FO—4—— W · , i We schnitt-links von s Uizzik Haufme Ro. J56· Wenn mich- Jemand sage belie, daß ich inhpeifiifchecz wör, dann dein ee in große Tendel komme« bi lalics ich sin nil. Soviel weiß ich auch, daß wenn mich morgens mein linler Fuß iische dichl, daß ich an den Dag noch Geld spende, nnd wenn der Phi iipis. wag mein Hosband ig, morgens beivt Bteckfeii siivwemal ichniesse dicht, dann weiß ich auch for schul)e. daß ei Nachts mit en Ass heim lam me dichl. Wenn die ane morgens in allee iriiii schon singe nn lache. dann ie- es e ichnlices Ding, daß se den Dag noch e ganz gehörige Lilien kriege un wenn ich mei Packellsnch ver liere, weiß ich nnch ganz gewiß, daß ich es- nil nwslie iniddee stiege. Wenn mich die Jnieii von meine Hand iifche dicht« dann find ich ebbes Io feinin wie es Nachts dnnlkl is, aw: wer inhvetiliiches sin ich nil. Meine Geiimnia felia. die lial immer in Hist-I geglaubt nn iot alles bat se e (4.l.--s-Jennebschen geliabl: ich sin froh. da ich nil den Weg sin. Den annere Dag hen ich Morgens mei Haus aufgestemmt nn wie ich en tlxine Nest genomme heu, for en Brig zu esse, da hen ich ans einmal so e fonnie Senniehfchen in meine Hand gehabt. Es hat gar nit ttappe wolle un da hen ich oss Rohr-i ge wißt, daß ich den Dag noch ebbeg werthvolles finne deht. Das Jtiche is noch dreimal widder lornme an den; nämliche Morgen un da hen ich ges; dentt, ich besser mache mich esnal redH dig un gehn fort, belahs in den Haus hen ich doch leine Tichehno gehabt ebbes antkrfchter zn sinne, als wie Hohl- in die Buwe ihre Stackinas un for die lieu ich ith nit gesucht. Jch hen mich also e wenig anfgefittst un tin ist-re sinnge. O, well, hen ich ge dentt, du besser itappft eelcht emal e Minnit bei die Wedesweilerih meh bie, daß die mit gehn dnht. Die We des-weitern is auch gleich reddig ge weei. wisse Se, die Frass lyat immer Zeit nn ich denle, ich tönnt dreimal am Tag zu le tomme nn se wiir eis nige Zeit reddig mit zn gehn. Wie mer widder an die Stritt ware, hat ie gesagt· wo ich denn liingelnr wollt. Jch hen aelagt, ich wollt mich emal in die stohrg nach en nene Spring: hnt snnancke. Jch wär noch nit reddig zu tause. awwer mer deht dann wes nigiteng en lsidie kriege, mas der Steil wär. Die Wedegweilern hat aedentt, das wär e gute lkidie nn da iin mer denn in en Millineritohr nn lien nnd die nene Steilsz betracht. Jch tann Jhne sage» die Schelms, die le ietzt widder for Spring aufgemacht ben die sin ganz schrecklich nn ich weis-. noch nit, ol- ich mich so e Ding lanie odder ob ich mein alle Hut e nsssiia iwwermache toll. Die Wedess wixern hat gesaaL le delit gne nielH drum aewtve. wie die Scheth wäre. lie debt den Steil mit mache nn wenn le Wallerbockets odder Wafchtobbs weliris dehte un dann debt lie auch ein mehre. Sie wollt nit wie e Seht-br leoh angeguclt sein un es mär sie viel lietvee. wenn die Viebels lnae behie, »was is die Mittag Wedesweiler e lteilikche Mai-". als daß le lache bebte nn kliiemarlä driwwer mache behie. daf-. le fa altfölchend aucke dicht. Well ich lann fe ia anch nit soviel blehme, wenn te den Weg dente dnht. Mer- sin noch in e paar anneee Stohro gange un wie mer aus den Dreigutts Stohr eraus lomrne fin. da hen mer Joch for e Minnit« In Fcunt von den Schohioinboh ge itanne un da sehn ich auf einmal e schmale-s Päctetsch an den Seitwaht liege» Da is inich das Jtsche in met