WM OW-» Kloster Wendbusen L»- —»W WMMWM Mr- IWW m Roman von W. Heimburg wwwsswwwssmkssw (16. Fortsesung : Erst gegen Morgen schlief ich eine; kurze ·t und machte auf von einemi Gerät- ch in Tantes Schlafstube — eg« lag wie ein Alp ans mir, i ionnte’ mich nicht besinnen, wag es ei; da: kam mit einem Schlage die Erinne-! rang, und mit ihr die ganze Bitterkeit i zurück. Ich saß hoch im Bette und strich mir die wirren Haare aus der Stier ais sich Taufe Editlfs bleiches über ioa tes Gesicht um die Thiir bog. » un. Lena, heute must ich Dich schelten'«, sagte sie eenft. »Du hast nicht einmal die Katzen gefiittert, die Thiere fielen ja förmlich iiber mich r; wo hast Du Deine Gedanken, indi« Sie toar während dem nn mein Bett gekommen und fah mich an. »Bist Du trantt'« fra te sie er schreckt und faßte meine hei e Hund. Jch schüttelte den Kopf. «O, nein, ganz gesund, Familien-« aber dabei frihlte ich eine bleierne Schwere in meinen Gliedern. ich hatte nicht Lust, mich zu rühren. »Driiben geht es sehr i lecht. Mag— dalene«, berichtete Tante Ldith, mich noch immer mit besorgtecn Blicke be trachtend; »ich lam nur her, um ein bequemer-es Kleid einzuziehen ich bi die Nacht nicht einen Augenblick zur Ruhe getommen; sie sprach und schri. stundenlang; Tine und die Schwester Agnes konnten iie kaum im Bette ba. ten, sie will beständig zu Robert." Tante Edith wischte sich ein paar große Tropfen ans den Angen. «Nun gebe nur der Himmel, daß Du nicht auch trank wirst, mein Lieb ling. « Mein Gott, wenn nur ihre Kräfte aushalten, bis Gerijardt kommt; die Devefche ist fort schon seit demjlltokgengrauens »Die Yepeiches weroaror ioinmir schrie ich nnd wie elltrisirt war id aus-dem Bette gesprungen. »Lena! Lenak Du bin tkant«, ve banpiete Tante Edith und half mci nen zitternden Händen die Kleider san legen· »Nein, nein, Tantei Wann lann e hier sein Z« ,,Uebermorgen Abend, Kind.'« .lieberrnorgen Abends« lieleichiert atbmete ich anf. »Ich din ganz wohl, Tante", be ruhigte ich die alte Dame, »dekla? Dich darauf und ängstige Dich nicht elf hinüber, ich komme ab und zu ro en, wie es siebt?'« ie ging. Grübelnd saß ich in mein-ern Zimmer. Minias kam her iiber geschlichen und sah mich miauend an nnd rieb sich an meinen Kleidern; sie trug es mir nicht nach, daß ich sie hungern ließ· Ein paar arme Frauen kamen und holten sich die wöchentliche Geidnniersiiisung Mit einem halben Seitenbück meinte die Eine: «Se grämen set woll um de gnä dige Fru, dai is so immer noch Tid taun gesund werden; aber gistern hat set dat schwant bi e:r, der Speigel war dou’n Nagel fullen.'« Und die Andere bestätigte kopf dickem-: »Ja. un oben Hofe fchrigt dat Lei-« lenbubn det Abends kaum taun Ut bollsem damals bei den se7igen Herrn war bat ok so west. Gottslohn un gode Besserung!« . Mir ist so Alles in Erinnerung ge blieben ans jenen Tagen, sogar diese kleine Szene. Mittags ging ich hinüber in die Billa, aber aus Umwegen: ich naan meinen Weg iiber den Wirthschafis hos und durch das Dorf. Einen Au genblick zögerte ich am Brieftasten, dann glitt das verhängnißvolle Schrei ben hinein· Meine Adresse hatte ich in demselben nicht genannt, sondern die von Christianez ich trat wohl nicht sehr hier, wenn die Antwort an flangir. , Als ich durch die rluee 1chrnr, oie direkt zu der Villa führt, sah· ich auf dem Kiesplatze zwei Pferde umher siihren; das eine trug einen Damen sattel, und der tleine Jockerx der zwi schen den Thieren ging, wars mitun.