Die Schulrenovation. Von I. sollen Lange Zeit hatte es gedauei:t, bis die Dorsäitesren von leingen steh ent srzlessem einen Griss in den Beutel zu thun u. das Schreibens renovlren zu Mien. Daß Lehrer Klambach bei rin giinstiger Witterung mit ausgespann tem Regenlchirm unterrichten mußte nnd die nachborlichen Hühner während tier Schulstunden ihren Wissensdrang ungehindert befriedigen lonnten, in dem sie durch die schlechlschsskßmdk Itzt-r eindrnngem hätte den wohlwol trisksen Genieindevätern die Ausgabe ice userlich ahnet-ungen. Aber der Hkkk Liiiidrath war ilsnen schließlich so hef 219 Aufs- Leder gelniet, daß sie quiel— ten nnd schließlich auch zahltern Tag Schulhnus prungte nun in Mnnzen Es halte einen schlvbwkfßm Vinltrich und griine Fensterlaven, eine timtlächlich schließende Thiir und an dem gesliclten Dache sogar eine Rieme, die die überschüssige Feuchligleit ab leitete. Und innen erst! Enianuel Klambach l."sckkte·das Herz. als er seine salinge zn erner internen, aber er benden Schulffier versammelte. Von den reinlichen Wänden hoben sich die Karte M kllkvpässchen Kontinents und der von Fliegenlchrnuß befreite Landstra krk nvch einmal so eindrucksvoll ab. Die Wandtafel war srisch geschwiirzt nnd der Klassenschrank, der seit saht zehnten Init drei Beinen sich behaler stand aufrecht als stolzer Vierbeiner und im Schmucke eines neuen An ftrichs. Selbstverständlich waren auch Antheder nnd Schulbönte neu gestri chen und spiegelten strahlend in ihrer fchiinen, blanken dunkelbraunen Farbe. Während Emannel Klambnch sonst es hergezogen hatte,ini Umberaehen zu unterrichtet-, schon um die Hühner bes fer verjagen zu können, nahm er heute breit nnd feierlich nuf dem Ratheder Plain Jn bewegten Worten schilderte er die weise Einsictst der Obrigkeit nnd die edle Opferwiltigkeit der Dorsbehör de. Lein Striiioe, der Schnizensodm gedachte bei diesen Worten zwar der Fläche, unter denen sein Vater »willig geotsert", aber ers- toar doch recht schön nnd feierlich, long- der Lehrer fagte,und die ganze Klasse lauschte bewegungs los. Errmnuel filantbach wollte eben ans die Pflicht der Dankbarkeit hiciiiberleitem als der tleine dicte Peter Hinrichsen dnrckj Handanfheben dringlich sich zum Werte meldete. »Kann ich mal rang-gehen, Hereilen rer?« Klambach wieate mißbilliqend den Kopf« R »Dti könntest doch wohl solange warten, vie ich ausgesprochen habe, mein Solln? Jst es denn so eilia ?« »Seeeeehr, He · Herr Lelirer!« »Nun, dann aehl« Peter strebte lebhast empor - « — aber nur ein aanz tlein wenig tonnte er sich erheben - oann siel er zuriielL »Herr Lehreri« areinte Peter Hin richsen. »ich kann bloß nicht auf!« Die stlasse amiisierte das tönialich, indes-, der Schulmann sich öraertr. »Was- soll das dumme Gelache?-« be gelsrte et aus. ,,Helst ihm lieber!« Die Jungen stiirzten aus den Klei nen zu - vag- heißt: sie versuchten es. Keiner vermochte sich vom Platze zu be wegen. Alle saßen so sest, als wenn man sie mit dem alterstiirlsten Leim an den Bänlen sesiaevappt hätte. Zuerst bestiirzteg Schweigen dann ein liirmendeg Getoirr unter schiedlicher Gesiihleansbriichh Wäh reno tie einen vor Entzücken ob des . Phänomene schier aus dein Häuschen J waren und unter Lachen und Jubeln l immer erneute Anstrengungen mach ten, ihren hosenboden von den Bänten zu besreien« ergingen andere sich in heulen nnd Wehllagen Besonders entsest waren diejenigen, denen man zu hause wegen der Schulseier die »Sonntaaschen« anvertraut hatte. Sie wagten kaum noch eine Bewegung, um vie ihnen ivon Mutter streng und warm ans Herz aelegte »gute Bür« nicht zu gefährden Dafür jammerten sie um so beharrlicher. Eö'war ein Lärm, toie ihn ver Lehrer in seiner langen Praxis noch nicht erlebt hatte. Zunächst mußte er seine Autorität wahren »Ruhe!!!