Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 12, 1911, Image 8

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    Wird gewinnt
Minister Haue wehrt
gegen Deutschl-un
Mantis-Lage ernst.
Berlin, 8. Mai. Die deutsche Re
gierung .hat Frankreich betreffs der
ernsten Lage m Marotto heute eine
ernste Warnung zugehen laiien und
das Auswärtige Amt in Paris auf
die gefährlichen Feigen, die bei einer
sefesuag von Fez durch die franzö
sischen Truppen eventuell unauöbleib
lich wären, aufmerksam gemacht. Zur
felben Zeit verfolgt die deutsche Re
gierung die Vorgänge in Marotto
seit großem Interesse. Man glaubt.
daß infolge der von Berlin nach Pa
ris übermittelten Warnung die flie
ende Col-inne vie die französifche
egierung nach Fez beorvert hat, un
terwegs aufgehalten und nach Paris
suriickbeordert werden wird.
London, 8. Mai. Die Marottoi
srage geftaltet sich mit jedem Tage
ernster. Es wird immer offenkundi
ge, daß Frankreich mit der Rückkehr
elrasse'i in’s Cabinett vie aggref
sive Politik, die vor einigen Jahren
um ein haar einen schließlich durch
die Conferenz von Algeciras abgewen
deten Krieg mit Deutschland provo
Iirte, wieder aufgenommen hat und
entschlossen ist« es auf einen Confliit
ankommen zu lassen. Mit welchen
Mitteln Frankreich seine Ziele ver
folgt, ist durch Lancelot Wiltinsvn,
den gegenwärtig hier weilenden Leib
arzt des Sultans Mulai Hafid und
Generalarzt der Armee des Scherii
satz, enthüllt worden. Der mit der
Situation genau vertraute En län
der versichert, daß die anscheinend
planlose Revellion eines Theiles der
Stämme des Landes von der franzö
sischen Regierung angestistet wurde,
um ein Chaos zu schaffen, die Euro
piier in Gefahr zu bringen und so
einen Botwand zur Jnterdention zu
erlangen. Wiltinson, dek sich von
hier nach Berlin begeben wird, um
das deutsche Auswärtige Amt von
der wahren Sachlage zu unterrichten,
behauptet, daß sranzösische Agenten
um die Stämme auszuhehem das Gei
riicht verbreiteten, der Sultan sei ein
Srnntenbold und habe sich, wie sein
von ihm gestürzter Bruder Abdul
Uzis, mit Leib und Seele den Fran
zosen verkauft. Der durch diese Ver
leuendungen vorbereitete Ausstand
kam zum Ausbruch als ohne Wissen
des Sultans ein paar widerspenstige
Mitglieder eines der unruhigen
Stämme hingerichtet wurden. So
bald die Unruhen begannen, traf die
stanzösische Regierung unter dem
Verwande, daß die Sicherheit der
Kuropiier dies ersordere, ihre Anstal
ten zur Besesung von Fez Es wur
den Expeditionen von Tanger abge
schütt, welche angeblich die Rebellen
zersvrengen und die hauptstadt vor
der Einnahme retten sollten, in Wirt-·
lichteit aber im Einverständnis mit
den Aufsiändtgen waren und den Be
sehl hatten, z uernd zu besehen.
Das ganze arge Frankreichs bil
det nach der Ansicht Wilti on’i eine
adsichtliche und freventliche legung
des Vertrages von Atgeciras, welche
Deutschland nicht dulden kann.
Greift weiter mn sich.
Zahl der streitenden Angestellten der
Pennsylvania wächst.
Bitt-ster Pa, ti. Mai Zwei
bundert in disk-. lsiilenIuooder Reva
ratnt-Werkstiitten beschäftigte Ange
stellte der Baltinsure di Lhio Eisen
bahn legten heute infolge einer Cun
troverse betreffeg der ihnen zuge
theilten Stückarbeit die Arbeit nie
der. Wenngleich diese Arbeitseinstels
lung nichts Init dem Streit von Ar
beitern der Pennsnluania Eisenbahn
in thun hat, werden diese in ihrem
Kampf dadurch doch wesentlich un
terstützt Während der letzten Tage
ist die Zahl der streitenden Ange
stellten der Pennsylvania Eisenbahn
um etwa zweihundert vermehrt wor
den.
