Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 05, 1911, Image 8

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    Wird Iskjikt Flämpr
Schelle- iIu Fest-en und Süde
Mexikoo thing.
Mszstisa its-zinqu
Sashingtom 28. April. Berichte
die während der letzten Tage aus
Mexico hier eingetroffen sind. besagen. Y
daß trotz des abgeschlossenen Waffen-:
ßillftandes im westlichen und füdti
then Theil des Landes ruhig weiter!
getämpft wird. So meidet der ameri- I
lanische Consul aus Unter-Califot-j
seien, daß dort fast täglich heftige!
Kämpfe zwischen Rebellen und Bau-l
deitruppen stattfinden und daß die
siebellen das Städtckjen Alamo wieder
eingenommen und beseht haben, wo
mehrere amerikanische Frauen und
Kinder gefangen gehalten wurden.
Der Consul fürchtet-daß die Rebellen
demrlichst Entkeimt-a angreifen werden
nnd daß es dabei zu einer blutigen
Schlacht tonnnen wird.
Rogales, Mexico, 28. April. Aus
Mazatlan, der großen Hafenstadt an
der westlichen Küste des Staates
Sinaloa, wird gemeldet, daß der led
baste handelgplaß vollständig von
Rebellen umzingelt ist und daß diese
sogar die Wassetversokgung abge
schnitten haben. Ein Kanonenboot dat
von dem Hafen aus ein Bombarde
ment auf die Rebellen eröffnet, das
jedoch wieder eingestellt wurde, als
die ausländischen Consuln dagegen
Protest erhoben. Vom Norden und
Süden können- keine Eifenbahnziige
nach Mazatlan gelangen, weil die
Rebellen sämmtliche Eisenbahnbrücke
zetstört haben.
Freiaelasseu.
Drei promiueute Zeugen tm
dem HelmiComitr.
——.
Der Mißachtunq angeklsgt.
Chicago, 28. April Ritcher Petit
entließ heute auf Grund eines a
beas Corpus Verfahrens den Flei ch
trustmagnaten Edward Tilden und
die Bankiers Geokge M. Benedikt
und W· C. Cummings aus der
Haft. Die drei hatten sich getveigert,
vor dem vom Staatssenat ernannten
Helm Comite, das die Beschuldis
gnug, Lorimer sei durch Beftechung
sum Bundesfenator gewählt worden,
untersuchen sollte, Aussage-n zu ma
chen und Bücher vorzulegen und wa
g: wegen Eontenwt verbaftet wor
Raub der Flammen-.
Werth-etc Institut-e in dem altes
Schloß Schuleahukg.
Berlin, 28. April. Die Kunde von
der Einäscherung des uralten Schlos
ses Schulenburg bei Oldesloe in
Schleswig-Holstein ist hier in weite
sten Kreisen mit großem Bedauern
vernommen worden, weil sämmtliche
Kunstschäßh die einen hohen kultur
bisiorischen Werth hatten, minder
brannt sind. Der Schlußbesiß gehört
der Grafenfamilke Latinen Leut
Iant a. D. Graf Edgar von Luckner
L der gegenwärtige Fideikommißi
r.
Rat-ruht verstüm.
seine Verfügung hetre s Leucht-Otto
Bestattnns in isen.
Berlin, 28. April· Zu der kürz
lichen Meldung aus Pasen, daß Kai
ser Wilhelm den erneuten Bemühun
gen von Seiten hervorragender Polen
Beachtung geschenkt und die Ueber-süh
tung der Gebeine des Cardinals Gra
sen Ledvchowsti nach heimischer Erde
genehmigt habe, liegt heute eine offi
iöse Kundgebung vor. Darnach war
die Posener Meldung ver-stützt Jn
der halbakntlichen Mitiheilung heißt
es, daß der Posener Domherr
Meszczynski. als Vollstkecker des Te
staments des Kardinals Ledochowski,
den Kaiser um die Erlaubniß zu Be
stattung des am 22. Zeull 1902 in
Rom gestorbenen Kir nsiirsten itn
Posener Dom ersucht habe. Die Ent
scheidung des Monarchen steht aber
noch aus.
