Ro. 568. Jch fühle oft, ais ob ich mich kicke sollt, baß ich meine schöne Jugend ben pässe losse, mitaus, daß ich ebbes for meine Ettjukebschen dabn ben. Wenn ich friiber hätt ebn könne, wie nöthig es is, wenn e Lehbie erkamplischt is, dann hätt ich mebbie auch ebbes in die Lein gedabn, awwer tvenn mer jung is, dann guckt mer nur dafür aus, daß mer e gute Zeit bat un baß mer alle Angel-litt zu en Döhnz gebn kann. Jch kann meine alte Leut nit for blehme, bikahs in die erschte Lein den die-es selbst nit besser gewißt un dann noch e anneres Ding, se ben es auch nit erfordere könne, mich e bessere Ettjuiebschen zu gewwe, als wie Disches wasche un e einfaches Miebl koche un Stackins mendr. Wenn ich so unsere Kids angucke, dann könnt ich greine, atower blutige Tbriine Die den alle Etttventeisches von die Wett: einiges tönne fe lerne, awtoet no, bie wolle nur an die Stritt sein un spiele. Solang toie ich mit bessere Piebelg essobschtehtet ben, hen ich ausgesunne, daß es noch viele Sache biseibg Di cheswasche un Mende gibt, wo e Leh ie drin gepobstet sein soll. Wenn ich en englische Brief schreixoe soll, dann is er voll von Misstebkoz osf Kot-ro in den Deitsche, da sin ich förfchtkläß un da tann kein Professor ebbes sage. Jch gleiche Muhsnk arig gut. atvtoer ich selbst tann keine mache. Jch sin irebsig for Poehtrie, atotver tvenn ich eternpte en Verfch zu mache, dann is er entweder schon lang zurück von je mand annerschter gemacht toorde un in dem Käg is er gut, odber er werd sum erschte mal von mich gemacht un in dem Köi is er schlecht un den Weg gebt es mich mit alles. Die Dido, was meine littereric Freind is, die bat. gesagt. der Mensch wär nie zu alt, for noch ebbes zu lerne un ganz espeschellie trit, toenn er lerne wollt Das wär das Mehn Prinzipvel un ich sollt nur mein Meino ausmache, un dann bebt ich auch ebbes fertig bringe. Off Rot-es könnt ich nit eckspecttr. daß ich ebbes großartiges ekamplische bebt, atotoer ennibau gut genug for iein Oöasiet nemme zu müsse. Sedn Se, dae is ja osf Kakus in-· torketsching genug gewese un ich den denn auch nach ebbeg gesucht. wag ich täckele tonnL Da is mich e große Eidie komme Jch den schon seit meine stüneste Kindheit e Jnklinedschen sot das Pehnte gehabt. Jch den Hunde un Horseg nn Rats pehnte könne, das hat einiges gebote; mein Tietscher bat oss Kobis immer nesagt, ich hätt e großes Tällent sor den Stoff un wenn ich nur noch nnnet meine Bilder schreiwe deht, was es rievriesente deht, dann tönnt mer wenigstens en csidie kriege, was ich damit intentet hätt. Jch hen zu mich gesagt: wenn ich schon als Kind so e Tällent gezeigt ben, wär es doch aani gut möglich, daß ich seht, wo ich die nöthige Reise ben, auch ebbes Gutes in die Lein leiste könnt. E ganze Latt Lehdies duht heitzudag pehnte,sok Jnstenz Scheinie, un wenn se ebbes gutes sertigbringe. dann dudn se es verlause un wenn es ebbes schlechtes werd, dann mache se ihre Freunde Biethdeli Pressents mit. Jch den mein Meind ausgemacht, mit dem Pehnte zu statte. Jch sm in en Stohr gange un hen mich alle Sorte Pehnt getaust un oss Hohes auch Goldpehnt un Beoschetx e ganze Latt. Der Stoheiieper at mich gefragt. ob ich ein von meine Buwe in den Penn tekBißneß aussetze wollt; wenn das der Mit war, dann könnt er