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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 30, 1910)
Ottena- Schreibebrief m " tilgte HuntstengeL - - - - A— »Po. 54«7. Mer hen no for e paar Dag gefert iwroer die Kr stieß-Prei sean for die Buwr. Der P klipp, was met Hosband is, hat nil eingeiowe wolle, un ich hen auch nii dazu efiihll, als ob ich alles stende sollt un o is es komme, daß zwis uns e ganze Lntl harte Wörtet geia e sin, ilnsern Tru bel hat oii Kohrs auch zu die Wer-es werlersch gehn müsse, onst mär es nil recht gewese. Die müsse doch zu alles, nat- in unsere Fömmillie hiippene duht, ihren Moitert dazu gewive. Die Wedesweilern hat gesagt: ,.Lizzie, hat se gelagl, wie das als e Ruhl der Klis bei dich is, bis du auch hier wir-der eninl ior e I chehng iuhliich Wenn dein Hosband o viel von dich un deine Buwe denke duht, daß er e gnn e Latr Geld for se spende will, matt u juh kehr? Ich denke, »nur soll en Mann niemals nit prietvente feine innerste Gefühle gebiehrende Erljprelchen zu gewwe un dem Drange seines Herzens U folge. Wenn er nil das Geld su wehte hätt, dann dehl er auch so Li dieg nit kriege un ich tann dich nur so viel lage, nii jeder Mann, wo Geld bot, denti an seine Fämmillie un dnlit einige-. for le e Verqniege zu mache. »L- Kontrolöy im GenenlheiL es hat e ganze Lutt Piebech wo gut ab sin un einiges duhn könnte mitaug lich weh zud ahn, roo nivwer, wenn ihre Frau odder ihre Kinner for ebhes fraqe im-: mer die Ecksjuhs hen: Das iofcht zu viel Dile, un ich kann dns nit er fordere, iehr, un wenn ich mehr Geld hält, Diehr, dann deht ich einigen von deine Wünsche erfülle, Diehr un sc fort· Wenn le annver an annere Platz fin« dann lpiele le den Liewerahle, dann macht es gar kein Differenz, wie viel es iolte duht, dann aeht eg. als druii uff die Millione. blos for dal die nnnere Leut lage solle, o, mei, was der Zell-Inn Sounlo en feiner Mann is un was-« der so liwwerahl ig. So h·1t’s tslentie Friterfch Diearme Frau- die wen-, Das on Korn-s nit un ioenn :e es aussinue dicht, dann lann sie es auch nit tschehniche. Lizzie, du sollit dani har sein« dass deiner nit so ist der Philipp ir- en liivwerahler Mann, da lann tein Mensch ebbeo dageae sage, ein-wer er is auch en g u te r Mann zu eine Frau nn zu seine Rinner un da te die Hautstiach un wenn du ihn da drietvente willscht, dann bist du en Fahl un noch ebnes viel schlimmereeLu Mister lcdiilior. von die Minnit an, lieu ich different gedenit. Was da die Weder-neuern gesagt hat, das hat niicls e ganze Latt zu dente aetvwe. Ja hen u mich gesagt: ,,Li;zie. du hast den Philipp die lange Jahre schon ganz verlehrt aetriet, du duhst gar nit diesehrse, dasz du so en gute Hoghant hascht un dorch deine trehsige Roh liens duhst du den Philipp noch so weit bringe dasi er grad so werd, wie es so viele annere hat, mie die Wedess tveilern ganz richtig bemerkt hat.« So viel hen ich ja auch schon ausgesunne. dasi die Mennsohlo als e Nuhl nit viel Brehns hen un pieleDunimheite mache, atoiver wenn mer die Sach aui den Grund gehn duht, dann is fast immer die Frau sor zu blehme. blahc si duht ihn nii den prapvere Weg triete. Meiner sor Jnstenz hat« wie die Brehns ausgetheilt sin worde, sein Name nit ruse höre un da hat er nem me müsse, was noch iivweria gehliwwe is un das is verdollt wenig gewese, alower er hat ebhes lrieat un e ganze Lait mehr davon, wie viele annere un das is Herz. Er is en gute durn mer tierl un e Frau sollt sich glücklich schögh wenn se so en Mann kriegt Er at seine Fehler, awwer so hen iel un io bot ieder annere Mensch: er hat atoioer auch feine ute Seite un das is was sor eine zahlts