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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 19, 1911)
M Hkhrethkhktkk non Itzzik Innkmngkh No. 567. Wenn mer e Dußend Mensche nein-ne duht un duhi se in ein Platz beisamme, dann kann met drauf befie, daß met zwölf dissetenie Leeres-fees hat un in Mich es gibt nirgends wo so en Differenz als wie er unnee die Mensche- wo doch all zu eine Familch belange vuhn, zu finne is. Da is der Philipp. was mein Hosbanv ist en Schick-naht wie er im Buch stehn wenn ver nur seine Ruh hat un kann zu den Wedeoweilek gehn, dann is er sättisseit. Da is der Wedesweiler: das is en Blohhard, wo denke duht, seine Kostiemersch wäre nur ans die Welt sor ihn zu pehtro neise; er fühlt insoltet, wenn einer ebbes iwwer seine Drinks sage duht un is nur dann sättioseit, wenn jeden Dag jeder von seine Kostiemersch da war un hat sei bestimmtes Kwandum Bier vertilgt, so daß wenn er Abends seine Käsch bällenze un seine Ressiehts abscherke duht. den nämliche Emaunt eingenomme hat· Da is die Wedesis weilern: En ganz guter Rerreckter,3 awwer bei sie is die Hauptsach schassej un sich uss zu primpe· For Hetdwens» Sehks wenn ich all mei Geld an meins Buckel hänge wollt, dann könnt ich eg; auch mache und könnt se sogar noch biete. Bieseido daß, is se stock an ihre» schöne Figur. Jch will nit blohe, aw-! wer ich nemme es noch einige Zeit mits sie aus. wenn sie auch immer mit ihre Schlanliteht dick duhn will: answer ich In mehr Korvuo daliegted aufzuweisr. ann da is unsere littererie Frend die Didol Well, die schwärmt sor Poems un Dichter un Komposersch un ich muß sage, daß ich am mehrschte inlleint sin, denseltoe Weg zu siihle wie sie. Ich hen mich die Werte von heinrich Heinie gekauft un hen schon e ganze Latt davon gelese un da hen ich zu erscht ausgesunne, daß der Schiller un der Goethe nit die einzige Pebbels in die Bietsch sin nn ich sin nur surpreist, daß der heinie nit grad so viel Mann iuments geseßt hat triegt, wie die zwei annere. Ich glaube das kommt nur von sein sortgeseßte Lebenswandel her: das könne die Ptebelo nit so iesig vergesse. Wenn e Person so wie mich ihr ganzes Lewe lang sür die Poetrie geschwärmt hat. dann kann mer sich leicht in die cidiei von so en Mann verseßr. Jch denke er is in seine Liebeggeschichte arig unhäppie gewese« dikaho an viele Stelle in seine Poems hen ich greine müsse. Da kann mer sehn, daß ich mich in all mein Batter und Trabel mit die Kids un denPhilivp doch mein jugendliche-z Sinn un mei jungfräu liches herz bewahrt hen. Ein Drahbäck hat awwer die Poesie doch aus mich un das is, dasz ich an Mr nieto nnnerschter mehr denle· isse Se, ich hen nämlich mein Meind ausgemacht, daß ich all die Poe-no in den Buch bei herz auswennig lerne wollt. Wenn awwer en Mensch so wie mich, schon e bische in den Ehtsch eit wehnzt is, dann is ost das Fleisch wil ling awwer der Ropp schwach. Es is en großer Strehn sor mich un es is e Pittie« daß mein Alter so wenig Ge siihl sor so Sache hat, daß er sich im mer lustig itvtver mich macht. Er ig sogar den annere Dag hergange un hat e Poem an mich gemacht. Er hat ge sagt: »O Lizzie, denkst du gar nit dran, du hast die Kidg, du hast en Mann; an heinie dentst du, Herz und Sohl, doch meine Satis, die sin e i n Hohl. Juhs besser deine fleißige Hände sor unsere Stackings gut zu mende. Koch gute Miete uns, spät un früh, sell is besser, als wie Poesie.