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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 7, 1911)
X Der laufend Mark Ruy. Novellette von Gräfin v. Z ch l i p p e n b a ch. Georg Westerberg hatte den Schlag ausgerissen und war aus dein Auto ssprungem ehe der Chausseur die Bremse anziehen konnte. »Ist meine Frau schon zu Haiise?« »Frau Gräsin sind vor einigen Minuten zu Fuß geiommen«, meldete der Diener, der die touchtige Glasthiir ossenhielt. Georg Westerberg athmete aus und suhr sich mit der Hand über dieStirn. Was hatte er eigentlich besiirchtet? Er wußte es nicht mehr. Er tonnte liber haupe keinen klaren Gedanken mehr sassen. Dieses Erlebniß das Er: lebniß einer Selunde hatte genügt, ei nen Narren aus ihm zu machen. Er schickte den Diener zur Ruhe Isd ging die Treppe hinauf nach den Gemachern Marie Lunens Die Thiir zu ihrem Boudoir stand Osten; es brannte kein Licht darin. Kur aus dem Nebenzimrner siel ein breiter, sanster Schein aus den Tep pich, der die Schritte des Mannes bis zur Lautlosigteit dämpstr. Au der Schwelle blieb er stehen. Maria Luise bemertte ihn nicht. Sie saß vor dem Spiegel und löste den Reis mit den berühmten neun Sma ragden aus dem blonden Haar. Von ihren erhabenen Armen rieselten die wundervollen Spitzen des Batistmans tel-, der tose um ihre Schultern hing. Jn diesem Augenblick sah Georg Westerberg, wae ibm in den vier Mo naten seiner Diplomatenehe ein Ge heimnis; geblieben: daß diese Frau schön war - hinreißend. athemrau— send schön Ah wahr-hastig, Jo lanthe Teisin musete der Wirtung ih rer graziösen Anmuth sehr sicher sein, da sie es gewagt hatte, iiir ihre neu-: Rolle als Charitas die hlonde Marie Luise Westerberg zur Partnerin zu wöhlenl Da war ee wieder, das sinnlosc Bild dieses Abends: der Saal des Bastard mit seiner ausdringlicheu Lichtersiille, in der ein kolettee Mit-· leid sich sonnte — die hundert Buben voll theurer Nichttgkeiten und un ter dem schweren Purpur des größtes Zelteg die beiden Frauen: Jolantbe Tessin und Marie Luise Marie Luise, die den blonden Kopf wie eine ihrer goldenen Lieblingsrosen neigte, als sie Lothar Tessin den Mund zum Lust bot . . . . Geora Westerrerg fühlte-, wie ihm die Stirn seucht wurd:. Ganz ges wiß. er war ein Narr! Diese Fran, die da drei Schritt vor ihm sasz unantasthar in ihrer lichten Vor nehmheit — und der grinsende Faun, der sie küßte eei war ja Wahn sinn, das auszudeuten! ·leer er triininle doch nicht So litt man doch nicht isn Traunit lind wenn es Wirklichkeit war welch ein Geheimnisi lag in dieser Frau, die ihm das Sinnbild aller Reinheit er schien, dass sie lächelnd, ohne lsr rothen. ohne tfrblassen den Aus; des fremden Mannes duldete? «.·. IV lind seine Anaen hinaen an der Fran. die seine Gattin war. atr- ob er sie znin erstenmal sahe. Sie batte das Tiadetn aelijst nnd erhob sich, nin es in die Schatnllr zn schließen. Da sah sie in dem Soieael Geora Westerbera ans der Schwelle stehen. Sie wandte sich nni. Sie saate keine Silbe In ihren schina len Händen suntelte der edle Schau-et ’ »Verzeih, wenn ich Dich störe,« di- » gann der Mann, nnd die Stimme wollte ihm tanm gehorchen »Du« warst so plötzlich ane- dein Saal ver ! schwnnden daß ich fürchtete Du seistj krank geworden-« Ihre ruhian tlnaen beaegneten seine-n Blick. »Du bist sehr srennd j iich«. sagte sie. »Wenn ich hätte ver s muthen können, das; Du mein Fehlen bemerken würdest, so hätte ich Dir na türlich- Nachricht gegeben. lss thut mir leid, daß Du ntn meinetwillen( date Fest so bald verlassen hast« · »Ich siirchm man ioird mich tveni ger vermissen als Dich, Marie Luise.