zahrgan 31. Nebraska Staats— Anzetger und J set-old. 31911 Zwei k(Tth c-) Num mer 30. J Bitte. Von Adamine v.,Diemet. Was dit bereitet Leid und Schmerz« O quäl· damif lein anderes Her-il ( Nie hast du selbst«zu allen Tagen » Gern- wohl ein teäntend’ Wort eksi tragen. I Du trugst dran stets voller Leid I lind oft voll Groll und Bitterleit. J Drum red« auch du allzeit bsdacht Und nimm der andern hekz in acht! Bedenke, ans geliebte-n Munde Schliiat jedes Wort noch tiefe Wunde, Ob diss- im Zorn, im Spott, im hol-n Vor-schnell und ziigellos entflohe-L Wenn du’s schon längst vergessen halt, Drüclt es wohl noch wie schwere Last, Und lange noch die Saiten klagen. Die einst so rauh du angeschlagen Drum, was die selbst bereitet Schmerz -—— D quäl, damit tein anderes herz! Wolkenkuckucksheirm Humoreote von Viktor Blütd : g e n. , », ... - --.«--« Himmel, was träumt man nicht al les zusammen! Jch hatte aber auch mein Seil-ge richt zu Mittag gegessen, nämlich Knödel mit Backpslaumen und gebra tenem Speck und draußen war eine Hundstagsditzr. und meine Frau hatte, ihrer leidigen Gewohnheit nach. sobald sie merkte. dasz ich schlief, das Fenster aufgemacht. Außerdem hatte ich aus dem Sosa nur das dicke Dan nentissen gesunden und mir unter den Kopf gelegt. Die heiße Nachmittagetun strich iiber mich hin. Die Lust ja. darum handelte sichs eben! Ich stand bei einem Gehöitx vor mir ein ofsener Schuppen, davor ein Mann, der ein seltsames Gebilde aus Rädern aus dem Schuppen zog: einen dünnen vierbeinigenSitz mit einem rn lindersörrnigen Ding vorn, das wie ein bleigraues Kanonenöschen aussah, nnd etwas wie einem Vogelschwanz hinten. Der Mann ging in den Schup pen und brachte zwei mächtige Flügel heraus, die er rechts nnd links unter dem Oeschen an einein Geitiinge de sestigte, mit dem, wie ich bemerkte, auch der Schwanz zusammenhing »Guten Tag«, sagte ich, »was ist denn daö?« »Guten Tag was das ist? Na, meine Flugmaschine«. »Ach, so«, nictte ich; »Sie entschul digen, ich besise noch keine, und ich bin fremd hier. Sie wollen ausslies aen?« »Jawohl ich will nach Wollenluck nasheim und meinen Sohn besuchen, der hat sich dort ansiisftg gemacht." .Wolkentuck...Hm. Wo liegt denn Das?« »Na ,da5 ist doch das nächste Lust dors. Dort können Sie’s ja liegen sehen!« Er zeigte nach dem Himmel. »Der tausend!" sagte ich, dann itand mir der Verstand stille. Ein mächtiges Stück Himmel war in einer Höhe-, in der man sonst nur nach singenden Lerchen sucht, verdeckt durch einen Wirrwarr, von dem man nichto deutlich unterscheiden konnte, als eine große Anzahl Liistballong. «Bcrzeihung———ich bin nämlich von gestern, da gab es so etwas noch nicht. Ich hätte das nie siir möglich gehal ten, und das ist ein regelt-echter Vorsi« ,,Natiirlich«, sagte der Mann ber dutzL »Wir Alten tönnen nn- ia gleich nicht dazu entschließen, aber das junge Volk siedelt sich immer mehr oben an. Sie miiszten sich’s ’mal ansehen» herr." J »Und aus der Erde hat alles solche Ilugmaschinen wie die hier?« »Ja, sreillch. Die droben auch; aber sie kommen nicht gern herunter. Es gestillt ihnen so gut und ist so ge sund da oben: da giebt’s nämlich teine Bazillen Da wird alles steinalt. Und Gewitter giebt«s auch nicht, und Re gen, höchstens ’mal bißchen Nebel -— na, da heben sie eben das Dors ein bißchen höher.« »Ja i-- ja s-— poß, das möchte ich sehen. Jst das nicht zu mach-mi« «Warum nicht? Jch will ihnen die Maschine von meiner Frau bergen. Oder wollen Sie die nächste Zeppeltne abwarten? Diegeht in der Stunde hinaus?