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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 14, 1911)
Nebraska Staats— Anzeiger und II sei-old — · " Fuss-EIN k(Thei ) ;iiiinmer 35. »FriiblingStriiume.J Von Clpristo Hoch. Bla riine Schleierlein Dust g und zephyrfein Tragen die Büsche und Bäume, Zartgsldne Schleier sein Walten wie Zauberschein i Hin durch die lustigen Räume : Du, aller Wonnen Quell. rühling du Trautgesell, ! reit’ einen Schleier fein i Um alle Winterpein, ; Bring wieder die seligen Träume! i Alte, selige Träume . .. Unser Schwinsbroden Eine Erinnemna ans dem Seele-den von Friedrich Vertraun « s Wenn ich einmal etwas von: Sd weinedraten höre, rieche oder gars kiie stillt mir immer die Geschichte von i »nnserem Swinsbroden« ein« die ich vor vielen Jahren, als ich noch aus See fuhr, miterlebt habe. Weil es nun eine merkwürdige Geschichte ist, die nicht alle Tage passiert, will ich sie hier erzählen Jch fuhr damals an Bord der »Auguste'«. eines Petroleumtantdamps fere. Wir tamen von Danzig. wo ioir unsere Ladun gelöschi hatten. und waren nun auflg der Rüareise nach New York, um eine neue Ladung zu txt-ten. Kattegat und Stagerral und auch schon die Nordsee lagen hinter uns, und wir dampften nun um Ir land herum in den Atlanttschen Ozean hinein. Ein Sonnabend war’s. Schon arn frühen Morgen hatte der Koch das letzte Stiick frische Fleisch, eine mäch ticre Schweinsteule, aus der dumpfen Provianttamnier hervorgeholt und sie unter der Kommandobriirke an einen hcten aufgehäugt, darnit sie recht frisch werden sollte. Dort hing sie nun, und eine frische Beise«-Msd iiser edie WHA zende Schwarte. Das war «unser Swinsbroden.« Jn Danzig war er an Bord getomrnen, und morgen, am Sonntag, sollte er in die Bratvfanne. Jedes Herz an Bord der »Auguste« schlägt höher beim Anblick des «Swinöbrvdens". Ueber des Kapi täns braunes Gesicht fliegt es wie Sonnenschein, wenn er an der Keule vorbeitvrnnit, und in der Ofsiziers Inrssc war während der Mahlzeiten nur die Rede von »unserern Swinös brvden.« Der zweite Steuermann hatte sogar rnittags die Erbsenfuvpe, die etwas versalzen und angebrannt war. als «elenden xraß« bezeichnet nnd verächtlich zurückgeschoben, um morgen dafiir in den leckeren Schwei nebraten nrn so kräftiger einhauen zu können· Die Matrofen und Heizer» alter grinsen über das ganze Gesicht vor Freude, wenri ihr Weg sie an der Brücke vorbeiführt, und ihr erstes Wort beim Betreten dei Mannschaftss « logis ist: »’n famoster Broden, unsers Swinibroden!« « Augenblicklich —— die Sonne versinkt - im Ozean —— steht ein alter Maat, der »alte Peter«, in hohen Seestiefeln, den Sttdwester verwegen in den Nacken ge drückt, unter der Brücke und patscht vriifend die baurnelnde Schweinsteulr. »’n prächtigen Brod-n, ’n prächtigen Swinsbroden!« schmunzelt er, um gleich daraus ganz bedächtig einen saf tigen Priern unter die Barkbordziihne zu schieben (lints) und nach der Steuerbordseite trechw einen kräfti gen Strahl braunen Tabatssaftes zu senden. Der alte Peter gibt sich der angenehmen hoffnung hin, daß fiir ihn ein extra großes und saftiges Stück Braten abfallen wird; denn der skoch ist fein bester Freund, und er muß sich ja auch erkenntlich zeigen fiir all die Eimer voll Kartoffeln. die er, der Feier, aus einsamer Nachtwache in der ornbiise (Kiiche) schalt. War es ein Wunder, daß sich jeder mann an Bord der »Auguite« auf den Zwinöbroden freute, wie ein Schul junge auf die Ferien? Rein, ganz ge- ; miß nicht, denn der Speisezettet der! »Auguste« zeichnete sich nicht durch ! Neichhaitigteit und Abwechslung auH Heute crbsen mit Speck, morgen Boh- i nen mit Sulzfleisch dann wieder ; Speck mit Erber und Saizfieisch mit’ Bahnen. »Ja,« dentst du, lieber Leser,,,solch ein Gericht Saizfleiich, das doch das selbe ist wie Piiteifleiich, und schöner, dicker, buttergetbet Erbsenbrei dazu, ist doch nicht zu verachten. Ah, das schmeckt in großartig!