"·cdtmk schmissen-im Izu-i- kanmmgkh No. 574. Wenn ich en Rumpus mit den Philipp, was mein Hosband is, den, dann duhn ich mich so eckseite, daß ich mit jedem siakie, wo mich in den Weg komme duhi. Als e Ruhi kriege dann immer die Buwe est-än king un ich geb gar nickt drum, ob sie es verdient hen, oddek ob es nur soe kschennetel Prinzippeis is. So geht ei mich auch jetzt. Ich hen jeht schon e paar mal die Mensche im Allgemeine getohst un ich denke, daß es sot de Riesen auch ganz apptopoh is, daß die junge Fellersch ihren Schein kriege bahn. Die Winnnen un die Wenn sohks un die junge Mederchet hen schon von mich ihr Fett gekriegt un jeIt solle es auch emal die junge Fel lersch hen. Die Kids wisse hardlie den Disse eenz zwischen en ickeil un en Pennie, dann srage se schon sor Spendgeld Un was dnhn se mit den Geld, wo mer se in sein mütterliche Unverstand gewwe dnhts siiindh un Sohdes kause se un Papplorn un Schuhinggomm. Wenn se e wenig iilter wer'n, dann werd das Pavvkorn ausgekotk un an seines Stell komme Sickeretts, wo se an en Platz, wo mer in diesente Gesell schast nit gern menschene duht, schmohke. Wenn se noch e wenig älter wer’n, dann sind se mit ihren Spend geld nit mehr säitisseit un se streike sor e Rehs. lln wenn die ausbleiwe dnht, dann suche se sich en Schapp« Wo se e wenig Geld verdiene könne. Arn beste gleiche se in en Grohßerstohr zu schaffe, hikahs da könne se, wenn der Bahs nit ernm is, als e wenig nasche. Wenn se awwer erscht emal jede Woch e paar Dahler verdiene, dann kann mer es mis sie gar nit mehr stendeg Wo se früher in Siekrei ihre Sickerett ge schmohki hen, duhn se das ietzt nob lickx oss Kohrs kriege se manche Ohr feig daivr, alvwer. das duhi auch nit viel gut, se duhn es ennihan. So bei un bei reiche ie das glorreiche Ehisch von vergehn ,ahr wo ans die Kinner Raudies wer n Dann ders man sie schon gar nicks mehr sage, hikahs mer-i kriegt dann reikeweg en Ennser wietj Wenn du mein Weg nit gleiche duhst,z dann kannst du es ja sage, ich kann; mei Lewe auch mitaus dich mache.«s Mer sieht, das; mer doch den Kerzere· ziehe deht un hält sei Fehs schott. nimmt auch nit lang, dann ziehe EseJ mit e Mehdche erum, wo se ihr Schwieihart kahle. Dann komme se gar nit mehr heim Sobald wie se in den Siohr dorch sm, dann mieie se die kleine Schnattnos; dann gehn se in den Pickscherschoh odder in den Drogsiohr un dann kost es hier en Nitkel un dort en Deim un dann muß das Mehdche noch heim genomme wer n un als e Ruhl werd es dann so zwölf Uhr Nacht desohr daß der junge Herr heimkomme dahi Duht mer sich als Frau un Mutter bei den alte Mann beklage, dann heißt es: »O well, er is ja blos noch e Aid; laß ihn nor sein Fonn den« Jn e paar Jahre is er driwwer enaug un dann is er ahlrecht.« Seil wär mich auch en schöner Trost, awwer so fm die Mennsohls. Wenn es dann zu spät is, dann dubn se unser einem dasor blehtne. Well, awwet mer wolle emal e wenig weiter schreite. Aug den Kid werd en junger Mann un dann gebt es erscht recht los. Er ichssst sich e Peis an un wenn mer ihn sehn dul)t, dann schmohit er wie so en kleine Backose un noch e anner Ding, er muss sei stettie Schwiethart ben, wo er jeden Obend hingehn dubt un wo er zu Dehnzes un Parties un in den Schob necnme muß. Daß da die paar Dahin, wo et verdient dicht, nit