Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 30, 1910, Zweiter Theil, Image 18

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    sen ESiiaSerk gelbe.
XI Ab ich Wer Z« schlafen gemeint.
M W its- Itich in den Schlaf geweint
Del- Mmelstäaih der ans die Flut-in
T gar-wen
Or hat fie gereinigt zuniegcn nnd ge
segnet,
So man-PS KavitcL nur-ais trübes.
·ite3.
DIE möchtest es streichen im Buch ?
Lebens
Geduldi Die Erinnerung meiden, du
sekllsi cr
Und kingit mit der Bitterkeit mein ver
. get-ens.
An Wt der Tit-km nnd im Winter
der Schnee
BI Lenkt-as Reimen nnd Werden
wer susndxdas Glück nnd dem Alter
, » · das Wels,
So Vers es wohl bleiben auf Orden
sont ist es ichs-» durch Gottes Wen
zu schweifen
W an ihrer Herrlichkeit an freuen-.
Fk dk inm««·«»n Gedankssn reifen
Ist selten. trv die Sinne sich zerstreuen
Der Ast-Zins
Msreite vsn Friedrich Thiemr.
»Sie sind mit a’s Schwiegersohn
Its willkommen, Herr Blumenfchein«,
Mk der Kominerzieterath, dem vor
II stehenden stattlichen jungen Mann
Kennle auf die Schulter tiopfend
Mr Persönlichkeit —- Jth Charak
ter — Jde Ruf —- Jhre Stellung —- -
sst Vermögen —- einfach tadeln-ZU
Und da Sie Fannq lieben sind Fanny «
»Sie liebt, so würde ich auf Ihren
Asatte-g mit der latonifchen Protlcvi
zwtton der Verlobung antworten;
sWeu —- — ich weiß nicht, oh ich;
Jpsen zu dem Mädchen rathen tann,z
Herr Blumenschein Fanny und ihtei
Futter habet den Roms-s. Sie ais-E
Thäen seit einiger Zeit einem spikisi
Mchen Zirtel an und sind dadurch;
IMM« verrückt geworden. Fküderj
Ist-ich ein ganz glücklicher Gatte nnd
betet —- feit Eintritt der spiritiiti
scheu sera komme ich Fins- dene Aeraet Z
«Gt mehr heraus. Und wenn Sie
un feig-u —« !
Ver Kommerzienrath tchwieg mirs
einein bedeutsamer- Augenzwinterw ;
»Verzeiben Sie daß in diesemi
Punkte unvernünftig bin, chHerr Korn-.
merzienrath Jcb .vill Jbr Fräuleins
Tochter lieber als Spiritistin als gari
nicht mein eigen rennenJ
Da lachte der Kommerzienrath undj
sagte: Meinethalben —- auf Jhres
Rechnung und Gera·-.·.« Dann wur-i
den Ianny rtnd ihre Mama gerufen
und die Hände der Liebenden inein
niedergelegt
Uslliarn ward ein rech;s glücklächer
—- bee der ter atte
tust-W Cis-If der spsriiisiischenl
See-KARL Höre-nd Er hatte ge
hsz aus Fannyz Denkart durch die
Klarheit seiner eiyetsen Weltanschau
usa einwirten zu können, statt dessen
versuchten sie und ihre P.utter, ibn
zu ihren Ansichten zu belehren
,.Was ist zu thun« dachte William
Er sah mehr und mehr ein, daß der
schwärmeriscbe Vetter-r mit Geister nl
die Trautheit des ehelichen Verkehrs
wohl recht intensiv zu beeinträchtigen;
imstande sein würde-! Aber trotz alle-«
dein —- er liebte seine Fanny bis zum!
Dissens-werden und wenn sie selber
ais Medium in tret Luft geschwebtl
und Rosen gestreut hätte, so wäre er!
lieber aus eine Leiter aestiegen um
sie zu tiissen als daß er auf dieses
Liebtosuna Verzicht geleistet hätte! l
- Eines Morgens empfing er einen
Brief. Er las, sind plötzlich begann
lxin Antlitz zu leuchten. Am Abend;
esiliirte er seiner Braut, einmal einer«
Sitzung des altultistisch-tbeosavhisch
spiritistisch - wissenschaftlichen Klubs,
wie die Firma .ai:tete, beiwohnen zu
wollen. Man müsse erst selber sehen,
ehe man urtheile.
Janny war entzückt --— die Frau
Man-a war entzückt.
»Du wirst kommen, sehen und
glauben«, tief Fannn verklärt.
