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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 24, 1911)
Ver Hampeliock hindre-le von Marianne L. Weftphal Ei war entschieden ein ter alle ( III Mchiedem Lizzie tanfte sich eint Wäre-es Winterloitiim j Und zwar eines von jenen bei Waden Kleidern die die Gehtltiitia 1 leit der Frau auf ein Minimum de lchriinken und unsern westenropiiisrtien 1 Mildinnen die Reize von im caan herumstehenden Stiirchen verleihen i Lizzie nannte zwar die Hiimvelrock i mode zuerst einfach schenßlich Sie fand keinen Grund weshalb sich ein weibliches Wesen die Beine zufam menbinden muß. um dadurch als mrs dern zu gelten. Aber nachdem Lizzie eines Abends gegen 6 Uhr während eines Beine aungsganges, wobei iie ganz notlt wen-dirs ein Dutzend Hemdenlnönfe Größe No. 2, hatte einhandeln miis len. obwohl dieselben aar nicht ae braucht wurden, einen distinanirten jungen Mann mit englisch aestutztem Schnur-tönet getroffen hatte na turlich ganz zusiillial war ihr isbsrfes Urtheil über den Hitmpel iock einer milden Verlläruna gewichen nnd schon nach dem Abendessen hatte He sich mit einem mais-gelben Bank ihren blauariinen Schottenroct »zn jiimmenaelnmden«, um zu prüfen, wie ,,es« aussah. i Natürlich fali ,,es« einfach verrückt ans! Der Vater hatte etwas geinnrmeit was tvie »ererbter Schwachfinn des Weibes-" klang: Robert. der Pri xnaner. nannte die durch den zusam . cnenaedundenen Rock errielten Körner titiien «einen Faustschlaa in’S Gesicht ker Antile«; Mutter laate weiter nichts als: Ader Linie, Die Fnr ben!·' Tanle Malchen ertlärte tottflchüttelnd daß zn ihrer Zeit inn gen Mädchen niemals derlei nnsittliche Gedanken gelomnten wären. die Beine sie sagte Beunr! - zusammenn dinden, — und nnr Grete. die Drei Jurist-eine eigentlich das Eniant ierribie der Familie hatte voll tiefen Innerstes gefraatt Kannst dn denn rinch aehen2"' Js. und Litzie halte wirklich unt wahrhaftig neben tiinnen! Mit lolettem tleinen Schritten, ein wenig unsicher lZuerst nnd ziemlich tteif. alter doch richtig gehen! Die ganze Familie hatte diesem Experiment mit aufrichtiger Theil nannte zugesehen und Lizzies Iriusnphaesiih ab dieses Sieaeg war qrenzenloci qeivefen Allerdings-. als sie nun erllörte, daß fee sich Das neue Winterlostiini in dieser aber nnr in dieser Machart die dem Geist der Mode und der Zeit entfprecheC arbeiten lassen werde erhol- ftch ein niilder Sturm der Ent tiksltung im friedlichen Kreis der Fa net K Der Abend endete mit einem soge nannten richtig gehenden Arach. Zu erst ergoß sich Dokmgelächter und ist-oft von tunt Pertonen aut die trokea maulende Lizzie -— bald th: il ten sich die Heerlager in die Größen M 1 zu 4311 1: s-« daran trat nenerlich eine verbesserte Theiluna eins Lizzie belani die Mutter als Helfer, In daß sich das Verhältnisz schon in L-« zu 3 zu 1 attilöite nnd ali: dir ,,dern Geiste der Mode und der Zeit entsprechende Machart« eines Kleides vom Vater als der »Tad der Frauen schönheit verschrieen wurde, spielte Lizzie ihren letzten Trmnnf aus: Die Frauenschönheit sei länng bankerott habe Marcel Preooii neulich in einein geistreichen Feuilleton der Dresdener Neuesten Nachrichten geschrieben, und es aelte nur noch einst die Eleganz der Frau! Und eleaant sei der Humpelroch Daraus war eine Thiir lrachend zugeflogen, so