Mr chrttbkbritk non Diszi- qukstkngkh Ro. 566. Jch lsen ich )- gedenkt, ich nan in niei Leide e ganze Latt ge lssrnt un braucht wag Ettjntehschen tonzetne dnht sok teinen Mensche en Backsiet zu nemme, atolvek ich sin ietzt von e ganz dissekente Opinsien Das macht answer nur ano, bitaho ich hen innnei mit Piebels essohschjehtet, wo noch weniger Ettjntehschen gehabt den« ioie ich. Sehn Se, wenn ich sor Jn stenz den Butschet Lahkd seine Alte nennnr. Ja, die Frau tann mich in Noindenoetl einige Zeit biete. Sie tann e Wielschapp dahinleae. als wenn es von en Pednter gepelmtet iookde todt. Se lann aus ihren Kodp all die Dettdiets in dte Annschast nenne: se unn sich de e, das; met dente lönnt se war e Konntest sin-wer wenn es sich nm Ettjulebschen handele dnht. dann lit- se nit in it. Se jnhst e ganz scheealicheo deitsch. so dasz ich schon ost efchehmt mak, wenn ich mit se in en Stoln aange sin nn se liat niit ihren Linlo gestatt. Dann is die Wedeot weilen. Geae die ile deitsch tann met ja nii io viel sage, es-dntit, lvie mer nni deitsch sage dndt. dank Alt-wer in die Littetatschuht is se aar nit ae nohitetx wei die Frau duln nit einnl die Gestoeivene un die Verdorwene in den Peddek lese un das dnlit doch ei iskae gebildete Person« Wenn ich mich da daaeae tonwelnn drin muß ich sage, ich biete se toll ze; mai-. Wenn ich osi Konto die Dido alsJ Beispiel von en Netzen-del Hinein i:s.e, dann sin ich so dumm« daß mich die Gnhses heisse. Ei tell inh, Ioao die Frau nit weis-. das ie- nit weitl) dass mei- eg weiß. Die hat uns in Unser Kränzche Sache oon den Heinrich oee zählt, da sin ich ganz totli in mei Felio gewese. Das ninse aivioer e Pietsch gemele sein! Ich muß sage. daß ich nit viel Ettenschen zu den Heinie bezahlt :.en. inehbie, daß ich so e Ahnung ge dadt den« daß ek no gnl is. Alles oao ich von ihm gewiist den« ig« das: .k die Lokelei nn den lietoe Augustin lonioonirt hat. Wie die Dido sagt, soll er knowek ganz gute Sache von sich oewtoe den un io viel, daß e paar Bücher voll geptint iin worde. Wes bog maett mich gar nids nur-. Wenn es zu den Peunt von Moral komme dum, oonn geb ich nicks drum, wag ioe uie Sache en Manngemachi hat, mich oinmt nicko davon in mei haue- un ich i·n aein iuepreisi geioeie, daß die Dido seine sämmtliche Werke in ihre Leibees tke nehnbi hat· Das bot mich e diffe ten-e Opinjen von sie gewwe un ich ikku auch gar nit hesfiiehiet, meine Opinjen zu eckkptessr. Da hat se ge iagis »Im Sie isnne sage was se wolle. vie vennfolpis innige all nich-: jedes von je hat seine große Fehler; ich den doch gewiß en gute Mann, aw ioer ek hats auch hinnek die Ohre. Der einzige Differenz is nur der. daß bei en Mann wo in den povlikt Leit e Noli spiele duht un ich geb nicks drum ob es- en Muhsischen, en Poet oddek en Pattitischen is, met viet eher seine Wietnesseck hört, als »wenn es nur en Vißneßmann is, wo Niemand tenne mitn. sobald et aus sein Bißneß oddet sein Stohr etc-us komme duht un wo snet hochstent ebbet von höre duht. Jenn met sei Ab in den Papek sehn mht nn er hat en BacgensehL Meine ssidie is, daß Fehler ebbes Mensch lichec sin, un daß jeder Mensch auch seine gute Seite hat un mer soll immer nur en Mensch seine gute Seite im Auge hatotoe un dann duht met seine Fshlet oetgesse.