Æmk Ochrkkbtbrikt von E TUUX IMMUYPL ; « Ro. 571. Jch kann Jhne sage, ich hen schreckliche Dage verlebi, wo ich die Suspischen gehabt hen von wege den Philipp, wag mein Hoshand is. Es is ja gut genug, mer sann die Fahrt scveniellersg nii alles glauwe, awwer in meinem Käs is es das rechte ge wese. Wo soll sie denn her gewißt hen, daß der Philipp e Schwieihart hat« wenn es nii wahr gewese wär? Wisse Se. Misiee Ediihor. wenn ich auch keine von die allerschcnariesie sin, weiß ich doch soviel, daß sich en Mann nii ausfickse duht un sei Fehs schehse duru n e Aahrnehschen in sei Ratten hohl stecke vuht —- jehs, das duhi et, die Miß Gunietschblnm, wo en seckend Kasse-I von die Wedesweilekn ihre Ehniie ihren Oniel is, hat ihn an die Siriii gesehn, wenn er e Karnehschen in sei Boitenhohl gewohte hat — well, ich hen also gewißi, daß en Mann nii das alles dnht. wenn er nit e Schwin hari hat. For mich dnhi er ieine Kahrnehfchen wehte, nat bei en lange Schatt. Un denie Se nur emal an, ich hen auch Perijuhm an sei Henker schiis genohtißU Ich hen awwer noch e annere Diskowwerie gemacht: Er duht auch nii seine Schnusfbaas mit nennne, wenn er an die anmen iahie duhtk Weil, wenn das bei den Philipp iein fchnhkes Sein is, daß er irehsig geht« dann möcht ich es wisset Wie et das letzte mal von sein mistieeiusse Ttipp heimkomme is, da hen mit osf Kohrs schon all ins Bett gelege, awwek ich hen nit schlase tön ne, ich sin zu eclseitet gewese. So hen ich denn meine Ohre gespitzt un hen alles höre könne, was vor gange is. Jn die etschte Lein hat et sich sei Schnufibactg getiictelt un hat wenig stens siwwezehn Schnusss in einen Steing getäckelt, den Weg hat ee wid der ausmache wolle for was er gemiszt hat: sehn Se, wenn e menschliche Nos an so ebbes gewöhnt is. dann dnht se eebellisch werde un htiillt nach Schnuii wie das Aamel in der Wieschte Saeah nach Wasser. Well wie et sein Ge sichtsdotspkuna sättisseit gehabt hat,« da is sein Dokscht an die Neid lomme. Er hat sich en ganze Hiep Battele aus die Eishacls geholt un nach den Spied,( wie die Battle geohpend sin worde,· muß er en ganz bakhakische Dotscht gehabt hen. Wie das Battelöfine in etwas grössere Zwischekäuine toinme ig, da hat er gestatt zu wissele. Der Philipp hat nie nit in sei Lewe singe könne« das is eine von die viele Gabe, wo ihn die Mutter Naduhk versagt hat -—— awwer wissele hat et gar nit ge« könnt un soe den Riesen hen ich auch trotz mei musikalische Ohre den Tuhn nit ausmache lönne. Awwek es is doch ennihau strehnsch un susoisches, wenn en Mensch edhes duhn will, was et gar nit kann. Well, damit war sein Ptohgkamm awwer immer noch nit Miit-. Beicht dasz er ins Bett gange is, hat er auch noch en Etempt ge macht zu singe. Das Lied ben ich auch nit getennt, awwet mit einem mal höt’n ich wie er singe duht «holde Susanne«. So das hat es iot mich gesettelt. Also Susanne heißt das Frauenzimmekt Well, es is Zeit, hen ich zu mich gesagt, daß ich die Ge schicht emal stappr. Jch den gar nicki gesagt, bis sein Ausgehdag komme is. Wie gewöhn lich hat er sich wtddee in en große Schebp ausaeiickst un wie er noch bei den Schehse war, sin ich schnell zu die « Wedesweilekn gelause an hen die ge sagt, se sollt emal teiteweg komme, ich : wollt se mit wo hin nemme un ich deht fte an den Weg alles ecksplehnr. ! Neigierig