Wen-r Okhtkibebrktk von Itzzit Manns-L A · No. 548 Se müsse Sich mich eas Iuhse, wenn ich in diesen hier Brie; e wenig viel ohriogradlehschk Mike ls m die Grömmer un in den Opelte mache duhn. Es is lein böser Willej nii im ich dnbn es auch nit Mensche-( nellie, es is nur« weil ich mei Bahn! ganz wo nnnerschier ben, als wie m. den Brief: inil einem Wori. dies ic( die bissieiie Sieien for mich un ich sin; deni ich, nit viel aus den Weg, wenns ich sage fiir jede Hausiieper, Mutter un Ma. Nit nur das-, mer sei Haue werl hat, wie jeden Dag im Jahr,! noiier, da stehn "e i auch noch die Krißmeß vor die F iet un was das Zeißh das brauch ich nit zu dislreiwr. n die erfchle Lein duht jede Frau dran gucke, daß an so en Hallideli ihr Haus lo ilien wie e Pinn is. Es tem ine immer Kahletsch, wo erum schnub betn un angsinne wolle, wie es aucie dulii un wo einem ans-trage wie ane— reg Bier, wenn se e weni Dolt dis ioinwere wo mer mit sein gwiiriia nil hat riezsche könne. Ei tell iuh, bei knickt muß alles tivvtapp sein sonst siihl iet: nit gut. Dazu komme noch die Wut ries for die KrißmeßiPresente. wo auch ganz alleins an die Frau hänae bleiwe. Wenn mer so en Zchlohimhts lat wie der Philipp, was niei Hnishands is, dann musi iner ganz alleine ans sich selbst diepende. i Awwer das is immer noch nit aij les. Die Kinner gleiche doch zu miß-i nies; Fiuitieg zu hen un denke, die. wcj die Ma bade duht, das sin die veste.: Ich tann se ja auch nit fo viel sor diehnie Der Behter hat gar nit dic( Zeit so arig pertictler zu fein un kann auch nit so viel gutes MetierieL wie for Jnstenz Botter un Eits suhse, bi tahs das duht sich nit bezahle. Dies Kostieinetfch eckspeette. wenn se zehn! Cents spende, daß se ihren Stoff auch noch exnaeräpvt un ins-baue deliwwert d kriege in wo bleibt da der Praffit?« Wenn ich selbst edbes backe, dann isi das different. Jch juhse Botter ins; ftett von Lahrd un juhfe ifcks instettj von teine lidgs un spare auch nit an den Schuster un was so drum un? dran hänge duht. Awtver Sie derfej nur nit denke. daf; das Kuckiedacie soi en ieiiaer Schavv ig, eifchuttfehnattZs Da fir- for Jnstenz die Sprinarrir.i ch iuhie immer acht Ectg In wenni Oe e wenia in Erittnietiet befriiingej sin dann könne Se sich an die fiiai Fingetsch absiggerr. wac- dog en ifcl spenz is, wenn Se tonsiddere naht-. daf; e paar Daa zurück in Neiiort ei Frau in- Jnfehn Eseilum gebracht is worde, weit le drei Dutzend Eckg auii einmal hat tause wolle. ch deht noch gar nit soviel for die Eil penzes tehre, aiower es is auch die Arbeit. Ich hen zu den Philipp gesagt, wenn er gleiche dedi, Fiucties for Rriszinefi zu hen, dann miiszt ich Effiftenz hen un am Beste wär es. wenn et niich helfe veht ifr hat zuerfchi alle möglich-, Einzah seo gehabt, ein-wer schließli wie ich ihn vor die Alter-Rande g teilt hen isosz es aar tein Ausweg gewwe deht, da hat er denn e riet u helfe. Er hat uiower gleich e o t, for harte Arbeit wiir er nit gefcha fe, er wär e wenig enabriisii tin derst for den Riesen sich nit eas: erte. Well. am Dbend is er schon um acht Uhr von den Wedeeweiier reduht ioinrne un hat ge agt, er wiir je t red isiq inich zu le. Jch hen ittags« uin vier Uhr chon mein Doh einacht ehabt biiaho der muß vier ätunde sehn for u gehn un dann hen ich den Doh gerohlt un hen den Philipp mache init die Forins