« Mistet Edithok, die Worte von J Unschuld-vier Lebe-nann? »Da-Lebens: ucktb s ' Uschter es mir seht, um ip besser M- ««·.. I fr) sc omtfcht H , . meine Freundin hen e diese Jmpreichen an mich gemacht. Ich hen lang driwi wer nachgedenlt un hen zu rnich ge sagt, die Dido is recht. Es is grad ali wenn ich e gutes lehrreiches Buch nii lese wollt un es ins Feuer werfe wollt, blos bitahs an die letzte Pehtsch is en Jntlpatt. »Dido«, hen ich gesagt, »Sie hen die rechte Eidie un wenn Se mich emal eins von den Mister Heinie seine Bücher gewwe wolle, dann les ich es un wenn ich es gleiche. dann lan ich mich dps ganze Werl." »Brawo«, hat die Dido gesagt, »das gleich ich zu hö ren. Es kann ja nit jeder Mensch lchmatt sein« aivwer es is lein Riesen, daß mer stobborn is. Man lann im mer noch ebbes lerne." Die Worte hen ich nit so ecksita gegliche, bilahs es hat zu mich gegnckt, als wenn se mich von wege meine Schmartigleit en Siäbb gewwe hätt wolle. Atvwer ich hen gleich die rechte Ennier gehabi. Ich hen ge sagt: »Sei-ishr hen ich gesagt, mer lann immer noch ebbes lerne, sogar vom Dummste lann mer ebbes lerne-« Nach diese Ennser hat es so e kleine Kunst panie gewwe. Die Wedesweilern hat mich auf mein Fuß gesteppt un hat mich en lange vielfagende Blick zuge worfe, nwwer ich hen nicls drum gew we. Dann hat die Dido e Buch herbei geholt un hat gestart Poems vorzulefe, mit io en Eckspreichem als wenn le e Aatrg wär un an die Stehtsch stehn deht. Jch muß sage, ich sin ganz eweg gewese. Da war eins. wo gesagt hat: »Ich stieg wohl auf die Berge und ju belte und sang; ich ging ans Meer und weinte beim Sonnenuntergang«, un wie ich das gehört hen, da hen ich doch gegreint wie e Behbiel Jch lann Jhne gar nit sage, wie mich das getoscht hat Dido, hen ich gesagt, bei wein is das wunnerschöne Poem? Un da hat se gesagt, das is von heiniel Well, da hen ich gesagt, ich wollt keins von ihre Biicher hen. awwer ans mein Weg heim deht ich mich in den Buchsiohr gleich die sämmtliche Werte tause. Well, mer hen en große Genuß gehabt in unser erschteg Kränzche, das meint mich Die Wedesweilern hat kein Wort zu sage gehabt; for Poesie hat die nie nicls iwwerig gehabt. Mit allerhand Achtung Yours Lizzie Hansstengel Od-— litenlisende Vorkerrutnilsr. »Also, Sie sind der neue Bolontair. Was haben Sie denn siir praktische Vorteiintiiisse?« »Französisch, Englisch beiseit, dop pelte Buchführung Haiidelggeogruphig Nationalökonomie und Wechselrecht." »Stenographiren Sie auch?-" »Jaivohl.« . »Na schon also leeren Sie den Papieetorb und tragen Sie die Briese zur Post!«« zweitelbtltee Kompliment Dame: »Nun, haben Sie sich auch gut unterhalten Zi« Herr: »Oh, ich habe mich sogar großartig amiisirt, und Sie, mein Fräulein. haben dazu nicht den gering sten Theil beigetragen.« Kinder-rund KleinsElgchen ist bei der Tante zum Besuch gewesen und hat einen schönen großen Apfel geschenkt betomineiu Gliiastrahlend sagt sie bei ihrer Heim tehr zu ihrem kleinen Schwesterchen »Siehst du, ich hnbe einen Apfel ge triegen. Ich bin bei Tante Mariechen gen-est Wärst du mitgekommt, hättst du auch einen geltochen.·' Helmian Richter lzuin Spitzbubenehepaar): Bei dem Einbruch in das Moden-au rengeschäft haben Sie sich merkwürdi gerweise nichts angeeignet, da sind Sie wohl gestört worden-' Angeklagter: Nein, meine Frau ge brauchte einen neuen Dut, aber sie hat nichts passendes gesunden. Protest Mutter tzum ausbesitzek): »Mein Sohn soll das eastet im zweiten Stockwerk eingewotfen haben? Wie können Sie fo etwas behaupten! Der kleine Junge kann ja noch gar nicht so hoch werfen!