Wirklich -— er kam, fah und -—
ward besieqt! Er half Tischrijckesi
wie ein Verzweifeliey er betheiliqte
sich mit Leidenschaft an lder Inan
spruchnahme der Auslünfte des Spi
titostvps, er hörte begeistert die ge
heimnisvollen Oratelsprüche, welhe
eine unsichtbarefGeisterhsand auf eine
un r dem Tisch liegende Lafel kri
seth ·a, et geriet-h in grenzenlosen
Esthu asmu5, als das Medium zu
teieeietzt feinen-— Blumenscheins —
Sukel ziiirie, das heißt, ihn unsicht
bae due-b -dou-—Mssd-des- Mediumss
ist ihr-. sprechen . lies, — AND Obsteich
et all Sohn-eines Vaters und ·eiuet
Mutter, die beide zufällig einzige
Kinder gewesen wag-en- ga: seinen
OIM besessen-hatte, so exklörie es
doch, indem ex sich nach tchtsspixitiitd
scheue Stigdsss au. beklei Kleinigkei
tus sichs stieß. am Schluer der Sei
zinisk durch die-erhaltenen Offean-"
ernic- Iöllig andeeeki Sinxex gewär
Ies M m Stunde ay Gergensta
W der Wcung zitan ,
tm und Zwitter feinmvjjesn
Immekzisätatk schüttelte use
des Kopr »Du. Qui-en
Ist« -- beim-nie et mürrisch -«-,,Run
« they-drei gegen Ins-» Zwi
ihs und seinem Schwieg-ersehn
is the fand auch am nächsten que
eise W, aber Lebst-in Zelt-sem
syk span- deq gis-ten ordn;
. « « O — .«
« Suec fis-v kee. sinke-u war sent
kenern Abend ein eiskigeö Mitgliedi
des Kiebi. und bereit in der dritten
See-re war er in der Lage, dens
Gläubigen eine ebenso interessante als!
Invsteriose Mittbeilung zu unterbrei-.
en
»Mir scheint". so führte er aus«
»ich muß doch in ziemlich starkem
Maße medinmistisch veranlagt sein.«
denn mir ist gestern etwas ganz Son
derbares passirt, vas ich selber nicht
glauben wärdr. wenn ich nicht due-b
das Zeugnis anderer Personen den
unwiderregllchsten Beweis siir vie
Betriebes-it der Thatsache empfangen
es
»Was denn?'· svtschten die Gläu
bigen mit Spannung
.Jch bin vor ern in doppel:ek
Gestalt gewandelt ode-· vielmehr
nicht gewandelt ich selber schlies tun
sechs aus meinem S-pha, trojdem bin
ich währenddessen aus der Straße
spazieren gegancen Jch bin noch
ganz erfüllt von dem wunderbaren
Phänomen.«
Groß war das Entzücken Des klei
nen Kreises! Welcher Triumph ein
Mitglied zu festgen, das .m Ast-Inl
leib einberstolzirtri Das sich vom
eigenen Selbst lösen konnte nnd einen
zweiten. ötherischen Leib sein eigen
«««-7s1sk’ d-«Clik par ed Cis-»k
eine Selbsttäuschung des jungen
Mannes möglich; bevor man daher
das erstaunliche Phänomen in die
Welt hinausposaunte, wollte man sich
Gewißheit verschaffen, und da Wil
liam die bestimmte Ueberzeagung aus
sprach, der Zustand würde sich am
nächsten Tage sur bestimmten Stun
de wiederholen, er süble das, so hear-«
derte der Klub vier seiner männli
chen Mitglieder, den Thatbestand zu
erforschen, indeß sich die Gesellschaft
im Hause der Frau Kommerzienrath
versammelte, um im A itlnß an den
Vorgang den Bericht der Depatirten
entaeaenzunehmen
le l Tt Svüllmlng erwartete
Stunde war gekommen. Williirn
empfing die Herren in seiner aus ei-!
neni Zimmer und einem Schlaflabi
nett bestehenden Wohnung »
»Ich spüre bereits den Eintritt der
gewöh..lichen Müdiqteit «— wenn die.
Herren gefiattexr lege ich mich anf’
diese in meinem Schlafzirnmer stehen- »
de Chaifelongu;. Sie nehmen hier;
im Wohnzirnmer Platz. Da die Woh- .
nung nnr den einen Ausgang hat,
so müssen Sie mich erblicken, wenn ich·
mich entferne, oder vielmehr, wennf
mein Aftralliirper dies thut." I
Die herren waren mit diesem Akt
rangeinent zufrieden. Als einer we-(
nige Minuten später die Thür ein
wenig öffnete, u zu lauschen. er-j
blickte er den jungen Mann auf der
Chaiselongue in tiefem Schlafe. Sei-;
nen Kollegen befriedigt zunickend, zon
er sich wieder auf seinen Stuhl zu
rück. ?