« »Du iiberichöyest meine arselkschask « iichen Talente, lieber Georg- Jch bin i überzeugt, daß die reizende ileinel ergard Rheder mich mit ebensoviel« Grazie als Erfolg vertreten wird-« »Ich beztvcisle, das; Lothar Tessin diese Ansicht theilt« »Um das zu beut-theilen kenne ich seinen Geschmack zu wenig.« ,.Wirtlich, Marie LuiseZ Irohdent er dieses ganze Fest unter dein Vor wande der Batniherziateit zu einer wahrhaft königlichen Huldianna tilr Dich gestaltete«i« Sie lächelte in leisem Spott «Lieber Freund« sagte sie mit ib rer sansten, klaren Stimme, »Du als Diplomai solltest am besten wissen, daß pssizielle huldianngen Avmödien der hösiichkeit sind, die niemand ernst nimmt.« »Aber Lotbar Ieiiin ist kein Herr scheramie, daß er Dich iiissen darste, wie ein fremder Monarch eine Köni gin kiictik Marie Lnise tvnrde sehr blass. und die prachtvollen Steine des Piave-ne svriihten und sunielten im Beben ihrer hande. »Er handelte nicht wie ein Fürst, sondern wie ein Kant mann, der es sieh erlauben dars, M ICaIarenlauucn W dumm« sagte Ue J herb. : »Hast Du selbst ihm diese Erlaub - uiß gegeben-s« I »Das Fest gab sie ihm, lievee IFteunb oder, wenn Du willst, der Vorschub der BarmbxtzigteiL . Er kaufte diesen Kuß mit einem Tau Efendmattschein fiir unsere Waisen Z tasse.·' »Es lviire vornehnier gewesen, wenn et auf diesen Ithandel verzichtet hötte.« »Gewiß hast Du recht. Aber auch der ritterlichste Mann -- ich citirz nur Deine eigenen Worte tennt Augenblicke, da ihm die geldertauste Liebtosung von höherem Reiz er scheint als alle freiwillig geschenkte Zärtlichkeit Lothar Tessin bestätigt Deine Theorie.« »Du vertheidigst ihn sehr geschickt, arie thise.« »Ich bin nur gelehrig.« Georg Westerberg legte die Hand auf die kühle mormorne Platte- des Römertifches, neben dem er stand. » . . . Jch wünsche nicht, Mari Lonise « daß dieser Mann Dein Lehrmeister wird . . Sie sah ihm voll in das schmale, nervöse Gesicht. »Du irrst Dich, Georg. Jch gehöre nicht zu den Frauen, die Treulostgteit mit Untreue rächen, denn ich glaube nicht, daß man glücklicher wird, wenn man schlecht wird.« Es war eine Weile sehr still in dem hellen Gemach, in vem noei schwei: gende Menschen sich mit den Augen maßeu. »Ich wußte nicht,« sagte Georg Westeeberg heiser. »daß Du unglücklich bist, Mari: Lutse.« Sie lächlte traurig. »Freilich, nicht« Georg. Was wuß test Du überhaupt von mirs So weit. daß Du mich heirathetest. Damals glaubte ich. Du hättest mich lieb. Das jwar sehr thöricht, nicht wahr? Aber j ich war zu jung und unerfahren Jch ahnte noch nicht, daß meine unbedeu tende Persönlichteit durch hohe Ver wandte und glänzende Verbindungenj so viel Einfluß aus Deine Laufbahn -gewinnen lonnte, daß es Dir wün I schenswerth erscheinen mußte. mich zur Gattin tu haben. Ich ahnte noch ;nicht, das; mein silrstlicher Vetter Dir wichtiger war alg ich. Doch wenn ich; auch zu spät belehrt worden bin· daß; jder Mann nur um die Braut, um diei Geliebte wirbt, die Frau jedoch mit; »jedern Tag neu um die Liebe ihregl Gatten werben musi, so have ich dochj noch weniger gelernt« als meines Gat- ( ten Weib um einen fremden Mann zu » werben.