« Haft recht, mein reund, wenn du an dein heimi iches steifieifch denkst, ach, wie zart und triiftig schmeckt das! Aber dent’ mat, wenn das Pöteisieiich wie auf der «Augufte«, schon mehrere Reisen um die Welt mitgemacht hat, in grim miger Kälte zu Stein gefroren und im glühenden Tropensonnenbtand ge schwort und gediirrt ist, ost auch bei hoher See mit bitterem Salzwasser ge fwiuzt wurde, dann dustet es so lieb ;lich, daß du dir gewiß deine Nase zu halten würdest, wenn du es aus der großen Fleischtonne herausholen müß .teii, und so zart ist es. daß du dir manchmal deine Schuhe damit beloh len könntest. Verstehst du nun, lieber Leser, die Freude der alten und jun gen Maatenlt — EJ ist dunlel geworden. Die srische Beise, dio so zärtlich den Swinsbros den umtoste, ist stärker geworden, und das Schiss siingt schon an zu schlän geln und zu stampfen. Hier und da tosnmt auch schon ein »Spritzer« Tiber Text gesegt, und der Kapitän sagt zum zweiten Steuermann, der die Wache hat: »Kriegen schlecht Wetter, Steuer mann; passen Sie ja aus die Segel, tieten Sie auch ’mal nach demSwitw broden, salls wir Seegang lriegen. Ter dummerhastige Kerl, der Koch, denlt natiirlich nicht dran.« « »Woll, Kaptiin!« sagt der Steuer mann und dreht sich nach dem Kom paß, während der Kapitiin die Treppe ; hinab und iiber Der-l nach der Kajiith poltert, um schnell noch ein Stündchen T zu schlafen. , ilnten in der Kammer sitzen derweil die drei Schiffsiitonome: der Koch, der erste und der zweite Steward. Der Koch liegt lang ausgestreckt aus seinem »Sofa·' «-—— o nennt er stolz die Bolz peitsche, mit einer Wolldecle hedeclt und einem Zeugsack als Kopftissen und bliist mächtige Wollen aus seiner langen Pfeife. Der ertte Steward, der »Den Obersteward«. wie er sich selbst zum Unterschied vom zwei«en Steward nennt, hoclt ans dein zuge llappten Waschtisch und zielt mit den Beinen fortwährend nach den Wänden der Obertoje, um sich im Gleichge wicht zu halten; denn die «Auguste« siingt an, ungemüthlich zu werden« und schwanlt bedenklich. Zwiichen den iwa hätt er ein Riesenexemsolar et ner Zigarre. »Echte Haranna«, ver- s sichert er stolz, »vom Alten in Danzig geschentt belommen.'« Der zweite Steward liegt in der Untertoje und ichcnaucht an seiner lurzen Kallpseisr. Es lässt ihn ziemlich kalt, als der Herr Obersteward etwas vom »schauderhas ten Kraut« und »Lnst verpesten« mur melt. Er ist mit seinen Gedanten ganz wo anders, und ein glückliches Lächeln zieht iiber sein Gesicht. Er denkt ani den morgenden Swinsbroden. » »Na weet ick nich,« bruinmt der ’ Koch, indem er nachdenklich den Kaps» stittzt, »nu weet ick nich, ges ick tom Swinsbroden morgen mittag Rotlohl oder Suerlohl!" Der Obersteward tritt lebhaft siir Rottohl ein, während der zweite Steioard erklärt, daß zum Schweine braten immer Sauerlohl gehört und auch bei seiner Meinung bleibt, alg der Obersteward ihn mit niederschmettern-· dem Blick anranzt, er möchte doch ge sättigst seinen Schnabel halten, von solchen Sachen verstände er überhaupt nichts, und, zum Koch gewandt, mit bedauerndem Achselzucken schließt: »Na, so’n tweten Stuhardt is ot to dunnnerhastig dorio!