gleich. en Schupp den« wenn er riesenebbel wär. Er wollt seine Sommertitschen gepehnt den un der Bub könnt emal dran siggeer. Ich hen gesagt: »Se misse mich eckiiuhse, awwee Sie fm e Rindvieh; dente Se met-bin ich debt Gott-dehnt lause sor Eil-ne Jhre Schett damit zu pehntes Odder Pins, sor Sehne Ihren Schmolilstiick damit zu deckorehtei Oddee seien. sor Jhne Ihren eattene Pietschtrie, wo Se in die Jahtd ben. en Totsch von Sprtng zu gen-wes Ich will Scheinte dehnte, den ich gesagt. un wenn Se das nit schon aussesunne ben. dann könne Se mich leid dubn an das it all was Se mich duhn tsnne«. » »Weil, hat der Stohriiepee gesagt, warum ben Se mich das nit leich sagt? Sie den genug Pelz-it g aust, ge en guiseist Pebntschapp zu siaete un die stosches, wo Se ausgepickt Hhen, die wer n als e Nuhi geiuhsi ior Däuiet rnii zu pehntr. Wenn Se eb Idei iot Scheinie- Pehnting hen woLe, Hdann tniisse Se diese hier Pehnts ineinme«. Un da hat er mich ganze ’ichtnaie Backs cher un Battelcher ge zeigt un Broiches, die ware so peini tet wie e Pinn un all io Stoff un Halles war nit mehr, als daß ich es in thei Schapping Bäck hen duhn könne. HJch muß sage, ich hen mich ieinder ge Iyichebmi biiahs ich hen so wenig Eck ipierienz gehabt. Jch hen mich eas Hinhst io gut wie ich geionnt hen un hen mein Supplei mit heim genomme. sEs hat e ganze Latt Geld geioit aw wer mer kriegt heutzudag nicks ge schenkt So bald wie ich heim sin komme, hen ich mich e weiße Schei nieplehi getäaett un hen geitart e Gailche drauf zu Pektnie. awwer ich will Jhne reii hier sage. es is en Baisch geworde· Das Scheinie is so ichlipperig gewese. daß die Pehnt gar nit hat sticke wolle un wie ich fertig war, da hen ich e haitve Stand vor den Pleht gesosse un hen driwtver nachgedenli, ob ich mei etschtes Werk e Hohrs odder en Bunich Weieleiis ben rufe solle. Ich sin so disgostet gewese, daß ich Sohp un Wasser ge nomme hen un ben mei ganzes Pehns iing widder ierehii. Jch denke, ich muß emal zu die Dido gehn. mehbie, daß die mich e vaar Peunierich get-we kann, biiabs ich tien mein Meind anf gemachi, daß ich zu den Vente fiicte wollt. bis ich ebbes schönes pehnte kann. , Mii beste Riegakds Yours Lizzie Hanfsiengel W Im silbe geblieiem »Was soll ich mit meinem unge tath’nen Sohn anfangen, er ist der Nagel zu meinem Sorge?« »Hauen Se dem Nagel eene uff den Koopt« Ein sind von sente. Tantet »Na, Klein Elschem kannst Dttpdenn schon Deinen Namen schrei ben.·' Glschent »Mit Tinte noch nicht, aber mit der Maschine.« Geschsststcchtis. »Aber Junge, Du sammelsl Pilze und tannst doch sicher noch gar nicht die eßbaren von den giftigen unter scheiden!« »Ach, die sind ja gar nicht zum Ef sen, die will ich ja vertaufen.« — Assscf " Sie: »Ich bin schon eine, gute Fran msn muß mich bloß zu nehmen wissen!