« Jch muß sage, ich hen das nit im Geringste gegliche. Awwer re geht nur zu zeige, daß der Philipp en gnn un gehobelter Kunne is un ich besser sprech emal zu die Dido iwtvet den Mis, mehhie, die lann mich en gute isttiveis gen-we. Am Nachmittag hen ich mich schnell sertig gemacht un sin emal hin gelause. Ich hen die Wedesiveilern niets davon esagt, bitahs die Wedess meilersch bla e mit den Philipp in ein horn, bitahl se sin essreht se dehte en gute Kostiemet verliere, wenn se ebbes gege ihn sage dehte. Die Dido hat sich arig gefreut, wie se mich gesehn hat un ich hen auch gar nit lang Montieschein gemacht un sin gleich mit die Fari eraut komme-. fzch hen sie alles gesagt un dn hat se Trachmeilt un hat gesagt: »Weil, Mit-, i is in oss Kohri nit o nrig egtiedel. awwer ich tann Jhne hren hosband nit so atig blehnie. n en Pehnter bloß sor das Esse schwört-te deht un deht denke. er wär en guter Ku- un dehte seine Kollert misse, wies en Kuck, Milch un Wasser mickft un deht anstatt gelwe Faed die Johis von Eier nunme, dann könnt mer ihn in sei Bißneß nit brauche un er deht gefeiert werde. E Wummen un e haustieper muß in die erschte Lein zu ihr Hauswert tende, un muß sehn, daß alles tipptnpp is un daß Niemand u tomplehne braucht. Wenn se mit t re Arbeit fertig is, dann ietzt se sich n, wenn le den Weg intleint is un nimmt e gutes Buch un dhut lese un duht ebbes for ihre Ettjutehichen duhn. Die zwei Sache zu die gleiche Zeit zu duhn, das hat noch niemand fertig ge bracht un wer es duht, der macht aus alles en Batfch Die Poesie is e iRielriehichen for uns un is e«Blelsing, ! wenn mer se mit Verstand un in Tie jspuhn Doses gebrauche duht; wenn ;mer awwer den ganze Dag mit den lStoss verbringe dudt un an nicks an ’nerfchter mehr denlt, dann werd se um Fluch der böse That wie der Mi eter Schiller so schön gesagt hat. Men de Se ruhig Jhren Mann un die Kids ihre Stackings, toche Se Jhre Miels, gut un plentie, strehtene Se Jhr Haus gns un dann setze Se sich hin un sin rre." " Well, ich sin streht heim, un hen mich an meine Arbeit gesterzt, wie en Deibhenter un hen die Fellersch e Miehl gekocht das war auteseit un wie alles iwwer war un alles ussgestreh tent war, hen ich mich mit mei Buch hingesetzt un in zwei Minnits hen ich geschlafe. Mit allerhand Achtung Yours Lizzie hansstengeL Zweikrlei Ton. »Du, ist’s wahr, die tleine Frau Haber, die einen so bescheidenen und schüchternen Eindruck macht. soll zwei Sprachen persett sprechen?'« »Ja» die eine spricht sie zu Hause, die andere in Gesellschaft.« Manche. »Wenn ich nur wüßte, wie ich mich siir den »griinen Jungen«, den mir mein Ches heute sriih an den Kopf ge worfen hat, rächen könnte?« «Machen Sie ihm zu seinem mor gigen Geburtstag ein Festgedicht und sprechen Sie ihn darin hundåtmal mit Du an!" Höflich. Sängerin: »Ich habe hier ein Sitzt liches Attest, daß ich heute Abend nicht singen kann.« Theatetditektor: »Deshalb brauchen Sie sich nicht aufzuregen! Jch will Ihnen sogar ein Attest geben, daß Sie nie singen können!« Philosophische Betrachtungen Wir haben doch eine eigenthiimliche Sprache: Wenn ein Dutzend Menschen zu uns kommen, wir unseren Solon zu musikalischen und deklamatotischen llebungen. unsere sämmtlichen Kuchen vokräthe und unseren besten Wein her-· geben, so nennen wie das einen Em die-Ins Durch die Vlsmr. Pianist: Wollen Sie mit wirklich kein einziges Billett zu meinem dem nächstigen Concekt abnehmen? Jhk Vetter hat ja vier Stück bestellt.