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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 14, 1911)
Zehn Uhr elf Minuten. Humans-te von Friedrich Thieme Hypnotiseur Rosen zählte diei Abendeinnahmr. »19 Mart 50 Pfen nig«, bemerkte er gedehnt zu seiner» Frau, die mit trübseligem Gesichti neben ihnn saß. »Und davon salls nun ein ehrlicher Mann leben, seine Steuern zahlen und anderes mehr.1 Jch hatte mir wahrlich etwas an deres von meinem Auftreten hier ver- ’ sprochen.« ·åch auch«, seufzte seine Gattin. »Er-viel ich weiß» ist seit langems kein hypnotiseur hier gewesen « es» ist merkwürdig, wie wenig Interesses die hiesigen Gebildeten dies-: Wissen-I schast entgegenbringen Wenn ich morgen nicht mehr einnehme, sind wir ruinirt.« »Was dann?" sagte Frau Rolsen.( »Meis; nicht«, erwiderte er, »habe dann nicht mal das Reisegeld nach einer anderen Stadt. Jch begreife! diese Jndisserenz nicht« »Ich sprach heute mit unserer ha ielwirthin dariiber — sie sagte, das sei hier nun einmal so. Ja, wenns Du mit Deiner Kunst den Steiß-H buben entdecken könntest, der den aus-i sehenerregenden Diebstahl ausgeführts hat« dann würdest Du Anerkennung sinden.« ' » »Was isi das für ein Diebstahl?« » »Vor etwa sechs Wochen ist in der Botschußbani eingebrochen worden; dem Dieb sind dabei siebzigtausend Mart in die hände gefallen. Mii. Polizeihunden suchte man nach dem Tbiiier die Polizei brachte aber nichts beraus.« Gedankenvoll saß der Hypnoiifeur eine Weile da, plötzlich rief er: »Juiie, erinndige Dich mai näher iiber den Vorfall, ich habe eine Idee, von der ich hoffe, daß sie zu unserer Rettung dient!« »Was willst Du ibun?« »Warte nur die motaizae Seance ab Du sollst Dein blaues Wunder erleben!« » — III Leider wies die Vorstellung am nächsten Abend wiederum nur einen äußerst schwachen Besuch auf. Kaum zwanzig Personen hatten sich einge funden. Frau Rolsen stieß an ihrer Kasse Seufzer aus«-, und der Shimo tiseur drohte hinter den Coulifsen hervor dem Publikum mit der Faust. Jndesi was half dies Alles» Ar beiten mußte man doch, um wenig stens die paar Mart nicht wieder her auszahlen zu müssen. So hielt Rol sen seinen wissenschaftlichen Vortrag und fiihrte alsdann seine gewöhn lichen Experimente vor. Zwei ange sehene Aerzte befanden sich unter den Zuschauern selbst einer Von diesen erwies sich als außerordentlich stig gestibeL ’der Erperinientator tonnte mit ihm machen, was er wollte. Dr. Springer lag steif wie ein Brett über zwei Stühlen, zeigte sich völlig un empfindlich gegen Nadelstiche. aß eine Kartofsel für einen Apfel der bhpnotiseur strahlte das war L Wasser auf seine Mühle! Wäre dieses Medium eine unbe kannte Persönlichteit gewesen« so hätte man sicherlich nicht an die Wahrheit der Demonfiration ge glaubt und die Sache mit dem ge ·tvi5hnlichen sietischen f Ausruf: »Schtvindel! « abgethan aber Dr Sdringer war ein stadtbetannter, in hohem Ansehen stehender Mann, in dessen Glaubwiirdigkeit und Ernstbaf tigkeit niemand den geringsten Zwei sel feste. »Verehtte Aiiwesende«· rief deshalb Rolfen dem Publikum zu, »du ich hier wider Erwarten ein Medium von seltener Suggestibilität gefunden habe, ein Medium, Jhnen allen der traut ,dessen Persönlichkeit über jeden Verdacht des Einverständnisses mit mir erhaben ist, so will ich