« Er: »Ach, warum habe ich das gerade gewußtl« Mutter-: »Du kannst dich freuen, daß du der siebente Sohn bist. Sieben ist eine Glücközahb die dir noch Gutes bringen wir d." Sohn: »Hi- ieht bat sie mir aber nur die alten Kleider meiner sechs Brüder gebracht — Sie: »Ach, Robert, wirst du mich auch zu deinem Weibe machenYJ Et: »Da mit deinen ewigen Zweifelnl Ich verspreche dir am einig . dich « heikaten —- und dabei bleibt es " Eine Königin des Meerk. Drei Fattoren haben in der Haupt sache dem heutigen Hamburg seine Stellung als erste Seehandelsstadt des europäischen Kontinents, als dritte der ganzen Welt in nicht zu großem Ab stande hinter London und New York verschafft: seine unvergleichliche geo graphische Lage, der Gemeinsinn, die wagende kaufmännische Tüchtig leit seiner Bürger, und endlich der staatliche Schuß und die geord neten politischen und wirthschaft lichen Verhältnisse, deren sich Ham liurg als Glied des Deutschen Reiches seit den großen Jahren von 1866 und 1870——71 erfreut. Die Gunst der wirthschaftlichen geographi schen Lage Hamburgs, die dem strah lensc.mmelnden Mittelpunkt des Brennfpiegels vergleichbar ist, wurde erst zur Quelle des Wohlstandes durch dieThatlraft der Bewohner, die es ver standen haben, trotz aller im Laufe der Zeiten auftretenden Schwierigkei ten aus der alten, Kaiser Karl dem Großen zugeschriebenen Gründung der Hammaburg das zu machen, was Hamburg heute ist. Seit Empfang des ersten Freibrieses durch Kaiser Barbarossa hat man in Hamburg, so lehrt die Geschichte, un verrückt das Ziel im Auge behalten: Wahrung und Erweiterung der alten Privilegien, die der Ausgestaltung als Handelsplaß dienten. Schasfung von Ellenbogenraum fiir den Tüchtigen Entwicklung des Genieinwesens auf der Grundlage wahrer eFreiheit. We der die Feindschaft der Nachbarn und die Machtgeliiste der Dänentiinige,noch elementare Hindernisse wie die Bräude von 1285 und 1842, die Pest von 1713, die große Handelskrise von 1850 oder die Schrecknisse der Fran zvsenzeit vor 100 Jahren konnten Hamburg an seinem Ziele irre machen. Rechtzeitig erkannt man in Ham Burg das Nahen einer neuen Zeit, als die Seewege nach Ostindien und Ame rita gefunden wurden, als die alte hansa ihre Bedeutung verlor; war am Platze, als sich später mit der Verbes serung aller Verkehrsmittel und mit dem Aufschwung der deutschen Jndus strie neue Möglichkeiten erfolgreicher Bethätigung für denHandel eröffneten und auch die freie Hansestadt unter dem wohltätigen Druck des eisernen Kanzlers der Vortheile des Zollan schlusses theilhaftig wurde. Man wußte stets, daß die Ozean-. die Länder nicht trennen, sondern ver binden. So tarn es, daß das heutige hamburg das Erbe von Venedig, Lis fadvn, Kadir und Amsterdam antre ten, Liverpool überfliigeln und als gleichwerthiger Konkurrent mitLondon austreten lonnte. Wenn Hamburg nicht schon im 16. Jahrhundert der wirthschaftliche Brennpuntt desDeutschen Reiches war, so lag das allein an Deutschlands Zer- . rissenheit und politischer Ohnmacht. Mehr als die meisten anderen Gaue des Reiches hat Hamburg Jahrhun dertelang unter dein mangelnden Schuhe des Reiches gelitten. Der ge waltige, in den steil ansteigenden Kur ven der Statistit deutlich zum Aus druck kommende Aufschwung, den sein handel —- besonders auch der die Märkte der ganzen Welt erobernde, auf die heimische Industrie gestützte und auf den Schutz durch die Flotte angewiesene Erpvrthandel und der da mit eng zusammenhängende Jmport von Rohstossen — gerade im letzten Drittel des verflossenen Jahrhunderts genommen hat, ist bezeichnend siir die Bedeutung des staatlichen Schutzes und die Wohltat geordneter innerer politi scher und VerkehrsjBerhältnissa zwv sguiiiuulg otv uaqm nun-oh wie es sich durchsetzte gegen eine