W iSein letztes sied. Erzählung von Max Karl « Böttcher. Gestern haben sie ihn gebracht. Als der laute-arme Mniregen nieder rieselte und seine großen Tropfen iich mischten rnit den schneeweißen Blü ihrnblättern der Kirschbäume, da trie gen sie ihn in's haue Von den Zweigen der Bäume, die den langen Gartenweg säumen. huschs ten heimlich und sachte einige der zar ten Blättchen aus seine Bahre. und Peter Veltens sah mit mattem Lächeln aus sie nieder und mit müder, stiller handbewegung strich er über die graue Decke, die man über ihn gebreitrt hatte. Das war eine Beitiirznng im hause. Frou Reineae, Peter Bette-ro uoi gierwirthin, sah mit weitem. starrem Auge auf die Männer, die mit un heimlicher Ruhe die Troge in Peter Velten's Zimmer niedersetzten »So da wären wir zu Ende,« meinte der eine und reckte seine ge biirlte Gestalt langsa empor. Die Träger stampften hinaus. und noch immer ftand Frau Reineele in tieser Befiiirzung und starrte auf Peter seltens. Die weißen Blüthenblättchen waren herabgeglitten und lagen nun neben der Bahre. Unter der Decke stahl sich ganz vor sichtig ein Tröpfchen Blut hervor. Es lugte und schob sich bis an den Rand der Bahre, dort hing es und schaulelte sich, und als es unten dieFriihlingslins der erblickte. hüpfte es herab und lag nun wie ein glänzender Rubin mitten auf dem weißen Stern. Ein anderes Tröpfchen drang nach und noch eins und noch viele, und nun war es ein Bächlein. Da schrie Frau Reineele auf. Peter Vettenö öffnete ein wenig die Augen und hob ein wenig die band, und seine feinen, schmalen Lippen be erregten sich, und wie ein Hauch fliii fterte er das Wort: ,,Marga." Da trat der Arzt herein. Und Frau Neinecke hing sich an seinen Arm. »Ach, Herr Doltor, ach, mein lieber here heunig, was ist gefchehen?« Reinen Stand-at Ruhe zum Donner.« Die alte Frau duelte sich zusam men. Jn ihren treuen, welken Zügen zuckte es mächtig, die alten, miiden Augen opferten den Rest der Thränm «Besorgen Sie sofort frisches Wasser, zwei Beden, und dann Ruhe derstanden?« Jn der Thiir stieß Frau Reinecke auf Dr. heller und Franz Siernz, die beiden Freunde Peter Velten’s. Dr· Heller driielte ihr theilnahmss voll die Hand, dann schob er sie zur Thiir hinaus· Das war gestern gewesen. heute wußte Frau Reinecle Alles. Franz Siems hate ihr von dem Duell im Stadtwäldchen erzählt, von dem Duell mit Dr. Mittler, der Peter Betten-t- Braut in schlimme Gerede gebracht hatte. Sie wußte auch, daß ihr guter, lieber Peter lei nen Tag mehr zu leben hatte. Und Peter Beltens wußte das auch. Mit lächelndem Antlitz lag er in den weißen Kissen und seine Augen wanderten von dem Frühlingssonnew schein zu dem Bilde, das vor ihm auf dem Bette lag. Beide hatte er so geliebt: den Früh ling mit all’ seiner Sonne und das Mädchen aus dem Bilde, das Mädchen mit den oerträumten Augen und dem blonden hgar. Jmmer und immer wieder flüsterte er: »Mein Frühling, meine Marga.« Leise sffnete sich die Thür. Dr. Heller und Franz Siems traten ein. Heute nicht in feierlicher Kleidung wie gestern nach dem Zweikampf, sondern in Konkur Dr. Heller setzte sich ans Bett und strich liebtosend iider des Freundes Hand. »Die Kouleurbriider lassen Dich grüßen, Peter, und der Nektar und Prosessor Heber.