· tet scheue Blicke zu dkn Fenstern des oberen Stockes empor. Da zuckte es wieder schmerzlich auf in meinem Herzen. sicher war Melanie Stelten hier, um sich nach der schwer ertrantten Mutter Gerhardt’s, ihres Gerhardt. zu eriundigen; und als ich eben unter den Bäumen hervortrat, do kam sie rnit Ferra langsam um den Rasenplatz gegangen. Arm in Arm; und während Ferra den blon den Kops g:senlt hielt, schien Melanie ihr sreundlich zuzusprechem der grüne Schleier ihres Hiitchens umslattertej statt-willig das seine Gesicht, das; heim so rosig wie ein-e Apfelblüthe Msssp l »Ist nicht den Muth verlieren,l liebste Fequ,« tönte ihre tlares Sicrnme bis zu mir herüber, »der! liebt Gott kann im letzten Augenblick -. noch helfen Ich verfolgte den Weg aus der Mein Seite des Roudelö und ge - its-e sie bemerken zu müssen, keine: wie es M: »W, sogar bedeutsiiste Fiel-? » , W, s llte ch Des M is istttt samt-er syst-siege Mc-----s-v-sj --- liegenden Thiir hinaus. Hier stand im Sommer die Orangerie um das kleine Marmorbeclen vor der Freitreppe und aus diesen Platz sahen Charlotte’s Fenster-. Weit schweiste der Blick von dort iiber die Bäume des Paris hin wkozu den Bergen hinaus, in deren S oß Haus Föllerode lag. ch blieb stehen: was wurde wohl aus jenen Beiden werden? Wie würden ( sie nur weiterleben mit der ewigenj Se nsucht im Herzen? —- Aber sie wu ten es doch wenig ens, daß sie sich liebten; sie hatten es ich aus den Au en gelesen. ihr Mund hatte es ausge prochen —-— und ich? »So in Gedanken, Fräulein von Dempboss?« fragte da eine klare Stimme. Ich subr empor· dort stand sie ja das reizende Gesicht sah mich so freundlich an - «Wissen Sie, daß eben Antwort lam von Jbretn Vetter? Er denti morgen Abend hier u sein« es ist doch unglaublich rach; Ferra trägi eben die Demsche hinaus, um sie Frau - Bei-la zu übermitteln. -- Gott sei Dant, daß er kommt, denn Ferrn höl te sicher den Korss verloren, wäre das Schlimmste geschehen!« Sie sah betrübt aus bei diesen Wor ten und die Augen schimmerten feucht .,Jch habe sie hoch verehrt. die arme, lranle Frau dort oben", siigte sie din zu, »so barsch nnd streng sie war, so abweisend sie sich gegen Alle verhielt, die sich ihr nähern wollten, die ur sprüngliche Herzensgiite schimmerte doch immer durch; sie lnit densean goldechten, ehrlichen Charakter wie Isierlzardt Tentvlwss.« »Ja, Gerhardt ist sehr gui«, gab ich leise zu. Sie lächelte. »Nur gut?« wiederholte sie: ,.rnehr toie das Fräulein von Deniphoii, tausendmal mehr; ich tenne ihn schon fo lange als ich denten tann Er ift ein Mann, wie es wenige giebt, ge rade ehrlich, ein Edelrnann, wie ei sein foll, und dabei von einer Zartheit und Milde - - hätten Sie ihn doch neben Eharlotte gesehen in Italien. »O, ich weiß es, Fräulein von Stelten«. unterbrach ich sie »Nie mand hat wohl mehr Grund, feine Güte zu rühmen wie mein kleiner Bruder nnd ich-" Die junge Dame fah sonderbar scheu zu mir herüber, ich hatte die Worte wohl in einem sie befeuert-en den Tone gegprochem sie antwortete nicht und siie wie spielend ein Stein ehen mit der