Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 03, 1911, Zweiter Theil, Image 13
Eine Bochzeitsreise. I Novellette von Olga chlillrwiicti »Rieichen, da herein, hier find nicht so viel Leutet« Er stieg in den Abtheil und reichte ann seiner Frau die Hand, damit -.e sich beim Einfteigen auf diese .iitze. Sie machte etwa fünfzig Jahre alt fein: ihr Haar war start ergraut, »Und unzählige kleine Fältchen wa rm in ihr freundliches Antlitz einge r:iiat. Sie war nach guter bürger licher Art gekleidet, einfach in Schnitt und Stoff des Kleides, des su Farbe allein allzu jugendlich ge zvölilt schien Der Mann machte einen fast grei anliaften Eindruck mit seinem lan gen, schlicht zurückgeliimmten, wei ßen Haar, der gebeugten, hageren Gestalt nnd dein runzeligen Gesicht, aus dem ein Paar kleine graue Au gen unter buschigen weißen Angen branen freundlich hervorstachen. »Sei; dich ins Eckchen, Nietchen, da siehst du besser«, wandte er sich zärtlich an seine etwas umfangrei chere Gattin und räutnte sorglich ein paar Schachteln fort, die er beim Einsteigen auf den Ecksin geworfen. Riese nahm Platz. Sie griff in ihre Tasche, holte ein säuberlich zu sammengelegteg Tafchentuch hervor und fuhr sich mit demselben iibet das Gesicht, dann zudfte sie ihren Mann am Aermel: »Setze dich nur zu mtr ran!'« »Nein, Rietchen, »viH-a:vig«’... io schickt er- sich." Damit ließ er sich seiner Frau gegenüber in der anderen Fenster ecke nieder. »Ist wird’s Ernst!« sagte er. »Gieb mir die Handl« sliisterte Frau Miete-, »mir wird gani bang tei dem Gedanken, daß wir die Hei matb verlassen, um in die Fremde m ziehen Wer weiß, wie es uns dort ergehen wird!« »Das dauert ja nicht so lange, Rietchen, viezelm Tage höchstens Aber diese vierzehn Tag: sind wir uns schuldig. Bedenke. seit wie lange wir uns diese Reise schon vorgenom men haben.« »Ja ja ....« Frau Riese lächelte leise vor sich hin, aber den noch stiegen Tbränen in ihren Au gen aus« als der Zug sich in Bei wegung setzte. Sie siibrte ibr Taschentuch zum Gesicht. »Es ist doch schrecklich, wenn man dentt, daß man nun ganz aus sich angewiesen ist was lann einem nicht altes unterwegs pas siren ach sei nur recht gut zu mir,-Friti!« »Bin ich’s denn nicht immer ge-— wesen, Rietchen?« Der alte Herr setzte sich hinüber an die Seite seiner Frau, nahm ihre Hand in die seine und drückte sie zärtlich indem er leise beruhigende Worte flüstert-H Schließlich mußte er ihr wobl etwas Scherzhasteg gesagt haben. denn sie hörte zu weinen aus« lächelte über das ganze Gesicht und aab ihrein Manne einen Klaps aus die Hand. »Du bist ungetogen!« sliisterte sie mit erheuchelter Strenge. Der Alte lachte leise und vergnügt vor sich hin. »Na. na, Rielchen, aus der Hoch zeitsreise wird man doch wohl ein bischen ungezogen sein dürfen. So viel weiß ich doch auch, wag Brauch ist.'« Frau Niete wehrte mit der Hand ab «Nein. Fritz, das schickt sich nicht; was soll auch der Herr dort drüben in der Ecke von uns denken?« Der Herr dort drüben schielte schon seit längerer Zeit iiber seine Zeitung hinweg zu dem seltsamen Pärchen; er verstand trotz des Eisen bahnlärmes die letzten Worte, ließ die Zeitung sallen und sagte mit oergniiglichem Lächeln: »Ich bitte, sich meinetwegen gar nicht zu ge niren, thun Sie, als ob ich nicht da wäre.