« «Die Lieben. Treuen,« sagte der Krante mit vertlärtem Antlitz. »Prosessor Heder hätte Dich gern besucht, aber der Arzt hat es streng verhoten.« »Der gute Heber.« llnd nach ei ner Weile fragte er bang: »Und glaubst Du es. das don Marga? Und glauben es die Anderen?« Dr. Heller blickte zu Boden. Was sollte er nun antworten? Durste er dem Aermsten die Todes-— stunde noch erschweren? »Sieh ’nial, Junge, oh das nun wahr ist oder Lüge, wag Dr. Mittler von Deiner Braut behauptet, dleihtl sich doch zunächst gleich. Marga ist ; Deine-Braut, und Du mußtest ihn sor- I dern. - So roill es das Ehrengeletz.« ! Und leise sehte er noch hinzu: »Daß es so tornmen mußte.« Franz Sienrs stand ani enster und starrte in den Frühling-h mmel. Er gedachte der unzähligen schönen Stunden, die er mit Peter Bellens oeeledt hatte, und er gedachte, daß dies nun Alles aus sei« aus um eines treu losen Weibes willen. - heiße Jugend thriinen schossen ihnr in die Augen. Die weichen Sonnenstrahlen brachen sich in den alipernden Trodsen und wie Schleier lag ei ihm vor den Augen. Peter Belteni blickte sinnend aus das Bild seiner Braut. »Sieh die Augen, heller. Solche Wiesen« solche miirehenbait lchiinen Au W gen-« Und er schüttelte sein haupth als begreife er irgend etwas nicht. Dann sagte er monoton: »Heute sterb’ ich, Freitag werde ich begraben. Jhr Armen, da kommt Jhr nun um die ge plante Maibowle am Freitag Abend.« Dr. heller stützte den Kon in die Hände. Er wollte trösten und dem Kranken Muth zusprechen, aber mit dem ersten Wort wäre sein ganzer Jammer ausgebrochen Und Peter Betten-s hab wieder an zu sprechen: »Wie gut. daß mein Va ter in Italien weilt. Sonst müßte er all« den Jammer mit ansehen. Der arme. gute. alte Mann.« »Sol! ich wirklich nicht telegraphi-» ren. Peter?« fragte Heller mit gepreß ter Stimme. Aber der Sterbende hatte feine Gedanken in anderen Wel ten, die seine kindlich-idealen Gedan ken ihm bauten. Er bewegte matt die Lippen und sagte: »Wie wird sich die Mutter freuen, wenn ich komme. » Peterle bist Du nun da, wird sie» rufen. Ach, wie lang schon hat sie mir nicht mit ihrer weichen Sorgen hand das Haar aus der Stirn gestri » chen. Sieben Jahre ist sie nun todt und wartet oben aus mich.« An der Thiir stand Frau Reinecke und preßte das Tuch an den Munds Jhre Augen waren roth vom thriinens losen Weinen. Ihre Gedanlen liesen im Kreise und immer wieder sagte sie vor sich hin: »Vier Jahre hat er bei mir gewohnt und nnn muß er sterben.« Aber keinen Klang mehr, ihres Lippen formten nur die Worte. s Peter Vetteng wurde nnruhiger.s »Franz, össne, bitte. das Fensterf Balsamische Frühlingslnst strömte ein und aus ihren dustigen cchwin gen trug sie traute Studentenweis sen. Ganz mild, ganz von serne tön ten sie herüber: Es hatten drei Ge sellen ein sein Kollegium Peter Vettens hob lauschend das Haupt. Seine bleichen, schon vom Tode geliißten Wangen rötheten sich matt und zart. Bittend blickte er den Freund an, und Heller, der Treue, lag die Bitte. tir össnete das alte Pianino und präludirte. Jeßt stimmten die drüben in der Ferne die dritte Strophe an: Peter Velteng stützte sich mühsam aus und mit vertlörtem Lächeln sang er leise mit: Da starb von den Dreien der tiinr. Der Andre solgte ihm nach, Und es blieb der Dritte alleine Jn dem öden Jubelgemach.'