W W nnd Haare. ! s U Nächten-— von Saphir v « schneidern ? T R junge Marquise war außer sich -Kbk wschluchzte zum Verzzerbrechen das Bekleietg überpuderte Köpfchen in j, dsxit scheuean Seidentissen ihrer Ostsee-se vergraben Jn dieser Ver-? Hang traf ihre Freundin sie an die Optiker-gis von Bis-non als sie unan MM wie immer, eintrat-« Bestiirzts starb sie einen Augenblick an der schwelle des tieinen Baudoirs stehen, dann eilte sie aus« die Minende zui and umfing sie mit göttlichen Armen. »Man dieu, Mignonne, —--- was ist denn geschehen?! . . .« »Wie . . .er beträgt mich ja, ganz gwiß, er betrügt mich!. «, »Wie, Armand, dieser Muster Hatte, der Dich anbetet?!« ries die Freundin lebhaft. ,,Gestern erst hat jemand behauptet, ihr wäret das glücklichste Paar von Paris und ver dientet ein Schäferdentmal . . ." »Ach, Celeste, wir waren es, aber heute, vor einer Stunde, habe ich eine Entdeckung gemacht, eine furchtbare Entdeckung . . ." »Du hast ihn ertappt ——?" »Nein, das nicht . . .« »Aber Du hast einen Brief in sei ner Tasche gefunden . « »Nein, — ein Brief war es nicht, —- aber in einem seinen. dustenden Seidenblättchen . . . ein Haar!« «Ein Haar?!« »Ja —- ein — blondes Frauen haar. und meines ist dunkel, wenn der Puder es nicht deckt! Begreifft Du nun, daß ich Ursache habe un glücklich zu sein« meine gute Ce lesteLI« Und wieder flossen Thränen iiber das süße Gesicht der jungen Frau. Die Herzogin schwieg ein Weilchen und streichelte ihr tröstend die nasse Wange. »Was willst Du, Mignonne, — in unseren Kreisen muß man auf derlei Ueberraschungen immer ein bißchen gefaßt sein, —— ich hatte un Ezahlte Haare in allen Nnancen sin n können bei meinem seligen Gu Und ganz innerlich dachte die hüb l sche, gute Freundin: Wie schade, daß: auch ich nicht blond bin . . ., nuni hätt’tch · tchihn so hübsch in die Enael treiben können, den stolzen Marquig,l der sich nicht erobern läßt! . . . . i Als der Marquis später von der; Rgd heimlehrte, fand er seine kleine au allein, gefaßt, aber noch ein bißchen derweint. Liedevoll zog er die leise Widerstrebende in seine Arme küßte ihre Augen, ihren schwellen rothen Mund mit leis-n Koseworten . »Wie, meine süße Mignonne, so irusurig heute? Und erst neulich warst Du so entzückend lustig als Hirtin im lautrigen Singspiel, —- ich habe Dich sie so munter gesehen, als an jenem « Ihend im kurzen Röckchen mit deni blonden Zöpsen . . .· ! «lenden Zöpsen . . .« wiederholte« sie Marquise leise. , «Ja, Du warst reizend darin, — iä habe mir eins dieser blonden heute aufgehoben zur Erinnerung . .. Vette, ich zeig’ es Dir . . ." Ader die kleine Marquise hielt ih ren Mann so sesi, daß er teinenl Schritt von der Stelle konnte UndI sie lachte so selig und fröhlich mit dem ! ganzen süßen Gesicht und gab ihm seine Küsse alle wieder, alle, und noch! einen dazu i Die kleinen Amoretien, die ringss an- der Decke ihre iiiosenguirlandeni i hielten. lachten spitzbiibisch mit denn sie konnten das sehen, dies täglich sich wiederholende, holde Schäferspiel der deiden Glück-lichem I Und die Herzogin gab es endgül tig aus, den Marquis erobern zu wol Q O Os Heute also wird er lomment Nach zweijähriger Abweisenbet von Eu- I ropa wird er diesen schönen, alten Bart wieder betreten, in dem Frauv Ellen, die Wittwe des reichen