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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 5, 1911)
Haus, Hof nnd Land. Frühzeitisgez Ergrauen de r H n a r e kann vielfach vermie den oder doch wenigstens ver-zögert werden durch öfteres Einölen des Haar-bebend auch wirkt ab und zu et was verdünntes Oblnzerin günstig. Rohfeidene Stoffe wäscht man am besten in stark schämnendrin Seifensioasser — es ist sodafreie Seife su verwenden —- wonach sie sehr gut gefpült werden müssen Zitledt ziehe man sie durch keine-T mit etwas von Spititus durchsetztes Wasser. Gläser, in denen Milch wor lqssen sich gut mit Wasser und Holz osche reinigen. Verstaudte Flasche-n Peinige man mit Steinkohlenafche und Ein-schalem Oelflaschen intt So dalöfung oder mit Afchenlauge und gebranntem Kalk. Flecken aus weißem At las zu entfernen. Man tauche reist-, weiße Watte in erwärmten Spiritus und reibe damit die befleck te Stelle. Es ist erstaunlich, wie rasch der Fleck verschwindet- Auf diese Weise kann man befchmußte helle Atlasichuhe wie neu herstellen Meisingkronen zu reini gen. Diese müssen vorsichtig behan delt werden, da sonst der dünn-: Lacküberzua leidet. Man wasche fIie deshalb nur mit lauwarmem Was er ob, in das man pro Quart einen» Theelöffel Salmiat gibt, und reibe« nachdem die Metalltbeile gut abge trocknet want-m mit einem weichen, wollenen Tuch nach. Stockflecke kann man aus Wäsche entfernen, indem man die be treffenden Stücke in Buttermilelx einweichtz auf 3 Quart Buttermilch sind noch der Saft einer halben Zi trone, 3 Eßlöfiel Benzin und 2 Eß Iöfsel Borax zuzustncn Der Stoff muß wenigstens 2 Tage in dieser Reize liegen bleiben und wird dann in iiblicher Weise in warmem Seifen tvaiier aus-gewaschen Hellsarbiae oder weiße S ch l e i e r aus Gase, welche so leicht und in kurzer Zeit unsaubor wer den, drückt und spült sie durch reine-I Wasser, worin ein Stückchen Zucker ausgelöst ist, schlägt sie wenige Minu ten durch die Luft, damit die feinen Fäden des Geruches in sdie rechte Ordnung kommen, und qlättet sie halbsrucht mit einem nicht zu war men Eisen. Gelb genfdrdenes Rohr geslecht an Valtonuiöbeln wieder weiß zu machen. Man· wäscht das Geslectjt gründlich mit starkem Seitentvasier ab, dem reich lich Spititus zugeseht wurde, und bestreut das Geflecht, solange es noch in nassem Zustande ist, dick mit Smefelpulver. das in jeder Apo theke zu haben ist« DieseSchicht bleibt so lange liegen, bis das Geflccht ge trocknet ist, und wird dann abge dürstet S t a u b l l e cke zu entfernen Be sonders schwarze Röcke bekommen auf Spaziergängen leicht Staub slecke, die weder durch Klopfen noch durch Biirstisn zu entfernen sind. Falls man nicht vorsieht, das ganze Kleidungsstiirl in Quillayarinde zu waschen, so beitreicht man die Flecke mit Eigclb, dass man vorher mit der gleichen Menge Spiritns oermiicht hatte. Man läßt die ausgetragene Miichung vollständig eintrocknen nnd reibt sie dann heraus. Hieraus be seuchtet man ein Schwämmchen mit lanrvarniem Wasser und wäscht den Fleck damit aus, um noch etwaige Reste des Eigele zu entfernen Jst ein Damenhut mit Spitzen-, Merm- oder Bluniengar nitur vom Regen oder Nebel feucht geworden, s« dars man ihn nicht hin legen, dann würde die Garnitur chlass niederfallen, so antrocknen und To bleiben. Man muß den Hut über ops aushängen, dann hängen Mepp und Spihe abwärts und sind, nach-» dem sie angetrocknet, so hoch nnd leicht garnirt, als seien