das-, sämmtliche Wein glaser aus der Kredenz aetlirrt hat ten der Vater war von der Bildsläche verschwunden gewesen und Lizzie itand mit bochrothen Wangen als Sie erin da! ierzehn Tage ertrua Lizzie’g Va ter den Ansturm aus iein Schönheitg atsiildl und das Poetemonnaie mit stot lchem Gleichmuthl Aber eines Taqu schlug auch die sem tapferen Vater die Stunde, wo seine Kräfte erlabmten und er nichts Besseres wußte, als stillschweigend seinen Geldschrant nni ein paar blaue Lappen zu erleichtern. Das war, als er seine Frau und Tante Malchen heulend wie zwei « Schlaßbunde fand weil Lizzie er . tlsirt hatte, sie wolle sich aus eiaene M stellen und in Stellung geben. te Malchen beschwor die Geister sämmtlicher todten Brüder, Basen, Tanten und Qntels und frag wohl M zehnten-nat ihren Bruder, ob er »denn kein Herz habe, - und Mutter jammerte er solle doch nicht die Har satte der Familie und das Leben im Kindes zerstören, vor allem ietzt, so hanc hartwig, der junge preisge kehte Didlarningenieur, sich so ernst ins Lizzie ist-werde sen- eine Tochter aut versorgt zu W ist Wskædzn Familie-mater ein MW so httschte zum erstenmal Tagen ungetrübte Freude f at- mittaalichen Est Its-stets war zart und kuns its Gewitse weich etocht, alle lustig und sto weil ieden wart Liizie tauste sich TO Uit Mr oek. M lte lbild ein — tunc-äins ntleiden an, - » v is enge, kleine, seidene " ans-s, die mit den · Wir k- . H ten denn lYou neoer can keck« Vielleicht sandte alrich etwas Pas sendeo und konnte in dem neuen Kostiim dann noch ein wenig auf der Prager Straße bumrnelnk Allerdinns gestaltete sich der Laus diel schwerer ale sie gedacht hatte. Da sie sich iede Einmischung derbeten, um nur ihrem »eiaenen individuellen Eies schmart" folgen zu können. blieben Mutter und Tante zu Hause. Find nnn tnustte Liszte die schmerzliche Er fahrnna machen. daß die Verwun rinnen ihr stets und immer irgendei nen alten. doriattrigen Schmöter ate .,rloti" aufhängen wollten. Man hielt sie einfach siir ein Lämmchen. nicht aber siir eine Modedame, die da weiß, daß Eleaanz altes heutzutnae ist nnd Schönheit nichts! Und nachdem Liz zie sechs Geschäfte besucht und drei nndztvanzia Kleider anprobirt hatte. sieden Koftiime vorgelegt bekommen und überdies ihre Kenntnisse ans dem Gebiete der modernen Kleidung di rett iibertdiiltiaend erweitert hatte nahm sie ihr Krolodilletiischchen, in dem die zweihundert Mart, steckten. fest-in die Hände und betrat mit hoch miithigem Kopfnicten das siebente Modemaaazin Hier verdliifste sie sofort die Ver tiiuferin durch die mit unnachahmli eher Nonchalance aemnchte Bestellung das-, sie ein Trottoirlostiim wünsche Tailormsidr. Rock-dein 120 Centimes ter! »Gniidiaes Fräulein« ! stotter te die Vertiinserin Daraus sah Lizzie sie strafend an und die Verläuserin holte die Direttrice· Diese suchte dem aniidigen Fräulein tlarzumachen, das-, 120 Centimeter Rocktveite eine trittst relle tlninöalichleit sei. Doch hier dieses entzückende Kostiim in Graus habe 168 Centimeter stockte-ein« « di efess in Braun 174 Erntitneter Rock ( weite und dieses fashionabte Tailor s made sogar nur 15612 Centimeter« Enger sei momentan nichts auf Lagerl und im Vertrauen gesagt, dies sei schon reichlich eng genug! Lizzie irr-nette. Und daraus holte die Diret trire den Chef. Dieser Herr, der aussah wie ein Grandseionenr