Hain burger Kaufherrn, ihn tiopfenden Her zeu- erwartet. Als er damals fort mußte, nach Indien, da war’·g eben erst Frühlin geworden zwischen ib , nen, ganz lei er, tnospender Frühling. Sie hatten kaum darüber gesprochen, Hinweis mir sachte gefühlt, daß er da i sei und waren miteinander hinausge fegelt auf dir blaue Alster und hatten mit blühenden Zweigen die Schwäne Mr und sie gefiittert. Er wagte , damals noch nicht« von einer neuen . M zu sprechen, und sie selbst scheute Ih, fchon daran zu deuten. Aber es var wie ein stumme-·- Gelöbniß zwi fssu ihnen. «Bi3 ich wiederkehre?« fasten seine blauen Seernannjauaen Dis Du wiederkehrst!« antwortete ihr Melu. Und heute also, fest in einer Vier »Ah-by wird sie ihn wiedersehenli - Cis Uhr ruhelos auf und nieder un-! T, "kk dm weitaezweigten herrlich Mii ;-,« bitten Bäumen, die ihren tausenden QWehntten auf die imaragdenen Icfesflschm wi:.rfen Leuchtende Blu Wpen gleißen in der Sonne, eijes de Fontiinse wirft ihren rnen Regen durch die »Ist-e Luft — I W halt skch ists-Ins gemischt, Mr as an n irer M mit dein enge-irge WA schrniegten, hellen Kleid und dem mo dern seisirien Haar, das sieh in put purnen Striihnen weich und breii um den Kopf hinsicht. von einein hellen Land umtahmt. hat sie eiwaö Grie chifches an sich und nur der ieichtge schürzte, etwas mondän und ober fkächiich lächelnde Mund seht-dächt die sen Eindruck ad. Wird er sie reizend finden, wie damals? O, gewiß . . . man hat ihr in diesen zwei Jahren ja so oft gesagt, daß sie reizend fei, Und sie hat airch immer mehr Sorg falt auf sich verwendet, hat sich im mer mehr vervolltommnet im Stil der eleganten, siegreichen Frau, ist geradezu tonangebend geworden in der alten Hansasiadr Und wenn sie gewollt hätte. —- es hätte so mancher nach ihrer seinderinzixem gepflegten Hand gegriffen, . . . r sie hat un bewußt aus ihn gewartet. auf den Heimiehrenden, dessen männlich ernste Art immer so eigen aus sie ge wirkt hat. Jetzt hatt ein Auw am Parcrhor und über den schimmernden Kies kommt er auf sie zu, gebräunt, im Laufschritt fast, den Hut ichwentend, wie ein fröhlicher Junge. Sie eilt ihm entgegen, reicht ihm beide hande. die er heftig küßt. Nun blickt er auf zu dem lieblichen Gesicht, an das et so manchesmal in Sehnsucht gedacht, das ihm in seiner echtaermanischen helle wie ein zarter Leitftern im Herzen geruht hatte, . . . aber betre ten faft sieht er Frau Ellen an . was ifi nur anders.an ihr geworden . . er besinnt sich nicht gleich . .. »Nun?« lächelt Frau Ellen toiett, »so stumm, mein Freundi« »Ich weiß nicht . ." saat er lang sam. die Worte gleichsam suchend,.. .es ist etwas Fremdes an Ihnen, Sie war-en doch —- blond, hellbiond. wie deutsche Æizeniihren im Juni.« »Ach ja, fo,« sagt sie lachend und fährt sich mit einer kleinen, veriegr nen Geberde über das tiefgetijntr. von Purvurressleren durchzittsrte Haar. »wirtlich. Sie waren ja so lange fort, — da ist blond indessen unmodern ge worden . « Er nagt mit den festen, weißen Zähnen an der Unterlippe, und ein dunkler. enttäuichter, fast zorniger Blick streift über fre, wie ein Peit-. schenschtag. »Schade darum," iaat er leise, mit einem Unterton von SvottT und Schmerz »ich liebe gefärbte. Frauen nicht !