sie neu aus gepuyt Sind die Blumen von der Fruchtigkeit zu weit auseinander ge gangen, io drücke man ie vor denx sushängen recht del-u am zusam men. Man wird staunen, welche gute Form sie nach dem trocknen bekom men haben. Die Heils-Muts des Eise-s bei Hintern-ti Von jeher hat bei den Aerzten die Frage nach der Wirkung des Eisens ei der Blutarmuth und Meist-sucht rohes Interesse erregt, und zwar aawdelt es sich darum, in welcher arm es wirksam ist. Professor Ab haiden gibt darüber in einem in der «8eitschrift für ärth Fortbil dung« abgedruckten Vortrag über die »Phnsiologie der Verdauung« nähere Auskunft Es handelt sich in ber Hauptsache darum, ob das Eisen In organischer Bindung eine bessere Wirkung entfaltet, als in anorganb scher Form. Man konnte darüber nicht eher eine Entscheidung treffen, ; als die Zusammeniehnng des Blut arbstosses und vor Allem die Bin- ( nasweiie des Miene in ihm unbe- 4 equm wes-. Tek ermessener den-ers ans einein Eisweisziheii. dem Gsadin und dein Øöniann und dieser letztere Baustein enthilt das Eisen Wie die ses daran verbunden ist, ist nich niat klar erkannt aber wir wissen, daßs »das Miniatin außerordentlich korn »plizirt aufgebaut ist Es enthält nii n· i lich eine ganze Reihe von bestimmten Ringen Von diesen Kenntnissen aus läßt sich die ganze Frage, ob Eisen In organischer oder anorganischer Bindung zu bevor uien ist, seh-r wohl erwägen. Man lmn mit aller Bes stimnitheit sagen, daß nur das an organiiche Eisen einen Zweck haben kann, die organiiche Bindun aber sicher nicht. Die in dem Han el be sindlichen organischen Eisenbräpas rate können daher vom theoretischen Standpunkte aus nur dann einen Werth haben, wenn das Eisen aus ihnen leicht abspaltbar ist. Es will nämlich nicht recht einleuchten, daß eine organische Eisenverbindung, die das Eisen in sehr fester Bindung ent ält, direkt in Hämatin übergeht rartige Vorstellungen widerspre chen allen unseren chemischen Erfah rungen. Stets folgt im Körper dem Aufbau ein weitgehender Abbau Je einfacher die Bausteine sind, um so leichter muß es den Zellen sein, die Produkte aufzubauem deren sie bedürfen Tit sprechende Hund« s Don, der fprechende Hund, hat im sBerliner Hotel Bellen-use vor einem JKroiS geladener Zeitungsvertreter I sein Miit geaeebn Er wird gewiß ; eine »gute Preise« haben, denn er ist Hypeisellos eine sehr shmpathische Per ssonlichleit Tief briinert, von trai tvger Statut-, und wenn er seiner Ge stalt nach auch zur Waidinannszunft gehört, so läßt seine Wohlbedeidtheit Doch tin-schwer darauf schließen-, daß er den Jägerberuf länaiit an den Na gel gehänat hat. Gleichwohl hast ihn sein Streben nach höheren Jdealen als Hasen und Hühnern nicht hinli mütihig gemacht Don hat sich auch aus dem Padiun1. das sur ihn jetzt Welt bedeutet, die Schlichtbeit be wahrt, in der er im Forsthaus des Hegemeisters Ebers in der Le linaer Heide ausgewachsen iit. Als « rotes sor Dr. Vasleler, der Direktor des Hainbnraer Zooloaiiazen Gartens des Amtes eines Conserenriers wal tete nnd in seinem sehr interessanten Vortrage über menschliche Sprach lante bei Thieren viel Niihniliches über den Don erzählte-: daß er kein iProdutt der Dressur, sondern ein swahrhafter Autodidakt sei, der die IWorte-: »Don —« Hunger —- haben I— Kuchen« aus einein inneren Ver langen heraus dem irrenichlichen Sprach-schau aus eigenstem Antrieb entnommen, da lag Don bescheiden zu Füßen von Fräulein Martha Ebers, die offen-sichtlich