« donnerte er in die Klasse hinein, daß die Scheiben klirrten. Da das aber weder den Frohsinn noch die laute Betrübniß erheblich ein schränttezsprang er aus« um nach dem Rohrstvel u greifen. Das heißt —- er wollte au springen. « Ernanuel Weinble saß qenun so sestqeleimt wie jeder seiner Schüler. Seine Anstrengnnnen, sich zu befreien· blieben zunächst gänzlich ergednißlos und entsesselten bei dem ans hnmor gestimmten Theile der Klasse Stürme von Heiterkeit Das wollte der Lehrer sich natürlich nicht bieten lassen. Noch einmal ruette er mit aller Kraft nn — nber ein bedrohliches Knacken seiner ohnehin etwas dünnen Beintleider machte ihn zurücktnnmelw Leider hatte die Rathederbnnk teine Mitten lehne und stand auch von der Wand entfernt. Der Zug nach riickwiirts war so start daß Emnnuel Klambach hinteniiber einen rechten Purzelbaum schoß, wodurch er zwar befreit wurde, ein wesentlicher Theil seines Beintlei des aber an der Bank haften blieb Dieses Ereigniß wirkte selbst aus die bedriickten Gemüther erhebend ——— und srenetischer Jubel belohnte des ( rn Lehrers unfreiwillige dokterte ghnmastifche Leistung. Fast gleichzeitig hatte die ariißliche Noth den kleinen Peter hinrichsen ers finderifeh gemacht. Er hatte die Trog bänder feiner »Biix« abgetnöpft und war lutzentichl ossen aus den festgehal tenen Hosen gestiegen An der unteren Hälfte seine Körperlichteit ein ver-Hab ler Hemdenrnatz. haftete er eilig über Tische und Baute zur Tiir hinaus-. Herr Klambnch war angestrengt be Iniihi, sich von hinten zu besehen Cis gelang ihm das in zureirbendem Maße nicht. Aber durch das Taitaefiihl stell te er einen so erhbelichen Schaden fest. daß er sich einer jeglichen Kreatur fort an nur in Frontitellung zeigen lonnte Jn diese Noth u in die Trauer um seine Pantalons mischte sieh ein mäch tiq anwachsender Zorn ob der Knicierei der Dorfbehörde, die natürlich nur der Billigkeit wegen einen so elenden hin terliiligen Farbstoff gewählt hatte. »Dein Striime!« rief er in dem Lärm den Schulzenfohn an, ,,ist Dein Vater zu Deutse?« »Nein, Herr Lehrer! Jn der Ge tneinderathsitzung!« brüllte Hein zu rück, hochroth und strahlend vor Ver gniigen. »Um so besser,« lnurrte Herr Klam bach· Dann wandte er sich an die Masse -—-s nnd der Batel schuf um so schneller Ruhe, als niemand ihm aus weichen konnte »Ein jeder folat jetzt dem Beispiel von Peter Hinrichsen!" tonnnandierte der Lehrer. »Und dann banltveise hinaus auf die Dorfaafse!« Nie war die Klasse einem Befehle williger nnd rascher gefolgt als jetzt. Schon nach zwei Minuten hingen die Beinlleider wie leere Wurstpellen an den Bänken —- und aus der Kathedep bant haftete ein einsamer Zipfel-. Draußen aber setzte sich ein großer Denwnstrationgzua in Belvegltrta. Voran die Juni-fern hiner ihnen Finanuel Klacnbach vorsichtshalber mit der Wandlarte Von Europa um gürtet. Auch den Stock führte er mit, um etnsaiae lfrzesse seiner traum hast glückseligen Truppe im Keim zu ersticken. Weitere siins Minuten war aanz Its-leben auf den Beinen. Zuerst glaub te Inan. dass der Lehrer bei der herr schenden