« »Wenn ich so taub wäre. wie mein Vetter, wükd’ ich sogar sechse nehmen-« Das Loktbeillastesir. Tante tzu Besuch): »Na, Mariechen, wag sür eine Art Puppen magst Du denn am liebsten?« ) »Ach, bitte, Tantchen, Zwillinge!« Herr Wann-etc M- ein fürchtetlichck Donnerschlag etdköhsn): »Er-M wie met ne felige Attel« —— deBlinden Sie sie mich zärtlich behan lu?« »An-s -- nur auf Oäudeu trage-n dür fen Sie nicht verlaugenl" - » --- -—- - JA-WW——-— -. Zenqu der Sussragettes. » Noliszöhlun in England, Volls Ieihlnng in ondon wahrhaftig .eine Kleinigkeit! Denn wir wis set ja, wie peinlich es jeden Briten secährh wenn ihnc ein anderer -—- und sei ek- selbst der Staat die Nase ins Privatangelegenheiten hineinstecken möchte. Und wenn sich auch der Staat dafiir verbürgt, daß nie und nimmers - irgend etwas in Verbindung mit deth Namen des oder der Betreffenden inJ sdie Oeffentlichteit dringen soll, übers s dieses Entblößen seines eigenen Selbst s kommt der Engländer nur sehr schwer hinweg. Am wenigsten leicht ist aber die Ausfiillung der Papiere Albions Frauen gefallen. Ganz abgesehen von der enorrnen Anzahl unverheiratheter Damen, bei denen die Frage nach dem Alter allein schon ein Vergehen bedeu tet, sind in sehr vielen Ehen hierzu lande die Frauen bei weitem älter als die Gatten. Ein Trost aber mag ih nen geblieben sein: der König selbst ist mit löblichem Beispiel vorausgegangen, er hat auf dieselbe Weise wie der letzte seiner Unterthanen seine Papiere aus gefüllt! Und was der König von Eng land thut, ist wohl gethanl Auch wenn man gewisse Geheimnisse zu opfern ge zwungen ist, auch wenn gewisse Dinge das Licht der Welt erblicken sollen, die man bisher sorgsam im Dunkel ver borgen, die man sich vielleicht selbst nicht eingeftehen mochte. Also ein Seufzer W und wieder einer —-— und dann zur Feder gegriffen. Denn wer diese Papiere nicht ausfällt: 25 Dol larg Geldstrafe oder Arrest! Und am Ende ist der Staat doch nur ein ganz I unschuldiger abstrakter Begriff. « Manche Susfragettes jedoch sind ihrem schon lange gehegten Vorsap treu geblieben und haben sich nicht da von abschrecken lassen: Frauen zählen nicht« daher sollen sie auch nicht gezählt werden« »Nein Stimmrecht, kein Zensus!" schrieben sie Samstag auf zahllosen Pflaftern, an zahlloseThiiren in Kreide und gestern nachts über die Zensus - Zettel in Tinte. Die De monstrationen begannen bereitsSamss tngnachrnittags in Trafalgar Square. Aus den weiten Stufen der Riesen Nelson-Säule sannnelten sich die Mit glieder der Frauen Freiheitsliga um den massigen Sockel des Siegeradmi rale. Um die vier Riesenlötven grup pierten sich die zarten, aber zähen Stampferinnem zumeist mit den Far ben der Liga angethan:- dunlelgriinet Sammtkleid, güldene wallendeSchär ve, weißehandschuhr. Dazu einhütlein mit kühn : trotziger Feder nnd zierliche Schühlein mit gewaltigen Absätzen. lsin griin - gold - weißes Fähnlein in der starten Hand. Auf jeder Seite des mächtigen Qua dratfockelg redete eine Dame, auf der Charing Croß zugewandten die wiiri dige Liga - Präsidentin, die greife Mrs. Despard Aber ihre Worte ver hallten. nur halb verstanden, aus dem gigantifchen Saume. Jn der subb rerschaft fielen uns alle möglichen Ty pen von Londoner Frauen auf: ver bitterte Gesichter neben interessanten