Ihnen einen hhpnotischen Versuch verführen, den ich sonst nicht mache, weil er nur in seltenen Fällen gelingt. Es handelt sich um ein Experiment auf dem Ge biete der sogenannten posthhpnotischen Suggestiom Wissen Sie, was das ist? Bei der gewöhnlichen hypnose, führt das in hhpnotischen Schlaf versetzte Medium die ihm fuggerirten Hand lungen an, die er erst nach seinem Wiedererwachen aus dem hist-noti schen Zustande ausführen soll. Es ist von der deutschen Wissenschaft die Möglichkeit solcher Suggestionen be gritten worden, wogegeii ausländische orscher die erstaunlichften Resultate mit dieser Art der Suggestion erzielt haben wollen« Unsere Spezialgelehr ten erlliiren, ihnen seien noch keine derartigen Experimente gelungen. Auch ich habe bisher nur unsichere Re sultate erzielen können. Aber gerade in Ihrer Stadt bietet sich eine selten geonarche Oelegennem erstens die Möglichkeit der posthypnotiichen Stig efkion zu erproben, und zweitens den ersuch zu machen ob ein im hopno nschm Zustand Hefiadtichek Mensch wirklich wie vielfach behauptet wird, eine besondere Sehergabe besiht, das heißt, unbekannte Vorgänge durch dringen und entfernte oder unde kannte Personen erblicken tann. -hre · Stadt ist noch in Aufregung itber den großen Einbruch in der Vorschuß dank nun wohl, wir haben hier Herrn Doktor Springer, den Sie alle kennen. Jch werde ihm je t die Frage nach der Persönlichkeit des Tdöters vorlegen, der ja nach der all gemeinen Annahme ein Eingeweihter sein muß· und ihn ausfordern, diesen Thäter in der nächsten Seance zu nenntn.« Alle Anwesenheit horchten gespannt auf. Rolsen wandte sich in der That zu Dr. Springer, der noch immer xchåasend aus einem Stuhle vor ihm a . »Herr Doktor, Sie wissen doch von dem Einbruch in der Borschußbant? Alle Umstände sind Ihnen genau be kannt?« ,,anohl«, antwortete der Arzt. »So hören Sie: Ich werde über morgen eine dritte Vorstellung in hie siger Stadt veranstalten. Sie werden in dieser erscheinen, auch werde ich den Herrn Polizeiches bitten. sich ein zufinden Sie werden in dieser Vor stellung genau U Minuten nach 10 Uhr von Ihrem Stuhle ausstehen, auf den Herrn Polizeiches zugehen und diesem laut den Namen des Verdre chers nennen. Verstanden?« Doktor Springer antwortete »Ja« und wurde sodann von dem Hypnotig seur geweckt. Das war der Schluß der Vorstellung. Die dritte Seance ves Var-noti senrs bot ein von ihren Vorgängerin nen wesentlich verschiedenes Bild. Rol sen hatte diesma den größten Saal der Stadt genommen unv dieser war trotz der verdoppelten Eintrittspreise m Brechen voll. Nolsen hatte ab schtiich zwei Tage gewartet, damit die Nachricht von seinem Experiment die Runde durch die ganze Stadt machen tönne Das war denn auch der Fall gewesen man sprach von nichts ande-( rem als der bevorstehenden Enthiil ! lung, ein Theil hielt das Gelingen iiir unmöglich ein anderer nicht, sogar Weiten wurden eingegangen. : Doktor Springer wurde von allen Seiten gefragt, ob er von der Frage wisse. Er entgegnete: »Ich erinnere mich nicht im mindesten daran. ich glaube auch selber nicht an meine Fähigkeit, zu thun« was der annotiseur mir ausgetragen Aber gerade deshalb werde ich hinaehen, ich will dem Herrn beweisen, daß eirt so weitreichender Einfluß einer Kunst in’H Gebiet der Unmöqu teiten gehört.