Hand roidder eingefalle; mitaus lang zu iwweklege, hen ich mich gebiickt un lpen das Päeletsch aufgepickt un hen es in mein Moii gesteckt. Jch hen schuhr gen-ißt, baß es niemand ge nohtiht gehabt hat, nit emai die We besiveilerm wo doch sonst alles sehn bunt. Mek fin dann bei-n un die Wedestoeiletn hat mich gefragt noch emal niit se in ihr hat-s zu komme un e Kimnieiebe zu nemnie. Well e Rim melche dubn ich nie eeifiuihse un wie ich mei Kienmelche gehabt hatt, sin ich bei-n. Die Bunde un der Philipp fin schon dagetvese un se hen sich ange stellt als wenn se am Steinfe- wäre. Ich hen schnell e wenig ebbes zu Esse gefickft un niek hen unser Miel gehabt. Dann bkn ich Diiches ge l wasche un ich hen die Buwe so lang! getiest bis se mich geholse hen, abzu- s dttckele, soe daß ich recht schnell mit« seetig gewotde sin. Jch hen es gais nit abwaete könne, bis ich e Tschehne i gehabt heu. nachzusehn, was ich denn enniweg gesunne gehabt ben. , Das hat ziemlich lang genomme, awwek; tote die Lust eein war, sin ich in m l Ruhm gange. hen die Dohr gelockt un den die Schehds etunnee gepullt. Dann hen ich das Päcketsch herbeige- ; holt un den es aufgemacht Es war« e ganz kleines Deutsche drein un wie ich den Kowwer abgemacht ben, war doch der schönste Deimentking drin. wo ich in mei ganzes Lewe gesehn das- Jch stn ja kein arig guter Ischotsch von Deimends, awwer so viel hen ich doch gewißt, daß dek Ring wenigstens acht hunneet Dah lee wekth war. Na tann met awwer doch sehn, daß met doch ebbes auf Seins gewioe kann. Bei Gall-, ich hen mich gefreut ivie alles, nur heu ich noch nit gewißt, was ich mit den Ring ansange sollt. Jch hen ihn doch nit wehte tönne ,sonsi hätt ich der Rist genomme, daß mich enial Je mand täckele delit un deht den Ring als sein Ptappektie llehme. Jch heu auch nit getoißt, was ich die Weins weclern lot e Ectsplehnnehschen hen gen-me solle, der Philipp hätt es ja nit genohtißt So hen ich denn mein Meind aufgemacht, daß ich emal vor laisig den Deiment heide un leinem Mensche un auch dem Philipp nicks vou mein Fund sage wollt. Das is das Beste gewese, was ich hen duhn iönne, awwer ich lann Jhne sage, ich den die ganze Nacht uit schlase tön ne, die Geschicht bat mich zu akig eck seitet. Milter Edithon avivet denke Se nur nit. daß ich suhpeestisches sin, bilahs ich siu nit. Mit beste Riegards Youts Lizzie HansstengeL —--. Um hall- Zehn. Ein Heidelberger Professor, der in Berlin einen Kommerzienrath be suchte, sagte: »Die Berliner scheinen mir außerordentlich fleißig zu sein; wenn man in Heidelbera um halb Zehn Uhr sriih jemand besuchen will, iaal das Dienstmädchen: »Der Herr Doktor schloit noch!« Wenn man aber hier in Berlin urn die gleiche Zeit ei nen Besuch niachen will, dann heißt es immer: »Der Herr hat gerade HSihnngP »Jawohl!« entgegnete der Kom ·mer,zienrath zerstreut, »die Berliner Dienstboten find eben viel besser ge schitll.« In der Buchhandlung »Schicken Sie mir das Buch: »Wie werde ich energisch?« s— aber bitte, hauptpostlagernd, damit es meiner F ra u nicht in die Hände fällt!« Ost-sichtl »Lieber Fredl Deinen gestrigen, herrlichen Brief habe ich vor Entzücken la ut gelesen. Dann aber habe ich ihn verbrannt und dem Papagei den Kragen umge dreht. Deine Eintnn.« Beweis. Anitmann: »Sie sollen eine Gans gestohlen haben; wie heißen Sie?« Arrestanh »«’5nchs!« Amt-nann: »Na also! Da haben wiss ja!