« »Und hast doch seinen Fluß gedul det, Marie Luisg und seine Hand: "utn Deinen Arm und das Lächeln aus Deinem Gesicht hat nicht gesit tert . . »Ich nahm Dir nichte- damit. Georg, denn Du liebst mich ja nicht« »Weißt Du dass so gewiß, Marie Luise.’« »Das Fest heute Abend gab mir dett Beweis . . . Jolanthe Tessin ist schön, und sie ist viel tliiger als ich aber sie ist unvorsichtig Sie hat die risii gen Spiegel vergessen, die all· die tlei nen Manöver ihrer Kriegslust be lauschten nnd verriethen . . . lie- ist ein uraltee Sviel lieber Freund, und die schöne Jolanthe versteht sich mei sterhast daraus: Chaiser croisez changet leg datnes . . Das aber hat sie nicht bedacht, das-. sie als Gattin Dei ues Vorgesetzten mit Deinem Leben und Deiner Zutunst jonalirte. Ich sah, wi-: er im Spiegel stine schöne Frau beobachtete. Tor hal)’ ich ihr die Regeln anmuthiaeu Vierertauies abac lauscht. und Lothar Tessin war nnr ein Partner meines »Spieles« Georg Westerberg hatte das Ge fühl, das-. er jetzt zum erstenmal nach einer fürchterlichen Stunde wieder Athern holen konnte. lind das that er, abgruudtief. »Alle darnm,« sagte er halblaut, »also darum!« -«« -- « -. « »Ja, mein isten-in Troer neun Du« ich bin mit meiner Ktaii zu Ende. Ich tauae nicht in solch« ariiibrlichem Spiei. Und darum bitte ich Dieb« Geom: Laß mich iortaelien weit fort von hier . . . .vnn Dir . . . .' Er sah sie schweigst-im an sah, wie ihre Lippen zu zittern begannen, ivie ihre Augen sich in Thräncn ver duntelien. tan plötzlich sing er an zu iachen, so strahiend glücklich, so jungenhast iibermiithia und froh, dass ihm zumuthe mar, als sei dies Lachen das erste reine Gliiet seineg ganzen bisherigen Leben-. Und dann hatte er die weinende Frau an sich gerissen und hielt fie umschlungen und die Lip pen in ihr weiches biondes Haar ge driiett. ,,(fiqentlich«« sagte er nach einer Weile mit seinem warmen Lachen, »von ich doch allen Grund, Lothar Tessin vantbar zu sein. Denn siehst Du. Marie Luisr. in dem Anmut-lich als er Dich lüste, da wußte ich, daß ich Dich liebe . . »Und die anderes-« fragte sie leiiex »Ah Jolantbe - Jalanthe ist rei-— send . . . . Bist Du eisersiichtia, Ma rie Luise?" »Juk« betannte sie mit einem tie sen Seufzer. »Das ireut mich!« saatst der iunas Malo-nat veraniiat. »Aber Di: haft gar teizien Grund dazu. Frauen wi: J Jolanthe, die liebt man nicht —- man sbetet sie an. Man macht ihnen den sHos um die Liebe einer anderen zu Iaewinnen --- manchmal sogar . . die Liebe seiner eigenen Frau . . .!« l ——-.-—— Evas UpfeL Slizze von L o u i se Brück. Schulze Theiß Theilen ging den Hohlweg hinan zu seinen Illuszbiiumm Es war Zeit. die Nüsse zu schlagen, sie spran gen schon aus der Schale. Marsch, da siel ihm gerade eine aus den Kopf. Der Baum gehörte Nachbar Klaus, na ja, Klaus hatte ja auch andere Sachen zu thun, als aus seine Nußbiiume zu achten. Der zog schon heute Morgen in aller Frühe sein bestes Zeug an, spannte den Scheck ein und suhr weg, issritschenknallend schellenklingelnd. Der suhr aus Freite, der hatte es ei lig. Kaum war- die Erste todt. da fspekulirtc er schon nach der Zweiten. i Theiß Theisen knabberte an einem .Strohhalm und sah nachdenklich