lange. dazu braucht mer leine Brill. Er duht sor den Riesen wann un dann en Pump anlege: das meint «wann« seagt er die Ma und »dann« sragt er den Pa un die sin alle beide so gntnelstschert. daß se ihn das Fels wer nit tessjuhse iiinne un wenn se ihn nicls aewwe, dann dnht et sich wo annerschter das Geld dorge,«wo er es auchnit reduhr bezahlt un sei nellie muß der alte Mann ausponihr. Je t is- awwer dorchau snit gesagt, da se auch Zu ihren Schwtetdatt sticke, oh no, so ald se e annere sehn, wo e wenig autgueiiget is» dann werd das erschte Mehdche gedcappt un se gehn mit den neue. Wieviel Tbräne tin-Markte das mache dicht, da gewwe die Lautduwwe nickt drum un i« den Nehmt von Käseö gehört, wo sogar das4 Hiene Mehdche davon gen-ißt hat, wie« »er seine Iteind hat sihe lasse, awweH iinstett ihn en Kict in die Pehnts zu: igewwh war se noch zu Daht getietelt, jdaß sie ihn kriegt hat. So e dummes »Mehr« duht gar nit sehn. daß sie es in ’e totze Zeit gradfa gemacht kriegt un iauch den Tschiebie triege duht. l Die Buwe fühle arig praut iwwerz ihren Suckzeß un keins von die altes Leut dehrt, ihne ebbes zu sage, bitahs sonst deht so en Feller einfach sei; «Suhttehs nernme. wenn et eins hat un » geht un tacht sich e annetes Bahrding haus. Damit reißt mer answer nur die Leut die Mailer auf un Jedes duht die alte Leut hlehrne; daß se emal denke dehte. der freche nicksnußige Lauibuh tsnnt doch mehbie auch da for zu blehme sein, so ebbes gibt es nit. Ei heißt dann einfach: »der Bub is ahlrecht, awtver die Alte sin ball hettete, trehsige alte Dotschmiinner.« No, Mister Edithor, ich wischt ich hätt liewer fiir jeden von meine Buwe drei Mehdercher; die sin«doch um Hunnert Prozent iesiger zu mennet sehe, als wie die verdollte eingebildete Bunde; mit die is gar nicks anzufange Mit beste Riegards Yours Lizzie Hanfftengel Die Erst-essen »Mit verächtlicher Miene warf mir » der Graf zehn hundertmarischeine . einzeln vor die FüßeX ! »Und was sagtest Du?« ! »Den Graf sagte ich, Sie sind ein Scheinwerferk Schmuck-tut ! Die allergrößten Fachgelehtten I Sind meist seht schlechte Lachgefährten. ; - Mi-. - «Wissen möcht’ ich wozu beim Te lephon zweierlei Drähie sind, dünne und dicke!'« FWahrscheinlich gehören die dicken für die SchwerhörigenX i Ist-renns. Gattin: »Höre nut. Alired, wie die ? Telegraphendrähie heute brummen!« j Gatte: Wird doch nicht etwa ein Telegramrn von Deiner Mama einleu fen?« i - - -—-.-«.. . vorm-« l Ren-vermählte »Ich glaube mein ! Mann ist ein ganz boshaftek Mensch Als wir zur Trauung durch die Kirche schritten, sagte et: »Na, Schatz, wie gefällt Dir dieser Kreuzgang?« H l Practisch «Det berühmten Batfußtänzerin hat es hier also nicht gefallen?« »Mit » der hat man Glasfcherben auf die Bühne geworfen!« --.--— -.--. »Wie, Ihre Verlobung mit der reichen Vanherötochter ist schon wieder aufgeho den«-" »Im es warin goldener Traum!