Die Kau-Controverfe.
Confereuz iu, III-arg wird endgül
tige L sung bei-neu.
Berlin, 28. April. Einer der deut
schen Vertreter in der deutsch-ameri
kanischen K(1li-Contkoverse erklärte
heute, daß alle amerikanischen Jn
teressen an den am 10 Mai in hom
darf zu eröffnenven Unterhandlungen
nehmen werden. Man glaubt
bestimmt, daß auf dieser in
ussicht enommenen Conferenz eine
E alle theiligten Parte en zufrie
stellende Bettes-IS der Kalicontrei
set-se erzielt wer wird.
siciiärs Cer«fprezeß.
Musen zwilchen Oefkkreich
still-seen seid zu Ende.
sudapesh Ungarn, 28. April. Der
s Minister-Präsident Graf
spuk- vary hat dem Abgeordne
ieshqnne die Mittheilung gemacht,
W ebnserhandtnngen mit Oester
Militcir- Strafprozeß
mMsebee beendet fein würden und
in der Lq e zu sein hoffe,
Ue ei- Egigeu Ver agen einzudrin
ex Stanäugävgxngarns E
des Mk t Mut vs
sie-etw- M
Dartow will nicht
Hat mit Brunett-mutig der
McNamakas nicht zu thun.
Eine Iffese Erklärung.
Tek bekannte This-Ufer Rechts-usw
malt wird itetlpümlichekweife Itss
der Hauptsertheidiget der tu
längft verhaften-I Arbeiten-führte
John J. nnd James B. MkNas
mata und Letie MeMauigtl ge
nannt — Ein weiteres Geständ
uiß Mquuigal’-, in dem er sagt,
dsfk er tm fäufzelju Dynamitssts
erstatt- betheiligt war. —- Et
hielt als Entschädigung für sei-e
Thötigkeit von 8700 bis sl,200.
Chicagtx 28. April. Clarence Dar
row, der bekannte Rechtsanwalt, der
in verschiedenen großen Prozessen die
Sache der organisieren Arbeiter ver
treten hat nnd von dern es hieß, daß
er die Vertheidigung der unter schwe
rer Anklage verhafteter Arbeiter-füh
rer John J. Namara. Janus B. Mc
Namara und Ortie McManigal über
nommen hat, gab heute die Erklärung
bekannt. daß er mit der Wettbew
gung der erwähnten Personen nichts
zu thun habe und daß er nur betreffs
der schnellen Auslieferung John J.
McNamarcks an die Behörden von
Californien zu Rathe gezogen worden
sei.
Los Angeles, Cal» 28. April.
Ortie E. McManigal, einer der drei
unter der Anklage der Betheiligung
an einer furchtbaren Domain-Bet
schwörung verhafteten und hier einge
sperrten Arbeiterführer, soll. so wird
hier allgemein behauptet, gestern ein
weiteres Geständniß abgelegt und da
rin ertlärt haben, daß er es war, der
am Samstag den 25. März einen
Stabltrahn in Randall, Ohio,
durch Donamit zu zerstören versuchte.
Des Weiteren soll McManigal J. B.
MeNamara, den Bruder des verhaf
teten Selrktärs der »Jnternational
Association of Bridge F- Structural
Jron Worters«, als den Mann be
zeichnet haben, der das Dynttmit-At
tentat im »TimeS«-Gebäude, bei dem
21 Personen ihr Leben einbüßten,
ausfübrte. Als McManigal dieses
furchtbare Geständnis ablegte, sollen
die folgenden Beamten zugegen gewe
sen sein: Distriltsanwalt John D.
Fredertcks E. B. Mills, Geschäfts
ithrer des Los Angeles wei es der
W. J. Bruns Agentur ie Brit-at
geheimpolizisten M. McLaren, P. J.