aus« itsin gutes Jahr, dies Jahr! Ein ge ssegnetes Jahr! Jm Kreisblatt las » man allerhand von der Diirre anders wo. Ner, davon merkte man hier nichts. Sie laressirten ihn alle. Das war er so gewohnt. Dasiir tvar er Theiß Theisen. Matthes Theisens Einzigcr. der die meisten Aeaer itn Dorf hatte, die besten Wiesen. das schönste Holz. Aber das niitzte ihnen nichts-. Kar ressiren war aanz lustig aus dem Tanzboden — wenn er sich im allge meinen auch nicht viel daraus machte. Thriß Theisen war keiner von denen, die jeder Schürze nachliefen, er war von solidsrr Gemiithgsart Und es war besser, Lena Jsseleti zu freien, die von ihrem Vater er.«rbt war und deren Wiesen an die Theisens an stießen, als sich von einer einsaugen lassen. die nichts hat« Viel besser. Theisz Theilen spuate den Stroh halin aus· - Lena Jsselen war keine Schönheit! Ner! Alles an ihr war'n bißchen lang gerathen, und n’ bischen mager. lind ihre Gentiithsart war ’n bischen scharf und säuerlich, und sie besann sich schon lanae, ob einer kam. der ihr aut genug wäre. - Ater die dreischiirigen Wiesen neben Matthes Theisens Wiesen« die waren setr und iibvig, und das mußte man bedenken und durste es nicht in den Wind schla gen. Schönheit vergeht ,und dreischii rige Wiesen bestehen. Tit-riß Theilen hatte Gesetunaet im Munde. Vlvsel aui und biß hinein. Der war sauer. . So sauer, das-, er ihm den Mund zusamtnrnzog. Aber das ver trieb das Fade. Hm! tiin saurer Apfel wars immerhin, die Leua Its selen, ach was sauer macht tu stig! Sauer macht lustig! Thciß Tiieiien pfiff steh eins-. ist Hutte in den hinttttei. der war dttu kelblau und dir Sonne blinzeite got den durch das tstriin der Rufens-Lunte Dir rotLJti Achle wintten aus dcsm Geiist der Vluselbiiume, und mit Feld rain keiften Schleheu ttnd Bronbee ren. helltothe Hagel-litten und schwer ,;:r siollunder. Schön war die Welt, das merttk Tit-ist Theisen auch. Tor ferne Wald satmt stand so klar in der Herbstlust di-: Berge dahinter zeichnete-i sich so scharf am blauen Himmel ab. lind der Fluß drunten im Thal, der sittliin gelte sich wie ein silbernes Band-, Thrisz Jlsisen dachte an s!at::rnd:, weiße Bänder an des Hotiicixsstitt ri Stort Mee, daran wollte er ja noch nictn denken· Dac- hatte noch .-l:it, und di Lena Jsselen, die wart-is auf einen Freier wie Theist Theisen immerhin noch eine Weile. einen saden tsr hob einen Theisz Theism ofiss jetzt galt-. ver . gniigt. Kommt Zeit, kommt Rath li-: war ihut warm geworden vom Neben und Nachdenken ,er weinte seinen tiit tel am Hals und reelte sich einmal tüchtig. Das Blut stieg ihm zu Nov-s On Sonne brannte auch, wie :nitt.-n inH Sommer-. Aber das thut gut, sand! Theisz Thetsen· l ,,Au«, sagte er gleich daraus. Hinl Apfel war gefallen nnd hatte ihn nn( der Schulter kirmlich hart nett-Hien. Er guckte anf. Da was doch gar fein leselcannn Aber am Nin benrnnd mitten zwischen Löwenmsml und Fingerhnt saß eine, dir Indus-, daß sie sich schiittelt:: . Woriiret hast sinnirt, Tlleifk Ji):i ! s-:n. daß Du fast iiter die Uns fällst?" rief sie so recht schnippisch Ihre vlanlen Zähne blikten, ihre -schivarz:n Augen waren wir jsollnn der-beeren und ihre Baden wie dir ro then Hagebuttem wenn sie recht ksis sind. »Du, Ev«, ties Theiß Tnxisen la chend· ..Du. niinnt Dich in acht!