N Oasen-r scheut-weist von I Tkzzit sank-ungel. No. 560. Sie könne es nit an nerschter leigele, als daß ich Jhne so weit mich un meine Famillie lonzernt sin, daß ich Jhne da puttie snt ge pohstet halte duhn. Jch weiß, daß Sie große Interesse an mich nemme un das is der hauptgrund; biseids daß duht es einem auch viel besser fühle mache, wenn mer emal zu en Freund sich ausspreche kann, mitaus daß mer esrsho zu sein braucht, daß es die ganze Taun aussinne dicht. Sie wisse daß ich Jhne sor Jnstenz schon Stichl cher von den Philisp, wag mein Hos band is, mit getheilt hen, wo ich noch nit die Wedesweilern verziihle deht un Wimmen unner sich sin doch sonst ge wiß nit die Leut wo aus ihren herz e Mördergruhe mache duhn. Tschust bilahs ich sin so e anneste vssenherzi ge Naduhr, will ich Jhne heut noch emal ebbes verziihle, awwer behalte Se es unner Ihren Hut. E paar Dag zuriick hen mich die Kids gebattert wie alles, ich sollt sie zu e Mäslerehd gehn losst. Die Tur nersch hätte e Mäskerehd un da berste von siwwe bis 9 Uhr auch die Kinner hintomme. wenn se von ihre Ma ge bracht dehte werde. Ich sollt se e paar schöne Suhtcher mache, so daß se nie mand rielonneise deht uu dann hätte se schuht e gute Zeit. Well, wag duht nit e Mutter un Ma alles-, sor ihre «Kinner zu pliese! Jch hen mit die Wedesweilern gesproche un die hat ge sagt, se wollt mich helfe, die Suhtcher siase un sie un ich mir dehte dann auch hin gehn un dehte sor e Weil die Mästerehd von die Giillerie aus wat sche. Well. da frn ich zuseidde gewese, mer hen awwer ausgemacht, daß die Mennsvhls nicts von wisse sollte« bis iahs die mache doch immer gleich ihre Rieniarts drin-wer- Mer hen also die Suhtcher in die größte Hurrie ges siast. Den-Hennie hen mer als en Onlel Sehnt ausgesiast, der lsddie, bitahtp der is e wenig tleiner un mackeliger, den hen mer e Suhtche, wo die Wedesweilern noch aus ihre junge Jahre gesehst gehabt hat, zurecht ge macht un da is der als Bauernmth che gange. Er hot die Eidie nit recht gegliche. bilahs er hat gedenkt, die an nere Kids dehte ihn dann Fig- Sissibeu tiefe. Jch hen gesagt, er sollt sich da driwwer nur nie wurrie, es deht ihn ja leiner kenne. So hen mer for all die Buwe gesorgt un soie ec- Zeit sor zu die Mäskerehd zu gehn war, da hen ich doch meine Freud an disk Kun ne gehabt. Wie mer hin sin tout-ne da is schon e ganze Latt nraglirte Kidsi dagewese un se hen alle e große Zeit gehabt. Mir hen alles von ob stehrs gelvatscht un ich muß sage, ich hätt gar zu gern gegliche, wenn ich auch so hätt mit mache tönne un ich hen sogar mein Meinh ausgemacht, daß wenn nächste Jahr tvidder ebbes in die Lein los wör, Vaß ich mich auch emalmäöiire deht. i So sin e paar Stunde grpiißt rnit aus daß mer es genohtißt heu. So bei un bei sin auch die Grohnob Pie bels lomme, all mäglirt un ich muß fage, dann is der Fonn erfcht los «gange. Mer hen da fo allerhand Beo Jbachtunge angeftellt un hen gesehn, wie manche Piebels sich fo dumm an fielle un widder annere fo frech wie Oskar sin. Das meint nit nur die Mennfohts fonnern auch die Wimmen un ich könnt puttinier sage, daß in diefen Riegard die Wimmen die Mennfohls noch gebote hen. Ganz efpefchellie hen mer zwei Fellerfch ge nohtißt. wo geiickt heu, als wenn sie die ganze Schuhtingmätfch eigene deh te. Wo ie e Wummen ausfinne konn te, hen fe sich angefchlängelt un hen geschmuhft un gefpuhnt, daß es mich ganz sick in mein Stommeck gemacht hat. Es hat nit lang genomme, da hat jeder von se e viehmehles Mehdche bei sich gehabt, wo fe dann immer mit zufamme ware. Jch deht ebbes drum gewwe, wenn ich wißt, wer die Fel lerfch sin, hat die Wedesweilern ge sagt. De sehm hier, hen ich gesagt. Well, es is fo bei un bei ziemlich spät geworde un mer hen unfern Meind aufgemacht, daß mer jetzt besser dir. Kidg tahle un mit se heim gehn.’ Grad wie mer uns fertig gemacht heu. s »,zu gehn, hen mer genohtißt« daß sich’ »auch einer von die Fellerfch reddig ge »macht hat, mit feine Freindin fort zu gehn. Mrr sin schnell daunitehrs un grad wie mer an die Hahldohr fin «lomme, da is der Kunne mit feine Flehn-! autfeit lomtne. Er hat fei Fahlfehs abgenomme un da heu ich puttienier die Fitz triegt: es is der sisbilipp gewefe wo mein Hosband isltt Well, ich hätt in die Leht itfchumpe könne, fo miihd hen ich ge ifiihlt Er hat mich noch nit gefehn gehabt un ich hen zuerscht nit gewißt gehabt was ich hen duhn falle- dann is rnich awwer mit einemmal die Eidie komme, daß ich am Befte ihn in Front von die ganze Kraut blum lmire wollt. Jch sin zu ihn hin un hen igefagh »Du misserabliger Schuwiat, ihen ich dich jetzt emal geletfcht? Du follft dich in den Hals enei fchehme du alter Gränpa! Off Fiohrs mußt du dei rinleltgeg Fehs zutowwere, wenn du noch Eroberunge mache willft, bilahs wenn e Mehdche dei al tes Fehs sieht, dann lriegt se die Schillsk Kommt emal herbei Jhr Buwe un betracht euch emal euereu brave Pa! Un Sie Feeileiin sollte in Kuhznnst e wenig mehr tehtsull sein un nit jeden alte Fahl seine Fliitteties soc läsches Geld nemine." Der Philipp hat kein Wort sage könne, er is wie mee aus deitsch sage duht daumsaun det gewese. Awivet seine Freindin hat ihr Fahlsehs jetzt auch abgenomme, un denke Se emal, es is en Feller getvese mit WißtetschS Da hen mer aiowee den Philipp ausgelacht! Ach, ich hen in mei ganzes Leioe noch nit so ge-— lacht tvie jetzt! Un was wer’ii Se den te, der Vhil hat gesagt: «So, Lizzie bist du jetzt emal tnrirt? Siehst du. wie dumm im siltie es is von dich, daß dn mich niemals nit tioste duhsts Die ganze Geschicht is nur ausgemacht ge wese. iok dich zu iuhle un ich hosse daß du in Finhtscher nit mer tschellusz lan mich bi.« Mister lsdithor ich möcht nur wisse ob so ebbeg möglich is un ob mich der Vhil westlich nur hat iuhle tvoll:. Sehn Se, das Ding dicht mich ietzt iouttie. Mit beste Nie gatds Yonfs Linie HansstengeL Umsetniebem Ein Einjähkigek hat einmal dem Feldwebet einen Hasen verehrt, der von dem Vater deg Einjähkigen selbst erlegt mak. Nach einiger Zeit meinte der Feldtoebel zum Einjährigem »Ihr Herr Papa ist wohl trank, daß er schon so lange nicht aus der Jagd warf« ALLE-s « »I, I Äsls »Sage-c Sie smal. Hen- Föciicr. habe Eh denn den Hasen ischt getroffen?« .Re1nl Hoheit geruhko ihn zu besuadiqeu.