« Droben anDeet sieht es etwas ,,wins dig« aus. Die lleinen Spritzer sind zu großen Wogen geworden, ein star ier Nordost hat sich erhoben und wiihlt in den Segeln, die nach entgegengesetz ;ter Seite stehen, so daß der zweite HSteuermann die ganze Wache an Decl pfeift und vollan zu thun hat, die tschlagenden und trachenden Leinen zu ibergen. Von Zeit zu Zeit saust zi schend und rauschend mit einem mäch tigen » ui!" eine Riesenwoge über Deck. - urch die zerrissenen und ja: genden Wollen scheint manchmal der Mond, dann ists wieder raben « schwarze Nacht umher. , Endlich ist die Arbeit gethan, und der Wachthabende klettett schlveikktrie send nach der Brücke. »We« is de Swinsbroden bläwen?« Wie ein Stöhnen kommt es aus sei ner Brust hervor. Der Haken ist leer und schaut wie höhnend aus M zun Tode etschkockene Gesicht des Steuer manns nieder. « Der alte Peter aber, der den Angst rus getht kommt keuchend herbei und schlägt entseht die hände itbet dem nassen Südwestet zusammen. »He is öwer Dort-l'« ringt eö sich von seinen hörtigen Lippen, dann poltert er mit mächkiaen Schritten nach dem Achter deck, stolpekt unterwegs ein paarmal til-et kose Tal-enden, bummst keuchend mit dem Schädel an die Kaiülenthiir. daß ihm alle Regenbogensakben vor den Au en tanzen, und stürzt endlich in die ammer des Kochs nnd der Stewardö mit dem herzzerkeiszenden Reises He is Zwer Bord! he is itwet Port-F Man war hier unten trog dei Ober stewards Widersfruch endlich zu dem endgültigenResu tat gekommen: »Zum Schweinebraten morgen gibt’j Sauer lohl!'« Der Obersteward hockt grollend aus seiner Waschtischllappe und wirft dem zweiten Steward, der durch eine glänzende Lobrede auf den Sauerlohl J denAusschlag gegeben, wüthende Bliae « zu. während er am lehten Ende der echten Havana laut und mit den Bei nen wagerecht nach der Oberloje zielt. Der Koch, froh darüber, nun alle Sorgen los zu sein, liegt mit seiner langen Pfeife aus dem »Sofa" und( qualmt wie ein Schornstein, und der ZweiteSteward stopft sich eben lächeln den Angesichts den dritten Brösel. Da fährt wie ein Blitzstrahl aus heiterem himmel der Ruf des alten Peter den Dreien in die Glieder, daß sie blitz: schnell auf die Beine springen. —-— »Was ist denn los, Peter? Wer ist über Bord?« so klingt es wie aus ei nem Munde. Peter leucht und schnauft . . . . »He is öwer Bord, he is öwer Bord! . . .. Der Swinsbroden is öwer Bot !" Endlich war es heraus. Die lange Pfeife, der Havanas stummel und der Brösel flieget-. in eine - Erte, und mit affenartiger Geschwin-i digkeit geht es hinaus, hinauf unter! die Brücke. Da steht immer noch der zweites Steuermann und traut sich sein( fturmzerzaustes Haar, während er mit - einem halb verlegenen, halb traurigen Gesicht den Anstiirmenden entgegen brummt: »He is öwer Bord!« Die fünf stehen unten und schauen hinauf nach dem Haken, an welchem der Swinsbroden gehangen, als sollte er da wieder zum Vorschein kommen, und beinahe wie ein Schluchzen ringt sichs aus der Brust des alten Peter, indem er feuchten Auges nach den sau senden Wogen schaut, als wollte er da von jemand Abschied nehmen: »He is öwer Bord! So ’n prächtiger Sivinsbrodeni« Die Feder ist zu armselig. um den Schmerz. die Trauer der Janmaaten zu schildern. « - ( Aber als am nächsten Sonnabend-: ; morgen beim Deklwaschen das unter der Brücke stehende leere Hühnerhiius chen einer gründlichen Reinigung un terzogen wurde, da förderten die Was sermengen aus dem Schlauch und die Decksbesen aus der tiefsten Ecke des selben einen ziemlich gewichtigen Ge genstand zutage, der große Aehnlich— teit mit einer Schweinsleule battc.1 Ja, wahrhaftig, er war es, ,,unserJ Swinsbraden!