ohne sechzehn Ahnen, der ein wenig Puder aus der Stirn und herrlich rosc polirte Fingerniiael hatte. besprach den Fall mit der Di rettrire auf Franziisisch Schickte ein, zwei Manneauins ins Probir immer und brachte endtich höchsstse bst ein hellgrau Tailormade Kostiim ange schleppt. das den Intentionen des gnädigen Fräulein-;- entsdreehen dürfte. Lizzir. die vom Suchen, Anprobi ren, Reden. sahsan und Wahlen schon halb todt war, »stieg« einfach nur in die Jaae, toie der Fall-aus druet des Cheso lautete. Also würde auch der Rock, 160 Centimeter Rock weite, passen! Und er paßte! Er paßte so tadellos-. so schick und elegant, das-Z Thes, Direltrire und die Verlönferin in Art-rufe des Entzückens ausbra rhen. so, als hätte sieh ein Miratel er eignet! Lizzie strahlte. Daraus wurde sie ein bißchen nachdenklich, sah nach der Uhr, seufzte nnd lächelte auf's neue. Und mit ruhiger Selbstverständlichkeir befahl tie dann: »Eine« hutl Einenl Phantafte Massen und dazu pas scnde Vor-T« Denn Iante Ultalcheu hatte ihr funfzig Mart ertra gearbeiH Der ists-es die Direttrice dies Verkauferin slnaen durcheinander wie Sperlinge im Hafer. » DonnertnetierI Daiz war eine stun « din! Die verstand IS' Und die bochachtunq stieg. Ioeil Lizzie iu allen vorgelegten Waaren das Nägchen riimpfte. Zuletzt nahm sie aber doch eine Glocke in schwar; Sammt, cnit geaggriinen Wotansflii geln besteclt einen Muffen in ebenfalls schtoarz Sammt und arasariin Liber tv und eine dazu gehörende Echarpe mit lanaem Pofamentbesatz. Zu ih ren leuchtenden Augen« zu ihren fri schen Farben sah »diese Ausmach·ina« vorzüglich aug. Als sie mit ganz ileiik trippetnden Schritten zur Kasse ging, um zu zahlen, bildete das andere Publiturn Spalien Und szzie fühlte mit Hochgenuß, daß sie nun wirtlict eine eleaante Frau war. Es blieben ihr zwar nur noch drei Mart isn Por« temonnaie, aber was that dies? Sie besaß ein Kleid, welches dem GeistL der Mode und der Zeit entsprach. Der Chef und die Direttrice brach ten sie bis zur Thär und die Zuvor tommenheit, mit welcher ihr die blitz ende Kristallscheibe gehalten wurde. ließ die an den hellerleuchteten Schau fenftern poftirten Damen und Miid then vermuthen, daß mindestens eine Gräfin das Magazin verlasse Und Lizzie trat voll hochmiithiger Nonchalance aus die Straße. - Da, beim zweiten Schritt itt ihr Schuhchm -— auf etwas Michem aus. Ein Wurstdapier oder derglei chen. Und Lizzie ftolperte, trat schnell einen Schritt vor, stolperte nochmals und ward mit Schrecken gewahr, dasz ihr enger. göttlich schöner hnmpelrock an diesem Stoldern schuld war Verwirrt stand sie still, um im glei chen Augenblick tote von der Tarantel gestochen emporznfabren. »Freilein, Sie können wohl nicht seit-erri« hatte theilnehmend eine fette erftirnme ge fragt. Und dazu lachte jemand « dann andere » o, gräßlich! Sie strebte vorwärts, ei end, nnd » stol per-te wieder. —- Flitsternde Stim men dreiste Zurufe hinter ihr, scha deufrolks Lächeln ans den Gesichtern der Ent sent-entwenden Lizzie biss sich ans Lippen. Plötzlich tauchten drei Stra ntinder an einer Ecke auf. Sie aten sofort die Sitnation. nnr, die lernt erfcht loose-M Ra· ich danie, Herr Franke! Das Quid is gis-ge . m »u- arm-ei hat nm’n lit« —- »Du, ZEIT-W Mk e. m M -—« Mkmleböwp visit-te das tleine Gesindel die ornese Liyie aus. Aber Lizzie