« Zins der Pestsradt Cljarvun Dein Brief eines deutschen Juge-» aieurg aus Köln über die jetzt von der l Pest heimgesuchte Stadt tsharbin sind folgende Stellen, die fiir die rasche Verbreitung der Seuche bezeichnend sind. entnommen: - Also, ich sitze hier in Charbin, im besten Hotel am Platze. Es ist nicht schlecht. Trotzdem kann sich die Be leuchtung im Speisesaal nicht iiverl zwei hängende Petrvleumlampen und’ zwei von Tisch zu Tisch wandernde Kerzen erheben, im Schlasziminer gibt es nur eine Kerze und keine Lamves Diesimmer sind übrigen-Z nicht schlecht, die Preise entsprechend. Ich bin ein ungeheures Geld los geworden in den paar Tagen. Mit der Reinlichleit scheinen dieNussen tliatsächlich aus ge spanntem Fuß zu stehen. Der Wasch tisch hat stritt einer gefiillten Wasser lanne einhähnchem aus dein nur iron seniveise Wasser in eine lächerlich tleis ne, telterartige Schüssel rinnt, in der sich unten ein verstvpsteg Loch befindet. Jch verlangte daher eine besondere Schüssel mit Wasser und machte, um mich bei mangelnden russischenSprach tcnntnissen verständlich zu machen, die Gebärde des Fußtviischerisz. Dies er regte einen argwöhnischen Blick der Stubenmaid, die aus dem Verlangen nach einem Fußbad aus Aussatz zu schließen schien. Als ich am ersten Morgen nach Unstiindiaer Eisenbahn Fahrt ein richtiges Bad in heißer Wan ne verlangte, gerieth das ganzeHaus in Aufruhr-. Nach dreistiindigen Versu chen, die liibrigens gute, nur wegen langen Nichtgebrauchs verrostete und iloriichig gewordene) Heißtvasserleitung s in Gang zu bringen, war dann endlich das Badezirnrner mit dichtem. heißem Wasserdamps ersiillt und die schöne, weißlaclierte Wonne zu einem Viertel mit tnltem Wasser. Na, es ging ja auch so. Aber mir scheinen diese Waschzustände bezeichnend siir hiesige Verhältnisse zu sein; das Vaug tst nämlich bis zum letzten Zimmer besetzt und zwar nur n it Leuten aus den bes sten russischen reisen, meist Lssizie ren tnit ihren Familien. Daß diese Leute ein derartig eingerichteteo Hotel weiter bestehen lassen, ist eben das Jn teressanteste an der Geschichte. Es ist gut, daß ich meinen wärmsten Winter mantel nnd einige Decken mitgebracht habe. Es ist hier schon kühl. Jn der Mandschurei liegt leichter Schnee, der aber in derMittagssonne wieder thaut. Die Pfützen sind gefroren, ebenso die Ränder der Flüsse. Heute nachtnittag machte ich einen Spaziergang zu dem vor der Stadt in etwa halbstiindiaer Entfernung fließenden Suttgari. Ve sonders reizvoll ist er nicht. Er wird in Cbarbin von einer eisernen Eisen-— bahnbrürte in 8 Bogen über-spannt und ist etwa lz bis 2 mal so breit wie der Iihein bei Köln, also schon ein recht ansehnlicher Strom. Aus der Char biner Seite (aus der anderen Seite ist teine Bebauung) sind Hasenanlagen ita Entstehen. Einige Speditionsschub pen, ein schlechtes GeleisJ. einige lö schende Schiffe, ziemlich viel chinesifche Hasenarbeiter, herrenlvse Hunde· Schweine, teine Europaer - das ist das Bild, das sich bietet. Tas- schwarz grau-grüne Wasser strömt mit Zietnli cher Schnelligkeit dahin. und schon die leichte Brise hob weiße Schattttttiitttttte. , Wie die Verladetverst, so macht die l ganze Stadt init ihren mit Zttnent oeetleisterten Holzsassaden einen durch aus improvisierten Eindruck, alH ob sie aus Abbruch gebaut ware. Sie ver dankt ihr plötzliches Wachsthum dem - rnsstschsapanischen Kriege, tvv sie ali Stützpuntt hinter der Front besonders siir die Verproviantierung tind die Ambulanz von Bedeutung war. lssg soll hier ein lockeresLeben geführt wor den sein. Der Krieg brachte eine Men ge Menschen aus naszland hierher, von denen manche tleben blieben. Geschäf te thaten sich aus; Handel mit China entstand: die Stadt war fertig. Heute soll ste 135,()00 Einwohner zählen, da von etwa