Nebraska Staats-Anzeiger und Eifer-old Jahrgang J pele Nummer 24. Von Siine Andtelen Du bisi’s, mein Kind, und dennoch bist dirs nicht! Lich. deine Seele stieg empor zum Licht. Nun ist von deinem Leben, deinem Lieben Mir einzig nur dies kalte Bild ne « blieben. Ich weist, daß es mir nichts gewähren kann. Doch steh« ich stundenlang itndåblick is all. Mir ist’e, als müßt« ich mit- den lie ben Augen Mir Trost und Hoffnung für die Zu lunfi saugen. Mit ist’s?, als habe ftich die Hand be weg, Die oft so warm in meine stch gelegt» Als öffneten die Livpen sich, dies süßen, » Mit einem Segenswort mich zu be-l grüßen. ; Du wärst mein Lebensqliicl meini Sonnenstrahl, i Nun lehrst du nie zuriiek ins Erden-; Doch dumm ne den schön-a Leids begraben« i Die Seele, ach, die Seele möcht’ icksl haben! l Mein Glaube lehri’s: sie wird einst; wieder meins ! Die Hoffnung spricht: es lann nie-ists anders fein! l Dies Bild lieiz Gott mir fiir daizl Erdenleben « Die Seele wird er dort mir wieder-! geben. ! Karriere. i l Zkizzk von Reis-hold Ost-s m a n n. l herlsert Nemling starrte auf den schon zwanzigmal gelesenen Brief noch immer, wie wenn er in einer fremden· ihm unverständlichen Sprache geschrie-( ben tvisirr. Und hatte er nicht die araus z same Gewißheit aehabt, daß es wirt lich Aftcke geliebte Schrittziige seien, so würde er sicherlich versucht haben, on eine boshafte Mystisitation zu alnnben. Aber iiber die Hertunft des-« Briefes war zu seinem Unglück lein· Zweifel wörtlich Er konnte nur von iserieniaen geschrieben sein. die sich mit ihrem vollen Namen »Aha Linau«; nnterzeichnet hatte, und ob sie ihm nun i oiete fürchterlichen Dinge aus eigener,; freier Entschließung oder unter den« Druck eines fremden Einflusses-· sriatei dariiber, dser sie bitter ernst aeiI meint seien, durfte er sich jedenfalls teiner Täuschung hingeben. . Sie habe nestern von dem Direltorl dec- StadtsTheaterI und vor seinem ersten Fixspellmeifter Probe aefunaen, schrieb sie, und der Ersnta habe mel teniveit selbft ihre tiihnsten Erwar tungen itbertroffem Die Herren seien ison ihrer Stimme herab-»in entzückt gewesen, und wenn auch der Kapell meister ihre arsnnnsterhnitche Ausbil dung noch nicht als sutsreichend irr ttiirt habe, unt sie schon jetzt in qrößess ten Partien austreten zu lassen, sc habe er fich doch erboten. diefe Aug lsilduna lelbst zu vollenden, und noch am gestrigen Abend sei der Vertrag verfett geworden, der sie fiir drei Jahre dem Stadt-Theater als intend lcche dramatifrhe Sängerin verpflichte. Unter solchen Umständen aber dürfte Ehr Leben fortan nur noch der hehren und heiliqu Kunst gehören, und sie habe sich in schwerem Kampfe den unwiderruflichen Entschluß bgerun nen. auf ein Gliirt zu verii ten. wie lie beide es sieh higher erträumt hEit ten. Auch der Direktor und der sta uellmeister hätten ihr qesaat, dufz sie durch tein hinderndes Herzen-band ge fesselt sein dürfe, wenn sie eine große Künstlerin werden und eine glänzende Kurriere machen wolle. Es sei gewiß eine sehr harte Notwendigkeit iiir sie, ihm das aussprechen zu müssen, nnd er dürfe ihr glauben, daß sie den heroilchen Verzicht mit brennendeni Herzweh und cmr vielen heißen Thetis nen erlnuft habe. Aber wenn er sie wirklich so lieb habe, wie er ihr un zahlige Male versichert, so müsse auch er start qenug lein, das