tonnte nur wie ein St rch im Oalat steigen. f kmmer größer ward der Kreis der Neugierinen. und eben aetb ein Seien - wann der Armen den Rotb. doch einem Wagen nach Hause zu fahre-. da - ein martersebtitterndee Schrei —: »Deine-P und schon warf sieh die arme tleine Modedanie an eine breite Männerbrnst und jammerte tliigliM »Mein Kleidl — Mein Kleidi " Hans Hartwia aber stand toie ein Stock. Denn er erkannte in dem link-ermo Dernen, glockenhntbethiirmten, heulen den, das Taschentiichlein an die An nen boltenden tleinen Frauenzimmer chen einfach seine Lizzie nicht. «Jhre Frau«, snate der Schuh tnann und rollte die Augen wie eine Fett-indes ..Jbre Frau tann nich ge n.'· »Ich hab’ teine Fran!« verwehrte sich Hans Harttvig. »Aber sie bat egn zu enaen Rock nn« Zie stillt anen mn den Hals! Si nennt Jlmen »du« also bringen Eie se heeml Von wegen das Verhält nife können Se sich in auseinander setzen. Heb! Dingen Kutscher! Weg frei!" Der Schn mann verlor seine linqelsgeduld und wurde arob Er scbob die völlig entqeiiterte Lizzie leinfaeb in den Wagen, drückte mit ei nem festen Handgriss Hans Harttvigs breite Gestalt hinterher. aab die schon ’sestgestellte Adresse Lizzie·s an, der sWagenscklag fiel mit einem dumpfen sit-ach zu und die Droschte rasselte schwersiitlia die Sidonieniteaße bin zaix begleitet vom hurrabrusen der Jtheilnehnenden Straßentinder. Drinnen im Wagen nian still. Liz" zie sah linls zum Waaenfenlter hin ::us. Hans Sarttvig rechts. Sie biß sich die Lippen, ilire An aen flatntnten tatnpfbereit. Er schämte stel- ein bißchen. Aber plötzlich sahen ssckt beide an und lachten« lachten aus vollem Halle. Und· während sie sich iest um schlunan hielten und tüßten, neette er sie voll leisem Uebermutbt »Der Rock ist nicht zu eng!« llnd orotnpt erwiderte Lizzie· »Ich babr leine Frank« »Nein!« bestätigte Hang Harttoin zärtlich« »aber eine iiiszr. kleine Braut! Lizzietindk Kleines Un geheuer! Humdelrotttoeibchenk Jst wollte ia nur die Probe machen, um zu sehen, ob du imstande wärst, dich nach meinem Geschmack zu kleiden. Und nun schafft sich die tleine Maus wirklich sofort ein Humpellleidchen an, um mir mit diesem Machtvert zn imponiren2 O Liebling - was bist du ·fiir ein tleines, tiiszeå Zchas!·' Und er tiiikte sie toie toll. .Saa" wann wollen wir denn heitntlyen!« Und diesmal vertbeidtgte Lizzie ils ren Humdelroet nicht wieder gegen rauhe Männer-worin sondern tltisteri te nur aanz ergebungivoll und holt errötdend: ; «Bald! Frage die Eltern!« Aber die Liebe . . . ! Itovellette von J rma Goer i n ae r Meta Heidenreich die erste drama tische Sänaerin des Stadttbeatere hurnpselte ani Ztoct und aus den drnllen Arm ilirer Zofe aestiitzt, durch »das Zimmer »Sie-bit Du. Minnti, es aeht schon slsesser Wenn tvir noch fleißig Unt ’schliiae machen und der Doktor das vertnaxte Gelent deute Abend fest vandaqirt, tann ich zur Brei-Here geben« Die Kiinstlerin lief-, sich mit einem Seufzer der Erteichteruna aus einein Ruhebett nieder und zon vorsichtig-i den verletzten Fufk nach. Jn diesem !tluaenblick.tlinaelte es »Soll ich Besuch annehmen P« fraa te Minna. »Es tonirnt darauf nn, wer es ist Wenn es nicht sein must Minna meldete gleich daraus: »Fränlein Stein«-« Herrin und Dienerin blickten sich an. »Was will denn die?" fragte Meta Heidenreich erstaunt. »Die läßt sich doch nur sehen. wenn eH Unangeneh mes zu berichten aiebt Sollte in« Theater ein-as geschehen sein? Na Minna, bitte sie herein, sonst rächt sit sich tiir die Abweisuna und macht aus«-; mir einen Krüppel. der im Leben nicht mehr austreten tann.