Humoristkschsmilitärische Erzählung -«-----AM Der falsche Adjutant Von Freiherr v. Schlicht W ers. Fortsetzung.) »Es muß fein, schon damit ich Ruh im Haus-. habe und meinen Rschmiimas Schlummer wiederfin: Ir.« sprach er vor sich hin. und fo wartete er denn, bis der Bursche er schien um ihn zum Nachmittaqgtaf ee zu rufen. Er hatte mit Ungeduld « tiefes Augenblicks geboiet aber ali ei nun fo weit war. ziszgerte er to lange. wie er nur irgend konnte, n in das Eßzimnier zu gehen. Er ge nierte fich förmlich So tramte er denn erft noch ein paar Bucher bec feite. dann fiel ihm ein« daß er ver Essen hatte, eine Pofttarte zu schrei n, dann bemerkte er. daß feine Ci garren zu thde waren und er teles pbpnirte noch fchnell nach dem Ka fina, dann mußte er sich noch die Hände wafchen« turz und aut. er hatte noch taufend wichtige Dinge zu erledigen, aber als er dann endlich das Eßzimmer betrat, erwartete ihn dort nur die Kaifeemafchine. Ganz verwundert fab er sich um. Nach feiner Meinung kam er wenia ltens zwanzig Minuten zu spät, und nun war noch niemand da. Er tlingeite dem Burfchen nnd ließ sich Auskunft geben. Die Da men. die gaiidige Frau. das gnädige Fräulein und die gnädige Frau Ionfianze, wie sie im Gegenfas zu der Hausfrau genannt wurde, hatten einen Spaziergang gemacht. Sie hätten Herrn Hauptmann nicht im Schlaf ftiiren wollen« aber wenn der Herr Hauptmann möchte und wenn der Herr Hauptmann wallte —-—- die Damen wären im Schloßpart. wo heute Concert wäre, und wenn der Herr Hauptmann nicht hinkame, was die Damen feer hofftrn, « dann möchten der Herr Hauptmann nicht bsfe werden, wenn die Damen viel leicht nicht ganz pünktlich zum Zbendeffen kämen, aber der Herr. Hauptmann möchten nur ruhig an-( fanget-, das Mädchen wisse Bescheid und wenn der Herr Hauptmann diel leicht jetzt zum Laffee ein paar Zwie baek wünschten. dann möchten der Herr Hauptman es nur sagen· er, der Bursche, habe den Auftran welche zu besorgen, der Herr Haupt mann möchten dann nur so freund lich sein« etwas Geld zu geden, denn. die Damen hätten kein kleines Geld gehabt, und das Mädchen sei zur Stadt, um zum Abendessen einzu-. kaufen, und er, der Bursche, hätte auch nur noch fünf Pfennig, denn heute sei der Zwanzigste, und am Einundzwanzigsten qäbe es erst wie der Löhnung. .Schafskopf", sagte der Herr hauptmanm als iein Peter endlich mit dieser langen Rede fertig war, dann setzte er sich hin nnd trank eine Tasse Kassee nach der anderen. Seine Stimmung ioar die denkbar schlechteste, er hatte sich seit vorge nommen. liebenswürdig zu sein, und » nun konnte er seine Bedenk-würdig keit nicht loswerden. Und das er siillie ihn von neuem mit Groll ge gen Konstanze und außerdem, was hatte die nöthig, sich erst mit Mi gräne in ihr Zimmer zurückzuzie hen, toenn sie eine Stunde später zum Conceet in den Schloßgarten laufen konnte? Das war ein neuer Beweis dafür daß die Krankheit d r stauen immer nur in ihrer Einbil dnng bestand. No überhaupt die Frauen — Abermalz trank er eine Tasse saffer. aber feine Laune wurde da durch nicht besser, es schmeckte ihm asein nicht, und der Gedanke, unter : Umständen vielleicht auch allein s: ssbmddrot essen zu müssen trug , such nicht dazu bei Lhm einen Freu ; United-let zu entladen. Er fah nach " der Uhr, es war stin» was sollte er Mcheni Wie hatten die Damen dich sagen lassen? Wenn der Herr parat-traun nochkomrnen wolle, sie »So-n im Schloßgarken Luft hatte et bei dem schönen Wetter schon, aber Inn Konstanze in qewissern Sinne .Maufen? Sein Stolz nnd das , hl keiner Männlichkeit bäumten dagegen aus« er war doch kein r Leutnant mehr, sondern ein Ostsee Ehe-nann, dek- ichonffGJoßoater -fein könnte, wenn seine Nelln schon Ietheiraihei wär-. »Die Leute lachen mich ja aus, wenn ich plötzlich in der Schloßallee erscheine ,dore auf und ab peorneniere und mich da bewundern lasse, als wäre ich ein Frauenzim mer, das einen neuen Hut oder ein Paar neue sehr elegante Lackfiiefel an ht. Ich denke ja gar nicht daran, mich auf der Promenade zu zeigen. Isd außerdem lW man als Soldat so viel körperliche Wem-gnug daß man . freiwillig wirkliche keine mehr zu - suchen braucht Ich dleid zu Hause »Ist damit Partituren Lin noch einer Viertelstunde i; HMie et sich trosdem den Säbel Im Ins schritt durch die Straßen set Stadt, und du et das that, daß ee seh selbe und einem festen Vor s mitten geworden wet, erfüer « " recht mit Ingrimm. So We dem- auch ehek ei- Gesicht, ’ M et seen-nd mitbringen, eilt F es is- sesriff, gese- Ieine Schwä gerin von nie geahnter Liebender-är digkeit zu sein. Aus der Straße begegneten ihm verschiedene Leute seiner Kompagnie, die slogen als sie den Geßchtsaus druck ihres Vorgesetzten bemerkten. förmlich vom Trottoir herunter und machten in einer Art und Weise Front. daß ihnen dadei ordentlich die Knochen im Leide tnacktem Ader der Hauptmann bemerkte das gar nicht. er ärgerte sich nur dat iider, daß seine Kerls jetzt schon spa zieren gingen. Warum hatten see keinen Dienst? Waren die denn sür die kurzen zwei Jahre nur deshalb eingezogen damit sie Nachmittags um halb sechs aus der Straße herum bummeln lonnten? Was war denn das schon wieder ssiie eine Lotter wikthichans .Jch werde gleich mal mit dem Feldwebel darüber sprechen«. be schloß er. und so lentte er seine sSchritte denn zur Kasernr. s Dort herrschte aus dem Hase Tod tenstille lein Mensch war zu sehen Enur an einem der gemauerten großen Waschdastns lagen zwei Kerls und schliefen den Schlaf der Gerechten, und während sie schliesen, paßten fres dem erhaltenen Beseht gemäß daraus! aus daß kein Mann opn der anderen Kompagnie heimlich heranschlich und sich von dem Drillichzeng das seisch gewaschen aus dein Rand des Bassinsl zum Trocknen auslag unerlaubter weise etwas aneignete. »Das sollten meine Kerls ieir«. dachte der Hauptmann Mel-ring »die würde ich schön aus den Trab bringen« Und als er näher lam, erkannte er in ihnen wietlich zwei Leute seiner Kompagnie. Er stieß einen araßlichen Fluch aus und versuchte den einen zu meckern aber ais iknn das nicht gelang ver suchte er sein Glück bei dem anderen. Aber beide schnarchten ganz seit, der andere vielleicht noch fester als der erne. »Na wartet, das sollt Ihr mir büßen. ich werde Euch einen schönen Schrecken rinjaaen.« Er ging an das arosee Wisckdas sin. sammelte die dort airsliegrrtden Drillichanziige zusammen und packte sich den großen Stapet ani den Arr-» »So, die trag’ ich jetzt aus die Feldwebelstube, nnd wenn Jhr dann wach werdet und seht, daß dies Sachen sort sind, dann werdet Ihrs es schon mit der Angst bekommen« Aber als er sich jetzt anschickte. mir den sünszehn srisch gewaschenen Ho. sen und Jacken die vier Treppen znz seinem Kotnpagnietevier binauszustei-! Jgen, da rnertte er erst, wie schwer die« HLast war. das Gewicht driiate nicht E schlecht und der Schweiß trat ist-n ans Hdie Stirn. um von dort aus in hei sten Strömen hinnnterzulanien Mehr ;als einmal hatte er Lust, die Sachen san die Erde zn werfen und einen .Mann seiner Kompagnie