Hitze Schaden aenosnmen und die Zöglinae mit seinem Gehirntlaps angesteckt habe. Einige besorgte Mütter suchten ihre Söhne an sich zu locken. i »Niemnnd riihrt sich aus Reih und Glied!" losnmnndierte Herr Klnmboch in jede-n Einzelsnlle und so erreichte er es, daß die Kolonne geschlossen vor Nen- Gemeindebenfe aufniarschiertr. Hier windelte sich die Besprgniß ver Jtzlebener in Heiterkeit. Auch der friedsamste Steuerzahler ist erfreut in feinem Gemäche, wenn der Obrigkeit etwas am Zeuge geflickt snird — - und der Vortran den sinnr uisel anbuch den verdutzen Dorf ältesten hielt, ließ nnDentlichleit nichts zu tout-schen übrig. Zum Schluß machte er kehrt und verbeugte sich tief, nsobei er die Karte von Europa lüftetes Natürlich aeschab das nur, nin auch den persönlich erlitteuen Schaden dnr zuthun. « St. Quentin —-«-... Von R.vsn Bellt ·t9 Januarls7lc »Ja, wenn ich denke, daß das nun oierzig Jahre her ist, was man so al leis erlebt in dem Feldzug. Trauriges und Heiterke. Mehr Irauriges mag ec- toolil gewesen fein, wag einem der Tag brachte, aber das Heitere lebt frischer iin Gedächtnis, man denlt lie ber daran zurück« Der Rittineister a. D. von H . . .l traut bedachtig seinen Wein aus nnd fuhr dann fort: »Die Franzosen iiabiiien’g uns ge waltig übel, al· wir die Grenzen ijberi fchritten. War ihnen auch nicht zu verdenten. und angenehm war es nie, Quartier zu machen im Feindesland, denn freudig begrüßt wurde man nir gend. Aber da wurde nicht lange ge saelelt und gefragt, ob’g angenehm sei, wählerisch durfte man auch nicht sein; schließlich war das geringste Dach bes ser alg in den Mantel eingewietelt im feuchten Graben zu liegen, was ja ost genug unser Los war. Was die Leute alles nnstellten, die seindliche Einauartiernng sich vom Leibe zu halten, entbehrte oft der Ko mi! nicht. Jn einem Dorfe im Elsas; wehten uns als wir eintnarschierten, von vie len Häusern schwarze Fahnen bedroh lich entgegen. Sollte heißen, daf; in diesen häusern die schwarzen Blattern herrschten, war aber natürlich nicht wahr-. Jn einem andern Dorfe sah es gar; festlich aus« da hatten die guten Leute ihre Häufer mit englischen und amerikanischen Fahnen gefchmiickt, aber geholfen hat das den Schlau meiern nicht-, Einquartierung bela men sie doch. Dann war ich einmal Ordonnanzi offizier bei dein alten General von V. ...tv. Als solcher sollte ich Quartier machen fiir ihn und feinen Stab in St. Quentin. Ein großer Sieg lag hinter uns, an zehntausend Gefangene hatte-n Ivir gemacht und viele Kanonen erbeutet. St. Quentin war unser, doch wimmelte es darin noch von versprengten Franzosen; man wußte es, aber helfen konnte da — Mehl-, hin mußte ich, und nur einen Untetoffizier bekam ich mit, der die Pferde halten folltr. Jch war ein blutjunaer Leutnant damals, es war mir ganz egaL wie viele Franzosen noch in dem Neft steck ten, ich ritt also hin und direkt zu der Mairie. Der Maire war höflich und gab mir einen Führer mit, der mir das befte Gaftbanß zeigen sollte. Jch ritt, der Mann von der Mairie ging nebenher, und uns folgte der Unter offizien In einem aroßen Gafthof klopfte der Führer an: alle Thüren und Fensterläden waren geschlossen, nichts rührte sich. Er klopfte energi scher-, da --- endlich -— wurde aufge macht nur einen Spalt weit. Der Wirth, sehr ängstlich, guckte heraus. Aber ich fah in dein Augenblick durch isen Spalt hinten in der Stube vier oder fünf franzöfifche Offiziere