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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 14, 1911)
Unter der Panier-. Ins dein Tagebnch eines Tecvslanzera Von Jstins Its-set Eines Tages gab nrir meine Gesell schaft den Befehl« bei Kaetkibari eine Oelmiihle zu errichten. Kaettibari wird man vergeblich aus der Karte suchen. Ei ist ein kleines Dors in Assam, das die Nachkommen der Friedhosswärter beherbergt, die die Gräber der assamr sischen Prinzen und Prinzessinnen, welche dort einst ihre Ruhestiitte san den, zu bewachen hatten. Jth durch quert die AssamsBengalbahn die ge weihte Stätte und dies erklärt, warum dieser Ort von meiner durchaus nicht pietätvollen Gesellschaft zum Bauplatz ausersehen wurde. Ueber die Vorgeschichte derOelmiihle will ich nur kurz berichten. Wie üblich, mußten erst Ziegelösen gebaut, Kalt gebrannt,Rodungen gemacht,Wege ans gelegt und Wasserdrunnen gegraben werden· Als nun endlich das Ge bgude fertig stand, schrieben mir meine sparsamen Vorgesetzten, daß irgendwo im llrwald bei Ligri Pnkri zwei Dampskessel und zwei Dampfmaschi nen lägen. Jch sollte sie herausholen, instand sehen und in der Oelmiihle ausstellen. Die 64 Mühlen selber, ein betmisches Fabrikat, tarnen per Fluß dampser aus Kaltutta den Bramw putra heraus, und da sie aus der Fahrt nicht gerade sorgfältig behandelt wors den waren und Jndier im Nohguß durchaus nicht erfahren sind, so saß ich bei ihrer Anlunst wie einst Marias aus einem Trümmerhaufen mit der ange nehmen Ausiirtit, neben den Betriebs maschinen auch sie noch zusammen slicken zu müssen. Wie ich mit Elefan ten die Dampskessel und Maschinen aus dem zehn Jahre alten Gestrüpp, das über dem Standort einer längst zersallenen Fabrik gewachsen war, her ausholte, dazu Brucken and Wege bauen mußte, wie ich «- ie halb verroste ten Biester niit Mennige und Abbesti packung verliebte, so daß der Dampf nicht mehr aus allen Ecken, sondern nur noch aus zehn bis zwölf heraus pfiff, diese Geschichte einer langen und mühevollen Arbeit wil. ich gleichfalls dem Leser ersparen. Wir kommen also zum Tage, an dem die Fabrit arbeits bereit dastand. Knrrrende Ochsenlar ren hatten den grauvioletten Sens samen herangeschlepr. und an der Spihe von zwanzig Aulis nebst ihren Familien, die mit ihren Habseligeiten beladen waren, ritt ich zu der Fabrik hinaus und wies jeden Arbeiter seine neue hätte an. Dann begaben Ioir uns in das Gebäude, tvo der Dorfbrahmine eine Einweihungspuja abhielt. Vu goldete Reistärner wurden verstreut, heiliger Kuhdiinger und Butter an die saht-öder geschmie.t, Weit-much ver brannt, und die frommen hindus sa laamten bis tief auf den Boden vor den neuen Maschinen Aber leider sollte der Segen des Priesters uns nicht viel nützen. Aller dings war hauptsächlich an dem vielen Unheil anfangs nur der Geiz meiner Gesellschaft schuld, der es aus das Le ben einiger Kulis nicht gerade ankam, solange die hohe Dividende alljährlich an die Aktionäre zur Ausschiittung ge langte. Fiir die Beleuchtung des lan gen niedrigen Gebäudes nnd des Mak schinenhauses waren mir nur zwei Stallaternen angewiesen worden. Dass Endergebnis war daß gegen Abend trotz meiner Warnung einen Manne in der Mühle die Hand abgerissen wurde und ein zweiter in das-Schwanzs rad der Dampfmaschine gerieth. Mein schnelle-Z Zuspringen nnd Abschließen des Dampfes, sowie die iibermiifzige Belastung der Motoren erzielten ei:t sofortiges