herbeiznha Hen, aber wer wußte, ob nicht intnkii fschen ein anderer Soldat sich seiner iAnziige bemächtigtek und siir die seh Ylenden Sachen war er mit feinen-. ) Geldbentel verantwortlich So schlepp ite er denn mit Ausbietnng seiner iganzen Krast die Last nach oben. J Endlich war er bei der Feldwebelstube :angelangt, aber als er nun, da er die ihände nicht srei hatte. tnit dem lin Lken Fuß den Thürgriss niederdriicken swolltr. während er sich, um dabei nicht zu fallen, rnit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand lehnte, meet te er, daß die Thiir verschlossen war. «Feldtvebel!« ries er, »Feldtvebe!!« Aber der Feldwebel lanr nicht. »Zum Donnerrvetter, FeldwebeL top stecken Sie denn? Himmel-nü lionenkrenzdonnerwetter!« Und als der Feldwebel trohdern nicht kam, ries er nach dem Kompagnieschreibm »Gesreiter Miit-erl« Idee der Gesceita schien heute srei Fa sein. auch der gab keinen Ton von ich. »Wenn ich nur wenigstens erst die se verdammten Anziige los wöre", schalt er vor sich hin, »wir sind schon beide Arme abgestorben, ein wahres Wunder, daß die ganze Sache nicht schon im Schmutz liegt.« Er trat an eine der schmalen Fen sterbiinle heran und stützte so den großen Hausen wenigstens an einer Ecke. »Komm mal einer her!« ries er knit wahrer Donnerstimtne. Aber es tam niemand. «Jrgendeiner!'« schrie er. ,,Drei Tage Arrest, wenn niemand tomrntt« Er sah sich bilsesuchend um. Aus dem Korridor erschien keine mensch liche Seele, nnd auch die Stuben thiireu blieben sest verschlossen. »Da hört sich denn doch aber alles ans —- na, ich werde schon jemand sinden.« Er trat, so dicht er ton te, an die Je- rbant heran und chob den gr StapeL so weit es irgend ·ng, nach hinten. Dann ließ er die de vorsichtig los, erst ßii te er den Siedet noch vorsichtig rnit inem III Brustkasten, dann schob er ihn mit beiden hönden immer weiter zurück. «So«. sagte er sich, »Gott sei Dant, den wäre ich log, nun werde ich mir«einen der Kerls holen." Dann trat er ganz langsam und behutsam zurück und ebenso langsam und behutsam entzog er dem Stapel die letzte StiiIr. Aber ebenso lang sam, wie er zurücktrat, ebenso lang sam fiel der große Hausen vorn-« iiber. » »Musik« Schnell sprang er wieder hinzu, um noch zu retten, was zu retten war, aber es war zu spät, die ganze Geschichte flog oorniiber und fiel aus den Korridor, urn dort eine dichte Staubwolte aufzuwirbelm - »Nicht einmal gefegt baden die »Bengel hier, sogar nicht ein mal gesprengt, na wartet, das sollt Jbr büßen!« » Dann besab er sich den Schaden. ILangsani legte sich der Staub nie Ider und fiel auf die frisch gewasche . nen Anziige. so daß sie zum größten Theile wieder schmugig wurden. »Seht hübsch-". sagte der Haupt mann, »aber das geschieht den Kerls ganz recht, dasz sie nun noch einmal wieder waschen müssen; aber wasv seht? Na. ich werde mir seht erst einen oder zwei meiner Leute holen.« Er ging von Tbiir zu Thür, aber alle Stuben waren verschlossen und alles Mitteln erwies sich als nutzlos. »Wenn ich nur wenigstens den Feldwebel hätte. Wo der nur stecken mag? Vielleicht in seiner Privatwolp nung?