Wen-r Drhwihtbrttt von III-zu sankme No JO. Ich hen mein Meind aufgemacht gehabt, daß ich Jhne gar viele mehr von meine Eckspietienz Inii den Philipp was mein hosband is, in den Thiehtek sage wollt; awwer dann den ich die Sach den zweite Ge danke gewlve un hen zu mich gesagt: mehbie, wenn ich Jhne enial so rechl plehn un flieht den Philipp sei Mon iiebißneß vetzähle duhn, daß Sie dann besser unnerfiehm for warum ich manchmal so leoß gege ihn sin· Ei tell iuli mit so en Mann da verliert e Schaf sei Geduld un warum soll ich nie. Jch den mein lehte Brief damit ge stappt, wie der Philipp in all feine Packete un an den Floht nach ebbes gesucht bat un wie er dann autleit is un bat all die Viehe-le wivdek dis tötbt. Ich hen mich geschehmt wie alles un nur gehofft, daß et widder tednlrr komme debi, befohr der zweitei Aeckt tviddek statte bebt. Jch hen zul den Wedesweilek gesagt, et sollt dochi emal autieit gehn un emal zu deni Phi! todte un ihn ganz gehörig erna nek bishe, so was mer nui deutsch dauntalile rufe habt. Der Wer-»wei ler is auch autfeit un is nach e paat’ Minnitj widdek komme. Er hat nesl sagt, der Philin wär in den Saluhm un bebt Wißlie drintex er hätt getreitl ihn e Wiss von sein Meind zu gelotve,l awwet der Philipp hätt gesagt, ers tönnt nit helfe, der Schob wär ilm soj qui die Nötig gange« daß er unbedingtj ebbes hen müßt. for feine Nötig es wenig Nun zu tweitene. Well, es ist eine Minnit nach die annete gepäßt,« die Itiuhsischenz sin widder inseit komm-. det Leder hat das Sein gew toe un se hen gestatt die theviehk zn’ fpiele im mein Philipp tvak immer» noch nit da! Dann is der Mitten sie-» teilst wurde un wie der Schob so ebant fünf Minnitg geltakt gehabt hat, da iö auch der alte Knoche angerickt kom me. Well, Se könne sich so ungestin immätschinne, wie die Piebels geiicitI ben. Jedes is sohr an ihn gewese un, wie ex dann endlich gesefse hat, da sin erste-: recht die Riemakis los qange. » Die Piebels hen sich die Not-H zuge haiie un sin putiieniek krehsia gange Jch den mich denke könne war- dek Tit-bei war. jedenfalls hen die Pie bels den Wißiie an ihn geschinelli un ich muß selbst sage daß der Fiehwer nit so angenehm is, wie Schackelet Drapps oddet Fanillie. For Hewwen Sehis Phil, den ich ihn zugewisch peei wie kannst du nur Wißiie drinie, s wenn du in en Schob gehn duhitY Well, hat er gesagt, so schmati sin ich auch gewese: ich weiß, daß die Piebels den Schmell nii aleiche un ich hen auch nit sok en Saht angequcii sein wolle un da ben ich vier qkiene Onn jiens gesse, sot den Schmell zu ver treitve. Mister Edithok, da hen ich Juetscht genohtißt, was es sot en: Schmell wart ei tell jah, es war ebbet l stets! For ihn von weitere Damm heite adzuhalte den ich ganz diesent Igeskath »Phil, was hast du denn vorhin so gesucht?" Awtvet ich wischt ich hätt liewer nicks gesagt un hätt das Sol-schenkt gar nit getotscht. »Was-· ich gesucht heu?