sitzen Jch drängte den Wirth zurück, sprang vor und rief: fengeuen!" lso viel Französisch trußte ich damals noch.) Die fünfk. so viele waren es, spran gen auf. stürzten-sofort auf mich zu und hielten mir ihre Revolver und Säbel entgegen; ich wußte gar nicht, wo ich mit dem Zeugs hin sollte, denn zwei Sande habe ich nur und dazu nur den einen Unteroffizier draußen, der die Pferde hielt. Na, ich konnte meine Gefangenen bald einer Patrouille übergeben und war heilfrob, sie los zu sein. Sie aber waren auch froh. daß der Krieg aus diese Weise fiir sie zu Ende war, sie hatten aenua davon. So saßen die Kerle gemiithlich bei Kaffee und Absnntb, während der Feind be— reits die Stadt befetzte und ihre Ka meraden draußen iiimpften. Als ich später meinem Division-Z lommandeur dieses Intermezzo mel dete, klopfte mir der alte B. . . .w lä chelnd auf die Schulter und sagte: »Ganz wie Friedrich der Große, ganz wie Friedrich der Große! Aber da kann ich Ihnen nocli eine hiidschere Geschichte erzählen, die ich vor kurzem erlebte." Diese war nun wirklich kaum sglaublich zeigte aber, wie zu der Zeit Idee französifche Soldat bereits demo »ralisiert und müde der einigen Nieder Jlaxpe war. »Meine Herren, Sie sind meine Ge Ein llnteroffizier von unseren tschwauen Refervehufaren. Pole tvar der Kerl, reitet eine Neloanoszie Jrnnagpatronille, fünf Mann hatte er mit. Plötzlich sieht er vor sich eine Kompagnie französifche Jnfanterie auftauchen. Er besinnt sich nicht lange, sondern prefcht darauf zu mit seinen Leuten und sieht auch gleich, wie lPie Kerle vorn ihre Waffen fortwa en. ! Da nahm er mit seinen fünf Mann jdie ganze Kompagnie gefangen, an Jlnrndertfiinfzia Leute. Als er feinen Streich dem General B. .. lo meldete, fragte rr ihn, was er denn mit feinen Gefangenen ange fangen habe, nnd der lecke Pole er zählte einfach: »War aroße Kirche dort. liab« ich alle in das Kirche getrieben, bab’ ich Thüre zugeschlossen: da find sie frtzt drin.« Der General ,ioa daraus feine Börse, driiclte dem Mann einen Tha ler in die Hand nnd sprach: »Da, mein Sohn- haft ’nen Thaler, lsingst dn mir noch hnndertfiinfzia von der Sorte. kriegst dn noch einen, mehr sind die Kerle nicht werth.« Also, um wieder nach St. Quentin zu lommen: Nachdem ich meine Ge sanaenen abgeliefert. sprach ich mit dein Wirth ein ernst-s Wort. Der stand zitternd vor mir funaem Men schen, nnd toie sah ich dabei ans! An den Dosen leine Biefe mehr, an den Stiefeln die Litzen abgerissen, der At tila — — na, Staat lonnte man damit nicht mehr machen, nnd toeil ich einem höheren Stabe angehörte, trua ich eine lleis.- Mütze, die aber vorher schon wer weiß Ioie lange in der Satteltasche herumgelrochen war. Jch belegte die besten Zimmer des Hauses fiir uns nnd bestellte ein Di ner fiir nenn Uhr, aber «(·omnm il finst! Entsstuttsz ums-? Donnan il limit« schärste ich dem Wirth ein, der alles versprach. Aber General B. . . .tv, der mich lan darauf in die Vorstadt St. Mar tin beorderte. erklärte: L ,,Ne, nach St. Quentin, da gelte las-l nicht hin, da sind noch zu viele Frau zofenx uni meine Person ist inir’s5 nicht zu tun, aber die Kerle wiirden sich ja zu sehr freuen, wenn fie ’nen Divisionggeneral fingen.