lt)(),00() chinesischeKulis and Krämer Ein Adreßbnsh gibt es nicht, nich teine Wiisserlcitiinn, nur eine an » sxerordentlich spärliche Straßenbeleucb- i trinkt« jedoch Fernspreciier Die Krise! dei- varigen Jahres scheint ietzt iiber Ivnndeii zu fein. Es ivirk viel und so lider gebaut. Seit voriqem Jshre sind mehrere arößere, bessere Geschäften-in ser und Gasthöfe entstanden. Die rns fifch chinesische Bant in ihrem schönen Hause tannte ich von 1908 her. Aber jämmerlich ist die Pflege der Strasxen Pflaster gibt es nur an wenigen Esel len« und da verwünscht nian eg. Die Bebanung ans Berg nnd That nnd sieben Hiiaeln ivachsendenStadt ist an szerordentlich unregelmäßig. Manni inal kann man fünf Minuten gehen, ohne an einem Hause vorüberzutonc men. Links und rechts Miillablade stellen hinter zerrissenen Stacheldrahts zäunem deren frei in die »Strakze« hineinragenden Enden heimtiietisch nach den Dosen der Vorübergehenden ’angeln· An zwei Stellen kristallisie ren sich bessere europäisehe hör-set und bilden Ansiihe zu einer ioirtlichen Stadt· Es ist die Gegend des Bahn hofs und gegen Osten eine hochgelegene Ansicdlung. Dort liegen die besten Geschäfte, darunter ein reichhaltiges, gutes Waarenhaus, auch eine hübsche Konbitorei. Der ganze Rest ist unre gelmäßig bebaut, meist mit ziemlich elenden Holzbudem in denen chinesische Krämer Kurzivaarem Teppiche- Töpfe und anderes feilvieten Trotz der vie len Chiiieseii macht die Stadt einen durchaus russiichen Eindruck Mag sein, weil die Chinesen sieli liier ettuaii anders tragen als daheim. Vliieti eini ge russische Kirchen lich sali ilirer drei) mögen das ilirige dazu tlziiii. Das Straßenlelzeii ist sehr tun-: und sehr lebhaft. Den Grundton gelten die zahlreichen kleinen russischenffialer an, die, von einein schädigen Fiutscher ge leiitt und von zwei Gäuleii gezogen, den Fußgängern das Leven unsicher machen. Denn init liaaritriiubender Ritckstchtslosigleit tarioleit sie dieStra ßen heraus. herunter-. bergauf und sub, linlS herum, rechts um die Ecke, und doch scheint nichts- zu Passieren. Da zuiischeii sieht man vielsgcti ein Reit pferd. Auch dieses wie die Droschten· gäule iiteist im Galopp, seltener iiu Trabe, niemale iinSchritt. So sprengt alles daher« hier und da einmal eine ttllitlieilungsjltilitär mit der liajotiettbe mehrten Flinte quer iiber den Rücken. Prachtige große Kerle. Militiir sieht man sehr viel hier. Der vierte Mann ist sicher ein Soldat. Jiii iibrigeii scheinen sich doch viele Familien zu liingereui oder bleibendem Aufenthalt hier eingerichtet zu haben. Wenigstens sieht inan viele liiytiinastasten in ihrer «lliiisoriii biicherbeschtuert eilends von der Schule zu Mutterssiochtöpsen lau tieri. Auch Schuliiiädels der besseren ssklasseii sind zahlreich, iiberliaupt eilt J behrt das Straßenleben durchaus nicht « aller Elegiinz. denn der gebildete Rasse igibt aus«-, tvas er hat und meist noch ietioag mehr. So sieht iiiaii denn die Damen recht schicl und modern auf diesen gräßlicheii, zur Zeit furchtbar siaubigen Straßen wandeln, nnd manchmal sah ich Tailetten, die wirt lich ein-es besseren Pslasters tverth ge wesen wären. Der Typus-« der Dame hier ist nicht uninteressant. Man sieht vielfach, besonders bei den Ossiziers samilien,Ziige von eigenartigem, stem tsein Reiz, der aus eine Mischuna aus europiiischern und burjätischem Blute