is ja die Wedesweilern im- » mer un wenn es edbes auszusinne gibt, dann is se immer reddig. Nach e paar Minnits is se auch bei mich gewese; mer hen uns ganz still verhalte, bis der Philipp aus den haus sort is. Dann sin mer nach geschnielt. Mer hen uns immer in e Distenz halte miisse, bilahs ich hen doch nit gegliche, »daß uns der Kunnesehn sollt. Die Wedesweilern is puttiaier sor Neu gierde gehostet. Jch hen awwek nicks gesagt, bis nach so ebaut e halwe Stund wahte der Philipp in e haus enei geschniett is. Jetzt hen ich zu die Wedesweilern e lliene Brest gemacht. Sie hat mich ganz ruhig zugehört un wie ich sertig gewese sin, da hat sz gesagt: »Lizzie ich tann nit annersch ter leigele, es duht leinder suspisches gucke. awwer besohr, daß ich so ebbes von mein Hosband denle deht, deht ich mich doch noch emal lang besinne-· »Das hen ich auch gedahn, hen ich ge sagt, un ich sin sogar bei die Fohrt: schenteller gewese un die hat mich eck siicltlie das nämliche Ding gesagt.·' »Du machst mich stel, hat die Wehes weilern gesagt, un wenn ich das ge wißi hätt, dann wär ich nit mit dich gange; ich hen e bessere Opinjen von dein Hosband; der is sättisseit, wenn er in sei Haus sei Ruh un in unser Haus sei Bierche hat un sein Schnusf in alle Beide«. Well, hen ich gesagt, du kannst seht sage, was du willst, ich sin ietzt hier un jetzt sind ich aus, was es is«. Jch stn in das Haus gange un sm obstehrs un da hen ich an e Dohr e Sein geneohtißt, wo es dran» gesagt hat: »Joe Schwingbein, Dehnz« zing Etademie«. Jch hen die Bell ge runge un da hat einer die Diehr auf gemacht un bat mich inseit gelasse un da hen ich mein alte Fuhl gesehn, wie er mit e Lehdie, wo wenigstens zehn Jahr älter gewese is wie mich, en Schattisch gedanst hat un der Mister Schwingbein hat das Peieno gespielt· Jn den Ruhm ware noch drei odder vier annere Schentelmänner un ich hen dann ausgesnnne, daß der Phi lipp sich e wenig in die neimodische Dehnzes ettjutebte hat wolle un hat sich von den Mister Schwingbein un seine Frau instroctte lasse! Jch hen arig emberrest gefühlt un hen mich widder enausgeschnielt, mitaus daß mich der Philipp genohtiszt hat« Ich hen gesehn, daß ich en Fahl aus mich gemacht hen un hen dieselwe Minnit mein Meind ausgemacht, das; ich das Wort Schellusie aus mein Dicksche "nerrie ausiotte wollt. Mit allerhand Achtung Yours Lizzie Hansstenget .-—— Der virsichttqe haust-nich Er: »Da Du nlfo heut« selbst zu kochen anfangen willst, habe ich Dir ein Buch als Angebinde mitgebracht.« Sie: »Gewiß ein Kochbuch.« Er: »Nein» — Erste Hilfe bei Plötz lichen llngliictsfällen.« Beim Wirt sen-aimen. X »Ich möchte Sie um etwas bitten, hoffe bestimmt, daß Sie es für fich be halten!« - » »Gem, mit dem größten Bekann gen!« »Leihen Sie mir 50 Mart!« »Gut. die werde ich für mich be halten« Eulant terriblr. Tante (erzählend): »Vor Wuth habe ich mit den Zähnen getnirscht!« Der kleine Neffe: »Mit den neuen, Tante"?« Schünelretmlicher Mist-les Die Gentlernen bei Regenwetter Sind nur des Flirteg wegen Retter Heirathsanttas. ; Junge Wittwe, Mutter von acht Kindern, des Alleinfeins müde, fuchtI passende Partie. still-ti Gläubiger-: »Endlich treffe ich Siel einmal zu haufe, Herr Sitffel Da l werde ich heute doch mal mein Geldj bekommen!« Süffeh »Mein Lieber-, wenn ichl Geld hätte, wäre ich nicht zu Haufe!