« S i e Wie konntest du gegen mich Zcu ais ablegen, du Miit-vieh, dazu warst du doch nicht verpflichtetl Er: «a. es Ivar aber 's erste Mal. baß ich wahrend unserer zwanzigjährigeu Ehe zu Worte kamt . Eii län de t: Tun Sie tauchen, mein räuleicfs D a m c: Nein. mein Herr. E na l ä n d c t: Dann fein Ihnen meine Pfeife wohl auch sehr viel unaqu ne ins ame: Ich muß gestehen. ja. - Enä län de r . Das fein schade. avek te werden sich müssen gewöhnen an das, weil Sie sehr gut gefallen mir nnd ich Sie werde heiraten Vormund-. Von Dr. J. Wiese. Unter allen Städten Deutschlands nimmt Dortmund nach Alter und Ent wicklung eine der ersten Stellen ein. Seine Entstehungsgeschichte ist reich von der Sa e und Dichtung umwoben, nnd bereits er Sagentreis, der sich an die Person Karls des Großen knüpft lennt Dortmund. Urkundlich wird dieses uralte Gemeinwesen zuerst im neunten Jahrhundert erwähnt. Schon I im J te 1000 wird es als wichtige Oande zstadt genannt; sie hatte um diese Zeit schon eine königliche Zoll- , und Mänzstätte, in der viele Könige " Geld prägen ließen. 1220 verlieh der » König Friedrichii. der inzwischen start befestigten, von hohen Wällen und mächtigen Stadtmauern umgebenen Stadt die Reichsunmittelbatieit, und stolz prangten von nun ab an der Oftenpsorte Doktmunds dic- Worte: Wiederholt hat Dottmund diese Un abhängigteit mit starker Hand zu wah ren gewußt, besonders in der berühm- - ten Dortmundek Fehde, die es gegen Graf Engelbett von der Matt (1389’s aussechten mußte. Jn achtzehnmonati get Vertheidigung setzten sich dieDott- : mundet auf das entschlossenste zur» Wehk, und die Stadt blieb Siegerim wenn sie auch dem Feinde ein »steies Geschenk« von 14,000 Gulden machen mußte. » Jn der Folgezeit ist Dottmund be-? sont-ers berühmt geworden durch sein» Stadtrecht. Wie wir gerade irn west: sälischen Volle ein vorzuqsweise ausge lsilbetes RechtsgesühL ein überlegenesI Rechtsbewußtsein finden, und das zähe Voll »der rothen Erde« noch heute diese Eigenschaften nicht verloren hat« so war es vorzüglich ausgebildet und wurde von dessen Kolonisten in biik Ordensländek, u. a. bis Dokpat, ver pflanzt. Auch besaß Dortmunb schon seiibzeitig das Marltrecht, und ein-. Hundelsstraße führte iiuee Dortmund in das Herz von Sachsen, wo sich die alten Beegwerte befinden. Die reichen Dortmunber Kaufleute schlossen sich zu einer Gilde zusammen, der »großen Gilde«, der ,,Reinoldsgilde« und iibten nach außen bin eine ganz gewaltige Macht auf-. Eine bedeutsame Rolle spielte die Stadt im Mittelalter als Sitz der Ferne. Der Freiftnhl von Doktmuud war ein HauptstuhL d. h» er hatte dås Vorrecht, die Freigtafen, Schäfer und Wissenden zu Kapiteln zu bekuer und zu gemeinsamer Beschlußfassung zu veranlassen. . Zwar verlor Dortmund durch den Reichsdeputationöschlnß UROIV seine Selbständigkeit als freie Reichsstadt, aber wenige Jahre daraus, im Jahre Plö. kam es durch den Beschluß des Wiener Kongresses an den preußischen Staat, und nunmehr beginnt die groß artige Entwicklung der Stadt zu einem deutschen Manchester. Dortmnnd, das im Jahre 15200 noch nicht ganz 4000 Einwohner, im Jahre 15220 66,544 Einwohner zählte, hat bente eine Einwohnerzahl von 221.000 Köpfen. Das ist hauptsächlich dem siegreichen Einzug derJndustrie zu ver danken, und diese wiederum konnte nur einen solchen Aufschwung nehmen, wo die Gewinnung von Eisen und Kohlen die Errichtung von Fabriten aller Art so außerordentlich begünstigt bat. Steht doch das westsälische Steintob lenlager nach der Größe seiner Produk tion und der Zahl der iin Bergbau be schäftigten Bergleute an der Spitze ver Mineralreviere des europäischen Konti nents. Mit dem an seinem Stadt treise liegenden Hörbe, das