Dons beste Freundin und Vertraute in. Denn ihr sagt der kluge Kerl unter unver lennbarer Freude an seinem eigenen iseltiamen Können am liebsten, was er mit seiner Gundeweisheit den Menschen abgelauscht hat. Nun, ge radezu verständlich lann inan Dons Sprechweile eben nicht preisen. Und es gehört ein sehr guter Wille dazu, die »Worte« zu unterscheiden Es l i mag mit ihnen gehen, wie mit dem Kinderlallen Babhs Bewunderer verstehen ja auch Jedes Wart«. llnd genau so haben Tons »Anaehöriae« ein besonders seines- Gehör siir feine ,Sprechkunst. Immerhin muß zu Jgeaeben werden, daß-Don anscheinend ;den Willen hat und ihn zum Aus druck zu bringen sucht, sich den Men schen aus eine andere Weile verständ lich zu umheu, als durch die Hunde Jspracke Auch unter diesem Gesichts winkel bleiben Tons rhetarische Ver suche ein Phänomen. Daß Dons Redselialeit durch den Anblick eines wohlaesiillten Fleischtellers und durch die Aufwartung mit Fluchen anaereat und gefördert wird, spricht nur siir seine durchaus praltische Erkeuntmß, daß die Kunst nach Brot geht. Aber Don ist auch zarterersiiegunaen slthia ’Wenn Fräulein Ebers ihm ihr Ohr hinhält, dann flüstert er ihr — man kann es durch etliche Zimmer hören i- den Namen ihres Bräutigams zu: ,,.daberland«. — Das gelingt ihm am besten. Deutlich hört man drei Silben, und dieses Wort, das einmal nicht von Hunger, sondern von Liebe spricht, zeigt am besten Dons « ··hiateit zu artiluliren Ob in der undeseele die Liebe doch stär ker wirkt, ale der Hungers Das ist eine der Gelehrtensragen mehr, die sich um Don drehen. Zwei sehr ge prächlge Broschüren begleiten jet de reits Dons Eintritt in die Künstler laushahn Daß Don, der schon sic Jben Jahre frohen Erdendaseins ge nossen, noch viel weiter eint-erklim Imen wird aus der mühseliaen Sil sbenstasseh ist kaum anzunehmen lci- steht sozusagen im reiseren Man lseesaltor und damit wohl im Zenith »seine! Ruhms und seines Hunde Flehen-. Sattelfeft »Bei den Ausführunqu Jhres Schnkmkes soll ei ja immer so leer Inter: »Na, die Leute brauchen doch such squ sum — Götzenk· fu«- der solt-amech « Mr sich Ue limiqu Gebilde orga nisch umwickelnd ist« Im Interesse-ie- Ismsse des Ist-em ssqselthtmc Dr. I. u dumm-. Die Wolltenknnde ist wohl der an ziehendste Punkt der meteorologischen Wissenschaft Nur-tin hat sie in be geisterten Worten gepriesen Tusk nsaive, künstlerische Betrachte-n kann durch wissenschaftlich-es Forschen ver tiest werden. Das Wolketrstuldium fällt sehr nache mit der Wolkenklassifitation zusam men. Es scheint allerdings dem Un knndigen hoffnungslos, in diesem Chaos Ordnung zu schaffen· Trotz dem existirt eine solche in der Natur Es sind alle Formen und Möglichkei ten von Wolken erkennbar und zwar für alle Beobachter in eindeutiger Weise. Englische Weltteisende haben festgestellt daß auf der ganzen Erde dieseliben Formen wiederkehren. Um die Klassisikation der Wolken hat sich zuerst der Engländer Luke Howard veodient gemacht, der vor etwa hun dert Jahren die seht noch gebräuchli chen lateinischen Namen für die Grundsoomen schuf. Man unterschei det darnach zwei Arten Federwoltem zwei Arten Schäschen, zwei Arten Schichtwolten, zwei Hausemvolten und zwei Winterwolfen Gochnedel und Nebel). Diese Klassisikaiion be trifft zwar zunächst nur die äußere Erscheinung der Walten; sie bangt aber auch mit ihrer Billdungsursache zusammen Tsie Wolken sind sicht bare Ankiindigungen sonst unsichtba rer