die Kuckieö auszu steche· Jch mu sage, das is en harter Sehn v for e umnien un ich fin froh aeirie e daß er mich das gedohn hat. Er hat geschafft tu bietdidiind, un hat alle paar Minnits gestavpt sor en Drint u nenune odder for ich en Schnufi zu täckelr. Wenn ich da ge ’nen han« dann hatt ek mich den iSchapp stehn lasse un wär ins Bett jun da hen ich ihn denn liewer so Eruhig weiter mache lage. Er hat mich te ganze Latt große ohrds herbeiae Ihoit un da hen mer die Kurtiez newic enanner draus gelegt, wo se bis zum nächste Morgen hen bleiwe müsse, be saht dasz ich mit den Backe gestart hen. Das is mei Resiet wo ich vor meine Mutter selig gelernt hen an ikl kann Jhne sage, es macht dehntie Kur-lies. Well es war schon zwnls Uhr wie mer fertig ware un der Philipi is· so ausgeteiert ewese, daß er puttie nier ins Bett esalle is. Er hat ge sagt, er deht suhle, als wenn er ver ehn Dag lang Wudd getschappt hätt ch sin auch teiert gewese un in let denn siins Minnits hen mer geschiasr Die Buwe sin am nächste Morgen frii gher ayusftewese un der Eddie hat schuhr enn chon eins von die nngebaaenr uckres gegesse gehabt wie ich aus der YBett sin komme Es hat ihn arig fic gemacht un er hat nit in Schul gehn tönnr. Jch hen mei Feuer in Schevr gebracht un hen nachdem mer Brett si gehabt hatte, gleich starte wolle mit den Bade. Wie ich awwer dir Kuckies etöclelt hen, da sin ich puttie niehr ge ehntetl Denke Se emai, jedes einzelne war mit en schwarze Stosi ae towtvert, wo ich zuerscht sor Pepper genomme hen. Bei Galle hen ich ge denii, hen mich am End die Vuwe mit die Pepperbacks erum gemonkiedlts Ich hen dann e wenig inwestigehtet un da hen ich disiowwert, daß der schwarze Stoff nicks annerschtet war, wir Schnuff, wo der Phil aus seine Schnuiibacka hat drauf falle lasse Ich hen getreit soviel wie möglich ab znslriitschr. anwer es is immer nock r ganze Latt dran hanae gebliwwe Weil enniweh. hen ich se gebacke un wie se ali sertig ware, hen ich eins ge lreit. Well, ich will nit viel Worte mache ich ben all die Kitckies ins« Feuer geworfe, bilahs se wate unae nieskbat Sehn Se, das is die Held wo ich von mein Hosband kriege Mit leste Riegards Yonrg Liz zie Hansstenael -.-«s— Ver-leiden Soniiiieririschr. »Sie waren also heiier nicht inelir in Au stein?« »Nein iiiein Mann hat aiich nim mer hinmögeii! So oft wir dort einen kleinen Augiliig einacht haben sind wir vom stoil Per onal anqetinl ten worden, weit g nicht qeglaiibt hat taß wir wirklich so diel tiiid. « Miit einigen-im Professor lin der Schiile): »We sind wir in der vorigen Stunde stehen geblieben Z« Ein Schüler: »Herr Professor Sie fragten uleyL Wo habe ich denn niir meinen Ziegenichirm gelassenf« Lange genug. »Das finde ich aber nicht recht von Aghnem daß Sie sichreetzt von Ih rer raiit loösaaen wo en nachdem Sie drei Jahre mit ihr verlobt sind.« V.: »Na, ist das denn nicht lange genug?« Erster Gedanke. Vice: »Die neiie Partei in der vier ten Etaaejiiid ja Abstinenziler.« Haustvirch »So? Die ioerdeii mir doch nicht zii viel Wasser verbrau chmi« Kennzeichen. Gatte: »Du, Alte. passe nur aus unsere Ella aiis ich deiite, die liai eine Liebschaft angefanaeii sie liat ,et3t immer die Händ« so voller Tinte.« Tei- ltiiiite Mauren »Z« iinser’m stasienarzt aeh’ i’ niiiiiner!« »Warum denn nicht?