unvermeid liche Opfer in bringen, ohne sie nrii nutzlosen Vorstellungen zu bedränqen oder ihr durch Klaqu nnd Vorwürfe das Herz noch schwerer zu machen. Mit dem Ausdruck dieser Zuversicht und mit der inständigen Bitte, ihr die Pein eines nochmaligen Wieder-selan zu ersparen. verband sie die herzlichsten Wünsche tiir das Glück seiner eigenen Zukunft, die ihn aewiß früher oder später reich enttchädigen würde Mr das, was er jetzt verlor. Als er endlich den nnteliaen Briel zutammenfaltete, stöhnte Verliert New lina wie ein um Tode verwundeteg Wild, und a erlei tchauerltche Visie nen von Selbstmord oder Wahnsinr stiegen vor feiner Seele auf. Er griff noch feinem Huie stürzte fort, um die aan e Beredtsamkeit seiner leiden schaftlichen Liebe, die name Macht seiner qrenzenlosen Verzweiilunq an die Rettung seines bedrohten Lebens glückes zu sehen. Aber er kam in '.llsia’g Wohntan an eine verfchlossene Pforte, und so oft er an diesem wiei lan den beiden nächsten Tagen mit sei-; »nem Schmerz vor dieser Thiire er-; ischeinen mochte, immer wieder wurch ihm vkk Bescheid, Fräulein Liaau vx—( baut-: lebhaft, den Herrn Kandidateni nicht empfanncn zu können. Da end-" lich bänmie sich fein männlicher Stol,-,l geaen das Uebermask herzlos grausa mer Mißhandlnna auf. Er schrieb ihr einen Brief voll der wildsien, grim migsten Anilaqem und beschwor den vernichtenden Zorn des Schicksals aus ihre Treulofigieit herab. Zwei Tage später mußte er wegen schwerer Er iranlnnn in’s Spital, und als er es nach Monaten nothdiiriiia genesen verliess-, erschien Aiia Linau’s Name fiir immer uusgelöscht in seinem Her zeu. Seit dem Tage, an dem der Schul amts Kaudidat Herbert Reinling den Vlbsagebries der angehenden Sönaerin erhalten, waren nahezu fünfzehn Jah re vergangen eine Zeit mehr als ausreichend, um einen begnadeteu stiinstler bis Zu den stolzesten Höhen der Berühmtheit emvor Zu führen. Und daß der geniale Chara terdarftel ler Herbert Remling diese ragende Höhe erreicht hatte, mußte ihm der rauschende Beifallsiubel beweisen, der allabendlich aus dicht gestillt Partetts reihen zu ihm empor-brauste· So heb strahlte sein Glücke-stern, daß er längst in der beneidenswerthen Laae gewesen mar, den läftiaen Zwang einer- seiten Eneragexnentg abiuschiittelu und statt dessen das an Gold und Ehren iiber reiche Leben eines iiberall mit offenen Vlrmen empfangenen WandersVirtuo sen zu siihren Beinahe jede größere Stadt Deutschlands hatte bereits die Freude gehabt, ihn in ihren Mauern zu sehen, dahin aber wo er einst den jäh unterbrochenen Traum seliaer Ju gendliebe qetriiumt hatte kehrt- er nach diesen langen fünfzehn Jahreni zum ersten Make zurück. i Natürlich spielte er eine der vier oder fünf Glanzrollen auf die steh sein :siepertoir seit arraumer Zeit be schränkte, und die Ovationen, die man ihm während der Artisiihrriiig berei tete, waren um so stiikrmischer. al sein Auftreten aus diesen einziaen Abend beschränkt bleiben sollte. Man huldiate ihm wie einem König und tnit dem ganzen Stolz eines Köniag nahm er die läant qewohnten Huldi gunaen entqeqen Voll mehr oder we niger neidvoller Bewunderung blickten die ,,Kolleaen«, die ständigen Mitalie der des tleinen Stadt-Theaters, zu dem« gefeierten Mimen empor, und es war nicht meniq hochniiithiae Herab lassnna in der scheinbar bezaubernn liebenswürdiaen