Jubelseier n Bett-dann
Berlin, 8. Mai. Mit einem glän
Ienden Fesieoncekt ist gestern Abend
in Potsdam die iiber eine Woche dau
ernde Jubelseiet des dortigen Män
nergesangvereins eröffnet worden.
Leute am lVanptsesttnge, sindet im
ansspucßEtablißement ein großer
sit statt Diesem folgt Abends ein
anseth an das sich ein Ball an
schließen wied.
» Wiecssssse steife-dies
stritt-. s. Mai. Aussehen eke t die
Minde, da ceiininal - com-n är v.
steck-M Leiter dee hie en Sit
vom sent suspend rt wor
den Tät-Die Maßregelung hängt mit
ein en der Untersuchung
fasse-, enliisslich der seiner-it
tmg des Dankt-tret
UI t. Mutes-sei worden war.
ME- tis selbst-Linn
M s. Mi. In Dis-um« Titel
Ist Unserem-i
Wcr Im m den
lass-Keines aushiellnt
Mit-Irr nisten-seist
Diaz antwortet?
Inhalt witb no lånfig nichti
bekannt gegeben
Centmissiire in Sitzung.
inne Zeitung in Innrez brachte un
, ter einer ienIationellen lieber
» fchrift eine Jenes-tm laut toeletserl
I der Rücktritt des Präsidenten Tiqz
E schon in der nilernächften Zukunft
i zn erwarten ist. —- Rebellens
genernl Meyer-, dem diese Te
j peiche gezeigt wurde, war darüber
! fehr erfreut und erklärte, disk er,
I wenn die Nachricht sich bewahr
heiten sollte, sofort den Weisen
ftillftsnd verlängern würde. —
Schntz für Ameriknnee verlangt.
I Cl Pale, Texas, S. Mai. Richter
iCarbajaL der Friedenzcommissiir der
mexilanischen Regierung, erhielt heute
von Präsident Diaz eine Antwort-Esaus
die Anfrage des Redellenfisihrerj
Franeisco J. Madero je» ob er ge
neigt wäre betreffs feiner Resigna
tion irgend eine bestimmte öffent
Eliche Erklärung abzugeben Die Ant
Ewort umfaßte ein Telegraknm von
brei mit der Schreibmitschine eng ge
schriebenen Zeiten. Richter Carbajal
weigerte sich entschieden auch nur die
geringste Silbe über den Inhalt der
Depelche zu verrathen. oder zu lagen,
ob und wann sie bekannt gegeben
werden solle. Er theilte dann den
Friedenscotnrnissären mit, daß er von
Diaz eine Antwort erhalten habe,
woraus sofort eine Sitzung der Frie
ldenscomrnissäre anberaumt wurde. Jn
idem aus der anderen Seite des Nio
iGrande eingerichteten Jnsurrerto La
iger wurde dem Rebellensiihrer Ma
Edero eine spanische Zeitung gereicht,
»die eine angeblich aus der Stadtl
FMexico eingetroffene Depesche mit
Yder folgenden dreispaltigen sensatio
inellen Ueberschrist meldete: »Dam
ger Rücktritt des Präsidenten Diaz41
gilt als sicher.« Madero’e Au ens
glänzten vor Freude, alt er diese«l
iWorte las und dann die unter ihnen;
folgende Devetche durchslog Sie enti(
hielt nur ein in der Stadt Mexico
heute verbreitetes und von vielen(
Anhängern der Regierung als That-l
sache bezeichnetes Gerücht, daß Prä
ssident Diaz nach langem und stand
Ihastem Weigern sich entschlossen habe,
lden Rath seiner Freunde und Mini
ster zu folgen und von dem Präsiden-i
tenamte zurück zu treten. Nachdem
IMadero die Depesche gelesen, eilte er.
ian den Fernsprecher und theilte die’
Ifrohe Kunde sowohl seinem Brudersl
«Gustavo Madeko in El Paso und an-’
Lderen Mitgliedern seiner Familie mit.