Stillstehen, und ich tonnte den Aermsten, der stark zerqnetscht und oon heißem Oel verbrannt war, noch lebend aus seiner schrecklichen Lage b freien· Mertwiirdigerweise war es der Bruder des zuerst Veriingliiekten und beide gehörten der Teliaste, der Oelmiillerlaste, an. Gänzlich erschöpft nach all der Ar beit und all dem Unheil, ritt ich eno lich um 12 Uhr Nachts auf sinsteren Pfaden, über die die Schakale husetiten die neun Meilen nach meinem Bungas loto zurück. Am nächsten Morgen war ich frühzeitig wieder auf dem Wege nach der Mühle und begegnete zu Inei netn Erstaunen meine sämmtlichen Aulis, die anscheinend wieder auf der Rückeeise begriffen waren. »Was ist los?" fragte ich. »Sahib,« klagten sie alle, «dort können trir nicht wohnen bleiben, es gibt da Gespenster!« Män ner, Frauen, Kinder wehtlagten und weinten, ich befahl ihnen, zu schweigen, stieg vom Pferd-, liess den Obermaschi nisten Sahabran und seinen Sohn Ko kil vortreten und itber die Ereignisse der vergangenen Nacht berichten Sa habran ein sonst ruhigerMann, lzittert am ganzen Leibe und erzählte, daß ge stern Abend eine Stunde nach Fabrit schlug hie Maschinen wieder angefan gen hätten, von selbst zu arbeiten, «ohne daß jemand in der Fabrik ges toesen sei.« Kolil berichtete, das; des Nachts ein Gespenst durch die hätten wander- und Feuer speie. Es war eine schwere Arbeit, die Leute zu beruhigen. Zuerst mußte ich ihnen versprechen, den heiligen Fakir aus dem nächsten Dorfe sit holen.»der die Fabrik noch einmal galt besonders einweihen solle. Dann erklette i mich bereit. die Nacht in dem oems nen Gebäude zusubrtngern und war auch willig, den Kampf mit dem Feuerspeler aufzunehmen. - Jn Indien herrscht nun allgemein der Glaube, daß Geister einem christ lichen Weißen ——- andere kennen sie nicht -—- nichts anhaben können, und so marschierten wir denn wie am vorl genMorgen wieder zu der Arbeitsstätte zurück. Der Fakir wurde geholt und stellte sich als ein Her vor, dessen fil ziges Haar und braune Haut mit Kuh diinger beschmiert und dann mit Asche bestreut waren, ein Anblick, der bei einer europäifchen Schönheitskontur renz ein sofortiges Ausscheiden bewirkt hätte. Bekleidet war er einfach »gar nicht", abgesehen von einem kleinen handbreiten Lappchen« das an einem Bindfaden von seinen dürren Lenden baumelte. Jn ter Hand trug er den heiligen Anlas, zwei armlange eiserne Stäbe. die an einem Ringe hingen. Er begann nun seinen Hokuspokus, der sich eigentlich bloß von dem des Brah minen in einer noch ausgedehnteren Anwendung von Kuhdiinger unter schied. Nachdem er von mir reichlich belohnt worden« wurde der Betrieb ausgenommen, und die Fadril arbeitete ohne Ztvischenfall, bis im um sechs-Uhr Feierabend befahl. Jch ließ den Datnpfkessel bis ans eine Atmosphär; ausblasen und setzte mich dann, behag lich mein Pfeifchen rauchend, vor dem Gebäude auf einen alten Bautnktumps Vor mir knabberte mein Rappe »Von· ar. dem spärlichen Grase, neben mir lehnte rnein altes Winchestergenehr, ein » in dieser tigerreichenGegend notbivens diaer Begleiter. Munter umsummten mich di« Moskitos. Draußen im Ur walde begannen die Schale-le ihr Nahtgeheul Der Waldsamn nahm die bräunlich violette Abendfärbunq der Tropen an. An langen Stangeni Holzbiindel tragend, trabten die Kulis zu ihrer Behaufnng zurück Die Nacht brach herein. Ein herrlicher Sternen hirnmel wölbieiich iiber das Land und wehmüthig suchte das Auge mit Hilfe: seiner Bilder nach dem Weiter-, wo all « die Lieben so fern weilten. Jn Ge - danten verfunken saß ich da, als plötz lich »Woh« sich anstvänmte nnd eine; ichworzi Gestalt vor nieinc Füßej stikrztr. »Der But-b i on!