Vorgänge, »Welthieroglyphen«. Jede Form kommt in einer bestimm ten Hohe vor und die meisten Waisen sormen stehen in bestimmten Höhen relationen unter einander. Tie Wolken bestehen in den höch fien Nesgionen aus feinen Eis-nebel chen, in den unteren ans Regentröpis chen. Sie verändern fich beständig: manche Theile gehen ab und verdun ften, andere kommen hinzu. Die Wollen bilden fich aus demselben Grunde wie der Nebel. Je wärmet die Luft ist, um fo mehr Wasser dampf kann fie aufnehmen. Unter gewissen Temperatur sBedinanngen kondensfirt sich ein Theil des Waffe-r dampfeg in Form von Tröpfchen nämlich wenn die feuchte Luft lich ge nügend abkiihlt. Wenn eine Luft maffe unter geringeren Druck kommt, wird sie kälter, weil fie sich aus dehnt Da nun in der Höhe der Luft druck fehr fchnell abnirnmt, fo wird fich eine Zustimfo die in die Höhe steigt, lehr rafch abkühlen Dies ist fehr häufig bei Wolkenbildungen das wicktigfte Element. Arn Morgen sriih steigt etien der Bodennebel mehrere Meter hoch und bildet ein Nebelnieer. Dann drinaen die Sonnenstrahlen durch den Nebel und erwärmen die Erde. Der Nebel löst sich aus Es bleibt nur noch die alte Wolkenschicht Dann lockert sich auch diese und wird zum Hochneliel War-ne nnd kalte Lust mischen sich; auch dieser Nebel zerreißt nnd Luft siinlen steiaen in die Höhe Wir selien von diesen nur ihre Kapitäle Die Luft erwiirmt sich uin einen Grad aus 100 Meter Aitsstiea. Es entsteht die erste Wolke. Zuerst sind ihre sten turen noch unbestimmt; bald aber nimmt iie präzisere Formen an. Die Höhe dieser Wolken hiinat von der Feuchtialeit des Bodens ab nnd schwankt zwischen lUW nnd 2000 Meter. Sie wachsen dann und wer den zahlreicher. Sie erhalten stunden und bilden einen slachen Wolkenteps pich So aeht es an manchen Tagen, wo sie dann am Abend wieder ver gehen Jst die Zusuhr stark, so können sich die Wolken hoch (bis5 aeaen :i."-l)l) Meter) ansthürineir In der höheren Schicht herrschen nun andere lite schwindigkeitss und Temperatur bedingnnaen Die Gipfel der Wolken stießen zu KuinulusiWolken zusam men. Diese sind dann wieder die Mütter verschiedener anderer For men. Die Decke zerreißt in viele ein zelne Partien, die sich zusammenbal len. Sie kann in völlige Wogen ans gelöst werden. Dies tritt ein, wenn zwei Lustströme von verschiedener Ge schwindigkeit oder Temperatur iiber einander hinstreichen. Eine besondere Form von Schiischen entwickelt sich zur Föhnzeit, und zwar in derSchweiz sowohl wie aus Grönland Die Föhns wolken sind sanft und wattiq. Der Zufluß von warmer Lust kann so stark sein, daß die Wolken bis in die höchsten Negionen hinauf wachsen. Jhre Gipfel können bis 7000 Meter und mehr reichen. Jnsolge der Tem peratur dieser Höhenlage werden die Regentröpschen zu Eisnadeln Die Wolke verliert ihre runde Form und zugleich ihren gutmütbigen Charakter. Sie wird ur Gewitterwolke. Sie kann inV aßlole zunehmen. Jhr Jnneres befindet sich in wilder Be wegung im vertikalekn Sinne. Jn dieser Hexenküche wird der Hagel ge braut. Es entsteht ein Eisnadels schirni, der sich weit ausbreitet. Die oberen Wolken können daneben noch lange erhalten bleiben. Doch ver ändern sie sich mehr nnd mehr und werden zu Federwolken auseinander gezaust »Es geht trotzdeml« Das kst Ue brauchbar-sie Lebensphiwiophir. ’"E3Je6fckiispsiiiifce?fåjces sie »O cui-Its- dsms Umne- misn m 1 Ie- Iu then-»Ist nasse-Ost Ists-I Der Missioniir Stmnton erzählt in seinen Erinnernnaen von seinem Aufenthalt in China nachstehendes Erle·bnisz, das die siteschicslichkeit der Clnnesen in Gauklertiinsten zeigt, die sie neuerdings ja auch kn.