« Die Ev’ schwona eine schlanke Gerte Init einem Blättcebusch an dtr SpineJ »Siehste, da is was sür böse Bn ben. Komm mir nicht zu nah’.« Theil-. Tbsisen llomin den lleinen Steg hinan. Aber die Gerte schwenkte sich drohend: »Da bleib. wo Du l-ist.« ..Uss!" Jeht war ilnn wirklich lwssish Und dissmal um« tms ·’ckitnendle11t. nnd lml keine Tugend. Ader et gab lls:in tei. l ,,Eve’, ich wollte mich nur mai augtasten.« »Da sey Dich hin-« Die Gerte wies auf das Plätzchem ein bißchen näher-. aber nicht aak zu nah. Da saß er ganz brav. »An was hast gedacht?« »An Dich, Ev·.« ,,Lüg nit, Theisz Theisen. Das weiß man aut genug, an was Thseiß Thei sen denkt! Nit an so unniitie Sachen, wie an’n Mädchen, das nit zu den Reichsten qehött, das nnt so in der Rein mindqu Und ich wollt’ auch aar nit haben, daß einer, der an mich denkt. so ein Gesicht macht, wie Du eben eins gemacht hast« »Was hab’ ich denn siir eins ge macht?« Die Ev’ lachte und warf einen ro then Apfel als Fangeball in die Luft: ,,Hi hi! Grad so eins, als ob Du an wen anders gedacht hättst! Lang und sauer!« ,,Ev’!« Er rückte drohend näher. .,Ev’, Ev’!« höhnte sie. »Meiner,i der müßt ein ander Gesicht machen, wenn er an mich dächt’, so als ob er was Süßes gegessen hött’ — und müßt mit der Zung’ schnalzen und si del sein wie’n Stieglitz und daher tommen, als wenn er aus Sprüng sedern gingt Ja, so müßt meiner sein, kein Traueriloß und Griinappelgesich tiger, und keiner, der was zusammen gerechnet.« Sie biß mit ihren seiten, weißen Zähnen in den rothen Apfel. Theiß Theisen sah zu. Ein großes Stück biß sie heraus, im Apsel war der Abdruck ihrer Zähne rund und deutlich. Und da ging ein Erinnern blitzschnell durch Theiß Theisen’s Hirn. Lena Jsselen, der fehlten zwei Zähne an der Seite. Man sahg wenn sie den Mund ans machte. Ja, wenn die in einen Apfel biß, da gab·s eine Lückeck drin, groß und weit, eine Lücke, wo zwei der lan gen, gelben Zähne fehlten. Wie hatte die Ev’ g:sagt: »Lang und sauer.« Und er sah plötzlich Lena Jsselen vor sich, hager nnd mager, säuerlich und lsitterlicln mit ihren dürren Armen und dem iträhnigen Harr, durch das man die Kopshant sah, nnd mit den sarblosen Augen, di-: sich ialt nnd prü iend auf ihn richteten nnd ihn ab lchätzten nach Haus und Hos, nach Vlcter und Weide, nach Holz nnd heite. iir starrte aus den Apfel, den die tin in ihrer runden, festen Hand hielt. Und er psiss durch die Zähne mit einem scharfen Hui, wie einer, dem ein ganz neues Licht ausgeht, in dem er alle Dinge anders sieht, als er si: lieber gesehen. Da saß er auch schon dicht net-en d:r Ev« nnd hielt die Gerte fest. ,,Laß mich beißen.« ,.Langweiler! Griinappelsanrerk Geh, zur Letta! Ich lasse ander Miid ehe-is Schatz nit beißen.« Jetzt hatte er ihren Zopf crwisth der ihr im Mitten herabhing Donner wetterl Diet wie ein Arm war der. Und nun hatte er sie fest. Was-, mich b.ißen·« llnd dann hatte er sie noch fester. »Nun iiiß 1nicb." Sie stieß nach ihm. . »Ich tiiß ander Mädchen-:- Schatz nit·« ,,Eollst auch nit· List-sinkt- sollst Du sein! Hörst Dur-? Ich will ft·n:r sein! Wie hast Dn gesagt? Mit dcr sung will ich schnalzen nnd iidel sein wie ·n Sticglitzk Hörst Du? Willst Du? Bin ich nun noch ’n Griinaprel saurer und «n Laiigpeilerk He, lia? noch? lind noch? nnd noch? « « Der Apfel rollte in’-:— Gras und blieb da lieasn Und das war dir tin tersckied zwischen diesem nnd jenem andern. von dein geschrieben steht: »Und si« gab ihn dem sitt-anne, dcr auch aß!