« »Siehft du, ttiielchen«, wendete sich der Alte an feine Frau und dann zu dem Fremden »Ich dante Ihnen, mein Herr, für Jhre Freundlichteit; ich wollte nämlich meiner Riese einen Kuß geben« Damit näherte er sich der Wange feiner Frau und drüctte einen leisen Kuß auf dieselbe. Frau Riete meinte, diesen Kuß dem Fremden gegenüber entschuldi gen zu müssen: »Zu Haufe haben wir nie Zeit gehabt für folchen Un finn, lieber herr, aber jetzt da machen wir unsere Hochzeit-steife, und da glaubt mein Fritz eben, daß ihm alles erlaubt ift!« Der Fremde blickte verblüfft auf das alte Paar. »Jhre Hochzeits reife?« fragte er gedehnt. Der Alte zwinterte feiner Frau berftändnißvoll zu und nickte dann befiätigentx »Ja wohl, lieber herr, und heute ift unfer Hochzeitstag« Dann dachte er eine Weile nach. »Ja, jeßt mögen es an die drei ßig Jahre fein, da wir uns kennen lernten lieber HerrC begann er wieder, »die Riete war damals ein bildhübfches Mädel. « Frau Riete seufzte «Bist jeht auch noch eine schöne( Frau, Metchen«, beruhigte der Mann. »Aber damals-, lieber Herr, da war sie ein seines, gehildetes Mädchen. Den ganzen Tag lag sie in Büchern und am Abend spielte sie ,Klavier.« l »Ach, nur ganz wenig«, wehrte Riese bescheiden ab. Der Fremde lächelte. »Sie haben sich wohl am Klavier kennen und lieben gelernt?" fragte er. Er war Musiker und hatte sich vor einigen Monaten mit einer seiner Schillerim nen verlobt. Der Alte nickte lebhaft. »Ja, lieber Herr, durch das Kla vier tam das Ganze. Es war ein alter Flügel, ein bausälliger Kasten, lahm und blind. Dem sollte ich wie der aus die Beine helfen und ihn po lieren.« Der Fremde lachte leise: »Ach so!« »Ja und da ich das Ungethiimf nicht zu mir schleppen wollte, so arbei: l tete ich denn im Hause und da -—H beim Tischlern und Poliren -« da« lernte ich die Riele tennen, und alg der Flügel so blank geworden war, daß wir uns Beide in ihm spiegeln konnten, da schworen wir uns ewig: Liebe und Treue. Wir kamen über-: ein, zu heirathen. Rieke hatte ein klein bischen Geld, und mit dein, wag ich erspart, konnten wir eine Wirth schast schon gründen. Aber Riese hatte sich in den Kopf gesetzt, eine Hochzeiisreise zu machen. Dazu langte denn das Geld nicht, und wir wollten daher noch ein Jiihrchen war ten. Doch das Jahr war schlecht, und ich mußte das Ersparte angreifen, dann kamen Krankheit, Pech - und unser Geld schwand statt zu wachsen, und wir sahen ein Jahr nach dem anderen vergehen, devor wir heirathen tonnten.« »Und an die Hochzeitsreite war schon gar nicht mehr zu denten«, siigte Frau Riete noch traurig hinzu. »Die mußten wir immer wieder ausschieben bis aus den heutigen Tag.« Endlich ging es etwas besser nnd eines Tages brachte ich ihr eine hüb sche runde Summe: Riele, sagte ich, hier ist Geld, das will ich gern ent bohren: nun können wir auch unsere Oochzeitoreise nachholen! Aber da siel sie mir in die Arme und meinte, si wollte nun gern die Reise entbehren, wie ich das sauer verdiente Geld, und wir sollten es doch lieber anlegen und weiter sparen siir unseren Jungen, der wiirde uns Dank dasiir wissen. Wie ich das nun höre, ruse ich den Bengel herein, » er war schon ·ein strammer zwölsjiihriger Bursche — zeige ihm das Geld und sage ihm, wie die Mutter zu seinen Gunsten aus dasselbe verzichtet und wie er ihr zeit lebend dasiir dankbar sein müsse, daß sie sich ihm zu Liebe ihren größten Wunsch versagt. Daraus schlägt der Bengel mit der Hand aus den Tisch und ruft: So wahr ich hier stehe, ich zahle der Mutter die Reise, wenn ich erst groß bin und verdiene, nnd dann braucht Jhr nicht dritter Klasse zu fahren, wie Ihr eg jetzt gethan hättet sondern Jhr sahrt Zweiter, wie tis seinen Leute!