Welt von Feinden und Neidern, das that es fast immer aus eigener Kraft. Mit Normannen, Friesen, Dänen, Nieder ländern, Franzosen, Aussen Englän dern und Barbaregten hat die wehr hafte Stadt die Klingen getreuzt, die Nordsee von Seeräubern reingefegt, und dort wo die Umstände es forder ten. mit tühler, kluger Berechnung die Macht seines Goldes als Waffe ausge nutzt heute dagegen dürfen seine Kaufleute unter den schirmenden Fit tichen des deutschen Reichstagess frei und selbstbewußt dort austreten, wo sie früher oft nur gedrückt und geduldet ihrem Gewinne nachgehen konnten. Getragen durch das Bewußtsein, Bür ger eines starten, wehrhaften Reiches tu sein, erfüllt heute der Hamburger Kaufmann mit Solz dem neuen Reiche die alte Pflicht, den deutschen Namen üter die Meere zu trauen. Mannigfach sind die Beziehungen humburgg zu den Machtmitteln des großen Vaterlands-. Seine Söhne halfen mit, die Einheit des Reiches zu schmieden bei Metz, Paris, Loignn und an der Loire. Lehhaftes Interesse hat Jan Alter«- her in Hamburg für die im Werden hegtisfene deutsche Flotte be Ikandem dem Machtmittel, fiir das die Hamburger auf Grund eigener Erfah rung immer Zeit, volles Berstiindniß hatten: Die alten Chroniten der Stadt melden die Namen tüchtiger Seehelden. hinrich Hoyer, Nicolaus Schotte, Jennefeld, Simon v. Utrecht, Karpsanger sochten auf Hamburger Schiffen erfolgreich für die deutsche Seemannsehre, den Hamburger Han del und die Freiheit der Elbe. Als 1818 dänische Kreuzer die Elbe biol !ierten, erkannte man in hamburg zu erst die Schmach der deutfchen Wehr lvsigkeit zur See. Als der General Stoseh 1873 seinen Flottenbegriin dungsplan dein Reichstage vorlegte. wandte er sich speziell an die Vertreter Hamburgs, die bezeugen sollten, wie sehr der ausbliihende deutsche Handel des Schuhes bedürfe. Ost ist die Ma riae in der Lage gewesen, gerade Hamburger Interessen im Auslande zu vertreten, und dankbar hat man stets dort diese Thiitigteit anerkannt Ein wichtiges wissenschaftliche-s Jn stitut der Marine, die Seewarte, hat seit 1875 ihren Sitz in Hamburg. So war es sicher tein reiner Zu sall, irenn gerade in der Alsterstadt das Kaiserwort gesprochen wurde und von dort ausging in das deutsche Land: ,,Bitter noth ist uns eine starke deutsche Flotte'·. Jene Tausrede, die im Jahre 1899 die Volksbeivegung Izu gunsten der Verbesserung unserer s Seerüstung auslöste, die für die· Be willigung der neuen Gesetzes-vorlagen durch die Vollsvertretnng von grosser Bedeutung war. Schneller und stärker noch, als man damals annahm, sind »in den verflossenenzwijls lJahren die Werthe gestiegen, deeren Schutz die Flotte dienen soll. —— Jnimer neue Hasenanlagen muß Hamburg dein Lande abgewinnen, uin Raum zn schasfen siik die stetig steigende Zahl der Schiffe, die die Güter der Welt hier zusammentraaen und von hier aus die Produkte deutschen Fleißesz in alle Lande vertheilen. Möge sich Ham lsurg den ost bewährten Sinn des zähen Festhaltens an der einmal ge steckten Ausgabe, die Beharrlichteit bei dem Zustreben aus seine Ziele — Tugenden, die nicht immer bei allen Deutschen zu sinden waren — erhal ten. Unter den: starken Schutz des Reiches ist dann das Bliihen der alten Hansestadt siir alle Zeiten gesichert. Großadmiral v. Tirpitz. f-— Achter