« Einer, ich glaube es war ein Haupt niann von Widdern, meinte, wenn er einen französischen Tainbour erwisch te, wollte er das Nest fchnell saubern Und er erwifchte am folgenden Mor gen richtig einen. Der mußte Gent ralmarfch schlagen, und da tainen sie von allen Seiten aus den Häusern heraus mit ihrenGewehren und allein· Sie wurden zusaininengetrieben und entwaffnet, das ging dann schnell. So an zweitausend Gefangene machten wir noch am Morgen des 20. Januar ZU dem Dimr «(-0mm(3 il faul« waren wir nicht gekommen, wer weiß, wer das gegessen hat. Jn einein klei nen Kaufmannsladen in St. Martin, in einem Hinterftilbchem wurde geges fen, was fo gerade da war, und dann fand die ganze Gesellschaft Quartier in einem Mädchenpensionat nebenan. Das war lustig! Mädchen waren da freilich nicht mehr zu indem sonft wäre es wohl noch lustiger gewesen, aber wir waren auch so vergnügt. Gu ten Wein gab-s. und anskuhen konnten wir uns, ja —— das war eine Zeit!« Rittmeistet von H. . . .t schenkte sich ein frisches Glas Mosel ein, schlürfte ihn langsam und nickte bedächtig vor stel, hin. »Ja — lustig wars in St. Quem tin, wenn auch manches Trautige dazu kam, aber heute in der Erinnerung schwimmt doch das Lustige obenaus. Für die anderen, die Franzosen, mag’«3 umgelehrt sein. traurig genug die Erinnerung an das alles Aber so ist der Krieg - — und den hatten sie ja gewollt « Die Schleppe. Von jeher haben sich einsichtsvolle Leute, alg Weltweife, Dichter. Moral predigen und die ,,hohe Obrigkeit« auf allerhand erdenlliche Weise um ihre Beseitigung bemüht, jedoch vergebens-, denn obgleich dieser weibliche Mode-« giinstling zeitweise durch die allinäch tiae Mode selbst verbannt wurde, so tauchte er nach kurzer Vergessenheit von neuem auf, das betreffende Dichters-dort befiätiaendz »Tri« Mollr bleibt frtnrmr,-» der Thor bleibt dnunn, Tags ist sein Priuiteainni.« Was nun das Alter der verpönten Ftleiderfchlepve anbelangt, so könnte man ohne Gefahr aus die ,,llassische Antile« zurückgehen, denn schon iotette Griechinnen trugen Ober-gewander, welche nachfchleifend gleichsam die eiaene Fufszur verwischten, und ver heiratheteNömerdamen zogen nicht nur eine mit breiten Purpurstreifen ver briimte und mit echten Perlen besetzte Ausladuna der bekannten »Tunita hinter sich her, sondern auch der ge wöhnliche llnnnnrf, »palla« aenannt, nuir beim Besuche des Theaters einem Schlepptleide ähnlich. Zur Zeit der s Firenzzäiar. als der weibliche Rock be- t l fonderg stoffreich herabfiel nnd die Füße nmraufchte mit einer Schleppe " .,durchdrungen mit Gold« und kunst tolt aefaltet, scheint gleichsam das nur ab und zu unterbrochene Reainient die ser sehr bald verhaßten ,,t«IJtodethor heit« begonnen zu haben. Natürlich gehörte damals dieSchleps pe nur zur Festtracht vornehmer Leute und bestand meift aus Scharlach oder roiher Seide. Während oben die »bö fischen« Kleider eine athenibeschwerende ane aufweisen, waren sie unten unge heuer weit, Jana nachraufchend den wirbelnden Sman So erhoben sich denn auch schon am Ende deH 12. Jahrhundert-:- die feindlichen Stimmen geaen das iibermtifzia ausladendc »Swtinzelein" des weiblichen Gewan deg. Trotzdem eroberte sich die Schleppe ein immer größeres Gebiet und stieg von den adeligen Geschlechtern sogar zu gros; nnd lleinbijrgerlichen Leuten lierab Sollen doch bereits anno 1220 s die »«jji·cidercher« der Stadt Mainz »ei« nen langen Schlepp« mit sich bernmges sogen haben, nnd sofort wurde auch die sittliche tsntriislnng negen sie laut. Dorn selbst satnrifche Waffen prall ten loirlnngslosz an jene-n Abstum lonchs ab ,sogar die öffentliche Stel lungnalnne der Kirche gegen il)n, im