« . J Sie erblaßt ein wenia dann gehen sie nach dem großen, tiid en Sa on s fihen einander steif gegenüber auf hochmodernen Stühlen sprechen von seiner Reise. Frau Ellens Haar leuchtet. aber in beider Herzen ist isl schattenstill aeworden. Und es war ein kurzer. förmlicher, freudloser Be-« fuch, wie jeder andere . . « Der alte »Pensi« tu stritt-. Der älteste acwetbginäßige Bettler Berlins ist unzweiseThast ein alter Hausbettlcr, ver unter seinen »Halte gen« unter dem Namen ,,Petru5« be kannt ist. Der alte »Klinlenpntzer« übt seine Kunst bereits mehr als vier zia Jahre aus-, und mit Berufs-stolz erzählt er seinen Bekannten ost bei ei ner gefüllten Flasche Schnaps, daß er bereits beim Einzuge der Truppen in Berlin im Jahre 1871 »gesochten« habe. An diesen Tag erinnert er sich so gerne, weil er dazumal die größte Einnahme während seiner tangjöhri.i gen Thötigleit erzielt hat. An die sem Tage waren die Berliner ganz anßergeroöhnlich freigebig. »Ja, det war·n Zeiten, Kinder! Sogar een jroßes Thier von de Pollezei jab mir’n Vierjroschenstücl und sagte janz sreindlich zu miche: »Na, nu verziehn Se sich mal ’n bisten!'« Damit schließt Petrus gewöhnlich seine Erinnerungen an den Einzug der siegreichen Truppen in Berlin. Vorn ,,Talsen« (Betteln) bei den Kassern (aus dem Lande) hält er nicht viel, und deshalb ist er auch immer in Berlin geblieben, trohbem er die »Ber1iner Minne« oder den »Wenlops«, das Urbeitshaus in Runmrelöpurk schon mehrere Male mit einer längeren, unsreitoilligen An wesenheit beehren mußte; Was die srextfette eines treu--F nun-Ist bedeutet Der jüngste Ueberdreadnought der britifchen Marine, das neue Schlacht fchiff »Neptun«, ift nach feinen erften Schießübungen nach Portsmouth zu rückgekehrt Es geht zunächst in Re paratut, denn alle Glas- und Stein guttheile der Anorüstung fowie ein großer Theil der Kabinenrnöbel unif fen ersetzt und artig-bessert werden. Die Abfeuerung einer Breitfeite, bei der die zehn mächtigen Zwölfzollge fchüde ihre Eifen- und Stahlmassen fortfchleuderteu, bat eine fo heftige Er fchiitterung im Gefolge gehabt, daß alle zerbrechlichen Gegenstände an Bord zerstört wurden, obgleich mit Vorsichtsmaßregeln nicht getargt wor den war, sogar die Korbkichter hatte man vorher in Sicherheit gebracht. Der Rumpf hat übrigens den gewal tigen Stoß vortrefflich überftand:n. Der neue Ueberdreadnought wird der heimthöflotte zugethzilt und Flagg fchiff des höchstkommandirenden. ! W k Ziel Un lüek wird geheuchelt im Le-« »bes, aber Iück noch otel mehr. —«-» Wie man eine Revolution mocht. Jn einem an den .,J'emps« nich teten Briefe aus Lissabon i ilderi Reginald Kann in anfchanlicher Weise, wie die portugiesische Revo u tion zu Stande lam. »Um mich mii den Grunbiiigen der Lehrmethode der jüngsten Republiianer bekannt zu machen«. schreibt er, »von-tote ich mich an einiae der Hauptakieure des Revo lulionsschauipiels. Einer von ihnen empfing mich im Reduktionsbnrean der Zeitung .,A Lucia« lder Kampf) isnd führte mich sofort an eines der Fenster des großen Zimmers. Auf der gegenüberliegenden Mauer, die von uns nur durch ein enges Gäßchen getrennt war, las ich dir Worte: «Governo cioil". »Sie sehen hier uns gegenüber das Arsenal ver Mo nnxchie«. so begann mein Begleiter ieine Belehrung; »von dort aus lenkte die Monnrchie ihre Polizei port befanden sich ständig