schließen läßt. Die Frauen undMäd wen aus demVolle sind dagegen wasch echte, lleinrussische, dralle Bauernge sichter, wie Milch und Blut, frisch, lerngesund slachshaaria mit einem hel len llmschlaatuch oder einein schwarzen Pelzcniitzchen aus dem Kopf. Leider habe ich in der ganzen Stadt nicht ein einziges Blümchen austreiben lönnen, das ich meiner Frau, wenn sie diese Nacht niit dem sibirischen Zuge an-( toinint, zur Beariißuna überreichen töunte. Das ist auch bezeichnend. -- —— l Vom Briestanbenweseu. s —O Jn dein lleinen Belaien werden jahrlich für Briestauben vierzig Mil-: lionen Dollars ausgegeben! Diese siir ten Laien unioahrscheinlich hohe An« anbe machte Herr Janssens3, General instsettor des belgischen Finanzniini: steririing, aus dein Kongresz siir Brief tuubenwesen, der iui vorigen Jahre aus Anlaß der Briisseler Welt-ins s stelluna abgehalten wurde. Die be i deutende Suuune erklärt sich daher, bas; ei- in Belaien II bis 121 Millionen i Brieftanben gibt, deren Unterhalt. Beringuna, Trangvort nnd Konstatie rung eben solch aewaltiaen Aufwand erfordert. Das; dieser Llskssvand von Jahr zu Jaixr steigt, ist ein Beweis siir die Anziehunagtrnst und die Be I friediauna, die dieser Sport gewahrt« I In Deutschland ist act Briefeauveu s sport erst seit einiaeu Jahrzehnten von Belaien loiiiineiih, recht heimisch geworden dort hat er daher noch uictn ’ die gleiche Taubenzahl er:«;-icht, wohl aber ist er deuBelaiern in eineiuPantic weit iiberleaenr - in der festen Lr ganisation Es aibt einen einziaen s Verhand, der, unter detn ««ttrotettorate des Kaisers stehenb. die litesamsntheit der deutschen Brieftisubeiiliet)hat1er umfaßt: lfuui Vereine iuit etwa "lt;, 000 Mitgliedern uiit iilser tmjmn geschulten Militiirbriestautien Präii dent des Verbandesz ist Gras start zu Alten -- Linsinaen in Oanncneh wo sich auch der Sitz des- Verstandes-«- be findet. Der Verband ain eine eigene-, wöchentlich in 1t),WtI tireiuplureu er scheinende Zeitschrift heraus. Worin liegt nun der Werth der BriestaubenZ Von Tauben lmir bi- in dernonnnetk Tie nn-» den fernncn Landen tonnnen Un llsrejs Lisette-—- Vrnt und Ums-. So lemueirhnet tiioethe Minist, J. Theil) in glücklicherweise dur- Wesent liche. Nimmt man als-) eine z. B. in Hannover heimische Taube mit nach Köln und lciskt sie dort fliegen. so trifft sie in wenigen Stunden in Han nover ein. Eine on ihren Bein de festigte Depesche hindert sie durchaus nicht. Tie Nachrichtenittsennittlung durch Brieftauben ist in der Tlmt von größtem Werth. Bei der Belagerung von Paris 1871 trsar nur durch die gefiederten Boten den Eingeschlossenen der Verlehr mit andern Städten möglich. Reuters Telegraphenduremt hat sich seine beherrschende Stellung durch sie erworben, und Rotschild ist den Brieftnuben, die ihm drei Tage vor den amtlichen Kurieren den Aus gang der Schlacht von Waterlon nn zeigten, zu größtem Dank verpflichtet Falsch tviire es. zu glauben, daß durch die drahtlose Telegrupbie die Brief-: tauben überflüssig geworden wären. Durch die Erfindung von Empfän gern, die auf allen Wellenlängen an sprecheu, tunn die drahtlose Telegrn-·. phie sich leicht aus einem Freund in einen Feind verwandeln. Das Kriegs miuifterium hat deshalb mit Recht im- s mer groszen Werth auf dieBrieftaubens geles1t, die ihm in alle im Kriege-falle « zur Verfügung stehen. Im Felde wer