dausendmal ausmache duht. ch sin froh. das; mich die Wedestoeilern die Auge ge iissnLi hat. - - - ,.Weoestvruern, qen tm qriuqc, ous war en Spitich, roo mei Herz ge taicht hat; ich hiitt nie nit gedenkt da. io viel Senz in dir wär un ich tot dich »reine, daß ich so edbes ep-· prieichiedir. En Mensch mus! immer , noch lerne un es is e FiiclL daß mer von den Dummste ebbes lerne sann un for den Riesen duhn ich auch dein Ettiveis folge. Der Philipp lann von fest an mache, was er will, to lang daß es nit mit die hohe Obrigkeit un mit den Wolfl yn Beste von die Lahdich nit in Kon liat lomtne duht. For Reiß-nett taan er duhn was er will un wenn er jedes von die Bmve e Auto mobilch laute wtll, dann soll er ehett gehn un duhn was er nit lasse kann. Ich lage gar nicks mehr dazu un will mit alles iättesfeit sein· Ich lann sehn, daß ich die lange Jahre enFuhl aus mich gemacht den, bilahs ich hätt mich un den Phili p un die arme Kin nercher W rubel spare listing iwenn ich nito Enbullhettet gewese wär E Frau un e a hat so viele Ts ha S zu ige, dafk fee derBahsins aus s, da se ihren Hosband nit sossete zu lasse braucht. Wedesweilern du werfcht deine Freud an mich hen. Ols Kobrö wenn ich ießt glei d e Ischebnich mache debt das de i ihn mehbie iuivisches mache un for den Riesen will ich dich sage, was ich dubn. Vorleisig lasse mer alle-z so ebn wie eg- is, awwer vom erschte annueeeie an, da werd er besser ge triet un jetzt neimne mer en gute Kim Inel an den Bargen un ich sin Moer to motich obleitscht zu dich.« Mer hen en Kimmel gehabt un dann hen ich die Wedesweiler in meine Freud en große Riß ewwe was oss Koer nit nöthig gewe e wör, awwee ich sin emal so un ich hen Simoettie mit jeden Stickelche Vieh. Mit beste Riegards Yours Lizzie HansstenaeL Verschuny Börseanerr »Sehen Sie, junger Mann, hier an der Börse giebt es nur wei Klassen von Menschen: solche die itielzlens und solche, die bestehlen wer den. " «,,So! Und hat man Sie schon oft « destohlen?" »Nein. bis jetzt noch nicht!« Ungemessene Trauer. Pat hatte Trauer belommen und erlundigte sich in einem Geschäfte. ioa in solchem Falle anzulegen sei· ». a sagte man ihm, »wenn es ein seht lie lIer Verwandter ist dann traaen Sie einen schwarzen Anzug, ist es ein ent setnteter Verwandten einen Trauer ,slor um den Aermel oder den Hut und ifiir einen Freund eine schwarze Cra ; vattk.« s Bat dachte einen Augenblick nach »und sagte dann- .,Geben Sie mir ein ischwakzes Schar-sann es ist mein Schwiegernnstter.« Ein nettes Spiel. Der lleine Willm »Was wollen wir ietzt spielen, Fritz?« Der lleine Fritz: ,,Piano: du least dich aus die Erde und hist das Piano, und. ich schlaae und trete drauf her nm.« Im Konzert Nachbar lzur Dame): »Ihr Herr Gemahl scheint sich sehr fiir Mokart zu interessiren wenn von dem ettnas gespielt wird, wacht er jedesmal aus-« Schien-. Beamter: »Da-Z Dienstalter reicht. Jetzt nehm’ ich noch acht Wochen Ur laub und ichau’, daß ich gesund werd’ - nachher geh’ ich in Pension« Latiniitln Gläubiger (ärgerlich): ».... Ein mal lnisxt’c« »der Herr iit nicht zu Jause« und ’s andere Mal »die Dame it nicht zu Hause« wer beiahlt denn hier eigentlich?« Dienstmädchen: »Be,«sal)lt wird liber haupt nicht!« Institut-. »Heute hin ich mit dem Jnsuettor eine Viertelstunde hinter dessen Hut heraerannt, den ihm ein tiiclischer Windstoß entführt hatte.'« ,.Mußtest Du denn da mitl-1usen?«’ ,.; a. Jch wollte ihn nicht gerne los lassen - er war aerade im Begriff. mir eine Liebeserlliirung zu machen« F r a n z o s e : »Je! aben bencr in Ma tienbnd in vier Wochen fünfzehn Pfund verbran E ng1ä n d e k: »Und i have verloren in Monate in zehn minits dreihundert Pfund.