« lsin geplagt-r Garn-. »Ich habe geträumt, liebes Männ chen, Du hättest mir einen schönen neuen Hut gelaufW »Gut! Dann setz’ ihn aus und laß mich in Frieden!« Professor sint Onkel feine Rechnung immer-Oh »Herr Obertenne-n bei dem Moquefort (t) fehlt noch ein »T«. Obekkellnekx »Ach so, Herr Professort Ein Tee macht 50 Pfennig-« »döchst unangenehm! Gen-he bei den Pianoitelten kracht immer mem leerer Magen-" Aber-glaube im Reunsport. « Jn jeder beruflichen Sphäre, in der dem Zufall eine ausschlaggebende Rot le be chieden ift, bei jeder Thätigtei:, deren Erfolg ungewiß und on nictuz berechenbaren Faktoren abhängig ist,; pflegt der Aberglaube zu wuchern und » seine Anhänger nicht selten in eine-ji ; Bann zu halten, der selbst ernste, auf H gellärte Leute zu Kindern weiden läßt. Ausfalleud ist es daher, daf; in: Pferderennsport, bei dem die Gefahr ernster llnfälle an jeder Hürde und bei großen Flnchrennfeldern in jeder Kur oe lauert, wo Stürze an der Tage-J ordnung sind und zum Erfolg bei aller Tüchtigkeit eine gewisse Dass-. Gliict oder wenigstens leiu Pech ge » hört, daß hier im Reiche der beriihin 4 i l ten Ungewißheit des Turses der Aber glaube wenigstens in den attiv betei tigten Kreisen eine seltene Erscheinung ist. Mit großer Wahrscheilichleit tann man behaupten, daß der Grund fiir diefeThatsachen in dem englischen lit sprung des Rennfporig zu suchen ift. Der Engländer ist eine viel zu talt be rechnende Natur, daf; er, zumal in ei nein Sport, der ille physischen und asuchischen Kräfte in Anspruch nimmt andere Einflüsse auf seine Entschlie ßuugen wirken läßt als die, welche der verbreitetste Aberglaube, die Furcht vor »1.'3« und dem Freitag, schon aus praltischen Gründen leiuen Raum, s denn jeden Freitag wird irgendwo ge: z rannt. und in jedem Rennen hat ein s Pferd die Programtnnummer is. Die i :tiennstallbesitzer. Trniner und Renn- ; reiter kämen aus der Angst nicht ber J aus, oder müßten ein gutTheil ihrer» Enaagemeuts auslassen, wollten sie H ominöse Tage und Zahlen meiden. Auch macht sich kein Reiter etwas dar ausz, Pferde zu reiten, mit denen er früher einmal einen schweren Sturz tljatx jeder routinirteRennmann weiß. daß ein zufälliger Unfall nicht an ein Pferd oder eine Rennbahn gebunden ift, und daß ihm dasselbe Unglück mit jedem anderenThier ebenso leicht zusto ßen kann; etwas anderes ist es natur: gemäß, wenn ein Reiter aus Aversiou gegen einen notorisch schlechten Sprin— ger, einer sogenannten Fallmaschiue, inach einer schlechten Erfahrung den Ritt ablehnL Daß Joekens mit Vorliebe altePeiti schen nnd solche ohne Metallverzieruna mit ins Rennen nehmen, erklärt sich aus Gründen der Gewohnheit und »Zweckmiis3igleit, wenn auch etwas Fe » tischismns dabei iin Spiel sein dürfte, ; wie man ihn auch imRadrennsport bei s Fahrerm die ihren Stveater, in dem sie lihre großen Erfolge errungen, nicht gegen einen neuen anstanschen,und bei Bühnenkiinstlern so häufig findet. Jin Großen und Ganzen denken die Pros fessionals recht kalt über gute nnd schlechte Vorbedentnngen, nnd ein be kannter Hinderniß-Jockey, den ich ein mal danach fragte, ob er an schlechte » Vorzeichen glaube, antwortete mir la ’chend: »Jawohl, es berührt mich im i mer unangenehm, wenn ich an der er ssten Hürde stiirze!