Es war im fsbruan wo es un
diese Tagesreit schon start zu Hirn-l
mern beginnt. Die Kammerthiir
that sich plötzlich auf -- Williatn ergå
schien in der Thür, die er leise hinter«
sich schloß. Weder rechts noch linlö
blickend, schritt er dein Ausgange zu»
und durch diesen auf den Korridor
hinaus.
»Da geht er wahrhaftig!« riefen
die Beobachter bestürzt.
»Ja, er geht —— liegt er denn aber
auch noch drin?« fragte das Medium.
Sie eilten in’g Schlafzimrner. Da
lag er noch so ruhig und fest schla
fend wie zuvor.
«Er ist es —- lein Zweifel!«
»Und der ging, war es auch!"
»Sie-ei von uns mögen hier wachen.
zwei folgen der-· Astralleib zu sehen,
was er hegikint.«
Das geschah. Die zwei Zurückge
bliebenen zündeten Licht an und nah
men ihren früheren Plaß wieder ein.
Sie hatten wohl Dreivicrtelstunden
gewartet, als fich die Thiir öffnete
und William zurückkehrte, in dersel
ben Daltung, wie er gegangen. Ohne
rechts und linke zu dli.lem schritt er
zu der Kammer, in welcher er ver
schwand. Jrn selben Augenblicke la
men auch seine Gexeitemänner wieder.
»Ihr habt ihn nicht einen Augen
blick-, verlassen ?«
»veein." .
»Wir auch nicht -—— eine Minute,
bevor er«iviede«.iarii, habe ich noch
einmal iiachge eben. Jch habe seine
hand und sein Gesicht berührt und
ihn mit der Lampe beleuchtet «
« »Der Fall ist also über alle Zwei
fel festgestellt!«
»Das isi eiii"W«uiidei-«—— eiii
kaiuiiiph des Spiritismus« :
set —- ebeii erwacht er, nachdem
ich Liit seinem Askialleib wieder
ereiiiigt hat Eilen wir mit ihm
iii den Mut-L« »
Jni Klub vernahm man mit Be
wiesderuiig die seltsame» Geschehiiissr.
William war der held der Sitzung,
Fiaiiiui umarmte- sentzijckt ihren Präzi
JW
Haben Sie uch gan genau erit
. gestellt was er alles unterng geihjii
! hats« forich e das Medium· »Es ist
Ivielleicht voii Jatetesseiy das zu er
Hfahreih iiiii der rundlichen Erfor
ichimg der Ma« e willevk
»Sei-iß Jst-M bit das«, erwiderte
eiiier der herren, die hinterher egsns
- darein »Er rhet iiåcht als
isil eiii andeier MM Et· ou
THE
scheu mit de- ssem-km ei ist-e
sie unter-'s Kit- —«
s »Das ist nich: wol-M rief M
entriistet.
»Auf Ihn- Friiulein wir pden
genau desw«
«Williarn. widerlege dies- —« l
»Aha-, liebe kenn', erwiderte
Williarn achselz end. »Was iann
ich dasse? Jch weiß nicht, ol- es,
geschehen ist - es war doch Inein
Asmneih —« I
Der Hm fuhr fut: »Sie müsse-il
diesen Vorgang objektiv betrachtenJ
Fräulein. Der Lstraltiirpcr und sein s
Urleib sind zwei ganz verschiedene«
Dinge.'«
»Nicht doch — sie gehören unzer
ttennlich zusammen.«
«Leider muß «ch Ihren Kummer
noch oerrnehten. in der Hoffnung, daß
Sie Jalo das Thörichte Jlgreg Grolls
einsehen werden. Der Astralleib be
gab sich sodann in das Casä Wild
feuer —-«
»Das ist zunelk" rief Fannti asi
ßer sich. »Williarn, wie konntest Du
mir das anthun"?«'
»Fannn — · beruhig-. Dich ich
ich bin ja ganz unschuldig ---«
»Nicht doch was der Messich
denkt. thut der Aitralleibz er fällt
ebenso weniq weit vom Stamm wie
der Apfels Jch mag keinen Mann
mit einem solchen Astralleib — ich
will vom Astralleib und derlei Un
sinn nichts mehr höran Jch trete
hiermit aus dein Klub aus, meine«
Damen und Herren -- er ist schuld
an diesem Ungliicls Wäre mein
Bräutigam nicht unserer Gesellschaft
beigetreten. so hätte cr nie eineni
Ast-allein bekomme-tu l
»Ich trete ebenfalls aus«, ektliirteä
wüthend die Inn Kommerzienrath.i
«Durch diesen Kluv sind wir blamirtI
- ist unser Iainiliengliick zerstört!·'x
Mut-er und eochter sIelen sich’
schluchzend in die Atme. William
Blumenschein saß gnnz betrübt, viel
Mitglieder sliisterten lebhaft unter
einander. I
Da ward die Thiir ausgethan. und
die sonore Stimme des Kommerzien-H
raths ließ sich vernehmen: »Tretenz
Sie nur herein Herr Blumenscheimx
Jhr Herr Bruder ist hier!« i
Alle horchten auf, auch Fanny ---;
Herr Blumeaschein befand sich dmäx
bereits unter ihnen! i
Ader nein, er trat wirklich. gesolgts
vom Hausherrn. herein, ganz so, wies
er dasas ,ganz so, wie sie ihn aus der«
Straße und im Gase-, gesehen hattenl
»Der Astralleili —- da ist er«, bebte:
es von Mund zu Mund.