Jahre 12-ttl, vermochte lein besseres Resultat zu erzielen Schiller-Z bekannte ,,Jsavean«, die Prunlsiictktige Jsabella von Bayern Gemahlin starlg H. von Frankreich litt-M "l«1:3:3l. hatte ganz besonders lange Schleppe-i auletweisen, fo daft sie sich ohne den zum Transportieren derselben nöthigen »Pagen« gar nich fortzubewegen vermochte-. Ein lleines listerniilde jener Tage zeigt eine vorneh nie Dame. deren lanqu Ueberlleid von unten aus gleichsam in ziveineile ge spalten ist: die vordere Hälfte trägt si selbst ans dein linlen Arm, währen: ein besonderer Diener die andere Par tie emporhebt. Es scheinen dann später jedenfalls siirstliche Damen die zu allgemein ge wordene Schleppe zeitweise verbannt zu haben, denn geistliche Sittenrichter schildern dieses beliebte Modeungeheuer schon als eine »arge Erfindung des Sutang«. Judex-, zlvifmen ins-« nnd leimt lrachte spanische Tracht die fließende Echlepvc in Deutschland wieder zne («’«eltnnq. Bei ihrer strijnuna als Ge mahlin Karls R. von Franlreirb hatte z. B. Elifalelh von Oefterreich til-Ich ein Schleppentleid an, dag 20 lsllen lang nachfchleifte, während ihre Ge inlqsdamen nnr fiinf bis sieben Ellen hinter firh den Weg init ihrem Kleider fchwanze bedeckten Ja, bei der Be ftattuna der Leiche Heinrichs ll. fund Jahr MRFA folgte deffen Sohn Franz ll. dem Sarae in einein langen, vio letten Kleide von sklj Ellen Stoffangs laduna nnd drei fchlepvenaetigen An fähen, die insgefoinnit von fürstlichen Personen nachgetragen wurden. Noch zur Glanzzeit Napoleons l. verliehen eitle Dornen des französischen Kaiser hofes ihren griechischen Gewändern gern das vrunlende Schlepvenzubehör, bis nach und nach die runden Rohen überhand nahmen. Jetzt fpielt die harmlofe, inittelinäßig lange Schleppe nur noch bei feierlichen Gelegenheiten eine geiviffe Rolle. Mem-irre Minimum-. Dienstmädchen: »«s sind zwei Her-— ren draußen ,fie sagten, fie läinen zum Schafstapr Hausfrau: »Sag’ ihnen, mein Mann ift nicht zu Haufe-« Fin muri sti fchcg Nach set Bett-sank Cr: ..Fkinfzig Gratuiaxionen sind schon bei mit eingegangen!« · Sie (schelniifch): »Woh! alle vo« Gläubigern?« Et: »O nein; auch sieben andere sind dabei!'« Nach der Breit-irre ,,Nun, wie hat Jhnen das neue Stück gefallen?" »O. vie ersten beiden Akte waren seht gut. Dann wurde ich leider »ne stört.« »Ach, wodurch den11?« »Meine Frau hat mich gewecki.« Kinder Erziehung Deine Kinder zu erziehen, nimm 100 Theile: 80 Theile Ellen Ren und 20 Theile Kette. Dilemma. Beamter teest kürzlich verheirathen: »Mein Schwiegetpapa tviinfcht daf: ich mich in die Lebensversicherung aufnehmen lasse. Da man ich ein Zengniß beibringen, daß ich völlig ge sund bin. Gleichzeitig Plagt mich meine junge- Fran, ich folle mit ihr anf einige Wochen verteifenx --- da Inan ich alter ein ärztlicheg Zeunniß beibringen daß ich leidend bin! Was tlnth« Der llnrkfiittliche. « stellner tärgcrtich): »Bitte um tfnt fchuldignng, mein Herr, eLs fch:int Ihnen nicht möglich zn fein. die ganz-. Suppe mit dem Löffel aus dem Tel let zu bringen. Darf ich Itznen ein Blatt Löfchpnvier l)olen?« Die Seltenheit. Arzt ider einen Schreiber unter sucht): »Den ganzen Erscheinungen nach ist Ihnen ein Fremdtörper in den Magen gekommen!« Schreiber: »Ach ja! Ich erinnere mich erst « ich hab ja vorige Woche Fleisch gegessen!