· Fräulein Steinen ein sehr unbe schastigtes Mitglied des Theaters rauschte herein Sie stürzte sich mit ausgebreiteten Armen aus Meter und umarmte see bestia: »Ach Sie Aermste, Liebste, Bestei« Muß-) »Wie leid Sie mir Musik« Mußt »Dieses iPecle Das-, Sie nicht die Hildtraut ingeni« mußt «Welch' ein Ver last siir den uten Itinner5!« Mußt »Der gerne rfotg ist in Frage ge stellt!« ( uß). »Aber ich bitte .Sie!« Endlich war es Meta gelangen, sich den Küssen zu entziehen »Es ist mirtlich nicht so wich ig, wer die Par -tie singt, Rose Balling oder ich. Die Rolle verdiebt so leicht Keine, tend zu dem paßt die kleine Balling sehr gut dasiir. die hildtraut liegt ihrem Tem perament besser als dem mehrere« »Die-g seen, Liebste. mag seite! Aber was tten See mit beee seit-ritter schast, mit Ihrer Itete daraus ge macht. Jugend und Schönheit allein thun's sa« nichts Det hieb hatte noch nicht geteo - sen. Reis hetdelmtch wußte, daß nicht schön war, aber sie hatte zu - schon satt ihm kosten Kunst, mit des tückælt en H abe ihrer gute-n tI it eetu , um m- ms neu-u du ten-Wei- te settdtvte sbbsllsic III Mu. Ganz rnsg sagte da : »Herr Inneki erzöh te mirs daß sichs die Qui-m viet Miit-e giebt und stete vsllig auf seine Intentionen eingeht Hätte scheint, er ist sehr zufrieden mit i r." »Das scheint therdings sp.' Nun hatte die Steiner Ietzt-weissen »Er tann sich ja gar nicht genug thun mit Lob und Komplimenten Dem dummen Ding muß ja der Künsiteknochmnth in dir Krone fahren sie weiß ohnehin vor Verliebtheit nicht mehr ans und ein. Aber er sollte sich schämen « »Warum?«' Meta Heidenkeich richtete sich jähe anf, als ihr Fuß vertragen konnte. Mit einem Schmerzenstaut sont sie zurück. Die Zteinek war qanz Theils nahme: »Um Himmelstvtllen, rühen Sie sich nicht! Hätt’ ich doch den Mund gebaltenf Aber einem ehrlichen Men schen geht halt leicht vie Junge durch. wenn er so etwas mit an eben cnuß!" »Was nenn. wieio?« Mem-s Stim me than scharf. »Nun ich mein-« halt der An nerH müßte tich doch als ein Ehren mann getoise Reserven auferlegen, seine Verpflichtungen qenen « »Gegen wen, vitte?« »Ach Liebste, Beste, tliun Sie doch nicht so! Wir wissen ia Alle, dass Sie ec- nmren die ihm derausgebolsen hat »vor zwei Jahren, dass er seinen Ktwellrneisterposteu ausgeben und als srei soeastender Tonliiustler leben konnte· Wir haben Sie so sebr be mundeet in Jhrem Opsermuth, und als ietzt die Oper von Anners ange nommen mar und auch bei uns raus lommen sollte, du erwarteten wir nicht nur einen Grsola siir ibn, son dern auch - fin Stel« »Für mich « «q.’ntiirlich doch! Dem Komponi sten den Lorbeer: - seiner rdlen Gönnerin den - Myrtbentranz.