Reitpeitsche von den«-Gut nitfiufen der Treppe. »Freuen Sie sich nicht daß Char lotte wiederionIth fragte fie dann. »O gewiß wenn nur die Veran lossung eine weniger traurikse war-e Sie thut mir so leid: mii welcher Angst in en sie jetzt fahren?" »Es lessei schwer auf Wendhufen« sagte Melanie von Stelten »Jahre sang ist hier leine Freude geioeiem o ich habe Alles so miterlebt! -— Crit der Tod des alten Herrn, dann Ger hardts lange, lanqe Kraut Fer ras unglückliche Ehe mit iedingen und sein jäheg Ende das Unglück mit Joachim —-«« jetzt liefen ioirtlich große Tropfen aus den braunen Augen —-, »und heute oder morgen kann die Mutter fterben." Sie setzte sich aus einen der breiten Blöckr. die gleichsam das Geländer der Treppe bildeten und im Sommer die Kübel der Orangen- und Granatbiius rne trugen und die seinen Nafensliigel bebten in verhaltenem Schiner-. »Sie liebt ihnl« llana es in mei nem Herzen nnd ich fchritt die sstrrfen hinunter an ihr vorüber; es that rni: so weh in der Brust, ich mußte allein sein. An der Biegung des Weges wandte ich mich umxsie sasz dort und schaute rnir nach, unbeschreiblich rei gznd sah sie aus rnit der lieblichen endung des feinen Kopfe- Sie lann ia nicht dafür ,Pfui Lena, wie häßlich Du bist!« schalt ich mich felbft und ging zu ihr zurück »Verzeihen Sie, Fraulein von Gier ten, ich war unartiq und vergaß, Adieu zu fagen.« Sie ergriff meine daraebotene Hnnt und hielt sie fest in der ihren »Abieu, Fräulein MagoaleneZ Es ift nur zu natürlich, daß man in fol chen Stunden für vie alltäglichen Din ge keinen Sinn hat; auch muß ich heim, aber gegen Abend komme ich wieder, es ift ja fo nahe.« Ich ging aber nicht nach use. Jmmer tiefer hinein in den art; es war ja heute ein Friiblingstag, so warm und goldig« fo wolkenlos nnd blau, daß man meinen konnte, alle die Knospen ber Baume müßten sich mit einem Male öffnen und sich wie ein grüner Schleier über den Wald brei ten. hoch oben in der blauen Luft flog ein Rathvo el, immer höher unb b her zog er eine streife, baß er zulehtl wie ein Pünktchen in dem Aetherl schwamm. ( Da floseein wilder Falte Hoch ii r mir dahin; tönte es in mei Ohr, Charlotte’s; Liebt Da war Its noch glücklich. als; sie fang. Unb ba- Glück war fort e rl en wie der olte, es wollte ni ts " en von Wen hufen und den Men sche-, die dort wohnten- Leuchte-to griin fast-nennten die Rufens-läge ber vor, und unter säumen da W schen allerhand law wildes Zeug, Blätter vonk Sanertler. Anemonen und M wessen stitthen der wilden Schneeglöetchen mit den goldgelben Spikseii Wie wundervou mußte hier ein z rühling sein! Ob wohl Georg noch manchma! kommen durfte, wenn ich fort war? O. gewiß; ich wollte Gerhardt bitten, schriftlich; er war fo gut. Wie aber kam ich fort, ehe er zurückkehrte mor gen - übermorgen? Zu Christiane wollte ich gehen; fo viel das Rei egeld betrug. war wohl noch in meinem Koffer - aber wie den weiten Weg; nach der Vahnstation? GottliebT — -- « Er führe mich hin, er thäte es viel- . leicht; ich wollte ihn bitten. Jch konnte ins-irgend etwas erfinden, Georg ei traut· —- Behiite ihn Gott! widerr ef ich leise meine iiindhafte Läge: nein. ich wußte noch nicht was. aber e mußte sich finden. nur fort von hier um jeden Preis. Js. Kap i te l. Und triieder verging eine Nacht und ei erfchien ein Tag. und immer tiefer sanken die schwarzen Todesf atten über das Varus im Pari; ich kam Tante Edtth nicht mehr zu sehen, als ich in der Dämmerung hinüberging. um na zuira en. Auf der oberften Treppen nfe aß Ferra, sie hatte ihr Kind auf dem Schooße und weinte. »O, Lena!