« ’ Ein bei dein Wesen der Sache ans sallender Mangel an Aberglaube ist im Rennsport aber nnr in den attiv beteiligten Kreisen festzustellen. Die Wetter, also die iiberwiegende Masse der reiinsportlichen Interessenten sind) wi alle Spieler, aberaliiubisch gleich alten Weibern. Eine Kategorie sind die NnminersSpezialisten: sie achten aus das Tagesdatuim die Nummer der Eintrittsknrte und deslfisenbahnbahir konpes, die sie til-:- Programinnmns Inern ihrer Erwählten bevor-ingen. Auf die Dttplizitiit der Ereignisse bauend, wetten sie mit Vorliebe Pferde mit Nummern, die ain Tage bereits einmal Gewinn brachten, oder sie ha I ben individuelle Lieblinaöntnninern, ) die sie nach Möglichkeit bei ihren Spe » knlationen berücksichtigen Wie aber auch alle Beolmrhtnnqen und Vorzeichen heißen mögen, mit de nen naive Geniiiter die timschleierte Zukunft im Turf enthüllen wollen, ider einzige berechtigte Aberalanbe ist der, daß aus der Rennbahn Reichtümer zn erjagen seien. Dieser falsche Glau i be ist aber bedanerlicher Weise an-. tcsci l testen verbreitet. i ——.. . i »Geständnisse eines Zilillionai«.s. l ; Jn unserem Lande lebt ein Geisen Hsieder namens Fels, der e-« »in einem TBerniögen gebracht bat, das ans acht Millionen Dollarg geschätzt wird. an Gegensatz zu dem vorn Dichter befun lgenen Johann, der muntere Seifensie »der ist er sebr triid und traurig ge stimmt. Er llagt sich eines schweren Vergebens an, nämlich das, ein acht-. sacher Millioan zu sein. lsr diirste kaum viel Sympathie dei feinen Mit menschen finden, denn die meisten, evenn nicht alle, würden sich gern des gleichen Vergebens schuldig machen. Tluch ist nach den eigenen Angaben des herrn Fels nicht recht ersichtlich, daß er Klarheit über den Ursprung seines Vergebens hätte. Er sagt, das schwere Verbrechen an der Menschheit, daß je nand es zu einer Million oder gar oariiber dringt, sei nur dadurch mög .ch, daß Besitzern von Grund und Bo tden der Rentwertb zugestanden wird. illiollte der Staat diesen aus dein swege der Besteuerung lonsiszieren so tönnte niemand Millioan werden. Das Vermögen des Herrn Fels bietet die beste Wiederlegnng zu dieser Theo rie. Dieses bat er nicht durch Boden igewinn sondern durch Unternehmer gewinn erlangt. Wenn der blitzende Jchtsache Millioniir daher seine ötono lixische Gattung nicht aufkommen las sen ivill, so muß er allen Formen des-« (-itetvinno, auszer dem Lohngeminn, den Krieg erklären. Bodengeioinn, ziapi stalgervinn und Unternehmergewinn müßten dann sammt u. sondero ver-« baten sein. Dann entstünde aber die Frage, ob die Lage. der Menschheit sich dadurch bessern wiirde Ohne Zweifel Türde iie dadurch bedeutend ver iclxlechtert werden. Aus jedem Boden wächst neben den Pflanzen, die dem Menschen zur Nahrung dienen, viel Unkraut. Dessen entledigt man sich nicht« indem man die Felder vertviiftet, sondern indem man das Unkraut aus jötet. Genau so verhält es sich mit dem ökonomischen Boden der Jetztzeit Aus diesem beziehen alle Menschen ihre Nahrung, aber es wächst auch sehr viel Unkraut. Auch in diesem Falle besteht die Ausgabe im Jöten und nicht im Verlviisten und es ist das charakte ristischeMertmal aller Ioirthschatlichen Theorien, die sich gegen das bürger liche oder individuelle System wenden. daß sie blos aus das Verioiisten ab zielen. Die Theorie des-Herren George, an deren Verbreitung Herr Fels sein Ver mögen wendet, geht dahin, das; nie mand ein Recht aus individuellen Bo denbesitz hat, lveil