« T »Du hast schon wieder aekiictdigtl« »F —- paßt mir nächtl« « as pa t dir nicht« »Na, die arderobe der Gnädigesit« L e»h rex fsmchvem « ihm der ncm Lehrling die rechte Gefichtghälfte rasieu hnkzz »sec, warum kasierst du nicht wei ter « L eh Hing : -»Bit«t« schön, auf bit linke Seite ums ich mich noch nicht —- do müssen S' warten, bis der Herr Prinzi pal tommt.« Fremde S;achen im fernenM Osten. Welteeisende, die ihre Erfahrungen haben, behaupten, daß man heutzutage inwit einein Vandloiser bequem uin die ganze Erde reisen lann, weil man bru te überall das zu lausen bekommt, was man unterwegs eben braucht. Es ist nur nöthig, ehiirig »Geld in den Beutel zu thun«. LTFür tein Geld der Welt aber lann man etwas laufen, was gerade aus einerWeltreise von größtemWerthe ist -—— nämlich Sprachsertigleit. Man braucht die deutsche Sprache in ihrer Bedeutung als internationaleg Ver ständigungsmittel nicht zu nnterschät zen, aber sie allein genügt nicht. Wer nach Westen reist — insbesondere der Nordamerilasahrer -- mag zur Noth niit Deutsch auslomtnen, wer aber sein Ziel in den sernen Osten gesteckt at, der lomnit damit nicht aus, jeden falls aber hat er nur den halben Ge nuß von seiner Reise, wenn er nicht auch wenigstens das Englische einiger inaszen beherrscht. Nebenher thut auch das holländische gute Dienste, und ebenso ist das Französische durchaus nicht zu unterschäyem Die großeMehrzahl aller Neisenden, die man aus einer Reise nach Ostasien trifft, sind Englander und Amerika iser, dann kommen die Deutschen, wei ter die Holländer, von denen fortwäh rend eine große Zahl zwischen den hol: ländischen Sundainseln nnd Holland unterwegs ist, sowie endlich die Fran -«.csen und die Jtaliener. Die Fran zosen sprechen grundsätzlich teine au dere Sprache als ihre eigene, und mit den Jtalienern unterhält man sich aug schließlich in Französisch, und somit gibt aus einer Ostasiensahrt gerade die Fertigkeit in der französischen Sprache nicht selten die Gelegenheit, Reisebe tanntschasten, um die sich Englander und Ainerilaner nicht liirnmern, in anregendster Weise zu pflegen; denn gerade der Franzose und der Jtaliener sind von Natur aus sehr umgiinglich was vom Engländer und Amerilaner niemand ernstlich behaupten kann. Somit stellt es sich heraus. daß Deutsch, Englisch und Französisch die Sprachen sind, deren gleichzeitige Be herrschung für eine Ostastenfahrt nö tig, wenigstens aber erwiinscht ist. i Sucht man nur die großen Hafenortei auf, die gewöhnlich besucht werden« so lamnit man auch draußen im Lande selbst vollkommen damit aus; denn in. allen Mittelpunkten des Verlehrs wird in Ostasien mindestens eine der WeltU sprachen verstanden. DasFranzösische tritt allerdings im ostasiatischen Lande selbst vollständig zurück, abgesehen natürlich von den französischen Kolonien Tonglingp Anain und Kambodscha, wo es selbst-» »erstiindlich die erste Stelle einnimmt,« sowie auch von Siam, wo es sich von friibcr her in bemerkenswertber Weise behauptet hat. Dafiir tritt das Eng lische in den äußersten Vordergrund; wer chinesisches oder japanisches Land betritt und das Englifche nicht be berrscht, ist einfach verloren. » Dabei soll aber durchaus nicht ge sagt sein, daß inan nicht auch Deutsch sprechen hört, im Gegentheil, es gibt va s draußen bestimmt taum einen Ort von s Bedeutung, wo sich nicht auch Deutsche aufhalten; aber als allgemein gang-; bare Verlehrssprache ist das Deutschej nicht zu gebrauchen: selbst der Deutsche i bedient sich des Deutschen nicht, weil er s damit eben nicht auslommt. s Jch habe freilich auf meinen Reisen» in Ostasien immer den Grundsatz be : folgt, iinmer erst den Versuch zu ina- « chen, mit dein Deutschen allein auszu I tommen. Jn allen Geschäften, Bau s len, Aeintern usw» die ich betrat, war s meine erste Frage stets s- und nur in s deutscher Sprache: ,,Sprechen Sies Deutsch?