« rief sie und hielt mick am Kleide fest, »ich fürchte mich sc dort unten in meinen Zimmerm ich bin nicht abergliiubifch, aber so allein zu fein und zu wissen, Mama stirbt, und dort hängt Riedingen’s und hier Joachirn’s Bild sich bitte Sie, blei ben Sie bei mir!" Ferra hatte einmal ein wunderbares Talent, jeden guten Eindruck wieder total zu verwischen mit einem Worte. Mechanrsch liesz ich mich von iyr niederziehen und hörte ihr Schluch zen mit an. Und so saßen wir neben einander; sie hatte meine Hand sest er sasit und das Kind schlies ein aus ih rem Schoosz. Die Dienerschast schlich aus den Zehen an uns vorüber; es wurde Gerhardfs und Charlotte"s Wohnung in Ordnung gebracht. End lich ließ oie junge Frau Mademoiselle rusen und iiberaab ihr den Kleinen, sie wollte noch einen Blick in die Zim mer der Geschwister thun. »Das wird nun so bald Alles an ders hier werden«, bemertte sie slii iternd. »Ich glaube nicht, dasz mein Bruder hier wohnen bleibt, salls der liebe Gott uns Marna nehmen sollte - - er zieht sicher in das alte herren haug —-.'« »Doch wohl so wie so. Ferra. wenn Gerhardt sich verheirathet?" Sie uhr überrascht herum und sah fast er chrocken in mein Gesicht. »O in, Sie haben Recht«, bemerkte sie dann, toie sich besinnend, »man ver giszt insolchen diisteren Tagen selbst so Naheliegendes. Und sich zu der Dienerin wendend, welche aus dem Zimmer der Kran ten tain, sragte sie: »Wie geht es, Tine?« Das Mädchen sing an zu weinen. »Sie liegt so hin, dadrge Frau; sie hört nichts mehr und ciiihlt nichts mehr. Ach, es ist zu schrecklich!« Unwilltiirlich salteten sich meine Hände. »Lieber Gott«, bat ich, »laß sie ge sund werden« laß sie die Freude noch erleben. nach so langen, schweren Schicksalen endlich ein Gliiel." -—— Ferra begann rn dern Korridor aus und ab zu wandern und laut zu wei nen; es hatte etwas so Kindisches, Unangenehme5, dieser laute Schmerz. »O, mein Gott, mein Gott!'« rief sie, diese Ausreguna tödtet mich. O, wenn es doch erst vorbei wäre!« Und wieder blickte ein Morgen in das Krankenzimmer, und teine Ver änderung in dem Zustande der lei denden Frau. Von Gerhardt war eben eine Depesche eingetroffen, die den Wagen 337 dem Mittags-Fuge be orderte. — un schritt ich uriick nach dem Kloster, ich hatte ante noch einmal herausrusen lassen und war ihr weinend um den hats ge sallen, und sie hatte mich beruhigt, so zärtlich sie konnte. Sie wußte ·et nicht, weshalb ich eigentlich so trost loc war. — , » « Und dann iay ich kon meinem » Zimmer aus den Wagen heinitelzren,; welcher die Geschwister brachte: undl Veider Gesichter inusterten im Fluggej unsere Fenster. Jch stand hinter denl Gardinem und als der Wagen meinen l Blicken entschwunden war. da schlug· ich die Hände vor das Gesicht und einl wilder, heißer Schmerz packte mich. Konnte ich denn sort oon hier? War i es denn nicht übermenschli schwer? Aber nein, ich mußte -—! Ur nicht weich werdens Und mit zitternden; Händen legte ich einige Sachen in die» Reisetasche, mit der ich einst so schwe- l ren Herzens hier angekommen war. Die Sonne wollte untergehen. da rief ich Jette und schickte sie nach Gott lieb. Verwundert schaute mich der alte Mann an, als er ins Zimmer trat. »Was wollen Sie denn, gnädiaed Fräulein?