« Der Alte hielt inne. Frau Miete wischte sich die Augen ab. »Er war immer ein Prachtsnnge.« »Und er hat Wort gehalt:n.'« seagte der Fremde. i »Na, ja, freilich, lieber Herri« er widerte der Alte mit strahlendem Lä cheln. »Da sihen wir ja in der zwei ten Klasse wie die seinen Leute, und meine Riete hat ein wirtlicheg Braut bouquet ——- das hatte sie nicht vor 251 Jahren! Aber sie macht eine wirtlich:» Hochzeitsreise , denn es ist heute un-. sere silberne Hochzeit! Nun, lieber» Herr, wo Sie wissen, wie es steht,. dars ich auch alles übrige nachholen! was ich versäumt, und meiner Altenl hier und da einen Aufs geben, den sie« sich in den sünsundzwanzig Jahren redlich verdient und nicht betommen; hat, weil wir teine Zeit hatten zu sol ; cher Tändelei.« ; Der Fremde lächelte nnd reicl)::: den greifen Hochieits Elteisenden in anfsallender Herzlichteit die Hand »M·oae die Beaegnuna mit Ihnen siir mich von guter Vorbedentnna fein. Auch mir steht in acht Taaen meine hochzeitsreife bevor meine Frau wird freilich, denke ich. alle Kiiffe schon im voraus erhalten, die sich die Jhrige fo wacker verdient hat« —-——-— Die sahndürnenvflamn Auf Jamaita ift eine merlsviirdias Pflanze heimisch, die man als Jan-. dürften-flaan bezeichnen könnte. Dem »Kosmos" zufolae handelt es fid nm eine Kletterpslanze Namen-: otouania Domingenfis. die in einigen Gegenden getrocknet tund zerriebenf als (,ahnpulver, in anderen wirtlia als Zahnbiirfte verwendet wird. Di reininende Wirtung aus die Zähne be ruht wahrfeheinlich auf dem Gehalte an Saponin. Alk- Zahnbürfte werden zehn Centimetet lange, getrocknetc Sten elftiicke verwendet. die zum Ge brau e angefeuchtet werden. . Reib« man mit ihnen die Zähne, so fasert das Stenaelende aus und wird zu ei ner Art harten Pinfech der natürlich Fenau wie eine Biitste wirlen tann. ebrigens pflegen verschiedene afrita: nifehe Negerftämme ihre Zähne rni Holz in ähnlicher Wei e zu reinigen. »Jct, srtther . . . !« —- -.—--.». Slizze von Else KrassL Als Margot bei den Großeltern eintrat, dämmerte es bereits in dem hohen, gemiithlichen Wohnzimmer. « ,,Huh!« sagte Margot, und machte einen kleinen Sprung. »Ihr seid noch im Dunkeln? Mania hat schon seit einer Stunde Licht brennen." Sie hatte sich ohne weiteres aus das große, rathe altmodische Ripsfofa ge warfen. »Vat) ist unten im Kontor bei Papa«, sagte sie nach einer kurzen Stille laut und leidenschaftlich Die Großmutter hob den Kopf. »Und Du bist nicht dabei? Das ist ja seltsam Hast Du Dich mit Deinem Bräutigam gezankt?« Margot schüttelte hestig den Kopf. »Me, dazu ist Bob zu vernünftig. Aber tviithend bin ich tvüthend!« Jetzt lachten die alten Leute auch, und Großvater nahm behaglich seine Brille von den Augen und suchte in dem gelben Widerschein das Gesicht der Entelin »Acht Tage vor der Hochzeit- dars aber eine Braut nicht wüthend seinJ Kleinesx nicht wahr. Mutter?