demnächst eingemeindet werden soll, befindet sich Dortmund unter den industriereichen Städten Westsalens an erster Stelle. Hier sehen wir Zeche an Zeche, Hochofen an Hochosem nnd der Horizont ist, wo hin man auch immer blicken mag, wie liniert von Schornsteinem die mit ih rem Qualm die Lust verfinstern. Eisen- und Stablwerle mit gewaltiaen »KaPitalien und Tausenden von Arbei « tern, Briictenbananstalten, Maschinen fabriken, Walz- und Hammerwerke verarbeiten die unterirdischen Schätze des eigenen Bodens und anderer Län der zu Erzeugnissen, die den Ruf der Dortmrtnder Eisenindustrie über den ganzen Erdball verbreitet haben. Dortrnund genießt aber auch einen berechtigten Ruf durch feine Bierindn ftrie; feine 22 Brauereien versorgen nicht nur einen großen Teil von Nord todt-Deutschland Holland, Belgien, Frankreich mit dem vorzüglichen Stoff, fondern auch in überferifchen Ländern weiß man das Dortmunder Bier wohl zu würdigen. Und wenn früher für den 21. Februar· den Tag der Rath wahl, ein besonders ftartes Bier. das »Peteröbier«, gebraut wurde, fo gibt es, wie alle Befucher Dortniunds bestä tigen können, auch heute noch dort ein Bier von folcher Stätte und Güte, daß ’in einein beftimmten Wirthshous der Wirth dem rerndling ohne weiteres den Genuß eines dritten Glafes ver sagt. Zuk wirthfchaftlichen Entwicklung nnd zur Hebung des Verkehrs hat in hohem Maße der Dortmunder Hafen heimtragen der im Jahre 1899 voll endet und eingeweiht wurde. Das Hafengebiet der Stadt liegt im Norden, und etwa drei Zehntel Meile von der Stadt entfernt geht der Dortmund Eins-Konnt in den Hafen über, dessen ganzes Gelände von einer Eisenbahn durchzogen ist. Von dem sogenann teii Kanalbafen breiten sich verschiedene Stichhåfen nach-Osten und Westen aus. Die sämmtlichen Stichhäsen haben eine Wafsetspiegelbreite von 200 Fuß und Hei- Kiiniii eine Tiefe von 7 bis 8 Fuß. An den beiden Ufern des Stadthafens sind große Laqeihäiisei erbaut worden. ; Doktniund ha! fiir den Hafen nnd seine Nebenaiiiage bedeutende Opfer ge bracht aber die Entwicklung des Bek tebks aus dem Doitinund- Eins- Konnt bat auch alle Hoffnungen iveit über troffen so daß sogar die von vornher ein iiinsangteiche Anlage schon ietzt ei net Erweiterung bedarf, utn die Mas fengiitek, die hier zusiiniineiiströmem snoch schneller als bisher auf den Kanai und von da auf das Weltineer beför dern zu können. Bei weitem die größte Gütermenae bringt das Erz, das die drei industriellen Werke Union, Hösch und Phönix (Hörde) iiber den Kanal beziehen (int letzten Jahre 573, k105 Tonnen); nach dem Etzderlehr lommt der Sand, aus diesen solgt das Hauptaussuhrgut die Kohle, dann ver arbeitetes Eisen aller Art, schließlich Produkte der Landwirthschast. Jm übrigen ist hier arn Hasen aus Acker land und Wiesengrund, weitab von der See, mitten im Binnenlande durch den Unterne mungggeist einer aufblühen den Sta t eine Landschast geschossen i:-orden, die auch von Natursreunden gebührend gewiirdigt wird. Wer längere Zeit Dortmund nicht betreten hat und heute auf einer der tzahlreichen Eisenbahnlinien, die das Industriegebiet durchziehen und um sponnen, die altehrioiirdige Trernonia betritt, wird es init besonderer Freude begrüßen, daß an Stelle des alten Bahnhoss, der die Stadt in 2 Theile theilte, ein neuer