auf die Zähne eurer Kindes-« Leider wird noch in den Mistean milien den Zähnen der Kinder zu we-— nig Aufmerksamkeit zugewandt Und wie wichtig sind dieselben zum Leben! Nicht nur, daß das hübschesie Gesicht durch gelbe und liidenhaste Zähne ent stellt wird, auch der Magen leidet mehr darunter, als noch allgemein be kannt ist. Liebe Miitter! Jhr achtet doch sonst aus das Wohl eurer Klei nen. So wendet doch auch deren Zähnen eine größere Aufmerksamkeit zu! Man sehe nur die Kinder einer Schultlasse an. Es findet sich kaum ein tadelloer Gebiß. Und wo die Zähne gesund sind, lieat über ihnen ein dichter gelber 11eberzua. Ein Rahnarzi sagte mir einst, dasz zwei Drittel aller Zahnkranlheiien durch Vernachlässigng in der Kindheit ent ständen. Schon die Milchzähne mitf sen vom frühesten Alter an peinlich sauber gehalten werden. Man qebe den Kindern nicht ganz kaltes Wasser und eine weiche lleine Biirste, lehre ihnen ihre Handhabung sei-on in jun aen Jahren und auch das Gnraeln, was sich bei Halskraniheiten ja auch ost so nützlich erweist. Die Zähne sollten wenigstens zwei- bis dreimal am Taae aereiniat werden, nach den drei Hauptmahlzeiten Es qeniigt, wie viele denken, ein einmaliaeg Put zen sriih nach dem Aufstehen, nicht. Taasiiber sammeln sich Speiseresic in den Zähnen und in der Mundhöhle. Bleiben sie nun gar über Nacht im Munde, so läßt es sich leicht erklären, daß sie saulen. Darum ist ein Reini gen vor dem Schlafengehen nicht nur . geraten, sondern dringend aekoten,nnd » zwar tnt es Wasser allein nicht« son ; dern man sollte mindestens zwei biszs dreimal in der Woche mit einem zweit s dienlichen Pulver blitzen. lsin sehr » entprenlenslverte5, das die Zahne nicht « nnqreift, ist qeschlemmte Kreide mit einem tleinen Zusatz von Pfeife-min ze. Ferner sei jeder Mutter geraten, die Zähne olle halbe Jahre ein-nat von einem tüchtian Zahnarzt nachse hen zu lassen. Eine Rlonibe zur rech ten Zeit erhält den Zahn oft noch fiirg ganze Leben. Auch sollte man sirb die Zähne durch den Zahnxirzt reinigen lassen. Gegen den Zahnstein, welcher sich so leicht ansetzt, kann man oft selbst mit Bürste und Pulver nichts out-richten Wenn man die Kinder schon frühzeitiq an solche Gänge zum Zahnarzt gewöhnt, verliert er auch fiir sie den Schrecken; denn Zahnnrzt, Zabnausreiszen und Schmerz ist ja im kindlichen Geist ein Bearifi, was deuts lich zeigt, wie wenio er außerdem fiir die Kleinen in Anspruch aenomrnen wied. Wer in solcher Weise fiir das Gebiß feine-.- Kindes sorgt, kann demselben selbst bei schwächer-er Zahn masse und diinnetn Zchrnelz gute Zäh ne erhalten. Oh Die Hollander sollen eines von un teren wertlosen Philippinchen gestohlen haben. «Das ist sicher ein Irrtum. Die schwärmen doch nur siir ihr tostbares Wilhelminchen — Die Merttaner sollten ihren Waf fenstillstand einfach auf unbestimmte Zeit berlänaern und dann ihre Felder bestellen. Das wäre das tliigste. If- II II Verantere Dein Schifflein nicht an einem Tau, Dein Leben nicht an einer Hoffnung. . L Jetzt, nachdem wir dieFrühlingshiite gesehen, haben wir einen Begriff »von dem Turm zu Babylon. s r China-« Zukunft Die alte Trenawand zwischen Orient und Otzident ist für im mer beseitigt, und es gibt keine größere Ausgabe siir die beiderseitigen Diplomaten, als