« schrie der ousgekegte Mann. »Dann wollen wir’ einmal hingeben und ihn intervie « meinte ich. Jch betrat den von einem . Bombuszaun nmgebenen Hosranni’ einer hätte und fand die Bewohner in einer Ecke zusammengedrängt und ans due aus einem sri« seren Friedhofe sehr» leicht ertliirliche Phänomen - ein th- ; licht starrend. Kurz entschlossen ging ich aus die bläuliche Flamme zu und hielt meine Hund hinein. Dom wendete ich mich zu den ersclikeetten .,ulis unt und " »hielten ans dem? StegrOIis einen phnsitalischen Vortrag über Ursprung und Gesnbrlosigteit von ( Jerlichtern Dieser seuerspe:·nde Geists war also gebannt Nun galt es den zweiten, den in der Fabrii. zu ver treiben. i Zu. diesem Zwecke begab ich mich in das Gebäude und ttrrctte mich behag lieh ans ein paar Säcten aug. Uebe; mir tnarrte doe- Weliblitxdnch das iich in der Nuchttiihle wieder zusnm menzog Es irae stoetsinster in der Halle. Da der fchenßtj " « Geitont dec Sensöls selbst die Mostitos ver scheuchte, duselte ictj ungestört ein. i lsin fürchterliches Geheul wertte mich l aus· »Bagba·a llaus fort, lnuf sort1,i Bubd aija ider Geist ist getonnnen)!«« Halb verschlasen riilitete ich mich auf. Zu sehen war nichts Toch, halt! Anc deni Kesselrauni tönte ein dinva gleichmiifkigeg Klopfen. Miibsam tastete ich mich an der Wand entlang und ris, an dem Eingang der Kesselhalle ein Streiaiholz au. Kein Mensch .Jar zu sehen. Aber das Klopfen dauerte fort. Nach einigem Suchen sand ich eine der prachtvollen Stallaternen und zündete sie an. Jch ging nun dem Geräusch nach und entdeckte nach turzem Stu « diunI, daß es aus dem Speiseioasser l ventil staumite. Das sich tondeusierende . Kesselwasser saugte das Ventil an undt verursachte seine ruhelose nächtlichel Arbeit. Zwei Drehungen mit dem Schraubenschiiissel die Ventildectel waren gelöst und der Poltergeist war gebannt. Jcii trat hinaus-. Meine Aulis stürzten auf mich zu. Sie tiißten meine Stiefel, ergriffen meine Hände und drückten sie gegen ihre Stirn. Sie lachten und weinten. Es war eiucr del 1 Augenblicke, in denen man dieses selt same nervöfe indische Voll liebgewuint. Vergebens wehrte ich ihnen ab. Vers gebend versuchte ich, ihnen den Ur sprung des unheinilichen Geräusches zu erklären Sie glaubten es einfach nicht. Ihr Sahib hatte den Geist ver trieben. Und der Ruf von deui Mistri Sahib lJngenieur). der stärler war ali. der Brabmine, störler als der bei liae Iatir, ging weit durch das Land Assam. l —«-— -«— see-prästiert Mem-ask Aug München wird berichtet: Jn einer Wirthschast hatte ein Tischler-; meister gewettet. daß er siebzig Eier (!) in 25 Minuten verzehren werde.. Er liess die Eier hart kochen, schalem zerstampfen und ohne Mehl mit But ter zu einetn nicht allzugrofzen Eier-’ suchen zubereitem den er innerhalb 22. Minuten vertilgte. Die überraschteni Gegner des Siegers wollten diese. Umgebung der Wette nicht gelten las sen, und es entstand eine große Rau ferei, bei der der Tischler-tiefster jäm merläech zugerichtet und schwer verteht Mk . O . . - l Der letzte seines Dtamutes s —x— Cun· titriclmrsns ein-:- Temcs von Frean Sieutietsirz. Wenn man die Menschenmengesnm welche sich on diesem Abend um den Zirluis drängte, der einige Tage Vor