« Doktor Springer saß in der That auf einem numerirten Stuhle in der vordersten Reihe. Auf der anderen Seite des Saales. ebenfalls in der vordersten Reihe, saß der Polizeichef, der, wie alle anderen Büraer, auf den Ausgang des Versuchs unge heuer gespannt war. » Zunächst aina alles den bekannten Gang. Rolfen hielt feinen Vortrag, er experinientirte doch diesmal nichts mit dem Doktor: das Publikum naan nur mäßigen Antheil ans allem, die allkeeneine Spannung richtete sich auf das poftlsypnotische Experiment. Grer Unruhe herrschte in dem iiberiiillten Saale, die indessen einer lautlofen Stille wich, als der anno tifenr feine Demonstrationen etwa «» Minuten nach 10 Uhr plötzlich unter ’ brach und die Versammlung daraqu aufmertsam machte daf; die Entschei duna in sechs Minuten eintretenj werde. Alle Blicke richteten sich ietzt auf den Arzt. der mit behaalichem Grin-v sen auf seinem Stuhle saß. »U) Uhr 10 Minuten«, rief der Experimentator. Man hörte teinen Athemzug mehr. «10 Uhr 11 Minuten —— passen »Siean « O sie paßten ichon auf, aber, wer-i nicht aufstund, das war der Doktors Springer-. Er brach in ein lauts schallendes Gelächter aus, in welches: die Anwesenden nach einer Pause der Verbliifsung aewaltig einstimmtms Und Rolsen selber lachte mit, undi trief nach einigermaßen wiederherste ftellter Ruhe: »Sie fehen,1neinei herrschasten. es ist nichts mit deri Posthnpnose ich zweifelte gleichs an dem Gelingen. Das Experiment ist völlig mißlungen insofern be-s deutet es ebenfalls eine wichtiges Thatfache fiir die Wissenschaft von der annose « Rasch und unter Gelächter ent leerte sich der Saat. Frau Rotsen aber eilte zu ihrem Manne, uni nnnte ihn hinter dem herabgelasse nen Vorhang und fliisteete freudes voll: »Ich habe den ganzen Abend "gezittett, Erich, ich fiitchtete den Zorn der Enttäuschten " ; »Wer bat sie denn «enttäuscht?« zsfchmunzelte der Hypnoiseuk. »Ich doch nicht? Ich bin nnmee bei dee tWabtbeit geblieben. Was tnnn ich dafür, wenn es mit der posthypnoti schen Suggeftion nichts ists Wie viel haben wie denn eingenonimen?« »Sechsbundertachtzehn Mutt«, eri tliirte Frau Julie. »Getettet!« jubelte Ratten. »Mot gen früh verlassen wir die Stadtt« — Der Unmuths-must theetlfchen Gott« Der bisherige Obetloinmissar der indischen Regierung in Beludschiftan, Sie Henry MacMabom der gegen wärtig an der Spiye des indischen Ministeriums des Ausmärtigen steht, hatte in feinem letzten Berichte aus Beludschiftan über das am 31. März 1910 abschließende Jahr interessante Mittheilnngen iiber das verbotene Waffengefchäit am Petsischen Golf zu machen. Danach liefen das ganze Zabe hindurch Nachrichten über die andung von Waffen und Munition ,an der Golfltiste ein. Nach zuverläs -,.., c— ..-.- - ..—-s —-.———- ·.-.. --.- .- « sigen Angaben würden über 16,500 Gewehre, 352 Revolver« 1,,719000 Patronen und außerdem noch 137 Kisten Munition dort gelöscht. Des halb entschloß sich im September 1909 die indische Regierung wiederum Flot tenoverationen gegen das Unwesen zu unternehmen. Am Schlusse des Jah res 1909 wurde über beträchtliche Zer störung gemeldet, die von Asghanen schaaren an den Leitungen des invo europäischen Telegraphen verübt wor den war. Bei einer Gelegenheit wur de von ihnen die indische Post von Jn dien nach Mesched und die