« Zumeist hieß es freilich:s »Nein-'s aber in unzähligen Fällen! hieß es auch »Ja!« und dann redete ich : weiter Deutsch. Vielfach sind nämlichs keins-. Urlllsuse llt usuistuususrn U( ; schösten angestellt, nnd da wäre es doch tlyöricht tnitihnen englisch su verhan drin! Die Engländek sprechen freilich niemals Deutsch; aber daiiik trifft man sehr lninsia aus Atneritaner, die sehr gut Deutsch vsrstehen und spre check; und endlich ist auch den Lsiasia ten selbst, Chinesen tvie Japanern, daH Deutsche durchaus nicht immer fremd Jn Totio tvar ich aus assener Stra see in einenttonslilt mit einem Geheini volizisten gerathen, der mich tagetan verfolgt hatte. Jch wandte mich schließlich an einen japanischen Offi zier, der gerade vorüberging, und sprach ihn aus Englisch um seinen Bei stand an. Er erwiderte mir in tadel losem Deutsch und übergab mir beim Abschiede seine japanische Visitentarte, aus der er in deutschen Buchstaben voll ständig sehlerlos mit Bleistist seinen Namen und Stand niederschrieb: hauptmann G. Yamashita, Adiutant der Haupttadettenanstalt in Takte-. Jn der japanischen Binnenstadt Na goya wohnte ich in einem Gasthanse, dessen Geschäftsführet ein ganz er trägliches-Deutsch sprach, ohneDeutsch land jemals gesehen zu haben. Als ich in der gleichen Stadt in einem Bilder laden Eintiiuse machen wollte, gesellte sich ein Japaner zu mir, der aufs be reitwilligste mit seinem ganz guten Deutsch den Dolmetschet abgab. Bei Kabe befindet sich ein berühmter Was sersall, den ich aufsuchte. Jn dem lustigenTlseelsanse, das unter den sprit- . senden Wassern hergerichtet ist, be-t dienten junge Mädchen, die mich in deutcher Sprache bewillkommneten und unterhielten! Auch in China ist die deutsche Sprache durchaus nichts so tlnerhiir tes. Jn den Hasenstädten stößt man in den Leiden oft genug aus Eingebore ne, die sie verstehen. Jn Peting mach te ich eine ähnliche Erfahrung in zwei Fällen. In einem Theehause sprach mich die Inhaberin bei meinem Ein tritt mit den Worten an: »Juten Toch, mein Hell, wie geht es Jhnen2« (Der Chinese kann das r schwer aussprechen und ersetzt es zumeist durch ein l.) Wie sich herausstellte, war sie als Dienerin längere Zeit in Berlin armesen Und als ich 1900 Li Hung Tschang meinen Besuch machte, ließ er mich zunächst durch einen seiner Adjutanten empfan gen, der tadellos Deutsch sprach. Die chinesische Provinz Schantung. die fiir uns ia ein besonderes Interesse besitzt. ist geradezu eine deutsche Sprachinsel im Chinesischen Jn Tsinatau verstehen sogar die Riclshatus Kulis etwas Deutsch die lLiasenpolizei und Eisenbahnbeamten verstehen es durchaus-, und in der Hauptstadt Tiinansu ereignete es sich mir, daß ich bei eine-n Gastmahle· das uns der Gouverneur gab, mitten unter lauter hohen Mandatinen saß, die beinahe sämmtlich Deutsch sprachen Inzwi schen ist in demselben Tsinaniu ein-. Schule eingerichtet worden, tvn Deut sehe unter-richten und wo auch Deutsch gelehrt und gelernt wird. Bald wird man somit in Schantung noch mehr als jemal-: deutsche Laute vernehmen-; Immerhin bleibt aber fiir Oftasierl die gang und gäbe Vertehrssfprache del-:- i Englische, und als ein besonderes Un- l gliiel ift dassc fiir Deutschland auch nicht gerade aufzufassen Der Deutiche lernt es eben und hat feine Vortheile davon. Er braucht dann jedenfalls keine der voftasiatifcbeu Sprachen zu erlernen, was doch noch umfiiindlicher wäre. Jn