den die Thiere hauptsächlich auch zur ilebermittluna von liteländezeirtnnms gen, Ereignis-, verwandt, trag mit Hilfe der Telegrapbie natürlich nichts möglick ist. - Wettfliiae finden in Deutschland mit steigenden Entfernungen während des ganzen Sommers statt. Gewöhn lich beginnt man mit etwa 150 Mei len nnd hört mit etwa 500 auf. Doch gibt es auch Fliige von 700 nnd mehr Meilen. Eine Anzahl von nahe Mein-« anderliegenden Vereinen schließt sich meist zu einer Reisenereinigung zu sammen Es wollen also z. B. die sechzig bis siebzig Vereine der Kölncr Reisebereinigung einen Wettflng von Hannover veranstalten. Einige Tage vorher begeben sids die Mitglieder mit ihren Tauben ins Vereinslolai. Dort erhält jede Taube eine Fliigelnnmmer aufgestenipelt. Diese Nummer wird mit der auf dem Fußring angebrach ten Nummer der Taube zu Protokoll genommen. Ferner erhalt jede Taube noch einen besonderen tituminiring der als-« Wahrzeichen siir die Identität der Taube gilt. Der doppelte Gnmmirina befindet sich ans einem Streifen Pa vier, der auszen eine Nun mer trägt, die sieh nach nuszen auf dein Gnnimi ring findet nnd die gleichfalls notiert wird. Jnnen sieht auf Papier und Ring noch eine übereinstimmende Gc heimnunimer. Die Tat-den werden nun in einem besonderen Wagen Cin Belgien meist in Sonderziiaensf nach dem Auslaßort geschafft dort ausge lassen und in Köln. sowie sie in ihren Schlag zurückkehren, sofort ergriffen Sehnlich erwartet der fjiichter seine Lieblinge. Priisend betrachtet er die Wolken. Jeder dunkle Punkt, der mn ! Himmel austaueht, erregt seine siebet haste Aufmerksamkeit aber nur eine Schwalbe oder eine Krähe ziehen iiber s dac- Hans3. Endlich, endlich erspäht der ; Liebhaber seine Taube. Wahrhaftig er J ist·s. der alte blaue Vogel, der Stolz i des Schlaaes! Rasch kommt er näher, i ietzt senkt er sich iiber das Dach, kommt J aus den Aus-sing nieder und qeht rasch ? durch das belvealiche Gitter in seinen i geliebten Schlac» Jm Nu hat ihn der i Ziichter erarissen, ihm den Gummisx rina abgenommen und das-·- ermattete z Thier aus den gewohnten Platz gesetth loo Futter und Wasser seiner warten. Was siir eine aeivaltiae Leistung hat aber auch der tleine Vogel vollbracht, Hunderte vcn Meilen in einem Stint durchsloaen! Den Gummirina hat der Ziichter sosort in den Konstaiterappa » rat gesteckt und durch eine linidrehuna l einer Knrbel die Zeit der Einlage fest gestellt. Die Konstatieraplmrate sind recht tomxlizierte Uhren, die erst den anaenehmen Briestanbensbrrt von heute ermöglicht haben. tig sind das Gehäuse, die in ihrem Innern einen tshronorneter bergen, der mit einer Walze zur Ausnahme der Guinmi rinae verwinden ist. Von aussen steckt man in ein Abtheil der Wahre den Ring, daraus dreht man eine Kurbei. und die Zeit in dem betreffenden Au genblicke wird auf einem im Innern der Uhr befindlichen Papiertsande in Tagen, Stunden. Minuten nnd Se lunden abgedrückt Da die Uhren der Liebhaber alle in demselben Augenblick j anaelassen worden sind, laßt sich dann in eitler Versaininlnna, zu ier all-; «J.tiitalieder ihre versieaeltsn Uhr-In . mitbrinan, leicht feststellen, messen ilhr die kiirJeste Zeit ;ei.1,t, wer also den ersten Preis aewonnen hat. Durch diese Preise tmn ein Lieb-hast«- szz Belaien iider Jst-»O un Jahre aesoin nen! —- -—--.