Physiognomien bekannter Schauspiele rinnen, hier ein junges, terkes lebens frische-Z Antlih neben einer Silberhaa eigen. In der Umgebung der vier Litiesenlöwen nehmen sich alleMenschen, selbst die Löwinnen, unendlich winzig, nichts-sagend aus. Und die Worte der Rednerinnen zerflattern im Winde Gestern, am Sonntag, hat derFIiini .nel bis zu später Abendstnnde tein Erbarmen mit den Londonern gehabt — wie das gewöhnlich am Tage des Herrn der Fall in Themselabel ist - - nnd den Snffmaettes hat er ein Mee tina, eine Denionstration nack- der an deren ver-regnet Denn gestern sollten Ja die offentlichen Paris an die Reihe kommen! Aber amAbend hatte er end lich ein Einsehen. ließ ein glitzerndes Sternlein nach dem anderen herang treten, eine bescheidene, alser dennoch tröstliche Mondsichel und liefz es recht knlt und trocken werden. lind ans dem sonst um Mitternacht an Sonntage-n beinahe aus-gestorbenen Trasalgar Sauare fing es um diese Zeit zu krab beln und zu wimmeln an, aber nicht von Stlfftagettes, Neugieriae schienen ——- wie Quellen in ein Reservoir aus allen Seitenstraszen in den Square zusammenzustrdmen Eines merkten wir gleich: tlotte Studenten haben ein aar ansehnliche-z Kontinaent gestellt. Brüllend, gröb lend umzogen sie die feststebeudc itiel san-Säule, Spottlieder aus die Sus smaettes schwirrte-i durch die scharfe Nachtlust. Gestern war ja Wettrudern zwischen Oxford und Samt-riqu da gab es also heute massenhuit Vertreter der beiden Universitäten ir- London und sie alle waren nicht aerade in üb ter Stimmung. Aber die Leute in Blau —- wie man die bochgeuchteteu Wächter des Gesetzes scherzhast am Themsestrand bezeichnet — -- gewohnten in ihrer höflichen aber unwiderstebltch entschiedenen Art die Demonttranten an die Pflichten guter Bürger- »Ihr Herrn,die Gloet bat zwölf geschlagen.« Und mit der siir den Londoner to äu ßerst charakteristischen Disziplin löste sich der Zug im Saume aus und ein zelne Gruppen wanderten dem Atr wvch Statinq Rjnl zu Dort waren inzwischen Schaaren riesiaer Mädchen und Frauen unge langt Sie alle mit Decken und Vro viant siir das nächtliche Abenteuer ausgerüstet denn hier wollten sie bis »zum Morgen dieZeit mit Reden,Spiel und Lustigleit verbringen, derweilenl die Dienerng ihre Boten nnd Veoms ten nussondte, die Pnpiere nbznoer langen. So sollte der g««-.i;e Zensuz vereiteli werden. In die lltollschliti Mubbnhn von Aldtrsnelt til er cian nur Einlaß gegen Kutte. Da: Bntnillon von Studenten, das iirtk ei: ioeilen vor den geschlossenen Thoren verschanzt hatte. begann diese zu siiirmen, wie nur junge, lebenssroheStunmien stür inen ldnnen. llnd zuguterletzt ging Gemalt vor Recht: die Jiinnlinge ohne Karten dranqxn ein und die mit Tit leis ausgerüsteten Sussrngetteg blie ben vorläufig ausgesperrt. Als nun die aufgeröumten Kumm ne iohlend durch die Gänge iogemtrat ihnen muthig eine der Ordnerinnen entgegen. »Ihr habt lein Recht zum Eintriit!« ries sie den Jüngern von Oxford und Canidridge zu, »beneh!ni Euch doch wie englische Gentlencen!« Eine solche Aufforderung birgt fast stets eine wahre Zaubetlrast in sich. Eine Dame, die einem Briten ins Ge sicht schleudert: »Sie sind lein Gentle J man!