sich gegenseitig zu verstehen und die Beziehungen ihrer Länder inniger zu gestalten. Es ist jetzt dahin gekommen, daß uns das» Schicksal leiner einzigen Nation der» Erde mehr gleichgültig sein lann, und daß das Bündniß mit einer jeden zu; einer Möglichkeit geworden ist. Diei politische Welt ist einem großen? Schachbrett zu vergleichen, und da je- s der Staat wie eine Schachsigur für» und gegen uns gezogen werden kann, ; so ist eH natürlich von der größten Be- : deutung, daß wir uns möglichst viele Figuren zu sichern suchen. Die Chinesen sind ein außerordent lich begabtes Voll, weil die oberen Klassen an Gehirnarbeit gewöhnt sind durch das jahrhundertelange Studium des Konfuziug und der anderen Wei sen, und auch das Rohmaterial der Bevölkerung ist geistig so veranlagt wie man es sich nur wünschen kann, und steht sicher keinem europäischen Volle nach. Der einzige Mangel ist« daß das Voll noch gar nicht gebildet und entwickelt ist. China braucht un sere Zivilisation, um das große Wert der Entwicklung seines Rohmaterials zu vollenden; denn während bisher ausschließlich die Lehren der Weisen der Vergangenheit siir China maß gebend gewesen sind, handelt es ficd ietzt darum. seiner Bevölkerung das Verständnisz siir den Werth der euro Päiicken Zivilifation zu erschließen Eine unbestreitbare Thatsache ist bei spielsweise die ständige Gefahr einer ireknoen Jnoanom in ver uns-in schwebt Wie die Geschichte der letzten Jahrhundert unwiderleglich bewiesen hat. gibt es gegen die fremde Verge waltigung kein anderes Mittel, als eine moderne Armee und Flotte zu schaffen. Folglich ist die Theorie der Weisen der Verganaenheit, die eine rein friedliche war, ohne jeden Wert in der rauhen Praxis des heutigen Völ terlekens, und die Chinesen müssen, so sriedliebend sie auch von Natur sind und so wenig sie der. Krieg schätzen ietzt von Grund aus ihren Charalter ändern nnd aus ihre Schultern schließ lich die allgemeine Wehrpflicht neh men, wenn ihnen daran liegt, die Stellung in der Wel; zu behaupten, die ibre Ahnen, an denen Knlt sie doch so großen Werth legen, ihnen ge schaffen bat-ev. Dieselbe Veränderung wird auch nöthig sein in vielen anderen Zweigen des chinesischen Lebens. Chi na mnsz sich aus dem Schatze seiner al ten Geisteswell und aus der eure-pai fchen Zivilisation heraus eine neue chi nrsilchc Ribilisation schaffen, die dann vielleicht besser ist als irgend eines an deren Volkes Jch versönlich bin der Ansicht, dasj, das Werk fiir China so schwer nicht ist« ; wie viele Leute denken. Jch habe vor einiger Zeit eine außerordentlich sesselnden Artikel des chinesischen Pros fessorss Yensweiching gelesen. worin er ans-führte, daß es ihm immer schwer werde, ein Lächeln zu unterdrücken, wenn er lese, das-, niemand je die Chi nesen leimen lernen werde, dieses uns begreifliche, nnerssrfchliche, wider svriichgvolle nnd imlogischeVolt, wäh rend in Wirtlichleit die tshiiiesen doch eben solche lebende Wesen seien wie wir, die vielleicht einige Besonderhei ten hätten, die ans ihre jahrhunderte lange Absäitießiiiig von andern Natio nen zuriielsusiihren seien« aber die doch dieselben Hoffnungen nnd Befiirchtnn gen, dieselbe Freude nnd den gleichen Schmerz wie wir einvfanden, und de ren litedankenwelt vielleicht nur deg balb fiir