« Fris: »Ob«-, Manus. ich habe schon mal eins im dritten Stockwerk einge tvorfen!«« Des- smmue stpenilset Frischen tvor dem Chokoladenautos maten): »Mutter, Mutter, kaß’ mich ziehen!" Behandlung und Ernährung Nervenlranke. Wenn es auch stets Nervenlranle ge geben hat« so ist doch ihre Zahl in den lehten Jahrzehnten in erschreckendeni Maße gestiegen. Man hat nicht mit Unrecht unser Jahrhundert das ,,ner väte« genannt. Dr. Möbiug, eine Autorität aus diesem Gebiete, nennt die Nervositiit »ein großes soziales Uebel." Und ein anderer bekannter Itkrvenarzh Dr. Sturm schreibt: Die Beobachtung lehrt, daß heutzu tage wohl jeder Mensch nervös ist, der eine mehr, der andere weniger: bei dem einen tritt auch die Nervenschwiiche in dieser, bei dem andern in jener Form aus. Mancher schläft schlecht nnd uni ruhig, ein anderer hat wieder wenig oder wechselnden Appetit, unregel näszige oder-ganz ungenügende Ver-— «)auung: ein dritter hat Schmerzen im Raps oder Rücken; ein vierter wacht des Morgens aus mit gereizter, sahen: Zänimerlicher Stimmung, siihlt sich .i-.att und milder, als er sich abends hingelegt und ist den ganzen Vormit .aa. der Sklave seiner schlechten Laune. Hinz hat ein galliges Temperament, das leinen Widerspruch verträgt, die Fliege an der Wand ärgert ihn, und bei jeder Gelegenheit wird er »hihig«. Kunz lebt wieder in beständiger Angst und Sorge. Manche werden von satt sviihrendem Weltschmerz geplagt oder wechseln zwischen ausgelassener Fröh lichkeit und unglückseliger Verzweif lung. Andere verlieren schon bei ge ringen Anstrengungen körperlicher oder geistiger Art ihre Ruhe und Fas sung und begehen in der Aufregung die sonderbarsten Dumniheiten. Alle aber schaden sich um so mehr. ie nervöser sie sind: und der größte Fleiß des einzelnen tann ost erst in Monaten und Jahren vielleicht nie mehr wieder gut machen, was eine schwache Stunde verbrochen hat. Die Nervosität ist daher eine der schlimm sten nnd verderblichsten Krankheiten, die es gibt; sie ist eine soziale Gefahr, ene Geißel siir ieden.« Die ärztliche Kunst hat sich auf dem vaiet der Nervenleiden am ohnniöch tiasten erwiesen. Dr. Deetz sagt: »Die Nervissen sind das stille Entsetzen der Aerzte —-- oder auch deren beste Kun ten; den nieisten Nervenleidenden Jnnte geholfen werden« aber die tves isiqsten walten sich helfen tassen.« — Eo wenig nun auch von ärztlichen Mitteln zu erwarten ist, so viel kann « rch eine naturaeniäße Lebensweise. s« sonderheit durch eine individuelle Ernährunq erreicht werden. Vor allen Dinan bedürfen die ab sehetgteu Nerven völliger Ruhe, um sich ert,olen und wieder funttionsfiihig Isoerden zu können. Wer in seiner sinnlvsen Hetzjagd nnd Raserei nicht innehalten, wer wie ein tvahnsinniger Lintvrnobilsahrer trotz aller Warnun ceu nicht stillhalten und die Fehler an feiner Maschine ansbessern lassen tvilt, scndern unaufhaltsam dahinjagt — ke:n ist allerdings nicht zu helfen, der usuß früher oder später den Krach und Zusainnienbruch erwarten. Bist du, aeneiater Leser, nervösz geworden, sv besinne dich auf dich selbst und halte still auf ter gefährlichen Fahrt. Las-, die tolle Jagd nach dem Manuuon, die VeraniigunggsuchL die vielen Zer itreuungen fahren