IVerschiedenen Zeitungscorrespondeni
ten, die in der Nähe eines Hotels,
!weilten, theilte er mit, daß er, wenn
lsich die Nachricht von dem baldigen
kRiicltritt des Präs. Diaz bewahrheiH
ten sollte, sofort General Navarro inj
Juareg den Vorschlag machen werdeJ
den Wassenstillstand zu verlängert-. ·
——— l
», Washington S. Mai Aus die ge
stern hier eingetroffene Nachricht daß
lztoei Söhne de- Richter-s Meloin
iGodinan von ausständischen Banditen
aus der Hacienda ihres Vaters ermor
det worden sind, hat ctaatssetretär
Knor sofort die mericanische Regieij
rung in nicht gerade sehr diplomati
scher Form daraus aufmerksam ge-: »
»macht, daß es absolut nöthig sei, den
Hin mexicanischen Stadien und Ort
Jschasten ansässigen Ameritanern besse
Jren Schutz zu gewahren, so daß sie
teiner Gefahr von Zeiten der unter
dem Namen Redellen »ooerirenden'
iRäuher- und Banditenhanden aus »
setzt sind Die Godrnan Hacienda iieat
in Buena Sueeso nahe Acavulco in
einer Gegend, wo seit dem Ausbruih
kder Unruhen gesetzlose Banden ihr
Unwesen getrieben und sowohl Plan
iagenbesitzer wie auch Fabrikanten sehr
Ibeliistigi haben Der rnexieanische
Minister siir Auswärtige Angelegen
heiten, Senor de la Barra hat den
besehlshabenden Ossizieren in Acapul
co die Anweisung zugehen lassen, vors
allen Dingen darauf zu sehen, daß diei
in jener Gegend ansässigen Amerika
ner vor Angriffen geschützt sind. (
i
San Diego, Cal» S. Mai. Drei
undfiinfzig Reitek aus Caluexico
schlossen sich heute in Tecate, Unter
Calisornien, den mexitanischen Jn- i
surrectos an, so daß die Nebellen »Ah-;
von denen ungefähr 75 Ameritaner
sind. Tapt Athen der bei Mexico
sechs und veu overvefehr inse- exviel
Truppen übernahm, nachdem Staaten
Williarns getödtet worden war, he
fehligte die gestern eingetroffenen Rei
ter. Jn einigen Tagen sollen in
Teeate weitere 75 Mann eintreffen.
Wenn die Rebellen start genug sind,
wollen sie gegen Tijuana vor-rücken
Uslsist DIE-I III-ist.
SMIW Ist's-WANT
i u en r
« ·"«-« fass-g Werg-:
»Hier-säugten seither
WH III-M k
—
· ·.««-« s - -(k.-»---. : .H«-.«--SI«
Auo großer ZeltM
Denlunl fitr Kaiser Wilhel- I
in Straßburg enthüllt.
Eine eindrucksvolle Feier.
Berlin, 8. Mai. Die unvergleichlich
großen Erinnerungen an die Zeit von
1870—- 71 sind gestern von neuem
lebendig geworden anläßlich der feier
lichen Enthüllung des Denkmals für
Kaiser Wilhelm l. in Straßburg Der
schon bald nach den dentwiirdigen Er
eignissen vor vierzig Jahren aufge
tauchte und im Laufe der Jahre
immer aufrecht erhaltene Gedanke, dern
heldentaiser in der Hauptstadt des in
blutigern Ringen zurückeroberten
Elsaß ein Monument zu errichten, hat »
gestern drei Tage vor dem vor vier
Jahrzehnten erfolgten Friedensfchluß
in Prantfurth a. M» fetne weihevollei
Vo endung gefunden durreh den En-«
tel, Kaiser Wilhelm ll., welcher unter»
eindrucksvollen Cerernonien den Att;
der Cnthiillung vollzog. Der KaiserJ
traf arn Vormittag, in Begleitung des
Großherzogs Friedrich und der Groß-»
herzogin Hilda von Baden, sowie des»
Reichskanzlers Dr. v. Bethrnanniholls
weg, von Karlsruhe in Straßburg ein,
das zu Ehren des Tages im schönsten
Flaggen-, Guirlandens und Blumen-«
fchmuck prangte. Der Monats-, von
der Bevölkerung unter begeisterten Ju
bellundgebungen empfangen, begaä
sich sofort nach dem Kaiserplah, wo
das Denkmal aufgestellt worden ift.