« Und singend empfing er den Tod« Das war eine heilige Sterbe-» stunde. »heller meine Rouleur«. - Der Freund reichte es ihm und liebtosend trich er über das blau-roth-goldene Band. Dann legte et sich zurück und slij sterte mit vertlörtem Lächeln: »Jest kommt Dein Peterle, Mutter.« pp Eine gute M·5ke. Geschichle aus einem Kunstlerleben von s Flemming Allgreen ll s s c n g. Es war lurz nach dem Schluß der Vorstellung Das »Grnnd Theatre« lag dunlel und todt aus dem weiten Plan, aus den vor einer halben Stunde einige tausend Menschen aus dem grossen Bau geströmt waren. s Eine tleine Thür, die neben dem: Haupteingang des Theaters lag, wurde geossnet und wieder geschlos sen und aus den Plan heraus trtt dies erste Kraft des Theaters, der berühmte ; Schauspieler harding. Er wintte ei- « nem AutomobiL gab dem Chausseurs seine Adresse an setzte sich in den osse- s nen Wagen und sauste einige Sekun- s den später nach seiner einsamen ViltaH die In der Vorstadt lag i Fabelhafte Geriichte liefen nm über seine enorme Gage, über die Kapita lien, die er bei seinen großen Tour neen verdiente, über seine Geliebten und über seine große Van in der Vorstadt. Aber das hauptinteresse der Leute bennspruchten die mehr oder weniger ioahntvitzigen Vermuthungen über seine großen Reichthümer Jm Entree seiner Van empfing ihn der Diener, nahm ihm den Mantel ab und blieb stehen, uin seine Befehle zu erwarten. »Sie tönnen ruhig zu Bett qehen,« sagte Harding Der Diener verschwand mit einer Verbeugung harding schloß sorgfältig die Thür hinter sich. Er siirchtete stets-, daß ir gend welches ftörende Geräusch ein bringen tönnte. deshalb hatte er auch nur diese eine Thiir in seinem Ar beitizirnmer haben ivoften. Denn dort mußte er Ruhe hoben. Er drehte an dem eleltrischen Schalter, und es wurde hell im Zim: mer. Dann feste er sieh an einen kleinen Tisch vor der einen Spiegel tvand, drehte einen zweiten Schalter an, der zu zwei Lampen auf dem Tische gehörte, zündete sich eine Ci igarette an und begann zu arbeiten s Morgen sollte die Generalprobet fein zu dem neuen Stück »Der Bagn bund«, in dem harding die Titelrolle spielte. Und er wollte heute Abend mit seiner Maske arbeiten. Er hatte eine hervorragende Begabung, die ver schiedensten Masken anzunehmen; einst tte er bei Gelegenheit einer Wette zu einer großen Freude tonftatirt daß selbst einer seiner besten It runde se-« n Gesicht unter der angenommenenMaste l nicht ertannt hatte, obgleich er ihm» ganz nahe gewefen war. ( harding war ganz von feiner Arbeit ( in Anspruch genommen. Er legte ges-« rade die legte fand an seine Muste, als er einen selt am tnirfehenden Laut hörte, der aus dem Entree zu kommen fchien. Er ftutzte einen Augenblick, fah dann in den Spiegel und vergaß fofort alles iiber der Betrachtung des Kunstwerks, das er mit Hilfe von Schminle und falfchem Bart aus fei nem Gesicht geschaffen hatte. Das war ja eine wundervolle Physiogno mie: der schlaff herabhängende Bart der theils zahnlofe Mund, die ausge dunsenen Backen und unter dem Auge die große Narbe, die zu feiner Vorgefchichte gehörte. Harding lächelte vergnügt. Die Maske war gut. Da wieder ein leife knirfchender Ton aus dem Entree. Harding hörte ihn kaum, schenkte ihm jedenfalls teine Aufmerksamkeit Er hatte an anderes zu denken. Er