Art. in der er die f-: tief unter seiner aliinzenden Höhe fte henden Zinnstaenossen behandelie Als er während des letiteu Iwi shenatteg feiner Gewohnheit aeiniiij hinter den Kulissen aus und nieder; aina, hier und da das Almosen eine s freundlich aneriennenden Worte-. i srendend fiel fein Blick plötzlich au i i l i i «ine weibliche Gestalt, die sieh let seiner Anniiheruna anscheinend aeilis ientlich in den halbduntlen Winke-: hinter einem arosren Versatzstiia qe » drückt hatte und ihn von dort aug- wo sie sich unbemerkt glauben mochte un nerwaudt mit arofrern brennenden Au aen anst.irrte· herbert Remling stutzte, dann wandte er sieh halblaut an den eben zu ihm tretendeu Neaisseurc »Die Dame da drüben wer ist sie iieber Kolleae?« »Die? Ein Fräulein !«inau. lfbnr nnd tleine Rollen. Sie soll vor dielen Jahren mal eine Stimme ge habt baden. die das Beste erwarten J ließ. Aber sie hat sie schon nach kurzer lssteit insnlae einer Kebltopferlrantuna liig ani einiae armselige Neste verlo ren, nnd jent wird ihr stontratt bald aus Mitleid von Jahr zu Jahr er neuert.« berbert klieniling nieste danlend. Dann machte er in seiner majestätiscti ieierlichen Art ein paar lanasame Schritte ans das Versatzstiict zu ,,Fräulein Linau wenn mein Ge dächtnifz mich nicht täuscht-« saate er mit tiefer, tlanavoller Stimme so ali tia wie ein leutseliger Monarch den ärmsten seiner Unterthanen anreden maq. Cis freut mich aufrichtia, Inn-n noch einmal zu begegnen« Das- große, schlanke, noch its-mei nicht unschöne Mädchen erwiderte tein Wort. Ihre brennenden Augen aber blieben nach wie vor unverwandt auc das qeschminlte Antlitz des beriihmten Gaste-s gerichtet, und das hestige Wo gen ihrer Brust ließ errathen, welche Stürme in diesem Moment ihr Inne rek bewe en mochten. »Sie nd natiirlichnoch immer bei txt Oper?« fragte er weiter. »Ich habe ia nur wenig Beziehungen zu der holden Schweftertunlt, aber es nimmt mich doch Wunder-, daß Jbr Isliame während der letzten siinszelm Jahre meines Wissens nicht ein einzi aes Mal an mein Ohr aedrungen ist. Wahrscheinlich haben Sie sich inzwi ischen vermählt und sind unter dem Namen Jhres Gatten zu der erhoss ten Beräihintheii gelangt, die Ihnen Iåiemand herrlicher gönnen sann als t Da kam ein schlucheender Laut aus der Kehle der Choristin sie schlug die Hände vor das Gesicht und stürzte fort, so wie Herbert Remiing einst sortaestiith war, nachdem er ihren grausamen Absagebries aeiesen Und der große Mime blickte ihr nicht nach Mit unverändert aiitiaer, lächelnder Miene setzte er seine Promenade hin-— ter den Kulissen fort. bis das Glocken zeichen ertönte, das ihn zu neuen Triumphen aus die Szene hinausries Hunderte erwarteten ihn nach der Vorstellunq draußen vor dem Kunst lerpsörtchen des Theaters. Und als er seinen stolzen Blick über die Menge hinschiveisen liess-» sah er wohl nicht, daß auch die Geliebte seiner Jiiaend unter den Finrrenden war. Sie aber folgte jeder seiner hoheitsvollen Be greannnen Sie sah das tönialicke Lächeln, mit dem er die Bock-rufe sei ner Bewunderer hinnahn1, und sie san auch die tlrine, brillantgeschmiickte Damenhand, die sieh ihm aus dem Innern die-J harrenden Waaeus ent neaenstrectte, ehe er selber nach einer letzten aniidiaen Abschiedsverheugung un Innern dieses Was-eng verschwand. Jn dem idyllisch gelegenen