« wHJWWHMHIHLUWJUMWUII l lä. k R ich t c r : Haan Sie außer diesem noch einen Wunsch? Zum Tod Verm-Uns Ia, —- lassen Sie sich nachher iük mich hänge-It .——..—.—- » ..-.... ·—.-.—.--».., Warolko und seine Krieger. Angesichts der neuesten Kämpfe in Marollo ist es vielleicht nicht unan gebracht, einiges von der Kampfes tveise der Mauren zu erzählen. Ja Mattollo ist jedermann Krieger, fo bald er sich im Besitz einer Waffe befindet. Darum ist das höchste Ziel jedes Mauren ein Gewehr. Es lommt ihm dabei zunächst nicht darauf an, « ob es auch trifft. Die Hauptsache ist, daß es tnallt. An diesem Geräusch hat der Maroltaner eine unbändige Freude, wie er überhaupt starke Töne liebt. th ist das Lieblingsinstrument die Trommel. Immerhin wissen die Mauren, die mit Europäern in Ver bindung gekommen sind, denWertheii s necs modernen Gewehr-s zu schaden s und in den Kämpfen um Casablanca » haben sie eg baldgelernk auch zu tref sen. Die Gewkhte, die man im Besitz Ver Eingeborenen findet, sind von über raschender Mannigfaltigkeit Da ist zunächst der alte einheirnische Vorder lader mit dem turzen reichverzierten geschweisten Griff und dem trichtersör- - mig endendenLaus, der zumTheil noch mit Steinschlofr arbeitet. Dannsind da sämmtlicheGewehre, die in Europa einiual ausrangiert wurden, vorn Chassepot an bis zu den neuesten Kon struktionen. Der Araber ibt den Systemen herrliche Namen. " o heißt das Steinschloßgeweht: Vater des AugenlidesL Andere heißen: Vater der Kapsel, des Hebels· des Dorneg usw. Besondere Heldenthaten erlauben dem Besitzer, eine oder mehrere Trod: deln am Gewehr anzubringen. So sehr er die Flinte liebt, so we nig hält er sie aber sauber. Besonders bei der eigentlichen Truppe befinden sich die Gewehre in jammervollem Zu stande; verrostet und verbogen, so daß esJ lein Wunder ist« wenn der Soldat sich vor der eigenen Waffe fürchtet, wie ich selbst beobachten konnte. Sie tlennnen meist den Kolben gegen den Magen und drücken seit abgewandt-ein Kopfe los. Sobald die Kugel im Lauf ist, überlassen sie es Allah, ob sie ihr Ziel findet, und es scheint diesem gleich zu sein, ob sie sich bei ihrem Lauf in einen Feind oder Freund ver irrt. Bei den Kacnpfspielen ist den Marollanern der Gebrauch der Platz patrone fremd. Nur bei Vorderladern stopfen sie einen Papierpfrovfen bin ein. Oft thut aber auch ein Stein die selben Dienste, und dann tnallt es besser. Bei der Pattion der Mauren fur das Schießeisen ist der Waffenhandel das beste Geschäft, das man in Ma rolto machen kann. Er wird alsJ Schmuggel in reichstem Maß betrie ben. Die Strafen sind nicht so hoch, daß sie abhalten könnten, bei diesem Geschäft mit einem Gewinn von ein paar Hundert Prozent zu arbeiten. Jch habe von den witziasten Methoden reden hören, unter denen man Waffen einschmuaaelte: als Instrumente fiir Krankenhäuser, oder in Schmalzfasfer einaeaossen Patronen werden natür lich auch ungewöhnlich hoch bezahlt· Während der Casablancaaffiire tain eine Patrone oft auf 75 Cents zu stehen. Außer dein Gewehr trägt der Maure an Waffen, was man sich im mer nur wünschen kann. Säbel, Dolche, Spiege, Hellebardem Renten nnd gebogene KniitteL mit denen be sonders hirten gut zu schleudern ver-i stehen Jch selbst wurde einmal von einem Bengel im Haschischraufch mit einein alten französischen