stellungen in der Stadt Antilope geben wollte, hätte man nie geglaubt. daß diese blühende Stadt erst seit fünfzehn Jahren existierte. Kein weißer Mann hatte vorher gewagt, bis zu Chaviatta, dem Hauptort des Jndianerstntume5, die »schwarzen Schlangen«, vorzudrin gen, welches an der Stelle gelegen hat te, wo Antilope jetzt liegt. Die »schwar zen Schlangen« hatten verstanden, ihr Territorium zu vertheidigen, und viele Stalve weißer Männer hatten die Gürtel ihrer Krieger geschmückt. Aber in einer hellen Mondnacht überfielen viele hundert Bleichgesichier den friedlich schlummernden Ort. Adtn Morgen war der Sieg der Weiß n vollständig; atle CinwohnerChaviattas hatten ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht iiber die Klinge springen n:iissen, und nur einige Krieger, welche sich zufällig aus der Jagd befunden hatten, waren dem Blutbade entgan gen. Aus den Ruinen von Chaviatta er stand, dont der vortrefflichen Lage und der starken deutschen Einwanderuith schnell eine Stadt von 2000 Einwoh nern, die den Namen Antilope erhielt. Jtn Laufe von fünfzehn Jahren wuchs die Einwohnerzahl wegen der reichen Goldminen, welche in der Umgegend gefunden wurden, aus das Fiinffachr. Sieben Jahre nach Chaviattae Zer störung wurden neunzehn indianische Krieger, die Letzten vom Stamme der »schwnrzen Schlangen«, an demselben Platze gehängt. wo nm heutigen Abend die Fanfaren der Zirlusmusit ertön ten. It It- st Warum stürmen alle die Tausende don Menschen nach dem ZirtnszeltY Weil das Programm folgendermaßen lautet: Zeilmni TH Ins-, itlwr der gtdk von dem beriilnnten ttltrobnten »Mutter-IN dem biirmttma du« ,.Tctitvm«,ieu iT-,et1lirtneii'«, dein Letzte-n dicke-:- Hemmt-H Der tluge Zirtnsdireltor Mr.Dean hatte im Hotel erzählt, er wäre vor Knaben begleitet gewesen fei. Der Alte fiinfzehn Jahren anf dem Wege nach Santa Fe einem alten, sterbenden Jn dianer begegnet, der von einem kleinen habe vor feinem Tode erzählt, der Knabe wäre der Sohn dek- letzten Hauptlingg der »fchwarzen Schlan gen«, der bei dem Blutbade in Cha viatta umgekommen fei. Der Direktor hatte sich des Knaben angenommen, der im Laufe der Zeit fein-bester Ateobetkf geworden fei. Und fest ftriimten die Bürger von Antilope nach Mr. Deang Zirtns, um den Letzten der ,,fdiwarzen Schlangen« zu sehen, und sie freuten fich, attf Sa chem zeigen und ihren Frauen nndKin dern fagen zu können: »Seht, das ift ver Letzte vom Ztam me der ,,fchtvarzen Schlangen«, den tvir ausrotteten als mir Chaviatta er oberten.«' st- i- I Das Zirtuszelt war gedrängt voll am Eingange kämpfte das Publi tnm förmlich um einen Platz. Dak- große Zelt war glänzend er leuchtet durch Hunderte vonPetroleuin lainpen, die an einem Etahldraht un ter der Tsecte hingen. Die Musil setzte mit einein slllarsch ein, die Unterhaltung inak munter und « lcbhilfi. Die Musik schwieg Eine Glocke llingelte .. Tiefe Stille trat ein. Sechs Diener stellten sich in zwei Reihen beim Eingi nge zu den Ställen auf nnd zwischen ihnen hindurch sprengte die Schulreiterin Lina aus einein Pferde ohne Sattel und Jiigel in die Arena. Die Musik fing wieder an und Lina machte ihre halsbrecherischen Kunst stillst Als sie verschwand, folgte ihr rauschender Beifall Ist If VI Jetzt flog das Wort Sachetti von Mund zu Mund. Selbst die lustigen Clowng vermochten nicht die Unruhe der Zuschauer zu däinpsen Die Musikanten spielten die Ouver tiirg zu »Don Juan«, und man sing an, einen