»Ach was, Astralleid!« ries aber
der Kommerzienrath lachend. »Das
ist der Ztvillingsbruder unseres
Schwiegersohnes, der gestern Abend
zum Besuche seine-; Bruders einge
troffen ist. Nicht wahr,"die Aehn
lichkeit tst geradezu einzig!? Man
kann beide kaum ron einander unter
scheiden —«
Die Gesichter der Anwesenden wur
den immer länger und tänger. End
lich erhob sich das Medium und
wandte sich würdevoll an den neuen
Ankömmling mit der Frage: »Mein
Herr, dars ich um gütige Auskunft
bitten, ob Sie sich während des
Trancezusiandes Jires Herrn Bru
der in dessen Schlaszimmer befunden
haben?"«
»Ja dienen —- ich fxelt mich in dem
großen Kleiderschrant aus, der hinten
in der Ecke strht«, entgegnete derI
Zwillingsbruder ernsthaft. »Wir hat
ten vorher Gesellschaftstoilette ange
legt, um einander noch ähnlicher zu
sein. Als mein Bruder in Schlaf
fiel, wurde es mir im Schrank zu
langweilig, ich ging ein wenig spa
zieren.'
« Der Kommerzienrath konnte sich
nicht länger halten und plahte laut«
heraus; auch die Bruder vermochteni
kaum mehr ihren Pseudoernst zu do
wahren.
»Meine herren und Damen«, riess
ingrimmig das Mzdium »nur sinds
»schmählich düpiit worden. Verlassen
3 Sie mit mir dies gastliche haus, ums
les nie wieder zu betreten.«
) »Gott sei Dankt« rief der haus
zherr, indes die Klubmttglieder mit
ihast Zorn und Beschämung das»
Zins-mer verließen.- «
-. -· «
. »Wie wieoer sieqi mich steter
Klub«, zürnte die Kommerzienriitiiin
-,,Jch fühle mich blainirt und das
verzeihe ich nicht. Du wirst auch« nicht
sernei theilnehmen, theure Fonan
- Niemals wieder — ich danke für
i solche Wunders«
»Und hossenilich auch siir einen
Bräutigam, der sich nicht entblödei,
IDich und mich zu ve: höhnen«
I Aber Fanny lag schon an Wil
liains halsr. .
»Für ihn danken?« jauchzie sie
srohlockind. »Nein; Gott danke ich,
Mam, daß ich ihn wieder ohne
IAsirJlleib mein eigen nenne! Jch
jnrzeiqe Dir Music-M nnter einer
Bedingung
Unter welcher, mein Liebs«
IDasz Du inir nie wieder ein
spixitistischen cirtel beiiriiii
Cis-mir mir passen. einen
haben, der scheinbar gemii »
meiner Seite arti dem Sophs siss vers
strich-, .r selber. i als Usisealleis
draußen herumvag ri und die Mai-s
sien Streiche mir-hil« «
j Run, Williain isi ein niederer sie
arg-in geworden nnd lie. nieder ie
LI- Trauring in die Mentaschesei
wqq is er se siebet its-IN
»Man legte in stöhnen Zeiten viell
Mr Bettl- aus eine ssese Dom der
Rate als i t. Man kann in dieser
Beziehung owohl beim Manne als
auch bei der Frau, von einer Krisis
der Nase sprechen.« so schreibt eine
der besten Kenner-innen aus dem Oest
biete der weiblichen Körpers-siege, die
natürlich eine Jranziisin ist. Und sie
fährt fort: »Ein hervorragender Arzt
machte niich tiirzlich auf die Unregelsl
mäßigteit der Nasen der Menschen
von heute aufmerksam. Jni Ver
gleiche zu den geraden, ebenmäßigen
Nasen der alten Griechen scheinen die
unserigen fast komisch, wie Corne
valsnasen.« Unsere Gewährsiniinnin
isi aber der Ansicht. daß fiir eine ele
gante Frau gar nicht so viel darauf
anloinint, wie ihre Nase gestaltet, ob»
sie lang und spitz oder kurz und dict
ist. daß sie es vielmehr nur verstehen
muß. die Nase, welche die Natur ihr
verliehen hat« richtig zu ,,teagen".
