Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 02, 1911, Zweiter Theil, Image 9

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    Uebraika
Staats-· Art-zeiget und Esset-old
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Den Tat-neubegr- sie
fis-isers- -- »
Und Wüstean lauscht des Eus
zwe
Vetttseead Wllt ein gosppet Schein
Die grauen Istggsfngea eia
Die fchönße S wes- voå m allen
Das ist ein sik s Instinkt-.
Peter petersm
Eine heitekeGefchichte von A n d r e a s
L ü d e t i.
1.
Der Knpitiin hatte ihm eines Ta
ges die band auf die Schulter gelegt
und in feiner turz angebundenen Wei
fe gesagt: »Peterfen, in drei Wochen
haben wir hochzeit!«
Der Steuermann hatte feinen Bor
gesetzten darauf verblüfft angesehen
und verftiindnißlos gefragt: »Wir?"
»Mensch, - meine Braut und ich!« »
Ach fo jawohl der Kapitiin
war ja verlobt und trug einen golde-«
nen Ring an der linten and; und;
auf eine Verlobung pflegte in der Re- l
gel eine hochzeit zu folget-. l
«Und Sie sind eingeladen«, fuhr
Ver Kapitiin — eb- Steffm fvetJ
»Sie und der odtsmann.« l
»Me«, entgegnete Peterfen breit, —
«ick nich» Köppten.'«
»Was, Sie wollen nicht? Und wa
rum nicht?«
Peter Peterfen schielte wie ein
Schläge fürchtender Schuljunge nach
dem Haschzeiter.
»Je! meen man -- 1
»Bitte etwas deutlicher.« Der Kapt
tiin hielt den Blick scharf auf das
braune, riffige Gesicht feines Steuer
mannes gerichtet.
»Jck pafk do nich heu. Sii’n fiene
Fiochtliedrninfchen «
Steffens unterbrach ihn: »Dat wer
iit woll betet weten. Mit diffe Faxen
blieiv mie vom Liewl Verfteibft mie?«
Und wieder zum böflicheren hoch
deutfch übergehend: »Ein ehrlicher
Seemann paßt überall bin. Uebrigens
ift meine Braut leine Prinzefsim fon
dern ein einfaches Bürger-mach Wer
den gar teine Umftiinde g.emacht Ein
geladen find Sie, und damit baftat« —
Der Steuermann machte etne trüb
stelige Miene, als ob er im nächsten
Augenblick stennen wollte. »Mien lei
tver Köppten«, tatn es dann klagend
über seine Lippen. »Wat soll iet woll
upp ne hochtied dohnt Danzen hetv
ick vertarnt; un sor·t Eeten und Su
pen war't Se woll annere genaug heb-.
ben. Und denn tnien Tüg — —-'«
»Donnerttel!" legte nun der Kapi
tän los. »Jetzt holl dten ! Dan
zen hast nich niiudia; und wenn D’
nich supen dauhst, is ot gaud. Und
.evat Dien Tüg anlangt, - davoor tat
tut sorgen. Schämen sollst Di, dat so
lang sparrst, knien Ehrendag mittu
siern.'·
«Jet nun ja man blot«·.tvagte Pe
tersen nur mehr schüchtern einzuwen
den.
» Sasmott G’naug davon!« sagte
der apttöntategorisch. Sprach’s und
wandte dem Steuermann den Rücken,
um angele entltchst durch das Fern
rohr den ortzont adzusuchen Die
Miste tonnte seden Augenblick tn Sicht
kommen.
2.
Fröhltche ochzettk Die Trauung
des jungen apttein Stessens nett sei
ner schmuetm srts ng n cenena
ist vorttber. Der P arrer t sar er
baultche Worte gesprochen
Besonders gefiel Peter Pete en, od
tvodt er dem hat-deutschen n so
recht sdlken konnte, der Vergleich, den
der See sor r zwischen der Ehe und
etnern Seht I anstellte. Für detde gäbe
es ru tse ge. aber auch Stürme;
sttr de reude und Ungemach. Der
Man In sse nett starker band und
tundt ern Vttct das Schtss an eitlen
Klippen sicher vorbetaetettem Die Frau
solle then treu zur sette stehen, ohne
sey-Hak- Cseioyax « fee-ki
sekås Gie- fjs His- M
FIE
Zsie Ieise H Eis-Its esse Dis-k
Isie Osten- kn Den Essenan besse
W Inei- sei gesess- Leg-Junke
Iie Muß-g fe fett III III
seen Esset-sing se ganz
use Exzesse-essen gge sk- sit
- esse-stehe seen-se ekg Ende
use .