der Boden feinen Werth nicht den Individuen, sondern der Gesellsch st verdankt, folglich ge höre auch dsr Rentlverth der Gesell schast. Ziehe der Staat diesen Rent werth ein so brauche man keine Zölle zu erheben, welche Monopole nähren, und überhaupt keine Steuern zu erhe ben. Dann würdenWaaren Miethe u alles billiger sein und die Gesellschaft die Ruhe finden, die sie jetzt nicht er langen könne. Jn dieser Theorie liegt ein kleines Körnchen Wahrheit, das dazu benutzt wird einen gefährlichen Jrrthum zu verdecken. Jn seinem Ursprung er langt der Boden seinen Werth nicht »durch die Gesellschaft, sondern durch zdie individuelle Anstrengung Das gilt nicht blos von dem durch den Fleiß des Landinanng bestellten Bo den, sondern auch von einem leeren Bauplatz in der Stadt. Jrn letzteren « seinen durch Sparsamkeit erworbenen Kapitals iiberschuß an den Antan diese-— leeren Bauplahes gewandt. Ein miiheloser, also nicht durch Fleiß nnd Sparsam trit, sondern durch die Gesellschaft er-s langter Gewinn ergibt sich erst im Laufe der Zeit. Dieser Gewinn tanni ohne Frage drückend werden, fo daßi sich daraus eine Ungerechtigkeit gegen die Gesellschaft ergibt. Wird der Mehrwerth desAckerbodens wie es ge schieht, kapitalisiert, so entsteht daraus eineTheuerung in Lebensmitteln und wird der stiidtische Boden kapitalisiert, so erwächst daraus ein ungebührlich hoher Miethzins. Die richtige Abhilfe ist alsdann nicht, den Boden aus dem Steuerwege zu tonfiszierein sondern den durch die Gesellschaft erlangten Mehrwerth zu besteuern, und das nur« in bescheideneni Maße. Das Cinc. Volksblatt meint daher, Herr Fels werde feine acht Millionen vergeuden, wenn er sie an die Ver breitung der Georgeschen Lehren wen det. Das wenige Wahre das darin enthalten ist, sagt das genannte Blatt läßt sich ohne eine Revolutiou der Be sitzverhöltnisse durch eine Werth-u tvachgsteuer erlangen, uud dasJ trifft auch auf die sozialistischeu Lehren zu. Auch diese enthalten ein kleines Körn chen Wahrheit, der ohne lluiwiiliung der bürgerlichen Gesellschafts Ord uuna geuiigt werden taun. s-— CO Die italienische Bevölkerung Wenn von dem großen auieriiani schen Schmelztiegel der Völlerschaften die Rede ist, vervollständigt man sich im Geist leicht das Bild mit der Vor steltung der von der beweglichen Masse schnell zur lfiiiheitlichleit assunilierten Frenidtdrpeix in Wirklichteit ist eg, wie jeder, der sich mit daraus entstehen den Prodleuien beschäftigt, weiß, ein langwieriger Prozeß, der seine Spuren in Jahrhunderte zieht. Bestimmte, einzelueåljtertmale verwischen sich über haupt nicht, sondern müssen dazu die— nen, späteren Generationen charatteri stischeg Gepräge zu geben. Am Stinnntasten und in den Steu erlisten sind sich die verschiedenen Be völternnggelemente zwar sännntlieh aleich, ihre gesellschaftliche Mischnng innerhalb der Genieintoesen aber voll zieht sieh nur allmählich. Aehnlich toie die Geiväsier zweier zusammen strö menden Fliisse noch aus toeite lsntser uungen von einander abgegrenzt zei gen und anfangs nur in den äußersten Wirbeln in einander übergehen, bis sich schliesslich die Fluthen untereinan: der mischen, so gehen auch hier, nur in größerer Zahl, die verschiedenen völli schen Strötnnngen geraume Zeit ges sondert nebeneinander her, und so lange ihre Quellen fließen, wird man sie von einander unterscheiden, in ihrer