«' hat er gesagt, »en Nickel hen ich gesucht, wo ich verlote , hen un das tiemeind mich« daß ich ihn immer noch nit gesunne hen." Un was wet’n Se denke, Mister Edithok, statt doch der Fellek noch emal sor den Nickel zu honte! Er is an den Floh etum getratvwelt un is dabei, denk ich, verschiedene male angestosze, bi tahs alle kleine Weil hat eine von die Lehdies en Angstschtei von sich gew tve un ich tann se auch gar nit blehme. Es sollt mich emal so einer komm-, tvei ich deht ihn en Kick gewim, das; ee reiteweg sor e Embulenz kahle dehtl Wie er iwwer den Spell enaus war, lhat er sich widder hingesehk un ich hen taedenkt, setzt werd er sich doch endlich Tbehehse --— awwer mit des Geschickes ;Miichte is kein Bundluche zu flechte. H Er hat noch keine zwei Minniks ge ssesse. da hat er en Kossinspell kriegt. iDas is ja auch ganz nadierlich. Nach Wall die Krawwelerei un die Eckseitment un den Wißkie un die -Onnjiens, kann Ymer da driwwer nit wunnere. Well, Her hat gehust- das war nit mehr schön. LAniangs hat er so drei viermal hinner jenannek gehust un dann is e kleine Maus komme. Dann sin die Spells immer schneller aus eanner komme un izulth hot er gegauzt wie so en alter iGerberhnnd Es war gar nit mehr dran zu denke, daß auch nur ein Wort von den zu verstehn war, was an die Stehtsch gesagt worde is. Da hen ich gesehn, wie einer von die Oschers komme is un hat den Phil den Wink gewwe un hat ihn zugewischpert, er sollt emal gleich autseit komme, es hätt Jemand sein Nickel geiunne. Der Philipp is aufgetschumpt als wenn er Notiß kriegt hätt, daß«er das große pLoos gewonne hätt un is autseit. Sie denke wahrscheinlich nit, daß er noch einal inseit komme ig. Das Män Inetschment hat ihn nit mehr ins Thiehtet gelasse un wie er gefeit hat wie alles, da hen se en Botiesmann gerufe. wo ihn mit nach die Stehschen genomme hat. Well, wie der Aectt aus war-. do Fu mer heim gange. Der Web-zwei er hat mich gefragt noch e Kimnielche zu nemme un wie mer in den Wehe-weiter sein Platz tomme sin, da hat en Messentchek da gestanne un hat e Noht von den Philipp gehabt wo gesagt hat- daß et gleich totnme sollt for ihn eraus zu behle. Da hen ich gesagt: »Er werd nit etans ge behlt un wenn er vier Woche in vie Schehl horte muß.« Un dann hen ich gestatt zu greine, daß mich pnttieniet das hetzche gebtoche is. Jch kann thne sage, der Kanne hat mich schon imer Trabel gemacht, wie et wetth ist Inn wenn es nit von wege die Kinnets !chkk wak un onst-s ich gleiche int, dqß idie Leut die Mailek noch mehraufzus I reiße, dann wär ich felle Nacht fort un «wät nie nit widdet toinnie. Mit best Megade Youts Lizzie HanistengeL Kaieknkadsfslütbr. ,,6-injähriger Lehmann, was smk Sie?« »Ich fertige optische Jnstmmentek »Also Optimiit.« Hemmt Geleqenheit Gattin fin der Zeitung leimt-) »Diese grauenhaften Kriege! Kann man die denn gar nicht verhindern?« Vanioffelheld: ,,Vielleicht durch guts Beispiele- Luife!« Z es - VII Hetr Mitgliij »Sie wkzssksn ngm Herr schwimmt-h wie jchlecht es mit seht, nun sagen «--(·e, was Iczurden «-u- nut, wenn Sie in memmwchnheu steckteuf« Herr Meutschnudt: »Wukde unt sofort em Paar kleinere kanfens Wann und wiennan in Europa ist. Die Tisch-, d. h. Essenzeiten können tn den verschiedenen Ländern kaum sehr nnterschiedliche fein, regulirt sie doch in Ost und West, Nord und Süd ganz energisch des Magens ewig gleichgestellte Uhr. Die Hauptmahl zeiten bleiben aber bei allen Na tionen bestehen. Unterschiede, durch Rasse und Klima bedingt, existi ken freilich, sie beziehen sich nicht bloß auf die Benennungen der Tischzeitem ob man Frühstück nm Mittag und etwa Mittag erit zu Abend speist. »Na-ne ist Schall und Rauch« — die Verschiedenheit liegt darin, ob mnn die Hauptmahlzeit mittags oder abends nimmt, und in; kleinen Sitten nnd Abweichungen die sich um diese angenehmen Cäsuren