« »Das ist wohl so eine Art Lustoms nibusli" »Jawohl. « »Sie meinen daß ich mit der Ma schine von Jheer Frau fliegen konnt-« »Warum nicht? Jch zeig’s Jhnen." »Dann ziehe ich die vor." Der Mann nickte und holte eine zweite Maschine aus dem Schuppen. »Ich muß erst Benzin anfaießen«, sagte er. Zehn Minuten später hatte ich die Handgriffe lapitt, feyte mich in das Gestiihl, und wir wurden von den Flügeln facht vornaus in die Luft ge führt. Jn dem Oeschen schnuttte es wie ein aestrcicheltek Knien und die Flügel kauschten Ivie Adlerfliigel; mit leichtem Druck auf Handhaben konnte man sie und den Stenerschwanz vor stellen. I »Göttlich!" rief ich. »So hin ich sonft nur im Traum durch die Luft gebttnItstelt.« »Vorsichtia!" rief der Mann.J »Bleiben sie mir vom Leibe. Solches Kapriolen diirfen Sie nicht machen.'«s »Gut-is denn viel Ungliickssiille?« I »Friiher bei den Automobiten gabs mehr. Der Mensch lernt immerI mehr Vorsicht, das ist kein Fehler. " I Höher gingOH immer höher -- im mer näher tam und immer größerI ward Woltentuckucksheiun Eine Flä- I che, wie ein handliches Dorf. KleineI Häuschen dicht aneinander, i.;ber je- I dem ein Lustballonx im Umkreise abI und tu mächtige tanggestreette Kasten. I Von unten sah das Dors aus wie lau- I ter graues Blech, durchsth mit lau-I gen, sich verschiedentlich treuzendenj Gitterstreisen I Jetzt waren wir in der Höhe desI Dorfes-: die Gitterstreisen waren; Straßen, ich sah Menschen gehen . . . .I Mein Führer schliipste in einen os fenen Schuppen hinein; ich ihm nach " Dort standen noch andere Jlugmaschi I neu. . Wir stiegen aus. I Nun gingen wir aus einer der san-I derbaren Gitterstraszen hin ein biß chen unsicher aber das Gittertvert war von getreuztem Eisengestiinge ge-I tragen, das von hiiben nach driiben lies. Meine einstiiclige Häuschen, buntI gestrichen oder bemalt: und iiber ihnen! die mächtigen, gesiillten Luitballonst Männer und Frauen drückten sich an uns vorüber und griiszteu Ein Haus wies ein Schild auf: »Gut guten Pille«. »Ist das etwa ein Wirthgbaits?« sragte ich. »Jaivoht.« I »Schön, dann gehe ich hinein und» erwarte Sie.'« Ein Mann empfing mich. »SieI wi5«nschen?« I »Den Kellner«, sagte ich. «Kellner? Die giebt-H hier nicht·«. »O«, ries ich erfreut. »Aber ichI möchte ein Glas Bier haben. " »Mein Herr«, sagte verächtlich der Wirth, ,,hier trinlt man keinen Allo I hol. Man lutscht hier JruchtbonbongI und trintt Wasser dazu« I »Wie? Kein Bier, teinen Wein, tei nen Kittnmel?. Schön, dann einen. Fruchtbonbon mit Wasser·« - Der Mann brachte einen Bonbon und ein Schnavsglas voll Wasser. »Das soll siir den Durst reichen?« »Bei uns, int« »Hm. Dann geben Sie mir etwas zu essen.« Er ging an ein Glasgesäsz, griss hinein und tegte mir drei Pillen hin. Jch blickte ihn sragend an »Was ist das?« »Niihrpillen«, war die latonische Antwort. , « a - kann ich vielleicht ein But terdrot mit Schinten bekommen?« »Nein, mein Herr. Wir tödten nicht mehr. Der Kohlentheer enthält alles-, was der Mensch zur Ernährung braucht. Sollten Sie das noch nicht wissen?« Ich entsetzt: mich. »Wieso? Keinen Schuttern teine Wurst mehr? Reinen Gäntebratent .... Oh!« »Wir beziehen von der tsrde nichts mehr als diese Willen nnd etwas Was ; ser«, saate er streng. »Hier oben voll ineht sich der bedeutsamste Schritt zur zWeiterentwtcklung der Musik-dein die Entwicklung zur Unsterblichkeit und zur höchsten Vollkommenheit Kun: zum Uebermenschen.