« EineRiesenwoge hatte ihn in den Käfig hineingeschleudert, nnd kein Mensch hatte daran gedacht, ihn dort zn suchen. Die Ueberraschung, die Freude war grenzenlos! lind am nächsten Tag, am Sonntag, stand er wirklich auf dem Tisch, lecker duftend, das Herz und den Gaumen der See bösen erfreuend —- unser Swinsbros den! Zeitbillh »Warum standest Du nicht auf oder erlaubtest mir, ihr meinen Platz an zubieten?" sagte eine Dame zu ihrem Gatten.. Sie hatten eben die Stra ßenbahn verlassen, und die Miene der Dame drückte große Besorgnifz aus. »Warum sollte ich ihr meinen Platz sanbieten?« fragte der Gatte. »Wohl sweil sie elegant gekleidet war?" fügte ier hinzu. s »Ist es denkbar, daß Du sie nicht erkannt hast?« rief seine Frau aus ,,Nun, ich kann doch nicht jede ele gant gekleidete Dame kennen, die mir begegnet.« »O, James, das war ja unsere Kö chin, und ich fürchte, sie wird uns die sen Mangel an Höflichkeit sehr iibel nehmen« »Warum hast Du mir das nicht gesagt?« rief der Gatte. Die Dame gab leine Antwort.« Heftig zitternd lehnte sie schwer auf seinen Arm. Im Eisen (Seine Aussassung). Frau: »Nicht wahr, Herr Dottot, das Zwicken bei meinem Mann ist nur 'n bißchen Hexenschuiz?« Arzt: »J Ivo der schönste Ge lenltheumatismus, den man sich nur wünschen lann.« Immer korrekt. Schwiegervater ldie Mitgift aus« zahlend): »Bist-ten Sie nach, lieber Schtviegetsohn . . . . dreißigtausend Mart, weniger neunzehn Pfennige, die Sie mir vor vierzehn Tagen im Slat schuldig geblieben sind!« Wirksam. A.: »Du fabrizikst jn ein Haar wnchimitteh ist das Zeug in der That wirksam?« B.: »Ok) es wirksam ist's ..... Fünftausend Dollars habe ich bis heute damit verdient!« Eine gesalzene Grube. Was drunter zu verstehen ist, wer den in Europa und selbst in England nur wenige Leute wissen, während es in den Kolonien und überhaupt in allen neuen Ländern mit bergmänni scher Thätigleit ein ziemlich landläu figer Begriff ist. Jn kurzen Worten versteht man unter dem Salzen einer Grube jedes Verfah ren, das den Werth des Erzes, also »in; hiesigen Ländern den mittlern; Wisldgehalt höher erscheinen läßt, als; set in Wirklichkeit ist, um damit einen , äheren Vertausspreis zu erzielen. alzen kommt eigentlich nur bei Al luvial-Lagerstätten vor, die Edelsteine l ioder Gold und Silber ergeben. Jn Bezug auf Edelsteine, vornehmlich .Dianianteii, sind uns wenige Beispiele bekannt; der Prozeß wäre in diesem Falle etwas zu kostspielig; von Gold und Silber-Lagerstätten erzählt man sich zahlreiche Vorfälle, die nun hier in Rhodesien durch ein neues, höchst interessantes und lehrreiches Vor kommnifz vermehrt worden sind. Das Salzen geschieht, indem man entweder die Lagerstätten selbst künft lich anreichert, so daß alle ihr an der eben bloßgelegten Oberfläche entnom: menen Proben einen höherenWerth als den wirklichen zeiaen, oder indem man dgl von dem Käufer angefüllten Pro: bäcken in irgendeiner Weise beizu kommen sucht. Erfierer Vorgang isi nicht immer leicht und wahrscheinlich auch ziemlich kostspielig· Bei Allu -ditil-lelagerungen, sogenannten Sei fen, erfolgt das Salzen gewöhnlich in des-r Art, daß nian ein Jagdgewchr mit Goldstaub ladet und diesen auf einige Eiitfernung in die Wände der Probe schöchte. denen voraussichtlich die Pro den entnommen werden, hinein schießt, wodurch eine ziemlich gleickz werthigeAnreicherung ftattsindet. Da : selbe Verfahren kann auch bei Berg tverlen mit verhältnismäßig weichem Gestein angewendet werden« Letzterer Istill ist ziemlich selten, weil außer -"oe«b«entlich schwierig. Ueberans sindig zeigte sich vor vielen Jahren ein Ame ritaner beim Verlauf einer niexitani: schen Silberlagerstätle. Er begleitete pflichtgemäsz den untersuchenden Berg-Jngenieur durch alle Schächte und Stollen, wobei ein halbes Dutzend