Japan wird man selbst im Jnnern der HauptinfeL aber wohl auch auf stin shu, Hottaido und Formosa mit tkng lifch austoinmem weil hier iiberall ge bildete Japaner zu finden find-, die lfnglisch oder gar Deutfch verstehen. Wer jedoch inannere von China geht wird freilich ohne einen Dolmetfcher nicht aus-kommen Solch ein chinesischer Dclmetscher ift allerdings recht fchiver zu behandeln. Er ift in der Regel eiis gebildeter Mann, nicht billig nnd will respettiert sein. Man kann ihm durchaus nicht alles zumuihen Auf die Reife, die ich 1903 von Futfchau aus den Min hin auf unternahm, gab mir der deutsche Konful in Futfchau feinen eigenen Dolmetscher mit. lsg war dies ein hochgebildeter, felir feiner nnd liebens würdiger Mann, an den ich mit Hoch achtung und Vergnügen ·utriictdenle; aber es war eben ein Gelebrter, der am liebsten im Boote ftill fiir fich lag und feine Silafsiler las-. Wenn ich an Land ging, um dem langsam vorwärts fe geladen Boote zu Fufk zu folgen und hier Land und Leute zu studieren. mußte ich den Herrn Dolmetfcher im Boot zurücklassen, fchcn weiter viel zu elegant angezogen war, um fich gleich mir durch das Geftriipv deg Uferg zu winden und die fchmutzigen Ortschaf ten zu durchftöbern Jch hatte mir da felbst etwas Chinesifch beibringen las fen nnd damit half ich mir, so gut eiJ eden ging, am Lande selbst fort. Jch lonnte da deutlich erkennen, wie uiitz lich e·:s ift, wenn man nur einige weni ge Phrafen in der Landesfprache fpre cheu tannj man macht einen aanz an dern lFindrucl auf die tiingeborenem wenn man in ihrer eigenen Sprache zu ihnen spricht. Die aleiake trriabrnna hatte im vor her schon einmal anf tsevlon aemacht. Von der Sprache der Tamnlen tannte ich. als ich dort insJ Innere aina, frei lich nicht mehr als-— irr-ei Worte, aber sie dienten mir aeradezn als Zauber stab. Fiir den fremden Reisenden ist bekanntlich nichts liistiaer, als dieNen aierde nnd dag Herandriingen der Ein gebotenen sei eg, dan sie etwas ver laufen, sei eg, das-, sie ledialich betteln wollen. Da hilft alle-Z Drehen, alle-: tfrheten deg Stoaeg nichts-; die Men schen sind hartnackia nnd verlassen den Fremden nicht: stundenlana verfolgen sie ihn. Jn solchen Fällen aebraiichte ich meine beiden Worte der lfinqebore neu-Sprache Palahan! ivar daz— eine und heißt soviel triie »aehe wegl« Groß sah mich dann der Tamhle immer an. Er beariff zunächst aar nicht« das; ich, der Mildfremde, in sei ner Sprache spreche, aber plötzlich aan es ihm anf, und tief verneigte er sieh nnd verschwand War einer aber auch dann. noch hartnäckig, dann ges brauchte ich das noch stiirtere Wort: «Dänipalayan« (,,gehe sofort iveg!«i und da verschwand er univeigerlich auf der Stelle. essean Woag im Deutschen Exporti fachblatt Echo·) W « Zart angedeutet Die tleine Liiise, ein aeivecktes, drol liaes fiinfiähriges Mädchen, kam schluchzend zu mir. Auf mein Besta gen erzählte sie mir, das-, die Mutter sie geprügelt habe, - aber auch. daf sie unartig gewesen. Da die sorsche Mutter mehrere Strafarten hatte, fragte ich, wohin die Mutter qeschlagen habe. Für einen gewissen Körpertheil der mit Vorzug bedacht wird, schien Luischen mir gegenüber keinen ange messenen Namen zu finden und ver schämt erklärte sie: »Hingern Bnch'· »(hinter den Bauch). ,---———..