Stahldraht iiber die ganze Asena zu ziehen. Plötzlich wurde das Zelt von einer blendend hellen, rothen bengalischen Flamme erleuchtet. Jetzt mußte Sachetti erscheinen! - Abe. statt seiner trat der Direktor ein. Er verbeugte sich tief und bat das ge ebite Publikum, so ruhig wie möglich zu sein undBeifallsiiußerungen zurück zuhalten, denn der Jndianerhäuptling wäre an diesem Abend noch milder und aufgeregter als sonst. Eine tiefe Stille trat ein. . . . Nach einigen Minuten rannte man sich zu: »Da ist er! Da ist er!« Alle Blicke richteten sich aus den häuptling, der mit stolzen Schritten in die Arena trat. Sein geschmeidiger, musluliiser Kör per tvar in einen weißen Hermelinmaw tel, das Zeichen seiner Häuptlingstviir de, gehüllt. Sein Gesicht war wie aus Bronze gehauen, und in diesem Adler gesicht leuchteten zwei Augen« zwei rich tige Jndianeraugen. mit einein kalten, beinahe gleichgültigen Glanze. Sein ksstsliel slog durch das Publitum, als »suclkte er sich ein Opfer aus. Sein Kopf war mit einer großen Feder ges ziert, und am Gürtel trug er eine Axt und ein Stalpiermesser. Jn der Hand hielt er statt eines Bogens eine lange« Stange zum Balanzieren aus dem Seil. Mitten in der Arena —- aus dem Grabe seiner Vorfahren -— blieb er ste hen und stieß einen Schrei aus-, »das Kriegsgeschrei der schwarzen Schlan gen«. Diejenigen unter den Zus schauern, welche an der Zerstörung Chaoiattas theilgenommen hatten, er innerten sich dieses Schreies, und kal ter Schweiß trat ihnen aus die Stirn. II II It Der Häuptling machte seine Kunst stiicle aus dem Seil hoch iiber der Erde, aber plötzlich nahm sein Gesicht einen drohenden Ausdruck an. Seine Augen leuchteten in baßerfiilltem Glanze, und ein Kriegsgesang drang aus seiner Brust, aber —- der Häuptling sang auf deutsch er kannte die Sprache der ..schwarzen Schlangen« nicht mehr. Das wurde von allen als eine Erleich terung empfunden. Der Gesang wur de wilder und immer wilder. Der Häuptling sang: Mach den großen Regengüssen wan delten jedes Jahr fünfhundert Krieger non Uhaoiattn auf dem Kriegspsadr. und wenn sie heimkehrten, waren ihre Gürtel mit Sialpen geschmückt. Jbre Weiber begriißten sie mit Freu den und tanzten zur Ehre des großen Geistes. Chaviatta war glücklich. DieFrauen arbeiteten in ihrem Wigivanr, und die Kinder wuchsen zu tapferen Kriegern und schönen Weibern heran. Die Krieger sielen aus dem Felde der Ehre und sagten mit ihren Vätern in den eivigen Jagdgesilden. Jhrc Art wurde nie mit dem Blute von Weibern und Kindern benetzt, denn die Krieger von Chaviatta waren edelmiithige Männer. Chaviatta war eine mächtige Stadt, bis die Bleichgesichter von jenseits des großen Wassers lamen, um Chaviatta zu zerstören. Sie schlichen in die Wigwants der Schlafenden und pstanzten ihre Dolche in die Brust der Männer, Weiber und Kinder. tshaviatta ist nicht mehr. Aus sei-— nen Triimmern haben die Bleichgesich ter ihre Wigwams von Stein errichtet. Die »schwarzen Schlangen« sind nicht mehr und das zerstörte Chadiatta ichreii uach Rache!«. . . . Die Stimme des Häuptlings war heiser geworden. Hoch iiber die .f)iiupter der Menge schwang er dro bend feine Balanrierstange. Jm Zelte herrschte unheimliche Stille —— selbst der Direktor schien unruhig zu sein. Vom Stamm der »schwarzen ein Knabe, übrig geblieben. Er war klein und schwach, aber er seine Väter rächen. s Er wollte die Leichen der Bleichge sichter, Männer, Weiber und Kinder, in ihrem Blute und in Flammen sehen.