« Mutter nicktr. Sie strickte troh der» «Dunlelheit an ihrem Strumpf weiter. Das Klappern der Nadeln mischte steh lustig mit dem Ticktacl der alten Schtvarztoälder Uhr iiber dem Mys sofo »Was ist denn schon wieder los, Leeindss rmi sie liebean »Wer hat Dich denn schon wieder geärgert?« » « »Bob", tlang es nichts weniger wie» liebevoll zurück. ,,Bob ist habgierig «f »Ich bin ihm weggelaufen, er kann zwei Stunden suchen, wo ich stecke Denk mal an, Großmutter-, eben » tiißt er mich noch, sagt mir wer weiß »was fiir siiße Dinge. und kaum zwei Minuten später sitzt er bei Papa im Kontor. und rechnet meine Mitgift » mit ihm durch, spricht vonZinsem Hy potheken und Gott weiß wag für Blech, wagt eg, an Geld zu denken, iwiibrend oben mein Brauttleid schon s fertia tieat. und nee, heut’ giebt’s swirklich keine Ideale und keine selbst »lose Liebe mehr! Früber .. ja Haber laß doch, bitte, je tzt Dein ewiges tStricten, Großmama, ganz nefvös ; macht mich dag. Früber war das doch allegs ganz anders! Da gab es noch »Jdealigmus! Wenn da zwei heirathe «ten, war ihnen jede Stunde vor der ’Oochzeit heilig, da hat keiner an Mit gift oder Hypotheken gedacht, da war sdas Geld ganz Nebensache "tn der gu »ten, alten Zeit. Ach, Großmama, ich »beneide Dich, daß Du in einer guten, alten Zeit gelebt bast!" Gromama lächelte: »Friiber war es ganz genau wie deute Laß gut sein Kindchem » Mensch bleibt Mensch. und die Liebe sah daxutnal auch nicht anders aus wie heute tereäbl g doch mal, Vater wiss bei nnH war! Troste doch mal das Kind« Der Alte schlurkte ein bißchen Eri hatte sich seine lange Pfeife genom men und begann mächtig zu gnalmen »Na ja und daß Großmutter eine Waise war nnd ich sie von einem alten, menschenscheuen Ontel wegge ,-eiratbet habe, weißt Du auch schon, mein Töchting Es war eine sehr kleine bescheidene Hochzeit in dem engen Hans, und wir wollte n am sel ben Tage noch mit dem Postwagen nach stleestadt fahren das eine gute Stunde von dem Nest entfernt lag, wo Großmutter wohnte. Und. na sa und wiibrend meine kleine Braut sich reisefertig machte und Augen batte wie zwei lleine lebendige Sonnenschein chen, da dachte ich nur immer an die bundertfiinfundzwanzig Silberthaler, die mein Mariechen vom Vater liegen hatt-s, und die ich für mein Geschäft in Kleestadt so gut gebrauchen tonn te.« ,Onndertfiinftig Silbe,rthaler bit sagte Großmutter in die klein Pause hinein die Großvater gemacht hatte, um seine Pfeife wieder frisch anzuziinden »Meinetwegen hundertfiinszig Alte Kann auch stimmen. Paß gut aus« mein Töchting nun lommth Nu steig ich glücklich ein mit meiner jungen Frau in die Postkutsche, seli’ verliebt den hochgestectten Goldzops das tornblumenblaue Kleid mit dem niedlichen Aue-schnitt am Halse, und will sie gerade so recht hetzhast beiinE Schopf nehme n aus dem harten Leder i sitz, als sie ängstlich zurückzuckL Und da sehe ich auch schon daß sie etwa-: sehr sorgsam im Arm trägt, ein blau leg Blechtästchen mit einein Niclcl schloß davor, so ein Kästchen, mein .Töchting, wie jetzt eins aus meinem TSelretär steht mit Briesmarlen und dem Siegellack drin ....