entstanden ist· der ein Ultusterbeispiel technischer Kunst dar stellt· Dieser mit großen Kosten aus gesiihrteMonumentalbau hat eine vor zügliche Verbindung zwischen den ein zelnen Stadttheilen bewirkt und die weit ausgedehnte Stadt erst zu einein Ganzen vereinigt. Erinnern auch hier und da unregel mäßige Straßen, Gassen und Gäßchen noch an die Zeit des Mittelalters, so würden doch eine ganze Anzahl von Gassen im Stadtinnern mit gewalti gen Mitteln zu Verlehrsstraßen umge wandelt, die einer Großstadt würdig sind. Neben den Spuren tleinstädti schen Wesens aus früherer Zeit stoßen wir aber auch auf breite, menschenge füllte Straßen mit vornehmen Palä . sten und hochnwdernen Geschöstshäu fern. Zutnal das ehrwürdige Wahr zeichen der Stadt, das Alte Rathaus, der älteste Bau seiner Art in ganz Deutschland und das hedeutendste und : baugeschichtlich wichtigste Denkmal der DortmunderProfantunst-— es stammt Iaus dem ersten Viertel des-la Jahr hunderts und war ursprünglich das »Haus der Vornehmften Und Reichsten der Stadt, der Tuchmacher oder Ge lvandschneider —- hat durch den ihm iangegliederten monumentalen Neubau der Sparkasse, in die ein gut-Theil von dem Segen einer blühenden Industrie i strömt, eine tünftlerifch treffliche.Aits Igestaltung und die dringlich erforder liche Erweiterung gesunden. Freiwillii ge Beiträge der Bürgerschaft ermög lichten den Bau des von Diilfers Mei sterhand entworfenen Stcidttheiiters: es-« gehört zu unsern besten modernen Theaterbauten. Ein vornehmer Bau in; Nenaissancestiil ist das Haus der Reiche-baut Seit der durch die rapide Entwicklung Dortmundg nothwendig gewordenen Verlegung der Ober-post direktion von dein stillen Regierungs städtchen Arn-berg. der ,,Perle des Sauerlandeg«, nach Dortmuud hat die Postvertoaltung sich hier ein eigenes imposantes Heim am Hiltropaall ge schaffen. Von anderen öffentlichen Ge häuden nennen wir noch das schöne Kreishnus, das ganz von Gnrtenanlas gen ningedene stödtische Waisenhiius, das Amtsgericht, die Oberrealsehule, das Realgymnasium, das Gnnmasium, dasLandgerichtsgebäude, das nördliche nnd das siidliche Stadtbad n. a. Eine großartige Anlage ist der städtische Schlacht- und Viehhos Dortmund5, dessen Viehmärlte ebenso bedeutend sind wie die Frucht- und Esseltenbörse, die im Börsensnnl abgehalten wird. Zu geistlichen Musilnnssiihrungen wird die mit einein ganz hervorragen den Orgelwert versehene Synagoge gern benutzt· Von den sechs evangeli schen Kirchen nennen wir die Bauw tirehe und die Johanneslirchr. Von den sechs latholischenKirchen derStadt stammen vier aus demMittelalter. Die jüngste von ihnen ist die Petrilirehe, als gotischer hallenbau ini Jahre 1516 vollendet. Die Propsteitirche, nicht weit vom Markt, ist nebst den anschlie ßenden Gebäuden der Ueberrest eines ehemaligen Dominilanertlosters. Den besonderen Stolz der Bewohner bildet die Reinoldilirchr. Diese sist reich an guter Glasmalerei und hervorragen den Werlen der Bildhauerlunst und Schniyarbeiterh die mit löbltcherSor - salt erhalten sind. Der Thurm ist fn neuester Zeit wieder errichtet an Stelle des alten, der im Jahre 1660 einstürz te. Jnsolge der gründlichen Wieder herstellung prangt jelit das Gebäude in alter Pracht und gehört zu den Perlen mittelalterlicher Kunst Westfalens. Eine Chicagoek