des Tages gruppieren. t Man kann im allgemeinen bebaup t ten, daß im Norden Europas stärker ; gegessen und größerer Werth aus eines ausgedehnte Mahlzeit qeleat wird als im Süden. Das rauhere Klinia ron i sumiert mehr Verbrennunasstoff Tie i vielen Sportiibunaen reaen die ifleust an. So gibt es eigentlich in Runland, s in Schweden und Norwegen Zwei recht - große Hauptmabzeitem Jm schwedi ; schen Hotel sowie in der-dort so über »aus gastfreien Privathiinizlicbleit er s scheint vor dem Mittagessen um .11 Fuhr und vor der Abendmahlzeit um 7 OsUhr dieVorspeise, das schwedische Ita rabett auf dem Tisch. Es ift mit den ; wundervollsten Sachen bestellt « Ka » uiar, Hammer, Lachs, belegten Brot-; chen Manonnaisen, Salz ten. Giirk » chen, gefüllt en Eiern —- und dient nur dem Zweck, den Appetit anzuregent Wir in Deutschland sind selbstver-» verständlich iiberzeugt, die naturae mäßeften Essenszeiten «in haben: Wir nehmen um Mittaa die Hauptmahl zeit. Der Arbeiter ißt bei uns um lLZ Uhr. Fiir den Maurer, den Fabrik arbeiter, dessen Werktag um 6 Uhr friih beginnt, ist es dann hohe Zeit, die Hauptmahlzeit zu balten, sofern er nicht mit seinen Kräften Raubbau. treiben will. Er ißt um 7 Uhr sein Abendbrot. —— Je vornehmer aber die Lebensführung ist, desto später wird die Tifchzeit, sie nsird von 31 Uhr auf 2 Uhr oder qar 3 Uhr veschoben. Zum Abend aber, zirka um DR oder 8 Uhr, nehmen ivir fast iiberall nur leichte Kost. Bier, kalten Aufschnitr, Eier, Salat Nur bei feierlichen Ge legenheiten ioird bei uns dies-Bache auf den Kon gestellt. Wir laden zum Mittagessen schirk augaedriiekh ium Dinner, um 6 und7 Uhr abends und auch noch später so daß ein ivitziger Kopf prophezeitet »Wenn’s nun noch spät-er wird, diniert man überhaupt nur noch am andern Tag.« Im allaemeinen ilt uns- Deutschen das Mittagessen um die Mitte des Tages lieb und gewohnt; für die Hauptstadt mit ihren Riesenentfer nungen ist aber sreilich die berühmte enalische Tischzeit das einzig pratti s sche: kurze Mittagspause im Ge l schäftsbetrieb, ein leichter Imbifk und dann um 6 oder 7 Uhr nach gethaneri Arbeit die Hauptmahlzeit Wir wol len uns damit durchaus nicht ande rer Länder Sitten ettreuieren lassen. Man macht dem Deutschen Jhnediess den Vorwurf, nicht steifnactig geruq zu sein. z. B. im Ausland nictkt ,,deutsche Art —-— treu bewahrt« zu haben. Hat uns doch eben erst der moderne Fünf llhr Tee den guten at ten Kasfeilatsch um si llhr mitsamt dem ostelbischen Scinneinevesber um is llhr verdrä:iat, ohne uni- wesentlich anderes zu bieten. Aber in der Frem de sich den Sitten eine-:- !?:.indeg, die seinen Verhältnissen entstammen, also zweckentsprechend sind, anzupassen, nennen wir Klugheit. Jn Oesterreich hat man die näm lichen Tischzeiten wie bei uns, nur uns ter einigen anderen Bezeichnunaen Nachmittags um 5 Uhr fragt aus der Kätninerstraße in Wien die Dame die ihr begegnenden Bekannten: »Wir jau sen Sie heut?« «- und sie verabreden sich zur Jause (zu Schott-lade und Kuchen) beim Mandel oder Labmann. Und später am Abend sagt ein Herr zum andern: »Wo nachtmahlen Sie heut?