« s—--— - b-« Unschine zur Messung des Verstande-. John Gran, dxr Sesmtzineister des Ronal Vlnthkoisolonienk Institute in London hat, wie er sen-den nntiindiqt, eine Mosenine fzum Messen der Qnan titiit nnd Qualität des inenschiimen Geistes erfund:n. Tie Maschine ist seht sonipti;irt, zeigt alxer wie eine Wage ans einer Einle- nn. in melmr Klasse der zn niess:nde Kopf gehört Jni Estntntnkdiescr Stola findet sidh die Marke siir gesunde Vernuan tCoinmon sense"), inne darunter oder darüber ist, sind mxhk oder minder uusgepkägte Vlknonnitätm Einige Grad-.- ijber »Oui«-non sense'· steht dac (Yenie, der brillante, schaffende Geist, noch einen Grad höher der sieh im Abstmiten verlierrnde Geist, zwei Grade nntet dem »aesunden Verstand« sinoet sich der srivole nnd znnisebe Geist. Noch weiter unten der minim basse. menia ans Vkrnnnsi liörende Geist, unter dein dann der derbes-fis tisch anaelegte nnd der idiotischx Geist solat. Die Maschine ist in der soeben erschienenen Nummer der ans thronoloaisebsn Z-itscbkist »Im-nut edexe« anssiihtlieb tsscnriekcik Sie ist so sein sonstenirt daß si» eine gewisse Thäiiakeit der Gebirnnemesi »Min dsn sann nach Mem Modnlaiionen sich der Zeiger richtet· — - »n Sichekw Zeichen. »Mein Kassiek ist wirklich grund ehrsich. Denken Sie sich, der hat miet heute angepninpt!« ·Humoristischcs Er weiß es nich-. l Herr im Voriibergehen zu einem lleinen Jungen: »Na Kleiner, wie alti bist Du denn. « l »Das weiß ich nicht« » »Nun, tvann bist Du denn geboren!«" »Ich bin überhaupt nicht geborenxi ich habe sne Stiefmuttek.« i i Auch eine Beten-mens. Gast lzum Hausknechtk »Wie lan ge dienen Sie denn schon in diefexn Hause?« Hausknecht: »Die Jahr hab’ ich neti gezählt; -—- aber so an die dreitanse ndj Gäsi’ hab’ ich in der Zeit wohl schoni rausgefchmissen!« Besser zu treffen. i i Jäger lder wieder einen Hasen ge fehlt hat): »Wieder vorbei? —- Das« habe ich nachgerabe satt! Hier pachtel ich die Jagd nicht wieder. Dafiir gehe ich doch das nächste Jahre lieber mal nach Afrila auf die « Elephanten jagd!« . .-—..—..—-.... i Der neue Münchhausen »Wie kam es denn, Herr Baron, daß Sie aus der tiefen, ftockduntlen Höhle sich wieder herausfanden, da; Jhnen doch di: Kerzen ausgegangen waren?'« »Ja, Gnädigfte, ich gerieth eben in helle Verzweiflung und bei ihrem Schein tappte ich mich dann zum Augaange zurück.« Die Konkurrenz. Mehrere Gauner find mit der Her fielluna falfchet Geldstücke beschäftigt Als die ersten Erernplare fertig find, veraleichen fie diese mit den echten Münzen. Der eine ist mit der Aus: führung nicht recht zufrieden und meint zu dem andern: »Na, Kinder-, eine scharfe Konkurrenz haben mir schon!" Ein praktiichet Arzt. »Sie haben mir da eine Liquidatiozi über ärztliche Bemühungen gefchielt: ich erinnere mich aber nicht« jemals Ihre Hilfe in Anspruch genommen zu haben.« Junaer Arzt: »O doch neulich bekamen Sie am Stammtifch Schlu elen, und da hab’ ich Sie auf den Rücken geilopft!« Bescheiden. Baron lder einen Bauer zur Taf-l geladen, beim Bliebhuhnfpeisenk »Wuc len Sie noch etwas von dem guten Krautk!« Bauer: ,,J" dank schön! So is ja : Rebhuhn auch nicht sel)leeht!