Alters beim siir mittellose dramatischeKiinsL ler, dasi der Hochherziateit eines rei chen Mädchens seine Entstehung- ver dankt, soll es nach einem wohlbeglau hinten Gerücht ebenso viel kleine Ka balen nnd Jntrianen neben wie über all, wo dag eigenartiae Biihnennölts chen gan) unter sich ist. Ader es qibt darin auch etliche schöne, rührende Freundschaftsverhältnisse. Und es ist eines darunter, an das sich noch keine iibermiithiae Neckerei nnd teine trän tende Bosheit gewagt hat. Höchste-is, das-, man von den Beiden, wenn sie außer Hörirseite sind, qelegentlich mit einem tvohlsvollenden Lächeln als von dem späten Liebesvaat spricht - — ohne alle leiinlende Absicht, denn sie sind ja beide lanast über die Jalire hinaus-. wo man mit solcher Bezeichnnna ei nen häßlichen Nebensimi verbinden könnte· Der einst so doch aefeierte Charakterdarsteller Herbert Remlina ist ein bedanernstvertlier, durch sein Gichtleiden znmeist an den Rollitulil aesesselter Greis-, der sich nur noch mis schwacher, murmelnder Stimme ver stlindlich machen kann, und die friihere Choristin Asta Lina jrippelt alr- ein verschrnmnsteg Mütterchen mit schnop ioeißem Haar nnd saltigem Gesicht iober die Kiegweae des Gartens. Wenn aber der Rollstnltl des von der Mit welt liinast veraessenen Mimen dran seen erscheint, kann man sicher sein, das-. sie nicht eine Selnnde lana von seiner Seite weicht, nnd es bereitet ilnn ossenbar eine besondere Freud-, wenn sie während deS toenia tnortrei chen Gespräches-. dag sie miteinander zu siihren nsleaen seine welke bund in der ibriaen hält. Niemand meis-. wnz sie einander einst gewesen sind denn see haben es Niemandem erzlihtt ilnd man verspottet sie nicht, denn ei ist etwa-—- lkhrsntcht Gebietendes in dem tildalnnz eines stillen, konnde sen Glückes, der ihre rnnzliaen alten Gesichter oft auf eine so wundersame Weise verklärt. , ——-——. Ballontandnng im Urwald. » -· Hauptmann v. Alten-roth der lse tannte Lustschisfer, «der bei der die-: jährigen Gordon Rennen-Fahrt net Lüfte den dritten Brei- aetvann, set-il dert anschanlich die Gefahren, denen er und seine Begleiter, der Fabritbesitzer August Plaudern nnd Diisseldnrt nach der Landung im tanadischen Urtuatd ausaesetzt waren. Abercren war mit s feinem Ballen ,,Gerntania« vom if. j bis M. Oktober in der Luft nnd ltatte s in 40 Stunden 1190 Meilen zuriictae s legt. Nachdem der Bitllon den Hu rousee in der Breite von Sitdwest n.»«t) Nordost überflogen hatte, die der Lust linie von Köln nach Brannschweia ent sprach gelangten dieAeronauten in die tanadische Provint Qntario und ver suchten, nachdem sie 133 Stunden lana dort Oteaenden durchstoan hatten, wo Landunaen ausgeschlossen waren, beim Anstauclken einer Bahnlinie niederzu aetten. Sie zogen sofort Ventil, aber es war nicht möglich, den Ball-In au der Bahn berunterzubrinaen. »Wir sielen,« so schreithauptniann v. Aberceon. ,,ettva 4 Meilen davon in den Urwald. Noch tvar der Ballon tiber den Bäumen, nnd ich konnte fest stellen, daß wir unter Umgebung eini ger Seen nach Sitdwesten marschieren mußten, um die Eisenbahn zu errei chen. Wir selbst schienen wenigstens gerettet. Die Fortsetzung der Fahrt in die gänzlich unbewohnten Gegenden war mir denn doch zu gewagt. Jch - - iain Korb befestigten Strickleiter herun tersteiaen und risz dann den Ballou iaus, der in