Parry und C. J. Smitb. Scherifs
Hammel, der Capitain der hiesigen
städtischen Geheimpolizei Flammer
und ein vereidigter Stenograph Mc
Manigal soll ganz aus eigenem An
triebe gesprochen und in seinem Rede-z
flusz durch leine Frage seitens der Be- ·
amten unterbrochen worden sein. Nach «
diesem angeblichen Geständnis Mc
Manigal’s soll John J. McNarnara
die Attentate geplan: und seinen in
Chicago wohnenden Bruder in der
Re l mit der Ausführung seiner
Plane betraut haben. Dieser soll
nach McManlgal den Namen Brhce
angenommen und unter diesem Pseu
donym operirt haben. Mit zwei
Männern, David Caplan und M. A.
Schmidt, die sich augenblicklich in
Europa befinden und um deren Ver
hastung die Polizeibehörden in
Deutschland und verschiedenen ande
ren Ländern des europäischen Conn
nents ersucht worden find, soll Mc
Namara al. Brhce das Donamit fürl
das Attentat in dem »Times«-Ge
bäude gekauft, es sorgsam vlacirt und
mit hilse eines Uhrwerls alles so
sein manibulirt haben, daß diei
furchtbare Erblosion sich erst ereignete,
als er, MrNamara al. Bruch aus ei
nem Eilzug schon siinf Stunden nach
dem Osten unterwegs war. Er, Mc
Manigal, sei, wie er an eblich ge
sagt haben soll, zur Zeit s Atten
tat im »Times«-Gebäude nicht in
Los Angeles gewesen, sondern bade
sich aus Jobn J. McNamara’s Ber
anlassung im Osten aufgehalten and
sei erst drei Monate später nach Los
Angeles gekommen um die Letvellhn
Etsensabr ten durch Dynatntt zu r
stZren. Fttr jeden »Job« will e
Manigal 8200 als Angeld und dann
nach glücklich vollbrachtet Ausführung
noch. je nach der .Wichtigtett des
Jobs«, von M bis Jl,000 erhal
ten haben.
Rechtsanwalt O. R. Hilton, der
Rechtsberather der »Western Federn
tion of Miners«, erklärte gestern
Abend, er sei fest davon überzeugt,
daß McMani al unter Eid Aussagen
gemacht, in nen er versucht habe,
gewisse Personen mit dem Dynamiti
Attentat im »TimeO«-Gebäude in Los
Angeles in Verbindung zu brkn .
grau D. H. Jugersoll von M
ranciico hat gestern aufs bestimm
tefte Janus B. McNarnara als den
Mann identificirt, der unter dem Na
men J. B. Bryce kurz vor der Explo
sion in dem »Times«-Gebände in
Los Angeles eine Seit lang in ihrem
Bin-se in Sau Francizco wol-met
cRamara al. Bryce soll, wie an e
noknmen wird, die Explosivsivsse, ie
er bei der Zerstörung des »Um-«
cebäudes brauste, ja Giant bei Sau
Irr-arme selauft haben.
Recht crgiitzlich.
Leutseuaet Fürst hilft ei
nem Arbeitslosenn
Hatte »Dmät« nöthig.
Was dem Großherzog Wilhelm Efsst
von Hessen passiere, als er seiner
Gewohnheit gemäß in nicht gerade
Mr elegantes Kleidung im Sicht
quk von Dakmfmdt spazieren
sing. —- Wakde von einem insge
eichåftiguugslofcu Cømmiö für
einen Colegeu gestalte-. —- Ueseks !
tifcheades Resultat der letzte-s
Volks ählnuq in Großhkitquuiems
Die zwölfe-sung des Landes fest-!