Die Truvven der Garnison und Tau
sende von sestlich getleideten Schulkin
dern bildeten Spalier. Württernberger
und Sachsen stellten eine totnbinirte
Ebreneornvaanir. Der Alt der Ent
biillung bot ein überaus großartiges
Bild. Die Feftreden hielten der
Schöpfer des Tsenlmals, Professor
Ludwig Mangel von Berlin und der
namhafte Historiter der Straßburger
Universität, Professor W. Wiege-nd
die durch nackende, vatrtotifche Worte
großen Enthusiasmus entfesselten. Der
Bürgermeister von Straßburg, Dr
Schwandeiz übernahm das Denkmal
im Namen der Stadt und schlon miti
einem Hoch auf den Kaiser, tn das die
festliche Menge begeistert einstimmte.
Das Denkmal macht einen vorzügli
chen Eindruck Es ist ein Reiter-stand
bild ohne größere architektonische Bau
ten und Nebenfiguren
Prof. dar-taki Geburt-up
Infrnf zn einer Spende für wissen
schaftliche Stiftung.
Berlin, S. Mai. Zahlreiche Ge
lehrte und Staatsmänner erlassen ei
nen Aufruf zu einer Spende für eine
wissenschaftliche Stiftung« die zu
Ehren des namhaften Theologen der
hiesigen Universität, Prof. Adolf
Harnach erfolgen soll, der heute
das sechzigfte Lebensjahr vollendet.
Unter den Gelehrten, welche den Auf
ruf unterzeichnet haben, befinden sich
zumeist Theologen. Auch der ehema
lige Austausch-Profefsor Dr. Moore
von der rvarb - Universität steht
auf der Liste.
Rteht unter-richten
Professoren-Instinkt zwischen Thi
eqossntveesltit nnd Berti-.
Berlin, 8. Mai. An den hies« en
maßgebenden Stellen ist man n
orienttrt über die verbreiteten Mel
dungen von einein bevorstehenden
Professoren-Austausch zwischen Ber
lin und Chicago· Weder die Leitung
der hiesigen Universität noch des
preußischen Kultustninisteriutnö tots
sen irgend etwaö von Absichten de
Chicagoer Universität, einen solchen
Augiausch vorzufchlagen oder einzu
leiten.
Geleitet-lich erkrankt. s
Dirigent Mahler leidet an Netvisitöt
und Herzschwiiche.
Barig, is. Mai. Gustav Mahler, der
hervorragende Componisl, frühere
Dirigeni der Wiener Oper und Leiter
der New Yort Philharmonie, liegtan
den Tod ertranti in einem Samtp
riutn zu Neuilly, nahe dem Boii du
Boulogne, darnieder. Sein Leiden dist
nervöse Erschöpfung, complicirt mit
Angan Pectotis. Der Zustand wurde
durch die vielen Unannehmlichteiien,
welche er mii den finanziellen Gönnern
der Philharmonie hatte, verursacht.
Jn Wien nahm sich nicht einmal der
Kaiser heraus, ihm etwas anzuordnen,
während in New York die Damen im
Direktorenrath ihn stets drangsalitten
und ihm Besehle ertheilten.
Kahelraten bleiben.
Garantie der Weiser- Union Tele
srsh Eo. festseseht
London, S. Mai. Wie mitgetheilt
wird, belaust sich die Garantie, welche
bie Westetn Union Telegraph Com
panh der Unsto-American Telegrap
Eompany zu bieten bereit ist, an
3174 Prozent des ganzen Altientapls
ials der awlosamerilanischen Gesell
schaft; dieses Kapital beträgt 7,000.
000 Pfund Sierli , etwa ssspoO
000. Die Garante soll ans unbe
schränkte Zeit übernommen werden.
Die Wesiern Union verpflichtet sichs
somit zu einer Leistung von MM
Pfund Sterling, 81,81.2,500, jährlich.