den Bäumen bänaen blieb. Nun standen trir im Urwald Das Gebotenste erschien der Versuch, sobald nls miialich, unter Auguutzuna des-' Tageslicht-L die Bahn zu erreichen. U ir nahnrenetwaez Proviant, Wein ind Whisley mit und marschierten re en Stil-Wen leg- in der Hoffnung stach etwa svei bis drei St .inden ans ,iel zu sei-. Zur Bezeichnung des; Xerres nahmen wir bunt eg Papier und die halbe Retßlinie mit Schon in den ersten Minuten wußten wir, wag das Durchschreiten eines llrtaaldes bedeu tet Es ist eben ein Wald in junasräu lichemsinstandz der sorsttvirtlischastlicip icht behandelt wird· JJer Sturm guirst die alten morschen Bäume um, ie in mehrfachen Schichten übereinan derlieaen.« Abercron schildert dann die Strapazen denen er und sein Be leiter ausgesetzt waren. Zur Umge « una des Sees mußten sie aus den . uer biniibergesallenen Baumstämmen " wei kleine Fliisse überschreiten. Die lser waren sehr sumpsia u. nötbiaten zu weiten Bogen. Außerdem waren Zwischen den Fliissen Berge zu über winden. Besonders anstrenaend war fiir die einsamen Wanderer das stän Trcppe mit sehr hoben Stufen genoni inen werden miisse in immer liirze ren Pausen niuszte Rast aemacht wer den. Dabei war sast mit jedem Tritt die Gefahr des Verstaucheug der Fiiizc Vorbandeu und die beiden Herren er maliuten sich audauernd zur arößten Vorsicht. Denn die Folger eiueH Un sallesz in der menschenleeren Wildniß waren laum auszudeuten Der Rom mas; erwies sich insolae aanz plötzlichen starterttlbmeichunaen ate- nsenia brauch l:ar. Später erfuer Alserckom das; der starke Eisenaehalt des Bodens die Ur Eliesi zunächst Herrn Blanetertz an der diae Heben der Beine, al- ob eine« Iacye Davon war. Mach Dem Einornax der Nacht beschlossen die beiden, zur Kräftigung sitt den Weiterrnarscts zn schlafen. Während Abercron schlief « td seinen Revclver neben sich hatte, nahm Herr Blnnetettz, der bereit-: erliiltet in den Vallon gestiegen wa nnd sehr unter dem Monqel eines Mantels litt, den die Lnsischisfer der besseren Beweglichkeit halber im Bak lon gelassen hatten. vielfach Tierge riiusche. wie er meinte, nneh von einem lagenartigeanubzeua. Nach zwei gro ßen Rasten von je einer Stunde, die aus aefnllenen Tonnen Verbrncht wur den, mußte wegen eines-« kräftigere Re aan der Weitermarsch anaetreten wer den. Nach etwa 18stiindisiein Marsch tam man bei Tagesanbruch an Bäumc, die von Menschenhand gefällt waren, und nach etwa 24 Stunden mehrten sieh die Anzeichen menschlicher Anwe senheit nnd schließlich wurde an einein kleinen Flüsnnen lsei der tiinnkiinduna in einen See eine Hiitte entdeckt. Die beiden Männer erstiexien eine Anltöbe unt- snlten qleich darauf in siidwestlii cher Richtung starken Qual-n. Tod müde ftrebten sie schnell dexn vermeint lich nahen Ziele zu. lis- qnlt aber noch vier Schluchten eu überwinden nna eine große Bnelkt ,3:t umgeben, was- drei Stuntsen nnstrengenden Ajinrfcheg er sorderte Abercron nnd Blanckersz waren so erschöpft, das; si-: noch vIst-hu Minuten vor der qlürtlich entdeckten leisenlvnbnitntion lsaltinaelien mußten. Die Biihniirbeiter wollten zunächst nicht alaiibeii, das: die beiden Männer init dein Ballon aeioniinen seien. Sie boten ciii buntes Visiteiaeknischx stiiiia biet-, die ein schaiiderhasteg Franzis sisch sprachen Riiiniiiieii, Btilgaren, Polen. italieiier nnd Jreii