das Urteil-Mo Stizze von Jean Reibrach. »Noch Rizza!'« hatte der Doltor ge sagt. Als die Tdiir isinter ihrn ins, Schloß gesnllen wor, wendete Herri Merane sich um und blirtte mit einem solchen Ausdruck der Verzweiflung aus Martin, deren Gesicht sich blaß von den Kissen des Lehnstuhles abhob, dnsz das junge Mädchen sich gedrängt fühlte, ihn zu trösten. »Vater, ich werde gewiß auch ge sund, ohne so weit fortzugehen. Die Aerzte denken immer, daß sie es nur mit reichen Leuten zu thun haben.'« Herr Meenne schüttelte den Kopf. »Nein Marthe« der Doktor hat recht. Es muß sein!« »Aber das Gelds« wendete die Kranke ein. Der Vater zögerte einen Augen blick. dann ließ er sast schüchtern ein Wort sollen: »Das Armbond!« Mactksa stieß einen tiesen Seufzer ausk, und dann versanken beide in ein schmerzlichei Schweigen Diesej Arnidnnd war der letzte Rest eines großen Vermögens-, das durch die Fehler dek« Geschäftstheilhabers und andere ilngliidssälle verloren ge: gonrren war. Ehe Herr Merane die beicheidene Stellung gefunden hatte, die er jetzt bekleidete. hatte er eines nach dern an deren, seine sinnstgegenstiinde« Schnruekstiicke, ja selbst die Möbel, der taufen niiissen Nur das Armband war sorgfältig aufbewahrt worden. Denn der Ge« dante an die Zutnnst bereitete Herrn Merane oiei Sorge. an Marthcks Zu tunst, wenn er nicht mehr sein würde-. Er hatte daran gedacht, ihr ein kleines Geschäft einzurichten, eine Wäscherei oder einen Puszladem obwohl dieser Plan ihm ansanglich sehr grausam dortanr. Er verglich ihn in der Erinnerung init den schönen Vor-sähen die er einst in Marthcks Kinderiahren siir ihre Zukunst geschiniedet hatte, nnd wußte, daß er endgültig den unheilbaren Nie dergang seiner Familie bezeichnete· Aber Martha hatte tapfer und freudig eingestiinint. Das Armband würde genügen, nm diesen bescheidenen Ehrgeiz nach einer selbständigen Le bensstellung zu ertiillen. Denn er halte 10,000 Franken gekostet. »Herr Merane hatte sich nach nnd nach an den Gedanken gewöhnt nnd endlich so gar bei der Vorstellung geliichelt, das junge Mädchen in ihrer einfachen, ta pseten lelnrnnth in einein hübsch einge richteten kleinen Laden zu sehen. Ein Schatten siel sreikichaui diese letzten Zutunstatriiurne. So bescheiden sie auch waren, der Brei-:- den die Ju tveiiere siir das Zchrnuctstiirt bezahlrn wollten, driiette sie noch mehr herab. Nur ein Miether des Hauses, Herr Bauche. der Reinlich der den ersten Statt bewohnte, hatte dreitausend Franl geboten. lind Herr Metane hatte den hübschen, tleinzn Laden sich in eine gewöhnliche itrainhandlnng verwandeln sehen, ohne Reinheit und (5,-leganz« in irgend einem nrmseligen Viertel, und hatte sich schießlich auch dabei resignirt. Da war Marthwgs Krankheit gekommen und hatte alle Projette iiber den Hausen geworsen. Sie zog sich beanruhigend in die Länge, diese RranthciL nnd nun hatte der Tottor von Wan gesprochen. Dieses tleine Geschäft, das ohne dies so winzig geworden mai-, sollte es nie zur Wirklichkeit werden, ion dern wie alle anderen Hoffnungen von dein Sturmwind der Zerstörung sortgelreht werden, der iiver ihr Leben ging? Trotzdem wurde Herr Meint-e nur von einem Gedanten bebe-reicht Galt es nicht vor allein, Mal-ihn zu retten? Wozu das Getan-ist« dass Geld, wenn