« hat ihm den denliseir ärgsten ; Schimpf angethnn. Wenn sie nber di « plomatrsch genug ist, vorher an sein - Ehrgefiihl als enqlischen Gentlenmn J zu appelliren, lann sie mit dieser For I mel am Ende alle-« erreichen Der vor » einer Minute noch unbezähmbnre In gendgeist der zum Theil angeheiterten Wildlinge war qehroehen wie Sschat ten schlichen sie wieder hinaus-. Nun erst tonnten die Damen in den Sta tinquinL Sie waren zu Fuß, in Cabs unds tttzitomobilen hergetommeu, an die Zweitausend etwa, nnd ein rascher Pliet überzeugte uns, daß in ihren Zweitausend wohl alle Stände, reicht uno arm, hoch und gering vertreten waren. Aber was bedeuten Zweitaus send in einer Millionenstadt wie Lon dan: Das Meeting wurde um ein Uhr dreißig Minuten morgens eröffnet! Jn London erlebt man zwar jeden Tag etwas Jnteressantes « aber ein Ngeeting in einer Samstag - Nacht oder an einem Montag Morgen vor Tagesanbruch um halb nach eins ge hiirt selbst siir den Londoner zu den Seltenheiten. Ja, die Sussragettes wollen behaupten, es sei etwas noch nie Dagewesenes. Jetzt aber sollten zwei tausend Menschen bis liur Isriihe wach grlnzlten werden! Mus. Panthurst siihrte den Vorsitz, lief eine zündende Rede vonr Stapel, dir-n wurde gestmgen, eine angesehene Musit-hall — Künstlerin rezitierte, die bekannte Komponistin Ethet Sinhth dirigierte ihren neuen Marsch-Hy!iinu5 —- im Geiste sahen mir die tapfer-i Frauen wieder aus Weitminster los schreiten und hörten die Fenstersckeiben klirren und eine dunkle Spanierin trillerte irgend ein Bravourstiick, das fast niemand im ganzenRanm verstehen konnte. Mit allen diesen Genüssen jedoch wollte sich die Galerie nicht ab sinden lassen. Immer lauter erschallen die Rufe nach »Christabel! Christabel!« und endlich erscheint Fräulein Pant hurst, die beliebte Tochter der Führerin der ,,Militant Sussragettes«, ans der Biihnr. vollgeladen mit Energie, in je dem Nerv, in jeder Fiber zuckend, nnd ertliirte der Regierung, dieser nichts nuhigem verlogenen, durch nnd durch schwindelhasten Regierung KriegKrieg und wieder Krieg bis aufs Messer-I Aber selbst diese hochbegeisterte lfrtlä rung vermochte nicht gegen die Natur rsnzutämpserr Die Frauen wurde:; müde. Und wenn auch um siinf Uhr sriih ein lustiger Fiarueval ans den Rollschlittschnhen beginnen sollte zu einer recht fröhlichen, herzhast ausge tassenenStimiueng lonnte e-.« doch nicht tonimen. da die meisten Frauen bei al ler Lustigteit zu giihnen anfingen· Manche war eingeniat, andere entfern ten srch unbemerkt, um »in Hause das Versaumte nachzuholen, sie wollten aber diese mertioiirdigste aller mert würdigen Nächte nicht versäumt haben. So schmolzen die streitbareu Damen zutetzt aus ein ganz bescheiden Häuflein von ein paar Hundert zusammen. Nach dem Roller : Stating wurde dann um sieben Uhr morgens in verschiedenen schon lange vorher gemieteten Bestan rantg ein trästiges Frühstück getraut «mei- —--- die Sussragetteg verstehen sich 4 recht gut auf dac- Prattifche Einige der fiihrenden nnd vegüteri ten Damen hatten ihre Häuser allen jenen fiir die Nacht eröffnet. welche die 25 DollarsGeldftrafe nicht« aufbringen tonnten oder wollten. Alle diese Hornes foraten für Unterhaltung und zulefzt wurden die Besucherinnen aus allen möglichen und nnmöglichen Haustctensilien zur Ruhe gebettet, auf Sesseln, Schantelstiihlen und selbst auf TischenL Ja, in einer solchen Nacht ist alles erlaubt! si- - « Einstimmig erklären die Suffraget tell, einen glorreichen Sieg über die Regierung davongetragen zu haben Daß ihr Versuch. durch passive Resi stenz·die Voltsziihlnng