Hüter der soffentlichen Ordnung, und dort be ; fond sich dao Gefängniß, das zur Auf fnahtne von Staatsverbrechern be istimmt war. Hier in dem Zimmer-. »in welchem wir jetzt sind. versammel ten sich wochenlang die Mannen di an der Befreiung ihres Baterlandes arbeiteten, hier wurden die Prolla mationen und die Flugschriften ge. druckt, hier vertheilte ich ielbst arn Vorabend des Kamper an die Ka detten der Kriegsschule Revolven Sie werden rnir zugeben, daß die Ge schichte nur wenige solcher Beispiele aufweisen l.inn; man hat wohl noet nie gesehen, daß Feinde während s langer Zeit nur wenige Schritte von einander sich zum Kampfe vorberei ten.« Ich stand hier also an der Wiege der Revolution. an ihrem An sangspunlt: ein anderer republitani scher Führer gab mir Audienz ins Arbeitkzimmer eines Ministers, ar: der Ankunstgitelle der Volkstum aung. Die repndlitanische Partei, seit langem die stärkste und einiaste Partei des Landes, wollte ihr Ziel zu erst durch legale nnd friedliche Mittel erreichen: ihre fortschreitende Entwick lung nnd die fortschreitende Schwäch nng der Monarchie sicherten ihr den endlichen Erfolg. Joao Franc-ins Dittatur beschleuniqte jedoch die Dinge und zwang die Republiinner. geheime Anschläge zu machen. Zu der offenen politischen Aktion trat von der Stunde an eine aeheinie Thätialeit, die sich bald über das ganze Land erstreckte, danl den Konntes, die sich in den tleinsten Orten bildetenz im Süden Portugalz und hauptsächlich in Estres madura nnd in Alerntejo machte die Propaganda wunderbare Fortschritte aver die Seele uno vieesura ver- Medu blikanismus blieb doch Lissabon. Vor allem mußte man die Armee und die Marine zu gewinnen suchen; u die sent Zwecke ließ man an die ann fchaften nicht nur Zeitunaen sondern auch ihrem Verständnis-, angepaßte Flugfchritfen und Fraqebiicher. wie den .Eanhenho de Soldndo« iNotiz buch des Soldaten), vert .ilen· Jn den Kneipen nnd in den - abatliiden, die in der Nähe der Kniernen liegen, weilten saft ständig Titittelgypersonenv die die Soldaten im republitanifchen Sinne bearbeiteten Da man der Revolution jedoch nicht den Charakter eines Pronunziamienta sondern den einer das Militiir rnit sich snrtreifzen den Volksbewegung geben wollte, inu te mnn sich für die Civilpersonen Wa» sen zu verschaffen suchen. Danl der Mitmiffenfcheft der Eifenbahnen, die sich den republitanifckien Komites in großer Anzahl an efchloffen hat ten, lonnte man in Zortugal aroße Mengen Brotvningvistolen einführen. Außerdem konnte man mit Sicherheit auf die Mitwirkung der Mehrheit der Telegraphen- und der Artenalbeaw :ten rechnen. Als alles bereit wur, lwurde das Datum der Vollserhebuna Tvon dem republitanifchen Direkto »riuin, dem die Herren Costa, isbaqax »und Admiral a D. Reis nngehörten, auf Ende Januar 190R festgesetzt Bevor jedoch die Revolution zum Ausbruch tommen konnte, ließ der lDiltator kjraneo kurz nacheinander Zwei dieser Führer der Verschwöruna eftnebmen. Ohne Haupt verlor die Bewegung den ganzen Zusammen halt, nndg man hatte gerade noch Zeit die site die Erhebt-regen gegebenen Be fehle zuriiazuzteben Am I. Februar wurden dann von zwei Jndividuen die nidt zur Partei gehören (!). der König und der Kronprinz ermordet. Die neue Regierung ichien zuerst in neue Bahnen eintenten zu