« sragte er mitleidig, als er meine vermeinten Augen sah. J lam ganz nahe an ihn heran und chmiegte meinen Kopf an seinen graben Tuchrock. «Gottlied, Ihr habt es immer gut mit mir gemeint —'« ann ich, und schon wieder slossen die hriinen. -Jv, Kindchem das sollt' ich denken; von der ersten Stunde an. Sehen Sie als Sie dazumal so Mlslos und ban e um sich guckte-h do«dacht' ich glei , Last ein Als-n haben aus das tleine Wochen lt, aniidiges Fräulein? stlnd ich habe immer nach Ihnen gr stehen« l Jch nieste , »Und heute, Gottiicb, sollt Jbr miet: stvieder Masahren", stammette ich. »Ich muß nach B» ich habe deute einen Bries bekommen, aber es darf Niemand miss sen. Gottliebk Nicht wahr, heute Abend um acht Uer Ihr sonnt sa dort irn Bart an der Ecke warten, braucht nicht vorzusahen.'· - «Btik und Granatent Gnädiges Fräulein. das — nehmen Sie tnir es nicht iibei - das ist wunderbar!" erwiderte der atte Mann und beugte sich herunter. um mir»ins Gesicht zu sehen. Ich hielt den Blick aus. »Es ist nichts Unrechtes", betbeuerte ich. »O, Gottiieb. bitte, bitte!« »Ja doch! Ja doch!« brummte er, »was hab' ich auch danach zu fragen? Aber » brn «- Sie wissen doch, gnä: diaes Fräulein, Ioie es mir schon ein: mai erging —- - -s" »O, das ist ganz etwas Anderes, bester Gottlieb. ganz getoiszi Mein Vormund will mich sprechen --·" fide terte ich. s »Nun, an rnir soll es nicht fehlen,j gnädiges Fräulein; aber - hin -— also unt acht Uhr an der Barte-te? Großer Gott. grad· wie dazu-nott« s Er schüttelte den Kopf und ging. i Ich schiüpste ihm aus dem Korridori na . «Gottlieb. wißt Jht nicht, wie es trüben steht?« fragte ich aepeefzt Schlecht, aniidiaestiiulein, schlecht«, antwortete et leise. »Ach, mein Him mel. wie mich Fräulein Charlottchen dauert: fee ist nicht weg zu triegen von dem Bette, sie liegt da nnd jammett und bittet den lieben Gott« et solle ihr doch nicht zu viel nehmen« Weinend gqu ich zutiiit Wo tamen sie nur alle her, die Thtiinenk Und welch’ einen Zauber iivten sie! llm jedes Möbel in dem alten, traulichen Nin-inm, das ich in ihrem leuchten Scheine ansah wol-en sie einen silber ichimmetnden Glanz, daß mir Alles fo schön, so schön vorkam, wie noch nie, daß ich-meinte es nie lassen-zu ronnen; arg set ich aus dem Paraoie e verstoßen, so stand ich vor dem leeren Feniterplatz Laute-J und berulzrte als chiednehrnend jedes der altniodiichen cseriithe die sie so ost in die Hand ge nommen hatte Jch beugte mich zu ihren Lieblinaen und goß ihnen srische Milch in die Schalen gab den Blumen zu trinke « ich sollte in dies Aller- niemals mehr sehen. Dann siel mir ein, daß ich wohl schreiben müsse an Tante Edith, damit sie michJricht vergeblich suchten. skiz gernd griff ich zur Feder, es wollte rnir erst gar nichts einsallen, mein Vorhaben zu rechtfertigen; endlich war es ge echehen ich schob den Zettel unter ein ähtissen, und nun sa ich und wartete aus das Dunteliverden. Purpurroth versant die Sonne und füllte das Zimmer mit rosigem S in. und die Uhr nus dem Kaminnng schlug Sieben; noch eine Stunde unter diesem Dache! Und weiter tictte sie, Selunden zu Minuten reihend; un aushaltsatu strebte der Zeiger dar wärt-J »Ich tann nicht sort!