Eigenart beobachten können. Und tver sie tennen lernen will, muß sie in die ser und ihren Erscheinungen studieren. Von besonderem Interesse ist in die ser Hinsicht der neuere Zuzug der Jtai liener. Griechen, St)rier, deren von den iilterenVevöllerungselementen so man nigsach verschiedener Art siir das Stu dium der tiutiinstigen Entwicklung des Landes mancherlei Probleme bietet. Ja ’——-k— -------—-—. OF , der Januar-Nummer des »Ivrum« hat sich Dr. Alberto Pecarini seine italie nischen Landsleute zum Studium vor genommen. Mit wissenschaftlicherBilg dring, heimischer italienischer wie an ameritanischen Instituten erworbenen ausgerüstet, behandelt er den Gegen stand nach beiden Seiten hin unpartei- « isch. Speziell Bezug nimmt er ans die tn Groß-New York anseissrgen Italie ner, die jetzt schon von den zwei in den Ver. Staaten lebenden Mitgliedern den vierten Theil bilden und bei Fort dauer der Einwanderung und Zusam tnendrangung aus diesen einen Haupt platz in sechs oder sieben Jahren eine Volle Millihn ausmachen werden. Dasz sie in Massen zusannnengepsercht in Tenementoierteln wohnen, ist bekannt, ebenso, das; sie ihre Arbeits-straft am tsilligsten nnd willig losschlagen wes lialb man sie am hänsigsten bei Erd arbeiten nnd sonstiger Beschäftigung findet, der sieh andere Elemente nicht mehr unterziehen mogen, weniger aber, daß nnter ihnen die Sterblichtett die größte ist« Von littttt Jtalienern starben sitz-is während die allgemeine Sterblichkeit-· rate litt-l ist. Bei den Jrlandern stellt sie sich aus III-J, bei den Deut sehen ans 12.1!l, bei den sogenannten eingeborenen Amerika-rein ans 13«98. Von den Jtalienern, die nach einigen Jahren in ihre Heimath zurückkehren siihren viele ein beliagliches Dasein mittelst ihrer Ersparnisse, viele aber gehen dorthin, nm zu sterben. Schtvindsncht und Lungenleiden ras sen die Erwachsenen dahin, die Kinder sterben an Diphtherie nnd Masern und viele von diesen tönnten gerettet wer den, wenn die Miitter nicht so gräßlich isngebildet wären. Der einwandernde Jtaliener ist durchschnittlich gesund nnd kräftig. llnbildnng ist das schlimme Erbtheil, das die Jtaliener ans ihrem Vaterlan de mit herüber bringen. Selbst die ec- hier als Geschäftsleute vorwärts bringen, besitzen vielsach kaum mehr als Halbbildung, ersetzen diese aber, indem sie wirtlich hochgebildete Lands leute, aber arme Teufel, als Clerlg zu allerbilligstent Lohne in ihre Dienste nehmen. Dieselben Erscheinungen, die man bei allen »zweite« Generationen« wahrnehmen tann, sindet man auch unter der italienischen Bevölkerung, nur in aussallenderem Maße nach der "schlechten Seite hin· Das hier auf-. tvachsende Kind sieht ein Buch vielleicht zum erstenmal, wenn es in die Schule kommt, aber um so größer wird mit weiterer Schulbildnng der intelleltuelle Unterschied zwischen Eltern nnd Kin dera, tvelch letztere nun leicht iiberBord werfen, was die ersteren an gesundem Menschenverstande als-Fundament be saßen. stommt der Knabe oder das Mädchen frühzeitig an die Arbeit, so wird er ein sehr niitzliches Mitglied der Gesellschaft werden; Gefahr liegt bei denen, die, aus ihre ungebildeten El tern mit Verachtung herabfehen lernen ohne geeignete Vorbilder, denen sie nachstrebea könnten. Jn manchen Beziehungen zeichnet Dr. Porosini zu schwar,5, allerdings in wohlberechneter Absicht, nrn seine Landsleute aus höhere Ziele