Zeitung sagt, jedes Jahr mache jemand die Entdeckung, daß Chicago ein Sommerekholun s ort fei. Der Entdecker ist wohl - t· Cont. s Die Größe des Thierkörpers. Die englische Expedition zur Unter suchung des gebirgigen Innern von. Neuguinea hat dein Kensmgton - Mu eum 14,000 Bogeldälge und 300 - hierfelle geschickt, unter denen sich die le Stiicke von wissenschaftlicher Bedeu 1tung finden. Unter den ersteren be finden sich der Balg eines dunkelgrü nen Papageis, der vom Schnabel zum Ente des Schwanzes 73 Zin. mißt, also in bezug auf seine Größe in Wett bewerb treten kann mit den kleineren Kolibriarten. Gerade unter denWirbel thieren findet man Größenunterschie de, die außerordentlich auffallend sind; im Lichthofe des genannten Museums steht unter dem Riesen der Thiertvelt, dem indischen Elefanten, eine kleine Winrperspitzmaus, die mit ihrer Rumpflänge von nur 4 Zm. das klein« ste von allenSäugethieren ist; und doch haben beide Thiere, der Riese sowohl als der Zwerg, denselben Grundplan im Aufbau ihres Körpers-, dieselben K,nochen Organe und Gewebe Man geht wohl nicht fehl, wenn man so wohl über-große Körperformen wie auch solche Zwerggebilde als Grenz iiberscheeiiungen ansieht. Die Riesen körper eines Diplodocus und Braut-J saurus haben ebenso aussterben müs sen, wie bie Fleischmassen eines Nil »pferdes, eines Nashorns und Elefan ten nicht mehr in die heutige Zeit zu passen und von der Natur auf dem Aiissterbeetat gesetzt zu sein scheinen; sie haben eben im Laufe der Stammes eniivicklung ein Maximum an Masse erreicht, das mit der geringeren Be weolichkeit und der Schwierigkeit, sie durch Nahrung zu erhalten, entschieden tleinenFormen gegenüber im Nachtheil ist. Umgelehrt können abnorm kleine Arten in einerFamilie von Thieren als Kümmerfornien aufgefaßt werden, wenn auch die Ursachen für die Ent stehung solcher Zwergarten noch sehr unbekannt sind. Bekannt isi nur, daß Hunger und Unterernährung im allge meinen -— bei Krebsen, Lurchen u. a. ist das experimentell nachgewiesen — qur Entstehung kleiner Rassen Beran lassung geben kann; allerdings pflegt idaun aber die Möglichkeit, reichliche Nr hrung zu gewinnen, bald wieder zur Herstellung normaler Körpergröße zu fuhren. Auch wissen wir, daß das Fehlen oder Vorhandensein gewisser Organe auf das-Wachsthum nicht ohne Einfluß ist; so entstehen Entwicklungs siiirungen bei jungen Hunden, denen die Schilddrüse entfernt wurde, und die Thiere bleiben llein u. kümmerlich. Aber selbst in bezug aus die Geschlech ter herrschen bei einer und derselben Art ost die wesentlichsten Größenun terschiede. Bei den Fischen, besonders beim Aal, bei den Lurchen, denSchlan gen und Schildkröten und den meisten großen Echsen ist das Männchen durcknveg kleiner-, ebenso bei vielen Bö gcl;r. Nur bei den in Polygamie leben den Hijhnervögeln nnd Straußen ist es umgekehrt Auch bei den in Vielehe lebenden Säugeihieren, vor allem bei den Wiederkäuern, den Zahnwalen und Robben ist das Männchen größer als die Weibchen und dadurch der gebotene Vertheidiger seiner Familie; bei den Ohrenrobben soll das Männchen sechs nial so schwer sein wie das Weibcken, und bei den großen Pottwalen ist das Männchen doppelt so lang Unter den niedernTbieren ist ebenfalls in der Re gel das Männchen das kleinere von beiden