sie nicht geheilt wart »Höre,« nahm er das Gespräch lvie der auf, ,,mit dreitauicnd Franken tann man so manche-· anfangen Wir werden noch aenug iibrig behalten. Und dann gehe ich heute zu Herrn Bauche. Jeh tvekde ihm olleg ersah len. Er ist so reich. Vielleicht gibt er uns heute mehr·« . V I sc Herr Bauche saß an feinem Schreibtifch und eine sacgeutoie Falte furchte seine Stirn· Heute heim Iriihftiick hatte feine Tochter Su; ianne in einer ihrer kindischen und verlvöhnten Launen mit ihm ge ichmallt, weil er ihr ein Aallier ver sagte, das sie bei einem Juwelier der Nur de la Pair- bewundert hatte. Ein entzückendeö Schmuckstiick, sicherlich, aber fo thcuert Außerdem besaß Su ianne wahrhaftig Schmuck genug und hatte von ihrer Mutter und ihrem zu tiinftigen Bräutigam noch mehr zu erwarten. Ein Diener trat ein und präsentirte eine Karte. Herr Bauche warf einen Blick darauf.-aber der Name Merane weilte ursprünglich teine Erinnerung in ihm. Crit heim Anblick des Be iuchersientiann er fuh des Miethers aus dem iiiuiten Stock, des Ambrin des . . . Und schon tniipite sich eine rasche, half-bewußte Gedankenvetbindung zwischen diesem Besuch und Susatp nes heutiger Kapriee in ihm an. »Ich tomnie wegen des Amt-an des'«. begann Herr Mernne. »Sie ent sinnen sich woh1?" Herr Bauche entsann sich vorläufig durchaus nicht. Aber nach einigen er Iärenden Worten Herrn Meranes liesz er sich zu dem Zttgeständniß her bei· »Ach gewiß. qetvißl . . . Nun, wie ist es damit?" »Ja, ich habe mich nxm e!««.:t·ch!:s-· sen", antwortete Herr Meraite. »Und wenn Sie einverstanden sind . . .?« Herr Bauche überlegte-. ist beiah das Armband mit seinen herrtichen Steinen. seiner feinen Zeichnung und fand, daß es dem Kollier bedingungs los vorzuziehen sei. Er entsann sich auch seines- Ange botg von dreitausend Franken; aber da der Mann zurücksank so brauchte er das Geld sicher nothwendig. befand sich in seiner Zwangslage in der er attch eine geringere Summe nizeptiren roiirde. »Ich brauche das Arniband nicht mehr," sagte er kurz. Und Herrn Meranes Bestiirzunq bemerkend, fügte er mit gespteiter Gleichgültigteit hinzu: »Ich erinnere mich jetzt . . . es han delte sieh unt ein Geburtstagsgeschenh und da Sie nicht wollten. habe ich eben etwas anderes erstaqu Jetzt ist es zu spöt. Was läßt sich da thun?« Merane stand erstarrt und erschro eten da. Endlich stammette er: »Herr, wenn Sie mir erlauben wollten . . . Jch bin in einer traurigen Lage . . . meine Tochter . . . sie ist traut . . »Sie haben eine Tochter?« fragte Bauche tnit erivacheudeni Interesse-. »Ja, Oerr.« »Und sie iit traut-? tflefälfrlieti?« »Ja, das ift sie wohl. Der Dotter verlangt, dasz sie nach Nizza neht.« s Und ertnnthigt durch die Haltung des Bankieer der jedes Wort mit ei lneni theilnahinavvllen Kopfschiitteln sbegleitetr. gewann Merane fo viel lVertrauen. daf-, er riiethaltslos von iseinen Plänen nnd Hoffnungen lie ) richtete. s »Ja, ich verftehe Sie ivohl'·, sagte sherr Bauche. nachdem er geendigt hatte. »Ich weiß, wie nian diese stheuren Geschöpfe liebt. Ich habe Ia jauth eine Tochter. Und was wiirte lich nicht fiir sie thun!" I »Nicht weih-. nicht way-, ja,« sagee Merane. Eine tiefe tttiihrdng über tarn ihn. und mit hoffnungsvoll po chendem Herzen sah er schon voraus, daf; here Bauche einer großiniithigen Regung nachgeben wurde· In der That durchzuckte ein ähnlicher Ge danke den Bankier. Er ftellte sich vor. dasr feine Snsanne, die so wohl« frisc) und munter war, ihrerseits trant werden tönnte, vielleicht noch schlim )iner, vielleicht von den ttleriten zum FTode verurtheilt Tiefes-.