« »Der tausend ja, wie denn das?" »Auch Verlangsamung des Stoff wechsels bis zum völltaen Stillstand« »Und das kriegen Sie hier fertig?« Er sah mich durchdringend an, dann tagte er: »Ja der dünnen. reiz losen Luit dieser höhe ist der Stosi wechsel ein taum merkbarerx kin paar Pillen, ein paar Tropsen Wasser ge niiaen, unt den Abaang eu ersetzen. Es aiebt infolgedessen ietne Ernäh rungistöennaen. wie es hier keine Ba zillen und andere störende Fremdlin per giebt. Je langsamer aber sich der Stoffwechsel vollzieht, je mehr ver längert sich das Leben. Je länger aber der Mensch lebt, desto länger und aus giebiger lann er an seiner Vervoll ztommnung arbeiten. Bei der frühe ’ren Kurzlebigkeit ans der Erde sing ’einer kaum recht an, sich zu vervoll: »tommnen, so war er todt, das ist der Hanptgrund weshalb die Menschheit nicht vom Flecke lam. Begreisen Sie das, mein Herr?" Mir wirbelte der Kopf. »Ja, ja, das hat etwas für sich ..:. s Ent schuldigen Sie « ist das nicht doch furchtbar langweilig hier oben? Was machen Sie denn da den ganzen lieben Tag?« »Wir denken nach über das, was war. wag ist und was sein wird«, sprach er feierlich. »Da will ich Sie nicht weiter stö ren«, versetzte ich, da mir die Sache unheimlich wurde, faßte ausspringend nach meinem Hut nnd begab mich schleunigst aus die Straße — auf den Weg zum Schuppen. »Gott bewahie«, sagte ich fiir mich, ,,hier ist ein Tollhaus." Und ich griff nach meiner Flugmaschine, rollte sie nach dem Eingang, setzte mich hinein nnd flog hinaus, in der Absicht, das Gehöft unten auszusuchen nnd die Maschine abzuliefern. Jch war lau-n abgefahren, da ver nahm ich hinter mir heftiges Ruer und Schreie-m Ein Blick rückwärts: drei Flugmaschinen sanften hinter mir drein, die Jnsassen gestilulirten ---— in einer saß mein Fiihrer und rief: »Spiszbnbe --- faßt den Dieb...« Mein Schrecken! Man glaubte of fen bar, ich wolle mit der Maschine durchgehen. Ein Angrifs — hier in. der Luft um des Himmels willen Sie lamen rasch näher, ich verlangsamte den Flug, schrie: »Halt, halt, ich habe die ehrlichsten Absich ten . . .« Da lam der Erste gesanst, ich bremste höchst unvorsichtig lrach! Meine Maschine tippte um, ich flog-. heraus - flog flog « Bumsl Ich war vom Sofa gefallen und lag auf den Dielen. Der Angstschtveisz stand mir ans der Stirn. »Aber« Mann!« - sagte meine Fran, die eben zur Thiit herein trat . . . . ,——-, Die Pflanzen im Kampf ums Leben. Hart nnd gefühllos ist der talte Stein; unbarmherzig und grausam find die Thiere. Auf dem Vernim tungskainpse der einen baut sich das Leben der andern auf· Von allen Lebewesen auch der Stein lebt zeichnet sich die Pflanze allein durch Güte und Sanftinnth durch Mile nnd all die andern schönen lfi aensckaften aus, die von jeher alr- die höchsten sozialen Tugenden gepriesen worden sind. Die Pflanze tennt kein Exiackr. Willig und opferfreudia bis tet sie ihre Schätze dar, ihre Blüthen und Früchte dem Menschen, ihre Vlät ter dein weidenden Vieh. Und die glei clsen edeln Gefühle, die sie gegen die Vextreter anderer Naturretche heilt« bethätigt sie auchimVertehr mit ihren Aammeradinnen Kann man sich et MU Lieblicheres vorstellen, alr- eine lsunl übersäete Wiese, auf der die ver lchiedenartigften Blumen und Pflänz chen einträchtiglich beieinander woll nen, ohne Haß und Mißgnnst, olme Streit nnd Kampf? So malt sich der Mensch von den Julien KindernFlorns ein wunderlich jlicheg Bild, und die Poeten aller Hei ten bestätiaen es ihm. Nannte nicht schen