und samnile dich, lonune zu dir selbst und tonzentriere Jiak aus einen Punlt· Das ist der Anfang der Heilung. Die Nerven traft sammelt und ergänzt sich in der titulie. Dann ist aber eine entspre chende ifrnähnna der Nerven unbe tinat nöthig. Alle Reiz-uittel, attoho lifaxe tttetraittr. Bohnentaffee, Tliee, Tab-at sind streng ,;u meiden, ebenso scharfe tttewiieze, Essig fette Speisen! Jan allgemeinen genieße man unt trenin Fleisan besonders im Sommer Hin levor·ntiett ist rag- sogenannte weiße Fleisch, auch ist ein leichte-. Fisctigericht gestattet. Die Oauptnali rung muss aus litemiifeu bestehen, z. B. Epinai, Salat lnur mit saurem Nahm oder Zitronensaft bereitet-, Sancta-unser, Rhabarber, Rosentohi. Welschlth Blunienlth Brutmwa zarte, grüne Erbsen, Spargel, Zelle rie. tiur Abwechslung nocti Steinpilie riser Morrbeln Erlaubt sind aud; Mitchs und leichte Meinst-eisen, istriit .ze«-. Graupem Reiss, Sago usw. Reiz mit Pflaumen oder Apfelmus iit z. B. ein sehr leicht verdauliches und gu: nährendes Gericht, ebenso Neid stuit Milch. Butter, Zucker gekocht) und da zu Früchte! Subpen und Getränke "ern:eide man zum Mittagessen Zum Nachtisch ist etwas Apfel oder Pflainuecintuo, Preifzelbeereik amti. sesern der Magen gut ist, rohes Lbit gestattet Der Nachtnittagslaffee ist siit Ner mitranle schädlich. Wer nicht bis zum Abendessen aufhalten kann, genieße etwas Obst oder Apfelwein Man genieße das Abendbroi m« - lichft frühzeitig zwischen 6 und 7 U r. nie später als 8 Uhr, damit die Ver dauung beim Zubettgehen völlig been det ist. Das Abendeffen muß möglichst leicht verdaulich sein« Es beftebe aus Hafergriiße oder aus einem Brötchen mit Butter und honig dazu Brunnen -— treffe. Wer durchaus Fleisch genießen will, wähle zwischen Rauchfleisch, S inlen (ohne Fett), kaltem Fleisch. Ge lügel usw» aber sehr mäßige Quantitätenl ne Abwechslung sind gestattet: Kale itsze gebacken, Gehirn. Kalbimilch, hübneefrilaffee (obne sette Sanke), ein leichter gekochten - sFHÖ. Pölelfleisch und geräucherte Fische meide man. Eine Viertelstunde nach dem Essen genieße man dag Gel be eines Eies roh mit ein paar Trop fen Zitronensiiure. An Getränken find inur bei Durstj folgende gestattet: Milch, Buttermilcb. geauirite Milch, Zitronenlimonade. Korn-, Walz-s oder iiicheltaffee sträu terthec Apfelwein und altvholireier Traubensaft. Man muß bei der Er nährung der Eigenart des Kranken Rechnung tragen. Möglichst viele Ab wechslung in der Nahrung und zierli: che, geschmackvolle Anrichtung thut dein Kranken wohl und trägt viel zur Be töininlichkeit kei. Die Regelung der Verdauung ist von allergrößtem Werth. Man fördert fie durch Qbstgenuß, besonders Johan r.iSbroi und Feigen, ferner durch Ge nuß saurer und Buttermilch, durch gymnastische Uebungen, kurze, kühle Sitzdäder oder Unterleibswafchungen. Massage,Tiefathinung usw. Wenn man Gelegenheit hat, Licht-Luftbäder zu nehmen, so sind diese — als aag beste Heilmittel — in ausgedehntestecn Ma ße in Anwendung zu bringen. Der Kon ifi dabei vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Man beachte aber wohl, das- man sich erst allmählich gewöhnen muß und daß man nie gleich nach dem Essen baden darf. Bei vegetarischer Lebensweise hat man viel mehr Nutzen davon als bei Fleischdiäi. Wasserw wendung betommt den meisten Ner ventranten nicht, zumal, wenn sie ma ger und blutarm