- Bild über swiittigte ihn saft· nnd er siihlte silh lwegen feiner Weiaemng von heute sMorgen von lilewissensvisfen gequält Wie hatte er nur so grausam gegen das arme Kind fein tönnenl Nein« er würde ihr nie mehr etwas adfchtageu· alle ihre Latinen befriedigen! i Damit tain er wieder auf die ast gendlietliche Situation «rtlriiet. »Warum nur haben Sie fich nichtl früher entfchtofsen?« frnfzte er. »Es-TM bin ja selbst geriihrt von Ihrer Lages nnd lviirde Ihnen gern nützlich feins Aber zweitausend Frantenk . . . · »Drei, Herr! Dreitaufeiidk« ver i besserte Merane fehiichtern »Sie glauben Z« meinte Hcrr Bauche »Nun, ieh erinnere mich nicht mehr genau. Jedenfalls sagte ich Ihnen schon, dasr die llnlstiinde sich seither geiindert haben. Und es handelt sichi ja gar nicht mehr uln intell, fondern darunt, Ihnen nnd Ihrer Tochter ei nett Dienst zu erlveisen.« « · Die Angst iiberlam silieeane mit er nenter Heslialeit tir beqrisi, wie nichtiq seine anislammende Hoisnnna gewesen sei, siilslte die llkntzlosialeits einer Bitte nnd schämte sicls seist, daskj er einen Anaenblict hatte daran dcnj ten tönnen ; ,,Also, wieviel .'« fragte er mit einen letzten Anstrengunn »Wieviel? . . . Wievielf« zögerte Herr Bauche. »lis; ist an Ismen, mir Jlsre Vorschläge zu machen« s» Er sah deren Merane an. der aes quält schwieg, nnd sagte plötzlich mit berzlicher« theilnalsrnsvollcr Stimme: »Nun, nun, Sie tötinen das Kind doch wohl nicht sterben lassen! Zum Teufels Das wiirde ich selbst gar nicht zugeben! Jch will Jhnen helfen nnd und werde es auch! Nur müssen Sie mich darin unterstütze-L Bringen Sie Jhrerseitg ein Dosen Also fünfzehn hundert Franken! Schlagen gie· ein?l'« .Er össnele eine Lade und breitete die Banlnoten aus der Tischplatte aus. »Di» sind siinszelmhnndert Fran len. Nun wie ist’5?« Meeane stand unbeweglich, wie vom Schlage geriilsrt Er dachte nicht ein mal daran etwas zu entgegnen Nur der einzige Gedanke, Martha zu ret ten.—um jeden Preis zu retten, hastete ln seinem verstörten Gehirn. Jeder Widerstand war hier vergebens: er wars das Schmuettästchen hin, nahm die Banlnoten und veruetz ohne ein weiteres Wort das Zimmer. sit Ä- It· Herr Bauche ließ den Deckel des Etuis ausspringen und til-erzeugte sich durch einen raschen Blick, daß die Steine nicht vertauscht worden seien. Dann begab er sich mit leichten und fröhlichen Schritten in das Zimmer seiner Tochter. »Sieh einmal her, Susanne!« Ein leichtes Schmollen lag noch aus den Zügen des jungen Mädchens, aber beim Anblick des Arinbandeg erleuch teten sie sich vor Freude. »Für mich?« fragte fie. »Gewiß!" antwortete Herr Bauche. »Gewiß fiir Dicht« O, Vater, Du verwöhnst mich zu sehr!