« rief es in mir. »Du mußt! Du mußt!'« tickte die Uhr; und Melanie Steltenå schö nes Gesicht tauchte vor rnir aus, ihre innsten Augen schauten mich an; »er ist io gut, so ehrlich!« fliisterteu ihre Lippen. Nein ich wollte ihn nicht wieder sehen, ich wollte nicht so unglücklich werden tvie die sterbende Frau da drüben! Da schlug es acht Uhr. Es war fast dunkel. Jch schreckte empor und band« mir but und Mantel um; die tleiuei Tasche in der hand, schritt ich eiliaj aus dem Zimmer-; im Korridor blietJ ich stehen, Minta war mir nachgeschli i chen; ich nahm sie aus den Arm undi prehte meine weinenden Augen in dass sammetrveiche Fell, dann trug ich sie in das Zimmer zurück. Mit verdoppel ter Eilen flog ich weiter, Niemand be gen nete rntr aus meinem Wege; eine Lust wehte mir draußen entge gen und srijstelnd schauerte ich zusarn niest. « Da — -— richtig, in dem auerletzten Tageslchein ertannte ich den Wagen und Gottlieb stand wartend am S lage. « s waren seine alten, milden Pier de, es war dasselbe tvacteliqe Gefährt, in dem ich hergeloinrnenl J schliivste hinein· langsam zogen die - hiere an und hnter mir versank das Kloster-« und mit ihm Alles-, Alles - - ! Und langsam rollte der Wagen wei ter, die Räder ächzten und lnrrschten; wären wir doch erst ungesehen aus dem Putz-! Gottlieb, fahrt ein llein wenig ra schul« bat ich zitternd; mir war zu Muthe, als begehe ich ein Verbrechen i »Ja, gnädiges Fräulein, aber die alten starker, sie waren heute den ganzen Tag aus dem Felde, sie sind wohl mild .« Jrh da mich weit vor: dort blinlten die erleu teten Fenster der Villn, dort Itang sieh je t eine Seele los von dens chwachen Zwer, dort gab es heiße khränen und Gedeiel Und in solchem Schmerz, da würden sie mich nicht vermissen — iiber upt nicht; nur Tante Editb und harlotte. Und als jene Fenster hinter mir «versanlen und 'ichlhinaussah in die dunlle Nacht, da baumte es sich wild in meinem heren aus. —- Nein, ieh konnte nicht fort! Jch streckte die Arme nach Gottlieb aus,·abet der Ruf wollte nicht iiber meine Lippen. ,,Hnlt!" tagte da eine wohlbekannte Stimme dicht neben mir. Die Pferde standen augenblicklich und eine dunkle. geoße Geftalt öffnete den Wagenfchlag. ..Steiqen Sie aus« Magdalene!" llang ed ruhig. Eine Hand erfaßte die meine; fast willenlos folgte ich dein Befe fe.l)le llmlehren!" befahl Gekliaedt und Zugleich umfaßte mich fein Arm; re- J anngslos verharete er fo, bis der Wo J Tgen gen-endet und viel schneller« als ee" gekommen, verschwunden war - lind nun flanden wir allein am Eingange des Bartes Meine Tbrii nen halten nisfaelsört zu fließen. Ich hielt das Gesicht in den Händen verborgen - wie mir zu Muthe war in jenen Minuten vermag ich beut nicht mehr zu tagen »Maadalene!" klang es weich, »wer das recht von Dir mich jetzt gerad je t verlassen zu wollen? Konnte der febe Mund den Befehl zur Abeeife eben, der einltmals fo fiifi sprach von iner Liebe, dle in Noth und Tod, in Leib und Freud« nicht wantt"s.?« »O. Gerhardt« Gerbardtl" flam melte ich, »ich - laf3’ mich. mai-; follte e — - Melanie!