« »Der Schlaiitl liat a’nieint, ich iolli’ mir mehr Bewegung machen« Schrecklich. »Wer-halb macht denn der Herr Pro iessor nur immer ein so beirtibtes Ge iichi?« Ach, er lann es eben nicht verwin den, da·f. die Walfischlaiis tin Aug sterben ist.« ter neile Onkel. »Wohin noch so spat mit der ganzen Verwandtschaft?« ,,’Nach in Marltplaß den Kome ien ans iien. .Man muß doch sei neni Be uch etwas bieten!« Unter solle-ein Warum ira en Sie immer Ihre Patienten weis ie eisen? Hitit dae Ihrer Diiilgnose?" aiooh here Kollege. Aus ihren Eise sen ersehe ich, was ich liquidiren nn." Ä. .-.·Q-- f- W - -— Männe, ich hab' dich immer im Verdacht, daß du hinter meinem Rücken » Schuaps ins us fchmuggelst· — Aber-, rau, ich «... ich . werde doch nicht hinter deinem Nückenl« - T ! I . , Kartoffeln und Petrolemn Die Arbeiten, welche der Chemiker in seinem Laboratorium zu wissen schaftlichen Zwecken vornimmt sind in den letzten Jahrzehnten zum Theil zu Ausgangspunlten großer Industrien geworden, deren gemeinsames Kenn zeichen es ist, daß sie aus Nebenproi dnlten bei der Reinigung oder Bear beitung gewisser Naturerzeugnifse ei nen größeren Nutzen erzielen als aus dem Stoffe selbst. Während man zum Beispiel noch vor zehn Jahren die Absälle bei der Petroleumreinigung als werthlos fortwarf, erzeuat man heute daraus zweihundert verschiedene Nutzartitei. Ungefähr kiz Millionen Dollars werden jährlich aus diesen Abfiillen des Petroleums durch die verschiedenen Industrien gewonnen. Aehnlieh ist esJ mit der Kartoffel. Sie hat schon in früheren Zeiten Nes lsenprodutte geliefert, doch war die Verarbeitung zu Stärkemehl, Dextrin, Traubenzucker nicht entfernt so loh uend wie jetzt, wo besondere Indu strien entstanden sind, welche diese aus Ier Kartoffel gewonnenen Stoffe ver arbeiten. s Als die Kartoffel eingeführt wurde. beabsichtigte man lediglich, ein billiges Vollsnahrungsniittel zu gewinnen· heute jedoch dient nur ein - heil der Friichte denswecten deSVerzehrens, der andere wird industriell verwerthet, und zwar hauptsächlich zur Herstellung von Spiritus. Außer zur Schnapsbereis tung wird dieser in einer großen Menge voandustrieu verwendet, zum Beispiel bei der Herstellung von Tint turen« Firnisien, Pursiimerien, Er triiltenx in der Färberei und Rüben zuckt-Fabrikation; man beniin ihn zurBereitung von Essig, Aether, Chlo rvform nnd anderen in der Arzneis tunde verwendeten Mitteln; zur Fa brikation von Knallsäuresalzem Soda, Pottasche, Theerfarbem zum Konser vieren von Substanzem welche leicht der Fäulniss unterworfen sind; endlich als BrennmateriaL Der Spiritus locher mit feinem tleinen bläulichen Flämmchen ist bekannt, neuerdings baut mxm aber auch lleine transpor table Spiritus-Heizöfen und Spiri Oiis-Ylstotoren. Jn jüngster Zeit hat man sogar-Versuche gemacht, mit Spi ritns große Damvfschiffe zu treiben, doch sind diese Versuche noch nicht ab teichlossen Seit länger als zehn Jahren arbei ten endlich die Techniter an einer Er findung« welche die Verwendung des Ssviritus zu Beleuchtungsztvecken er möglichen soll. Die Kartoffeln enthalten ungefähr 21 Prozent Stätte und da diese in der Industrie sehr viel Verwendung findet, lohnt es sich, Stärtemehl aus der Kartoffel zu gewinnen. Das ge schieht durch Maschinen, welche die Kartoffeln mit Hilfe von rotierenden Zittndern zerschneidcn oder zerreißent Der entstehende Brei