zurück. — Das stolze All-ist durch
diese Neuigkeit seht nun-gesehm
berührt l
Darmsiadt, I. Mai. Von dem
Großherzog Wilhelm Ernft von Hessen
wird heute die folgende ergößliche Ge
schichte gemeldet: Der Großherzog- der
es liebt, sich in einfacher Bürgertleii
dung unter seine Unterthanen zu rni
schechn und sich, ohne daß er erkannt
wird, mit ihnen zu unterhalten und
von ihnen zu erfahren, wie es ihneni
eht, ging gestern in sehr fchltchteyl
Fast schädiger Kleidung im Stadtparl
spazieren. Er tras dort einen jungen
Mann, mit dem er sich in ein Ge
spräch einließ. Der junge Mann theils -
te den Großherzog, den er für einen·
Collegen —- er war ein junger Ge
schöfttmann — hielt, mit, daß er be
schäftigungslog sei. Der Großherzog
shmpathisirte mit dem jungen Manne,
der bald so zutraulich wurde, daß erj
dem Herrscher sagte: »Wenn Sie mirl
etwas »Draht« gehen könnten, wäre
mir geholfen«. «Draht", sagte der
Großherzog, »wollen Sie haben, was
iönnen Sie denn damit anfan en?«
»Ach«. erwiderte der junge nnn
lächelnd. »ich meine nicht den Draht
an den Sie denken, sondern den
«Stosf«, mit dem ich mir einen neuen
Anzug laufen lönntex denn in mei
nem schädigen Anzug will mich Nie
mand anstellen«. Dem Großherzog
ging jeßt ein Licht aus; er forderte
den jungen Mann auf. mit ihm zu
lommen. Erstaunt blieb der Fremde
stehen, als sie in die Nähe des Schlos
ses lamen und die Wache präsentirte.
während ein reich uniformirter
Schloßheamter mit ehrfurtchsvoller
Verbeugung den Begleiter des jungen
Mannes nach seinem Wunsch und Be
fehl fragte. »Nehmen Sie«, sagte der
Großherzog zu dem Beamten,.zhier
diesen jungen Mann zu meinem
Schneider und lassen Sie ihm einen
der besten Anziige, die man betommen
kann, anmessen und schicken Sie mir
die Rechnung zu«. Der überraschte
junge Mann war so erstaunt, daß er
taurn Worte des Dankes hervorbrin
en konnte. Ehe er sich von seinem
rftaunen erholt hatte, war der Groß
herzog verschwunden
London, 1. Mai. Die lehte Volls
zählung, deren Resultat fest theilweise
veröffentlicht worden ist, hat die be
unruhigende Thatsache bewiesen, daß
die Beoölterung des »dreieini en« Kö
nigreiches stetig zurückgeht. ie Ah
nahme der Geburtsrate ist zwar noch
nicht so aussallend wie in Frankreich,
es läßt sich aber nicht länger bestrei
ten, daß das Zweitinder-Shstem sich
auch in England mehr und mehr ein
kiirgert und der «Nassenselbstmord«
die Nation zu dezirniren droht. Das
Aussallendste ist« daß der Rückgang
in Zchottland noch mehr als in Eng
land zu Tage tritt. Jn allen schotti
schen Bezirken, aus denen soweit Be
richte vorliegen, ist eine Abnahme der
Einwohnerxahl zu verzeichnen. An
fangs glaubte man, den Rückgang in
den ländlichen Distrilten mit dem
«3ug nach der Stadt« erklären zu
tönnen, aber diese Annahme hat sich
als trügerisch etwielen. Jn den
Stadien ist der Rückgang nämlich noch
größer, als aus dem Lande. So hat
z. B. Glasgotv 110.000 Einwohner
weniger, als man-erwartet hatte. Aus
die Auswanderung kann die Schuld
daran nicht geschoben werden, denn
diese hat in den letzten Jahren wenia
oder gar nicht zugenommen
Ww—ss
Endlich gelöst-h
De- skdikte«Tt-kic ie- aiuischku Sem
Doch-n in siehe.
Wien, l. Mai. Die Feuersbrunst in
der bömischen Stadt Tachau, von
welcher gestern berichtet wurde, hat
endlich gelöschi werden können. Ei be
durfte jedoch des Eingreifens des Mi
litärs, das von auswärts herbeigeru
fen wurde, um der Flammen r
werden zu können. Nur mit vieler
Milbe wurde die weitere Ausbreitung
des Brandes verhütet, der weit iiber
fünfzig Web eböude und Geschäfts
häuser in As gelegt hat.
Judemrtreiinnsen.
Berlin, 1. Mai. Die vor einigen
Tagen in Kiew begonnenen neuen Ju
UniVertreibungen werden, wie dem
Deutsch- jüdischen htlfsvetein telegkqs
phirt wird, mit barbarischer Strenge
fortgesetzt Jünfzehnhundert millen,
von denen viele ohne alle Mtte
wurden in 24 Stunden aus der
»Meine-.