« Er eilte den langen Korridor ent lang, bis zu dem Flügel der »Ver heiratheten«, aber auch dort war alles verschlossen. »Das habe ich mir immer so ge wünscht«, sprach er mit wahrem Galgenhumor vor sich hin, «nun habe ich im Schweiße meines Ange sichts die Sachen nach oben ge schleppt, und nun kann ich sie nicht los-werden. Wenn ich nur wüßte, lro die ganze Kompagnie steckte? Es herrscht wirklich eine Bnmrnelei, für die es gar keine Worte gibt. Na, ich werde morgen mal mit dem Feld tvebel reden, der kann sich auf einige Freundlichkeiten gefaßt machen. Wenn ich aber jetzt nur wüßte, was ich mit den Sachen anfange? hier liegen lassen lann ich sie doch nicht« Wenn jemand kommen soll, kommt natürlich kein Mensch, wenn nie mand kommen soll, kommt natürlich eine ganze Masse, sonst wiire es ja das einsachste. ich ginge aus den fos hinunter, weckte die beiden Schlii er, wenn es sein müßte, mit Gewalt, »und ließe sie dann hier oben Wache halten, bis der Feldwebel zurück ist. Aber das geht nicht, es bleibt mir wahrhaftig kein anderer Ausweg, als die ganzen Sachen wieder nach anten zu schleppen.'· s Noch einmal erhob er seine Stim ;me, um irgendein menschliches We isen herbeiznloaem als aber auch das sersolglos blieb, machte er sich daran, idie Anziige wieder zusammen ) packen. Und während er damit beschäftigt war, machte er plötzlich eine Ent idecknngi die ihn hinteniiber tanmeln ) ließ. Er selbst war Ches der zwölf sten Kompagnie, und die holen und die Juden, die da vor ihm ans der Erde lagen nnd die er nun im Schweiße seines Angesichts wieder zusammensuchte. trugen den Stem pel «neunte Kompagnie«t Er hatte sich also um Sachen gekümmert, die ihn gar nichts angingen, er hatte Anziige, die ihm gar nicht gehörten, in sein Kompagniereoier getragen Starr, unbeweglich, mit großen, entsehten Auan starrte er noch im mer aus den schwarzen Stempel. Er war unfähig« irgendeinen Gedanten zu fassen. «Erbarmung!« stöhnte er endlich vor sich hin, das war alles, was er zu sagen vermochte. Da tönte von dein Kasernenhof ein lautes Schreien, ein lautes Schelten und Fluchen zu ihm empor. Eine Todesangst besiel ihn. Soll ten die beiden Schläser erwacht sein und seinen Raubbemertt haben? Mehr todt als lebendig össnete er eins der Fenster und sah hinaus-. Vor den beiden Leuten seiner Korn pagnie, die nun wach geworden wa ren, standen verschiedene Soldaten der neunten und forderten rnit lau tern Geschrei ihre Anziige zurück. Es waren gerade nicht die zartesten Aus drücke, die sie gebrauchten: »Ihr Schlasrniihem wenn .hr Euch das-» für den Schnapö beza len laßt undi dasür auspasien wollt, daß uns nie-i mand die Sachen tlaut, dann paßt; auch gesitlligst aus! Und wenn die Sachen nicht in siins Minuten hierl sind, dann bauen wir Euch alle Zähne ein, verstanden?« Und damit die bei den ez auch begriffen, wurden ihnen ein Diesend geballter Fäuste unter die Nase gehalten . Die beiden schwueen· Stein und sein« sie hätten überhaupt nicht ge schlafen, und sie hätten keine Ah nung« wo die Anzüge geblieben wä ren. das tiinne nicht mit richtigen Dingen zugehen, da müsse irgend-: eine Hexerei dabei im Spiele sein. F Ader die anderen schienen an leine jhexeret zu glauben, arn allerwenig j sten un eine Hexerei ans hellen Nach Jintttqg aus dem Kasernsnhos und Hso entwickelte sich denn do unten die schönste Reiterei. Aber die hörte mit einem Male aus. als plöilich aus einem weitge össneten Fenster des obersten Konj dprs in weitern Bogen verschiedene Anziige zur Erde niederslogen. Hauptmann Mehring war ganz weit zurückgetreten, so daß er von unten nicht gesehen werden konnte. und schleuderte nun mit der Kraft der Verzweiflung so viel Jucken und Dosen, wie er jedesmal zu sotsen de tomrnen lonnte, zum Fenster hin l l aus Und als er die legte Hase durch die Lust fliegen sah, eilte er so schnells wie möglich die Treppen hinunter. Er that klug und weise