wird ausgewa schen und das Stärtemehl dabei abge sondert. Die tlliictstände sind noch als- Viehfntter, auch zur Stärtezucker und Papierbereitung verwendbar. Stätte dient m jedem Hang-halte zum Stätten der Wäsche, in der Textil t t i Industrie zur Appretur, zum Beizen von Baumwolle, beim Färben mit Anilinfurben, zur Herstellung von Tichlichte, zum Leimen des Papier-H spkstr Herstellung von Kleister, Nudeln, ittartofsclsago und sogenanntemstraft xcxehl. Als Rohftvff dient die Stärke wiederum einer anderen wichtigen Jn » dnstrie, nämlich der Fabrikation des sDertrinH und des Triiiibenzrrckerv. tTertrin gewinnt man aus Stärkernehl sdnrch Erhitzen und durch Behandlung lmit Schtvefel und Sulpetersäure. Tertrin vertritt das Gunimi in ver sckiedenen Industrien und ist bedeu tend billiger als dieses. Man benutzt ec- zuns Verdielem zum Beizen und sFärben beim Zengdruch zum Abt-re tieren und Steisen von Zeugen in der Bunt-- und Luxugptrpier-Fabrilation, beim Tapetendruch zur Filzbereitung zur Herstellung von Buchdrucktvalzen nnd Tupfballen, als Mundleim, zur Bereitung vvn Tinte, als Verbandmits tel in der Medizin und als Zusatz zu Pslanzenickxtralten in der Apotheke. Durch Abdarnpsen und Entsäuern erzeugt man cus der Kartoselstärte den soaenannten Stärtesyrup, der tri stallisiert oder in Shrupsorm in den Handel kommt und gewöhnlich den Namen Traubenzucker führt. Dieser Traubenzucker spielt eine große Rolle bei der Weinbereitung, und seine An wendung ermöglicht es, selbst minder guten Most verwendbar zu machen; man braucht ihn zur Herstellung der Zunerluleur bei Litören und Bon bons, endlich in der Mostrich- nnd Tabalsabritation. " Gehen wir nunmehr zum Petroleunt über. Bei der Reiniguin des Roh iilei scheiden lich zuerst die sogenannten Essen-ten ab: der PetroleumsAethek und das Venziu Letzteres ist in ie dem Haushalt bekannt; es dient zur tfntsernuna von Flecken und als vor eressliches chemischeo WafchniitteL Man verwendet Benzin serner zur Auitdfuiig von Fetten und Papaifin Ita. midni, Asphalt und Terventin. Juni elusziehen von Oel aus Samen, zum Entsetten von Wolle, zur Herstel lunq von Lackeu und Firnisseu Eine aroße Bedeutung hat das Benzin in ! den lebten Jahren siir den Betrieb der Krastwagem der sogenannten Auto :-:obile, gewonnen Das ebenfalls sals Nebenprodutt gewonnene Ligroin wird als Leuchtstosf in besonders ton ftruierten Lampen gebraucht Bei der Destillation des Eroöls bildet sich fer ner Naphta, eine Art Petroleum- Spi jritng, der in der Industrie, zum Hei "zen sowie zum Betrieb von Kraftma schinen iiberaug weiteBerwendung fin det. Die weiteren Destillations- Pro datte ergeben Schmieriile der zurück tleibende Petroleumtheer aber hatte früher gar keinen Werth. Heute wer den allein aus dem Petroleumteer Stoffe gewonnen, die Millionen ein bringen, so zum Beispiel das soge nannteGasöl Paraffin und Substan zen, die zur Fabrikation von Asphali. Vaselin, Haaröl, Schuhwichse, Farbe und Firnis benützt werden. Aus dem Petroleumwachg macht man Kerzen, Fackeln, Wachspapiey Waschwachs nnd Kangumrni. Man benüht Betro leumwachs zum lieberziehen von Obst, Schinten und Speck, um sie dauernd auflewahren zu können Selbst die Saure, die man bei der Petroleum Raffinerie gebraucht und die früher weggeworfen wurde, wird jetzt sorgfäl tig aufbewahrt, gereinigt, nochmals