-« i« nnd mehr als xtlrtisten bei unsr- D:--«-si.-ren. Es mai- in der Stadt K :: : Um sich dass Bild, das »der belebiu chinesische Martt darbot, anzusehen blieb Staunton ans der hohen Brücke ste hen, die iiber die nahe dem Meere besindlicheSchleuse siihrt und die dem llnbeschäftigten als Gesichtspunkt dient. Da hörte er einen Wortwecty sel zwischen einem Manne und einem Knaben. Der dauernde Widerspruch des letzteren versetzte den ersteren in wilde Wuth Er hob die Faust und schmettertie das Kind mit einem hef tigen Schlag nieder. Er kniete dann seinem Opfer auf beide Arme, zog ein Messer hervor und stieß es ilnn einige Male in den Hals. Hieraus sprang er auf und ließ den blutiibers strömten Knaben liegen, während er sich eiligst entfernte Erstaunt über eine solche fürchterliche-, bei hellem Tage inmitten des Volke-Z ver-übte That, eilten Staunton und seine Be gleiter zu der Mordsliitte und forder ten die Umstehenden aus, den Thätet zu verhaften Dieser kam lang-sum mit dem blutigen Messer in der Hand zurück und hosb den Arm des bleichen Knaben in die Hähe, um sich seines Todes zu Vergetvissarn Niemand ansJ der Menge rührte sich; aber assJ die Engländer ihn verhaften wollten, gab er lachend ein Zeichen, ans das der Erstochene munter aus dieFiisze sprang unld mit einem Teller umhergina um siir das gelungene Gauklerstiick kleine Münzen einzusammeln Bei genauer Besichtigung sahen die Fremden, dass die Mordwaiie eine unaefiihrliclie Klinge enthielt, die beim Stosie sich zuriiilsrhosb woran eine blutartige Masse ausr- dem Heste slosz. Die Nach alnnung des Eterbenrozesses hatte der Knabe nieisterhast ausgeführt Unter dein Gelächter des-Volkes zogen sich Stauntson und seine Begleiter niriirL begleitet von dein unaufhör lichen Rufe »Fau-.Kwei-loio«. Die Chineien waren entzückt daß die-Eng liinder sich- aslsis »einfaltige Löwe« bewiesen hatten. Ein kostspieliger Druckseshier. Es ist setzt mehr als 20 Jahre her, da druckte ein englischer Verleger eine Bibel, und dabei ividersuhr es ihm, einen Druckfehler zu übersehen der in seiner Art vielleicht einzig da steht. Das siebente Gebot hiesz näm lich in diesem Bibeldrucke nicht: »Du sollst nicht begehren Deine-J Näch sten G«.t«, sondern es war cin Stelle dessen zu lesen: »Du sollst begehren Deineö Nächsten Gut«. Wider-führe dass einem heutigen Berleger, so wollte esz nicht biel besagen. Man würde an geeigneter Stelle einen Hinweis aus den ireilich höchst Ver drießlichen Druckfehler und allenfalls eine Bitte um Entschuldigung finden. Aber vor 200 Jahren, als es noch ’nirgends in der Welt Preßgefetze gab, verstand man in diesen Dingen kei nen Spaß; die Behörde griff ein und ließ den ungliicklichen Verleger sük die in seinem Bibeldrucke ausge sprochene Einladung zum Appetit auf die Habe des Nächsten die Strafe oon 300 Pfund bezahlen 300 Pfund sind 6000 Mark, eine Summe, die. ver gleicht man den damaligen nnd den heutigen (,·Iielde—:seiurth, ali« eine schi hohe Strafe zn bezeichnen ist. Aus-»er dein aber wurde die ganze elnilage vernichtet, so das-, nun wohl anneh men lann, daf; nie einem Verleger ein Druckjeihler so ihener zu stehen ge kommen ist, wie diesem die ausgelas sene Veriieiiiiiiig. Von dem ansJ der Welt geschafften Bibeldrnlle isi. so weit bekannt. nur ein einziges Exem