—— Ver Kampf um die Spielhölte. Um nichts mehr und nichts weni ger handelt es sich bei den erneuten antidynastischen Demonstrationen in Monacm über die der Drei t mehr fach berichtet hat. Die Exiaenä des goldschimmernden Kasmos von Ann te Carlo ist stiirter als je in Frage gestellt. Genaue-: ausge drückt: die Existenz der Spietbant — Familie Blanc bereitet den Freunden dieses weitverzioeigten Hauses seit dem letzten halben Jahre große Sor gen. Die Revolution, die im März ausbrach und damals mit tnapper Noth zwei Tage vor der Einweihung des Ozeanographischen Musenms le diglich durch die Macht schöner Ver sprechnngen unterdrückt wurde, richtet sich weit weniger gegen den Fürsten Albert l. als vielmehr gegen Monsieur’ Blanc und« seine Dynastie, zu derk Herrn Blancs Schioiegersohn, Prinz! Roland Bonaparte, und des letzteren Eidam, der Prinz Georg von Grie chenland, der ehemalige Gouverneur von Kreta, gehören. Von dem Ver: halten dieses Triumvirats, das die eigentliche Regierungsgewalt in Mo naco bildet, wird es abhängen, ob die revolutionäre oder die antiredolutio näre Gewalt im Spielerländchen die Oberhand behalten wird. Diese Fra ge interessiert nicht blos die Freunde des Ronlettes, sondern auch ihre ein geschworenen Feinde, da die Revolu ttonöre jedem, der es noch nicht weiß, versicheru, die Spielhölle sei ihnen der Dorn im Auge. Ieus seiten kuriert-— i. unrerihanenan dieTknir seines alten Grimaldivalastes leum erstenmal antlopsten, ließen die durch teine Schutzwachen behinderten Deputierten ,,Son Altesse Serc uissime" wissen, daß manches faul im Staate Monaco wäre. Unter anderen wichtigen Din gen fehle s-- sagten sie bei jener Ge legenheir —— auch noch die Verfassung Nachdem Rußland und die Türkei mit gutem Beispiel vorangegangen wären, sei es an der Zeit, dafz Monaro als letztes absolutistisches Staatsgebilde Europas sich auch endlich so ettvas wiel eine Konstitution zulege. Albert Ho norius, der in 21 Jahren feiner Regie rung noch teine geschlagene Stunde ge-: herrscht, sondern den Herren oon der Spielbant mit den Regierungs-sorgen auch das Herrschergeschiift überlassen ;hatte, sagte, wie das in Augenblicken invnieutanen Verlassenseins nicht an ders tu erwarten war, zu allein ja. Aber das dirtc Ende tain nach. Die eigentlichen Regenten, die man zu jener Aussprache zwischen Fürst und Volt hinzuzuziehen vergessen hatte, sind mit eitler Verfassung absolut nicht einver st·;»udete. lind das aus gutem Grunde! Denn die tonstitutionell Geiiunten fordern mit der Verfassung auch die Aufhebung der Spielhölle. Nun hatte Fürst Albert dieGelegen heit der Iliuseumsiveihe wahrgenom Irren, in einer schön gesetzten Rede die seierlichst zu proklaniieren Theilnehmer Jenes erhebenden Augen blictes werden den Moment schon darum nicht vergessen, weil zu der Festsitzung, entgegen den ursprüngli cuen Abmachuugen, ungewöhnlich »vie! Voll« hinzugelassen wurde. Man hätte andernfalls unvorhergesehene Störungen des Festprogramms ris liert. Jin stillen hoffte man wohl auch, die Revolutioniire tviirden sich allmählig beruhigen. Die Ausfüh rung der Verfassung wurde auf die lange Bank geschoben. Desto große-« ten lsxiser widmete man der Frage der Nachfolgerschaft des Fürsten. Wäh rend der Festwoche der LlJluseumsweihe durfte der deutsche Herzog von Urach, ein Vertoaudter des Fürsten, als sein ausertorener Thronfolger gelten. Er wurde damals so geflissentlich in den Vordergrund des öffentlichen Jnteres fes gestellt, dass man sich nicht erst zu den Hofchargeu zu bemühen brauchte, um zu erfahren, was es mit der Son derehrung auf sich hätte. Als aber der Herzog von llrach aus seiner schärfsten Gegnerschaft gegen dieSpiel hölle tein Hehl machte, ließ ihn die re gkereude Partei alsbald wissen, daß er sich um den Thron nicht weiter zu be Hniiheu brauchte. s MUU lDllk glllck Ulclly lllclch Oclllcll einzigen Sohn und Erben, Louis, hat te de: Fiirst selber vor 4 Jahren aus »eineiu Erbdrinzen zum Exprinzen ges -nmcht, weil dessen Thun böse war von IAnbeginiL