uns so wenig erschlossen sei. weil man die chinesischeikEchriitsteller wörtlich daher nningellnst iitiersetit habe. Der chinesische Jdeenreichthnm könne uns nur durch tsllinesen eröffnet werden, die völlig eine unserer Spra chen gleichzeitig beherrschten nnd uns nicht den Wortlaut, sondern den Sinn der chinesischen Weisen interpretieren könnten. Jch kann sagen, das; ich speziell unter den chinesischen Diplo rnaten Leute leimen gelernt habe, die in bezug auf Geiste-straft jeden Ver gleich mit den-besten enropiiischen nnd amerikanischen Diplomateu aushalten konnten Man ist neuerdings in China in immer beschleunigterein Tempo an das Werk der Reformen gegangen. Schon in dem kaiserlichen Dekret vorn 27. August 19()8, das noch unter der Mitwirkung der verstorbenen, hochbe deutsamen Kaiserin-Witwe zustande gekommen war. heifit ec- niit bewun dernswerther Klarheit: »Gegenwiirtig ist dag- chinesische Reich sehr schwach, und alle Angelegenheiten des Landes sind in großer Verwirrung; ohne die Herstellung eines unmittelbaren Ver fiändnisfes zwischen Souverän und Voll ist es nicht Möglich, die Junge-i tät des Reiches aufrecht zu erhalten; ohne eine tveise Reorganisation der Grundlage kann der innere Frieden nicht gewährleistet werden, ohne eine Freiniachung und Vereinigung aller jetzt gebundenen Kräfte und ohne eine gegenseitige Unterstützung zwischen Obrigkeit und Bevölkerung ist es nicht möglich, irgendeinen wirklichen Fort schritt oder eine neue Entwicklung zu erreichen. Es ist ein kritischer und gefährlicher Moment fiir China. Heu te ist die Entscheidung zu treffen über sein Leben oder seinen Tod« Jn erster Linie möchte ich auf die Vorbereitungen s- e» net tonstitutionellen · - na hinweisen. Man bea Reichsparlament in Peting u « vinzialparlaniente in den 21 gen zu errichten. Arn Z. Oktober - ist zunächst ein Vorparlament irr-Pe-; Hing einberufen worden, das aus 200 Mitgliedern besteht, von denen die Hälfte vom Kaiser ernannt ist, die an dere Hälfte aber von verschiedenen Or ganen des Reiches gewählt ist. Dieses Vorderlament wird solange bestehen. bis das eigentliche Parlament gewählt werden wird, dessen erste Tagung vor läusig aus das Jahr 1913 festgesetzt worden ist, das aber vielleicht noch eher zusammentreten wird· Es ist zeine aufsallende Erscheinung, daß die Chi nesen jetzt die Einführung einer konsti tutionellen Regierung gar nicht mehr abwarten können und den Thron ims mer wieder bestiirmen, die Reformen »Hu beschleunigen. So berichtete die Zeitung Peching-je-Pao, daß die Chi nesen iin Auslande 80 Millionen Taels, also ungefähr 50 Millionen Dollars, der Regierung geboten hätten siir den Fall, daß das Parlament so fort einberufen würde. Das Vorvarlament ist sich seiner Wiirde außerordentlich bewußt, und seine Thätigteit läßt erkennen, welche Bedeutung erst das wirkliche Parla ment haben wird, Das Baume-la mcnt hat nicht nur in die Regierungs lnindlungen der Provinzialgouverneure wiederholt einaegrissen sondern sübrt auch gegenüber demThrone eine außer ordentlich energische Sprache. Das Wahlrecht wird natürlich zu nächst beschränkt sein. Es hat die Be stimmung daß nur solche Chinesen stimmfähig sind, die einEigenthum von über 5000 Taelg besitzen, eine bestimm te Erziehung genossen oder die stiiher