wolken; nach tue-er Zeit schon mußte man je: doch ein eben, daß man wieder mitten in der Reaktion stand. Die Verschwss rer gin en daher wieder and Wert und bechlassen nach dem Mißtin en der demokratischen Versuche des n. binetts Teixeirm den Ausstand in di Wege zu leiten. Als Taa der Erbe dung wählte man den Zi. August Aber auch dieser zweite Versuch sollt scheitern. Die Regierung bekam Wind von der Verschwörung. sandte di. Flotte nach den Azoren und tonsignirts die Gnrnison. Unter diesen Ilmstän den mußte man die Rückkehr der repui blitaniseh gesinnten Ftotte abwarten. Sie kam Ende September zurück, unt das Ministerium war so naiv, sofor! un utiindigen, daß sie am 5. Ottobes Li· abon von neuem vertassen wiirde Das revolutionäre Komite bestimmt daher den 4. Oktober als das endgiii tige Datum. Am Vorabend diese-e Tages standen etwa zehntausend Per sonen der dem Beleinpalast und war teten auf die Antunft des Präsidenter der brasilianischen Republit. Der Schusrnannschaft gelang es nicht, sur das Autornohil des Marshalls da Fonseea einen Weg zu bahnen, und der «triii·rdent rnu te aussteigen Eis repu litanischer bgeordneter oer schaffte ihm Platz und begleitete ihn bis zu seiner Residenz. Als die Tit-Eis des Schlosses sich wieder aeschlossen hatte, drehte sich der Abawrdnete un und rief von den Stufen des Palastes aus der Menge zu: »So zieht eir Präsident der Republit in einen tö nigliehen Palast ein. Es ist also durch aus nicht so schwer: erinnert euch dar-anl« Fast zur selben Zeit wäre in folge der Ermorduna den Doktors Bombarda beinahe alle-:- wieder ver dorben worden. Die Garnison tvar wieder tonsignirt. Man hatte aber keine Zeit mehr, die Ausführung ver an die Verschworeuen aesandten Be fehle von neuern zu verlchiebent der Wein war abgezogen, man musite ihn trinken. »Wir hatten unt-'s so erzählte mirs eines der Mitglieder des Direkto riums, »in dem Vadeetahlistement Sao Paulo, dessen Besitzer einer der( Unseren war, versammelt. Hier war-; teten wir mit Angst und Belleinmungs aus das Signal von breit-its Kanonen-» schüssen, das um l Uhr Morgens ders Kreuzer »Sao Rasael« gehen solltes -Die festgesetzte Stunde ist da, ahers man hört nichts. Die Minuten schlei-; chen schrecklich langsam dahin, unU wir meinen, jeden Augenblick die 's os? lizei eintreten zu leben. An die ern jFalle hätte man uns niedergelnallti Ewie die Hafen. Kein Geräusch aufj dem Flusse. lein Lärm in der Stadt-l nichts als das eintöniqe Pfeifen der Brifr. Um ein Uhr fiinizshn Minu-! ten tommt endlich vorn Kreuzer eir dumpf haltend-r Schuß. Wir 1th. men auf! Ein zweiter-. ein dritterl Schu ! Aber weshalb löszt der viertel auf ich warten? Alles wird itillJ die Partie ift verloren. Nach zehn» Minuten voll angitooller Spannung zwei neue Detonationen. dann etwas-; fpiiter sieben andere. Man fafkte wie-» der Hoffnung. Costa verläßt uns, um zur Matrofentaferne auf dein Requiem-Platze zu eilen: hier foll ten wie uns während des Kampfes aufhalten. Einzeln folgten wir ihm bald darauf. Vor der Kaferne eine neue Entwu schung: das Tbor ist gefchloffenf wir sehen wohl eini e Gruppen unserer jParteigönger au, dem Platze, aber Häher uns in der Nähe dec— töniqlichen Schlosses, bereiten sich auch die Mo narchiften fijr den Kampf vor. Es gibt hier für den