Goethe die Botanit die lieblichsle zder Wissenschaften? Doch Dichter sind lunsichere Kantonisten Ganz anders, wie in andern Köpfen malt sich in ih rem Ilon die Welt! Wo Künstler am Werte sind, ou fehlt der Krititer nicht, der das iste schlsssene unter seine Sonde nimmt,der die Perspettive prüft und die Höhen und Tiefen desJ Bildeg berechnet· Wo Dichter am bunten Teppich der Natur »in weben versuchen, da erscheint mit Lupe und Pinzette der Naturforsctfer. Der beschaut sich das rosenrothe, zarte Bildcben, nimmt den Blaustift nnd streicht eH durch von oben bis unten. Dann schreibt er sein Urtheil: »Un lrnLt.« Das schöne Märchen von den sanf ten Blumen sollte nnnsnlir seint In detThat, wie wenig haltbar ist doch die schöne hypotheset Jst nicht die Natur eingestellt nuf den Kampf ums Du seinp Macht sie mit den Pflanzen eine Ausnahme? Kampf bleibt Kampf. Er tennt keine sozialen Gesetze und macht aus den schönsten Tugenden nnr uner fiillte Wünsche. Der Kampf ums Da sein kennt nur das Recht des Stärke ren. Der Unterliegende hat immer unrecht. So ist es bei den Menschen nnd denThierenx so ist es auch bei den Pflanzen. . Die buntenWiesenpslanzen branchenl Sonne und Luft, ihre Wurzeln snchen in der Erde nach Wasser, ihre Blüthen tnsen die Jnsetten herbei, daß sie den Pollenstanb der einen zur andern tra gen. Sonne nnd Lust, Wasser und Insekten sind den Pflanzen nothwen-. ist-r, damit sie gedeihen nnd sich vermeh ren können. Wo aber viele nach den gleichen Gütern streben, da erwacht der staran der die Beute dern Stärksten verspricht Blicken wir noch einmal ans die · bunte Wiese, den dunkeln Wald, der sie nni Westrande begrenzt nnd in des icn Schatten die kleinen Waldpiliinz eilen ihr bescheideneg Dasein sristen. Jetzt schaut das Bild ganz anders ans. l Gar to nnichuldia sind die kleinen Wiesenblumen nicht« wie sie aussehen. Sucht nicht eine jede iiber die andere ninausszntvachsem um ibr den Platz an der Sonne streitial zu machen? Drän qen nicht die großen Stiimtnek nnd Dillstanden die kleinen Veraißtnein nicht und Stiesmiitterchen beiseite, um Platz fiir ihre Blätter zn betonimen3 Selbst die Wurzeln unter der Erde nehmen theil am Kampfe· Die großen nnd kräftiaen senden ihre lesiglänfer bis zu den entlegenen Wasserpliitzen nnd sangen sieh voll und tiinnnern sich nicht dar11n1, ob auch die andern etwas haben Zart nnd schmiegsam windet sich der zierliche weiße Tenselisztoirn um die griine Nessei. tkin trefflichereg Beispiel für Liebe nnd Eintracht isti schwerlich zu finden. Aber die Nessel l stirbt an dieser Liebe: denn der Tcu felszwirn ist ein Schmarotzer, der sei ne Wurzeln in die Nessel bohrt und iie ! aussauat, solange noch etwas in ihr’ zn holen ist. Erst dann macht er sich los und sucht sich sein Opfer. Noch Martanter ist« im Wilde ist die Ers scheints-ig. Einst vor Jahrtausenden standen; dort am Waldesrande, der dass bunte Wiesenbild einiäumt, zitternde Espen Dann waren die Kiefern aetommen, die hatten die Espen vertrieben. Der Wind hatte ihre Samen Vrn weithcr herbeigeführt: die waren in den wei chen Waldboden gefallen und aufne« gangen. Zu niiicbtinen Stiimmeu ent wickelten sie sich, die über die Espen hinauswnchten und ihnen das Sen nenlicht raubten· Da sparen die Espen eingegangen. Dort nicht lange freu« ten sich die Kiefern ihre-;- Siege-J. Bald machten ihnen die Eichen das Feld streitig. Den Eichen aber fotn ten die tirten nnd denen die Buchw Denn die Titaldbiinme liiuipsen mit den Nadelbrinmen