Bajouett attaiiert, was, da ich unbewafsnet nsar, ziemlich litzlich wirlte. Geht der Maure auf den Krieg-J pfad, so zieht er die Kapuze feiner Hutte tDjillaba) über den Kopf, schlingt den Turban darum, wag ihm einsehr martialisches Aussehen gibt, und schützt das lange Gewand hoch, daß es die Beine zum Sprunge frei läßt. Notmalertveise liimpfen die Mauren zu Pferde. Sie haben dabei eine alt-i hergebrachte Tattil, ·die sie auch im! Frieden stets üben. in der sogenannten T Fantasia. Sie besteht darin, daß’ zwei Abteilungen gegeneinander an reiten, zuletzt in fausenden Galopp» übergehen und aus ein gegebenes Hei chen des Führers ihre Flinten los knallen, dann wenden, zurückrasem auf der lucht leiden und wieder von vorn beg nnen. Das Spiel setzen sie ftundenlang fort, sich an dem Knall berauschentx ohne auf die Ermüdung der Pferde Rücksicht zu nehmen. Pferde sin ja kein großer Werthgegen- ’ stand in Marotlo, und von der zart lichen Liebe des Arabers zu feine-n Neitthier merkt man dort wenigstens nichts. Sie peinigen die Thiere mit langen Stacheln und den spitzen Enden der breiten Steigbiigel bis aan Blut, lassen sie ruhig hungern, nutzen fie faft nie. Sie können in unserem Sinne nicht reiten, und fallen nur dank der schen Sättel nicht ab, in denen sie ein-— gelleinmt sitzen, und die für den Euro päer, der Fühlung nlss dein Pferd zu haben gewohnt ist und freie Bewegung will, eine Qual sind. Dadurch, daß die Marottaner das Pferd nicht lei ten, hat es eine große Selbständigkeit, und die maroltanischen Pferde gehen Galopp in einem Gelände, wo der Europäer absteigen würde, um das Pferd an die Hand zu nehmen. Ebenfo wie bei ihren Fantasias shalten sie es auch im ErnftfalL Sie schwärmen-« ldlisfchnell gegen den Feind an, drücken ab, fliehen, ladenl und kommen zurück. Haben sie einen Gegner erlegt, so ist ihr Hauptbestre ben, sich in den Besitz seines Kopfes zu setzen, der die Trophöe bildet. Hat zum Beispiel die Armee gesiegt, so werden die abgeschnittenen Köpfe ein gesalzen und an den Sultan geschickt, der damit die Stadtmauern sinnig ausschmiickt Wehe aber dem Feind, der lebend in die Hand des Gegner-s fällt. Er wird mit den unfinnigften Martern zu Tode gequält oder, wenn er sie übersieht, als Sklave verkauft. Die Krieger-, die nicht beritten sind, schwingen sich hinter die Reiter aufs Pferd und springen kurz. bevor sie an den Feind gelangen, herunter, um zu Fuß zu kämpfen. Es gibt auch eine Fantasia zu Fuß, die aber weniger eine Kampfweise markiert, als viel mehr eine Art Exelution. Die Theil-« nehmer schleichen katzenartig hinterein ander her im-Kreife, dann, auf ein Zeichen, schwingen sie sich im Bogen herum und drücken ihre Flinten nach der Mitte des Kreises zum Boden hin ab, wo man sich das SchlachtopferJ den-ten mag« « Ver Antrieb zum Krieg nqu sur den Mauren entweder in der bgier cder in der Liebe zur Freiheit, beides gemischt mit religiös sanatischen Emp findungen. Jst doch jeder Ungläubige »i- ins» Feind, und ein gutes Wert ist es, ihn zu tödten. Darum machen sie auch Landsleute. mit denen sie Streit anfangen wollen, mit Vorliebe der .