Jndianer die zum Logfchlagen der Probestiide nothwendigen Werlzeuge, sowie die Säcke zur Aufnahme der Proben trugen. Der Ameritaner hatte beständig die Pfeife im Munde und die Hände in den Hosentafchen und jedes Mal, wenn der Jngenieur in der Grube eine Stelle bezeichnete, der er Proben entnommen zu haben wünschte, rief der Ameritaner seinen Jndianern zu »hier«, indem er dabei die betreffende Stelle mit einem träf tigen Fußtritte bezeichnete. Die da durch hervorgebrachte Erschiitterung ließ jedesmal eine tleine Menge Sil berstaub aus der feindurchlöcherten Hosentasche auf diese Stelle fallen, jund die Proben zeigten später bei der fAnalhse einen entsprechend höheren Gehalt, ohne daß der Verlänfer in den Verdacht lam, die Proben beeinflußt zu haben. Andere Fälscher machen sich auch die ioiderwärtige Gewohnheit des Ans spuclens zunutze, wobei sie beständig ein wenig Gold oder Silberstaub im Munde führen, oder sie streifen an der erlundeten Stelle von ihrer Zigarette die Asche ab, aus der ebenfalls eines entsprechende Menge des Edelmetallgl beraussällt Letzterer Fall soll vorl nicht langer Zeit beim Probe Waschen « eines Diamantenseldes in Deutsch Siidwestasrita angewandt worden sein. Wenn man sich vergegenwärtigt, aus welche geringe Menge-i gewöhnlich die Goldproben auszuführen sind, ja, gewöhnlich nicht über 50 Milligrarnm des zerstoßenen Erzes, so kann man sich leicht vorstellen, welchen Unter-: schied auch das kleinste Gold-: oder Silberstäubchen, das seinen Weg in die Probe findet, aus dasErgebnisz der Analyse ausübt, das dann aus die Tonne Erz umgerechnet wird. Leichter noch ist das Verfahren, wenn es dem Fälscher irgendwie nächt- . licherweile gelingt, an die Säcke mit den der Lagerstätte entnommenen Pro- : ben zu gelangen. Jn der Wildniß hat man keine sei-ers- und diebessicherew Schränte zur Verfügung, die Säckes stehen iiber Nacht entweder im Zeltej oder aus der Veranda vor der Hüttei des untersuchenden Jngenieurs und es E ist dann nicht schwer, dessen Schlaf auszuniihem um entweder in iedeni einzelnen Sack ein Stück besonders» reicheö Erz, von dem der Fälscher im mer einen kleinen Vorrath hält, hinein zu praktizieren, das dann« zur Analhse mit dern übrigen Gestein zerstampst wird, oder in besonders schwierigen oder eiligen Fällen mit Hilfe einer Spritze eine kleine Menge Chlor led-Lösung in jeden einzelnen Sack zu spritzen Letzteres wird allerdings wegen der dunkeln Färbung, die die OrzsProbe erhält, nur selten und un gern angewandt. Bei dem jetzt hier schivebenden Falle der Colossusgrube, der in ganz Südasrita Aussehen erregt, steht es bis heute noch nicht fest, ob und wie gesalzen worden ist. Zwei Griechen, Cutlis Und Dracopulog, besassen am mittleren Laufe des Majas-Flusses ein Bergwerk-Atem von zehn Feldern, die sie allmählich autschiirsten und über derenWerth schon seit einiger Zeit recht widersprechende Gerüchte Umne fen. Jm Vollsniunde galt die Fund stiilte allgemein als besonders- reich, dein vereinzelt aber scharf widerspro chen wurde. Die erstere Ansicht ge wann allmählich das Uebergewicht, .als bekannt wurde, daß die beiden Griechen ein Pochwerl von fünf Stainpsen mit Dampsbetrieb aussetz-’ ten, denen sie nach kurzer Zeit noch weitere siinf Stempel hinzusiigten, nan usilengbar auf einen erfolgreichen Betrieb hinzudeuten schien. Etwas Genaues über die Vorgänge oben in der Wildniß kann man selbstverständ-; zlich hier nicht ermitteln· Entioeder’ ilpaben die beiden Griechen sich einer be denklichen Selbsttäuschung hingegeben, oder durch künstliches Ertveclen von Vertrauen haben sie von langer Hand einen Betrug im größten