daran, das merkte er unterwegs, als ein paar Kerls der neunten Kompagnie in wilder hast an ihm vorbeistiirmten, um oben aus dem Korridor den Dieb zu erwischen. der im lebten Augen blick. von seinem bösen Gewissen ge trieben, die entwendeten Sachen zu rückgegeben hatte. »Na, die werden Augen machen, wenn sie oben angekommen und nie mand finden, und was wiirden see erst sür Gesichter machen, wenn sie wüßten, dasz ich selbst -—-« Er schämte sich vor sich selbst, und er siihlte, wie er ganz roth wurde. Hossentlich kam die Sache nie an die Oessentlichkeit, sonst war er anstreb lich blamirt, er hätte sich ja entset lich lächerlich gemacht, und das Spotten der Kameraden würde kein Ende nehmen« Am liebsten wäre er so schnell wie er konnte nach hause geeilt, aber ihm war zumuthe wie einem Ver brecher, der da glaubt, allein schon durch sein schnelles Gehen Verdacht zu erregen, so ging er denn. sich mit aller Gewalt beherrschend, so lang sam wie nur irgend möglich die Treppen hinunter. Da hörte er plötzlich oben aus dem Korridor laute Stimmen und zor nige Nuse der Enttiiuschung und gleich daraus stürzte von oben herab die wilde Jagd an ihm vorüber. Aber nicht nur aus der Treppe. son dern auch aus der gegraut-erliegen den. »Man fix, man fix, so ’n Sa tan! Nu is er doch ausgeknissen, aber toir kriegen ihn schon noch, und dann tann er was erleben!« Dem armen hauptmann wurde ganz elend zumuthr. Das einsachste wäre gewesen, den Leuten zu erklä ren wie die Sache zusammenhing aber er siirchtete sich zu blamiren und ausgelacht zu werden. »Hossentlich kommen die Kerls nicht von selbst aus den Gedanken, daß ich derjenige bin« welcher«, sagte er sich, »und doch liegt diese Vermu thung eigentlich seht nahe. um so mehr, als ich das einzige lebende Wesen bin, das sie hier entdecken« Und plötzlich bekam er es geradezu mit der Angst, daß der eine oder der andere aus den Verdacht kommen könne« er habe die Sachen beiseite geschasst, um sich, wenn auch nicht siir seine eigene Person, so doch sür seine Kompagnie einen Vortheil zu verschassen. Das aber durste nie und nimmer sein, es gab nur ein Mittel, um die Kerls von seiner vollständigen Unschuld zu überzeugen, er mußte ih nen grob werden, und das that er denn auch.« «hinuneldonnektvetter, was itt das siir eine BummeleU Was habt Jht hier die Treppen herunterzuiagen2 Könnt Jhr Schafstiipse nicht die Au. gen ausmachen und in strannnek Hai, tung an mir vorübergehen, toie sich das gehört? Welche Kompagnie seid Jhk — Antwokt will ich hat-»in donnerte er die Leute an, dasz diese sich unschliisfsg ansahen, ob sie die richtige Kompagnie angeben sollten oder eine falsche. Und schließlich entschlossen sie sich zu dem lehteren Besser tvar immer hin besser. Man konnte doch nicht wissen, vielleicht sollten sie zur Be strasnng gemeldet werden. da war es schlauer, sie gaben sich nicht etst zu erkennen. So tauschten die Soldaten denn nochmals einen schnellen Blick, und dann antwortete der eine iiir alle: «Elste Kompagnie« ,So eine Irechheit«, dachte der hanpttnann. »du hört denn dochz alles aus« Dann fragte er: »Wisth Jhr das aber auch ganz genau?« i »so Befehl, Heer hauptmann.