Post nach Jndien nbgesangen und vernichtet, auch das Einlebrhaus in Girdi Chah wurde niedergebrannt. All dieser Un sug wurde von Asgbanen angerichtet aus Rache dafür, daß ihnen an der Küste das Wassengeschäst vereitelt und Verlust verursacht worden war. Ein Versuch wurde gemacht, Waffen an der britischen Seite der persischen Grenze einzuschwärzen. Eine Sen dung, die aus zwischen 900 bis 1500 Gewebre geschätzt wurde, kam in Pifchulan bei Gwodun, einer Massa ter Entlave innerhalb britifchen Be sitzes, zur Landung. Es wurden in deß von dieser Sendung 850 Gewehre von einer Landungsabtheilung des Kriegsschiffes Perseus weggenommen. Ohne die aufgebotene Wachfamteit würde der Schmuggel in diefem Jahr ganz ungewöhnlichen Umfang ange nommen haben. Afghnnen in fehr bedeutender Zahl ftrötnten nach der Kiifte und mit ihnen nicht wenige Afridi und Angehörige anderer Stäm me von der indischen Nordweftgrenzr. Die Enttäufehung über das Eingrei fen der britifchen Flotte war groß und der Erfolg ihrer Bemühungen bedeu tender alg früher-. Es wurden zwi schen Juli 1909 und April 1910 6307 Gemehre und 619,700 Patro nen weggenommen und weitere 4260 Gewehre und 520,000 Patronen nach dem Schluß des Jahres-. Ein halbes Bataillon eingeborener Jnfanterie mit einer Abtheilung Marimgewehre wurde anfangs Januar 1910 von Quetta nach Robat beordert, um die Handelsftrafzen durch britifches Gebiet zu schützen und gegen Waffenfchmugg ler zu schließen. Die Afghanen mie den dann diese Straßen, benutzten dafiir die per-fischen wo man ihnen tein Hinderniß in den Weg legte undj gelangten nach Afghaniftan, indem sie» Robat umgingm Es wnr indeß besl friedigendv daß Verschiedene Karaioasi nen infolge der Flottenoverntionem ohne Ladung von der Küste zurück lehtten. - Die Rufe tn der Küsse i Was sollen wir Gesundheitsinäßi ges essen? Je nach der Jahreszeit wird die Antwort verschieden lauten.s iSo heißt es z· B. im Sommer: viel saure Milch, viel Obst und Geniiise,» viel Salat· Spinat und Kräuter. Die Herbstzeit setzt als außerordent lich gesundes Nahrungsmittel die Nuß aus’s Programm. Recht viel Rüssel heißt das Gebot der Aerztei Die Nüsse enthalten siir unseren Kor- i per toichtige Nährstosse, wie Oele und Nährsalgr. Aber nicht nur zum Des seit sollte die Nuß aus den Tisch koni- s men, sondern als selbstständige Spei i se. Aus Hasel- und Walniissen lassen ’ fich eine Menge Gerichte herstellen, wie i Puddings, Mosis süße Speisen usiv.i Dabei tonimt auch der Gaumen nicht zu kurz, denn sie sind von vorzüglicheni Wohlgeschmack, und wer sie einmal gegessen hat, wird sie aus seinem Tisch nicht mehr missen wollen. So diiiste z. B. nachsolgendes Nusisousslee mit Tomaten auch den verioöhiitesieii Feinschmecker zustiedenstellen: Man nimmt Esstj Pfund Fleischreste von sei neni Geflügel und hactt oder wiegt sie sein. Dann werden III-« Psund ausge nackte Walnusiterne einige Minuten in tochendes Wasser gelegt. Dies ge schieht, um das dünne, braune Häiit chen, welche die Kerne umhüllt, besser abziehen zu tönnen, wozu man am be sten ein kleines Taschenmesser benutzt. Daraus werden die Nüsse durch die Reibemiihle gegeben und dann mit Mk Unzen zu Sohne geriihrter Butter, sechs Eigelb, 6 Eßlössel voll Tomateir brei, dem gewiegten Gesliigelsleisch, H Psiind gekochten. dann