thatsächlich un möglich zu machen, mißlungen ist, hat der Telegravh bereits berichtet. « C. Leonharv Dr. Frederick A. Cool ist auf dem Schattvlatz der merilanischen Wirken eingetroffen. Erzählt er Dort von sei ner »Nordpolentdeckunq, so könnte am Ende doh die eine oder andere Partei angreiszen It- If Man kann leicht Herr fein, wenn man andere lnechtet. -«——s-. . --— ---- Risspiratm Von Ceuta, der südlichen Säule deg- Hertules, zieht sich das Ge stade des Mittelrneeres erst sub östlieh, dann genau ostwärts etwa 150 Meilen bis an den Dschebbel Umla an dessen Ostabhang Melilia liegt. Felsiges, finsiekes Gestade, vultanische Konturen eines wilden Gebirges, des sen schroffe Zacken sich scharf abheben vom wolkenumhiillten Himmel. Sel ten sind Spuren menschlichen Seins erkennbar« wie bebaute Hänge oder verwitterte Hütten aus Tflbia, die sich chaum abheben vom gleichfarbenen Ge stein oder dem dunklen Buschwert. Es ist das Ris. Von ,,ripa« stammend, wird das Wort so gesprochen, weil weder Berber- noch Araberzungen den Buchstaben v kennen. Nach dem Jn nern anerkennt man diesen Begriff bis fast zum hochwiehtigen Sattel von Tasa, der die einzige Straße von Fez nach Algerien bel)errscht. Hier sind die einzigen Herren. Jn fast ganz Marokto mischte sich bodenstöndige Bevölkerung niit ein-— gewanderten Arabern oder mit nörd lichen Augläufern schwarzer Rassen. Die hellhitiutgen Besiedler des Rif aber erhielten sich seit urdentlichen Zeiten sorgfältig frei von jeder Beimischung fremden Bluteg, und zu allen Zeiten vertheidigten sie auch ihre Berge und Schluchten hartnäckig gegen alle, die während der Jahrhunderte sie 3u ver drängen oder ihnen Fremdherrschaft da aufznztvingen versuchten. Jhr al leo überragender Freibeitgdrang em vörte sich trotz denkbar losestem Vasal lenverhältniß bei jeder Gelegenheit. So gegen Rarthager, Römer, Byzan tiner und alle, die von unaufhalt samen Wogen der Völkergeschicke in d:esen Stand getrieben wurden. Stets Gewaner sie sich mit den Neuan tismmlingein um die bisherigen Herren «;:( verjagen. lslnch der drennalige Ansturni von Arabersehaaren fah nur das gleiche Spiel. Ein halbes Jahrhundert wü . theten grauenhafte Kämpfe der ariani Ifchen Risier gegen die getvaltthätigen Sendlinge von Mohamineds neuer Lehre. Kämpfe, deren Heftigteii un: sere Geschichte nichts Ebenbiirtigeg zur Seite in stellen hat. von deren furchi barerWuth heute noch monotoneLieder tünden, die im Schilcha Dialekt von den erzreichen Bergen der Gelaia bis aa vie fruchtbaren Hänge bei Tetuan erklingen und bis hinein an den stra ßenbeherrfchenden Sattel von Tasa, wo wilde Riataleute hausen. Selbst in der Kabilie Algekieng singt man sie neben jenen, die aus der Zeit des gro fzcn Abd el tiader abstammen. So lebs haft lebhaft wehrte sich im damaligen Ringen um die Vorherrtchaft zweier Rassen dac- Berbervolt, daß die semin sehen Eroberer nicht wie am ganten Weg vom Rothen Meer bis zum Atlas auch dem tsiif Sprach und Religion enfznzivingen vermochten. Gar laue Anhänger des Propheten find die Stiuafa und ganze Stämme verstehen tein Wort Arabisch. Immer noch nennt jeder Rifstannn ec— eine Schande, wenn einer seiner Söhne ein Araberniädchen freit oder ein Mau rentind, nie tommt eine Tochter des freien Berglandeg in das Zelt eines Araberg oder gar in den Harem eines inanriiehen Städtebetvohriers. Daher die Rassenreinheit der Ruafa, die