« rief Susanne. »Und wahr haftig. ich oerdieue es nicht, denn die sen Morgen . . Sie siel ihrem Vater um den Hals-, um gleich darauf wieder zu dem Schmuckstiicl zurückzutehren so ent zückend in ihrer Mischung von Ver wirrung. Freude und Kotetieiie daß Herr Bauche sich vor freudiger Rüh rung die Thriinen ·abwischen mußte. Wie liebreizend war doch das Kind, ivie blond, frisch und hübsch in der Vertlärtheit dieser plötzlichen Freude! Doch als er nun das ganze Aben teuer zu erzählen begann, von dein Besuch des Nachbars-, dieses Herrn Merane, der das Geld siir seine tranie Tochter brauchte, oerdiisterte sich Su sannes Gesichtchen so merklich, daß der Vater unruhig wurde. »Ju der That, es wäre vielleicht aut, das Schniuclstüel desinsiziren zu lassen. Wer weiß, was fiir eine Krankheit . . Ader Susanna schüttelte den Kopf. »Richt?" fragte Herr Bauche be sorgt. »Aber was gibt es dann? Findest Du vielleicht, daß ich das ltlrmdand zu lheuer erstanden habe?« »Im Gegenthril!« rief Susanne vorlvurssvolL Und mit halber Ver legenheit fügte sie hinzu: ch »Nachdem Du doch selbst früher mehr geboten hattest . . Herr Bauche beguiigte sich damit, freundlich und überlegen zu lächeln: ,» a, mein Flind, das- ist nun ein mal nicht anders. Geschäft ist Ge schimp Susanne sah ihrtn Vater erstaunt an. llnd eine tiefe, wachsende Tran rigleit stieg in ihren Augen aus. Sie wollte sprechen, wollte eine aufleh nende Gebärde machen, aber ihre schon erhobene Hand faul entmuthigt herab. ihre Lippen blieben geschlossen. Jhr in’o Weite verlorener Blick wurde durch schwere und neue Gedanken ver schattet, als ob das Leben, das rosig lüchelnde Leben, plötzlich einen grund losen Abgrund vor ihren Auan aus gethau hätte. O, ihre Larinenhaftia teit von heut; Morgen s-— wie sie sie bereute! War sie, war die Liebe zu il:r, nicht die Ursache, dass ihr Vater diese armen Leute benachtheiliat hatte? Sie empfand Entsetzen vor dem Raub. und ihr Herr lrampste sich in dein Widerspruch ihres töchterlichen lsni piindeniz schmerzlich ,;usainineii. Sie lnivste das Schmuckkästchen zu und stellte es aus den Tisch zurück. Sie lonnte ers nicht annehmen, lonnte nicht TIIkitschuldiae an dieser häßlichen That werden· »Was soll das heissen«.’« fragte Herr Bauche beunruhigt. »Und ich, der so glücklich war und dir ein Vergnügen zu bereiten alaubtel« Susanne zögerte-, ohne den Muth zu finden, die Freude ihres Vaters- zu zerstören, ihm einen grausamen Schmerz «r1misiiaeti. Aber zu alei cher Hut erhob sich vor ihr das Bild dieser- junaen Mädchens, das arm nnd tranl war und so nothwendig Geld brauchte, um sortzusahren und aeheilt zu werden. »Zusanne,« bat Herr Bauche zärt lich. »Meine tleine Susanne!« Plötzlich erhellte sich Susannes Ge sicht. Und nährend in ihren Augen ein Gedante aufzusteigen schien, össs neten sich ihre Lippen zn einem tlei nen Lächeln. Herr Bauche siilile sich beruhigt »Ich wußte es ja!« saate er froh. »Da verstehst jetzt, nicht wahrs« ,,’« a,« antwortete das iunae Mein chen zerstreut. »Aber ietzt laß niich ein wenig, bitte. Vaterl« »Dich lassen?« »Fall« »Du willst also allein das Arm band vrobiren?« »Ja, vag will ich!« »Gut« gut! Und Du bist ganz be ruhigt? Bist ganz zusrieden?-« »Ja, ganz zrisrieden!