verwandt und endlich als Dünger auf den Acker gebracht. Das Gas, das sich in der Dellillierblase ansammelte und das man früher ohne weiteres entwei chen ließ, wird jetzt ausaefangen und dient als Brennmaterial, um die Dei stillierblase selbst wieder zu heizen. Jn den letzten IS Jahren hat sich derWerth der Stoffe, welche aus Navhtha und» Petroelumtheer gewonnen werden der artig gesteigert, daß diese Nehmt-ro dntte kostbarer sind als das get-einigte Petroleurn selbst. Dies hat wiederum zur Folge gehabt· daf; Leucht-Betro letnn immer reiner und besser wird, weil man ihm möglichst alle fremden Bestandtheile siir die Neben Industrien; einzieht. W Die ältesten bekannten Gatten herab-mie Es ist längst erwiesen, daß Guten berg, bevor er sich an ein so gewaltiges Unternehmen, wie es der erste Bibel druck war, heranwagte, seine Kunst an lleineren Drucken erprobte. Als Erst-— linge der Gutenbergdruele galten frü her die in der Pariser Nationalbiblioi thel befindlichen Donate sSchulfibeln von Donatusi von 145tl, die Ablaß briefe von l454, die Mahnung wider die Türken von l454, sowie der Ka« iender von 1456, und allgemein glaub te man, daß überhaupt tein Denkmal der Typographie älter sei als aus dem Jahre 1450. Diese Annahnien haben sich als unzufreffend erwiesen. da in den letzten Jahren Gutenbergdrucke aufgefunden worden sind, denen ein höheres Alter zugesprochen werden rnusz. Hierhin gehört zunächst der in der Landesbibliothet zu Wiesbaden in den Handschriften des Klosters Schö nau als eDruckfragment entdeckte astro nomische Kalender für das Jahr l448. Es ist ein Drittel eines Blattes erhal« ten: die Breite des Dritt-les beträgt 60 Cin» die Höhe 50 Ein. Als Jahr, fiir das der Kalender bestimmt war, er gibt sich ist-ist. Dieser Fund ist zu gleich ein Beweisftiict, daß die Donate - in der Pariser Nationalbibliothet that sächlich vonGuttenberg herrühren, was vielfach bestritten wurde; denn sie ha ben, wie jetzt zu ersehen iist, die glei chen Ihnen, wie das aufgefundene Fragment. Noch älter als der im Jahre 1447 gedrttctte astronomische Kalender ist das in Mainz aufgefun dene Fragment eines deutschen Ge iichts vom Weltgericht, dass sich seit 1892 in dem Besitze des Banlbeamten Eduard Beet befand, heute aber eines der werthvollsten Stiicle des Mainzer lrtitttenberqmuseums ist. Dieser tsin blattdrucl rührt, wie einwandfrei nachgewiesen wurde, aus der Zeit vor 1447 her. Die in dem Blatt sichtba ren Heftftiche weisen darauf hin, daß es als Riickblatt zum Einheften eini ger Altenlagen gedient hat. Die Vor derseite des Druckes war nach außen, die Niickseite nach innen geheftet; diese blieb dadurch vor Staub und anderen schädigenven Einwirkungen geschützt, wie die vortreffliche Erhaltung her Seite zeigt. Ob wohl noch ältere, uns bis jetzt unbekannte Gntentergdrucle vorhanden sein mögen? Wir möchten die Frage bejahen. Freilich, von den beiseite getvvrfenen allerersten Versu chen wird sich wohl taunt noch etwas erhalten haben, wohl aber von den »Von-eitelm des Bibeldrucks«. Jir nächster Zeit soll die Mainzer Stadt-s biblivthet aus den Räumen des tur siirstlichen Schlosses entfernt und in einen eigens sür die umsangreiche Bit chersammlung erstehenden Nenbau nn tergebracht werden. Bei den hierdurch nothwendig werdenden Ausriiurnungs » arbeiten ist zu hassen, daß noch man-l eher