Augenblick nichts zu thun, und wir fahren in Amonwal len zu dein Badeetaiiliffement zu riiet. Kaum sind mir alle hier ver sammelt, als man uns mittheilt. daf das haus umzingelt ist. Jetzt bleibt, nur noch schleunigste Flucht übring «:vir zerstreuen uns nach allen Rich-; tungen hin, auf die Gefahr hin, in! die Hände der tönigjtreuen Truppen äi gerathen; endlich erreichen wir dies reitpilligen und die republilanifchenf egimenter. Wie getärnpft wurde. ig delannt. Es war alles so genau geregelt werden, daß das , hten ei ner Gesammtleitnng sich ni t störend bemerkbar machte. Das Arsenal und die Artillerielas ferne lieferten Mnnitionz in den Fhrinarltsduden auf der Avenidsa stten wir Lebensmittelniederlagen. Unser-en Leuten fehlte ei weder an Fleisch noch an Weißt-rot Die mo narchisch gesinnten Soldaten fielen vor bange-r um. und ihre Vateoneni biichfen waren leer. Man hätte sie tin die Revolutionäre halten können nnd uns, mit unseren reichlichen Hilfsmitteln, fiir die Vertheidiaer des ;Königthums. Unter solchen Umstän 1den war der Ansaang der Sache von Anfang an nicht zweifelhaft Das ist in grofien Umriisen die Geschichte der horiugiesifchen Revolution . . .«' , -- b- . » Uns die Itsseensset erzästerh s Die Charakter-deuten die aus allen aeringfiigigen Aeußeriichleiten das Wesen und Temperament eines Men schen erkennen wollen, haben nun die Fingernägel in den Kreis ihrer Be trachtungen gezogen. Lange, s male Finaerniiaet so weiß eine franz’sische Wochenschriit zu berichten, sind das sichere Anzeichen eines guten .Naturelle. sie verratlsen großes Selbstvertranen und ungleich Mißtrauen gegen die an deren. Wer breite Fingernöqel hat, kann mit Gewißheit alg ein schüchter ner und zartfiidlender Mensch angese hen werden« Vor den lnrzen runden Nägeln aber mag man sich hüten, sie verrathen den Choleriter und den Jn triganten. Blaer Nägel lassen aus ein melancholisches Temperament schlie ßen, auf eine besondere Neigung zu wissenschaftlichen Studien nnd philo sophiseiirn Betrachtungen — Ver ists Even-ernennen ver-sent So oder ähnlich hat wohl ein Ge schäftsmann gestaat, iiber den die Norddeutsche Allgemeine Zeitung sol: gendes schreibt: »Noch amtlich:r Fest stellung hat ein Kaufmann Ludwig Krone, zu Charlottenburg Wil«:1ers dorser Straße 98 wobnhast. in letzter Zeit in verschiedenen größeren Städ ten Preußens wohlhabende Kaufleute und Industrielle ausgesucht und ihnen mitgetheilt, daß er in der Lage sei, ihnen den Titel Kommerzitnrath zu verschasfen, sosern sie zu einem näher bezeichneten Ioohlthätigen oder ge meinnützigen Zweae eine größere Summe spendeten. Es bedarf wohl taum der Hervorhebung, daß aus dem gedachten Wege der preußische Korn merzienrathslitel oder eine andere Auszeichnung nicht erlangt werden lann." Oh stets-eh- Jahre tm Keller sein-sein Aug Gmunden wird gemeldet, daß die Bauerseheieute Kiesenebner in Pattendach bei Ginunden ihre Stief iochter vierzehn Jahre lang in einein Keller gefangen hielten, weil sie deren Erbschaft im Betrage von viertausend Kronen-an sich gerissen hatten. Die Unglückliche, die durch einen Zufall entdectt wurde, hatte die Sprache ver loren und tonnte weder stehen noch gehen. Die Bevölkerung ist über das Vortoinmniß sehr erregt. Höhe-re Töchter Adele (im Eisenbahnwnnnnn,: »Du, Berti-a, ich glaube, dem Zuge ist ein Viehwngen angehängt ich habe eben ein Schaf blöten hören!'