« Und in der That, Susernne’s Lä cheln war vollkommen zurückgekehrt. strahlender nnd süßer noch als vor her. , Herr Bauche war glücklich. »Ach, diese Mirderl« sagte er nnd umarmte seine Tochter. e- i· e Herr Merane war inzwischen zu Martha hinaufgestiegen. Er zitterte vor Aufregung, während er, nnsähia. daran glauben zu können, endgültig seinen letzten Traum zusainnxenstür zen sah. Kein Geschäft mehr, teine Zutunft fiir Martha, gar nichts mehr! Mit einer letzten Anstrengung nahm er sich zusammen. Martha wenigstens sollte es nicht wissen. Er mußte ihr diesen Schmerz zu ersparen suchen. Jede Crregung konnte ihrer Heilung schaden. Die Hauptsache war vorerst, daß sie ge sund wurde. Was das Geschäft be traf, so mußte man sich eben gedul den. Später würde sich ein Ausweg finden, würde Zeit gewonnen sein. .. »Wie blaß Du bist!« ries Marthe besorgt· »Ich? Nein!« antwortete er. »Oder vielleicht doch. Von der Getniithsbetve: gang. Das Armband zu vertausen, war immerhin ein Opfer. llnd es hasteten so viele Erinnerungen da ran . . .« »Hast du dreitausend bekommen?« fragte das Mädchen zweifelnd »Ich konnte nicht mehr verlangen,« antwortete Herr Mcrane. »Und schließlich ist es ja genug, nicht wahr?« Er gab sich Miihc, heiter nnd sorg los zu erscheinen, nnd sprach so sroh nnd teicht von der Zukunft, daß die Kranke allmählich wieder lächelte. s In diesem Augenblicke läutete die iThiirglock-e, nnd Herr Merane ging hinaus. um zu öffnen. » Entschuldigen Sie. mein Herr,« Jsagte Susanne, die ohne Hut nnd im Hanstleid vor ihm stand. »Aber ich tomme aus der Nachbarschaft Jch bin die Tochter von Herrn Bauche, nnd aus Furcht vor einem Mißver: ständniß wollte ich nicht warten.« »Ein Ptißverständniß?« fragte Me: raste, ohne zu begreifen, während er dag junge Mädchen eintreten ließ. Srcsanne aber suhr sori: »Mein Vater hat sich vielleicht schlecht ausgedrückt Er hatte wahr scheinlich nur eintansendsiinsbnndert Franken zur Verfügung Sie wissen ja, in Geschäften hat man das Geld ost nicht bei der Hand. Aber er wird die dreitausend bestimmt bezahlen. Ich selbst bin nicht sehr reich, wenig stens nicht siir ein junger- Mödchen . .« verbesserte sie sich. »Aber ich hab-: dreihundert Franken, die ich siir mei nen Vater auslegen will, bevor er den Rest bezahlt.« Sie begann unter dem durchdrin laenden Blick Herrn Meraneg zu stot ’ ter tern, aber Mariba unterbrach sie: »Du hast mich also getäuscht, Va ,,Du siehst ia, daß nicht . . .« lä chelte Herr Manne Susanne grüßte das junge Mäd chen und näherte sich ihr freundlich. »Sie sind trank, Fräuleins Aber Nizza wird Ihnen gut tlsun.« Martha dantte ihr mit einem Lä-· cheln, aber Susanne hatte noch nicht alles gesagt. Schiichtern begann sie von neuem: ,,Dreitausend Franken ist iibrigens nnr der Preis, den mein Vater gesagt hab Aber eigentlich bin ja ich es, die Ihnen das Armband abtaust. nnd ich würde es gern tbeurer bezahlen, denn die Männer missen gewöhnlich den Werth der Juwelen nicht zu schätzen Sie müssen mir nur ein wenig Zeit lassen, nicht’:val)r?« »Friinlein«, sagte Mcrane gerührt, »ich habe die dreitausend Franken an genonimen.« »Sie vielleicht, mein Herr. das mag sein! Aber dann habe ich mit »Ihr» Tochter zu verhandeln.« Und sich an Martha wendend: »Sie sind einverstanden, nicht . wahr ?