i:;artigen fehnigen Gestalten dieser Ge birggbetvohner mit den Blauaugen, daher das viele Blondhaar unter ih nen. Ein Menschenschlag der dem an der Wassertante eher gleich lomnit. als den rasseverioandten bräunlichen, getehineidigen Berberviiltern jenseits des: Atlas. Wie seit urdenlliaxen Zeiten, so ha ten alte Rifstäunne noch heute voll tomniene Selbstverwaltung ihr Ge biet untersteht ja nur nominell dem Machsen Denn der Rifi sieht in der Person des Sultans nur einen Raid« ebenbürtig dem eigenen Stammes haupt, dessen einziger Vorzug es ist, ein Fürst der Rechtgtäubigen zu sein, also Religionghaupt Jin iibrigen le ben die zwei Millionen Ruafa nach ihren vielhundertjährigen ungeschriei benen Gesetzen, wie sie sich im Laufe der Zeiten eingebürgert haben-nnd ei sersiichtig gewahrt werden. Lite zah ten nie Steuern, stellen nie Soldaten, dulden lein vom Herrscher eingesetzteg Stamntegoberhaupt Nie noch war die Sterifenregiernng imstande, irgend welche Oberboheit in diesem ist«-birgs znge geltend zu machen. Jhre Stammeseintheilung ist ein Muster von Deinolratie: GleichesRecht allen Männern, Frauen. Kindern. Jede Kabila d. . Stannnezeinheit -——, die selten Unter einein Großtiiid vereint ist« häufig aber in scharfer Fehde der einzelnen Stammes-Unter abtheilungen unter einander liegt, theilt sich in mehrere Dscherara (Einzahl: Dscham), von denen jede ein Ober haupt aufweist, meist einen Ftih, der mit den Angesehenen der Frattion eine Art Landtag bildet, auf dessen je nach Bedarf häufigeren »der selteneren Versammlungen über gemeinsames Wohl Und Wehe berathen wird. Die einzelnen Dscherara. die sich ost genug feindlich gegenüberstehen bestehen aus großen Familien, die wieder von einem Aeltesten geführt werden« Solch eine bis hundert Köpfe zählende Sippe heißt Ahrnba und besiedelt zahlreiche Dörfer. Jede Ahruba iibt weitestgehendes SelbstbestiinmungsrechL jede Dschara pocht aus absolute Unabhängigkeit von ider anderen. Nnr in ganz besondm Fällen thun sieh einzelne Statnth oder die Kabila selbst zusammen s gemeinsamem Vorgehen. Dies imm. wenn äußere Eintlitsse sich selM achen, so wenn der Machsen die leie gends vorhandene Autorität stärkre will oder Spanien sich län st verstaub ter historischer Rechte be ni. Rest ver westlichste Stamm, die Beni Seid lSöhne des Glücks), anerkennt halb wegs die Regierung und steht unter der Gerichtsbarteit des Amalats Te tuan. Vorn Und Lahu dagegen bis fast an die algerische Grenze hat der Sultan alles Recht verloren —- besser gesagt: nie besessen. Zum Unterschied von anderen Ber berstämmen des ausgedehnten Ma rokto vermochte der Jslarn nie, Rifiet zu ernsten Thaten zu begeistern, wohl aber die Freiheit, wenn sie bedroht schien. Wie nirgends sonst, erhielten sich im Rif Sprache und Gebräuche aus Urväterzeit. Rauhes Gebirgss leben gab dein Risi sicheres Auftreten, Unerschrockenheit und Energie im Han deln, Eigenschaften, die dem Arabet aller Striche abgehen. Schwerer Kampf ums liebe Brot erhielt den wi derstandsfähigen, unglaublich harten Menschenschlag und schuf außerordent liche Tapferkeit nnd ewige Kampfes sreude, wie sie wenig Völker des Erd ball-—- besitzen. Ewige blutige Streitig keiten untereinander sorgen dafür, daß sie selbständig nnd rücksichtslos wer den, daß sie nie zögern, das Leben ein zusetzen, aber auch das anderer weni ger hoch einschätzen, als es bei sonsti gen Völkern, bei