«21btriinnigteit verdächtig. Der ber » slossene Sultan Abdul Asis wurde im Imer Rastan (Chtist) gescholten, und )eins der beliebtesten Schimpsworte ist Rassen das heißt Heide. Andererseits sind gerade die Heiligen, die Scheris feu, wieder dazu ausersehen, den Frie den zu vermitteln. Besonders die Heiligen von Wasan sind hierzu prä destiniert. Wenn auch jeder Maure Krieger ist« so ist doch nicht jeder Soldat. Es be steht zwar so etwas wie eine allge meine Dienstpflicht. jeder Stamm, je des Haus muß ein bestimmtes Kontin gent liefern, doch der einzelne tann sich sreitausen· Wer jedoch einmal Soldat ist« bleibt es sein Leben lang, wenn er nicht desertiert. Solange tein Krieg ist, besteht das Soldatsein in Marolto im Schlafen, was man dort Wache balten nennt, im Singen, Spielen und Essen Manchmal werden in den stiistenstädten auch militärische Uebun aen vorgenommen, wobei man unter aräßlichem Gequiele und Getrommel im Gänsemarsch herumläuft Da der PaschasGouverneur einer Stadt Zi vil, toie Militärperson ist, so bilden die unter ihm stehenden Soldaten auch die Polizei. Aus dem platten Land wird« die Poiizei von den Mobasni ausgeübt, der eigentlichen Kavallerie. Es sind Elietruppen, taktisch zwar werthlos, aber einzeln sehr brauchbare Leute. Sie sind Lehngleute des Sultans und haben ost erblich ein Stück Land zuge wiesen erhalten mit der Verpflichtung beritten zum Kriegsdienst bereit zu Hein. D r. J. J m i g. s -- .- —-·-.---« Und kostet die Entdeckung Nmeeilaöt Jn Genua wurden vor einiger Zeit einige sehr wichtige Dotumente gefun »den, die sich auf die Seefahkten des Christoph Colnmbng beziehen nnd eine Art von Rechnungslegung darstellen. Aus diesen Schriftstiicten lann man mit Leichtigkeit feststellen, ioie viel dem Columbug und seinen Leuten fiir die Fahrt gezahlt worden ist, auf der er Amerika entdeclte. Wenn man damit die Summen vergleicht, die heutzutage für wissenschaftliche Experitionen aus gegeben werden miissen, dann tonimt man zu dem Schlusse. daß in früherer Zeit die großen mmvälzenden Leistuu gen billiger gewesen sind. tshristoph Columbus hat jedenfalls die Ent deckung Amerilag sehr billig bereits net. Die Posten, aus denen sieh dis. Gesammtunlosten zusammensetzen sind das Gehalt des Christoph Coluiiibii5, die Gehälter der beiden ihn begleiten den Kapitäne und die Gehälter der Mannschaften. Christoph Columbus erhielt nach den in Genua gefundenen Auen-eier als Chef der Expedition einen Jahresgehalt von 1600 Lire, also rund 25 Dollars monatlich. Je der der beiden Kapitäne, die ihm un terftellt waren, erhielt ein Jahresge- s halt von 900 Lite. Die Mannschaf « ten bezogen pro Kopf monatlich eine Löhnung von 12!--;» Lite. Die Aug rüstung der Flotille, die Columbns nach dem neuen Erdteile trug, lostete insgesammt 14,000 Lirr. Die Lebens mittel, die den Seefahrern mitgegeben waren. und in lebendigem Geflügel, Brot« Mehl, hülsenfrüchten und Wein bestanden, wurden pro Kon mit 6 Lire monatlich berechnet. Die Ge fammtverpflegung kostete 2900 LireJ Wenn sich die Völker nicht immer. wieder weis machen ließen, daß sie ,,berechtigte Interessen« in anderen Ländern hätten, dann wären Heere· und Flotten überflüssig und der Welt- ’ stiede das natürlichste von der Welt. » ·- -I· so- ( Sie: »Das Essen hat den Herren» allen recht geschmeckt; aber um eines unserer Töchter hat keiner angehal-» ten.« —- Er:G »O;.c diese Zechpreller!