öffnete einen4 Koffer, der am Fenster stand, nahm! einige mertwiirdige Lumpen heraus-l und was in wenigen Minuten vonl Kon bis Fuß ein typischen korrekterI Vagabend. I - Was war das! Das war jemand an der Thür! - Oder war es Einbildungsz i Harding war tein Feigling Aber in seinem Schreibtisch lagen :'-0,000. Franken baares Geld, siir die er? morgen Börsenpapiere tausen wollte. Und er hatte teine Waffe bei sich. Harding hielt sich still wie eine Maus. Nein! Es muß eine Ein bildung gewesen sein! Doch morgen wollte er sich jedenfalls einen Revol der tausen. Solch ein Ding ist ein guter Schutz gegen alle nervöse Un ruhe. Hardings Blirt bohrte sich plötzlich sest in die Thürtlinte. Die Klinte be wegte sich langsam. Schnell und lautlos wie die Thiir geöffnet worden war, wurde sie ge schlossen. und Harding sah einen Mann vor sich stehen. Es war ein bleicher, junger Herr, tadellos getlei det, in dunkelgrauem Anng mit ele gantem Pelz. Doch alles das interes sirte Harding weniger, als das unbes schreibliche Erstaunen, das sich in dem Antlitz des Mannes augdriigte Wo rüber war dieser Gentleman erliauntt Wenn er mit dem Revolver in der Hand in Hardings Zimmer einbrach, so shatte er doch wohl die Möglichkeit in Betracht gezogen, den Herrn des Hau ses anzutressen Diese Erwägungen blißten im Zeitraum von Selunden Hdurch Hardings Hirn. Aber gleich daraus begriss er plötzlich: Natürlich! Der bewassnete Gentleman glaubte wohl, einem weniger gut getleideten Kollegen gegenüberzustehen Und er itlii1-licherl-veise überraschte es ihn, daß Izwei Diebe in derselben Nacht an ein und derselben Stelle Eindruck veriibten. Ein unmertliches Lächeln huschte iiber Hardingg Gesicht. Die ser Herr sollte bei seinem Glauben bleiben, so gewiß er die erste Kraft des »Grand Theatre« war. Sic ; konnten ja gemeinsam stehlen. So ent ging dann Harding jedensalls dem blinkenden Revolver. Und der be rühmte Schauspieler näherte sich dem sremden Herrn als srenndlicher Vaga bund. wurde aber rasch zum Stehen gebracht durch ein: »Halt. oder ich schieße!« Harding tanmelte zurück. Ei nen Augenblick stand er da nnd sah den Fremden an, der ihm den Revol ver beständig drohend entgegenhielt, und dessen Gesicht nun nicht mehr lsr staunen. sondern Entschlossenheit aus - drückte. harding der am jeden Preis in seiner Rolle bleiben wollte, mur melte, daß man doch seine Standedge noffen nicht niederfchiefrr. Der Fremde aber maß ihn verächtlich: »Standeeiae noffenl Jch verstehe nicht« was Zie meinen! Hände hoch!« Hardina mußte die Hände in die Höhe strecken. Jm nächsten Augenblick war der Frem de neben ihm. »Hände herab!« lom mandirte er. Harding parirte wie ein gut dreffirter Hund. Eine Selunde später fühlte er ein Paar lalte Hand fesseln an feinen Handgelenlen l Der Fremde befahl ihm, sich zu »fefzen. Harding that eg ’ »Darf ich fragen, wag fie eigent ’lich hier wollen?« Es war ihm un möglich, diefe Frage zurückzuhalten Der Fremde maß ihn mit den Augen: »Was ich hier will? Jn meinem eiar nen Haufe! Jch darf wohl eher fragen, was Sie hier lvollen?« Der fremde Herr ging noch immer im Zimmer umher und untersuchte es genau. Dann wandte er fich mit einem Schulterzucken an Harding und faatcx »Ich fehe, daß Sie noch keine Zeit ar funden haben. irgendwelches Unheil anzurichten. Jch bin alfo noch im rechten Augenblick gekommen, um zu verhindern, daß Sie mich befiehlen.