werthvolle Fund gemacht wirb. ( t — s- · ---I-» »Haftc gehört, unser Motiv möchtv Kassicr wert-ein« »Nu, warum soll er nicht? Wird cr die Welt sehen auf Gefchäftstoficnl« I Hofkahaten in China. Als die Kaiserin-Witwe Tsiusi in fder kurzen Spanne Zeit, die zwischen ihrer schweren Erkrankung Mitte No vember 1908 und ihrer Todesstunde lag, zu überlegen hatte, wein sie am l besten die Regentschaft des weiten Rei tches anvertrauen sollte dessen Zügel sie fast fünfzig Jahre lang fest geführt Ihatte, waren es verschiedene Momente, die sie dabei zu berücksichtigen. hatte Vor allem waren es die Charakterei genschaften des tünftigenRegenten und die Stellungnahme der Mandschupar tci zu ihrer Wahl. Es mußte ein Prinz sein, der ruhig überlegend den Mittel weg innehielt zwischen der herrschen den Mandschurasse und den beherrsch ten Chinesen, der ihr aber auf Grund seines inneren Wesens und seiner Ei genschaften die Garantien gab, daß er ruhig weiter in ihrem Sinne fortar teiten werde. Und da war es wohl hauptsächlich der alte Staats-wann Tschangtschitung der Mentor und frühere Lehrer des Prinzen Tschun, der für die Regentschaft dieses Prin zen, des jüngeren Bruders des Kaisers Rwangsü warm eintrat. · Zwei Jahre sind seitdem beinahe verflossen, in denen China im Innern seinen Nesoriuweg verfolgt hat, und es isi wohl vor allem der Geschicklichkeit des Prinzregenien Tschun zu danken, wenn China in dieser Zeit vor Palast iedolutionen nnd größeren inneren po litischen Unruhen verschont geblieben ist. Jn dieser Beziehung hat den al ten Lehrer sein früherer Schüler nicht cnttänscht, uno die Wahl der Kaiserin Witwe war aus keinen Unwürdigen« aefallen. Mit Hintansetznng jedes persönlichen Ehrgeizes und feiner eige nen Vorliebe oder Abneigung hat der Regeni im groben und ganzen bisher-, soweit eg auf ihn ankam, in der Aus: iriahl der höheren Beamten Takt und richtigen Blick gezeigt Auch neuer-— UUIHV lullll lllult Ukk Mcglclullg lluc dazu beglückwünschen, das; sie zum zweiten Präsidenten des Reichs-aus schusses neben den strebsamen und in telligente-i Prinzen Pulun einen Mann wie Schentschiapen gesetzt hat, der, was juristische und Verfassungs tenntnisse bezw. Erfahrung anlangt, in China seinesgleichen sucht. Gleich wohl aber wäre in dieser schwierigen Zeit der Kämpfe nach innen und außen in anderer Beziehung eine kräftigere Persönlichkeit an der Spitze der Regie rung erwünscht. China braucht einen Mann, der einmal mit eiserner Faust in das Wespenuest der Beamtenver rottung nnd Jntriguen hineingriffe, und der auch in der äußeren Politik, mehr oorgebildet und erfahrnngsrei «cher, als Prinz Tschun, mit einem stiichtigen Minister des Aeußern zur -Seite, etwas geschickter dem Auslande gegenüber operierte: Korea ist nun ganz verloren gegangen, die Mand schnrei ist fest in fremden Händen, so fest, daß, als kürzlich im Regierungs augschuß die Anstellung Tuanfangs, des früheren Generalgouverneurs der Provinz Tschili, als taiserlicher Kom wissar für die Kolonisierung der Mandschurei in Frage tain, ein Mit glied dieses Ausschusses offen die Aeuszerung tat: »Für die Mandschug rei? Wozu? Die ist ja russisch-:japa nisch!