Der Vor arbeiter, ein des Schreibens nicht tiiii diger Kaiiadier, iestiitiate den Lust fchisfern dicVeriniithiina, das-, sie that sachlich aennn den Punkt erreicht hät ten, den sie sich ioni Balloii ausge wählt hatten. Die Eisenbahn, an die sie gelangt waren wird siir Erschlie szunq der iiördlicheken N ebiete derPro vinz Quebee vom ctaat gebaut; die Stelle, nii der die Urwaldisc anderer die Bahn erreichten. war etwa 85 Meilen nordivestlich von Qiieber. Jii der Ar beitertcintine qab es dann die schönsten Sachen. Toiiiatensiippe, gebratene Leber, Kartoffeln und dann Kaiser mit sechs verschiedenen stixchenartein Aus jedem Tisch standen Miied-Pictleg nnd eine scharfe Toniateiisauie · Am nächsten Iaae wurde in einem Ruae der ncnanaeleaten Baler die vier ftiindiae Reise nach dein 515 Meilen entfernten La Tuqne iniaetreten. Die erst vor zwei Jahren entstandeneStadt bat schon 3000 Einwohner Sie be steht uns Holzhänferm die Besitzer ei ner aroßen Papierfabril, die Gebrü der Brotvn, lud-n die beiden Lastschif fer in ihr Heim ein nnd stellten sich auch zur Aufsuchnng des Ballons zur Verfügung-, Die Firma beschäftigt in dem Gebiet etwa achthundert Ange stellte als Holzfäller. Auf einer Mo tordräsine wurde am nächsten Morgen die Suche eingetreten. Man fragte nicht lange, ob die Strecke srei sei; fah man einen Zug kommen, so wurde schnell gehalten nnd der Wagen von den Schienen gehoben. BesondereNer oen gehörten dazu. um iiher große » Brücken ohne Geländer zu sausen, während man, ohne sich an einer Leh ne halten zu können auf dem Wagen saf-» Die Fahrt ging nach dem Orte ;Coocoocache nnd von dort in India nerlnnoegs iiher den gleichnamiqu gro ßen See Obwohl aber unter Führung zweier Pfadfinder, eines Halbindia nerg nnd eines Weißen, der ein Essi momischling war, mehrere Seen insta noes befahren wurden gelang es- nicht, den richtigen zu finden, an dessen Oft ufer Ahercron als Merkmal ein rotes Band un Baumstämmen zurückgelas ien hatte. Die lmsientfthe Oedetmum der Zimmerpsanzem Blumen und Blattpflanzen werden gewöhnlich ängstlich und rasch aus den Sehlafzimmern entfernt, weil der Voltgalaube dahin gebt, daß der Auf enthalt aller Pflanzen in einem Zim mer, in dem ein Mensch der Ruhe pflegt, schädlich auf den Organismus dieses Menschen eintvirtt. Der be kannte Arzt Dr. Anders in Philadelg phia ist aber zu der Ueberzeugung ge tommen, daß der Aufenthalt von Pflanzen im Zimmer namentlich wäh- s rend der Winterszeit von ganz bedeu tendem autem Einfluß aus die Luft ist. Jede Pflanze hat drei Funktionen, die fiir die Gesundlieitspfleae in Betracht kommen. tfinathmen von Kohlensiiure razAueathmen von Sauerstofs nnd die Entwicklung von Ozon Wenn auch die Schwankungen in der Menae dieser drei Gase zu langsam geschehen, als daß man sie wahrnehmen könnte, so haben sie drch den Einfluß, die Zim merlnst in der Lange der Zeit ent schieden zu verbessern. Noch ein ande rer Vorgang aber ist außerordentlich wichtig« das ist die Transpiration einer Pflanze die Ausdünstung der Feuch tixrleitaug den Blumen nnd Blättern. Um sich einen Begriff von der Größe und dem Umfanae dieser Ausdünstuna zu machen sei erwähnt, das-. die Wash inatouslllme zu Cambridae in Massa chusettsz mit ihren 200,0("t() Quadrat fuß Blätterfläche in 12 Stunden 773 » Tonnen Wasser ausdiinstet Eine Lsiimmerpflanze