« ,Jch weiß schon«, sagte Maraat mit großen, nengierigen Augen. »Wenn Großvater. « .. meine habgierigen Blicke dran gen förmlich durch das verschlossen Blechlästchen hindurch, sahen sie sörni lich leuchten, die hundertsiinizig Sil · berthaler in ihrer stolzen Pracht, einen immer neben dem andern, das ganze Hochzeit-Haut sein geordnet beisammen Immer sehnsüchtiger wartete ich auf den Augenblick, wo mir meine junge Frau das schöne Geld übergeben würde, wo das Blechtästchen mit Jn halt mein Eigenthum war, das mein· bescheidenes Kramliidchen zur Höhe bringen sollte , Großmutter wurde unruhig. Jhr schien die Geschichte zu lange zu wöh-l ren. Großvaters Pfeife war dabei schon das zweite Mal ausgegangen. »Sol! ich weiter erzählen, Altert« Er schüttelte aber den weißen Kopf. Und Margot rückte plötzlich ihre Fuß bant noch näher an die alte Frau ber an und horchte dabei sehnsüchtig auf einen wohlbekannten Männerschritt im Treppenhaus. Aber Bob tam noch immer nicht »Ich will mich nicht weißer wa schen, wie ich bin. Jch war damals-l tribblig geworden ,ols mir das Lenerl das Blechtästchen so vor der Nasel fortschloß. Jch hatte nichts anderes im Kopf mehr wie das Gew, ich he-! griff mein sanftes Mariellchen nicht« wie sie so sein tonnte es tva«r’ gräßlich! Jch muß wohl deshalb auch gar nicht nett zu dem Lenerl gewesen sein« Denn die blanten Augen wur den mertwürdig trübe ,und schon am dritten Tage standen ein paar Tro pfen darin. »Ich will wieder zu Onlel«, schluchzte das dumme Ma riellchen einmal ganz verzweifelt auf. Da that mir meine Hobgier doch ein wenig leid. Jch zog die kleine Frau an mich und ging direkt auf das Ziei los-. »Ja, Du mußt auch reine Heimuch leiten vor Deinem Ehemann haben, Lenerl! Was ist denn bloß in dem Blechtästchen drin. das Du so ängst lich oor mir versteckit?« »Ja dem Blechtästchen«, schrie sie aus, ,,ach Du meine Güte, an das habe ich ja gar nicht mehr gedacht! Darin habe ich mir ja ein Stück Hoch zeitstuchen siir uns mitgebracht! Schade, nun wird er wohl nicht mehr « frisch sein .. . .« »Ich stand wie ein armer Sünder da ...« »Na, na«, sagte Großmutter in diese Worte hinein und lächelte ihr allerbeste-?- Liicheln »Ein Sünder hätte zerknirschter ausgesehen. Nur ein ganz tlein wenig roth bist Du ge worden, und ....« »Du auch«. vollendete Großvater, stand aus und schritt wie ein Junger nach dem andern Lehnstuhl hinüber. Margot nickte verständniszvoll. »Und das Geld?« fragte sie als gute Kaufmanngtochter. »Die hun » dertsiinszig Silberthaler?« »Die steckten noch gut verzinst da, roo sie seit Jahren gesteckt hatten, die hat mir das dumme Mariellchen so fort als Belohnung geschenkt« Pfui, Großvater«, sagte daraus Margot empört. »Die ersten Tage nach der Hochzeit so zu sein! Da ist« « mein Bob denn doch edler! Der macht alles Materielle vor der Hochzeit ab, und mit Papa! Ach, es ist doch sehr, sehr aut, daß die Männer sriiher noch schlechter waren wie jetzt!!« Surach·g und lies nach der Thür, hinter der ein lauter, fester Männer: schritt hörbar wurde. Die beiden Al ten blieben allein im Dunkeln. ««5riih:r ...« wiederholte Groß vater leise, nnd griss nach der gesurch ten Frauenband »Ja, früher ...« lächelte auch Großmutter. ——--—--.