Sind leinlikhk
Controvekse über Studien
tctic von Ameritanetu.
Vermutheu eigenaiihige Graus-J
s- -—- f
Dresdettet Blätter hatten eine leb
hafte Agitatiott gegktt die vott ein
ltttttdetst repräsentative-n antreibt
sticht-a Geschäftsleuten füt- den
kommenden Sammet geplante
Studiettteife begonnen. — Andere
Blätter heissen des Besuch der
Umkrikattee willkommen tlttd Inei
fett darauf hist, daß bietet- Bett-eh
bessere Haadeloltezteltttttsta zwi
selte- beidett Ländern zttt Folge
ist-fett wird. »Zum-leu- MIs
eitttiis il Commeeee I Tusc« is
set-litt plattt großen Empfang.
Berlin, 29. April. Der, .oie he
reits turz gemeldet, in Dresdener
Blättern begonnenen Agitation geil
gen die silr den laufenden Sommer(
geplante Studienreise von einhunderts
repräsentativen amerikanischen Geis
schästsleuten wird von zahlreichen
Zeitungen in der entschiedensten Weise?
ent egengetreten. Der von den Wi-’
derfacherm zu welchen namhaste säch
sische Industrielle zählen. eingenom
mene Standpuntt, wird siir lleinlich
erklärt. Die Behauptung, daß die
·Studienreisen der Ameriianer stets
Orientiru s-Reisen mit den eigen
niihigstenngBeweggriinden seien und
die gesammelten Erfahrungen immer
Igen die deutsche Industrie verwen
t würden, wird bespöttelt, ebenso
die von jenen Industriellen erlassene
Warnung, den besuchenden Amerita
nern die Betriebe zu zeigen. Mit
Nachdruck weisen die ZeitungenJ
welche die bevorstehende Visite mit;
aufrichtiger Freude willkommen hei-I
ßen. aus die gastliche Ausnahme undj
bereitwillige Unterstützung hin, welchek
deutsche Studiensahrer immerdar in1
den Ver. Staaten gesunden hätten-!
Sie betonen. daß die übertriebene!
Furcht, welche von gewissen Indu
riellen an den Tag gelegt werde,
nicht geeignet sei, das Ansehen
Deutschlands in der Welt zu bestär
ken. Das- »Berliner Tageblatt« er-.
kniet, vek Besuch wiikde in weitestenl
Kreisen willkommen geheißen werdens
und bessere andelsbeziehungen zwi-l
schen den bei en Ländern zur Folge;
haben. Es stellt die geplante nicht-!
amiliche Erlundung der ausländi-!
schen wirthschastlichen Verhältnisses
auch in direktem Gegensah zu den,
Untersuchungen der amerikanischens
Fuss-Sachverständigen bezüglich deri
Produktionslostem welche Unter
suchungen daraus berechnet gewesen
eien, ie Prohibitiv-Tarise der Vens
Staaten zu rechtfertigen. Die in,
Rede stehende Studienreise, welche
von der handelslammer in Boston
vorbereitet ist« wird sich nicht nur aus
Deutschland, sondern auch aus Qesteri
reich-Ungarn, die Schweiz. Frank
reich und Großbritannien erstrecken.
Die «American Association os Com
merce and Trade in Berlin« wird
sich der Unterhaltung der omeritani
schen Fabrikanten, welche in der zwei
ten JuliiWoche in Deutschland er
wartet werden, in hervorragendem
Maße widmen. Jn Berlin werden
sie bei einem Gabelsriibstiick und ei
nem GalasBanlett setirt werden. Wie
verlautet, wollen die Ameritaner
während ihres Aufenthalts in der
Fremde tiichtig die Werbetromrnel
rühren siir den im nächsten Jahre
stattsindenden internationalen Con
gre in Bestan, damit dieser mög
ich zahlreich auch vom Ausland be
ichiclt werde.
Schweres Unwetter-. I
Zihlreiche Lasdvirthe is niederrheinis J
schen Gegenden geschädigt !