« l H Da nahm dieser mit schnellems )Gkiss zwei Leuten die Mützen vom; Kopf nnd zeigte ihnen den Kompag niestenrpei. »Ihr seid ja eine in-I same Rasselbandr. Wenn ich Euch jeht melde, fliegt hr toegen Belüi Mk eines Vorgesei n drei Tage in ichs Kasten. Jhr solltet Euch was men. Was habt Jhe überhaupt so in der Kaserne bekannt-jagen nnd Euch in meinem Kompagnieredier berumzutreibeni Wenn ich heutej nicht so guter Laune wäre, ließe ich Euer Benehmen nicht so durchgehen. Aber nun scheert Euch zum Teufels wenn Ihr nicht sosort von der Erd oberleche verschwunden seid, dann gibt es ein Unglück s Und wie die wilde Jagd stürniten idie Kerls davon l ! Mit einem sreudestrahlenden Ge ,sicht sah Hauptmann Mehring ihnen nach. Dann gab er sich selbO die rechte hand, um sich zu gratuliren und da er sie sich nicht mit der rech ten schiitteln konnte, schüttelte er sie sich mit der linken. »Das babe ich sehr gut gemacht«, lobte er sich selbst» »ich habe die Namen in den Mützen gelesen, der eine hieß Müller und der andere Dank-m die beiden habe ich in der Gewalt, die werden sich schön biiten, den Mund auszumachen und etwas von den triersehwundenenl Anziigen zu erzählen. denn sonltl risliren sie, dasz ihre Lügengeschichtek doch noch ans Tangeslicht tommt und-« daß sie dann in den Kasten sliegen. Und da von den anderen Leuten nie mand der Behauptung widersvrach. dass sie der neunten Kompagnie an gehörten so haben sie sich mitschuldig gemacht, und sie werden sich hüten, sich selbst einer Bestrafung auszu setzen So habetich wenigstens die Gewißheit. daß von der ganzen Sache nichts in die Oessentlichteit dringt und daß niemand ersährt, wie lächer lich ich mich gemacht habe. Vater im Himmel ich danle Dir.« Unwillkürlich saltete er die Hände und dankte dem lieben HerraotL Er war in der denkbar besten Laune, er war mehr als sroh ——— einer großen Blamage entronnen zu sein. So erkannten ihn die Seinen taum wieder, als er nach einer tleii nen halben Stunde in der Schloß allee austauchte und sich zu ihnen ge sellte. Ja er war nicht einmal zor nig, als er Frau Konstanze an der Seite des Bürgermeisters dahin schreiten sah. Der war in seiner Unisorrn, mit seinen klirrenden Sporen natürlich der Gegenstand des allgemeinen Interesses. Jeder grüßte ihn, jeder wollte von ihm bemerttk sein, und es war beinahe. als wenns ein leutseliger Fürst sich seinen loya len Unterthanen zeigte; es schmeichel te Frau Konstanzes Eitelkeit, daß gerade sie an seiner Seite einher schritt und daß alle Augen, die den Bürgermeister bewunderten, auch sie prüfen mußten. Sie hatte es vor ausgesehen oder es wenigstens ge hosst, daß sie ihn tressen würde« und deshalb hatte sie sehr umständlich Toilette gemacht. Für die lleine Stadt war sie vielleicht etwas zu elegant. aber sie erreichte ihren Zweck, sie wurde bewundert, und vor allenl Dingen merkte sie, wie sie auch ihm gefiel. Aberrnals begrüßten jeht einige herren den Biirgermeister mit einer gewissen Ehrfurcht und nnwilllürlich neckte sie ihn: »Welch ein Gefühl mußt Du, ogroszer Mann, bei der Verehrung dieser Menge haben.« «3una·chst das, lieber die Grüße mit dem Lüften des Cylinders zu beantworten, als durch das Anlegen der Kavsbedeckung wie es ebenso schön wie poetisch in dem Instruk tionsbuch sür den Soldaten heißt. Denn namentlich an einem so war men Tage wie heute drückt die Mühe bedeutend schwerer als ein grauer Cnlinder.