Herr Tarsen, der General-Betriebs
leiter der englischen Gesellscha t, sollt
ber «London Time-« zufolge iirzlichi
es t haben: »Wir denken nicht« daß
Ich Telesealnni - Gebilhren het
absesen lassen.«
. wes-Je
-P-ssiikiWJ-pspke «
Erzheezog Thron-folget zuksifee
Franz Joseph beschieden
Itlerlei Verwirrt-regem
Budapeft, Ungarn, s. Mai. Große
Ueberraschung hat hier in allen Krei
sen das Plötzliche Einiressen des Erz
herzog - Throniolgers Franz Fee-di
nand hervorgerufen· Wie von best
unterrichteier Seite oerlautet, hat
Kaiser-König Franz Joseph, welcher
seit einigen Tagen in der Osener Kö
nigsburg Hof hält, den Thronsolger
selbst her-bestellt Dessen Besuch soll
jedoch nur aus kurze Zeit bemessen
sein. Begreislicherweise hat die gänz
lich unerwartete Visite des Erzherzogä
ranz Ferdinand den Vermutbungen
hiir und Thor geössnet. Es fehlt
an jedem bestimmten Anhalt, den
wirilichen Grund ausfindig zu ma
chen. Nur stiisi anscheinend das
Kommen des Thronfolgers die vor
heerschende Ueberzeugung, daß der
greise Herrscher keinen Entschluß in
wichtiger Angelegenheit ohne vorherige
Aussprache mit dern Erzherzog mehr
zu fassen pflegt.
Aussichten günstig.
Verhandlungen zwischen strei
tenden Parteien in Mexico-.
Mater-'s Pläne.
El Perso, Tera5, R. Mai Die Be
wohner von Cindad Jnarez befanden
sich während der ganzen letzten Nacht
in nicht geringer xtlnsregunxn weil
sie der festen Ansicht waren, daß die
Rebellen dass Bombardement au«s die
Stadt eröffnen wurden lHeute
wurde es hier bekannt daserans
cizco Madero ir» der Rebellengenes
kal, bereit-I gestern, nan ehe die
Nachricht ans der Stadt Meriro ein
getroffen tvar, dass Präsident Tiaz
willi gund bereit sei, von seinem
Amt zurück zu treten, wenn der
Frieden wieder hergestellt ist, den
Plan esaszt hatte, Innres nicht an
znnreiyetn sondern. inn internatio
nale Compliratioueu zn vermeiden,
seine Truppen nach dem Innern des
Landes zu beordern nnd gegen die
Hauptstadt des Landes vorzurücken
Hetne begannen die Unterhandlun-«
gen betreffs eines neuen Waffen
stillstandes ,der wahrscheinlich noch
irn Laute des heutigen Tages mit
General Navarra dein Veseltlshaben
der meriranischeu RegierungstrupL
den in Jiiarei, vzum Abschluß som
Inen wird. Es satleu ebenfalls die
Friedenstintertiandlringen. die am
Satnitaa plövlich abnebrochen wirr
deti. wieder ausgenommen werden·
Diaz tritt zuriiit ,
Zuerst sss jedoch der Friede this
geschlossen verbes. «
Entschluß mit Insel aus«-innrem
Stadt Mexico, 8. Mai. Nach lan
em « ern und eingehenden ernsten«
rat ungek- mn sei-m Minister-i hats
Präsident Porsirio Diaz gesternI
Abend eine Erklärung bekannt ebenj
lassen, derzusolge er willig und reitz
gi, von seinem Amt als Präsident der»
epublit zurück zu treten, tvenn zwi-»
schen beiden tiimpsenden Parteien ders
Friede endgültig vereinbart und jedes
s
s
(
i
t
Gesahr des hereinbrechens einer »her-’
renlo en, schrecklichen« Zeit beseitigt
ist. Diese Erklärung dei- Präsidenten
ist im ganzen Lande mit großem Ju-;
bel ausgenommen worden. Francisco
Madero ir» der Rebellensiihrer, tvar
darüber so ersreut, daß er sosort eine
Depesche an Diaz schickte, in der er
diesem für seinen großherzigen pairio
tisehen Entschluß aufrichtige Anerken
nung sollte und erklärte, daß er, ohne
weitere Nachrichten aus der haupt
siadt abzuwarten. den Wassenstillstand
verlängert und bereits diesbezügliche
Befehle gegeben habe
Freiherr I. Stim- befördert.