bestehenden chinesischen Prüsnngen be standen haben oder schließlich irgend einen von der Regierung ihnen verlie henen Titel besitzen. Neben bestimm ten Berbreehern sind auch alle Votum raucher voni Wahlrecht ausgeschlossen. Die ersten Wahllisten sind im Jahre 1909 ausgestellt und sollen alle 2 Jah re, also auch in diesem Jahre, erneuert werden. Sehr wichtige Reformen sind auch aus dem Gebiete des- Unterrichtswe seuH vorgenommen und werden noch geplant. Friiber war die Ausbildung rein literarisch Die Ehinesen stu dierte-: ihre Klassiker: ConsuciuS, Laotse, Lisanchin und andere Weisen und tiiikmerten sich um die modernen Wissenschaften überhaupt nicht. Küns tighin sollen in erster Linie die moder nen Wissenschaften gepflegt werden. Es ist damit gerechnet, daß die meisten Lshinesem solange nicht überall chine sische Universitäten gegründet sind, an ausländischen Universitäten studieren. tisj sollen ihnen dann die an den aus wörtigquniversitäten abgelegten Prü sungeu in der Weise angerechnet wer den, daß ihnen bei der in Peting ab zulegenden Prüfung von vornherein sti, TU, 65 u. s. w. Points gings-schrie ben werden, je nach der chinesischen Klassisitation ver Universität, die ih nen das-i Diploin erteilt hat. Gleichzeitig hat die chinesische Re gierung angeordnet, daß inoderne Schulbiicher gedruckt und nach und nach iiberall im Lande Volksschulen und höhere Schulen errichtet werden. Bis zum Jahre 1916 hofft die Re gierung es dahin zu bringen, daß 5 Prozent der Bevölkerung lesen und schreiben tönnen Bisher war bei der außerordentlichen Schwierigkeit der chinesischen Schriftsprache der Analpliabetiginug ganz außerordent lich verbreitet und betrug beinahe Ok) Prozent. Die Elleorqanisation der Armee soll in der Weise erfolgen, das; sitz Divi sionen zu se 12,:«i()0 Mann gebildet werden. Es ist eine TsLihrige Dienst pflicht vorgesehen uud neben dem ste henden Heere drei Reserven, so dass die Ilrieggstiirle 144 Divisionen betra gen wird. Neben dieser Reichsarniee sollen die 21 Vrovinien je nach ihrer Stärke 1---2 Divisionen ausstellen, die aber von Reichsossizieren komman ksiert werden sollen. Die Verwaltung soll ebensalls Um gesornit werden, ein tonstitutionellesä SIJtinistertuni und außerdem eintlteichz rath gebildet werden, zu dem die Mit alieder des setziaen sogenannten grossen NathH gehören sollen. Schließlich ist auch eine Umarbei tung des Stras- und Zivilrechtg beab sichtigt, und China hosst dann, die Ers territorialitiit der Fremden beseitigen zu können. Ein Strafgesetzbuch, das 409 kurze und tlare Paragraphen ent hält Und durchaus modern abgesastt ist. sowie eine Strasprozeszordnung sind bereits erlassen worden. Fiir das Ausland am interessante sten sind die Bemühungen der Regie rung, nicht nur das Chinesische Reich selbst, sondern auch die in mehr oder minder losem Zusammenhana mit ihm stehenden Gebiete, wie Tibet nnd die Mongolei, in den Kreis der modernen Reformen zu ziehen. Allerdings läuft China hierbei Gefahr, sich neue Reibungssliichen mit fremden Staaten u a sen. - z sch f Adolph v. Flöckher. Der Astronom Brennan hat gele gentlich der jüngsten Sonnensinsternig wieder zwei große Flecken icn Angesicht des Tageögestirns entdeckt. Hat sich die alte Dame mal wieder nicht ordent lich gewaschen?