—--—s Reue Charakter-dements. Die «Privatbeamtenzeitung« bringt iu einem Artikel »Die allermoderu iten SharatterdeutungeM folgende mindestens gut beobachtete Studie ilber die Wahl von Hunderassem Auch der Hund ,den sich jemand hält, soll tin sicheres Mittel sein, um den Cha. kalter des Besitzers zu bestinnnen.» Zo wird der Eigenthümer eines-« Boxers oder eines Schäferhundeös stets ein guter, zuverlässiger Charak. ter sein. Dsr Besitzer einer Brill dogge ist ein Streben der nach öffent licher Anerkennung strebt. Aehnlich soll der Charakter eines Wolfgspitziti« habers sein, nur daß dieser auch aus trutnrnen Wegen sein Ziel zu errei chen sucht. Der Besitzer eines Pudels ist zu meiden, da er spitzfindig und eigensinnig sein soll. Geistegstärke und Anpassungsfähigkeit wird den Terrierbesitzern nachgeriihmt, während die Herren großer Hunde, Leonberger, Doggen und Bernhardiner, großden tende und vornehme Naturen sein sol «en. Eine Ausnahme macht hierbei jedoch der Besitzer eines Windspiels, da er sehr an Aeußserlichleiten hängen soll. Teckelbesitzer sind blasirt und selbstsüchtig. Herren eines Mopses elvar guttnijthig, aber ost ironisch. Derjenig—:, der überhaupt Hunde nicht leiden mag, ist ein lühler, wenig an schniiegender Charakter. Damit sind aber noch lange nicht alle Thesen der .,.fJundelogie« aufgezählt Auch hier jedoch bestätigen Ausnahmen die Re ael. Dies sei einigen vielleicht ent setzten Hundebesitzern zum Troste ge sagt. Jst doch z. B. Kaiser Wilhelm ll. ein großer Liebhaber von Teckeln, und Fürst Biiloto’s »Morch-en«, ein schwarzer Pudel, erfreut sich Welt beriihmtheit, ohne daß man dem ein stigen deutschen Reichskanzler vor: mersen tann, er sei ,,spiszsindig und eigensinnig« gewesen Moritzchen lliest): »Sein Wahl s spruch toar: Nicht reden, sondern han » deln!« I Vater: »Wie haißt? Wenn et will handeln, muß er auch reden!« — Hg uthjso r iji i sche s »Ich bitt’ um eine kleine anch bin ein atmet-, aber ehrlicher Menschl« «Mact)cn Sie schleunigst, daß Zic muss Iommem ein ehrlicher Mensch traut sich garnicht l)rrcjn!" Herr szu cincm Professor, du sich neben ihm auf einen lecken Stuhl gcfctn hat« .,Eutsclmldigcu Sie-, der Stuhl ist besetzt. « P r o f c s s o r : ,.Eo?.... Auf wen hat« ist« mich denn gesetzt?« »Sieh mal. Tanth oh du in diesem Verirrt-Hm einen Mann finden tann.« »Ach, laß nnr, Trndchem ieh habe schon dreißig Jahre vergeblich gesnrlnl« Schlimm und schlimmer-. »Ich reiche gegen meine Frau die Ehescheidunstlage ein — sie hat mich böswillig verlassen.« »Du Glücklicher! Die meinige bleibt böswillig Am Telephon· »Na, Herr Müller, haben Sie den Haber antelephonirt und ihn gründ lich abgetanzelt wegen seiner Nach i Iiissigkeiw ! »Fort-on Hm Prinzipain t »War er denn auch selbst am Tele « phon?« « »Ja, freilich, Herr Prinzipal!« »Na. was hat er denn gefath« «G’schaut hat er halt.« Ra also. Lehrer: »Warum kommt Ihr Ben gel denn so spät, Meyer?« »Unsere Uhr ging nach!« Lehrer: »Und JhrZ« Jungen: »Wir haben unr- nach jMeherE ihrer gerichtet, weil da noch l Zeit war!« Der Fluch der Arbeit. » Strom-m »Schau’ nur« Ede, wie H der reiche Direktor dort hinten in sei Inem Pakt sachgemäß Holz spaltet! Der war sicher längere Zeit in einem Sanatorium oder im ZuchthanL.