Berlin, 29. April. Ein surchtbaH
res Unwetter hat in niederrheinischenI
Gegenden gewüthei. Viele Hiphsxosj
sten, die von beträchtlichem Scha en
an den Saaten berichten, tressen von
verschiedenen Orten ein. Am schwer
Fen ist« nach den vorlie enden Mel-l
ungen, die Grafschaft sit-es mitge
nommen worden, wo zahlreiche Land
wirihe große Verluste erlitten haben.
Au anderes Eigenthum ist dort fes
schä« t worden. Die gesammteE -
hnße itrste eine sehr hohe Zisser er
reichen.
Oefürchteter Inst.
Drei cholersiälce Indern in St. se
tersinrs entdeckt.
St. Petersburg, 29. April. Drei
choleraverdächtige Erkrankungen sind
estern hier gemeldet worden. Die
tienten befinden sich unter ärzti
licher Beobachtung. u befürchten
is-, da die Choletai pidetnie, die
währen des lesten Jahres über hun
derttausend Oper in verschiedenen
Theilen sei ku sich-u Reiche- gespr
dert hat, mit egins der wärmeren
Jahreszeit von neuem ausbrechen
wird.
Hei der Kaiserin m- Inst-.
Tom-, 29. April. Die Gattin des
smeriianischen Botschafters O’Brien,
die heute von hier abeeifie, um ihre
Tochter in Berlin zu besuchen, isi
gestern von der Kaiserin in Indiens
empfangen worden.
Der erste Mai.
Leim-fee Feier des Time-J
in Groß New York.
Sechs große Straße-wandern
Maichisiiteu immgamen zur Zeier
des Tages einen Streit, weil ih
nen kein schtstündiger Arbeitstag
bewältigt wurde. -— Völker-gesellen
der citfeite und Näher-innen fol
gen ihrem Beispiel. —- Die Jung
frrarede des republiksnischea
Bis-des - Abgeordneten Rest Ist
Califersiett ist der Sithnts des
Abgesehueteslmtsej wirkte steter
sei-es resetisuåreu Partei-esti
fet sie eise Boshe. —- Iirt sit
dem Schutz-M see Moses-le und
Millionäre züchtetI
New York. I. Mai. Sechs Paraden
von organisirten Arbeitern, an denen
zusammen mehr als 12,000 Personen
theilnahmen, ein von fünttausend
Maschinilten inaugurirter Streit so
wie eine temporäre Arbeitseinftellung
von mehreren hundert Bäckergetellen
der Ostseite und etwa zweihundert
Näherinnen bildeten hier die Haupt
nurnmern der heutigen Maifeier. Die
Maschinisten verlangen einen achtstün
digen Arbeitstag-, und da ihre Arbeit
geber erlliirt haben. daß sie eher
Nicht-Unionleute anstellen wollen, als
die Forderung betreffs des achtstündi
en Arbeitstages zu bewilligen, so
fürchtet man, daß es zu ernstlichen
Streitunruhen kommen wird.
Washington, 1. Mai. Während
der republikanische Bundes - Abge
ordnete Kent von Californien am
Samstag seine bereits kurz gemeldete
Jungfernrede hielt, wurde er nach
den heute amtlich bekannt gegebenen
Meldungen häufig unterbrochen von
dem tosenden Beifall der Demokraten
und des fortschrittlichen Flügels der
Republitaner. »Ontel Jor« Cannon
und andere ,,Standpatters" lauschten
mit IJestiirzung den »ketzerischen'«
Worten ihres Purteigenossen. »Wenn
wir auch Neulinge in der Schaffung
von Geseken sein mögen, die oben
drein noch der Revision durch den
Senat, den Präsidenten das Ober
Bundesgericht und andern Machtvers
hältnissen unterworfen sind, so haben
wir doch genug gelernt, um zu erken
nen, daß Vieles nicht wahr sein
kann«, begann Kent seine bemerkens
werthe Rede. »Ich bin ein Revublii
taner, oder was ein Revublikaner zu
sein pflegte", fuhr der Abgeordnete
·;-« Ach glaube an Zollschuy für
ie werdenden Industrien, die eine