Berlin, 8. Mai. Legationsrath
Freiherr Wilhelm v. Stumm, der
rüherer als Botschastiselretiir in
Washington wirkte und schon seit«
mehreren Jahren als vortragender
Rath t "tig war, ist befördert worij
den. r »steichsanzeiger« tilndigts
heute seine Ernennung surn Leiter der :
politischen Abtheilung des Auswiirtip
gen Unite- an. !
Zur grossen Irser.
Wien, S. Mai. hier ist der Com
mandant der königli? unsarischen
Leibgarde. Feldtnar ehalli eutnant
Alexander Rhiri v. Shetelh, aus dein4
Leben geschieden. Er war ehemals;
Landesrertheidigungs · Minister. s
—- Bei einer Ueroplansahrt wurdei
Ente in der Nähe von ssysLeI-’
onlineux, ranlreich, der ustsehiss
see See g ahrlieh bericht.
—- Jrn Mary Maran Hobe
Waisenhaus in Lake Blusi bei Chi
eago brach in der Nacht von Sam
stag auf Sonntag Feuer aus. Nur
eins von den darin unter-gebrachten
Kindern kam in den Flammen um.
Je anderen wurden glücklich geret
, l
Für die Arbeiten
Staats - Versiaiekmusyaxi
ita engliikhka Parlament
Von Schahlauzlee ein-gereicht
David Lloyd Gesme erläuterte ia
seiner mit großem Beifall aufge
nommenen Rede die Einzelheiten
der von ilsm aufs Itatlpdrüeflichste
empfohlenen Vor-lage —- Arbeiter
sollen gegen Krankheit und gegen
Arbeitslosigkeit geschützt werdet-.
Die Rede des Seliatzkanzler’s
machte eiaea l- eicer Eindruck
tief die Mitglieder des Unterhan
fe6, daß sie unter allgemeinen
Beifallsbezenguasen die erste Le
sung passiere. — Fabrikanten sind
dagegen-.
London, 6. Mai. Zum erften Mal
seit seinem körperlichen Zusammen
bruch erschien Schaßlanzler David
Llovd George in der gestrigen Sißung
des englischen Unterhaufes, um den
längst tn Aussicht gestellten Plan der
Staatsversicherung gegen Arbeitslosig
keit, Krankheit und Jnvalidenthurn zu
unterbreiten. Seinen Plan hat der
Kanzler so getheilt. daß er in dern
einen Fälle von Krankheit, in dem an
deren Fälle von Befchäftigungslosigkeit
behandelt Nach den Bestimmungen der
Maßregel wird jeder Arbeiter, dessen
Einkommen per Jahr unter das Ein
kommensteuer - Niveau von 160
Pfund Sterling (ungefähr 8800)
fällt, zwangsweise gegen Krankheit
versichert werden. um ihm den Em
pfang von fünf Schilling (81.20) pro
Woche während seiner Arbeitsunfähig
keit zu sichern. hierzu würde der Ar
beiter ungefähr die hälfte beitragen,
welcher Betrag von feinem Lohn abge
zogen wird, während der Nest gemein
sam von dem Arbeitgeber und von
dem Staat bezahlt wird. Die wbchents
Auflage für den Versicherten
wurde acht Cent im Falle eines Man
nes und sechs Cent für eine Frau sein,
was, wie der Kanzler sich ausdrückte,
,,zwei Pints Ale oder eine Unze Ta
bak« bedeutet. Jeder in der erwähnten
Klasse zwischen dem M. und dern 65.
Lebensjahre ist in den Plan einge
schlossen. Die Arbeitgeber würden wö
chentlich sechs Gent für jeden Angestell
ten zahlen und die Regierung vier
Cent für jeden der Versicherten beitra
en. Herr Lloyd George schätzte, daß
fein Plan 14,700,000 Männer und
Frauen berühren würde. Vorfor e ist
getroffen daß Frauen dreißig chil
tng rn Mutterlchasts- Fällen erhalten,
doch dürfen sie für einen Monat nach
der Niederkunft nicht arbeiten. Auch ist
für freie ärztliche Behandlung geforgt.