« Harding war verblüfft. »Wer sind fie denn eigentlich?" fragte er. — »Wer ich bin! Und das fragen Sie? Jch bin der Schaufpieler harding vom «Grand Theatre«, den Mann kennen Sie vielleicht, wenigstens wohl dem Namen nach.« Ja, harding kannte den Mann, und fah mit Interesse, das fedoch nicht ohne eine ftarle Beimi fchung von Unruhe war, daß Schau spieler barding Nummer zwei fein Schlüsselbund vom Schreibtisch nahm und einige Schlüssel san dem linlen Fach verfuchte, das bald danach auf sprang. ---- Der Fremde lächelte zu frieden und sagte: »Sie haben wirt lich noch nicht viel Zeit gehabt, mein Freund.« Gleichzeitig nahm er ein Partei Geldscheine heraus, die er sorg sältig zählte und in seine Taschen steckte. »Hier sind 50,000 Franken,« agte er. »Ich habe sie heute Mittag an der Banl erhoben und hier hinein gelegt. wo ich sie sicher wähnte. Aber es ist wohl besser, daß sie in meinen Eisenschrant kommen-« Der Fremde trat zu Harding und befahl ihm, auf ustehen. Harding gehorchte. Der Zkremde nahm ihm die Handsesseln ab und sagte mit ironischem Lächeln und mit einer gewissen gutmüthiaen Theil nahme: »Ja, mein verehrier Freund, so gehst-. Sie hatten sich die Sache so sein ausbaldowert, Sie hätten diesmal gar teine Anstrengung nö thig gehabt, brauchten nur einfach auszuschließen und mit dem Mamv mon nach Hause zu wandern. Jetzt thut es mir fast selbst leid, daß ich Ihnen so undermuthet in die Parade gesahren bin. Jch gehöre zu den Leu ten, die jedes Handwerk hochschätzen und die intelligenten Vertreter der tkinbrecherzunst genießen meine ganz besondere Bewunderung- Jch wünsche Ihnen also von Herzen, daß Sie dass Höchste Mal mehr Glück haben als heute, wenn dieser Wunsch auch mit den Gesetzen ein wenig im Widerspruch ; steht. Es bleibt mir nur noch übrig,«. Ihnen mitzutheilen, daß ich auch insl dem vorliegenden Fall Gnade vor Recht gehen lassen will. Ich hosse,-’ Sie werden mir ein gutes Andenken bewahren und rechne mit Bestimmtheit daraus, daß Sie gelegentlich im Thea ter den Applaus derstiirten, der mir gezollt wird. Sie werden finden, daß ich diesen Applaus wirklich berdiene.« Harding wurde freundschaftlich ins Entree hinausgepusst, dann von. Herrn Harding Nummer zwei aus die Ztraße hinausgelassen und stand gleich daraus vor seinem eigenen eiser nen Thor, das ossen war. Es dauerte einige Zeit. ehe der Zchauspieler sich gefaßt hatte nnd mit sich einig war. Nun handelte er. Im Nu hatte Harding einige nächt liche Spaziergänger alarmirt, die ver sprachen, die Polizei herbeizuholen. An seine Geschichte glaubten sie jedoch· nicht. Dazu war seine Maske zu gut. Inzwischen hielt Harding selbst Wache vor seiner Thür. Er dachte an den Revolver des Herrn im Pelz und tonnte nicht sroh werden. Er fluchte iiber die langsame Polizei. Aber diese kam friih genug. Denn Herr Harding Nummer zwei nahm sich Zeit, und es dauerte ein Weilchen, ehe er die Van mit den 50,()()0 Franken in der Tasche verließ. Glaubte er doch fest, in dem Dieb, den er so großmüthig hatte ent tschliipsen lassen, einen dankbaren Freund gewonnen zu haben. s Hardings Ruhm als Schauspieler "erreichte durch diese Begebenheit, die am nächsten Tage in allen Zeitungen stand, eine schwindelnde Höhe. Der salsche Herr Harding aber in seiner Zelle ärgert sich über seine Großmuth —--—--.