Geschlechten; dag steht auch hier im Einklang mit der Lehre, daß die Schasfung des weiblichen Körpers mit der Kompliziertheit seiner Organe an die Natur eine viel größere Ausgabe telle als die Produktion des männli men, der im allgemeinen einfacher ge sbant ist. Das geht so weit, daß man bei niedern Thieren vielfach Zwerg miinnchen findet, die sich durch ausfal lend geringe Größe vor den Weibchen auszeichnen. So ist bei einer tropi schen Kreuzspinne (Nephila iinperiiilis) das Weibchen zwölfmal so groß wie das Männchen und 1350 mal schwe ret, und bei manchen parasitisch leben den und im spötern Alter sestsitzew denKrethhieren leben die Zwergmänns then wieder parasitisch auf oeni Weib chen, bei einigen Würmern sogar im Innern des Körpers der Weibchen, wo sie in der Nähe der Eierstöcke schma rohen; den Zwergmönncben der Räder thiere sehlt vielfach der Darm, und sie sind deshalb nur zu einem wenige Stunden dauernden Dasein ins Leben getreten. Ueberall tritt das Bestreben in der Natur hervor, die Mutter tör perlich besser auszustatten als den Va ter: nur bei wenigen Thieren ist das Männchen bedeutend größer, so bei den Wasserspinnen, bei manchen Hirsch und Riesentäsern und wenigenSchmet terlingem in der Schönheit Und Aus stattung sind dagegen die Männchen den Weibchen sast immer über, sowohl bei den Insekten als auch vor allem bei den polygam lebenden höheren Tieren. cine neue Theevflanze. Eine seit mehr als 100 Jahren den Boianiketn bekannte, schon 1775 von Niebuhr und Forstal beschriebene Pflanze soll, wie der englische Chemi ler O. Orden behauptet. dazu berufen fein, dem Thee, den uns China und Hinterindien senden, empfindliche Konkurrenz zu machen. Es handelt sich um die Blätter der Luth- wuchs-, eines bis zu drei Meter hohen und starken Strauches, der in Ostafrila von Abessinien bis nach Natal, in den Nilliindern und in ganz Arabien theils wild vorkommt» theils in ausgedehnt-n Plantnoen angebaut wird nd ais geschätzte Arzneipslanze eine wichti gen Artikel im Binnenhandel dieser Länder bildet. Die bis fünf Zentime ter langen, lederartigen Blätter, von den Eingeborenen Kot genannt, ent halten ein mit Cosfein nicht überein stimmendes Altaloid und werden ent weder gelaut oder zur Herstellung ei ner trinkbaren Abkochung verwendet, die leicht berauschende und gleichzeitig stan anregendeWirkungen hat, so daß die Eingeborenen diesen Thee besonders dann trinken, wenn sie lange Mötsche vorbnben oder sich für andere große Anstrengungen vorbereiten, die sie dann mit Leichtigkeit bewältigen. Die ty«-ktts-1 vertritt also in Arabien den Cocastrauch der Peruaner. chen wurde aus sie aufmerksam, als er auf einer Reise in Asghanistan in gast freien Familien einen Thee von beson derer Feinheit des Atomas vorgesest erhielt, der sich dann alsKat entpupp te. Namentlich bei Neuralgien soll dieserThee eine ausgesprochen schmerz stillende Wirkung haben. Die Steck linae der Pflanze werden, wenn sie drei Jahre alt geworden, bis auf die Endtnospen entlaubt, woraus die im nächsten Jahre sich entwickelnden jun gen Aestchen als Icat moubakroii ge sammelt wetden. Als noch seiner, nußartig schmeckend, gelten die im nächsten Jahre wachsenden Triebe, die l(:tt, misshimi genannt werden. Der neuartige Thee kommt seit kurzem aus dem Lr-ndoner Markte zu Preisen