« »Magdalene!" Er beugte tich ertchrotten zu mir herunter. »Wer sagte Dii?« Jch antwortete nicht. «Kind, haft Du es denn nicht ac fiibtt. daß mein ganzes Herz in Wend Bitten blieb bei Dir, Magdalenr. bei its Und doch haft Du geglaubt, ich ««« e »Nein, nein!" rief ich anhatten-end in Wonne und Glück und schlang mei nen Arm unt den Hals des geliebten Mannes; «ich glaub-e nichts tnelir. nur das Eine noch. daß ich Dich lieb habe, daß ich sterben tniifzte, wäre ich ge gangen!'« Und unt uns her toiie der Nacht wind, er stürzte sich von den Bergen herunter und fuhr brausend durch den Part, er schüttelte die alten, hohen Bäume nnd rauschte in den lnospenden Zweigen. Das ianq und tlang iu den Luften, eine gewaltige, feierliche Frühlingsmelodie, ein Dan leslied iiir Den, der mildeg Wehen nach hartem Winter sendet, der iiber ein trauernd Menschenherz eine so unendliche Fülle Glückes schütten kann. Und meine Seele stimmte mit ein in ienen Lobgesang, nun fein Arm mich so seit umfaßt hielt. als ob er mich nimmer lassen wollte. Es war Frühlin· geworden auch bei mir, es bliihte und cieuchteie und sproß te so iarbendunt, to wunderbar ichdn in meinem Herzen, und alle die Vln men, die da erbluliten in Liebe und Dantbarleit, sie schlangen sich zu ei nem einzigen Kranz zustimmen um Gerhnrdl, unt meinen. Geehnrdtk - - Aber dann fuhr ich erschreckt ein pok. »Deine Mutter, Gerlsardt!" flü iierte ich. . »Sie schläft, Maasaiene«, erwiderte er, »eH ist ein Gliietiitxiit denn-, just in dein Moment, ivo mich tsiottlieb riiien ließ, uni niir Deinen Fluchtplaii zi verrathen, da sentte sich ein erqniiten der Schlaf aiii die tirtchöpith nnd Schineiter litaneg schickte iiiiLs Lille hin aug; sonit hatte ich jii iiiein kleine braiineg Mädchen fortfahren taisen niiissen allein in die weite Welt.« »Gott sei gelobt!« riei ich iiiiH ool lein Herzen; »aber eo iit doch haleich ooiiGotttiei-, d-ai »Ruliig! Aus den Atti-i lasse ich non heute an nichts iiiehr tout-nen; er solt einen Vertrauensposten haben in inei neiii jungen Hans-stande. Ader nun sage mir, toer sprach Dir von Mela iiie Stelten"t« »Jena, Gerhardt. Sie sagte, Du habest Dich in Italien init ihr ver lobt, iveil Du so viel Sorgen Du seiest dazu gezwungen nnd « »Weiter", bat er, »die Beichte iniisi voliständi seiii.« »Und eor« und ich — sie deutete an, daß wir — ir zur Last sind; und darin der Brief von meinem Vor mund —--! O, isterhardh glaube nur« Maan war nicht leichtsinnigl Da isaitte niich Scham und Schmerz; ich wollte nicht« daß Du uiisertwegen ——'« »Und das hat Dir Alles Ferra ge sagt?« sragte er gepreßt, »auch von dem Briefe?« »O Gott Gerhardt ich habe ihn gesehen. es sind 150 Thaler!" rief ich ängstlich und versuchte sein Ge ficht zu ertennen; es war mir gerade, als ob er jetzt lächelte. »Und Du wolltest sort, urn mir die große Summe ivo indglich zu er ehe-i nicht wahrt Und Dich und org jselbitstiindig durch das Leben zu drin i tm genbex damit ich eine Last weniger Ich nidte i a, Ger rdt aber auch weil "; Htun roei i« » »Ich hätte es nicht ertragen. Dich; neben einer andern zu sehen Er ehenztiriofretiette niichh i seinåiLigpeii re ten r au menen un p naiini mich so in Acht«. sa te er dann, »denn iitätvuizth was ges e hen würde falls erra mein Geheini