durch Jahrtausende hindurch ihre Schlachten, in den-tu stets die Art Sieger bleiben, die sich am besten den vzeitweiligen Boden uns ttlimnverliiiltnissen anzupassen net steht. Und nicht friedtieliender als-«- Die arosJenBäume, die hoch oben mit Den Wipfeln ihre Kann-te aus-fechten, sin-) am Boden die tleiuen Pitcnieu des Waldes-. Heidetrant und Heidelbeere, die qetrenen Vasallen der Kiefer, die ziehen in den stumpf gegen alle bun ten Blumen und schlagen sie in die Flucht. Manni, daß ein Köpfchen vom Giniter oder Scnnenaold sich verstoh ten hervdrwagt. Eo entsendet disk «t«fla11»ierireiet)’ feine Krieger in den arisnniiasten alter Kriege, der vnn Anbeginn aller Zei ten trahrt und mähren wirts, solange zwei Lebewesen sich den Blatt an der Sonne streitia machen. Dort-« nicht genug damit. Auch gean isen Men schen und die Thiere man die Pflanze rüstet-« Sie ist ja von allen Lebense sen das- einziae, dass ans- den llrstof feu, den Elementen, sich seineNalsrung aufbauen lann. Menschen und Thiere sind auf das angetrieer war- die Pflanze ihnen darbietet. Nicht frei williq! Sie fllsnsst fiir sitt-, und ihre Nachkommen, schafft so lance, his Mensch und Thier lonnnen und ihr das Ertvorbene rauben. Dann nbrr tornmt ec- .;:nn Arie-ac· znin Miene in dem die Pflanzen die Angegriffeuen sind, nnd entsprechend dieserjiautpsesart wählen fie auch ihre Waffen. Weit friiher til-:- die Men schen haben die Pflanzen erlannt, daf; derVertheidignngstrieg am wirkungs vollften von einer Festnncs ans ge führt, lzumal wenn diese Feftnnq nn einnehmbar ist. Die Festung der »Pflanzen ift die Erde. Jn die Erde Hhringeu sie all ihre Schätze, die werth , vollen Knollern in denen sich der Win eervorkath befindet. und die kostbaren « Wurzeln. die eigentlich Träger des-ze hens sind. Denn Blüthen und Blätter können ftetg aan nene gezeugt wer iden: wenn aber die Wurziln vernich ! tet sind geht es zu meist ans Leben. Die Wurzeln müssen ruhig und unge stört ihrerThätigteit nachgehen können, wenn die Pflanze gedeihen soll. Dar um bleiben sie in der Festung, der Er de; da sind sie vor Feinden sicher bis ans die Würmer Engerlingc, und die graue und btaunschwarze Gesellschaft der Feldmänse, Hamster nnd Maul wiirfe. Was über die Erde siey ausbreitet, das mag den Menschen und Thieren verbleiben, sofern es sich nicht um die werthvollenLeitungsbahnen derBäume handelt. Die werden vom harten Holz und tnorriger Rinde umkleidet zum Schutz gegen die Thiere des Waldes. Toch der Mensch, der die Axt an den Stamm legt, macht den stolzen Baum wehrlos, der den stärksten Thieren zu trotzen vermochte. So gibt die Pflanze nur Blätter,. Stengel und Blüthen, die sie jederzeit erneuern tann, ohne Kampspreis. Ohne Kampr- Pfliickt eine Rose vom Strauch und achtet darauf, ob er sie gutwillig gibt. Schon quillt ein Troper Blut am vorwitzigen Finger; der erste Angrifs wurde abgeschlagen Erst nach längere-n Kampf, in dem ihr nnd oft auch euer Kleid mehr denn eine Wunde davongetragen, seid ihr Sieger geblieben. Was stürmt das Kalb so wild über die Wiese, als ob ein ganzes Heer von Ovrnisfen hinter ihm her wäre? Das arme, veränastiateThier kommt näher. Erbarmungswijrdig schaut es aug. Riedaräser hat das Tier vom Boden reißen wollen; das ist ihm böse betont men. Die scharfen Blattränder haben ihm das Maul blutig gerissen Ein ganzes Arsenal von Waffen stellt die Natur den Pflanzen lzur Ver fügung. Schar-se Dornen schützen die Rosen, Atazien und Stachelrsalmen ror nnberufenen