« -— lind sie wandeln um 8 Uhr gemeinsam zum höpfner oder zum Sachet. Der felbftzufriedene Englander bat aus feiner Tifchzeit einen förmlichen Kober ein nahezu unumftiißliches Gefetz gemacht. Das Frühstück besteht aus Tre, Kaffee oder Katao, Gehalt, Butter, honig, Marmelade, und man sieht diese Mannigfaltigkeit vielfach fchombei uns eingeführt. Der nach der City fahrende Busineßman nimmt gleich früh Schinten, Baron and Eggs, fogar ein Beeffteal. Um 31 Uhr luncht der Engländer in feinem« Heim, im kleinen Speifezinnner, mit ein facher Aufmachung, wo die Damen im Promenadentleid erscheinen, etwa ein bis lzwei leichten Gerichten und Tisch wein oder nur dem beliebten frischen Wasser, von dem der Englänber Un mengen vertilgt. Der nicht zu Haus tommende Gefchäftsmann fährt im Bari nach dem nächsten Grillroom von Lyon n. Comp. und wählt sich ein saf tigesSteaL Nach Gefchiiftgfchluß, nach Konferenzen und Sisungem nach Fußball und Golf usw. findet um 7 Uhr das Ereigniß des Tage-, das pomphafte Dinner statt. Aus der un fcheinbaren hülle des Gefchiiftsinhas her-, Clerts uftv. entwickelt fich der Phönix, der allein auf der ganzen Welt völlig vorfchriftsmiißig geklei dete English Gentleman im Fraet oder » Dinner Jacket, nicht Smoting. Er ist ungemein pünktlich Zur bestimmten Stunde steht er im Dransing Nooms mit dem Rücken gegen den Kaniin ge lehnt, die Rockfchöfie zuriictgeschlagen und die Uhr in der Hans. Die Da men erscheinen ,,au5gesctinitten« im Evening Dreß, auch wenn man ganz unter sich ist und eventuetl nur tatteni Pie und ein paar Toastg zu sichs nimmt, »die Sache will’5«. An der Anrichte steht mit fteinernem Gesicht der gänzlich glattrasierte than-hof meifter, der Butter, unb reicht der Hausfrau die Speisen nnd alle Teller. » Sie vertheilt-man tommt sich wie in» einer Pension vor, obwohl alles reich-T lich ist, die Speisen aus die Teller berJ Familienmitglieder und Gäste. Wehe, wenn man keinen Appetit hat uab der; guten Form halber alles, was aus den« Teller gehäuft ist, vertilgen muß! Da I ist bei der seiten und schweren Kost; eine Jndigestion sicher· Doch dreimal? wehe, wenn man nicht ganz vor schriftvmäßig mit der Gabel in ders linlen und dem Messer in der rechtens Hand speist in den torretten engli-s schen Himmel lommt man bestimmts nicht! Jst die Speisensolge vorüber» so erhebt sich die Hausfrau und wan- ’ delt, gefolgt von der übrigen Weiblich leit, nach der Tür. Ein galanter Herr bemächtigt sich dieser und hält sie mit einer tiefen Verbeugung ossen. So schreibt es der ritterliche Schick Al bions bor. Die Herren bleiben nach diesem Anszuge noch eine Weile bei Wein und Zigarren sitzen. Auch in Frankreich nimmt man das Dajeuner um 12 oder El Uhr, das-l Tiner um 7 oder 8. Um die Zeit speist » der Milliardär, der Marauis, der! Bourgeois, der Ouorier sein verschie deiees Menü von den Leckerbissen eines ; Brillat- Savarin an bis zur titchtigens Mahlzeit aus dem beliebten pot au; feu, ebenso wie der Bettler sein Brot» mit Käse nnd die Miegmuscheln sijr ein paar Sons. Alle Restaurants sind um die Zeit ,,archipr·«stg«, Gäste zu empfangen und mit einem diner u mir sixe oder Hi la carte abzuspeisen. Der skanzösische Magen ist an solche Piinltlichkeit gewöhnt ——— der Auslan: der ver-spürt auch mal außer der Zeit Hunger und kann dann sehen, wie er zilm stillt, denn eben »außer der Zeit« gibt’s in Franlreich nichts. Die be iriihmte Fußbant wird einem unterge .schoben, eine Speisetarte aber he kommt man nicht Jn Paris ist man mit der Heit internationaler geworden, »dieEtablissements Duval, dieTavernes IJimmeL die Grill Roomg verabreichen t izu jeder Tageszeit warmes Essen. YAber man