von This 2 Schilling auch in den Klein handel und wird vielfach als schlaf verscheuchendes Mittel benutzt. stritten-few Wer glaubt wohl, daß vor ungefähr 200 Jahren grüne Erbsen noch so ein seltener und theurerLeckerbissen waren. daß sie nur auf die Tafel ganz Vor nehmer lamen? Und doch ist es so. Noch itn Jahre 1695 wurde in Frank reich ein Maß grüner Erbsen, die vor Mitte Mai kaum zu erhalten waren, mit 150 Mart bezahlt. « Sie waren aber auch die Leibspeise Ludwigs XV. von Frankreich Um sie ihm, wenn er bei der Marauise von Pompadour spei ste, vorsetzen zu können, ließ diese durch den Polizeileutnant von Paris alle jungen grünen Erbsen auf den Märk ten auslaufen; denn sie wußte, daß, wenn sie den König damit bewirthete, er ihr diese Aufmerksamkeit mit einem ,Erfüllen aller ihrer Anliegen siir ihre Giinstlinge zu belohnen pflegte. Die Finanzpächter Frankreichs setzten da gegen einen Stolz darin, die erste Schüssel Zuckererbsen im Jahre zu es sen und ließen diesen Genuß sich oft s800 Franken kosten. 1696« schrieb Frau von Maintenon: »Das Kapitel von den grünen Erbsen ist noch immer an der Tagesordnung Die Ungeduld, welche zu essen, das Vergnügen, sie ge gessen zu haben, und die Sehnsucht, noch mehr davon zu essen, sind die drei Hauptpunkte die von unsern Prinzen seit vier Tagen abgehandelt werden. Es gibt Damen, die, wenn sie beim sKönig zu Nacht gegessen und tiichtig gegessen haben, zu Hause noch vor dem Schlafengehen eine Schüssel voll griiner Erbsen verzehren auf die Ge fahr hin einer derben Unverdaulich leit. Es ist eine Mode, eine Wirth; nnd es ist nicht die einzige« Jn Eng land, loo man sie wie die Kirschen und feineren Gemiise aus den Niederlanden bezog, galten sie zu der genannten Zeit gleichfalls den Damen des Hofes als der töstlichsie Leckerbissen Keine Sekunde geht leer vorüber Jn der Wochenschtist »Die Aktion« veröffentlicht Max Brod folgendes Gedicht: Welt - Erlclien Keine Zetnnde geht leer vorbei, an Veisvielb: gerade in diesem Angen tiet Wird Jemand gevoren vielleicht in Mozamviaue, Oder vielleicht im llrivatd von Para gnan. Cz gibt keinen Moiiient, in dein Niemand stiii·ve, Niemand wild nm ein Miidelien tviirlie Und Niemand selmsnilitsvollc Klänge tVielteiitit in Tentselitnnd an Toriei, Vielleicht ans dein Stern Ali-tin llrsae Minoris , An eine aitmle Ediönlieiti siinge.... » Jetzt, während dn diese Zeilen siehst nnd verstehst Entzissert irgend ein Forscher ein Pa liinvsest. Wo? Ja, das weis-, ich nicht, das ist aneli einerlei. Sicherlieli geschieht es jetzt. Und irgend too gründet sich ein Verein, Irgendwo sitzen Männer beim Wein Irgendivo ist Jemand verzweifelt und iskiim, . » , Irgendnm wifrd ein lteiszeiter Wunsch er iillt. Jede Selnnde ist wichtig site irgend wen. Keine bleibt leer, dass miiszt du« versteckt Wirst selvst dann jede um«-i finden, Dich an jede liebevoll binden. Unansliörlich gerührt nnd gespannt Fühlst dn dich dem Welt-Ganzen ver wandt- · « Großer Ereignisse Zeitgenosse. Steigst du zur Lftseisbeth Sprosse M Sprose · ———-’ Dem Studienplan der Marinealas demie wird die Redekunft als Lehr fach hinzugefügt Hoffentlich wird den angehenden Seehelden auch die viel schwierigere Kunst des Mund al tens zu recht-et Zeit beigebtacht. as wäre, wie berühmte Beispiele lehren, sehr viel wichtiger.