« Schlnniertin. Hausfrau teinen Soldaten in der Fiiiebe iindendsx »Na nu, wer ifl denn dag?« Köchin: »Mein Fliiaeladfnlant, «J.liadame!« Saperzfrnnen »Was-« ifi ein anaefchossener Treiber." der daz- Blei von den Hasen abgehal jen?« »nur-einwanqu Um« ruaauujz Zukunffohiln ,,Jst·L-: nsal)r, das-, sich das junge :Uiiiller’fel1e Ehepaar fo fclilcan ver tränt?« »Leider: wi: im höre, will dir-. arme Eli-Kinn morgen zu feiner Mast-er zurückkehren« Trr Pantofirllseln » Theaterdireltar: »Den Leutnani in! - dem neuen Siiict fuiele ichs« ; Frau Direktor lhölmifelnz »Ja j.1· das würde Dir io Dass-ru, während des aauzen ersten Vliieis lsiaarretten rau « cheu! Nein, den Lruinant spiele icl)!« - i tilnnoneen i Verein »Schmedifa«,e Gardine!«i Heute Abend W llhr im siaiino der« Sehn-deren Jungen arofier Lichlbilder s Vortrag des Herrn Weltmeifier Imackerg Stieliflannuc iiber »Moderne Geldsairanl und Tbiirschlöffer.« Zahlreirikeg Erscheinen dringend er wünscht Zchmetzlmstrs Lachen. I »Warum weinst Dn denn, JnnchE Willi tdcr eine von Zahnstlnnerzsen geschwollen-: Wange lmtlt »Ach, ich7 hat« locken müssen, nnd dac- lsnt sos s« wel) gethan . t unvorsichtig. s .. Dsr Psandlcihcr hat Dir alsok seine Tochter nicht gegebeii?! Da ums-»F er doch eine sehr schlechte Meinung iibek Dein-: Vsrmögensvethiltnissc baben!«' ; »Se!bstverstiindlich! Jst ja ancb teins Wunder nm mich bei ilsm einzus; schmeicheln, half ich nämlich nach und stach meine sämmtlichen Sachen bei· ihm t:tsth.« E - Im zweier . Ang:tlagtet mach der Vrtncd mai-km »Mit den vielen Kreis-s »zu anrsmgen bat-en sie micy ganz lon snis gen-acht: ich weis-. bald selber nicht Kehrt bin ich unschuldig odzr nicht3« Jm Dilettanten Konzert »Wer singt denn so gräßlich«i!« »Die Frau Maurermeister.« »Ach fo! Da passen die Ehelente aber zusammen: Sie detonitt nnd et betonirt." Hauptsache. Sonntag-JEAN »A’ neue Jagd hab’ ich, a’ neu’5 Gewehr und n'u neuen Hund. Jetzt brauch’ ich bloß noch —- n’ nltKJ Weib, damit ich a’ AugretN lmv’, wenn ich nir treff’!« kluge-eignet Weinhändler izn dem ftellesnchen den Reisendenij »Hu Jahre sind Sie ali? Hm! Da tann ich Sie nicht brauchen --- ein tiichtiger Weinteifens der wird keine 60 Jahre alt.« Beweis. »Nein Märde uns’re Nachbarin nen! Ob sie aber auch witthschefttich erzogen sind?« « »O ja -«- den pensionirten Vater haben sie fanios für alle Hangarbeiten abgerichtet!« Naiv. Schriftstellersgattin CDie gesammel ten Werte ihre-« Mannes zeigend-R »Hier in Band NO finden Sie die erste Novelle, vie mein Mann geschrie ben hat« Backfisch (verwnndert): »Ach, wa rum hat er denn nicht mit Band c angefangen?« U I ,.’L!E1jf(·n Eis Irr-.- niqtsh Im- PMB Nimm hin vcwmm n"t""' Töcs rot-tm i san-) als-U i« I; n p-— iekoiz meine Wiinurr ludan APR v M »Ich dnis Donndci inw- krsitklsm Lin-IN »Du-Juki Insm Eck- chnmmL Dress nml habt- 1cl: ccs Use-» nisxtnnfi, sind krdrsi uml m ris- 111«(’ds««- .x«:Eksjthnsmksvrs « W 1 ;k11m·: »An-kr- 7.- Fikicu Omk »n cui-L Fu ntnizu ums In »m!" Aquin-nur« »Hm-J Cumrfk Lebt Eins-I Ich misls uns Nu Mann-L nun Dem Vieh nlnolssl nich Niisnunk -2-. sw chiinvaislcr !’l.: »Ist da-- iliii eine llnocrfiivijmibei-, grinst-« unt-is its « if iikk Vijlnus nur drei L«0!"'Jkr1-krii:s«;ss besinn min!« iEissms vix-irr ’1.: »Im nohct ijxsn »Y Eiinntiviilisk s«l.; ,,.’«ii. ius. i-«:i lnixt ksizh viel il«1iiii tu«.;iili«!«