ertalteten iind geriebenen Kartoffeln, zwei Eßliissel voll siiszer Sahne, etwas Salz, Wes ser, geriebener Zwiebel sowie einer Un. tertasse voll in seine Streifen geschnit tener Zervelatwurst verarbeitet. Zu leht zieht man den steisen Schnee der sechs Eier unter die Masse. Eine Mehlsiieisensorm wird mit Butter an gestrichen und mit Neibbrot über streut, dann gibt man die Soiisslee inasse hinein, betriiuselt sie mit ge schmol ener Butter und bäckt sie im Brato en schön goldgelb und gar. Auch zu feinen Farcen und Steslii l gelfiillungen eignet sich die Nuß sehr gut. So lann man z. B. f; 7 llnzen .abgebriihte, von der trockenen Haut des Lfreite und geriebene Wallniisse mit 2 Unzen zu Sohne zerriihrtrr Butter, 4 ganzen Eiern, etwas Zwiebel, Sulz, Pfeffer, Muslat und dicker süßer i Sahne sowie so viel weißem geriebenen Milchbrot, daß eine geschmeidigeMasse ientsteht, zu einer Farce verriihren nnd »feines Geflügel, wie Hälmchen oder Tauben, damit füllen. Etwas steifer gehalten, lassen sich aus der Masse tleine Beignets formen, welche in Butter gebraten werden und eine vor zügliche Beilage zu Blumentohl oder Spargel bilden. Zum Schluß noch eine Anweisung zu einer Nußcreme: 1 Quart Milch lasse man mit einer Stnnge Vanille und I,-jz Psunv Zucker auslochen. Dann rühre man zwei Eßlössel voll Kartof selmehl mit etwas Wasser eben und lasse es in der Milch gar kochen, gebe schnell 1,-4 Pfund abgebrühte, von der trockenen Haut befreite und geriebene Hasel- oder Walniisse hinzu, nehme die Speise vom Feuer und ziehe sie mit 8 Eigelb ab. Zuletzt mische man das zu steisem Schnee geschlagene Weiße der acht Eier darunter, fülle die Creme in eine Glusschale und lasse sie erkalten. Die Feuers-ensuring des tönt-s von Starr-. Die Leiche des im Jahre 1910 ver storbenen Königs Chulalongtorn wurde bis zurn 16. März d. J. in der Maha-Phrafat-Walle lKönigspalaft zu Bangtot) in goldener, juwelenbe setzter Urne aufgebahrt, damit nach siamesifchem Brauch die tänigliche Leiche zu dem vom neuen König und den hohen Priestern des Landes feft gesetzten Zeitpunkt zur Krernation ge bracht werden konnte. Die großarti gen Vorbereitungen zu dieser Ver brennung, die schon seit Monaten durch tausend geschäftige Hände gin gen, waren am 16. März aus dem großen, freien Platz vor dem Königs palaft in Baigkot unter bedeutenden Aufwendungen in Gestalt von Bau lichleiten und Detorationen nebst großartigen elektrischen Lichtanlagen beendigt. Am Nachmittag des 16. März nahmen in Gegenwart von 10, big 12,()(«)0 Personen die Zeremonien ihren Anfang. Die diamantbesetzte Urne wurde auf geschnitzten1, schwer vergoldetem Wagen unter Begleitung der königlichen Familie sowie der hohen Priester und Würdenträger des Reiches unter Vorantritt des Königs Vajiravudh von der Aufbewahrungs halle unter feierlichem Zeremoniell nach dem Verbrennunggplatz gebracht. Dann wurde sie auf eine Sänfte ge leitet und mittels der Sänfte alsdann unter dreimatiger Umgebung der Phra Meru iVerbrennrtngSthurrm auf diesen gebracht. Der Verbren: nunggthurm, in dem die Urne aufge nominen wurde, wird von vier Ect tdiirmen umgeben, die die Priester chore während der nun folgenden Zeremonien aufnabmen. Jn die Sei tenbauten begaben sich die Mitglieder der töniglichen Familie, hohe Priester und Würdenträger