« · s Da Zeit Gelb ist, sollte im Stras gesetz ein Paragraph vorgesehen sein« wonach die bestraft werden können, die uns die Zeit stehlen. s Robinfon und seine Insel. Von Tli. v. Wirtemberg Der Held der berühmten Jugendn zählung ,,Rabinson Crufoe«, die der englische Schriftsteller David Defoe im Jahre 1719 verfaßte, ist keine blo ße Phantasiegeftalt. Sein Urbild ist vielmehr bekanntlich der fchottische Matrose Alexander Sellirt, dessenBe richte Defoe die Anregung zu feiner Erzählung gaben. Man hat eine Zeit lang behauptet, daß Defoe die Tage biicher dieses Seemannes in unerlaulp ier Weise ausgeniitzt und sie zum größten Theil abgeschrieben habe. Heute aber steht es fest, daß Defoe sei ne Erfindungsgabe in den Einzelhei ten frei walten ließ und auch die er zieherische Grundidee, die die Ent wicklung eines Charakters zeigen soll, der alles seiner eigenen Kraft ver: dankt, selbständig schuf. -.- s Ebenso hat Desoe den Schaupratz umgeändert. Während sich in der Er zählung Robinson auf eine Insel rei tet, die unweit der Orinocomiindung liegt und darum zu den Kleinen Ans tillen gerechnet werden kann, verbrach te Selkirk die Jahre seiner Abgefchie denheii auf Mas a tierra, einer Insel die zur Jnselgrupve Juan Fernandez »im Stillen Ozean gehört, unter fast derselben Breite wie Valparaiso liegt ? und rund 850 Meilen von der chileni schen Küste entfernt ist. Alexander Seltirt wurde 1676 in » Largo, einem Dörfchen in der schnitt schen Grafschaft Fisc, als Sproß einer I Schifferfarnilie geboren. Seine un s mittelbaren Vorfahren führten ein abenteuerliches Leben u. geriethen auch verschiedentlich mit den Gesetzen in Konflikt. Sein Urgroßvater ertranl im Eismeer, sein Großvater wurde Von einem Haifisch verschlungen, sein Vater war ein allzu eifriger Verehrer· des Grogs und wurde wegen seiners Vorliebe fiir fremdes Eigenthum an« der Brarnstange eines Westindicnfalpi rers ausgesunpr Seine Großmutters büßte im Spinnhaus, und seine Mut- i ter war durch den Strick geftorben,ais den jungen Alexander, der mancherlei auf dem Kerbholz hatte, die Aben teuerluft erfaßte und er zur See ging. Wie er in seinen Mitteilungen, die 1712 in der Zeitschrift »Ihr Englisch man« erschienen, erzählt, begleitete er auch den Weltumfegler Darunter als Bootsmanu auf dessen Entdeckiings fahrten nachNeuhollxind unt der Siidi see im Jahre 1699 Später trat Sel tiri in den Dienst des Kapitäns Har ding, der mit seinem Schiff »Einem-: ports« nach der Siidfee auslief Mit ihm konnte sich Seltirl nicht vertra gen, wobei die Schuld nicht allein an ihm gelegen zu haben scheint, da der Kavitiiki ein Trinter und mikster Mensch war. Auf der Riickfahrt nach England einigte man sich dahin, daf; das Schiff die Juau Fernandezs Gruppe aufsuchte, wo sich Seltiri auf der schon erwähnten Jnfel Mag a tierra aussetzen ließ. Die Aussetznng erfolgte iin Seit tember 1704 in einer seithten Bucht. Die ganze Jnselgruppe war eine be liebte Zufluchtstätte der Seeräuber-, die damals unter dem Namen »"flibu stier« in den siidameriianiscben Ge wäffern ihr Unwesen trieben. Auch Danrpier, der friibere siapitän Sei fide-, hatte eine Zeitlang den Fiibu stiern angehört und gelegentlich die Inseln besucht. Jin Gegensatz zu Defoesz Schilderung, nach der Rohm In aller Hilfsmittel bar an den Strand gefviilt wird, strittete Har dina Seltirt mit Kleidung nnd : Schuhiveri, einem Bett, Veil, Messer Innd Feuerzeug, einer Musiete una einigen Pfund