tomnie etwa um 4 Uhr nachmittags in einer Provinzstadt an, man verlange in seinem Hotel oder ei: ncm Restaurant stürmisch nach einem Beessteal, man würde sich dadurch nur den Haß des Oberlellnerg zustehen, der um diese Zeit in Hemdgärmeln sei nen Rachmittagsschlas hält. « Wir stürzen in eins der unzähligen, die Straßen mit Marmortischen stin wenden Eos-IT wir werden uns eine belegte Semniel oder eine kalte Platte geben lassen. Ja wohl! Wir können wenigstens 60 Litöre, Cobblers, Coct tailg, können Absinth und Oxygssncsk haben -- — aber nichts zu essen, in einem französischen Cast- betotntnt inan nichts zu essen als Zinitwasseln zu Eis nnd Sorbet. « Jn solch einer Situa tuin stelle man sich einen Deutschen bor, ver in Berlin oder Schleswig, Meinel oder Konstanz in einem nur einigermaßen auf derHöhe befindlichen Restaurant nicht ein bestellte-H Schnit zel binnen 6 oder 8 Minuten serviert bekiimet Hentigen Tages tlagt man auch in Frantreich daß die alten guten Zeiten und Sitten dahin sind. Auch dort wird die Dinerftunde immer später. Vor wenigen Dezennien speiste man nock solide um it oder h? Uhr· Heute wird das Mahl immer weiter hinaus geschoben, sogar big 9 Uhr, nnd damit : auch der Beginn der Theater, die be reits die Introduktion, den tleinen Einatter vor dein Zugstiick, abgeschafft haben, weil -—- niemand taint Die Theater dauern ziemlich lange, danach soupiert man erst um 12 Uhr. trinkt dann aber in Paris nur noch Seit. Jn Italien fchwantt das Charak terbild einer normalen Essenszeit ein wenig in der Geschichte. Der Jtaliener aus dem Volk ißt ungemein frugaL Um die Nahrung, die er durchschnitt lich zu sich nimmt, lohnt es sich taum, Essenszeiten auszustellen Er lebt, ar beitet, findet seine Nahrung aus der Straße. Jm Sommer Früchte —— Früchte, auch wohl etwas Polenta. Wenii’s tiihler wird, tauchen an allen Ecken und Enden Kohlenbecken aus, über denen eine Pythia Maronen rö stet, Kartoffeln, Aepfel, Feigen. Mit einer solchen warmen Handvoll ist der Arbeiter siir viele Stunden zufrieden. Jn dem wieVserrätherivinkcl erscheinen den ,,Sotto Porticog« der malerischen italienischen Städte haben sich auch ältere Damen angesiedelt. Sie backen und priheln auf einem iinprovisierten Kochherd in einer Riesenpfanne — gros- wie ein Mühlstein eine Art Eiertuchen, der übrigens ansnehinend lieblich dustet, trotz nicht recht erkenn barer Zuthaten. Für 5 —11 Centimest reißen sie einen großen Fladen los, und der Lazzarone zieht zu jeder Stunde des Tages besriedigt tvie ein König mit seinem Mittagessen ab. Die bequeme Südländerin, auch der besse « IRS-DOHRN « zH fgäymochaosk O ' x XX « Herr Wamperl sder eine Werkstätte für Feinmechanik besichtigt bat, zu dem Eigentümer decfellpeni :»,-(851·oj3(1rtiu, Herr Mauer, wajJ Sie da leistcul — Wenn ess w fortgeht, werden .-1e wohl noch Mantiökbe für die Flöhe konstruierenl« ten Kreise, findet hier ein fertig ge brntenes, lecteres Hühnchen, ein röfches Runipfstent, trägt es im fetttriefenden Papier nach Haus, richtet es dem Ge mahi nicht gerade sauber; nber doch nn, zu welcher Stunde sie es eben be «toinn-.en hat. Jn den kultivietten Ständen hält innn ini allgemeinen nn einer Heitnortn fest, nimmt das Pranzo um 12 die Cenn um 7 Uhr s— aber wie gesagt, Innn ist nicht engherzig. Adn von Schmidt. Die Geschichte der gegenwärti gen pestepidemie. Eine der ersten Autoritäten auf dem »Gebiete der Jnsettiongtranlheitem der .Professor der Hygiene an der Pariser ! Universität A. Chanteinesse, veröffent s licht einen Aussatz, in dein er die Ent sstehquL das allmähliche Anwachsen Hind die besondere Gefährlichkeit der i neuen Pestepidemie schildert. Der Ursprung und wahrscheinlich auch ein Theil der furchtbaren Intensi tät der Krankheit ist aus ein Thier zu rückzuführen, dessen verhängnißbolle Rolle in der Geschichte der Pestseuchen bisher nur wenigen Gelehrten bekannt war und hauptsächlich durch die For schungen deutscher Aerzte tlargestellt worden ift. Dieser unheilvolle Geselle, den man wohl für die Entstehung der gegenwärtigen Peftgefahr verantwort lich machen tanu, ist eiusllagethier, eine Art Präriebiber, das der Tarbagan ! heißt und sich iu den westlichen Gegen iden der Mongolei und den östlichen erbieten des Baitalsees findet. Dieses kleine Thier, dag wegen seines Fell-H eifrig gejagt wird, erhält nun seinesbe sondere Bedeutung in der Geschichte der Menschheit dadurch, daß es sehr leicht den Angriffen der Pestuiilrobe erliegt und fiir die Lungenpest ebenso empfänglich ist wie die gewöhnliche Ratte fiir die Bubonenpest. Seit einer Reihe von Jahren schon hat man die furchtbare Rolle erkannt, die die Ratte bei der Uebertragung der Pest spielt, indem nämlich Fliegen, die von dem Blut pesttranter Ratten infiziert sind, den Kraniheitgleim durch ihren Biß in den Menschen verpflanzen Gleich entsetzlich ist der AntheiL den der Tar: bagan an der Verbreitung der Pest hat, nur noch furchtbarer dadurch, daf; er nicht erst eines Vermittler5, wie der Fliege, bedarf, sondern die Keime der Lungenpest durch die Luft von dem Thier auf den Menschen übertragen werden. Jni Jahre 1910 waren durch vie be sonders zahlreich auftretenden Tarba ganz sehr viele Pelzjäger nach der Mongolei gelockt worden. In den letz ten Tagen des Oktober wurden nun plötzlich sechs dieser Trapper, die eine große Anzahl solcher Biber getötet unt ihrer Pelze beraubt hatten, nach ein ander von einer Krankheit ergriffen, die mit einer sehr schweren Form dec Hustens begann, in ein furchtbares Blutspeien überging und bald mit dem Tode endete. Die ersten Opfer waren von der Lungenpest dahingerasst wor den. Mit -sößter Schnelligkeit ver-s breitete sich die Krankheit, ein wahnsin niger Schrecken ließ die mongolischen Bauern aus ihren Dörsern fliehen Viele von ihnen suchten Rettung, in dem sie die Strecke der ostchinesischen Eisenbahn in der Richtung von Char bin und den Stationen der Mandschu rei und Khailar entlang zogen, die An steckungöleime mit sicli schleppenIx Aus diese Weise wurden die tshinesen infi ziert, und die Pest richtete bald Ver heerungen unter ihnen an· die man zu nächst geheim zu halten suchte, aber schließlich doch, als das Entsetzen im mer mehr iouchs. der russischen Regie rung mittheilte. Die Krankheit, die bei ihrem Ausbruch noch leicht hätte erstickt nserdentönnem hatte nnn Zeit gehabt, sich unter der schützenden Decke des Schweigens und der Verheimlichung auszubreiten. Die strengen Maß regeln, die nun angewendet wurden, Isolierung der Kranken, Verbrennung ider Pestleichen, Einiischerung der mit Pest insizierten Hütten und das Ver bängen der Quarantäne über eine große Anzahl von Leuten, die mitPest tranken in Berührung gekommen wa ren, all das konnte die Epidemie nicht mehr aushalten. Um einen Begriff von