« Ja, es fehlt China an einem tüchti gen Minister des Aenszerm wie zum Beispiel Jiianschitai es war. Dieser wäre es ia jetzt fast wieder geworden« wenn einTheil des Auslande-s nicht gar zu start zu dieser Ernennung gedrängt hätte. Jijangschitai, so viel steht heute m Petinger Beamtenkreisen fest, tommt vorläufig nicht wieder in amt liche Stellung zurück, und es wird rhne ihn fort ,,vegetiert«. Denn so kann man das jetzige Bestehen der Mandschuregierung in tshina heute nennen. Es ist nichts Festes, nichts Sicheres an ihr, wenn auch der gute Wille des Regenien nicht zu verkennen ist. Es fehlt ihm der Stecken und der Stab, auf den er sich stützen kann. Wer umgin ihn? Der Staatsrath und die! !Utandsehuprinzen, von denen ihm die beiden Brüder, die Prinzen Tsaihsiin und Tsaitao, am nächsten stehen. Von diesen kommt der ihm selbst weniger stimpathische nnd im Volke und in der Regierung unpopuläre Tsaihsiin weni ger in betracht, eher des Regenteu Lieblingsbruder Tsaitao. Dieser er strebt wvhl das Beste fiir China-· Wohl, ist aber an Jahren und Erfah: rung noch nicht so weit, daß er alg po litischer Ratgeber ernstlich in Frage kommt. Jm Staatsrath sitzen heute unter den ooiiiRegenten ernannten Mitgliedern zwei Männer-. die sehr wohl mitsprechen als Theilnehmer an der Leitung der Geschicke Ehinasx der eine ist der energische, kluge nnd ehr geizige Prinz Jülang, der als Mund schuprinz sozusagen mehr von der Pite aus gedient hat und erst seit dem An tritt der Regentsehast des Prinzregens ten weiter in den Vordergrund getreten ist; der andere ist der frühere Gene algouverneur der Mandsdiurei. dann Vertehrsminister Hsiitschitschang, ein getreuer Anhänger Jüanschitai5, der seinen alten Meister auch nach seinem jähen Sturz nie verteugnet, stets in seinem Sinne weitergearbeitet hat — und doch hochgetommen ist. Seitdem er mit Jiilang im Staatsrat sitzt, ist auch bei diesem einstigenGegner Jüan schitaig die Stimmung zu gunsten die ses umgeschlagen. Ein großer Stein des Anstoßes bleibt aber noch immer gegen Jiians Rehabititierung die sogmannte Hof partei mit der Kaiserin-Witwe Jung jü, Kuangsiis einstiger Frau, an der Spitze. Sie hat seit dem Tode ihres Gemahls Jüanschttais erbittertfte Feinde, wie den früheren Kriegzminis ster Tiehliang, den Mongolen Jung tschang u. a. m. um sich geschart und läßt nicht nach, zu intriguieren. Hier wäre der Platz fiir eine weniger sanfte Natur« wie die des Prinzen Tschun, um von selbst einen offenen Kampf heraufzubeschwören, der doch nicht auf zuhalten ist. Man sagt, daß die jeyige Kaiserin-Witwe schon lange die Macht anstrebt-, die die alte Kaiserin-Witwe Tsiihsi viele Dezennien lang in China inne gehabt hat. Man sollte aber dem Drachen den Kon zertreten, ehe er zur Hydra wird, und durch Beiseiteschaf sung der vielen zeitraubenden häusli chen Jntriguentämpse am Mandschu hose Zeit und Platz schaffen fiir die viel wichtigere Erledigung der Ge schäfte des Staates, die ohne Frage unter diesen ewigen Zäniereicn um die Macht leiden. Denn die Jntriguen würden doch nicht eher aufhören, bis eine Palaftrevolutiou ihr Ende her lseiaesiihrt hat. So steht es heute in Pekintp Optum und die London-er Gesellschaft Als das Budget für Indien im Un terhause erörtert wurde, da wurde gar viel über dieEinschriinkung desOPiutm genusfes in Indien und in China ge redet. Kein Sterbengwörtchen wurde aber iiber die erstaunliche Schnelligkeit geredet, mit der sich dieses Laster in London verbreitet. Die Hauptzeugen sijr diese Behauptungen