transpiriert in - einem geschlossenen Raume in Zisl Stunden 1·«,’- mal so viel ntie in der freien Luft. Jn den Sommernrona« ten, in denen man Thiir und Fenster ständig aeöffnet halt, ist die Ausdün stuna nnd die Transpiration einer Pflanze nicht so sehr wahrnehmbar Wenn iedoeli der Luftwethsel nicht so oeaiinstiat war, erzielte das Aufftellen aut beteiisserter cltflanzen eine anae nehme Feuchtiateit in der Luft. Die moderne Industrie hat fiir die Woh nunaen initZentralheiznna alle erdent lielten tsjesäsze hervoraelsracjm in denen Feuchtiateit naeli bestimmten Prinzi pien Verdunstet und die Zimmerlust rein nnd feucht erhält. Ek- diirfte ge ioisz den Ireniasten Bewohnern dieser modernen Tttohnräume bekannt sein, das; e-:i tein besser-II Mittel fiir die Feuchthaltuua der Luft gibt, als da Ttlufstelteu einer aeniiaenden Anzahl ant betoässerter Pflanzen Yie Lust rcnev thuliurlzy ng mit trockene-r Hitze erlcsiirmt wird, enthält zu we1.ia Feuchtiqteit, um der Gesund heit zuträalieh tu sein. Bei Leiden der Attnnunasoraane, bei Aftluna nnd ehronischen Erkeaulnnaen der Luftröh re lassen sich außerordentlich ante Wir ; tunaen mit dem Aufstellen aut be-: I Iniisserter Gewächse erzielen Jn Fili niten und straukenhäusern hat man die Beobachtunxj aemacht,das3 Erkrank te, die in ihren Zimmern eine grosse Anzahl von Blattvslanzeu hatten, un ter ihrer Krankheit wenig leiden muß ten. Neuerdiuas will man auch aegen die Limnenschwindsucht, die in den Groß steidten in erschreelender Anzahl ihre Opfer fordert, Blattpslanzen in den Wohnriiuinen mit gutem Erfolge auf stellen. Dr. Anders behauptet, daß in seiner Filinil Kranke, die sich im Ans fanagstadium der Lunaeuschwindsueht befanden, durch Blattpflanzen den Stillstand ihrer Krankheit beobachten lonnten. Seine Krankenzimmer gli chen .sast Getväehghiiusern Zutveilen kamen Bekannte und Freunde, unter denen sich nicht selten Aerzte befanden, und tadelten das Vorhandensein der Gewächse. Sie wiesen auf die Gefahr bin. die davon ausginge. Jedoch, es trat keine Verschlimmerung ein« im isteaentheiL der Husten lies-, nach, der Auswurf wurde geringer-, und es ge lang dem Arzt, zwei seiner Patienten, die in einem sortgeschritteneren Sta dium der Lungenschwindsucht zu ihm kamen, als geheilt zu entlassen. Na tilklich müssen die Pflanzen gut aus gewählt sein und in gutem Gedeihen gehalten werden. Bei der Auswahl ist zu beachten, ! daß die Blätter eine leichte und dünne H Blattoberfläche haben müssen. Stark Iriechende Gewgichse sind zu vermeiden, weit sie Kopfschmerzen verursachen. Von wissenschaftlichen Forschern wur de oft der Einwurf gemacht, daß Pflanzen in einem Schlaszimmer schon deswegen schädlich sein müssen, weil sie während der Nacht Kohlen säure ausathinen EinExpetiment aber hat bewiesen, daß 20 Pflanzen, die sich in bestem Wachsthum befinden, erst so viel Kohlensäure von sich geben,wie ein schlafender Säugling, also kann die Wirkung gewiß nicht gefährlich sein. Auch aus dieNerven der Gemütbstram ten, der Menschen, die an Bleichsucht und Langeweile leiden, wirkt nichts besser ais die Beobachtung und die Pflege der Pflanzen. Ein Fall von Wiederbelebunq. Ein amerikanisches Blatt berichtet folgendes-: Drei Knaben im Alter von . 