« Mela Heidenreich hatte nicht um sonst eine zehnjährige Theaterschuluna durchgemacht Es gelang ibr zu la den. ein helles, lustiges Lachen, an dessen Echtheit Keiner zweifeln konnte· »Ach die armen. lieben Kollegen! Wie sie enttöuscht sein werdens ilnd wie Anners lachen wird. wenn ich ihm dng erkäblek Eigentlich bätte ich mich so mn en lassen sollen. Große Poset Jn der rechten Hand halte ich die Banlnoten limit, mit der linlen weise ich dtönend aufs Standesamt Nein, liebe Steinen man hat sich aber gründlich geirrt Die Sache verhält sicle andere-. niichterner ist einfach ein Geschäft Jch glaubte nn ein In « lertt. dem nur das Kapital fehlte, um hohen Zinsertrag zu bringen Zu fälliaer Weise batte ich das Fehlende. Ich steckte mein Geld in Form eines Dur-lean in Otto Anners Talent. und nach den Proben seiner Oder werdet Sie inir wohl zugestehen. daß ich nicht ganz falsch spetulirt habe. Aber da mit ist auch das Lebte »esagt. An dere Veriebungen bestes-n zwischen snir und Herrn Anners nicht so leid es Inir tbut, die Kollegen enttiiu schen zn müssen« Und wieder ilnng das lustige Ln chen. Fräulein Steiner lächelte sauersiisi. Jnnerlich war sie mätbend Diese Heidenreich diese Komödiantini Kein Wort glaubte sie ihr. Sie wiirde sick schon noch verrathen, toenn sie auei im die Odem-w bei-aus« hatt-. unt-I die Aussicht auf diesen Auaenblis rot-: idek einzige Trost. den die Gute cnit fortnehm. « i I Als Minna eine Weile nach Freita tein Steiner’ä Abgang bei ihrer her ein eintrat. erschrak sie iider den Aus-. druck nnsiiglickten Schwertes in den! offenen. lebhaften Zügen der Same-— rin. Sie konnte ein Wort der Theil-! nnd-ne nicht unterdrücken Und vors der Lertrauten ihrer Kinder: undx Mädcheniahre verstellte sich Metas nicht Die allein wußte. mit welcher« Liebe, mit welchen hoffnungen diez Kiinftlerin an dem jungen Konsponi I iten hing. Sie tröstete. io gut sie; konnte. ; »Ach Gott! Die dumme Perions nmllte doch bloß wieder klatsch-n undi benen. Glauben Sie ihr doch nichtki Sie werden doch einer solchen Ver-· iiinmderin nicht auf den Leitie gehend Sie müssen doch ieidit wissen, dnii Sie zehn Fräulein Baliinq aufnsic gen! Eine Künstlern-. wie Sie!" Aber Mein idiisitcite nur traurig der Kopi. Die tleine Rose Ballinq var blütiteninna nnd lieblich Und die Männer lieben durch die Augen niiit durst- den Verstand In gedruckter Stimmung lie sie" sich Abends von Minnn in die letne cechesterloge lsegseitem die Auneres fcir sie erwirtt hatte. Ein paar Mi ttuten vor Beginn latn er aus einen Sprung zu ihr herein. Er veberr chte feine Erregung. plauderte zuvertcht lich und heiter. Nur feine Stimme ,:itterte ein wenig und fein Gesicht war blaß. Analtvolt iorichten Meta’s Augen tu diesen geliebteu. nerviisett Zügen, und in einem Bangen, das sie nicht unterdrüan tonvtr. ureßte sie plötz lich ieine kräftigen Finger zwilchen ihren lalten Händen Annerg lachelte ihr herzlich zu. »Tai-irr fein, mein lieber, treuer Kamerad« Ohne Dich stünde ich heute Abend nicht hier. Hals ich Erfolq, so leis ich ihn Dir u Fiißen!" Wie warm sein — on, toie gut sein Bliclk Wir-r da-. nicht Liebe, die so sprach? Meter fragte ers sich wieder und tvie der tviihrend der Stunden, die nun lnlgten und die ihr nach jedem April-ins nach tedern besonders gie. nlsutten Theil einen aufleuchtenden Blick, ein strahlendeg Zunicken de: gliietlichen Komponisten brachten. Und als der Vorhang zurn letzten Mal fiel zweifelte Metn nicht mehr. Der Er folg trua sie iiber alle tleinlichen Be denten hinweg und sie lanute nicht-s als das Verlangen. den Freund einei A.tqettblirt ganz ungestört zu selier und zu sprechen Sie ließ sich von Minna in ilzrr Garderobe bringen und schielte ti. Kann nach Antters. . Zu stiller Veriuntenheit erwarte« sie thu. Wie sie