hu Mk Inn defe- Wiesen-Ist
Jeseefen W oben M been Sense
dnsenen Ehepaar Ieise Bisher-se
me Iß Maine see sen-O Um
IIG eine km nette Geeh- diese Mut
tu- Sae sichs Holz ans onna He.
oft-Optik He ein ichmexfetkenes leih
eine gossene Kette um den hole sind
ein breites goldene-T Jenes-nnd trug
Der See-reman- wne anfangs ver
leg-net nnd und-hellsten wie ein-lind
Dsee nosie Unzn mit dein ihn fein
wen ausgees et hatte, die steife
Qße Miche. dke dank-schul- in die
et fein-e sehn-seligen Seewennstntzen
hatte zwingen mässeeh das alles be
eeitete ihm Undene en.
So mußte dee in eeft seine Wie
tung thun; nnd et that sie auch ziem
lich rasch
Schon nach wenigen Gläsern wurde
Peterer gespeöchig. Seine Tifchnnchs
baten hatte auch eine fnmose Aet, Un
teehaltungen anzutnüpfen und fortzu
spinnen. Dann folgte ein Toaft dem
andern, die Stimmung wurde im
mer fideler.
Da noch mehrere Seeleute in der
Gesellschaft waren, bildete naturgemäß
das Reisen den Gesprächsstoss und —
der Kapitiin siaunte sein sonst so
iroorttarger Steuermann entsaltete in
gutem Plattdeutsch eine Beredsamleit
»die die anderen in der Tafelrunde bald
verstummen machte. Er hatte viel aus
seinen Seesahrten gesehen und erlebt,
besaß ein gutes Gedächtnisz und hatte
auch einigen Mutterin
Dann machte man ein Tänzchen:
und Peter Petersen erinnerte sich, daß
er vor zwanzig Jahren in den Tanz
salonj hamburgj Antwernens New
Yorii und anderer Dasenpme sleissig
das Sankt-in gesehm-rege n hatte. Ein
Versuch konnte schließlich nichts scha
den. Und siehe da! Die Mutter der
jungen rau gab ihm gleich nach dem
ersten lzer die Versicherung daß er
«grassartig« tanze, ein Kompliment,
das er galanterweise mit Zinsen zu
riickersiattetr.
Jn Wahrheit siampste er dermaßen
den Fußboden. daß der Kapitiin Stei
sens zu seiner jungen Frau sagte: »Ich
glaube, mein Steuermann hat den
Kompaß verloren. So habe ich ihn ja
noch niemals gesehen; es wird Zeit,
daß der alte Knabe in seine Koje
lomtni.« ,
Aber es währte doch noch einige
Stunden.
Z.
Kurze Jlitterwocheni Dann wieder
hinaus auss weite, wogende Meer
Der Kapitän ist trübe gestimmt. Er
hat die Gedanken immer im traulichen
Nest, in dem er kaum warm geworden,
und das er nun missen soll, muckte
lang. Peter Petersen ist umso der-«
gniigter.
Alle an Bord wundern sich til-er den
Steuermann. auch der Kapitiin sindet
ihn·ganz vertzandelh
Ullc Voll Oclllycllllploll OUS Ichkclss·
ben sie jeder, nämlich der Knpitän nnd
Steuermann, einen Brief nach der
heimath, und die Adressen haben eine
merkwürdige Aehnlichtett.
Wochen, Monate vergehen, und end
lich ist man wieder aus der Heimreise.
Wieder wird der englische Hasen nn
gelaufen.
Der Kapitän geht an Land, dann
der Steuermann: und beide sinden aus
der Post einen dort tagernden Bries
vor· Der Kapitön ist onz entzückt
iiber die lieben Worte eines Frau
chensz der Steuermann lacht über das
nnze Gesicht, als er den Jnhalt des
file ihn bestimmten Schreibens heraus
duchstadirt hat. Noch ein paar Liege
tase. eine kurze Fahrt, und die hei
mathiiche Miste wird sichtbar, « s ein
Dunst« eine Wolfes Nein, Land!