15——17 Jahren fuhren in einemBoote eine halbe Meile weit in den Fluß hin aus, um ein Bad zu nehmen. Der eine, George Schaefer, 17 Jahre alt, sank vor den Augen seiner entsetzten Kameraden in die Tiefe. George Wa ston, einer derselben, tauchte fünfmal nach Schaefer und brachte ihn endlich an die Oberfläche. Schaefer gab keinerlei Lebenszeichen von sich, seine Kameraden hielten ihn deshalb für tot, fchlangen ein Seil um ihn und schleppten ihn hinter dem Boot her ans Land, ohne sich dabei besonders zu beeilen. Es mag wohl eine halbe Stunde vergangen sein, ehe sie den Körper ans Land zogen· Wäh rend sie darüber berieten, was zu tun fei, kam ein Arzt, der in einer Dampf sacht eine Bergniigungsfahrt machte, dazu. Auch er hielt den Körper an fänglich fijr leblos, bis er ein Zittern der Augenlider bemerkte. Der Doktor begann nun sofort, entsprechende Wie derbelebungsversuche zu machen; nach einer halben Stunde begann Schaefer zu atmen und konnte in einer Ambit lanz nach dem Hofpital gebracht wer den. Jetzt ist er frisch und gesund. Dieser Vorfall ist in mehr als einer Hinsicht lehrreich. Die Knaben waren offenbar schlecht darüber unterrichtet« wag sie in einem solchen Falle zu tun hatten. Und es ist leider wahrschein lich, das-, die große Mehrzahl der Kna len, ja auch der Erwachsenen, kaum verständiger gehandelt haben würde. Es sollten in der Schule, im Hause und bei passenden Gelegenheiten im mer wieder die Maßregeln für die Wiederbelebung Scheintoter durchge uommen und praktisch geübt werden. Der erste Schritt zur Rettung Er truntener ist, nach dem tiefsinnigen, neisen Ausspruch eines alten Profes scr5, der, daf-, man den Verungliickten aus dem Wasser zieht. Aber selbst das wußten jene stnaben nicht, wie denn auch immer noch die allerunsiunigsten Llllaßregeln tz. B. das Rollen über Fässer, das Stellen auf den Kopf, das Emporziehen an den Beinen) auch von Erwachsenen getroffen werden« u1n-—— den Scheintoteu völlig zu töten. Die stnabcn hielten ihren Kamera den für leblos, weil er kein Lebenszei chen von sich gab. Sie behandelteu alfo den Körper ali- Leiche und schleppten ihn durchs Wasser, statt ihn an Bord zu bringen. Auch am Lande wußten sie nichts anzufangen, standen rat und tatlog herum, und wenn nicht der Arzt hinzugekommen wäre, so wäre dag- schkoache Lebenslicht ihres Kame raden bald erloschen. -v »Der LsUkslllL lsl ULIcl tluccs Ulsuschl lehrreich, als er zeigt, daß ein Körper sehr lange, also wie hier, etwa eine halbe Stunde im Wasser sein kann, ohne daß der Tod eintritt. Man hat mehrfach solche Fälle beobachtet. Frei lich ersolat der Tod itn Wasser am häufiasten durch Erstickung, was sich durch ein blauroteg, aufaedunseues Gesicht, blanrote Lippen und blutun terlausene Augen des Ertrunkenen stundgibt Jn solchem Falle sind alle »Wie-derbelebitiiasversuche ohne Erfolg. ; Zutoeilen tritt aber auch eine hier lsehr wohltätige tiefe Ohnmacht und damit eine suspendierte Tlnirnation ein, wobei sich die Stimmritze stampf haft schließt und den Eintritt des Wassers in die Lungen verhindert. Das Gesicht des Ertrnnkenen ist schlaff nnd blaß, und die Aussicht, das Leben zu retten weit größer als im ersten Falle. Jedenfalls muß jeder Ertrun-«« kene, auch wenn er eine volle Stunde im Wasser gelegen, als scheintot ange sehen werden, und es gilt daher, die Wiederbelebungsversuche mit Ruhe, Umsicht und Ausdauer ohne Verzug gleich an Ort und Stelle durchzufüh ren.