Gästen; spitze Sta cheln am Rande der Blätter der Vikto ria Regia wehren den Fischen Jii nadelförmige Spitzen wandelt die Festuca alpestris der südlichen Alpen ihre Blätter, die den Thieren die Rüstern zerstechetn Zu scharfen Schwertern formen sich die Blätter der Bonaparte nnd DasnllaJLlrten Mexi loe· Mit Anaklhaeten, die sich in dass Fleisch einbohren, umkleiden sich die ziattnsse und Opuntien. Doch neben diesen offenen, ehrlichen Waffen, deren sich tein Edelmann zu schämen hätte, versügt die Pflanze diese-J zartefte. anmuthigste Kind der Natur, da noch iiber eine ganze Reihe endet-er, minder ehrlichen Waffen. die Gifte. In den Blättern und Blüthen, in Wurzeln um Samen, überall weiß die Pflanze ihr Gift zu bergen, das sie iinn nnheimlichsten und gefährlichsteu Gegner macht. Giftigesz Saponin beraen die Wurzeln deiJ Seifentraiiteg. Vltropin die Blätter der Tolltirschet andere Miste erzeugt der Stechapfel nnd das BilsentrauL der Schierlina und EisenhnL die Zeitlose und der Niefnonu nnd der giftigen Pilze zahl toieLs Heer. liislanzengisn ein unheimlicheg Fia tsilsel! Immer mehr und mehr ver— blafzt die Jdealgestalt, die wir uns von den lieblichen Kindern Florag machen. Denn selbst im Dufte der Blumen, den tvir genießen tönnen dhne die Pflanze iraendtoie zu schädi« aen, lauern die Gifte. Und die lieb lkchen Vjiaiglöctchen und Rosen, zumal aber die start dnstenden Trossenblu men, sind, Giftpslanzen in diesem Sinne. So schnitt die lzarte, liebliche Blume ausz- anf dem Seiiertische der Natur wissenschaft. Doch Ideale wurzeln zu tief im Volle. bis feat Lune, Mitro stot) und Pinzctte vom Tische nnd glaubt Schiller, der firr Sehnen und Sinnen noch stets dies schönsten Worte sc::nd «Rnhiae Pflanzenivelt, in dei ner tunstreichen Stille vernehcne ich das Wandeln der Gottheit; deine ver dienstlose Trefflichkeit trägt meinen Geist hinaus in dem höchsten Ver stande: aus deinem ruhian Spiegel da strahlt inir sein aöttlicheg Bild. « Heinz Welten. i Wh Das vorm-mitteilt der Kaiserin Jofephiuh Alg eine der tostbarsten und inter essantesten llieliquien aus franziisisaser Zeit, die in Mainz aufbewahrt wur den, aalt von jeher das zu einein Charinantel verarbeitete Hochzeitstleid der Kaiserin Josephine der Gemahlin Napoleons l. Josephine trug das Kleid bei ilirer Trauung mit dein großen Korsem die in der Nacht Vom 1 zum 2. Dezember 180l in der Kir ehe Notre Dame zu Paris erfolgte-, nachdem die Ziviltrauung bereite am SI. März 1796 visrgenmnmen worden war. Das-«- Hoihzeitslleid der neuen Kaiserin war wegen seiner Kostbarkeit und seiner geschmaelvollen Ausfüh rung hochberühmt. Jnsbesondere überstiegen die an dein Gewande be findlichen Valenciennes-Spitzen an Pracht nnd Wert alles bis dahin aus diesem Gebiet Dngcwesene. Nach der Hochzeit schenkte Josepbine das kost bare Gewand dem Bischof Colmar in Mainz, der am napoleanischen Hofe boch angesehen und beliebt war. Col mar lief; aus« dein Kleide einen Chor inantel anfertigen, den er der St. Stephanskirche in Mainz schenkte. Daß diese Schentung nicht an die Mainzer .cJainttircl)e, den Dom, er folgte, kann nicht tonndernehmen, da Damals die altehrlriirdige Kathedrale in Gefahr stand, niekergelegt zu wer den· Das; dieses- nicht geschah, ist hauptsächlich dem Einsliksse Bischof Col-Unre- bei Napoleon zu verdanken, der es soaar sertia brachte, daß der Rot-se deniDcsm ebenfalls ein Geschenk in der Form dreier Geschiitze machte, die in derSchlacht bei Jena den Preu iien abgenommen