Als man den Lootsen an Bord hat,
nähert sich Peter Petersen seinem Vot
gesedten
Händ-ten, ist hetp Se wat to seg
«Ra i«
» « — dte Worte kommen
stostveise heraus, — — »ick möcht' Se to
nrien Dochtied inladen.«
Jodn Stessenö guckt seinen Steuer
mann an. als habe ihm dieser den
fliegenden idolliinder leeioörts gemei
»det. «Minsch- bist verdreiht?«
»Ur-D sagt Peter Peter-sen treuher
zig. Oel dtn ganz alt right.«
Der Mitwien schiebt sich die Mühe
aus der Stirn, um sich zu iiberze ,en,
nltdenn sein Obersttibchen am tuten
W sei. «Die Braut ist wohl ’ne
,
- » sftgk fis-i is si- its-i
,
Es Ethik-I Hirt-ji Dsk Ist-i
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F-; a iii Isis gis-i Dietkkstk
Eis Z« Fu Greifst-; pfiffen fis-E
Mekesis sägt Msksciiis III-ei
it Ia diss- dvtsi «
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MDK AMIC- itiii sit-is Säkiii zg
»Mit-us Die Ins is W Divi
its- Rat tus- ,
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LIM- kim Mit-if
hsiimisi sgn «
Ist-et tin-i Dummkii M ei poch
Wiikcissi Und da soll is Mit-müka
Tbni mit icidz aber sama- samt
nichts wem-IX
»Hm - be- sten Mit-pie- werd
well mien Dochiitd miimaim missen-"
»Wenn? hol-v! Fast mi nich M«
»Dann möcht ich das dem Denn
Löst-ten heftigen denn ick und stra
Miennmoddet siea tm's don't-.
Der htfi ick bat schriftlich, und in
iorie Tied wer ick mir erlauben. sim
Schwingen-Oder to sten.« f
Kapiiän Stoff-nd hat später oft
erklärt. ej sei iammetichade, daß man
sein Gesicht in jenem Augenblick nicht
photographiri habe. Er behauptet
diimmer habe wohl nie ein Mensch
ausgeiehenz und sein Schwiegervater
pflegt das beteitmill si zu bestätigen
Das Famikietwethgliniß ist übri
gens das denkbar beste.
Petersen fährt nicht mehr zur See,
sondern hat auf dem Lande feine Exi
stenz, um, wie er sich ausdrückt, seinem
Schtoieaersohn nicht etwa noch einmal
etwas befehlen zu müssen. Denn: ,,Een
Käppten darf uff’n Schipp man sten;
eener. der to befehlen hat.«
Jn seiner Ehe, die nach des Herrn
Pfarrers Worten so viel Aehnlichkeit
mit einem Schiff hat, soll dieser
Grundsatz nicht aanz ftrilte befolgt
werden sda »sie« ebenfalls eine Kom
mandoftelle beansprucht. Deswegen
Zainn es aber doch eine glückliche Fahrt
e n.
Rheingausstädtchem
Rheingoldt Rheinzaubert Won an
ders könnte man das besser suchen,
als im Rheingau. Wo der Tau
nus seine hänge sacht zum grü
nen Rhein schiebt da ist die
Poesie des edelsten der deutschen Strö
me heimisch. Kein Wunder, daß sich
die ahl jener mit jedem Jahre mehrt,
die ch am Rheine eine Heimat grün
den. Der bunte Kranz der Städte und
Ortschaften imtfjheingau wächst, schiebt
seine Grenzen immer weiter hinaus in
das Nachbargeliinde, und mit Villen
das Ufer auf eine lange Strecke. Das
riiszt und winkt aus dem grünen Ge
t irr der Gärten mit hellfarbenen Dä
chern und reizvollenArchitetturformen.
Darüber tlettern die wetten Bergle
chen des Nebengeliindes zur Höhe.
Zwischen ihnen, nah und fern am
schroffen Sturz eines Felsenbereiches
oder auf dem breiten Rücken deshöhew
zuges blinlende Schlösser oder das ver
fallene Gemiiuer alter Ritterfesten.