sind die Aerzte, die täglich mehr Opfer des Opiums in Behandlung bekommen. Das Laster ist in allen Stauden verbreitet. Viele der sogenannten Trinkcrheiuie befassen sich fast aus schließlich mit der Heilung Opiumkran ter. Den Haupttheil stellen Damen aus der besten Gefellchaft. Der Kaplan des Hollotvaygesängnisses erzählt, daß eine große Anzahl der Frauen, die inH Gefängniß kommen ihrem Genuß von sOpium den moralichen und physichen Zusammenbrueb zuzuschreiben haben. Die Beschaffung des Gifte-Z ist in Lon don nicht schwer. Die Gesetze sind nicht besonders streng und können leicht um gangen werden. Zuweilen sind auch acmissenloe Vlerzte im Westen London-B bereit, ihren Kranken das Gift zu ver schreiben. So wird von einem älteren Arzt erzählt, er habe in einer Familie, die er behandelte, herausgefunden Riß sowohl die Mutter wie die zwei Töchter, die von ihrer Mutter ange lernt wurden, Opium genossen. Als oie Damen das Laster nicht aufgeben wollten, der getvissenhafte Arzt aber das Gift nicht weiter liefern— wollte, sah er sich gezwungen, seine Thätiakeit in der Familie einzustellen. Ein iiingerer Kollege tvar aber nur zu gern bereit, den Damen Opium zu ver schreiben. Er wurde dafür auch fiirstlich bezahlt. Die beiden jungen Damen starben aber infolge des über miißigen Genusses des Giftes. Ein nervög herabaetommener Arzt griff zu Morpbium. Jn einem lichten Augen blick toilligte er ein, in ein Heim ge bracht zu werden. Bei seinem Eintritt in das Sanatorium mußte er ein schriftlich-es Versprechen unterzeichnen, Laß er Briese und Packete nur dann empfangen wolle, wenn sie vom Arzt untersucht feiert. Nach ein paar Ta gen verlanate der Kranke ein Mikro stap für seine Studien. Das Mikro skop tam von einer bekannten Firma. So wurde ec- nicht weiter untersucht. tfinige Zeit darauf wurde der Kranke lvermißt. Man fand ihn in einem lee Hen Raum bewußtlos die Morphiums tphiole in der Hand. Jn der Röhre des Mikroskops war das Gift enthal ten gewesen. Die -Optitersirina hatte ibni dac« Meditament auf Wunsch ge schickt. Sie wußte zu ihrer Entschul diguna nicht-J tveiter anzuführen, als daß sie einen so guten Kunden nicht verlieren wollte. n - v-, - Die arn ersten Dezember vorge nouunene Voltsziihluna hat siir Ver lin rund 13,4()0,()()(«t Einwohner erge ben. Damit ist der klieichghauptstadt Voni sechsten Zlatz unter den Groß siädten der Welt auf den dritten ge rückt. Sie wird jetzt nur noch von London und New York übertroffen, denn Paris, das ihr ani nächsten sieht, hatte nach der letzten Zähluna 2,763,R973 Einwohner. Nur ein Theil der riesigen Bevölkerungszunahiue ent fällt auf das alte Berlin; der größere Theil ist der Hauptstadt durch Einge nieinduna der Vororte zugeführt ioor lden; eine Entwickelung die sie mit London und New York aemeiu hat. Lust-erbot »Ihr Mann ist furchtbar eitel.'« , »Ja, der behält sogar Nacht-Z iu HBett den Kragen uml« l —. ; Bescheiden· i Pautoffelheld lder in einein Bule die Anredet ,,Liebn.1erther Leser« sin det): ,,Na,«endlich einmal ein Mensch der mit mir freundlich isl!« Es heifst daß der Ziohlcnvorrnt in Alaska noch für »Gott bis ()0l)l)f’« a-h lre ausreicht. Das ist tröstlich, doch trotzdem wäre darauf zu achten, dass die Kontrolle dieser Sclziitze nicht in unrechte Hände gelangt. Die Stätte des Schmeichler-Z ist die Schwäche der anderen.