· Berthar »Ich habe es auch gehört aber dem Dialett nach scheint es ein Ftnlb zu stink« »Mit-mes- steifk «Unliingst liesst Du noch in Nöti chen umher, seit wann tröqst Du denn Höschem Kleiner?« Knirps: »Bo: drei Tagen bin ich Mann geworden!« Vom liefert-endet « »Einiähriger Meier, was sind Sie in drein Civil-Berus?« » ontiinsiler, Herr hauptmann.« «Qu«atsch,« Tontunstleri Immer su gen Sie stetwegx Tät-peri« Revnletinsizeuex Ein mehrfach durch-Inm- Laterne-· rief-ed Revolutitnifzesu Ein glim durch fchossenet Pisa-. »O- ivcb, da sind die Motten in meinen Jetztoqitshm getommenl Nun bleibt mik· heute nichts übt-vg, als den neuen Mqu Rufst-seyen — - es geht so auch!« v » »Um l Uer nacht-I totu...u on imni lcjuuse und in diesem Jnilnnchl To « konnte man ja nlcicli toxticn uor Wul« »Noch tiulnin. Alte-! dick-eins nein inser so·n bischen warmes Abenduth , Moder-re Halt-Ide ,.Was raat fiir ein Gemkiuer Da droben himiiielan?« So fragt, durchs Fernrohr lagen-M Im Thal der Wandersmann ",.Das sind nicht Burgrninen Aus alter Ritterzeit, Nicht wettermorsche Zeugen Von wildem Nachbarstreit. Wollt’ hier ein Mensch verwegen Bis an den himmelgrand, Wie einst in BabeL bauen, iUnd tros ihn Gottes hand? Hat sich ein Fluch erfüllt gar n einem stolzen Sitz. «Daß er zur Hälfte fertig ---- Zum Opfer fiel dem Blitzs« Nicht Gottes Zorn, o Wand’rer, Nicht Fluch traf dieses Haus; Dem Schloß-i und Bauherrn ginge kliur die Moneten aug! Der Sonntag-fügen Sonntagsjäger lzum Treiber, den er angeschossen hat): »Wie heißen Sie denn?« »Bos! ist mein Name." » Sonntagsiiigec »Daß ich doch im mer nur Bocke schießen mußt« Jertheilsns. . Maler: »Du willst Di ja von Dei ner Frau scheiden lassen; eid Jhr auch schon iiber die Theilung der Sachen lunt- der Kinder einia?« « Dichter: »O vollkommen! - ch kriege die zwei Buben und den - piriiuss kochen und sie ’s Mädel und ’g Sosa.· Vorstellung Hochtourisix ,,Fritz Zieigseld: einen Wadenbruch zwei Hiifienverrentuni am, einen Nerveiichot!« Aviatiter: ,Starl Lüitiat einen Oberschentetbruch mehrere Fioniusios nen, eine Geh«rnerichiitteriiiig!« « Beide: »Seht angenehm!« Beriinqiiickics Kompliment wert izu einer hiiniorifiiisiien S tiitsteilerin, die sehr torpiiient ist): »Ja« ineine Gnädiae, ieien Sie ver sichert . . . Ihr Humor hat so etwas Angenehmes-, ivie die Wärme eines Kachelofens!« Zeitm- Unterschied Einem Liiftschiiser, der nrzii ver schuldet iii, hat inan das Luftsch sf ge piändet. Ani Tage daraus will ihn ein Betannter beiiichen, und ais dieser ihn nicht zu hause trifft, staat er den Nachbar: »Ist er ausgeslogen?« »Nein". antwortete dieser, »der hat ausgeflogen!« Nicht Isflliit Hausfrau (zu»einern sie besuchenden Heren)»: »Ich fuhie mich heiite recht angegriffen, - ich habe die ganze Nacht Zahniveh ge sit-« Töchterchem » bet, Mam, wie kannst Du denn in der Nacht Pha wz haben? ·Da stehen doch alle »eine Fa ne in einein Glase aus Deinem Teiieiieaiiichu seine sttieiiiiiiteiihsiidier. ·Ftii·nde: »Ist dieser Stii l denn auch wirklich ein echt aniiies tiick2« handlen »Dann besteht kein Zwei fel. »Er war singen so wurinsti ig, ali ich ihn tauste, aß ich eine Le , ei nen neuen Si? und drei neue Beine daran machen aisen mustck