plar erhalten geblieben nnd die-J iExemplar ist gegenwärtig im Britii schen Museum in London in dei Ausstellung zu sehen, die der Trei hundertjahrseier der englischen Bibel irbersetzung gewidmet ist. Ein nnniionmtiichcs Uniknnt. Aus Jickatemvimm nun-de, wie wir im St. Peter-:-«stmp,1er Herold lesen ein galvanoptastiicher Abquß eines Sitbemtbels des bekannten Aufriihs kers Pugavichinv an die Geistliche Academie in ist«-ou geschickt Auf der Vordenscite Oder Münze ist das biiki tige Haupt eine-S Mist-blickenan Man nes dargestellt Auf dem Kopf sin eine Pelzmüyev sdie nach oben spitz zu , läuft, aux den Schultern Egid Epans jletten ou der ilniforni merkbar; ein breites Band acht siibek die eine i Schulter. Die Austfchsrift lasutet: Von « Gottes Gnaden der weiß-e Zar Peter tsedorow Atti sder Mcsfoite isst ein in achtEnden auslaufendeszeuz dar , gestellt, auf dem die Woer zu lesen . sind: Wille, Wahrheit Geter Dieser : Mc ist im Jahre 1772 m Jan ge prägt worden Bisher gaiten Ldie fal schen Nabel ans der Zeit Peter-J lll. Fodorowitich vom Jahre 1762 alsJ Pugatichomiche Ruhe-i Pugatschetv mä sich ja bekanntlich für Peter lll i aus. Jetzt aber, zum erst-en Male, isst es durch den Sillxerrwbel von 1772 Musen, daß Pugatschsv Nabel prä gen tieit l cas- www-P «Isi esse deutsche sein-us III-es Leim III sen-im stimm- stimmt » Aus Bkiisiel wird berichtet: Die Endependance Belge«, ein gegen die Deutschen maßlos liegendes Blatt, er zählt folgende alberne Geschichte, die auch andere Briisseler Blätter nach drucken und fiir sbare Münze zu neh men scheinen: Jm Jahre 1904 habe ein holländischer Oiizier. der in Nnnuoegen in Garniion liegt, den Besuch eines deutschen Verwandten, eines Oberlentnants un deutschen Heere-, erhalten. Dieser stizierhabe von seinem Verwandten verlangt, er möge ihm die Kaserne von Nymswegen ; zeigen, damit er einen Plan davoni aufnehmen könne. Zum großen Er-( staunen des holländischen Offiziers aber hatbe sein deutscher Verwandter diesen Plan schon in der Tasche ge habt, und er habe ihm klar gemacht, daß im Jahre 1904 die politische Si tuation so ernst gewesen sei, daß Deutschland England und Frankreich habe den Krieg erklären wollen, und daß es die Absicht des deutschen Ge neralstabes gewesen wäre, Holland zu besetzen Der deutsche Oberleutnont habe seinem Verwandten genau er klärt, in welch-en Zimmer-n der Ka serne er einauartiert werden sollte und an welchen Stellen die deutschen Kanonen aufgestellt werden sollten; die Befehle seien bis auf das kleinste bereits ertheilt gewesen. Das beigis sche Blatt muß die Urtheilskraft sei ner Leser nicht hoch einschiitzem wenn ess- ihnen solche Geschichte-n vorsetzt Nichts-, was iiber Deutschland gesagt wird, ist unnmhrscheinlich genug, um nicht in gewissen ausländischen Blät tern gläubig aiiigeiioiiiinen zu wer den. s ——--—————-—- l Operativc Ausiuetlyslung von Finger nnd Zeheuknocheu. Ein bemerkenswertle Operation-:». stiickswird aus dein Krankeirhanse Hers! mannswerdcrsPotsdam berichtet Die 27jährige Landarbeiterin M. B. kam mit einer schweren tnberkulöfen Kno chenerkrankung dei- rechten vierten Finger-in die sie Dei der Arbeit außer ordentlich behinderte, in das Kran kenhaus. Der leitende Arzt Profes sor Wulii onerierte, wie er selbst in der »Miinchener Medizinilchen Wa chenichrift« mittheilt, die Patientin, »die ihren Finger gern erhalten sehen wollte, in der Weise, daß er dass zer störte Fingerglied heransichnitt und