des- Reiches, um vereint mit dem Volk den letzten Dienst des ,,thawai pora phlerng« vorzunehmen. Bei Eintritt der Dun kelheit entzündete sich die elektrische Beleuchtung der Kremationsgebäude mit einer totalen Kerzenzahl von 95, MO, und unter feenhafter Beleuch tung erftieg König Vajiravudh die Meru am Siideingang, um das Feuer zu entflammen. Später wurde die Asche in kleinen, goldenen Urnen nach dem Tempel Wat Venchamabopit ge bracht. Ihr Trich Wo sie sich blicken läßt stets ist sie Umschwärmt von einem Herrentreii3. Und sie ist siiß Solch’ rotbe Lippen und solch’ lustige Augen und ein Figiircheni Dabei stets diese gleich bleibende Freundlichteit Allen gegen über; es ist ein Teilselgweibchenl Und wenn sie alle start umwors ben wird, dann nimmt sie Den oder Jenen schnell bei Seite und flüstert ihm zu: »Schiit3en Sie mich! Jch erwarte Sie dafin morgen Nachmit tag um 4 Ube, Broadway No. . . . Sie » werden die beste Ausnahme sindenl« Und jeden Nachmittag pocht est um 4 Uhr an ihre Thiir Eine rothe Pottiere fällt nnd der Besucher ist in einem behaglich ausgestatteten « Photogravben Atelier. eiin schalt haftes: »Mein Mann kommt sosortl« und weg ist sie. Wer wollte sich da vor dem Manne, einem heetulisch gebauten’ Kerl,blamiren? Wer vor den Be tannten zugeben, daß er nicht »die ? beste Ausnahme« gesundens Bin modeeuer Schuster-. Jn einein Weinmrer Blatte bringt sich ein Schuster dein Publikum mit - folgender Anzeige in Erinnerung: »Den! geschätzten Publikum die erge bene Mittheilung, daß ich nach wie vor bestrebt fein werde, sowohl schwer als leichtoerwundete Stiefel und Schuhe unter Berechnung billiger Kurloften gründlich zu heilen; ferner durch Geradericuten der Absätze meine Klienten Vor einein schiefen Lebens wandel zu bewahren. Bei mir ge taufte oder nach Maß gefertigte Stie fel haben viele Vorzüge. Die Sohlen find fest wie Panzerplatteik die Ziige dehnbar wie eine Reichstaggverhand lung, das Oberleder haltbar wie der lange Heinrich und dabei zieren sie den Fuß, wie die Unschuld das Gesicht des Kindes. Mein Hauptbeftreben wird es sein, die werthe Kundschaft dauernd auf den Beinen zu erhalten, und wünsche ich jedem ein flottes Wohlergehen von Herzen« Wünschen wir dem talentvollen Jünger Hauz Sachfens eine zahlreiche Kundschcft und seinen Sohlen die Stärke feiuzr Nellarne. —4———. . .- - . , . . Swthciiktm ( Nachdem der Graf sein ganzes Ver mögen durch die Gurgel gejagt hatte fchnitt et sich dieselbe ab. Yumoristisches Schon gewählt Herr: »Sie sind also noch zu keiner Entscheidung gekommen, gnädigesi Fräulein! Fälli Ihnen denn die Wahl i zwischen dem Doktor und mir so« schwer?« , Dame: »Die Wahl nicht aber thnen meine Entscheidung mitzuwi en.« Insect-ex Dame (die ein Mädchen miethen will): »Was, auf zehn Stellen waren Sie schon in diesem Jahre?« Dienstmädchen: »Ja da sehen Sie, wie sich alle Herrschaften um mich reißen!« In der Reduktion. Dichterling: »Und wie steht es mit meiner Novelle: Das geisterhafte Lustschiff2« Redakteur: »Ist glücklich im Pa pierkorb gelnndet!" Früh iilsi sich . . . Kurtchen, der Dotter-Sohn, spielt ,,Doltor«. Mama isi Paiientin. »Was sehlt Ihnen, meine Dame?« »Ich habe solch’ schreckliche Schmer zen im Arm.'« Mit Vaters Hörrohr und Hammer horcht und klopft er an Mutterg Arm und sagt mit ernster Miene: »Sie sind blutarm, meine Dame! Haben Sie vielleicht sonst noch Schmerzen?