Wo die vielgewundene Berglinje des
Taunus zu weitestem Schwung-: mir
holt, hat sich breit und behäbig das
alte Eltbille in den Strom hingela
gert. Ein anmuthiges Bild bietet es
mit der zierlichen Regellosigleit seiner
Bauten. Aber die Thurme, die schwer
und trohig über die Dächerflut steigen,
erzählen von wilden, iampsdurchbmu
sten Tagen. Ueberhnupt die Vergan
genheit dieser Rheinortel Wer sie ei
lenden Fußes durchwundert, dem be
richten die Bauten wenig von der Sor
ge und Noth ,decn Ruhm und Glan ,
dem Elend und der Pracht, die a e
diese Städtlein-und Dörser in reichem
Maße durchkostet haben. Der Wass
fensturm vieler Jahrhunderte ist iiber
den Rheingau geteilt Als letzte Zeis
gen sind zertrümmerte Mauern, ge
sprengteThiirme, Schutt und Scherben
aus unsere Tage gekommen. Jn Ars
chiven und Chroniten lebt diese tuildei
seit wohl noch sort, die Orte selbeks
bieten wenig Anschauungsmaterial
aus jenen ereignißreichen Vorväter
tagen.
Biellicht bildet Eltville eine Aus
nahme. heute ist die Rosenstadt des
Rheingaues eine freundliche gesunde
Wohnstadt, die mit der nahen Welt
turstadt Wie-baden durch einen sasi
stündlichenclsenbahnvertehr in eng
stee Beziehung steht. Doch in ihrem
iilteren Theile hat die Stadt einen
mittelalterlichen Eharalter bewahrt,
wie es sich ftir die ehemals lurenain i
sehe Sommertesidenz geziemt.« Di en
Eindrua eusen nicht allein wach die
thurm· und mauerumtahmten alten
sen-gen —- dte erzbisehltfliehe und die
Die Te Miit-e M Este-ni
fEigee ckiiec Henkignslgge
niii fisk- Byikejgtn Mike-e Pfin
nieste-Js- Sie Spec III leisten eins
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ei ne der Essen Szthsßieiien
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deckend-tief dicke ebne Mfein uns
sich MH IIMIFIIMfis TUIIUI
die Iwane-eine eeeth next-e kn
siipneons Time m sei-de W
ten, mit feig-I intimen ins cist
Reizen alle Ratnesiegnve be abean
den Patie- ein Meeesinntes Invent
mgl aus f i visfchee Zeit dee M
iene-usw - die Z- i Ther
einfndet des fee-thierischen · es mit
ihm innßppllen Besinnung ge
währt einen stie- auf ein Pofs und
Garten Jukeeieue has in se net ges
fckxlossenen isnsileekfchen Wirkung an
die Paiäfee italienischeeNobili erinnert
Hin-, wie an mancher anderen Kunst
schöpfnn inEllville — der Kirche,
dem Ho Mal und der Füll-messend
dem gräflich Elsschen Hofe. der erz
tifchöflieben Burg —- bietet sich ein
Anfchaaungsunteerichh wie er treffli
cher kaum in das Verständnis schein
aauifchen Kunstfchassens einführen
kann.
Daneben iei aber nicht vergeisc7!,
das-, auch anl aeistiaem Gebiete Cit
ville Antheil hat an der größten Kul
tnrentwiellung der Menschheit Gu
tenberg wohnte längere Zeit im Ge
folge des Kursiirsten Adolf Il. Ett
ville nnd unterwies hier die Mainzer
tltatrizier Bechtermiintz in seiner
Kunst. Es ist« als ob von den Uber
lieierunaen und Kunstwerten ine stille
Mahnung ausginge, rene weiter zu
arbeiten an der ästhetischen Ausgestal
tung der Stadt und geistigen Hebung
ihrer Bewohner, Aus beiden Gebieten
wird ganz Erstannliches und viel ge
leistet
»Die anders hebt sich die Silhouette
—Ædesheiens aus der Landschaft, das
toir von Eltville aus in zwanzig Mi
nuten Bahnsahrt, vorbei an weingei
segneten Orten und dem freundlichen
Städtchen Geisenheim mit seiner be- «
rühmten Obst - Baumschule, erreichen·
Breitflächuna liegt die Geburtsstätte
des Rüdesheimers athang des Berg
zuges, der hier schon dicht an den
Strom tritt. Riidesheim ist ein
nüchterner Ort qeworden, seit der gro
ße Brand von 1888 die Rheinsront in
Asche legte. Saul-er nnd reinlich sieht
es ans mit seinen breiten Straßen,
stattlichenPlötzen nnd zahlreichenNeu
bauten. aber den intimen Reiz mittel
alterlicher Stadttnltur und damit sei-:
nn poetischen Schimmer hat es voll
kommen einaebiiszt Die arosze Zahl
pruni-voller und theilweise weltbetann
fterHotels verräth sofort, daß man sich
- in Nüdesheim am Hauptsitz der rheins
iaauischen Fremdenindustrie befindet.