« itisidernutnd. Der tleine Fritz: ,,Moniachen, sieh doch mal, wag dng Jungelchen dn für schöne Locken hat. Könnte ich nicht zauch solche haben Z« Manier: ,,Liel)steci Fritzchm das geht nicht« denn die Locken sind dem Linde angeboren« J Fritz: »Ach Manmchen da laß mir doch auch we lche einbohren« Zeiss-ich Linn: »Es war doch ein grosser Mißgriff- daß wir uns gelieiratlset hoben. Es wäre dass Beste, mir lieszen uns scheiden!« Fritz: »Ich bin vollkommen Deiner Ansicht, nber vorerst miissen wir doch Sorge siir die Lillxznlsknng unserer Mo bel trnnen.« Die ins-ge Lsetisosrntik lsr: »Wer-:- ist denn dan da in der Schiisselk« Sie: »Nun Zionssnlnt.« lik: ,,Konssnlat?! - Aber inie sieb der denn nnci"5« Sie: »Ja, heilte ich ihn denn nicht richtig getochl3« Wut nnd liessen »Aber Manni, ich bitte bidy rede mir nicht zu dein Grafen ·;n: mi-;l werde ich denn einen Sechziner heim then!« »Gut, Melanie. Dann nimm den Baron! Der ist siebzig!« .-- » ...,.. Iqu Die Gattin. »Schon drei Uhr und er ist noch immer nicht zn Hause· Wenn ich nicht Iviißte, daß ich ihm damit eine Freude bereitete, ginge ich zu meiner Mut-» tek.« i :Jcb, sage Dit, mit meiner Frau ist got kein Auskommen.« B B» »Das richtet sich ganz nach dem Einkommen Deineeseits Je mehr fqu Einkommen haft, ein um so besse res Auskommen wirst Du mit Deiner Frau habe n. « Vergalspsikt I Sie Un den Flittetwochen): »Du idenkst gar nicht mehr on mich! Ich ! f l Gras-stiften l fah Dich vorhin gar im Solon sitzen nnd qabnen!« I Ler »Na siehst Du s-— nnd gerad xdo han« ich on Dich gedc1c1)t!«« l Auch eine Ding-mic »Was atauben Eie, Herr Doktor-, ist eine Frau so ait wie fi. aussieht, oder so alt ,wie fic- sich fiihlt»« »Das tann ich nicht beurtheilenS .Nur eines weiß ich: sie ist nie so alt wie andere Frauen ihr nachsa qc n!« Gut hemert . » »Welch» Eljiilchmann hat die Milch gebracht-" fragte dir Mutter ihr klei tnes Töchterchen worauf diese nach jturzent Bedenken zur Antwort gab: !,,Weißt Du d r mich immer ansicht, iwenn er mich nicht ansicht- der toar’s.'« tDer Mann schielte-D -...---— "’ -k’ '. w . »Juri- Liisbctlh wir sannst du nnr m n inmnsn Mann likimtcnh«' » »Im will ni) Mon bald ilcin inc acti« So find sie alle-. »Und wie nahm er sein Unglisck aufs Trug er es wie ein Mann?« »Wahrlich, das that er, er schob die qanzc Schuld auf seine Frau!« Stoßseufzer-. »Es ist schrecklich; jetzt habe ich schon meine zweite Fran, und der feh lcnde Knopf an meinem Frack ist im- « nier noch nicht ungenäht!« « Unterschied-. Alt-er Junggeselle izn einem Sän ger-, der auf Fieiergfiißen geht): »Wissrn Eik- mich, wac- jetzt der Un terschied Zwischen nan Beiden isi?« Eiinzim »Nnn?« »Ich bin ein freier Mann nnd singe, nnd En- sind ein Sängerstnann nnd freirii.·« Inst-limit- Wissenschaft Maitcx »Die Biiderrechnnna soll ich Diese Woche zahlen nnd auch den Lohn un das Dienstmädchen? Das ist Inir zusammen unmöglich!« qus »No, nich dem Dienstmäd dwn seinen Lohn da kann es ja dass Geld siir den Bäcker nuOlegenI« Auch ein Grund-. »W» wolle-n wir denn jetzt hinge heilk« »Ich denke ins Porschbrän« ( »Warum sagen cie denn Vorsch bkijn, es- lnisu doch Pschortbräu.« »Ju, aber wenn ich den Namen richtig uns-spreche, dann fällt mir im mer mein falsches Gebiß heraus.« Schneidecsnciitcrx »Am-I dass freut mich, Our Wmnperh dass freut such wick lich fehll« . Wamvckl: »Was freut Sie noch, daß dir Brach ian Stumm-bäumt mahnt-« Schncsdcrsitetktexz »Wenn-Ich mit derRechYmng kam, Ivmcu sie uic zu treffen, heute sehe Ich wemmtch daß me doch zu treffen sind1«