« s Auch etwas. s Vl.: »Du bist halt sein ·rang: alle lMtonat :300 Mart einsteclen, und J nichts brauchst dafiir zu thun!« H B. (Pensionistl: »Na, was glaubst « denn, ich muß doeh immer am Ersten a Qnittnng schreiben!« tssnsanr terrible. » Der tleine Fritz sah öfter-« wie seine Eltern Freunden und Bekannten an Feiertagen Karten schickten mit der jAufschrist: Fröhliche Ostern, Fröh liche Pfingsten usw. Als Himmels-: fahrt einst herantam, schrieb Fritz ehen an die Erbtantet »Liebe Tante! Jch wünsche Dir recht fröhliche Him melsahrt!« Der ehrqeizige Papagei. Dame: »Ich habe den Papagei schon einen ganzen Monat im Hang und er hat noch immer kein Wort ae fprochen!« Vogelhändler: »Komm schon nacht Wissen Sie, der ist gar ehrgei,iig; IF spricht nicht, bevor er nicht bezahlt l .« Im Eises-. »Sie sabrizieren, wie ich gelesen habe, jetzt ein Haarwuchömitteh ·nnd versprechen tausend Mart Belohnung wenn der Erfolg ausbleibt. Geht denn das Mittel?« »O. und wie! HunderttausendMarl s tönnt’ ich jeden Tag auszahlen« Kindern-need Gretel, deren Köpfchen sich immer viel mit dcsi schwarzen Schornsteinfe gern beschäftigt, fragt: »Mama, die Schornsteinfeger sterben doch wohl nicht?« Und auf die Gegenfrage: »Weshalb denn nicht?'« antwortet fie: »Nun, der liebe Gott mag doch gewiß keine schwatzen Engel im Himmel ha ben.« Si- sit sit Papa beabsichtigt, nach der nä ften Stadt zu fahren, nnd der BIxszä rige Gerhatdt fragt: »Mama, wenn der Papa heute nach G. fährt, wer hallt mich denn da, wenn ich nnartig bin?« si- Ye II ,,Viite, Monta, gieb mir Milch!«-· »Gewiß, mein Kind, ich bringe Dir sofort welche.« s— »Nein, Mama, Welle nicht -—— Milch will ich gern hu ben!« sie si- si Lieschen zur Tante: Du, Tanie, warum trägst du denn lauter graue Kleider? Tante: Ich bin irn Halbtrauer, Kind! Lieschen: Richtig! Unlängft hat sich ja der Onkel halbtodi gelacht! si- -it II· Klein Elschen wird in der Schule in echt pädagogischer Form iiber die schädlichen Folgen des Korsetttragens unterrichtet Zu Hause angetominen, bemerkt sie, daß Großmutter ein Kot fett anhat. Entriistet ruft sie aus: »Aber Großmama. du schödigst ja die künftigen Geschl echter. « ' Zorichwiirtcr Variationen Böse Menschen haben keine Lieder — aber Klar-irre! Die Wahrheit liegt in den -—— Mit teln. Mit dem Hutc in der Hand kommt man durch das ganze« Land — mit dem Portemonnaie in der Hand noch weiter Jm Wein ist Wahrheit Arbeit macht das Leben süß — Faulenzen ist auch nicht bitter Was der Frau recht ist, ist dein Mann —- theuer. Thue recht und ---- traue niemand. Dem Kiihnen gehört die Da Inemvelt. Wer sucht, der findet —-- eine Fran. Armuth ehrt, aber Reichthum schändet auch nicht immer. Das Laster wird nicht immer bes lohnt, die Tugend aber zumeist be straft. An eine Frau: Sage mir, ioen du liebst und ich sage dir: wer du bist. ,,Frisch geklagt. ist halb gewon nen«, sagen die AdbokateIL Von jedem « das seine. Das Vorbild. Withver: «Also Sie hätten mit die Wirthschaft zu führen, die Kinder zu versorgen und überhaupt im Hau se die Rolle meiner Frau zu über nehmen!« il f -« » ’.,--· »Mit Vergnügen, mein Herri« Mißlungrur Abhilfe F:— EITHER TTT . ».i , » t« - -4Ils..--»II« L- Ä « k. s . n ! I »Wenn Se m.1chen wollen, gehen Sie auf die Plattfotn1, denn «·’«-» ZIW dort genicrn Sie die Dame nichtl«