Pulver, verschiedenen i Zchiffkinftrumentem einer Bibel und Samen von Weizen, Riilsen und siii ; chentriiutern aus. Da, wie bemers1, ; die Flibustier die Insel zeitweilig als IZufluchtsort benützten, so. fand Sel » tirl auf ihr zahlreiche verwilderte Zie ;gen vor, die von entlaufenen Ziegen ider Flibustier abstammen sich leicht s jagen ließen und ihm genügend Frisch nahrung lieferten. Jn der Nähe des Aussetzungsplahes erbaute sich Sel , tirt zuerst zwei Hiitien nnd legte sich sodann amBergabhang eine Höhle an, i die noch heute vorhanden und ziemlich ; geräumig ist. Jn ihr brachte er auch die eingefangenen und geziihmten Zie ’ gen unter, von derenMilch und Fleischl s er bei einer etwaigen Erkrankung zu » leben gedachte. Er lag denn auch wirt lich einmal vierzehn Tage krank, als er bei der Ziegenjagd einen Abhang s heruntergestiirzt war. » Jcn ganzen verweilte Sellirl vier s Jahre nnd vier Monate auf der Insel »Obgleich ersieh ganz wohl fiihlte, » fehlte ihm doch mit der Zeit mehr und lniehk die menschliche Gesellschaft so daf; er immer sehnlicher von einen-. Felslegel unweit seiner Wohnstätte nach einem vorbeipassierenden Schiff auslugte Einmal landete ein spani sches Schiff. Selkirl, der eine Klei dung aus Ziegenfellen trug nnd ziem lich verwildert aussah, suchte sich den Spanier-n zn nähern. Doch gaben diese auf ihn Feuer, so dafi er schleu nigst die Flucht ergreifen mußte. Endlich nahte ihm aber doch die Er lösung. Am l. Februar 1709 erschien unter dem Weltumsegler Wood Ro qers eine englische Fregatte, die ihn aufnahm. An Bord des Schiffes traf et auch Dampiek wieder, der den Po ’ften eines Steuermanns versah· Jin iJahte 1711 lehrte Sellirl nach Eng i land zurück. "0 Das ist in tut enZiigen die Grund lage zu der Erzä lang DesoeiL Die Juan Fernandez-Gruppe, die zu Chile gehört, zerfällt in drei Jn seln. Die lleinste dieser Inseln ist Santn Clnra, die wegen ihres Ziegen reichthums auch Goat Island genannt wird. Gegen 100 Meilen westlicher liegt die Insel Mas o sue!a. Mas a suera ist mit dichten Waldungen be deckt, und an seinen Küsten-finden sich zahlreiche Seehunde vor. Die östliche der Inseln ist Mas a tierra, Sellirls Einsiedlerstätte. Sie mißt 14 Meilen in die Länge, sast 5 Meilen in die Breite. Sie ist onlin nischen Ursprungs, meist bergig und erreicht im 3280 Fuß hohen Cerro del Yunque ihre größte Erhebung. Die Küste ist wenig gegliedert, doch ge währt die SanssJuan-Bautista-Bucht im Norden einen ·brauchl:saren Hasen Platz. Außer der Chontapalme wird die Pslonzendecte von einer großeuAn zahl verschiedener Farne sund Farn bäuine gebildet, die in ihrer Gestal tung der Flora Neuseelands ähneln. Die Thierwelt ist vertreten durch ein geführte und verwilderte Ziegen, Esel, Schweine, Rinder und Pferde, sowie durch eine Drosselart, mehrere Raub vögel und einen nur hier heimischen Kolibri. i .-. --- -sk ...