« UeberRiideZheim ergießt sich im Som
j mer der qanze unaeheure Touristew
! schwarm der Niedertoaldbesucher. Dac
s Nationaldentrnal ist der Magnet, der
diese uniibersehbaken internationalen
Schnaren anzieht und die Andachtslos
sigkeit derMasse hat der Stadt die be
schuuliche Ruhe aenotnmen, die einst
Fürst Bistnarck in einemBriefe an sei
re Frau riihmte:,De1-Hort ist so still
und ländlich, aute Leute und wohl
seil.« Gute Leute wohnen heute noch
in Riidesheinn aber still, ländlich nnd
wohlfeil ist es nicht mehr. Die wach
senden Ansprüche der Fremden haben
die Preise gesteiaert wie iiberall am
Rhein. Die stille Anmuth der hinter
aelaaerten Nebenaehiinge, über die
dunkel die Bäume des Niedertvaldes
aus Strom und Ort blicken, die pitto
reske Bergszenerie, dir- der Strom bei
seinem Durst-brach durch das Gebirge
geschaffen, müssen eben fiir den Ver
lust der alten Vorziiae entschädiqen.
Aug der alten Geschichte der Stadt
schälen sich aanz spärlich nur erkenn
bare Einzelheiten heraus: sie werden
verdunkelt durch die Schicksale und
T« en einzelner hervorragender Ge
sch chter. Um die Mitte des 13.
Jahrhunderts tritt das Geschlecht der
Britmser hervor-, die iibee zweihundert
Jahre Rlideshelrn und den Rheinaan
beben-schien Ritterliche Kraftnatu
ren, gewandte Handelsherem kunst
und prachtliebende Generationen, von
deren Macht und künstlichen Neigun
aen heute noch der gewaltige trotziae
sMauerblock der Brömserbura in der
Rheinstrasze und der Brömserfchatz im
! Obehot Zeugnis kean Neben den
Brömsern ist es vornehmlich der 1400
gebotene Bauernsohn Rudolf von Rü
deiheint, der in einer alänzendenLanss
bakm bis zum Fürstbischos von Bres
lau aufsteigt, wo er 1482 starb, uno
von dessen Rubin manch heller Schein
aus seine Vaterstadt zurücksteb Viele
sing Hksikeaaetsde Passe kgselkxs
ten kge Levis-s E Wes-Hex
tan kiesies ikg tsig sitz WITH
Linkeng- aeikäaeg Risiken erste-stieg
ssie sting tm Eiftetstiee jnkki
steif tka Mittels-Linse Fig Mia
kxxtsz pas-Thiers- vga Dis-sen ghex geizig
We agents-J Fig-H ess- ssikk Rande gebe-r
Rat Eise-visit Reiten Meintest-is
est-ei nn dem Den-sie Ismene-redlich
mit keines bekiihmiegsetjeseia« keimt-a
Väter-- und Isßsiteeheiaz tn vee
Äms-e und seinem Ltthinmgsgdh zeigt
Fisch eku got-« qui-ke- Skmeesise. pie
ktiegt an m Miiuduag m Wiss-et tmä
Esset en set Sie-ge des Meinst-ins
Hist-ed wahtheintieh die Itte An
fsitt-langten sitz-tagen und see - et, we
nochgewiefeneemoßeu am itiiheiteu ver
Weint-ou am Rhein gepflegt tot-ede.
In alter Zeit mag die Stadt qui dem
schmalen Uiekvptgeliinve genügend
kNxmm gehabt hoben; ieft ist sie un dem
; tettasseniiitmig emporgewachfenea
Esiigelkiicken himmigeitiegem der sich
Hm Winkel der beiden Fluhliiufe auf
jbaut und mit einem nicht anwesentiis
chen Theile ihres bebauten Gebietes
flüchtet sie sich in vie Tiefe des Wispets
tates. Vom Rheine gesehen, wächst
, die Stadt tteppeufiitmig zur Höhe und
;an ihrem erhabeniten Punkte steht die
iPsatttikche mit ihrem quadratischen
iutzgebrochenen Thurme
. Lorch hat sich das historische Bild
einer mittelalterlichen Stadt mit man
chen bemerienswerthen Bauten und
stattlichen Resten der alten Befestigung
bewahrt. Da ist an der Rheinstraße
das Patrizierhaus der Ritter Hilchen
von Lorch, das fünfgeschofsig mit
»breitausladenden Baltonen aufragt
und als einer der wenigen Renaiisance
bauten des Rheingaues interessant
bleibt. Die ein wenig vergröberte und
handwerksmäßig angewandte Stil
form sei der derben Zeit und ihrem
Erbauer, dem triegsluftigen Feldmars
schall Johann von Hilgen zugute ge-!