Denn die Nase gehört zu den Theilen
des Gesichte5, durch welche der Grad
der Intelligenz des Menschen sich
lundgibt. So sagte ein Hofmann im
18. Jahrhundert von einer Dame(
die ebenso berühmt durch ihren Geistl
wie durch die fabelhafte Häßlichteit
ihrer Nase war: »Man lann sie sich
nur mit dieser Nase vorstellen Wäre
ihre Nase weniger häßlich. so hstte fiel
gewiß nicht so viel Geist!« l
llrn den Anforderungen der Schön:
heit zu entsprechen. muß eine Frauen- (
nase die gleiche Länge haben wie dies
Stirnhöhe oder, noch genauer-. wie die!
Entfernung vom Ende des Mittelfinsl
gers bis zum Anfang des obersten
Knochels. Die erwähnte Vertechterini
der Nasenvslege hält nichts von dent
mehr oder weniger gewaltsamen Hin-s
ren, durch die man versucht hat. dies
Form der Nasen Zu verändern Sie-«
riith höchstens zu sonsten. nicht zu!
häufigen Massagen, denn die Frone-m i
nare in emvnnouch uno rorner nch
leicht, wenn man sich allzu viel mit
ihr beschäftigt Es genügt, sie sriibs
morgens nach dem Aufstehen mit lau
warmem. alkoholhaltigem Wasser,j
dem man einige Tropfen Venzoespl
Tinttur beigefügt hat, abzuspülew
und sie innen mit einem Stückchen in
Vaseline geträntter Watte zu saubern. 1
Besondere Aufmerksamkeit mus-. man»
der Art, wie man sich schnaubt. zu«
wenden. Das ist nämlich ein viel.
wichtigeres Kapitel, als die meisten
Frauen ahnen. Zunächst muiz das!
Taschentuch natürlich tadellos rein.
sein. Neue Taschentücher soll man»
erst gründlich waschen lassen, bevor
man sie in Gebrauch nimmt. Da die(
meisten Nasen ein wenig schief sind
und entweder nach rechts oder nach;
links überhangen, so muß die FrauJ
deren Nase z. B. nach der rechten
Seite neigt, die Nase beim Schnauben s
nach links und nicht etwa noch mehr«
nach rechts hinüberziehen Die lchiinste
Frau bietet teinen ästhetischen An-!
blick, während sie sich die Nase
schnaubt. und soll diese tleine Opera
tion nicht vor anderen Leuten vorneh- -
men. Womiiglich nicht einmal vor dem -
eigenen Manne.
L
Oa- sesräsius Ifes stritt-ers
Jn einer berühmten Musikstadt war
der Krititer einer angesehenen Zeitung
gestorben· Er war wohlhabend gewe
sen, unparteiisch, gewissenhaft, sach
kundig. Das Leichengesolge war
groß. Zwei seiner Kollegen schritten
hinter dem Saegr. »Eines ist aus
sallend,« bemerkte der eine. »Von den
hunderten, die er jahraus jahrein in
seinen Krititen so gut behandelt hat,
bemerke ich — lassen Sie mich prüsen
—— genau drei hier anwesend." »Tai
saciunt collegturn und: Wo drei in
deinem Namen · . . .« »Einen Sänger.