sind; nur zum Zwecke der Reinigung nehme man wöchentlich l bis 2 warme Biider. Allensalls sind die kurzen, kühlen Sihbiider morgen-« gleich nach dem Aufftehen lganz nackt-L cder die kalten Unterleibswaschungen, oder ein Bad in von der Sonne durch wärinten Wasser, ab und zu als heil sam zu empfehlen. Schließlich weisen wir noch auf die Nothioendigteit porö: ; ser Kleidung und naturgemäßer Bet ten, fowie auf das Schlaer bei offe- - nem Fenster hin, weil tein Nerven tranter in der gewöhnlichen Kleidung und in der Stialust oei geschlossenen Fenstern-wobei eine Selbstvergistung des Körpers- stattsindet -—— gesund wer den kann. Die wahren Heilmittel siir Nerventeidende sind also: Möglichst vollkommene Ruhe, entsprechende na tnrgeuiiiße Ernährung und Lichtlust beider. Daneben ist die Einwirkung auf das Gemütls durch Trost, Beleh rung, Ablentung, Erheiterung und freundlichen Zuspruch äußerst wichtig« W Die Sprache an Spiegel der purem-. »Ja Rom, Athen und bei den Lap pen Da späls’n tvir jeden Winkel aus« Tiemeil wir wie die Blinden tappen lltnher im eignen Vaterhau5.« Wie wahr sind diese Worte Simroctgt Wie wenig wissen doch selbst gebildete Leute von dem Leben und Weben ihrer Mut tersprache! Und doch sreut sich jeder, wenn im Laufe der Unterhaltung ir gend eine sprachliche Erscheinung in das rechte Licht geriickt wird. Jn einer sprachwissenschastlichen Plauderei in der Gartenlaube unternimmt der Ver fasset Professor Dr. E. Penner einen tleinen Streiszug und zeigt dabei, wie ganz gebräuchliche Wendunaen deg täglichenLebens aus uralter Zeit stam men und aufs genaueste den Kultur-— sustaud unserer Aktvordern widerspie geln. Eine hiibsche Probe möchten wir diesem Aussasze entnehmen. Ganz Deutschland muß mit großen ausge dehnten Waldungen bedeckt gewesen sein, wie die unzähligen Ortisnamen beweisen, die mit wald, lsain lsart ltvatd), holt tniederdeutsch siir Ge hölz), misch, arti-n rent, rode tstel len), wo der Wald ansaerentet oder auggerodet wurdet zusammengesetzt sind. Forst, der Bannwald, der nicht mehr der Gemeinde zur Holznna und Rodnna gehört, sondern der siirstlichen Jagd vorbehalten ist, erscheint erst seit der Merowinaer nnd starolinqer Zeit im Sprachgebrauch. So haben wir den Harz, den Spessart, d. h. den Spechtghart, die Haardt in der Pfalz. Holland ist das Holtland: Holstein das nichts mit Stein zn tun hat, ist aus lfzolsten entstellt, das die Holtsa ten, die Holtsassen bedeutet; Anhalt ist soviel wie Anholt, d. h. am Holz. Alle Baumarten, die seit ltr·;eiteii in Deutschland wachten, die Eiche nnd der Ahorn, die Buche und die Bitte, die Fichte und die Tanne, die Erle nnd die Esche, die Linde und die Weide A sie alle finden sich in Ortssvezeichnnngen wieder. Die Obstvänme wird man aber vergebens in Namen suchen -— mit Ausnahme dei- Wildiipselbanrng, der den Dörsern Assoltern, Appeldorn n. a. den Namen gegeben hat; denn Obstzucht haben die alten Germanen nicht getrieben, das haben sie erst von des-. Römern gelernt. -----.-.