-0-0-——— Das Thier tu der sühnen-ritte rann-. Mit Hauptmann-, Ratten hat der dramatische Thiergarten abermals eine Bereicherung erfahren. Alle möglichen Thiere sind bereits unter den Titeln von Bühnentverlen vertreten: Die Maus, Die Katzen, Die toilde Katze, Der bund des Gärtners, Der hyper boreische Esel, Buridans Esel, Der Schimmel, Das KameeL Der Ele phant, Der Bär, Der todte Löwe, Die arme Löwin, Lamm und Löwe, Das KrokodiL Das Murmelthier, Dies Eidechsh Die Möwe, Das Gänschen; von Buchenau, Die sieben Raben, Die Lachtaube, Sperling und Sperber, Ein GimpeL Das Singvögelchein Der Papaget Ver grune piataoii,421e Kuckuck-, Hahn und Henne, Goldsische Backsische, Hinunter und Kompagnie, Ein Schmetterling, Die Fliege, Die Grille, Das Heiinchen am Herd, Der Floh iin Ohr, Der Bazillus, usw. Die ältesten und tlassischesten Thiere im dramatischen Isoo sind: Die Vögel, Die Wespen und Die Frösche ides «.Ilristovhanes), die beriichtigsten: Der »Hund des Aubrn Der Polizeihund Hund Jolo der brasilianische Affe, die tverthvollsten aus neuerer Heit: Der lGwissenilwurin und Die Wildente, idas populärste und lustigste ist: Die Fledermaus und dag- lärniendste Chanteclet Nur wenige oramatische Thiere finden liebevolle Aufnahme und dauernd gute Pflege; die meisten tver den alsbald nach ihrem Erscheinen vom Aritiler Luchsen uiit grimmigen Bissen überfallen, blutig zerzaust und gründlich ,,verrissen«. Die Fahnenträger von Blum-tue Der Fahnenträger des 24. Regi inents bei Vionville der Dampsiniih tenbesitzer Franz Müller in Klein Reppin, der seit vielen Jahren in der KunkBuntschuh Straße der Kolonie Grunewald Berlin wohnt feierte türzlich seinen 70 Geburtstag Als Vieeseldtvebel im Füsilier Batailloii des 24. Jnsanterie Regiments rettete er bei Vionville. als sämmtliche Offi ziere todt oder verwundet das Schlachtfeld deckten, die Fahne, die er mit zerschossener Band an der Spitze der lehten 80 Mann in Sicherheit brachte. Zum Lohn tvard er schon am nächsten Tage Ossizier und erhielt alsbald auch das Eiserne Kreuz. Bei der Gedenlseier von 1895 sandte ihm das Reginient ein herzliches Tele stamm. Ynmousttlchcg Viel Läm. »Sie sind schwekhötig und gehen· doch in die Opet?« »O. die neuen Opera hör ich ganz guf!« Heils-mäß· »Was ist denn der Hauptgewinn oon Eurer ,,P f e r de lofterie?« Lin vietfiyiges Auto.« Gleiches Recht Für atte· Dame (aus einem Balle): Jhr An trag kommt mir so überraschend, Herr Doktor-, daß ich tvirtlich nicht weiß. tvaH ich Ihnen antworten soll. Nicht wahr, Sie neben niir einige Tage Be denkzeit? Herr: Sie mir dann aber auch! « Fotalet Jertltnnk Anstreicher tsteht mit dem Farbtops in der Hand aus dem Gerüst, als ihm aus der gegenübetliegenden Kneipe zu geprostet wird): ,,Prosit, meine Her ren . . . brr, da hab’ ich in Gedanken aus dem Farbtops aetrunken!« Berlin bei Nacht. »Du sieh mal, hier heißt ein Lokal »Die Bonbonniere«! »Ei sein, da wird man sich viel her aus«-nehmen können!" Verblümh Frau: »Gott ich nun zu dem Ge sanglehrer hingehem oder soll ich hier irn Hause Unterricht nehmen?« Mann: »Das-H ist mir gleich: entwe der Du gehst . · . oder ich gehe!