« «Und weitere Glücksgesiihle wer den gar nicht in Ihnen machi« .,Doch". sagte er. »Ich bin stolz und glücklich über die Stellung, die ich mir hier geschaffen habe. Jch sagte Jhnen neulich schon. es giebt hier genug Leute, die mich nicht tie ben, aber trahdem merken auch sie nach nnd nach, daß ich nur das Beste siic die Stadt will. Nichts liegt inir ferner, ais meinem herrn Amtsvors gönger irgend etwas Bisses nachsagen zu wollen« aber in allem« was ich über ihn höre, erinnert er mich sehr an einen Bürgermeister in einer stei nen notwegischen Stadt« mit dem ich vor mehreren Jahren einmal in einem ileinen Badenrte zusammen tras. Der hats es sich ungewohnt, sobald er sich über irgend etwas är gerte. sein langes. wallendeg Nacht gewand anzuziehen und zu Bett zu gehen, «denn', so sagte er sich. »so lange ich den schwarzen Rocl an hab-. bin ich der Herr Bürgermeister. der siir jeden zu sprechen sein muß. wenn ich aber mein Nachtgewand angezo gen habe, dann bin ich kein Bürger meister mehr, sondern ein müder Mensch, der zu Bette geht, und der ist siir keinen Besucher zu haben« »Auch eine Aussassung«, meinte sie belustigt. »Aber wohl nicht ganz die richtige«, meinte er. »Ich sitt meine Person sinde es wenigstens etwas sehr un männlich, allen Unannehmlichleiten einsach dadurch aus dem Wege zu gehen. daß man sich seine Nachtmüsze als moderne Tarnlappe aussetzt und sich dadurch unsichtbar macht. »Min eipiis obsta«, geh mit deinem dicken Schädel so lange gegen alle Hinder nisse an, bis du sie besiegt und über wunden basi, das ist mein Wahl spIUFDI »Bravo!« lobte sie. »Bitte-bitte teine Ursache«, wehr te er ihre Anerkennung ab· »und im iibrigen wissen Sie fa: schade ist es doch um die Kastanienallee.« Sie verstand ihn zuerst nicht. »Ach so«, meinte sie schließlich. «Wie neu lich meinem Lob und Anerkennung der Tale folgte. so vermuthen Sie das auch jetzt. Aber das kommt doch nur aus Sie aanz allein an· das, was mir an Jhnen gefällt, lobe ich, was mir aber mißiällt —« »Und was wäre da?« Sie sah ihn an, als wolle sie ir arndeine Untuaend an ihm entdecken «Aeuszerlich ist Jhnen nichts anzu sehen, auch in Jhren Augen leie ich nichts, toas aus irgendeine Untuaend schließen laßt. Aber trohdem find Sie hoffentlich nicht ein ganz voll tommener Mensch. Sie bliesen mir das nicht übelnehmen, aber soge nannte Musterlnaben, die nur aus Tugend bestehen, sind siir mich etwas Entsehliches. Gewiß ist’5 um die Tugend etwas herrliches, aber of fen gestanden, aus die Dauer ist sie furchtbar langweilig. »Das weiß der liebe Himmel«, pflichtete er ihr bei, »aber fürchten Sie nichts. gnädige Frau. Sie brau chen mir Jhre Gnade nicht zu ent ziehen, iin Gegentheil, nach den An sichten, die Sie mir soeben entwickel ten, bin ich vielleicht in JhrenAugen der Inbegriff eines Manne-II »Das glaube ich denn doch nicht so ohne weiteres.« »Bitte sehr, gnädiae Frau«, ver theidigte er sich. »iragen Sie nur Frau Brümmer. meine Wirthschafte rin. Andere Männer pflegen ja mit ihren Vorzügen zu prahlen, um sich bei den Damen beliebi zu machen, Ihnen araeniibrr muß man ja mit seinen Fehlern renommiren. Jch lann Jhnen nur noch einmal lagen: sta gen Sie Frau Briimmer.« »Aber die lenne ich doch gar nicht«, meinte sie fröhlich. (Fottsesziing solgt.) Das sind die Dünimsten, die sich einbilden, die Gescheitesten zu sein. I I I Die Menschen haben meistens desto mehr Pflichtgefühl, je mehr es sich uin die Pflichten anderer handelt. O c I . Die böse Leidenschaft ist zuerst ein Gast; gewährst du ihr Gastrecht, s Iiiacht sie sich bald zum hauiherrn ·- i - Nur der ist der richtige Schmied sel nes Glückes. dem Frau Fortuna den Blaöbalg tritt. i Die femnifchen Cowboys möchten ihre Kühe von der Flugmafchine aus hüten. Wenn sie ihren Plan ausfüh ren, wird die Herde bald manchen Hirten sehen. der nicht mehr da ist« «Ab qu. wie kannst Du Dich denn fo für tenfl Der Lötv « stvvfthksk«setin et nun aber doch nichtqu »san«-» mp s f is ausg