der reißenden Schnelligkeit zu geben, mit der die Seuche sich verbreitete, seien einige Zahlen erwähnt. Vom 27. bis zum 28. Oktober 1910 kamen in der Mandschurei 26 Pestfälle vor, von denen 15 zum Tode führten. Jn der Zeit vom Zo. Oktober bis zum 1.. No vember kamen 45 neue Fälle vor, von denen 85 tödlich vertiefen. Zehn Tage später hatte die Pest bereits 178 Per sonen ergriffen, hauptsächlichChinesen,« und 157 getödtet. Am 8. November trat sie in Charbin auf. Dieser Sturm lan der Krankheit wird dadurch her-« vorgerufen, daß bei der Lungenpest, im Gegensatz zur Bubonenpest, die Uebertragung der Krankheit durch die von der Pest Ergrissenen selbst ge schieht, und zwar werden durch die Hu stenanfälle sowie durch den blutigen oder anderweitigen Aus-wars die in der Lunge vorhandenen Pestkeime in die Lust gebracht und dann von gesun den Menschen eingeathmet. Wie bei den Jnsluenzaepideniien die Lust mit sol chen ansteckenden Reimen geschwängert ist, so sind auch bei der Lungenpest seuche die Menschen von diesen entsetz lichen Todesbringern umgeben. Es ist festgestellt, daß bei denen, die von der Lungenpest ergriffen werden, die ersten Firankheitserscheinungen in denLymph wegen und den Ganglien der Lungen austreten. Die gegenwärtige Epidemie ist in die ganze Mandschurei eingedrungen und hat sich von da aus bis nach Pe ting und weiter ausgedehnt Das rasche Anschwellen der Todesziffern geht auf daH Vorherrichen der gefähr lichsten aller Pestarteiu der Lungen vest, zuriick, auf die völlige Unwirk satnkeit des Antipestsetuch von dem man sich vergeben-J viel versprach, auf die ganz ungewöhnliche Virulenz der Tier toirkendenPestbazillen. Eine solche Virulenz war bei den Ausbriicheu der Pest in der jüngsten Vergangenheit völlig unbekannt; sie erinnert an die entsetzlichen Bertviiftungen, die die Pestseuchen im Mittelalter anrichteten. Die Maßnahmen gegen die Pest, die von den russiscben Behörden angeord net wurden, beschränken sich iin wesent lichen auf die Isolierung der Kranken nnd der Pestverdächtigen und auf Des infektion durch Feuer. Wäre die Zahl der Kranken nicht so riesengroß, so diirfte man immerhin die Hoffnung haben, daß die Epidemie bei der stren gen Durchführung dieser sJJiasznahnien zum-Stillstand gebracht werden könnte. aber was- fiir eine Macht können die« Vorkehrungen haben bei einer ver-äng itigten Bevölkerung, die in ihrem sinn losen Schrecken sich nur durch Flucht in Sicherheit bringen will, d. h. durch Ausbreitung der Krankheit und durch Yortsctileppnng der Keime, die sie schon in sich tragen? Da diese mandschurische liest durch Auswurs und Hiisten der Firauken übertragen zu werden sch.int, so muß man wieder zu jenen Gesichts ·«.asken greifen, mit denen die mittel alterlichen Aerzte sich einst gegen die Krankheit zu schützen suchten. Nur so werden auch die heutigen Diener des Aeskulav die in dieser schwerenGefabi lihre Pflicht thun, dem sonst sicher dro shenden Tode entgehen können Q-— Der Universitätsprofeiior .-;iiel)lin erklärt, daß dießöhe der lttewandtheit, init der die Menschheit Messer, Gabel Löffel nnd Serviette bei Tisch bemißt Marksteine der Entwicklung der Kul tnr bildet· Ein Blirt in die Reliqu rnnts wird dem gelehrten Herrn zei gen, wie außerordentlich rückttiindig noch die große Mehrheit der Mensch heit ist. «- It· An nichts denken wir mehr als an das, was wir vergessen müssen