-L Das Klima ist mild-ozea.mcn unu gesund. Bei vorherrschend östlichen Winden dauert die Regenzeit vom April bis September, so daß die Jnsel gute Weiden darbietet und sich auch fiir den Aeterbau eignet. Allerdings ist für landwirthschastliche Kulturen bei der bergigen Natur nur ein gerin ges Gebiet vorhanden, und außerdem leiden diese auch durcb die verwilder ten Ziegen. Eine reiche Beute an Fi schen aller Art liefert das Meer. Verschiedentlich ist versucht worden, Mas a tierra zu besiedeln. Jin acht zehnten Jahrhundert legten auf ihr die Spanier, um einen Stützpuntt zur Unterdrückung der Seeräuber zu gewinnen, ein Fort an, von dein noni Reste erhalten sind. Jm Jahre 1868 gründete aus ihr der deutsche Inge nieur Robert Wehrdan eine Kolonir. die aber bald wieder ein-ging Jn die sem Jahr besuchte auch das englische Kriegsschiff »Topas« die Jnsel. Die Offiziere stifteten zur Erinnerung an Seltirls Aufenthalt eine Gedenktasel, die kurz seine Lebensschicksale schildert und die Namen der Stifter aufsiihrt. Dann suchte imJahre 1877 wieder ein Schweizer aus der Jnsel Fuß zu fas sen. Jin Verein mit einer Anzahl Kolouistem die zuletzt bis aus zwanzig Köpfe wuchsen, legte er eine Meierei größeren Stiles an, um ihre Produk te, Butter und Käse, nach Chile zu er portieren Jnfolge der mangelhaften Schiffsverbiuduna aelangte aber das Unternehmen zu keiner rechten Blüthe. so daß es aufgegeben wurde. Nach dieser Zeit haben nur noti) Walfischs fänger gelegentlich aus der Insel ihre Hütten aufgeschlagen, um sich hier mit frischem Fleisch zu verprovinntieren Jetzt scheint nun das Geschick der Insel siir lange Zeit endaiiltia ent schieden zu sein. Die chilenisehe Re gierung liest uulängst Atlas a tierrn durch eine Kommission aus ihre Be wohndarleit und Bodeuverhbiltnifse untersuchen Da der Bericht befriedi gend ausinel, so beabsichtiatChile nun-. mehr, aus der Insel eine Deporta tionsstation fiir Stiiisliuae zu errich ten. Es sollen zu dieiem Zweck J Wohngebäude, Scheuneu und Ställe erbaut werden, damit die Sträflinge unter Aufsicht von Beamten Land wirtbschaft und Viehzucht treiben. V --—-— Wie der Clstnefe pmmm Der »Oftafiatische Lloyd« veröf« fentlicht einen interessanten Artikes iiber den ,,t5-hinefen in Geldverlegeni heiten«· Das Pfandhauswefen ist in China bekanntlich sehr entwickelt nnd nicht nur der Nothleidende nimmt, wie bei uns, das Leihhancs in Anspruch· fondern auch der tleine Spetulant nnd das ist jeder Chinesr. Das Leihhaus ist fiir den Chinefen des Mittelstandes Kleiderschrant und Ge räthetammer, der Ort, wo er dein Ver derben auggesetzte und von Dieben be droht-e Gegenstände aufbewahrt und zugleich Geld dafür geliehen erhält· Die Zinsen betragen 3 proz. pro Mo nat. Jst der Chinese arg in der Klemme, hat er auch schon seinen Grundbesitz belastet, so kann er immer noch Frau nnd Kind verpfänden. -— Ost toinmt es var, daß der geldbes dürftige Chinefe, um ein Darlehen zn erhalten, einen Verein gründet. An genommen Herr Wang braucht 60 Dollars, besitzt aber nur 5. Dann » ladet er zwölf Bekannte zu einer ver ltraulichen Befprechung ein und eröff net ihnen, daß er einen Leihverein griinden wolle. Selten schließt sich jemand aus, da ja jeder in eine ähn liche Lage kommen kann. Wang wird Vorsitzender des Vereint und nimmt nun von jedem einen monatlichen Beitrag von 5 Dollars entgegen. So hat er zunächst feine 60 Dollarg. Jnr zweiten Monat zahlt wieder jeder 5 Dollars und nun erhält das zweite Mitglied 55 Dollars. So wird die Zahlung jeden Monat fortgesetzt bis im zwölften Monat das zwölfte Mit glied feinen vollen Beitrag zurücker halten hat. Dann löst fich der Ver ein wieder auf, denn Herr Wang hat feine 55 Dollars in nionatlichen Ra Hten abgezahlt. SchmeicptekHezIengek wird Miß ttauen zur Tugend.