der erst ein Jahr hier ist, und zwei
herren des Orchesterk. Wo sind die
übrigen? Wo die Leiter des musikali
schen Lebens unserer Stadt, die Kon
zert-, die Bühnenoorstände. wo die
Künstlers hatten sie nicht eine Stunde
übrig, um diesem ausgezeichneten Kri
ttker, der zudem ein so prächtiger
Mensch war, die letzte Ehre zu erwei
sen?« -«Das ist allerdings betrübend.«
.Nun,« sagte der andere. «sterbe ich
einmal, ich schw« e Ihnen zu, die
Sache wird .« Il« »Ja, Siel«
»Diese-, Siest« »Bei Ihrem Namen
· . . .« «Nun?«. «Jhrem Range . .«
»Meine . · . .« Der andere (verlegen):
L«Jhrer Bedeutung (wiirgend) Jheer
-Beliehtbe?t!« »Nein! Sie mißverstehen
mich. Wenn ich etnrnalzsterbe, so wird
»die Sache-»sch» deswegen ganz anders
weiden, weil —« ich mich verbrennen
la e.«l -
speisen-.
Das alt echte Wundern ist leidet
recht unmo tu geworden; bei ver
,Mannigfaliigieit unserer Zartheit-e
gungsmafchinen brauchen wie unsere
Füße eigentlich nne noch zum Ein
unv Aussteigem .
Der höchste Genus des Reisen-s liegt
für Viele in dem Pensenbetvußiseint
Jch lann mir das nleiiienl
Selbst wenn sie ins Bad gehen,
llnkgen die Frauen, das sie nichts nn
suiieheu W.
Es ist eine est beklagte That-fache,
biß weißes diejenng Leute km
zlgtien sind welche es ans wenig
nöthig haben. und diejenigen die ge
ringste Neigung dazu baden. site deren
Geldoerbältnisse eine bis zum Geiz ge
triebene Sparsamkeit sehr vortheilbcst
wäre.
Zu der ersten Sorte gehören in der
Regel solche Menschen die in Jugend
jabren gelernt haben aus alles das zu
verzichten. was das Leben ein wenig
heller angenehmer bequemer macht,
aus all die kleinen Erleichterungen
und Verschönerungen des Daseins.
die man siir Geld haben kann. Spä
ter wenn sie es dann zu »etwas ge
bracht baben«, wenn sie nicht mehr zu
überlegen und zu rechnen brauchen,
haben sie vielfach nicht mehr die Fä
higkeit, das Geld leicht durch die frln
ger gleiten zu lassen Genußfreudigleit s
und ost auch Genußfiibiakeit sind da- »
hin und meist —- was siir die Neben
menschen, besonders die näheren An
gedoriaen das Unangenebmste ist —
begreifen sie auch nicht, wie andere siir
etwas Geld ausarten können, wag
nicht durchaus nöthig ist.
Wie viele Menschen können sich ab
solut nicht bei Lebzeiten von rgend
einem Schmuckstiicl das sie doch nicht
mehr selbst tragen, trennen:s1e haben
leine Freude an de. Freude anderer
es macht ihnen kein Beraniiaen, die
still-er ihnen aebörigen Sachen nun
bei anderen. junaeren, zu leben, zu;
denen sie besser passen nnd es ist viel- Z
leicht nisllt ganz unrichtia. wenn ihre
Liknebörigen saaen: sie möchten sie am
liebsten mit in’S Gral nehmen.
Wo siinot nun aber der Geiz an.
und wo hört die Sparsamkeit aus?
Das sei nicht schwer zu erklären. wer
den mancse meinen: alle unniitten
Ausgaben vermeiden ist Sparsamkeit
und niinliclie Aisgaben die man sich
out leisten lönnte, nicht machen, ist
Geiz.
·-1 Uns-II ..-h «.--2
Jll, llcck sile kil liiUsUllh Uns Zug
ist nnniitzkk Das ist sehr schwer fest
iuttellen Während es dem einen Le- l
benöbediirinisi ist, alles in feiner lim- l
aebuna hübsch nnd freundlich zu ha-i
ben. er z. V. steti- Blnmen in feinem «
Zimmer sieben hat während er aanil
aern am Abend mit einem unbeleatens
Brot vorlieb nimmt, lann ein andesl
rer nicht ntme ein warmes Gericht eri
itiren würde daaeaen nie einen Gentl
fiir Blumen und deraleichen ausgeben. :
von denen »was-. nichts hat«. Derz
eine lnavst sich die Eiaarren oder diel
Kaiseesabne oder auch den Abend
schooven ab. um iich iraend ein Bildt
ein Buch, ein Kunstwerk anfchaffen Zu
tönnem ein anderer hält ihn darob,
für ein-d Verschwender. er selbst aber·
wiirde sich unglücklich vorkommen,l
wenn er leine seidene Unterwiische tra
gen könnte.