ldafür ein entsprechend großes Glied ivon der zweiten Zehe des rechten Fns Hßes einsetzte llin eine Verunstal tung desJ Fingers zu verhüten, ent « nahm er der Patientin ein 41X2 Zenti :meter langes Stück ans einem Rip Ipenlnorpel nnd legte es sknnitgerecht vin die Zehenfriicke ein. Die Haut zschnitte wurden erakt vernäht nnd die Wunden lieilten in wenigen Tagen. lDie Röntgenaufnalnne ergab, daß die Ieingepilanzten Eriatzftilcke ihre Stel ilnng gut behalten hatten. Schon svon der zweiten Woche ab wurden ,Uebungsbewegnngen hergenommen »und die Patientin erhielt die volle Beweglichkeit ihres Fingers wieder. ,Nnr eine ganz geringfügige Verkür Ezung erinnert an die Operation. Eigenartiger Trick. — schon häuiia mit bestem Ersala anne niendet nun-den ist. kaiu dieser Taae ein Duliliner llkolizeirichter aus die "Stsur. Weisen Feilliietensrs von Fi ischeu aus osseuer Straße wurde eine fqrosxere Ilnnilil von Handleriunen vor Gericht sitirt Der erste Trupp isuilaer Rl·aneu—?-ln-i«ioiieii erschien inti I I s I Einem eigenartigen Tritt, der wohl l i l Saualiuqen aus deiuArme nnd wurde ruit einer »Liei«iuaruuna entlassen. ,,«.!!«’erkuiiirdia«, meinte der Richter lächelnd als die Frauen den Zaal j verließen, »das; alle fast aleichaltriae s kleine Kinder hatten« Gleich daraus laut der zweite Schuh nieaen desselben Vergehen-:- uotirter Fiichnieiber heran. Aus dein liuten Arm trua jede der Varaeladeneu ein Baby. Es dünkte dein erstaunten Nichter, als hätte er manches ieser Kleinen nur elieu erst ans einein anderen Arm erblickt Und plötzlich nian ihm ein Licht ans. »Halt!« ries er, »das aeht denn doch nicht an. Ich werde es verhindern dasz niasn mich in dieser Weise täuscht. Jede von Euch muß einen Schillina zahlen oder bis 4 Uhr hier fuhaftirt bleiben« Sprach es und ließ die jam mernden Frauen absiihren. Wie es sich herausstellte, hatten die meisten dieser Fischverkäuserinnen sich die Säualinge in der That zu demZtvecke, den Richter wilde zu stimmen, von gu tsn Bekannten »geliehen«. Der Erlös aus den bayrifchen Jubis lämnsmakkem Die baurische Post-verwaltung hat in fünf Tag-en über anderthalb Mil lionen Mark aus dem Verkan der neuen Bricfmarken gelöst. - « Die neuen bayorischen chinmrkftiickc sind in kurzer Zeit ausvcrauft demefen. Es standen für München nur 3000 Stück zur Verfügung, und rbcnsoicl Leute standen zum Theil schon von l Uhr Nachts auf dcr Straße-, wo später ein starkes Schutzmannsaufges bot die Ordnung ausrechterhalteu mußt-» Eise »Musik« Mung DI- pnksqetts Essig-Ist Its pmqllti — Laut-Im dummer-Oliv Aus London wird berichtet: Eini gen Londoner Handwerkergilden ist die hohe Auszeichnung zutheil gewet den, daß sie der König Mary zur Krö nungsfeier Geschenke üsberreichen dür fen. Arn Krönungsstag wird die Kö nigin zum Beispiei Handschuthe tw gen, die — natürlich völlig englisches Erzengniß — von der Handschuh machergilde eigen-J hergestellt werden. Was fiir eint Art Handschuhe ange fertigt werden, steht noch nicht fest; vielleicht ähneln iie den Krönungsi handschulhen der Königin Alexandra. die damals von einer Privatfirma an gefertigt worden waren· Es war ein Paar Ihr-J über die Ellbogen reichen der Musketievhandschuhe, die an Stelle der gewöhnlichen Raupen aut dem Handriicken die königliche Krone und den Anfangsbuchstaden des Na mens der Königin trugen. Durch den Rand war ein goldener Faden ge schlungen, der an den Enden in Qua sten auslief. Eine andere Zunft, die