« i ,,Friiulein«, versuchte Mermis noch keinmal »ich tann eg nicht auf mich lnehmen, daf; Sie sich mit einer Last beladen, die Jlmen vielleicht zu schwer fein wird. lind laffen Eis inich Ih »nen eines saaent An Ihrem Vorae l lien ift ei- tveniaer das Geld, das mich i rührt, alis dieser Voraelien feidst tfs iifi wahr, wir haben das Geld nöthig. Aber Sie dringen uan etwas viel »Koftbareres: Muth, Hoffnung uuv Vertrauen« »O. mein Heir« bat Susanne, »weifen Sie mich nicht zurück. Ich bin es im tiseaskntiieiL die Ihnen dann zu Dank verpflichtet ist!« Ein tiefes Schweiam erfüllte den! Raum, ein Schweiaen, in dem die un ausfprechlichften Empfindungen beb ten. War die arme, traute Mai-tha. aeaeniiber dem Sectenfchmerz dieses schönen, reichen !I.tliidcheni3, nicht noch glücklich zu nennen! »Nicht wahr-. Fräulein, Sie nehmen « an Z« nahm endlich Eufanna das Ge. ; fpröch wieder auf. s »Ja, das thue ich!« sagte Marthas l i i fest. ; Den Tbröneu nahe. dranan die Blicke der beiden Mädchen ineinander. i Eine unendliche Zärtlichkeit fteöuite aus ihrem doppelten Leid hervor und« verband sie mit tiefer Sympathie »Wollen Sie mir nicht einen Kuß geben?« fragte Sufanne mit sponta net Beweatheit. Uebertviiltigt wendete Heer Merane lich ab. Er veraaß seine eigene Freude über der Traait, die das Herz dieses Kindes bedrängte. Sie fchuldeten Susanne das Heil. vielleicht das Glück, aber wer würde ihr das Glück wiedergeben? Und diese Bewegtheit erfüllte ihn nnd Martba noch lange, nachdem Su sanne Abschied genommen hatte und leicht wie ein tleiner Vogel davonge flatteet war. Beim Dime. »Der here dort ißt ja so wenig; wie kommt denn das?« »Ach, der ist Aviatiter« der lebt von der Lnft.« —4, , — »4 .. , », -»- .-..-,«-,....».,4— ». .» - »f. » .. -,:;.:—-: Humoriflischjg Confin:.,!I-"1«Ifaa« mal. Confinchrm warum du mir eigentlich den tlcmen Vetter Emil vorgezogen imst. Wir beiden hätten doch viel besser znsmnmcn gr Paßt!« Consian »Weil ikti halt-dem Grundsatz 11111diqr, daß man von zwei ltcbctn immer dass ttcmcre wählen foll.« — J AJ »Ah- dort sitzt in dir reizan Clsc. l balde ;,utntt im Hause — - mache Iln auf ; Todnnd Lebe-n die Com· -- --!« ) B: »Mutte- sic main Ist km ganz unve « recht-Ilan tokädchcn l « BL: »Im Gegenteil, mein Neun-, min dcjusspz 1«»,Wo Douai-IF l -——.. Bann-: »T« licnlst in, Atti-, inniinms niert dei Patemflimmfanger denn 11ct«:·· Viincrinz »L- jn, er immt iir all, nlusr inmit, jem Inn mir die armen Viemcrln so ner leidl« Tönt-Unumw Baronesse sank Landant zum Gärt ner. der einen dürren Baum ab säat): »Aber, lieber Mann, warum siiaen Sie den schönen Ast ab’:’« Gärtner: »Gniidiae Baronesse, eg is! ein dürrer Pflanmenbannrk« Baronesset »Das schadet doch nichts diirre Pflaumen sind auch am .-,1: gebrauche-up Mir Sporn-ach »Na, Frau Bissia. Sie sind ja ziemlich der Herr im Hans Aber can haben S Jhtcn Mann doch nicht ir der Gewalt!« Ich,I möcht’ scho bittn Herr Spött »Ja, wenn Sie auch ihn net ani aeh’n lass«n, feine Haar gehn Doch »·uS!« Pech. »Heute warst Du sehr brav, M phonsI ... . Worum bist Du nicht im — mer so artig?« »Ja, Mütter-dem ich nehme mir das auch var , aber es kommt mir im mer wieder wag dazwischen« Naniwirtung. »Ah-o Du bnst die «!irrt·i(ts.crtnnxs: cmentnr nicht inebr?« »Nein! Aber alle Vctannten reinen Milnck Hoch Vor mit Alls-I« Moment-unten Herr tzu einem Weinfölfchrr, der wegen Färben des Weines- aiiqukaqt ist): »Als-s heute wird Ihre Verband lung sein«-.’