halten. Außer diefem Baudentmal J
weist Lorch noch in der Psarrtirche und ;
auf dem angrenzenden Gottesacker et«
lliche hervorragende Kunstwerke auf, zu
sdenen auch das herrliche Geläut der
Kirche gezählt werden muß. Jn Lorch
würde der Mangel an tilnftlerischenl
Ueberlieserungen ebensowenig verwun
dern, als das Verdrängen weniger Be
festigungen. Die triegdurchtobte Ver
gangenheit der Stadt bedingt diefe
Verhältnisse
Als Grenzplatz des Rheingaues,
Einfallpforte in den Taunus, ist Lorch
in alten Tagen der am häufigsten und
heißeften umkämpfte Platz des Rhein
gaues gewesen. Darum hat früher der
Wehrstand in Lorch stets eine hervor
ragende Rolle gespielt. Daneben hatte
der Ort als Handels- und Stapelplatz
im Mittelalter große Bedeutung und
auf diesem Gebiete sucht er auch heute
wieder seine Zukunft. Jm Wispertale,
dem wunderschönenNaturparte Lorchs.
soll eineThalsperre gebaut werden, von
der eine Jnduftrialisierung des Ortes
und damit ein beschleunigter Auf
schtvung erhofft wird. Das freundliche
Bild der Stadt würde dadurch nicht
verkümmert werden. Den meisten Rei
senden ist Lorch nur als Durchgangs
station in das Wisperthal bekannt,
und doch verlohnt es sich auch, dem
Orte einige Tage zu widmen. Jst da
mit auch gerade keine künstlerische
Offenbarung verbunden, so erschließt
ein Aufenthalt in Lorch mit seiner al
terthümelnden Architektur und Anlage
doch das Verständniß fiir die Lebens
gewohnheiten der Vorfahren und ge
währt einen Einblick in die Kleinstadt
lultur des Mittelalters.
Ludwig Anders.
Nahetreten-Farren
Mit seiner AlligatorsFarim die er
vor annähernd fünf Jahren in Hot
Springs, Art» gründeie. hat H. J.
Campbell Schule gemacht. Die Sache
bezahlt sich glänzend. Die unvermeid
liehe Folge war, daß seitdem in den
verschiedensten Theilen des Stil-eng
Leute seinem Beispiel folgten und
ebenfalls Alligator - Fa n errichte
ten. Irgendwelche Gesa , wie man
vielleicht aus der sensationellcn Be
zeichnung schließen könnte, ist in keiner
Weise damit verbunden.
Die starke Nachfrage nach diesen
Sauriern gilt hauptsächlich ihrer
werthvollen Haut. Aber auch aus
Aquarien, Zoologischen Gärten, Mu
seen usw« kommen Nachfraan mit
guten Preisangeboten.
Die Campbellsche Alligator - k arm
umfaßt wenige Acres am Ufer eines
kleinen Gewiissers. Gegenwärtig be
sinden sich dort gegen 900 Exemplarc
vom kleinsten Baby-Alligator bis zu
Exemplaren von 20 Fuß Länge· Der
Preis, welcher fiir die letzteren bezahlt
wird, ist manchmal bis zu MS.
Bienn Campbell einen Alligator
kesiilnesgee Bill Les-l Ist Js- its
Wäs- KOCH VII-Its kl Es ka G
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tosen häutig ten Freien Intrklfi scie
din- lte ge ei viele Illig-Halse III-e
lznnen e neu Eetiineuntserdgti Ae
Egid Die Juki-n in- Zehe Melan-n
Jkkne kenn-e Besenstiel-en Fesseln nhj ji«
nein kleinen seist Gewehr III-LIA.