Chance haben, unter dem Schuhe des
Tarifg auszuwachsr.t Daß viele
solcher geschützten Industrien den-tin
derschuhen entwachsen sind und eines
Schußes nicht mehr bedürfen, ist er
wiesen und mit Bezug auf die Stahl
indusirie g. B. von Andrew Carnegie
unumwunden zugegeben. Und tros
dem werden diese Industrien von un
seren Standpat - Freunden weiter
ghegt und gepflegt, auf Kosten der
llgemeinheit. Durch viele von uns
neugewählten Mitgliedern protestirt
das Volk nicht gegen den Reichthum
des Landes« fondern gegen das beste
hende System der Vertheilung dieses
Reichthums· Es intere irt den aus
gemergelten und zum a ten Eisen ge
worfenen Stahlarbeiter weniger, wie
viele Frauen ein Bitt-var er Millio
när mit den Dividenden es Stahl
trusti zu unterhalten vermag, als
wie er Frau und Kinder mit weniger
Arbeit und etwas mehr Lohn erhal
ten kann· Den weiblichen Angestell
ten in Marshall Fiele Laden Zn
Thicago mit ihren 83 bis vielleicht 86
Wochenlohn iit ed ziemlich egal, zu
wissen; ob die genannte Corporation
Zusammen über 850,000,000 werth
. Das Volk ist nicht mit Statisti
ken ilber den Reichthum der Nation
zufrieden, es will bessere Lebensver
hältnifse für sich selber-" Der Red
ner schloß mit den Worten, daß die
Einkünfte aus dem Tarif allmählich
durch solche aus den Einkommen, dem
Werthzutoachs des Grund und Bo
dens, überhaupt aus direkten und
goeisbaren Quellen erseht werden
rnititen
Destfchr StinusExpeditiuh
Berlin, 1. Mai. Die «Deutfchlanb«,
das Schiff der deutschen Südpol-Exs
peditton, geht am Mittwoch von Bre
methaven aus in See. Obetleutnant
Ftichner, der Führer der Expedttiom
wird Anfangs Juni abreifen und tm
Juli in Buenos Ahres fein Schiff be
steigen. Die «Deutfchland« ist 147
Fu lange-, ungeheuer start ebautes
Fahrzeug von 598 Tonnen eplaeeo
ment.
Wurde 116 Jahre alt.
clattsbur , W. Va» I. Mai. hier
ftart lehte acht die arbi e Iannie
Mel irrt an bli en lter vorr
116 Jahre-h S war die ältefte
Negerm im Staate.
—- Der mexicanische Nebellenfühkek
ranciico J. Madeto jk. ermuntegei
ern Dr. Jesuiten Vasquez Gomez.
tancisco adeto st· und ose Pino
uokez zu Jtiedenscommi äten all
mete- det Rebelletr.
Ein neuer Zeuge.
Gattin des vernafteten Or
tic McManigaL
—
Schlimm für McNamaæ
Frau Mkosigal ans Chicags be
suchte nach der Vettmftung ihres
Gatten des Seftmäk dkt intern
tiossleu Vereinigung von Bril
feus nnd StknetyeeiseusAkbeiiees,
Ist-a J. MAX-man in Indien
Mliy nnd klagte ihm ihre Noth.
Munqu fes ihr 850 mit see
Aufforderung gegeben hsbes, dif
sie ihren- Gtmeu ask Herz lese,
reisen Mund zu haltet-. — But-O
tm esseilich weiteres wichtiges
Beweis-nennt gegen die Inge
Miste-h
Los Angeles, Cal» 1. Mai. »Die
drei hier inhastirten Arbeitersuhrer
John J. MeNamara, sein Bruder
Jarnes B. McNainara und Ortie Mc
Manigal, die unter der Anklage ste
hen, das Gebäude der »Tinies« durch
D naniit in die Lust gesprengt und
Latini einundzwanzig Menschen ermor
det zu haben, verbrachten gestern in
dein hiesigen Gefängniß einen ruhigen
Sonntag. Besucher zu empfangen
wurde ihnen nicht gestattet, ni t en
nial ihre Vertheidiger suchten re auf,
um mit ihnen zu conseriren. Distriets
anivatt Friederich der die Anklage
vertritt, ist stlr den Prozeß fertig:
aber die Vertheidiger verlangen mehr
Zett, weil sie, wie sie gestern erllärten.