« «Ja.ts Herr: »Ich werde leider « Farbe bekennen müssen« Seufzer-. Verlegrr (der eine nisue Zwittan ge gründet hat, zu seinem Irr-undu ,,«.)lch, wenn wir nur frtmn so viel Abonnentcn hätten. als sich uns Mit arbeitet angeboten l)aben!" So ändern sitti die Zeiten. Herr ifein Notizbnch durchbläj ternd): ,,6 B» 1 L. und 1 H» dac- hat früher einmal qebeißem is ansrrL 1 Lächeln und 1 HändedruiL jetzt litt-sie es: « Bier. 1 Limhuracr und 1 ananna.« Frauenlob. »Wenn ich so dent’: Friiher war ich ’n armer Schlucker und jetzt bin ich der Schwiegetsohn vom reichen Meyer. Das Weib ist wahrhaftig die Krone der Schöpfung!« Trittigee Gran-. »Warum willst Du dem jungen Ziibnnrzt denn Deine Tochter nicht ge ben? Ich denke, er ist schon ein Fahr in der Stadt« »Er ·tnnn aber nicht Wurzel süsscll!« Matt-rang Herr iim Concert als sich ein nn derer mit lantein Tritt zu seinem Sitze begicbttz »list! Mensch, Sie zerrte ten ja Die ganze Ouverture!" « , Miit-mer Streit. »St?’ein Beruf ist der älteste«, sagte ein Gärtner. »denn Adam war der ät teite Gärtner.' , »Dann ist der meine ebenso ntt", erwiderte die Obstttiindterin, »denn Eva war die erste Apfelsrnu!« Hereingesallem Klatichbase »Dein Mann ist, wie im hörte gestern Abend im Theater inBegleitung einer sehr hübschen Dante gesehen ivorben!« Jnnzie Frem: »Ganz richtig; wir trnren ja zusammen dort!« Todte-stiegen »Das Leichenbegängnisz des reichen Baron-Z von Erbberqer muß wohl seht inipnsant net veien sein!" »Na int- ob! An feiner Bahre jubelten dreizehn Neffen und zsvet Z Nichtenk« Zwridrntia Lehrer tin- Schulzimner trete-»in »Da like-en nun schon wieder Papier; fclinitzel und DitttFxrlen umbökk Könnt Ihr Er et: Denn an keine Ord nung neinijhnenU -o oft ich in die Klasse trete, ist der Echueinesmg fer Y« Zig. L Tie djsnuminrlir. »Warum so lietriil«t, Herr Graf?« »Gestern meine Frass sammt Chemi fenr durchaeqanaen vSo ’n tüchtigen Chausseur triea’ ich niuuners« Preis-würdig. Der kleine Fritz hat ein unschöms Wort gebraucht Die Mutter ermahnt ihn: ,»Frinchen, wenn du mir ver si.srichst, solch garstiqu Wort nicht mehr zu qebraurlien, schenke ich dir zehn Cean.« »Ach, «l.l«’!itli, ich lenne aber Worte, die einen Quartier wertki sind.« ) Scharfs- Antwort l »Ich sage Dir. Weibchen Du hast eine Zunge wie ein Schwert.« »Nun ia, jedermann kann nicht — unaeschliffen sein« lcin Vorsichliqck. Unter die liinder sind Pflaumen vertheilt worden« jede-J lmt acht Stück belnminen Gram schleicht sich mit seinem Schatz nan einer Gartenecke nnd wird dort beobachtet wie er mit qcichlossenen Ulnaeu keine Pflaumen versehrt Miniale naruxn kr denn bei rein Sclmmufe die Ulunen so seit zu gedrückt habe-. snat er: »Ich tvollt’5 nicli sehen, wenn etwa ’ne rnabige drunter toiir’.« -,-". III C I· se I- r V I! II c I« : ,,«L!IIII«IIIII haft du Angst vor dem Hund« Tu weiht doch, das-, GIIIIDH IvJIlIc DIllIII, Incln DOHRN UIII c l III M II II I I : .,DI—:-1I.niß Ich, IIlIcI IIIIszII Ich, ob sxi icI bund muß-« —« W"’Dsp"" »Es-s »Im lmm isiim undu-: , Hin· Erwies jm, un sum-, nurqu Lcmuitl nt du« Berti-« nis) tin llugxliul lutlagnk ««B1"«.1sciso:: »Ja, day-TO mitten Zit- rier mmhct tscdcttkcn solle-h tin-In Liebt-It« su- It- « ».cv(-tr Umf, Eis sind mir dom zu alt —-- im will mier iiln·1-lrm-n.« »Mit-r unterdessen werde Ich ja noch ältc1«.«