hinzuweis sen, namentlichan dieBetheilignng am öffentlichen Leben, in dem sie nicht Waare fiir den Stimmenhiindler bil den, sondern felbftthätig mit eingreifen sollen. Von den in New Yort anfass sigen Jtalienern sind nur drei Prozent sStimmgeben Andere sremdgeborene Elemente weisen von fiinszehn bis siinfnndzwanzig und darüber auf. Doch gibt es auch mancherlei Licht blicke. Die italienische Einwanderung neuerer Zeit dringt zahlreiche Hand werter heriiderSchneiden Schriftssefzer, lileltriter und andere. New York hat einhundert Verzie, meist angesehene, tiichtige Männer, nnd die italienische amerikanische Banl lSavh TrustConr darum eine-:- der Finanzicistitnte, die den Sturm von 1907 durchwetterten, hat ltiinlagen zum Betrage von zwei Millionen. Die Zeitungen der Jtatie ner scheinen nicht aus der Höhe ihrer Ausgabe zu stehen, das heißt, ihren Landsleuten dass Verständnis hiesiger Einrichtungen nnd Verhältnisse zu vermitteln, wag doch nothwendigeVors bedinanng siir die intelligente Vetheili gnug am hiesigen öffentlichenLeben ist« der-: sich auch die gebildeten Elemente viel Fn fern halten. —.«»«.-— — h-— Nie Wittwe-L Mutter: . . Glanb’ mie, Kind, die Ehe bringt manche tssnttiinschungen mit sich!« Junge Fran: »Ach ja, Mir-na! . Jcls hatte mich immer so daraus ge seent, Akthnr wegen seines späten Ansbleibenkz eine Gardinenpredigt halten zu können - nnd nun geht er Abends nie ans!« Beamter (dee sich an einer Theater tasse eine Karte siir die Vorstellung holen mill, als dort ein großer An drang ist): »O Gott! . . . Auch da eine Menge Vorderniijnner!« Eine-n Untersuchungs-gehngenen in den New Yorket Tonin hat man seine ganze Botschaft gestohlen, ein nntriig licher Beweis, daß man in New York wenigstens gelegentlich auch einen cpitzbuben ins Gesang-its schickt. Niemals kann der glücklich werden« der nicht zn begliicken versteht. ---.-, - - si- »H DeS Kaisers Freund. Vor lurzem veröffentlichte »Ent hiillungen der Neuen Ziiricher Zeitung itber angebliche politische Ambitionku des Fürsten Niox Egon Fücstenbekg ; haben in weiten Kreisen großes Ausse - hen erregt. s Wer den Fürsten kennt, schreibt man zdazu aus Deutschland, wird es ftlr »aus-geschlossen halten, daß er einer al itiven Politik oder gar politischen Jn kkllllle fähig sei. Er ist ein viel zu ge rader und aufrichtiger Charakter, um politische Schleichtvege zu gehen. Ei nes ist allerdings richtig: er genießt in einer noch nicht dagewesenen Weise das Vertrauen des Kaisers Wilhelm, der ein ausgesprochenes Faible siir den Fürsten hat. Sicher ist auch, daß Kaiser Wilhelm den Fürsten Fürsten berg selbst in heillen und delikaten po litischen Fragen um seine Ansicht be fragt hat, und es kann auch als sicher angenommen werden, daß der Fürst mit seiner Meinung nicht zurückgehal ten hat. Daß diese Meinung nicht immer die der maßgebenden Faktoren in Berlin war, ist sehr wahrscheinlich, und daß sich hieraus mancherlei Kon slitte ergeben haben, gewiß. Aber hiersiir ist ganz sicher nicht Fürst Für stenberg verantwortlich zu machen, sondern lediglich Kaiser Wilhelm. Es ist übrigen-:- interessant, zu er fahren, wac- eiu hervorragender deut scher Politiler iiber Kaiser Wilhelm geäußert hat. Er sagte: »Der Hauptlonfliltstosf in der Re gierungsthätigteit des Kaisers Wil helm liegt darin, daß der Kaiser alle Vortheile seiner hohen, verantwor tungsvollen Stellung