den Mann liebte, wir fte sein Wert liebte sie, die an ihn glaubte tn den Tagen seines verbot genen Schaffens, die ihn erlantrt hatte nor Alten Nein, wag sie tnit deut Freunde verband. das tonttte ihnt teine andere Frau geben. Ja, Rose Vallinn tvar schön. sie hatte auch brav gelungen, aber -- aber eine Künstlerim eine ebenbürtige Geistes geiiihrtin siir Otto Llnners toar su nicht« Meta lächelte sinnend. Wenn ihr Fuß wieder gut war. wollte str di. . ildtraut siuaeu —--, und dann Ein ilin envee Lachen drang durch vie diinne keiietwand aus der MIC kotgntdetohr. Rose Ballingl link nun eine Männekfiimme Anneesl »Ach mußte Sie noch spie-den« ehe vie fremden Menschen wieder weicher uns stehen. Rose, liebe Roe nne herrlich haben Sie meine hiidteaeä vetiöepeetk Das it das Weil-, wie ich es in meinen räumen ersehnte, in schön. so mädchenhofi, so M finde bog Wort nicht dafür Rose. warum sehen Sie denn weg Rele. Du mein Ein nnd Alles wie hnb’ ich Dich-liebl« Ein leiser Auffcheei -- und dann ein unetdkiickies Sinnimeln und Ko sen, halblauie Worte Meicks Na men s- vie Balling hatte ihn genannt »Ich glaubte Dich gebunden. »Mit-. an die Heideneeichl Und ich war schon ganz hoffnungslos! Sie ist eine so große Kiinsileein ein so wun des-voller Mensch s Das ifi ist« « ei Otto Anners sprach diese Worte in unverhohlener Zuneiauna und Aner lennuna aus. » »Aber ein Mann ivill teine aioße Künstlerin und teinen wundervollen Menschen ziir Frau er will das Weib. das in seinen Träumen lebt und meines Traumes Vertörperiina bist Du, mein Lieb. Meta ist niir als Freiindin bewundergwertb eine treue Schwester, die man verehrt, aber die-man nicht venehrt!" « Meta Heidenreich sprach an dieseni Abend nicht mehr mit Otto Llnner7. Ader iirn ein-deren Taae einpsina sie ihn und saate ihm all’ das Liebe nnd Gute, das eine treubesorqte Schwester dem Bruder sagen kann. Er dankte ihr mit deni herzlich-n Ton, von deni sie nun inusete, daß er nicht von der Liebe lam. sind sie nidte auch zu stimmend. als Otto sagte-. »Du stehst unglaublich elend aus« Meta. Nimm Urlaub und erhole Dich. Die bild traut ist ja bei Rose in guten hän den.'« Am anderen Morgen verreiste die Heidenreich, und hinter i r bei gab es ein großes Ursein-öd der als sie ·,uriiittain iind zum ersten Mal wieder austrat es war in der «Asritane— riii", einen Tit nach Otto Innere hochzeit da a ten die« die es ver standen: »Die idenreich ist noch arößer geworden! Wahrhaftig sie hat sich aus ihrer Krankheit neue Kräfte aebolt!«· Das schrieben auch die Zeitungen Meta las es und nickte. Und iii ihren Aiiaen schim merte der Abalanz eines Schinerzerh den ein Fraueiiherz iiur dann ertra ·«en kann, tvenn es größer ist als- dass Leid. Sie kommen wieder-. tiin Weinwirth, der im Rufe stand, seinen Wein in sehr irreliaiiiser Weise zu tausen,’ schickte nach einein Kam ineriiiger, der ihm die Ratten aus sei nem Lotale betreiben sollte Der Kammerfiiger erschien und fragte: »Wir zeigen sieh denn die Rat ten zumeist7' »Im Weinleller,« erwiderte der Wirth· »Ach so, Wasserkatten sind es,« ries da der Raninieriiiger mit einein ver schniihten Lächeln. »Ja« vertreiben will ich sie Ihnen schon, aber ich siirehte, sie werden sich sehr schnell tviei der hingewöhnen!« Mist Kühk« is des Its-her blank-. Sie versperren den Wes slm es dirs then Nie-us etmt u Lebe tin-.