Maßstabe vorbereitet. Es wird u. a. behauptet, daß die beiden am oberen Sambesi von « den Negern Fluß-Goldsand ankausteni und diesen durch das Pochwerk laufen ließen. um hohe Erträge zu erzielen. Das schien um so glaubhaster, als im allgemeinen angenommen wird, daß überhaupt ein großer Theil des ami Witwatersrand verschwindenden Gol des oder Amalgamg seinen Weg nach Rhodeiien findet, wo es aus kleinen tveltverlorenen Pochwerten, die zum Schein das Erz irgendeiner kleinen Goldader verpochen, eine scheinbar Irechtmäßige Herkunst erhält und in den Handel gebracht wird. Die Vor i:ntersuchung im Colossus-Falle hat jedoch keine Anhaltspunkte für das lEinschmuggeln von Gold und Arnal ’qan erbracht, und nach den Büchern der Angeklagten stellte sich der Ertrag überhaupt als ziemlich mäßig dar. was sie damit zu erklären suchen, daß sie von deren Arbeitern oder Ange stellten systematisch bestohlen würden. Durch irgendeines der in Goldlän deru häufigen geheiinnißvollen Ge riichte, deren Entstehung in den meisten Fällen nicht nachzuweisen ist, kam nun :«löt3lich vor etwa siins Monaten die bis dahin unbeachtete Lagerstätte in den Rus, außerordentlich reich zu sein. Niemand kannte die Quelle des Ge rüchts, aber es entstand ein Plötzliches «Tt3ettlausen nach dem Majoe-Fluß. »Al! die großen Häuser, die hier ver itreten sind, sandten ihre Ingenieure zur Berichterstattung hinaus-. Man kann selbstverständlich nicht wissen, wie die Geheimberichte dieser Herren laute ten, aber Fama wollte von hohen An geboten wissen, die den beiden Griechen siir ihren Besitz gemacht worden seien. Vielleicht gerade durch diese Geriichte veranlaßt, beschlon eine kleinere und erst vor kurzem emporgetomnxene Fir ura den andern, durch ihren schwerfäl lägen Verwaltungs-i und Instanzen arparat an schneller Entscheidung ges hinderten Unternehmen, größtentheils VlktienGesellschaftein den Rang abzus laufeu, in dem sie nach einer-, anfchei nend recht summarischen Begutachtung die Lagerstätte fiir den Betrag von 25 Mist Pf. St» VALan erwarb, wos von dieHälfte baar ausgezahlt und die andere durch Drei-Monats-Wechsel be glichen wurde. Der leitende Gedanke liei dem Geschäft scheint der gewesen zu sein, daß er- unzweifelhaft glücken werde, vor Verfall der Wechsel die Grube wieder an den Mann zu brin acu Es scheint sich jedoch bei weitern Verhandlungen heraus-gestellt zu ha iien, daß das Verlangen der leitenden Unternehmen nach der Colossusgrube nicht so stark gewesen loar wsie voraus gesetzt wurde. denn die Verhandlungen zerschlugen sich, und die Käufer muß ten sich, wohl oder übel, daran machen, die Grube selbst in Betrieb zu nehmen. Und da stellte sich dann sehr bald her aus. daß das zur Berpochung kommen-: de Erz einen Werth von kaum 82 die Tonne ergab, während nach den Pro den iin Durchschnitt einWerth von 830 erwartet wurde. Hätten allerdings die Käuser die ihnen zur Verfügung gestellten Bücher der Vertäufer genau geprüft, so hätten sie wahrgenommen, daß die frühem Förderungen der Ver· kiiufer auch nicht mehr erzieli hätten: allerdings wiefen diese auf die Wahr scheinlichkeit bedeutender Unterschleife hin, Der Schaden war groß nnd dazu .--— «-—. --.