fiir sich in An spruch nimmt, gleichzeitig aber auch die damit nicht zu vereinbarenden Vot theiledes Privatniannes, das heißt, er nimmt, wie jeder beliebige Privat mann, das Recht siir sich in Anspruch, sich iiber Menschen und Dinge nach freiem Gutdiinten zu äußern, ver langt aber siir diese Aeuszerungen die Beachtung, als ob es autoritative poli tische Enunziationen wären. Aus die sem Mißverhältniß heraus haben sich die Berliner Konflikte der jüngsten Jahre sowohl den verantwortlichen Ministern wie dem Volke gegenüber ergeben. Eine dauernde Beseitigung ist nur dann zu erwarten, wenn Kai ser Wilhelm entweder darauf verzich tet, daß die alsJ Privatmann geäußer ten Ansichten den Werth großer politi scher tinunziationen haben, oder sich iener Zurückhaltung befleißigt, die die Monarchen aller lonstitutionellen Staaten auszeichnet -- -—— Der neue Mann in Oesterreich Anc- Wien wird geschrieben: Der bereits angetiindigte Statthal terwechsel in Böhmen ist erfolgt· Der bisherige Statthalter Gras Enden hove wurde seines Postens durch ein Handsehreiben des Kaisers enthoben, worin thn der Kaiser siir sein fünf zehnjährigesj Wirten unter schwieri gen Verhältnissen seinen Dank nnd seine Anerkennung ausspricht Zum Statthalter wurde Gras Franz Thun ernannt. Gras Ihun geht als Art-Si aleiehsstalthalter nach Böhmen, oder richtiger gesagt alH ein von der Krone ans-erwählter Schiedgriditer, der rnot schen dens deutschen nnd tschechisclnen Standpunkt in der AusgleichLIsraae niit besonderer Autorität die Entsckei: dnng siillen soll. Hinter dein Grasen Thirn stehen die beiden Großgriirid besihergruppen, die seudalen nnd di-: verfassungs-streuen Großgrnndbesitzer, die sieh in der tjlusaleichssrage bereits geeinigt haben. Wenn diese beiden Parteien in! Landtag mit den Deut schen stimmen, so haben diese di: kljiaioritat stinnnen sie aber rnit Den Jschechen, so sind die Deutschen in der littinoritiit Gras Ihun soll aber noch weit niehr in Volnneu bewirten. Er soll auch ein :,risa11tineiirrrbeiteii der Deutschen und der Tsehecheu irn Ilieichsrath vorbereiten, nnd, wenn ihni diecs gelingt, eventuell ach Mini sterpriisident an die Spitze der Regie rung treten. Gras Thun wird den deutsch - tseheclkisiheu Ausgleich in ein ,,Junltiui« niit einer Wengestaltnng der inneren politischen Verhältnisse Oesterreickikki, also auch init einer ariiudlichen Relonstrnltiou des Mini sterinins iIn parlanientarischen Sinne bringen. Die deutsch böhuiischen Abaeordneten sind gegeniilser der Mis sion des Grasen Than sehr skeptisch, Lweil ihnen in Erinnerung ist, dase, Gras Thnn seinemit ali- «.?tnttlmtter gegen die deutsch nntionnten Vereine niit besonderer Gtrenne vorginqx nn ter dein Grasen Thuu wurde aus deutsche Deuioustmnten in Gruglitz geschossen und siins deutsche Biirqek der Stadt wurden getödtet Ju letz ter Zeit nat sich Greis Thnn den Deut schen durch die Aueriennung des- ge schlossenen deutschen Sprocheiebietez in Böhmen und noch mehr durch seine tonziliante Hattunq in der Ang qteichssragc genähert. — —«--.—..--«-—« Entom ten-isten Der kleine Fritz sah öfters, wie seine Eltern Freunden und Betannten an Feiertagen Karten schickten mit der Ausscheistt Fröhliche Ostern, Fröhliche Pfingsten n. s. w. Als Himmelsahrt einst he«kantaiti, schrieb Fritzchen an die Erbtante: »Liebe Taute! Jsch wünsche Dir recht stöh liche Hiinnielsahrt!«