worden waren und ans-«- denen sechs Glocken nenossen wur den, die noch jetzt im Thurme des MainzerDomeg hängen. Der aus dem Hochzeitstleid der Kaiserin hergestellte siborcnantel wurde in der St. Ste phanstirche in Main-, in hohen Ehren gehalten und nur bei Entfaltung eines besonderen kirchlichen Poinps hervor aebolt nnd verwendet. Jnsbesondere lieszen der Verstorbene Pfarrer Körner nnd Priilat Schneider sich die Ueber wachuna der dentwiirdiqen Reliquie onqeleaen sein, nnd wiederholt erzähl-— ten diese engem nnd weitern Kreisen mit Stolz von dem kostbaren Kirchen schatz. Auch der verstorbene Groß verzog Ludivia HI hesislitigte den Schatz unter der Führung des Präch ren Schneider-. Wie nunmehr aber sum Schrecken aller Kunst- und Ge fchichtgfreunde festqeftellt worden ist, st der Chors nantel bald nach Pfarrer Körner-z Tod verschwunden Ob er ebenfalls von dein Küster Bicking, der mehrfach Werthgegenstände aus der Stephanslirche heimlich verschleudert hatte und deshalb zu einer längean Gefängnißstrafe verurtheilt wurde-, ei nem Althändler verkauft worden ist, erscheint zweifelhaft Vielleicht tra aen diese Zeilen dazu bei, daf- auf ir aendeine Art doch nccks der Verbleib des interessanten und werthvollen Etiictii festgestellt werden und es der Mainzer St. Stephanstirrhe wieder entronnen werden kann, denn es ist uieht iiiirtiöaliclr, das-; der Lchortnrrntel nur durar Verfehen nach einein unbe tannten Lrte außerhalb der Stadt Mainz gerieth, wo er sich jetzt noch unerkannt befindet. Der Athem unter dem Mikroskop. Selbstverständlich ist die chemische Zusannnensetzung der auggeathmeten Luft längst bekannt, nnd auch iiber Sie bhhsiologischen Kräfte, die bei der-Ath mung zum Ausdruck tommen, haben vlnisitalische Methoden Aufklärung ges l«- «act.:. Nun scheint etwas ganz neues lunznzukonnnem und zwar durch den Segen des-J lIltrkiiiiitroslrt)5-, dieses itberaug feinen Instruments, das es Iexn Forscher ermöglicht hat, seinem Eler eine Schärfe noch iiber dieGrenze hinaus zu ertheilen, die sogar einHelms holt-, al Idag Aenszerste bezeichnet, wag nmn von einein Mikroskop erwarten könnte. Dr. (sourtade hat vor der Medizinischen Gesellschaft in Paris die Ergebnisse von Untersnantngen des-« Athenig mit diesemApparat angezeigt. Sie bringen die erstaunliche Enthül lnng, das; die anggeatlnneteLuft nicht nnr aus Gasen wie Stirtstoff, Kohlen saure, Wasserdampf usw« besteht, soni rcrn auch eine Menge von festen Kör perchen enthält. Diese sind von Inan nigfacher Art und Form, bald starr, bald beweglich· Jn einigen kann man winzige Batterien in Stäbchen- oder inKugelsorm Utottenl vermuthen, und zweifellos ist dagVorkonnnen von llei nen Hantzellen ((spithel) iin Atheni. Tao Verfahren, das der Forscher bei diesen Untersuchungen benutzt hat, ist sehr einfach Man braucht nur ein paar Tröpfchen deSAthems auf einein Max-streifen verdnnsten zu lassen, um dann an diesen Stellen init dem Ultra mikroskop Staubslecten zu beobachten, die nicht weniger reichlich zusammen gesetzt sind alg diejenigen, die man bei der Verdnnstuna von Trintwasser er haklen kann. Vielleicht wird die weis tere Prüfung iurn Nachweis von Un terschieden dieses 5tlthemstaulns bei ge sunden und tranken Menschen führen RO Die Dankbarkeit ist eine so schwere Bürde-, baß nur ganz starke Charaktere iie tragen können. I- st· J. Nun ist auch der deutsche stronprinz Zum Doktor promoviert worden, und zwar von einer indischen Universität. sDarin ist er decn Papa voraus-.