« »Das linke Bein thut weh, Herr Doktor!« Er horcht und iolpst am linken Bein. »Sie sind auch bluthein, meine Dame!« —«——-— o Lehrer: »Was ist der Unterschied zwischen Chemie und Physii?« Schülerim »Bei Chemie zerplatzen die Flaschen —- bei Physik bleiben sie ganz.« Verblitmt. A.: »Warum rennst Du denn aus einmal so?« B: »Komm .. .hinter uns geht der Herr der mir verqang ne Woche im Case den Ueberzieher vertauscht hatt« ( Im Srebndc. A.: ,Nur Eines habe ich im See bade nicht theurer bezahlen müssen als zu Hause.« B·: «Wirtlich? Und das wäreZI « :»Die Briesmarten!« Gan natürlich. »Nun, liebe Freundin, schreit Dein Bahn noch immer so viel?« ; »Nein, nicht ganz so viel! Die Nächte sind im Frühjahr liirzert« Selbstgespräch Nach der Entlobungc Erst war die Liebe mir Wurst, dann war Alles in Butter, jetzt ist Alles wieder Essig, und in Zukunft soll sie mir meine Le ben-singe nicht mehr versalzen. Abwehr. Braut: »Nicht wahr, Paul, wir sah ren einmal per Automobil zum Stan des-erth« Bräutigam: »Nun· Schatz, so eilt das nicht!« Immer derselben Großkaufmann (tvelcher mit Fami lie zu einem Balle gehen will, zur Zofe« Und richten Sie unsere Rosa hübsch konkurenzfiihig herl« Erfolg. Dichterking (fiir sich): »Sieh, sieh, das Geschäft macht sich. Zwölf lyrische Gedichte hab’ ich der Reduktion einge fandt und --- dreizehn bekomme ich zurückt« Enfant terrible. Vater: »Wenn Du brav bist, Okto, bringt Dir der Storch ein Brüder chen!« Der kleine Otto: »Ach, der bringt’H auch, wenn ich nicht brav bin!« Hätt-liebe Leiden. Mein Weibchen von Laden zu Laden eilt, Sucht Blousem Röcke, Hüte, Auch fefche Jäckchen dazu und noch Stief’letten von erster Güte. Jch zahle, zahle immerfort, Weil ich ihr doch sehr gewogen; Und angezogen ist sie zuletzt, Doch ich . . . bin ausgezogen . . .! Im Bilde. A.: »Das Rauchen ist mein arößtes Vergnügen« B.: »Da bist Du also ein Vergnij gungö- Dampfek!« »»- i Höhn-er Zweit ( »WaTum ist denn der Meyer so stolz» jetzt?« »Ja, der ist Sonntagsjäger gewor den und meint nun er siehe immer in den WitzblätternR Appell Vertheidiger: »Meine Heeren Ge fchwotenen· geben Sie den Angeklag ten feinen sieben unerzogenen Kindern zutück!« (Leise in den Zuschauer-« raum): »Heu« mal, Jungen-W »Wisscn Sic, im Sommer ist ja die Ge gend janz passabeL aber im Winter muß es doch srlmudcrhaff hier sein« ,.Nce, da U es erst recht schön-« H »Aber wie o denn-" : YOU senn wenigstens treu Touristm o Cl v Dame: Finden Sie nicht, daß des eine Fuß größer als der andere ist? V e r kö n f e r: Im Gegenteils Its findt-, der eine ist kleincrl I » ,,Tn,3chne1der, der Rock paßt abes schon Um- netl« Herrschaftfaxcnl Jetzt bah« i die Hals-I weiht mit der Mitt"u vc1«wc(1,ssclt1'« -—— . .-—.- « F r ä ulc in A r It l i cb mnn Dienst man: Wie, Um Mmf wollen Sie, Um dass chäck imm drin Hotcl zu brin gen? Zic- sollten mir ro doch billiger lassen, ich komme doch jedes Jahr hierhers »Liebe: Fruind. du bist ern Schan kuppl« «I »Ja, bin ikl nur dein fu«-und weil is m Schafstums Din, oddcsr bin jck cui Schafsbqu weil kct drin Freund Um?« »Dir Männer sind nllr schlecht- Des laufen wieder zwei und schwatzen irgend weicht-n Ouatfdt, aber für mein Dem-C ölojtüm haben sie tciu Umständan