mit Clarence Darronx dem betannten
Chicagv’er Rechtsanwalt ronseriren
wollen. Obwohl Herr Darrow wieder
holt auss Ausdrücklichste erklärt hat«
daß er mit der Vertheidigung der An
geklagien nichts zu thun haben werde
hieß es gestern hier« daß er demnächst
hier erwartet werde, um mit den an
deren Vertheidigern, die hier engagirt
wurden, zu conseriren. Nicht geringe
Sensation verursachte gestern hier das
Gerücht. daß einer der wichtigsten
Staatszeugen in dem Prozeß rau
McManigal. die Gattin des ange lag
ten Qrtie McManigal sein werde.
Nach der, wie berichtet, schon um die
Mitte April in Detroit, Mich» erfolg
ten Verhastung McManigal’s soll
Frau McManigal aus Veranlassung
des Gemeinpolizisten Burns, der be
kanntlich den Fall gegen die Brüder
McRamara und McManigal »ausar
beitete', nach Jndianapolis gegangen
sein und dort Meiliarnara ihre durch
die Verhastung des Gatten verursachte
Noth geklagt haben. John J. McRai
mara, der von McManigal in seinem
angeblichen Geständnis als der eigent
liche Fiihrer der Dynamit - Verschwö
rer bezeichnet worden sein soll, hat,
wie von dein Ankläger der Antla e
hier behauptet wird, Frau MrMan -
al 850 gegeben und ihr gesagt, das
se ihrem Gatten anbesehlen soll, rei
nen Mund zu halten und nichts zu
sagen, weil alles gut ablausen werde.
Geheimpolizist William J. Burns
wird die Uhrwerke und die Explosio
stosse, die er in ndianavolis und in
verschiedenen Stil ten Ohio’s gesun
den, hierher schicken und u beweisen
suchen, daß diese Uhrwer e und auch
ie Explosivstosse ganz genau dem
Uhrwert und den Explosivsiossen
gleichen, die man am Morgen des I.
October le ten Jahres in der Woh
nung des kretärs des Vereines der
Kaufleute und Fabrikanten, EHCZ
Feehandelaar. hier in dieser t i
and.
Gauner aii Mensche-neuern
Erleichterteu ihr Opfer um iiinuutlis
ches baare Geld.
Dettoit, Mich» l. Mai. D. E.
Sbanlen, ein 57 Jahre alter Former
von Rosewood, Ohio, wollte esieen
von hier nach Eanada herüber fsahren
und fiel dabei infolge eines unglückli
»chechn Versehens in«g Wasser. Seine
hilseruse wurden von zwei in der
iNöhe stehenden Männern gehöri, die
;ibm schnell zu hilfe eilten und ihn
Jaus dem Wasser zogen. Ali die beiden
i»eolen Menschenfreunde« den tiefge
» fühltesten Dank des Farmers entgegen
.genommen und sich entfernt hatten«
bemerkte Sbanley, daß seine ganze
"Baarschafi im Betrage von iiber 850
iverschwunden war. Seine »Retter«
J waren Gauner gewesen, die es weniger
;an eine Rettung als aus sein Geld
jabg eben hatten. Einen Schere und
»ein anibuch hatten sie vergessen.
s Ieise seit sende.
Ort ise spielt-us dee Friede-seku
sereuz bestimmt
El Perso, Texas, l. Mai. Ei ist
eii endgültig ausgemacht worden,
s die Feiedenscommissäre der mekii
ianischen Regierun und der Jnsurs
eecioe in einem ile nen Weidenqebsls
auf der mexiianiichen Seite in der
unmittelbaren Nähe des Rio Grande
ihre Conserenz eröffnen werden. In
dee Nähe dieser Stadt wurden s
siern 44 Gen-ehre, die file die a
nischen Nebellen bestimmt waren, von
Bundesiavailerie confiecirt.
— Aus New York wird meldet,
daß 29 Staaten das Ein eminen
Lenek - Amendement zur Bundes
oustttuttvn gutgehrißen haben