Der Staat würde ferner beirn Kreuz
zug gegen Schwindsucht helfen, indem
er 87.500,000 zur Unterstützung von
Lotalbehärden zwecks Baus von Sa
naiorien und 85,()0().000 zu ihrer
Aufrechterhaltung beschafft. Obwohl in
Fällen von dauernder Arbeitsuntiich
tigteit die Krankheits - Unterstützung
fünf Schilling pro Woche sein würde,
wurden zehn Schilling für die ersten
drei Monate im Falle von Männern
und sieben Schillinse sechs Pence im
alle von Frauen willigt werden.
iefenigen. welchen nachgewiesen wer- «
en kann, daß sie Arbeitsunfähigkeit
selbst verursacht haben. würden keine
Versicherung erhalten, wenn auch fede
nothwendige ärztliebe Behandlung be
sorgt werden würde. Der Kanzler er
klärte, daß der Gefammtbetrag, wel
cher für den Doppelplan der Versiche
rung und der Sctitvrndiuchtb - Cam
pagne aufzubringen fei, sich auf
8122,500,000 belaufen würde, von
welchem Betrag der Staat im erften
Jahre 812,500,000 beifteuern würde.
Mit dem vierten Jahre würde der
Beitrag des Staates beinahe 827,
FMDOO fein, aber es würden Maß
regeln fiir die Linderung nngezählten
Elends in Mhriaden von Heintstätten
ergriffen worden fein. Herr Lloyd
George berechnete, daß die Ausgaben
im Jahre 1912 13 sich auf Jst-IMM
000 stellen und im Jahre 1915 —16
auf sim,000,000 steigen würden. Jn
deni der Kanzler dann auf die Versi
cherung gegen Befchitftigungslosigteit
zu sprechen term, ertlärte er, daß sie
zunächst nur auf die Maichiniften,
Schiffsbauer und Bauhandwerter An
wendung haben werden, worin 2,500,
wohl die Arbeiter wie die Arbeitgeber
000 Arbeiter einbegriffen wären. So
wohl die Arbeiter wie die Arbeitgeber
würden ie fünf Cents wöchentlich zah
len. Der Staat fteuere 33,750,000 pro
Jahr bei oder etwa ein Viertel der
Gefammttoften Die Dazugehiirenden
würden, wenn nicht beschäftng ein
Maximum von 15 tlling und ein
Minimum von 7 lling erhalten.
Keine Zahlungen würden im Falle von
Streits oder Aussperrnngen erfolgen.
E. Auften chamberlain nnterstligte
te Einbeingung der Vorlage, indem
er erklärte, daß die Opposition bei der
Gefezebun mitzuwirken wiinfchr.
»Die rund ahe der Vorlage wurden
zoon den Vertretern aller Parteien ge
ibilligt wenn auch an den Einzelnen
Kritik geiibt wurde. Die allgemeine
Ansicht gebt aber dahin, daß Kanzler
Lloyd Geor e bezüglich der Kosten des
Plans ftir n Staat und die Arbeit
geber zu optimiiiiich tit. Widerstand
tbt bereits auf Seiten der großen
so m km neu- net-auch
W «-—- —--·
schwer belastet werden. New
rassirte unter allgemeinen
kund-gehungert die erste Lesung. ;
Zur letzten Ruhe. i
Oberst Heinrich C. Tieeks He
gråbnisx in Baltinmr.
—
Bekämpsee per AusternbsotsStisM
Baltimore, Md., ti. Mai. Gestits E
wurde hier Oberst Heinrich C. Tisch
seiner Zeit ein wohihabender deutöcher
Rechtsanwatt, welcher im hie gen
Mer:y - Hospital starb, zur festen «
Ruhe bestattet. Oberst Tiekt wurde :
vor 62 Jahren in Bremerhaven gebo- l
ren, wo sein Vater Bürgermeister
war, kam als junger Mann noch
Amerika, erhielt hier eine Guss
bei der deutschen Rhedetsirmq .