--—— Wir bilden nng ein, in einer weit vorgeschrittenenZeit zu leben, nnd nn sere Nachkommen werden uns aller Wahrscheinlichleit nach als riickständiq bezeichnen. ä- sii · Die dem Mitado nachgesaate Arn-« ßernng, er lieve uns ebenso, wie wir ihn kennzeichnet die Fähigkeit der Japaner, tleine nette diplomatische Komplimente zu machen. III II If Eine Meldung besagt« daß man in einer englischen Ruine eine Million Dollars gesunden hätt-e; gewöhnlich kommen die englischen Rninen hier her, nin Millionen zu finden. - Bei den Franzosen in Kanada Der Winterabend in Boston war grau gewesen. Jn diesen amerikani schen Industriestädten fühlt marke- gar nicht« wie der Tag schwindet: die graue Wolle von Rauch nnd Dunst, dies Tausende von Schomsteinen und danipsenden Schiffen rastlos zusam menballen, wird immer dichter« immer trüber, immer bedrüaendec Und dann mit einem Male zucken die Leuchtplalate aus, schreiende Worte laufen mit halsbrecherischer Geschwin digkeit die riesigen Häusersronten hin aus, stürzen topsiiber hinab und klet tern wieder empor. Jetzt weiß man, daß es Abend wird: die Lichter schie ßen die Avenuen entlang aus, die bro delnde Menschenmasse stockt, und alles stürzt in ein dumpfes bleiernes Grau. Jn diesen Städten geht der Winter am liebsten im Nebeltleid. Und dann hinaus aus dieser be diiickenden Stadt, nach Norden. Die Eisenbahn hat hier einen rascheren Rhythmus, die grauen Tage in diesen hastigen Städten gießen einem Blei in die Glieder, und man schläft einen dumpfen, schweren, satten Schlaf. Morgens wache ich auf, unter mir rollen die Räder. Etwas hat mich ge weckt, freundlicher als bis-her jeder Tag in Amerika, etwas Heiles-, Leuchtende3. Jch schaue aus. Die Vorbönge sind geschlossen. Aber durch ihr Grün strahlt etwas wie südliche Sonne. Den Vorhang aus! Und ich muß die Augen schließen. So blanten Schnee habe ich nie gesehen. Soweitl der Blick reicht, Schnee, Schnee, Schnee, glatt gestreift in die unendliche Fläche der lanadischen Steppen. blin ,tend klar in den ersten Strahlen der Sonne, die roth nnd rund denHorizont emporrollt. Die Lust ist still und klar: man kann auf Meilen hin sehen und sieht immer —— und ohne Eriniåden — diesen wunderbar reinen, friedlichen, weißen Winterschnee. Und Zinnen blauer wird mit dem erwachenden Tag? der Himmel darüber, immer gli Zern dcr, immer blendender in der erstatten denSonne dieses uiivergleichlicheWeisz. Und das geht nun Stunden und Stunden. Die Klarheit muß durch die Angen. durch die Lungen mir ir gendwie in den Körper eingedrunqu sein: eine wundervolle Festiateit über tommt einen mit einemmal. Man möchte weqspringen von dem Zug, rennen, laufen in dieser berauschend klaren Lust: irgend ein Gefühl von Thätiaieit--— ähnlich tvie man es auch in den ameritanischen Städten fühlt, nur weniger nervös hier und mehr lraftvoll —— wird einem vor dieser un endlich gebreiteten Landschast wach. Stunden um Stunden im weißen Licht. Manchmal sauft der Zua durch einen Wald: die Bäume haben den Schnee sich von den Armen ge streift und strecken sie srei ins Blau, die Fiisze stecken noch aesanaen im weißen Grund. Auch die Häuser — Holzhaufen roth nnd gelb, freundlich nnd blank -— sind schon wach und blitzen mit den Fenstern. nur oben am First hiinat ihnen noch die weiße Wintermiisze iiber· Jn den Statios nen sieht man die ersten Kanadier, frische, braune Gesichter-. hohe Gestal ten in bunten Stveaters oder zottian Pelzni. hsrt man zum erstenmal das seltsame Französisch der Leute. Schlitten tlinaen niit kleinen, beinahe russisob aussehenden Pferdchen vor über, einmal sanft länaH der Eisen-— bahn ein Trupp junaer Mädchen auf Stier-: heran nnd ivirtlid), bei einem tltiederstiea bEilt er siinf