« Der Wolttthiitichitsverctn. »Der Verein Deiner Frau ist ja kein Wohlthätigkeitg-, sondern ein ge wöhnlicher Frauenverein?« »Erlaube mir, kein Wohlthätigkeitsi verein, wenn ich durch ihn drei sreie Aliende der Woche gewinne?« Neues Wort. »Kennst Du Dottor Hinterk« »O ja, aber ich rathe Dir ihn nicht in rusen, wenn Du die Reise machen « willst. Er ist Antiseebadist.« t s Arge tfsrttäitlchttng. » Gatte: »Gott, die Frau! -- Und die s l)ab’ ich beim Antiliirin Verein kennen , gelernt!« Mitme- Bild ,,Jst der Elephant in der Gefangen schaft geboren?« Menageriebesttzert »Nein, am Kongo stand seine Wiege.« Die Hauptsache-. Vanliert »Wie ist das Bild gewor den«-m Pl)otoaraph: »Vorziiglich: man er kennt gleich den Millionär.« Ein Geschichtskenner. ,.7frit3, nenne mir ·mal einen arofien Mann, der Dir ans der Weltaeichichte bekannt ist.« »Unser Lebrer.« Inst-rat Von einem Berliner Gelehrten mer den kräftige Männer gesucht, um seine derschiedenen wissenschaftlichen Zwei ———— fel zu »l)eben«. Im Zweite-L »Jetzt weiß ich wirklich nicht: ist mein Franz in Karlsbad oder mein Karl in Marienbad oder meine Ma rie in Franzengbad?« Unter Schülern. »Alwin, laß dass Biifielnl Floan lieber ein bischen die herrliche Abend lust genießen?« »Ja, ist denn die Lust rein?« Berechtigte-r Zweite-L Dichterling tder seine Gedichte als unbrauchbar zuriickerbölt): »Und da saat man immer: »Wiedersel)n macht Freudel« Entweder oder. Hochstabler: »Ich muß mir die Mit tel zu einer Entsettunaslur verschaf fen. Entweder gehe ich im Sommer nach Marienbad, oder ich sitze mir das Fett ab.« tfin guter Gatte ,,TJleine Frau ist toirtlich zu nett jede Arbeit sucht sie mir abzunehmen! Als ich zum Beispiel amTaae nach un serer Hochzeit Abends vom Bureau tam ,da hatte sie. ohne daß ich etwas davon wußte, an sämmtliche Vereine, deren Mitglied ich bisher war, meine Austritt-Zerstörung geschrieben . . . Jch brauchte nur meinen Namen darunter zu seyen!« Nun plet. Zu einem bekannten Maler tommt die Vorsitzende eines Wohlthätigkeits vereins und bittet um einen Beitrag siir die Tombola des demnächst statt sindenden Festes-. »Ich habe für den Augenblick aber nichts Anständiges zu dergeben.« »O, das macht nichts, verehrter Meister'«, antwortet die würdige Da ine, »geben Sie meinetwegen etwas ilnanständiges, wenn nur Ihr Name drauf steht·« --——-q--q ZdjaIIivIIsIer: III-I Iss IIIII mit »Hu Ende, jilIkmll SIlnIlchI Zelntlchk -- » Schulden lsIs Mut dic- LMIIIIII um« noch Tun SIVIIIZ tIIIIII IIIII lIIlfcIIl T II . ltor : WIIIIO, ein Schuf-, »Eu wollen doch etwa tciIIc TIIIIIIIIlIcitrI I«.III I«lII-II IIIId iIIlI crstJII«s3I«II .- III II II s v i cl : Das soc-Inner, III-c; eIImI Vorschuß will iIslIl »Schon Sie-, Hm Tollen dic- Sonne neigt sich-« »Im vm Zum-n einstmqu Fnjsktmnl —- »Gnijdigc«j- Fräulein Mkn cm Buch über die Mole - »Nun ja, man ums; Vom von Nie-II plus-Ists wisse-Il« Richter: »Sie neben also qu, die zwei Flasrlxm Wein gestohlen An hoben: Inne könncn Sie zu Ihrer Entickmldmunn au führt-»L-« Tslnqrtlagtessk »New Bau-innen lmu osh kriegt nach dein Chitin-» Hur kshnisiriciki Irrl« l Leid-nun As »No, Kamerad, sollen ja sehr zärtlicher Elyenmnn sein: Itmn unm itle daß Sie den ganzen Tag kiifim!« Lrumaut V.: »Bitte Sir, fimu doch bei halka Millson Mitme nicht nun-; ich whmsloø ls!civcnl«