Also so sehr leicht ist die Feststel-«
lung nicht. und einer ist darum nochl
lange nicht arizia. wenn er sich nnd
anderen etwas nicht aönnt. was viele
für unumaiinglich nothwendig siir ein »
menschentoürdigeö Dasein halten; erj
empfindet eben anders. das ist alles«
Aber es gibt doch eine ziemlich deut-j
liche Charakterisiruna: geiiia ist un-(
bedinat, wer in anstömmlichen Ver-l
biiltnissen lebt er braucht noch.
lange nicht reich zu sein —- und leinen I
Gent iibrig hat iiir Armuth und
Elend, der an seiner und ieiner Ange
höriaen Gesundheit spart der lein«
Geld übrig hat, sich selbst nnd den’
Seinen Freude zu bereiten. Dem der
Groschen leid thut. mit dem er durch
Gewöhren unschuldiger Freuden einen
Glanz des Glücks in Kinderaugen
iaubern könnte: der das Geld nicht
hat« einern Kranlen ein paar Blumen
auf die Kissen zu leaen. jemand, der
im Schatten des Lebens hart um'ö
tägliche Brot ringt, eine sorgenfreie
Stunde oder auch nur einen frohen
Augenblick zu machen. Der ist herz
los, wird man vielleicht sagen —
berzlos, aberdpicht geizig. Ja, aber
sind denn echter Geiz und herzlosigs
teit nicht eng verwandt?
Die Ihrem-teuren und Der Wein
Im alten Rom unter den Königen
war der Wein lehr ielten. önner
;unter 30 Jahren durften tein Wein
«trinten, den Frauen war er gänzlich
»verboten. Jgnatius Merenius erschlug
Meine Gattin, weil sie aus einem Fasse
1«Wein getrunten, und der König Ro
imulus sprach ihn von dielem Morde
"»frei. Fabius Pictor erzählt in seinen
.Annalen, eine Frau sei von den
iJshrigen gezwungen worden, sich den
hungerte-d zu geben, weil sie das
.Schtiintchen. in dein die Schlüssel
zum« Weinleller aufbewahrt wurden,
serbrpchen hatte. Ch. Domitius ver
urtheilte als Richter eine Römetin
zum Verlust ihrer Mitaift, weil sie
ohne Vorwissen ihres Mannes rnehr
Wein getrunken, als zur Pflege ihrer
Gesundheit nöthia war.
-.-.«.-—s--— !
—- Vorn Kalernenhos Un
terossizier: »Was sind Sie inIthern
Civilverhältniß, Einjähr« er —
I,,Geologe, Herr Untewssöier.« —»
»Besten mian «G«?« —- »Jawohl,s
herr Unterofsizter.« s— «Dm —- mit?
’rn I« vorne habe ich schon mehrere!
gehabt.« J
—- Alter Spötter-. Ehernanmj
»Der Willen befindet steh alles
is einein voll nd willenlos-l II
Mmz im. Wen-: » l
leis-tu sie der verwehre- J
Ha- .
ask-L
Zi- ns w
« Zeer feiner He rEUIs
Satan Man nimmt drei gut sei
wisset-te heimge, 1 Mund tatst
selbst-raten etwas rathe Käse-.
einig- M take-nein zwei sm
Gurten, drei saure Aepfel, eine Zwie
del und drei harte Eier. Alle diefe
Zutliaten schneidet man in feine Wir
fel und vermischt dieselben mit eini
gen Löffeln Kapern Nun bereitet
man eine gute Saure, indem man et
was Fleischextratt mit Wasser ver
mischt, sodann zehn Löffel SalatiiL
den rothen Rübenfaft, einige Liifftl
Essig. etwas Seuf, zwei Löffel
Frucht-nein Pfeffer und eine Ptife
Zucker beifügt. alles gut vermengt und
damit die zeeichnittenen Sachen durch
eiihet. Es ift gut, wenn man diefen
Salat 24 Stunden vor dem Gebrauch
anmacht nnd dann erft mit lleinen
Garten, Sardellen und harten Eiern
verziert.
Ein schnell iu backendee
Buchweizen - Vuffer. Zwei
Tassen ante, faure Milch oder frische
Butteeinilch. 1 schlichten Theelöffel
Backfoda und ebenfo viel Salt, aentm
Buchweiienmebl um einen steifen Teia
daraus zu machen. Diese Masse fiillt
man in eine gut aebutieete Backvfanne
und bäclt den Ruffek etwa 30 Minu
ten in einem heißen Ofen. Man be
ftkeicht die daraus geschnittenen Schei
ben mit Butter cder ..Maple"-Snruv
Manche fijaen dem Teig auch Latin
tben bei, was ihn noch lchmackhaftek
macht. Selbstverständlich wird der
Puffer warm gegessen.