« stell-te sich noch heraus, daß die Ange stellten der neuen Besitzer in der Hütte eines der Verkaufer eine Feile mit an llebendeni Goldstan sowie ein großen theils abgefeilteg Goldstück gefunden haben wollten. Auch der zusammenge lchrte Staub in derselben Hütte soll abgefeilte Goldspäne enthalten haben. »Die noch vorhandenen Reste der vor dem Anlaufe der Grube entnommenen Proben wurden ebenfalls mikrosko pisch untersucht, und es wurden auch in diesen Goldspiine entdeckt. Auf eine eidliche Aussage der neuen Besitzer der Grube wurden daraufhin die Verlän ser verhaftet, deren einer sich noch in Satisbury befand, während die Ber haftung des andern auf einem eben zur Abfahrtin Kapstadt bereiten Schiffe erfolgte. Auch wurden sämmtlicheGut haben der beiden Griechen in hiesigen Bauten mit Beschlag belegt, wobei sich die auffallende Thatsache herausstellte, dase» mit Ausnahme eines für Anlauf einer hiesigen Fatm ausgegebenen Be trags sich fast der ganze Kaufpreis noch vorfand. Da seit dein Ankaufe nahe zu vier Wochen verflossen waren, hätten die Vertiiufer den Betrag mit Leichtig lett in Sicherheit bringen können, und auch der Ankaus von Liegenschasten in dem Lande selbst deutet nicht darauf hin, daß die Angeklagten von ihrem Gewissen geplagt worden seien. Nach dem hiesigen Goldgesetze steht auf dem Vorgehen des Salzens eine Geldstrafe von 500 Pf. St» mit oder ohne Ge fängniß big zu zwei Jahren; eigent lich eine gelinde Ahndung. Die Vornntersnchnng hat wenig neue Anhaltspunkte ergeben. Selbst verständlich wandte die Vertheidigung ein, daß die Erzproben von den Vet tretern der Käufer in voller Freiheit entnommen worden in deren aus schließlich-km Besitz geblieben seien, elenso wie die Hütte des Dracopulos, so daß man nicht wissen könne, wer ei gentlich die Feile, die Goldspiine und das abgefeilte Goldstück in sie hinein gezaubert habe. Es ist ein ganz ei genthütnlicher Fall, über den die ver fchiedenften Ansichten laut werden, über die man sicb aber am besten nicht vor der Schwargerichts-Verhandlung äu ßert, die demnächst stattfinden soll und möglicher- ia vielleicht wahrschein licherweise zu großen Ueberraschungen Und unerwarteten Aufschliifsen Anlaß geben kann. Die griechischen Ansich ler Siidafrilas haben fich. zur Wah rung ihrer nationalen Ehre, zusam mengethan n. für dieVertheidigung der Angeklagten einen Betrag aufgebracht, aus dem einer der fähigsten Rechtsan wälteSüdafrikas für dieVertheidigung verpflichtet wurde· Sie fürchten of fenbar, daß das Schwurgericht ange sichts der biet gegen die griechischen Handelstreibenden herrschenden Abnei gung möglicherweise nicht die er wünschte Unparteilichkeit an ten Tag legen werde, denn vom reinen Rechts standpuntte dürfte es sehr schwierig fein, dem Angetlagten die vermutete Fülfchuna der Goldproben nachzuwei sen, da sie nachweislich mit den Proben »gar nicht-:- ·3u tun hatten und überhaupt nur einer der beiden Angellagten sich zur Zeit der Probe-(Fntnahme auf der tskrnbe befand. ——-.-O-.-——— Ein Posttag zu spät Der Schwätzer: »Ach, sieh da, lie ber Freund, endlich nach langer Zeit trifft man Dich einmal wieder. Na, wie geht Dir’s denn, was hast Du in der ganzen Zeit getrieben; na und vor allem, wo lebst Dn denn jetzt?« Der Stotterer: ,,Jn Jn now .. « Der Schwätzer: »Das freut mich, das freut mich. Na, und Dein Ge schäft geht gut, und Deine liebe Frau ist wohl und Dein kleines Töchterchen anch, wie heißt doch Dein Töchter chen·?-« Der Stotterer: »in raz .... law!« L diese Rinden Der kleine Hans: »Hier, Onlel, rauch’ mal eine von meinen Eigen ren.« Ontel »Das sind ja Schololaden Cigarren, die kann man doch nicht rauchen.« Der kleine Hans: »Na, Deine Ci garren sind nicht von Schotolade, und die kann man auch nicht rauchen, sagt der Papa« Je nachdem Lehrer: »Aus wieviel Setunden besteht eine Minute?« Schüler: ,,Meinen Sie eine weib liche oder eine männliche?" Lehrer: »Was soll das heißen?« Schüler: »Ja, wenn Papa sagt, ich bin in einer Minute fertig, dann dauert sie 60 Sekunden, sagt es aber Mama, dann dauert die Minute min destens eine halbe Stunde!«