« Das Publikum schauderte. Der Häuptling schwang die Stange noch wilder um sein Haupt, so daß sie beis nahe die Petroleuuilampen berührte. liin schrecklicher Gedanke durchflog wie ein Blitz die Köpfe der Zuschauer. Er wollte den Stahldraht zerreißen, an dem die Lampen befestigt waren, so daß das aauze Zelt mit brennendem Petroleum überschwemmt würde. Ein Schrei des Euiseyens durch hallte den Raum. Aber plötzlich befahl eine Stimme: »Halt, balt!« Der Häuptlina war verschwunden. Dann aber wurde dem Publikum klar, daß die ganze Schreckensszene nur ein Teil des Programms-, eine Erfindung des schlauen Direktor-s ge-— wesen war. se s se si Der Höuvtlina kam wieder zum Vorschein Er giua herum uud sam iuelte Geld ein. -—- -— Nach der Vorstellung aber trank Sachem viele Gläser Bier mit den Mördern seines Stammes. Schlangen« war nur ein kleines Kind, » schwor beim Geist der Erde, er wollte . Seinen-unter Neste-enden- ac Juweten - Räuber-. Eine iiberr.1fcheiide Aufklärung ha den die polizeilichen Erinittlungen nach der Persönlichkeit eines Juwelen räubers gefunden, der, wie berichtet, unliingft bei dein Hofjuwelier Moritz Elimeyer auf dem Dresdener Neu markt einen verwegenen Einbeuchss diebftahl veriibte und Selbftmord be ging, als er sich seinen Ver-folgern nicht mehr entziehen konnte. Es ist »der Referendar Dr· Friedr· Richard TPauL der bei dem Königlichen Land gericht in Dresden beschäftigt ist, der Sohn des dortigen Generalmajors Paul. Man nimmt an, daß der junge Mann in einem Anfalle von Geister-ge ftörtheit die Tbat begangen hat Dafz der ver-haftete Dr. Paul nicht ganz zurechnungsföhig war, beweist folgender Vorfall: Eines Abends er schien, wie jetzt bekannt wird, der Referendar Dr. Paul bei einem zu ebener Erde wohnenden Kaufmann und klopfte an die Fensterfcheibr. Als der Kaufmann am Fenster erschien, sagte Dr. Paul in energischem Tone zu ihm: »Geben Sie mir fofort Jbre Silberfachen herausk« Der Kaufmann erwiderte darauf: »Wenn Sie nicht schauen, daß Sie weiterkommen, wet de ich Sie erfchießen.« Daraufhin flüchtete Dr. Paul. Yumoristisches Die kleine Eitelkeit Nach einem lautlosen Studium der wenig anheimelnden Gesichtszüge ih res Vaters streichelte die kleine Ger trud seine Wangen. »Vater«, sprach sie, »hat der liebe Gott dich gemacht?« »Ja, Kind« »Und hat er mich auch gemacht?-'· »Jawohl, Kind« Sie guckte einen Augenblick in den Spiegel und dann wieder ihren Vater an und fragte: »Glaubst du nicht, daß seine Arbeit in der letzten.Zeit besser geworden ist«-« ; Milde-ruhe Umstände. Chef: »Sie kommen zu spät, Herr Neumann, Sie wissen, ich liebe das nicht-« Kommis: »Ich bitte Um Entschuldi gung, die Car fuhr mir gerade vor der Nase weg.'« Chef: »So? fbetrachtet ihn) Hm --— freilich, bei der Nase!« Rache-. »We"shalb haben Sie denn Ihr Dienstmädchen so urplötzlich entlas sen, Frau Kreisel?« »Ach, denlen Sie sich, die boshastes Person! —- Stopse ich schon seit dreis Wochen —-« auf die Dienstmädchen! kann man sich ja nicht verlassen —! eigenhändig eine Gans. Zu meineri Verwunderung und zu meinem Aet ger wird aber das Vieh statt sett im mer magerer! « Jch stops’ doppeltet Portionen, es hilft alles nichts. Ge:l stern endlich lomme ich der Sache aufl den Grund. Hat das Dienstmädchen dieser Nichtsnutz, aus Rache, weil ich ihr den Sonntagsauggang einge schränkt, der Gans immer Nachts heimlich Marienbader Pastillen hin unt-ergestopst!