rimieti tenne; ich chtieb nicht einmal an e.ne tletne ogdalene und do Sprich t sie irgend etwas alman sipieez einen Ingenblet ein« n Gerhardhich ichivuste ’ja selbst kaum, wie lieb ich Dich schon hatte, und sie war nicht hin-" Aber dann fiel mit wieder sein Brief ein. »An-m hat gesehen, wie ich Dei nen Brief bekam und ihn geküßt hat-U --- J »So unvorsichtig bist Du gemäqu fragte et scherzend. »Nun wei. ich genug; fike mit nut. Du unbesonnei Eneö, lei tgläubiges Miit-them Wkk konntest u Alles glauben, was Dir da vorgetedei worden ist« nachdem ich ie Abschied von Die geaommen"?« «..O, Gethatdt, i begeeife es selbst nicht«. gab ich ehe ich zu, »aber ic meinte. weil Du mein Vetter bist Jeßt lachte ek. »Nein, Schoß, das machst Du mir nicht weiß; o recht dettermiißia inne mir eben nicht in jenem Augenblick «Aber«, ries ich plötzlich, »ich glaube, Melanie Stelten liebt Dichls »Nein, Magdalene", erwiderte er ernst, »nicht so wie Du denkst. Me- « lanie steht zu mir wie eine Schwe ster; singe ie, was sie in Jtalien ausgestanden. Jch habe ihr den gan zen Tag nur von Dir erzählt, und sie Karte Alles geduldig mit an. Sie hat -oachim sehr gern gehabt, und er . er streckte erst in der höchsten Noth die Hand nach ihr aus-; lurz vor seinein zode hielt er um sie an. Sie besipt teine Eltern mehr, Lenax da tam sie zu mir und sragte uni Rath, sie hatte wohl schon Verschieden-es von Joachim ehiirt; trohdem wollte sie i m das-z Hatvort gehen, wenn sie im Stande ei, ihm auch moralisch zu helfen. Da habe ich sie gewarnt und ihr die Zu tunst iin seiner Seite vorgestelltx sie fragte mich ---- ich konnte sie nicht in das Elend fallen lassen: und sie er kannte wohl, daß ich es gut niit ihr meine, ich kenne sie ia schon als tlei neS Mädchen und habe ihr immer mit Rath und That beigestanden Ziel-J das ist Allersc Ja, nun bearisi ich Melanie·-J be aristertez Lob; toie war er gut und lieu! »Geih-.irdt«. siiiite ieh sliisternd, »Du bist viei zu gut siir mich, ich bin so -« »Sie-hier« vollendete er. .,Verlaß Dich daraus, den kleinen Trotztopi zahmen wir noch.« »Ja, ich will mich bessern, Ger hardt; aber nun noch Eins; Deine Mutter »O wird sie mich auch haben ivollen?« Fortsetzung solgt.) W— Wie sich die spriichivörtlieh versan neiien und vergeßlichen deutschen Pro sessoren geändert haben. Fordcrte da ein Berliner Professor einen Kollegen aus Pistolen, statt ihn mit deii Was srn des Geistes zu bekämpfen. Die Nen- Yorter Biiiler behaupten· dasz alle Bazillen der von ihnen be nutzien saulen Eier beim Backen ge ti.itet würden. Ja, aber das Publi tiini taust doch keine gebackenen Ba zillen. Wenn die Ledernot in Deutschland anhalten sollte, muß sich das Voll ebeii gefallen lassen, daß noch nicht Riemen aus seiner Haut geschnitten werden· Der reiche Zuckettkusi kann keine Lorpotationssteuee zahlen, weil er mit Verlust arbeitet. Für ein nothwen deHGeichäftsunleknehmeu ist ein-kuts stand seiner Aktien von über 115 ge rade nicht ungünstig. xxssgjrou c. . Tit v - EIIIbtechekt »Warte noch einen Augenblick ich Awill bloß die geiwhlene Summe im . Wut-gnug eiIItrageII, da mit 5 nachher stimmt « »mil, kühner Sporn wesse, der gleich uns den stole Gipfel zumqu « baMckh enti ie mag utig bmich nur ou mynS rcht »Im-r Mi met-um beton Seil