Minuten Zchritt mit den giaantitcheu tttcetens mashinen der tfanadiiin Parifilx Dann schwinden sie ins Ferne, und esJ geht tneiter im stillen Schnee. Endlich Ouebec, die alte Haupt stadt von Nenfrantreich· Um sie zu erreichen, muß -nan von St. Levis den St. Lorenzoscztroni iiberqueren Und das ist nun arandios zu sehen, ioie diese-: ungeheure Strom von ei nein Ufer zum andern zu einem ein zigeu tsisblock gefroren ist. Groske Dampser find in der ariinen Decke fest gefangen, kleinere Segeltchisfe bis hodx an den Mast hinaus rnit triv« iibertruftet, toie umbiillt von gliiserner Decke. Für das Fiihrboot ist mit ei nein eigenen Eisbrecher Bahn ge macht, unablässig fährt ec- hiniiber und herüber· Aber in dieser halben Stunde hat sich das Wasser schon tvieder vertrustet: es lniftert leife ani KieL als briiche man gesponnenesJ Glas entnvei. Triilsen wartet Queberd Jch weist neichtg RiihrendereH in unserem heuti gen Weltbild als diese einsamen Sprachinfeln, die sich durc· Jahrhun derte treu erhalten haben und nun leife abbröckeln die trotzig und doch hilflos ihrem Untergang entgegen gehen. Von Indien, das den Franzosen einst Duplex eroberte, blieb ihnen nichts als Pondicherh -s - auch eine dieser rührenden kleinen Städte mit treuer Tradition « vot Kanada das unter drei Könnigen ihr Einen war, nichts als diese paar Städte, dir sich noch tapfer gegen die englische Sturmsluth wehren. Zwei-, dreihun dert Soldaten damals rechtzeitig von Frankreich gesandt, hätten Indien, hätten Kanada gegen die Engländer retten können: traurig wiederholen es da nnd dort diese letzten Franzosen, die Abtönnnlinge »der Helden, die Covper, die Thackeny in ihren Roma I nen gefeiert haben. Champlaiu nnd anler diese beiden großen Heiden Frankreichs —- denen nur der dauern de Erfolg als Schwinge ihrer Thatcu fehlte —- find geistig die eigentlichen Ahnherren Napoleons. Er ist ohne die se liihnen Abenteurer so wenig zzl verstehen, wie Sbatespeare ohne die v:-relisabetllanischen Drainatiler. Bei de haben sie vergessene Gräber, und man muß seltene Bücher oder ferne Länder auisnchen, um den Umfang ihrer Thaten zu lennen. Dieses Quebec, das einst die wich tigste Stadt Ameritas war, der Aus gangspunkt, von dem Frankreich die Staaten bis hinauf zu den großen Seen beherrschte, —diese Stadt, einst voll wilder Jndianerroniantii" — rvirtt nun wie eine liebe lleine franzö sische Provinzftadi. Mit einemmal vergißt man, daß man in Amerika ist. Die Menschen haben hier nicht die irritierende Hast, sie sind höflich Und wie begliirlt, spricht ein Fremder fran Zösifch zu ihnen. an erstenmal habe ich seit Wochen hier wieder richtig la chen hören, frei und ungezwungen, znm erstenmal wieder in enaen Gassen etwas wieHeimfeligteit gespürt. Unten im Hafen schreien schon die englischen Plalate durch die Gassen, schieben sich die billigen amerikanischen Backsteim bauten vor idie der Schönheit nicht einen Cent zum Opfer bringen): aber die Menschen gehen daran vorbei. Man hört nur Französisch auf den Straßen nnd draußen im slachenLand bis weit in den Osten hinüber. Dieser betvnnderungswürdigen Zä bigteit, mit der sich hier ein paar tau send Franzosen nun an die hundert-« siinfzig Jahre ihrer Sprache erwehren, darf man seine Achtung nicht versagen. Diese paar tausend Franzosen, ohne Nachschub von derHeimatl), ohneUnter iliitzung von irgendwem