der Ehre theilihaitig geworden ist, die Königin zur Krönung zu beschenken, ist die der Nadler, der die Königin übrigens als »He-vergeh Freeman« angehört Jhr Geschenk wird, mi bereits feststeht. in einem goldenen Nadelkästchen bestehen, das auf der einen Seite die königliche Krone und den Atifangskdbuchstaben des Na mens der Königin trägt, während die andere das Abszeickzen der Gilde zeigt. Weitere durch ldie gleiche Gunst aus gezeichnete Gilden sind die Fächer macher und die Gärtner. Komödie im Gerichtshof. Einem eigenartigen Trick, der wohl schon häufig mit bestem Erfolg ange wendet worden ist, kam dieser Tage ein Dubliner Polizeirichter auf die Spur-. Wegen Feilbietens von Fischen auf offener Straße wurde eine grö ßere Anzahl Von Händlerinnen vor Gericht zitirt. Der erste Trupp jun ger Frauenspersonen erschien mit Säuglingen aus dem Arm und wur de mit einer Verwarnung entlassen »Merkiosiirdig,« meinte der Richter lächelnd, als die Frauen den Saal verließen, »daß alle fast gleichaltrige kleine Kinder hatten.« Gleich darauf kam der zweite Schub wegen dessel ben Vergebens notirter Fischweiber herein. Auf dem linken Arm trug jede der Vorgeladenen ein Baby. Es diinkte dem erstaunten Nichter, als ;hiitte er manches dieser Kleinen nur ’ eben erst auf einem anderen Arm er blickt. llnd plötzlich ging ihm ein Licht auf. »Halt!« rief er, »das geht denn sdoch nicht an. Jch werde es verhin dern, daß man mich in dieser Weise täuscht Jede von euch muß einen Schilling zahlen oder bis vier Uhr liier inhaftirt bleiben« Sprach es und ließ die jauiniernden Frauen abfüh iren Wie es sich herausstellte hatten » die meisten dieser iFischverkänferinnen sich die Sitriglinge in der Dhat zu »dem Zwecke, den Richter milde zu stimmen, von guten Bekannten »erst l lielieu«. i Jugendliche Erptesser. E Durch schlechte Ldktüre waren ·m Hanmr zwei Burschen im Alter von 15 nnd 18 Jahren auf Ider Jdee ge konnncn, Erprcssuwgslversiuche zu ma chen. Jn einem Vortrage shatten sie sich marsnfcsinun-Treue versichert und auf den Vorrath die Tudeszstrafe ge setzt. Sie fdxjcftcsn an einen Fabrik dirrktor nnd einen Kaufmann in Gclnkransen Drul)«briefc nnd forder ten On- Adrcssatcn anf, 5000 bezw. ZUW Mark an näher bezeichneter Stelle Irnddcrznlogen. ’Diellnterichrift der beian Briefc nsar mit Blsut voll zogen Die Erprissscr xnnrdcn von der Straffanmnsr in Hanan zu sechs bezm drei Monaten Gefängniß ver nrt«b-eilt. Ein merkwürdiact UnglücksfalL Der Gräflich Tuttenbafchfchc Forst gelnlie Luther in Oaunstetten (Bayr. Schwaben) wollte im Walde an einer hochstehenden Tanne, an der er mit Steigeisen einporkletterte, nachdem er den Leib überdies- mit einem Leder gurt am Tannenstamm gesichert hat te, Nistkäsdchcn für Spechte anbrins gen. Er rutschte aus und brach durch die Wucht feines eigenen Körperse wichtH sich das Rückgrat Die Leiche des Vernngliickten wurde noch sechs Meter hoch am Baum hängend von einein Angsburger Polizeihund auf gespijrt, der an den Kleidungsstücken in der Wohnung des Forftgehilfen die Witterung aufgenommen hatte. C , « Ein gutex Gatte. »Meine Frau ist wirklich auf merksam! Als sie neulich während meinetOlugenskrankheit vorm Aivzt hör te, daß dic grüne Farbe iden Augen so wolyltshuend fei, da hat sie sich gleich lesin neues grüneMoftiim angeschafft.« I ,,8cit ist Geld« —- das will nichts sagenl äseit ist Leben« — wer ein Weilchen ir geraubt, der hat ein Theilchen seines Mens todt-geschlagen