Hammelsseiteb mit wei
s; e n R ii b e n. Man schneidet eine
Hammelbrust oder ein Rippenstiick in
Stücke. blanchirt sie einige Minuten
mit siedendem Salzwassen tiiblt sie
ab. beftäubt sie mit Mehl, läßt sie in
aeld aemachtet Butter kurze Zeit diins
sten. aiesit dann socbendes Wasser dar
auf. aiebt Salz, Pfeffer und ein Kräu
terstriiuszchen dazu und läßt das
Fleisch beinahe weich lachen. Die Rü
ben bat man aevutzt. wenn sie zu
arosz sind, in Stückchen aeschnitten. in
siedendem Wasser blanchirt. abgeaois
ten. dann in Wasser nebst Butter und
Salz ebenfalls satt weich gedämvsL
Dann giebt man die Niiben zu dem
Fleisch, läät beides Zusammen weich
werden und verdickt die Sauee mit in
Butter bellbraun aeriistetem Medi.
Fleischomelettr. Man berei
tet einen Vsanntuchenteig aus 5 Eß
liissel Mehl, 2-——3 Eiern und geniii
aend Milch oder taliem Wasser. um
einen dicksliissigen, glatten Teia zu
bekommen. Man giebt M Tbeeliissel
Salz und 1 Tasse seingebacktes. lal
teS. getochtes oder gebratenes Fleisch
dazu, backt ans der Masse Pfanntui
eben aus beiden Seiten schön dell
draun. Sehr ichmackbast ist es, wenn
man einen Eseltissel Schnittlauch oder
etwas Petersilie mit dem Teig ver
rührt.
R isatto. Jn 1 Eßlöifel Butter
dünstet man l großen Eßltissel sein
geschnittene Zwiebel, ohne sie zu bräu
nen, gebe 3 Tassen tochendes Wasser
und M Tbeelössel Fleischertratt dazu,
sowie 1 Tasse Reis, Salz und Pa
prita. Man deckt dai Gefäß sest zu
und läßt den Reis gar dünnen. Er
dars nicht start lachen. sondern nur
simmern. Wenn man das Gericht
austragen,tvill, giebt man 1 Eßliissel
aeriebenen Parmesanliise und 1 Ther
lsssel Butter hinzu. Die Reittörner
sollten hübsch beil bleiben. aber doch
weicks sein; man bitte sich also vor dem
Um:übren. da die Körner hierdurch zu
Brei gedrückt werden
Gedampfte Kalbsschuls
te e Man brät 1 Eszlöffel laben
Nierentalq in einem Kessel aus« giebt
l Scheibe oder 2 ifälöfsel Speck bin
ein und laßt auch dies ausziehen. Die
Griewen und Wükset nimmt man aus
dein Fett und legt ein Stück itale
schultet, It bis 4 Pfund, in das Fett
zum Bräunen. Jst das Fleisch braun,
so lommen 4 Eleöffel Zwiebeln, 1
Tasse Tomaten, 1 GelbwuezeL Peter
silie und Sellerie nebst Salz nnd
Pfeffer an das Fleisch, das man feft
zudedt und hinten auf dem Ofen 3
bis 4 Stunden simmern läßt. Man
lasse das Fleisch nicht rasch lachen
»der start braten. denn dies nimmt
ihm den Wohlgeschmack und die Zart
bcit Will man das Fleisch anrichten,
so giesst man die feinschmeaende Sauce
durch ein Sieb darüber-.
Wildenten find oft hakt und
zähe, wenn sie gebraten werden; doch
gibt es ein Dutes Mittel, sie weich und
lchmackhaft zu machen Man setzt die
Enten, mit abgeeahmter kalter Milch
bedeckt, auf s Feuer, cäszt sie eine Vier-«
telstunde kochen und dann in dee Milch
ettalten. Nun beatet man sie aus die
gewöhnliche Aet. stach einer Stunde
sind die Vögel weich, und man wird
sie wenn sie in diese-e Weise behandelt
sind sehe schmacht-it finden.
Gehactte Schniieb ask-Mit
Pfund fein gedacktem Ja
nimmt man ungefähr s Unzen gehn-Z
ten oder gescheit-tm Mm SM. etwas
Salz, zwei Eiee und so vtet see-jedem
Heim-setil dal- es einen guten, dastehe
CWJ VIII ist-E Iean
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