Schumacher se Co» trat daan tu den
Dienst der Engros-Weißtvaarens tr
ma Enton Brothers, studirte th
"tvisserrschast im Bureau des Rechtsaps
walts G. Jon Stingtuss tn Fowsvw
Battirnore County, und wurde Ist
Rechtsanwoltpmxis in den Baltitnpi
ver Gerichten zugelassen. Oberst This
war einer der Rechtsonwälte der
JDeutschen Gesellschaft non Mantuas-,
die sich tm sahre 1888 um die Au
Tnahme des setzes verdient weicht-ern (
;welches besseren Schutz fur vte tue
Jsahung auf der Austerbvoten in der
-Chesapeate Bat schaffte. Die Deut
sche Gesellschaft nahm steh dieser Ser
;che in energischen Weise an nachdem
Tini Dezember DER-i der junge Deutsche
’Ostar Mather aus Stuttgart von
»dem Austernboot Einstän Williamg
Tauf einer verlassenen Insel abgeseht
worden war. Williarns wurde zu 18
Jahren Zuchthnus verurtheilt Oberst
.« ieck war auch damals- schon einer
der Anwalte der Deutschen Gesell
schaft. Jn 1802 befreite Tieck als
Anwalt der Gesellschaft und unt-er
Mithilfe des Miso-Bundes- · Mar
"schalls Edward Biddletnnn 15 Au
sterfifcher, die neigen ihren Willenx
nuf Austerbooten festehgalten worden
waren und nahm vier Verhaftun ·
vor. Unter den von ihm Befreien
befanden sich mehrere Deutsche.
Freundschaftslmndr.
Institut für nationaliiknotnis
fche Biblisgraphie in Berlin
Mit Chieasoer Universität
Chicago, Jllz., S. Mai. Wie die
Chikagoer Universität ankündigt, sind
seit längerer Zeit zwischen ihr M
mehreren wissenschaftlichen Instituten
in Berlin Unterhandlungen im e.
deren Zweck es ist« die geistigen Be -
hangen zwischen den beiden Großftsds
ten zu immer engeren zu gestalten. Uh
gesehen von einem freundschaftlichen
Austausch von Professoren, der nicht
dirett amtlich ist, wird die national
ötonomische Ahtheilung der hiesigen
Universität in Gemeinschaft rnit dem
Jnternationalen Institut siir natio
nalötonomische Bibliographie in Ver
lin die dentbar volltornmenste und
größte internationale Bibliographie
ieses weiges der Wissenschaft su
samrnen eilen und herausgeben. ein
Unternehmen, welches überall in den
Kulturliindern nur freudtge Zustim
mung finden sollte. Urn dein Gelt en
dieser Bestrebungen auch einen am li
chen Anftrich zu gehen, wird der deut
sche Botschafter in Washington, Graf
Johann hetnrich v. Bernstvrff, am 13.
unt zur Schlußfeier der Chicago
Universität nach Chieago tomrnen und
hei dieser Feier die haupirede halten.
Its Schmuggler verhaften
Ein italienischer Gras Caieo Di Peits
gio in New York.
New Yort, 6. Mai. Casro Di
Pellogio, angeblich ein italienischer
Gras, wurde gestern hier unter der
Anklage, im Februar dieses Jahres
zwei werthvolle Gemälde einge
schmnagelt zu haben, in Haft genom
men. Die beiden Gewölbe, von de
nen eins die »Heilige Familie« dar
stellt und von Del Sarto stammt,
und das andere »St. hubert’s
Traum« versinnbitdlicht, befinden sich,
augenblicklich unter der Conirolk
von Bundesbeamten die auch gegen
»den ersten Offizier des Dampsers
T«Jrene«, Julius Zerdinanb stund
zrantenberg die Untla e erhoben ha
n, baß er bei dem muggel be
bilslich gewesen ist.
serv und Sechsten-eh
Jungee Mann erschieht seiten sendet
nnd dann sich selbst
Stie, Pa» 6. Mai. Ein junger
Mann von 23 Jahren, Namens Wil
liarn Latier-, erschojz gestern biet in
einern Ansall von temporäretn
Wahnsinn seinen um sieben Jahre til
teren Bruder George und machte
dann durch eine woblgegielte Kugel
Iseinem eigenen Leben ein Ende. Der
Mörder und Selbstmärder tvar eilst
unlännsb von einer schweren Kran ·
lbeit nesen, aus dem Krankenbau e ,
zenila en worden« Er hatte, w
intebrere seiner Bekannten behaan,
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eit einigen Tagen unter der en(
bee geltten, daß er von se nein
Bruder veranlaßt worden Zei, einen
Schuld chein über hundert ollar zu
un reiben, uns ihn zu veranlas
ssen, Sumnre«sosoet gu begabte-.