Lett, sowie M er Spies einein
Paar hoher Stielel -s und Hirn Rie
spen.
i Die Jäger gehen zu Listen-jin nnd
Tierchen nach der dritten Stint eian
Tnzllgatare im Ulerlchianinr. Sie site
Eli-n daß er nahen-. in eins-It Loch ers
illler lebt. nnd nnd milllen n en sehe-,
Fee zu entdenen Sie reaten durch des
Schlamm; der eine von ihnen londtert
mit dem Spieß alle LZchtL der Indes-e
hält das Beil bereit, falle daijhier tu
der Nähe auftauchen folltr. Oft ge
lingt es dem verwundeten Thier nnch
dem Wasser zu entkommen und unter
zutauchen Gelingt es dagegen den
Jägern es ans feste Ufer zu ziehen lo
tödten sie es und ziehen ihm die werth
rcslle Haut ah.
Einen romantischen Anblick bietet
eine Alliwtorjagd nacht-, obschon die
beiden Jäger nur für deren praktische
Seite ein Verständniß haben
Einer der Jäger rudert langsam
das Brot; der andere sitzt vorn im
Kahn, mit einer kleinen Blendlaterne
am Hut, die einen hellen Schein durch
das Dunkel der Nacht wirft, und mit
dem Gewehr schußbereit in der Hand.
Während das Boot langsam dahin
glcitet, geschieht es gelegentlich, daß
der Jäger die Augen des Alligatots
leuchten sieht. .
Das sist für ihn der Augenblic. zu
feuetn; denn das Thier verschließt so
gleich seine Augen vor dem blendenden
Licht Jst der Schuß fehlgegangen, so
taucht das Thier lautlos unter, und
Stille herrscht« wieder über der Fluth.
Hat aber der Schuß getroffen, so
entspinnt sich wenn er nicht tödlich
war, ein lebhafter Kampf. Die Jä
ger müssen, um das Thier nicht zu ver
lieren, nahe herbei rudern und es mit
dem Beil erschlagen. Es erfordert ihre
ganze Geschicklichkeit, fich selber und
ihr Boot vor den wüthenden Schlägen
des verwundeten Thieres zu schützen.
Manchmal erbeuten die Jäger vier
bis fünfThiere den Tag: noch häufiger
freilich gar keins. Der Markt für
Häute ist in Abbeville, La.; eine Haut
Von 5 Fuß bringt gegen 50 Cents5
eine von 7 Fuß schon bis zu 82. Grö
ßere Thiere kommen wenig in Frage,
weil sie seltener geworden sind. Die
AlligatoriFarmen sind aus dem direk
testen Weg, den Jägern das Geschäft
Du verderben.
Krebjhäusigeeit und Beruf.
Die Entdeckung des Krebserregers
und die Aufklärung über die wirklichen
Ursachen der Krebslranlheit werden
noc) lange ein frommer Wunsch blei
ben. Man ist deswegen in den letzten
Jahren bestrebt gewesen, die lelliche,
geographische und berufliche Ausbrei
tuns des Krebses und den Einfluß
anf Wohnung und Lebensweise zu er
forschen, was zu mancher wichtigen Er
ienntniß geführt hat. Dr. ·Kolb, Mit
glied des vayerischen Ausschusses für
Krebsforschung, hat sich insbesondere
lllll Dem Hultlllimcllytillg zwischen Oc
rufsthätiaieit und Häufigkeit deSKreb
fes beschäftigt und dabei an der Hand
eine-J großen Zahlenmaterials festge
stellt, daß die Angehörigen der Metall
brunchen nnd Holzinduftrie und das
ganzeWirthggetverbe, dann dieFleifcher
und Küfer besonders häufig an Krebs
erkranken Dr. Kolb zieht denSchluß,
daß der Alkoholismus in Bayern
wahrscheinlich fiir viele Krebserkram
tunan mit verantwortlich zu machen
sei, da ihre besondere Häufigkeit bei
Gaftwirthen, Wirthshausbediensteten
und Herberggreisenden beobachtet wird.
Bariirte Redensart.
Dame tdie auf der Brunnenprome
nade eines Kurortes einem ihrer Be
kannten aus der heimischen Kleinstadt
begegnet): »Haben Sie auch meinen
Mann öfters gesehen?«
gern »Ja, des Oesteren.«
ame: »Wie fanden Sie ihn?«
Herr: »Ja rausgelassenster Stim
mung."
Uns-warmer Bescheid
,,Denk’ Dir, Mann-, ich bat den
Fabrikanten Stieselein, mir etwas
tn’s Album zu schreiben! Weißt Du
tvas der abscheuliche Mensch hineinge
schrieben hast«
»Nun?« " .
»Stiefeleins Glanzwichse ist die
beste!« «