« Zwei Griiudr. l ,,.... Warum haben Sie sich von der Dame zurückgezogen? War sie Ihnen zu alt, oder thaten Sie’s, weil sie ihr Vermögen erst nach dem Tode der Mutter belomtnt?« »Beides ist bestimmend fiir michs gewesen: Die Tochter war mir zu alt( und die Mutter zu jung.« ; Teleyramm »Viehhändler ll. Magdeburg. Mor-; gen alle Schweine aus den Bahnhof. Sie erwarte ich auch. Jch komme erst morgen, da Personenzug teine Ochsen mitnimmt. Schlechtes Marttgeschäft —- Rindvieh im Preise gestiegen. Sehen Sie sich vor. Wenn Sie Och-. sen brauchen, denken Sie an mich.« Was ist ein Optimiith » Ein Opiiniist ist ein Mensch, der» ohne einen Pfennig Geld in ein vors-J nehmes Restanrnnt geht und sich dort; ein Dutzend Austern bestellt in der! sichern Hoffnung, in einer Schale eine Perle zu finden, mit der er seine Rech nung begleichen tönnte. Aus der Laterne-. - Feldwebel: »Einjähriger Wanzen bein, Sie sperren ja ’5 Maul aus, wie der selige Coliimbu5, als er zum erstenF Mal New York sah!« ’ Aus dem Aussen-heil ver kleinen Mie. s Wenn es am Lande lange regnet,! werden alle Schweine rein und die Menschen schmutzig . . . . lttlauhtielh Professor ldie brennende Cigarre verlehrt in den Mund nehmend): ,,Donnerwetter, brennt das Kraut aus der Zunge!« Beim Stimmbildner. »Herr Professor-, meinen Sie. daß ich mit meinem Organ zum Theaters gehen lann2« j ,,Jn’5 Theater tönnen Sie getrost damit gehen.« Ein Schelm. Jungverheirutheter Arzt: »Aber, Mieze, wo ist denn mein Haugschliis sel hin? Hatt Du ihn vielleicht ge nommen «?« Gattin: »Ju, das hats ich. Du haft inir doch selbst verordnet, daß ich so viel tvie möglich Eisen zu mir nehmen: foll!« i Mut gedient. ( Au den Schulter fiir poftlagerndel Sendungen tonunt ein Fräulein in« den hin- ziger Jahren mit Schwachk locken und Kneifer, und fragt in hoch-’ nasigem Tone nach einein postlagern den Brief unter ,,Blutnent«onigin«. Nach Durchsicht der Briefe tönt ihr vom Schulter her ein kurzer-: »Be daure, nichts da!« entgegen, was die geträntte Fee zu dem spitzen Ausruf veranlaßt: ,,Nn, das tvundert mich aber sehr.« »Mich net«, lautet die trockene Ant wort des Beamten, und unter dem Hohugelächter derllmftehenden rauscht die Enttöufchte wüthend hinaus. Zettungsnotiz. Ein schwerer Einbruchsdiebstahl wurde in der Wohnung des Dichters Schmollmaul hier begangen. Es ge lang den Verbrechkrm mit einem« Schüttelretm und zwei Gedanken splittern unbemerkt zu entkommen. .OII·1« dürfen Zie nich; stehen bleibt-h bisher Sie Ihn-I- chc, SIc sIIId ja be fIJIIIIthIl ,,,.Nce --- Männcken so - -- o — - II trIIIIkcII viII ich nicht, daß ich hier loslasse, Ivo ich so - fein stehen nur« — At« »Wir gefällt Ihnen dass Fllavjerivsec des Wittwme »Ach, will wahrscheinlich Lehrgrld ans sum-irr herattgfchlagm.« —- « «Zamsn Sie mal, litt-c Bart-um« Ihr Jüngstct ist in du« lebten Zeit so auffas lcnd uthiq; sollte er am Ende vielleicht lmnf sciu· « »O nein! Tor ist bloß etwan leite-ts miich -- ..Tcnic-n Eies sikl":, Herr Doktor, mei Mnun ist mir dsit-k11i,1(sgnsmc11.« — — « »Es-deshalb dcnn'.»« »Weil ich mir ein Klavier amp« schafft bade-« « — Fremden ,,.uönucn ich mir sagen. Is dacs Hofbräulmug ist?" tllkiindmtc1·: ,,Töcs woan i’ nctL iiEk fide Wieder so nun-, der uns 's Bist Ivcufnnfn mö(111".« ..-... Friscumchilfct »Ich bin früher Smar spiclcr gewesen. Herr: »Dann bilden Sie sich tun nicht ein, Sie hätten dir Maria Stumi hinzu 1ichtcu, sonst —