-ss- Q-- — —— Die Temperatur der Speisen und Getränke Jn Laientreisen spielt die Verdau lichteit der Speisen eine sehr große Rolle, nnd nickt selten ist die Frage an den Arzt, mag schwer und was leicht verdaulieh ist. Nun hängt aber lein organischer Vorgang von so vielen Möglichkeiten ab als gerade die Ver: daulichleit, und selbst die gleiche Speise lann fiir den einen gut, siir den andern schwer verdaulich sein, theils nieil der erstere sie besser kaute und langsamer aß als-«- der vWeite, theils wegen der disseienten individuellen Verhältnisse. Wenn also auch eine richtige befriedi gener Antwort in dieser Beziehung nicht so leicht ist, wie der Frager ge-« niöhnlich annimmt, so tennt man doch - die Bedingungen siir die Verdaulichleit unserer Nahrungsmittel nnd unter diesen steht die Temperatur des Ge-! nosseneu nicht an letzter Stelle Es ist s unglaublich, welchen extremen Tempe- l raturschtoauknngen miser Magen aus- ! gesetzt, wie die Verdaulichteit dont Speisen und Getränlen dadurch beein: ; trächtigt, die UJtagensehleimhant get schädigt wird, und alle Nationen be ; theiligen sich an dieser llnsitte, der dort allem die Amerilaner zu einem großen Theil ihre vielen Magentatarrhe ver danken. Man nimmt zu glitt-end hei ster Snppe eisgetiihlten Champagner Die mannigfachen alloholischen Eis getränle finden leider immer mehr Eingang, und die Frauen genießen Eis-speisen ost in Mengen, die dann unbedingt zu Magen-, oder Darmka tcirrhen führen müssen und auch siihs ten. Wie Blei liegen dann mitnnter die Speisen im Magen, auch das Leichteste wird schwer verdaut«ch, nnd die belegte Zunge läßt tret aller Mundspiilungen nicht den häßlichen, fsareu Geschmack aus dem Munde ver schwinden Wenn wir dagegen das Thier betrachten, so werden wir stets bemerken, dass Hund und Katze, un sere Hausgenossen in ihrer Nah usnggausnahme sich von allen Tempe raturextremen sernhalten: sowohl bei Speisen als bei Getränken bevorzugen sie mittlere Temperaturen« so daß wir schon daraus unsere heutigen Gepflo genheiten als der Natur zuwider er kennen können, wenn unsere eigenen bösen Erfahrungen uns nicht zu einer besseren Einsicht genügen sollten. Al lerdings stellen sich solche Magenka tairhe selten sofort ein, meistens ge hört eine längere Zeit fortgesetzter Temperaturmißbrauch dazu, um sie hervorzurusen, da uns die Natur gegen derartige Unvernunst mit einerSchutz boirirhtung versehen hat, die neulich Professor Müller einer eingehenden Untersuchung unterworfen und dabei Ergebnisse gefunden hat, deren Kennt niß auch für weitere Kreise werthvoll ist. Der Forscher fand, daß im Munde und in der Speiseröhre eine überaus schnelle Ertviirmung und an dererseits eine überaus schnelle Ablüh lung genossener Speisen mit extremen Temperaturen erfolgt, und zwar er wärmt sich im Munde Wasser von 40 Grad schon in der kurzen Zeit von 5 Sekunden auf 50 Grad, wonach dann die weitere Erwärmung zu höheren Graden freilich nicht mit gleicher Schnelligkeit sortsehreitet, sondern we sentlich langsamer wird, so daß 70 Grad erst bei :;() Setunden erreicht fini- Also zwischen Lippen und Ma gen wird von der nachtheiligenTempe ralur vieles ausgeglichen. Der Ma gen selbst reguliert dann in diesem Sinne weiter, so daß innerhalb der er sten Minute eine Erwärmung von 10 Grad erfolgt, welche Schnelligkeit bei weitererer Erwärmung resp. Abiiih lung gleichwie in der Mundhöhle ab