherchirt. und nun geht es mit Bolldarnps, was die Maschinen leisten tönnen, zurück. Zur rechten Zeit! Die Redellen haben einen ernsten Sturm nicht unternom men. Die Kolonie ist gerettet! --— Aber das Schicksal aller Europäer hing am Seidenfadenl - Ponade hat natürlich tein Fabel, aber auch Ra baul, der Centralsip der deutschen herrschaft in der Sudsee, besitzt ein solches nicht. Jnfolge dessen ahnte in Berlin lein Mensch. was alles sich dort unten während der lesten Mo nate abgespielt hatte. Nachdem die Ersasmannschasten nun glücklich auf Ponape gelandet waren, da erst konnte die »Gerrnania« nach Yap ei len, der haudtinsel der Westtarolinen, und die Meldungen nach Berlin aus geben. Richard Deelen, Apis. LetItIoIW sea- teu Same-Ists Die .Tägl. Rund.« schreibt: Als im Jahre 1908 der verstorbene Msser Professor Walter Leistitow begraben werden sollte, tauchte der Gedanke auf, ibm eine letzte Rubeftätte auf dem i Gemeindetirchbof der Gemeinde Gru newald zu bereiten, im Schatten der Kiefern, die die Motive zu seinen Meisterwetten gewesen. Der Wunsch lam aus einem Kreis von Verehrer-i und tonnte nicht ekfilllt werden, da Leistitow nicht Eingesessener der Ge meinde war und ein Antrag der näch sten Verwandten nicht vorlag. Jn der tehten Gemeindevertretungssiyung ist nun endgültig beschlossen worden, daß der Wittwe des Meifters ein un- « entgeltiiches Erbbegriibnifz überwiefenl werden soll und auch die Ueberfiibss rungslosten der sterblichen Ueberreste» des Künstlers nach dem Gemeinde-; friedbof von der Gemeinde getragen werden sollen. So werden denn die Gebeine des Malers der Grunewalds stimmungen nun bald da ruhen, wo «der Kiinstler bei Lebzeiten geschafft bat, inmitten einer herben Natur, der er ihre eigenartige Schönheit abzu lauschen verstand. - h-, , Aussen-instin »Schekben bedeuten Glück«. Dies Wort stammt jedenfalls von einem — Töpfer. i II O s Ein Tröpflein Liede traun sieben ydükte Wochen I f i ! So mancher Commentatoe Hebt von einem —- Dtuetfehler. . D i I Die Langsamkett ihre ' Arbeitens halten viele file ——.Aecxsta esse! Iz O I« . Ein guter Wiß bat eine vTime send, erreicht aber ein hohes Alter. Kurz und Ihm-. »Wie k t denn Deine jungeIecuM .Mötdee Ich!'« Diener: .Näßfg ist mein. Herr nie-— tpcnn et nicht Jedem Temns spielt oder ; pag-. geht er punwen.« »Sie dal W Sie Papier-ff ,Pavieke« Jst Bei dxe faulen Kog iunkustenk·i' P a p a : Die-r ist dein Pennsy. und nun mußt du gleich inc- Bett stehen« ,- r i v n) e n : Papa, nts nmß mehr Ge d trat-en und längere Arbeitszeit Ein Student-Mk Der Componist M. hat einen eili gen Weg zu einer Chorprobe und wird auf der Straße von einem Bekannten« der als redsetiger Kunstontet gefürchtet ist, festgehalten »Frau mich sehr ,daß ich Sie treffe. hören Sie, ich habe mir da neulich Ihre neuen Klavierwerte durchgespiett und muß Jhnen das Zeugnisz ausstei len ich weiß, Sie legen Werth aus meine Meinung -- daß Sie ganz be deutende gfortschritte gemacht haben.« Der komponist lwill weiter): »Zum mich sehr, Herr . . .« Der Knnstontel ihält ihn am Rock ktwps fest): »Sehen Zie·trnein Lieber, das bleibt die hanptsache im Künstler leben, die Vervolltomninung, die Ent wicklung. Wer rastet, der kostet. Die Ziele müssen immer weiter, immer hö er gesteckt werden — ver Künstler darf nicht stehen bleiben. . . !" Der Componist ireiszt sich los und stürmt davon): »Da hoben Sie ganz recht, Adieu!" Fittich verstanden. Jn einer tleinen Garnison» tvv die braven Krieger während des Winters allwöchentlich einmal warm baden müssen, bekommt der Herr Oberst von der Oberrechnungstammer einen Rüs fel. daß für Badezrvecke zu viel Heiz rnaterial angerechnet weiden ist. Der herr Oberst ist wiitbend und überlegt,s )ie dern Uebel abzuhelfen fei. »Endli«-.tommt er auf die Idee, daß fman ja nicht jedem Einzelnen ein fri sches Bad zu geben braucht, sondern idaß nacheinander zwei, wenn möglich auch drei Ulanen in einer frifch gefüll ten Wonne baden sollen. Und dement sprechend giebt er den Befehl aus. Als er sich am Nachmittag Bericht iiber den Verlauf eben läßt, meidet der herr Wachtmei er: »Ze- Befehl, here Oberst, versucht habe ich es. Aber zwei Mann brachte ich nur in eine Wonne, von dem dritten gingen nur noch die Füße hinein.« ! I ·.e .I nimm-. « Dame (im Restcukanyt »Das nen nen Sie Bouillom Kellneri Das ist ja das reine Wasser, nicht ein ein ziges Ieiiauge schwimmt datan (in diesem Augenblick stößt der Kell nee durch eine unvorsichiige Bewegung die Bouillon um) o, Sie Töl el . mein gutes Kleid das e ahlen Sie mit aber-.·.· die feiiige ouillon geht ja niemals wieder het aujl« · . «- OOQADU