denen Blutrache. ebenso wie bei den Risioten, noch hei iigk Pflicht ist. Die Wohngebäude im Rif sind ganz anders als jene der anderen Verder stämme. Es sind widerstandsfähige Häuser aus gebrannten Lehmziegeln, sogenannte Tabia, deren Lehmmauern mit flachen Schilflagen gedeckt und we gen Feuersgefahr mit Kies oder Sand bestreut werden. Jn der Mitte des 12 bis 15 Zoll dicken Daches bleibt ein lreigrundes Loch, das dem Innern Licht und Luft vermittelt. Stets be findet sich an den beiden schmäleren Seiten je ein Wohngemach, eines den weiblichen, das andere männlichen Be wohnern des Hauses zugetheilt. Von den reftlichen Seiten dient die eine als Vorrathslammer, unter der häufig noch ein Silo zur Aufnahme des Getreides gegraben ist, die letzte, durch die man das Haus betritt, ist zugleich Stall Wer sein Heim betritt, ist Gast des Ri fi, mag es auch ein unerwiinschter sein. Jedes Haus gilt als Feuerstelle, wer den Schutz solch eines Herdes an spricht, genießt den aller, die zur glei rben Familie gehören. Dies gilt auch Ungläubigen gegenüber. An den La gerfeuern marollanischer Karawanens straszen erzählt man manch rührende Geschichte von der Heiligkeit rifischer Glastfreundschaft Obwohl aus ungemein werthvollem Boden hausend, ist der Rifbewohner der Aermsten einer. Und nirgends be irahrheitet sich mehr das Sprichwort: Armuth ist Feind dem Reichthum! Un gebärdig, wie er zu Lind ist, so iennt man den Rifi auch lzur Bee. Wie dro hend Ungewitter aus heiterem Him mel erscheinen seine priinitiven Fe luclen an Spanien-Z sonnigen Küsten, pliindernd, raubend, jeden mordend, der sich zur Wehr setzte. Es ist gleich sam Vergeltung dafür, was vertrie bene Mauren unter dem ewig blauen Himmel der Jberischen Halbinsel er duldeteu. Selbst große Dreimaster griffen sie aus offener See an —- und meist mit Lsrolal RifPiraten ist ein Wort, das heute noch unheimlichen Klang hat bei Seefahrern aller Natio nen. So sind sie, die Bewohner von Ma roltos Nordtiiste, die ungebärdigsten freiheitvliebendften des Landes. Heute wie früher sieht man teinen ohne sein geliebtes Gewehr sechsfach überzablen sie modernc Ajlebrlader, und um Geld auf Patronen u erhalten. wandern sie inSchaaren hiniiber nach Algerien, um sich im Dienst verhaßter Spanier oder Franzosen fernab der Heimath als ge suchte fleißige Landarbeiter einige sDuros zu verdienen. Auch heute ver schmähen sie gelegentlichee Strandrecht snicht Freilich Darnpfer fahren gar sschnell dies Handwerk ist wenig ergie big geworden in den letzten Jahrzehn ten. I Weniqer Orte nur hat dnv Ris, und dies: sind bloß Getoirre von kaum ei nigen Dutzend .f«iitten. Namlsast sind nur Tetunn, an dessen Mauern geo gravhisch das Nis beginnt, und das 20 Meilen südlich davon gelegene hei liae Scheschnuen, beide eigentlich zur Dschebaln gehörend. Industrie kennt der Risi nicht. Wohl bringt er hohe tohlen, Eier nnd Hühner aus die Wo chenmärkte von Tetuan und Metikia, nach Bastschnijre und aus Palmeteo qeflochtene Schitnri. jene unverwüstli chen Trogtaschen, die aus nllen Kara tvanenstraßen des Mitahkeb benützt werden« soweit man mit Manlthieren und tfsetn reist. —-—-—s - --——-— Der Egoist veraifet sich leicht im Verkehr mit anderen, weil er sich nie vergessen konn. It It- It« Jn Mexiko scheinen sie es wieder mit dem Sprüchwort halten zu wollen: der Schwächen gibt nach. Nur fragt es sich, wer der Schwächen iß.