nimmt. Jm Magen scheinen aber ne ben der Wär111eregulierung durch die LIEaaenschleimhaut auch noch chemische Produkte mitzuwirken da Professor Müller z. B. beobachten konnte. daß Zusatz von Altohol zu sehr kaltem Wasser den unschädlichen Einfluß auf die Magenwände durch vermehrteAus sa:eidung von Salzsäure verminderte Also entbehrt die alte Gewohnheit der Touristen, dem kühlen Trank unter wegs einige Tropfen Kognak hinzuzu fügen, nicht der Berechtigung, und wenn man diesen Zusatz auch nicht gerade zu empfehlen braucht, da länge reg Verweilen des kühlen Trankes im Munde zur Erwärmung vollständig genügt, so braucht man ihn doch noch nie-et zu verwerfen. Allerdings konnte der witnschengwerthe Aus-gleich sowohl bei talten als bei warmen Speisen nur nachgewiesen werden, wenn sie in mä ss,iget. Mengeu genossen wurden. Wa s in größere Mengen sehr taltr Flüssig teit getrunken, so traten diese schon vor ihrer Erwärmung in den Darm ude».«, und während sie auf den Magen gewissermaßen lähmend wirkten, reiz ten sie den Darm zu lebhaften Bewe gungen, die in Diarrhöen äußerlich in Erscheinung traten. Professor Müller fand, daß, wac- wit genießen, zwischen 50 nnd li« teinueriert sein muß; nie drigere Temperaturen sind stets ge fundl)eitc5scliädlich, und höhere Tempe rtstureu sind in Augnahntefiillen bei Getränken wie bei festen Speisen ges stattet, doch sind auch Getränke mit mehr alLs 120 Grad unbedingt zu ver tssesxfeu - Bei-irrem Ameisen-. Nach den Beobachtungen Dr. Karl Meißen-;- gibt es in lEiam eine kleine, matt granschwarz gefärbte Ameisenart, die sich vorzugsweise an feuchten Or «ten, z. B. in Baderäunicn aufhält, wo man sie häufig in breiten Rolonien von beträchtlicher Länge sich fortbewegen steht, irgendeine-r Tltahrnnasgnelle zu. Sie leben von Stoffen animalischen Ursprungs-. Tag Arbeiterbolt mißt an Körpertiinqe etwa die Hälfte Einse rer gewdhnlichen Woldnrneife. Jn npitten der Kolonien marschieren nun in gewissen Abständen einzelne bedeu tend größere Thiere; ab lind zu aber erscheint, lanafam und bedächtig ein l)erschreitend. ein wahrer-Anieisenlolof-« ein Elefant an Größe im Vergleich zu ten übrigen. Sein dicker, glänzend ichlvarzer Flolsi ist arikßer als der übri ge Körper, nnd auf seinem Niielen rei tet oder sitzt zeitweise eine der kleinen Arbeiteranieisen Von Zeit zu Zeit tonnnt plötzlich Inebr Bewegung in das Reitthier, es durchbricht die inarschirens de ilolonne und rennt mit seinem Rei ier außerhalb derselben eine Weile wie besessen umher, uui danach wieder in Reih und Glied zuriiitzntebren und sich zu beruhigen. Wie man diesen son kerbaren Vorgang zn erklären bal, ist nicht ohne weiteres- ersichtlich Es ift besanut, daf; oie Vlnieifen nmtitdiszi Plinierte Heere haben und auch eine ge ordnete Polizei unterhalten Demnach lann man vielleicht daran deuten, daß der tteine Reiter ein Ameisen General ist, der sich beim Jiispi,;ieren der Trup pen eine-z- itteitthiereszi bedient, oder dasz die beritteneu Thiere neben der großen Masse der Jnsanterie den Vortrupp .)er Reiterei bilden. Vielleicht gar be steht anch bei den Ameisen das-, ander wärts- so bewahrte Institut der beritte nen Schutztente. Jedenfalls gibt die interessante Erscheinung, die übrigens den Sianiesen selbst längst betannt ist, der Phantasie loie der niiebternen For xctiixing genügenden Anlaß zur Thätigo c . '