haben die Sprache und Sitte bewahrt. Es ist dies eine der merklviirdigften Kraftproi lsen der angeblich so reladenten Rasse. beinahe beispiellosz in der modernen Geschichte. Der berühmte und in Frankreich stets als Beispiel aufgezähl te, aber nicht nachgeahmte Kinderreich thum der kanadischen Franzosen haben liier ein Bollwerk aufgerichtet, das ein Denkmal nationaler Energie ohneglei chen ist in unsern Tagen. Freilich scheint dieser heroische Kampf gegen eine unendliche Ueber inacht nun feinem Ende nahe zu fein. Montreal ist den Franzosen schon ver loren durch die Rapidität, mit der hier eine fremde Bevölkerung zuströmt. Diese Stadt. die in den letzten Jahren gigantisch sich entfaltet hat, ist der Kernpuntt einer von Jahr zu Jahr steigenden Jnvasion aus Europa· Und gerade - die Jnternationalität dieser Massen bedingt die Gemeinsamkeit einer Verlehrssprache, die nothwendig das Englische sein muß. Jeder Ver niinftiae müßte den Franzosen hier ra then, ihren Widerstand ider gerade jetzt in der Gefahr trotziger wird) aufzuge ven, aber hier ist das Unverniiuftige so wundervoll heroiscl), daß man diese Nachfahren tiihner Abenteurer nur er inuthigen möchte. Sie theilen heute nach lnindertfiinszig Jahren das Schicksal jener Jndianer, die sie als erste von ihren Heinisiätten vertrieben, aus- den llrwiildcrn in die Stevpen gejagt ha den bis sie zerrieben waren, aufgelöst in fremde Nationen, zerstaubt und zer sdiellt Jetzt werden sie selbst von hei inischer Art. aus einer fsicherlich iiberi icqenerent Kultur, aus dein Französi schen ing Anieritanische getrieben: nichts kann sie erhalten« als ein Dich ter, der taine und, ivie Uonver den lin tergang der MohitaneL dieses frhnieri lsafte Uebergelien, den heimlichen He roigmuz des letzten Ziiriirtlveictiensz den späteren Gesclilechtern überlieferte. Ihr Schicksal war, nichts- zu sein als ein-. lsrsisode. Mit ilsnen schließt ein Band Geschichte-, und ein neuer beginnt, der des Jmperiuniis dieses gigantischen tanadischen Staate-J, von dem die nächsten Jahrzehnte vielleicht schon ein Blatt entrolleu werden. Stesan Zweig. W In Baltimore hta die Presse in ils rer litesanuntheit sich der löblichen Aus gabe unterzogen, den Reform Randi baten fiir die stiidtifchen ttlemter lznin Siege zu verhelfen und dass Resultat ist gegen die Presse auggefallen, da die »Ork«s,anisation« triuiuphierre. Das weist aus den llebelstaud hin, der in ten Großstädten jeder Resoriubewe aung iin Wege steht. Est- sind das ge wisse Klassen der Bevollerung, die sich fitr eine Kleinigkeit taufen lassen und nicht begreifen, dase sie unter einer schlechten Verwaltung am meisten zu leiden haben. Auf Grund dieser That sachen ist die Forderung gestellt wor den, bei tJJtunizipalwalslen den besitz tosen Klassen das Stimmrecht zu ent ziehen. Abgesehen davon, daß ein solchesZ Verlangen mit demGeiste unse rer Einrichtungen im Widerspruch siebt, haften auch einer Herrschaft der besitzenden Klasse große Nachtheile an, zu trelchen die Abneigung gegen Steu eru siir städtische Verbesserungen ge hört· Nur Erziehung der Voltstas sen durch Vorträge, welche ihnen zei gen. wie eine schlechte Verwaltung sie schädigt, lann den Reformbestrebnngen Eingang verschaffen lCinex Vle Es gibt Diebe, die von keinem Ge sehe erreicht werden und dein Men schen doch das Kostbarste stehlen, was er hat: die Zeit.