Tie Entzweinng init deni » ,,verlorenen Sobn«, der l)ener in schö nem Exil vergnügt init beiden Beinen ins Schloabenalter gehiipst ist, lvnrde Hverstärlt, alg Prinz Luni-J seinein sich . um die Förderung bonRunst und Wis isenscbast niiihenden Vater einen bösen Schreibebrief schrieb und ankündigte, daß er willens sei, das schöne Ozeanosv graphische Museum in einen — Pfer bestall zu verwandeln, sobald er zur Regierung käme. Da Albert seinem Sohne auch diesen Streich zutraut,und da er nicht wissen tann, wag nach sei nein Tod in Monaco alles passieren wird, so hat er lurzerbnnd das Mu seurn, das ibtn 24 Millionen kostete, an Frankreich geschenkt Es ist als Filinle nn das Ozeonogrorshische Mu seum ungegliedert worden, das jetzt erst in Paris errichtet wird, und zwar gegründet mit den Geldern des Für sten von Meutrer-. Der etwas ringe ivöhnliche Weg, erst eine s iliale zu er richten, ehe die hauptstation fertig ist, hat bei den beschenkten Franzosen stille Heiterteit bei den Monegassen gerechte Empörung hervorgerufen. Die sind ohnehin aus die Franzosen — nicht gut zu sprechen. Alles Unheit glauben sie, kommt ihnen von ihren Nachbarn. Nicht nur, daß diese die Ansprüche des Erbprinzen Louis, der sich bisher bei seinen Landsleuten auch nicht sonderlicb beliebt gemacht hat, mit Nachdruct unterstützen —- die Franzosen sind es, die die fetten Po sten in Staat und Stadt innehaben nnd sich von den Einheimischen nicht verdrängen lassen wollten, weil ihnen das Klima und manches andere vor ziiglich bekommt. Die Devise der Re volutionäre aber lautet: Gegen die FremdherrschasU Gerade in denFrem den, den Franzosen, die hier zu Amt und Würden gekommen sind, erblicken die 19531 Unterthanen des Fürsten Albert die Verhinderer aller konstitu tionelleu Einrichtungen Und das geht ganz natürlich zu. Die Beamten sind Funttionäre der Spielbani. die sie austellt und besoldet. Diese aber hat kein Interesse an einer Verfassung Warum sollten es ihre Beamten ha ben? Sie sind mit der Durchführung der Konstitution und den Vorbereitun gen siir die ersten Parlamentswahlen betraut. Daß sie sieh nicht sonderlich heilen werden, hatten auch die Revolu tiouäre vorausgesehemalsz sie im März beim Fiirsten vorsprachen. Sie ließen ihn damals wissen, dass sie im Herbst wiederkommen iviirdeu, ihn an seine Versprechungen zu erinnern. Daß sie Wort halten würden, ahnte er. Dar um hielt er sich, in dertirienniniT daß seine Kompagnie Naturw-Soldaten höchst unsichere Stantouisteu sind, sern von Madrid und beschied seine Mah ner von Paris nach Lusern aus sein neutrales Gebiet. Die aber glauben Besseres zu thun zu haben, alssiihiu der Welt herumschiclen zu lassen. Und so geben sie ihrem lebhaften ilnmuth daheim aus den Plätzen und im Ge meinderatb Ausdruck s Unvag yaoen ne Ia gegen sruhcc i denn doch gewonnen. Das ist der hier genannte Gemeinderath und die Ver sammlnnszssreiheit Aber im ersteren haben die ,,Fremden« nach dem von ih nen gemachten Wahlgesetz die Ober shand Und die Versamntlungsreiheit s steht ans dem Papier. Man kann von ihr schon deL halb keinen ausgiebigen Gebrauch machen, weil es keine Lokale gibt, in denen man sich srei versam meln könnte. Das wieder kommt da her, das-, alle Versammlungslotale Ein Besitz der ,,Fremden« sind, die im eige nen wohlverstandenen Jnteresse passive titesistenz gegen die Versammlungs sreiheit leisten. Man pflegt sich daher außerhalb des Landes bei den Nach varn zn versammeln. Deren Behör den sehen eH aber auch nicht gern, wenn die Moneaassen sich in Frankreich über Dinae unterhalten, die den Franzosen nicht lieb sind. Im Gegentheil, sie las sen den Fürsten wissen. daß wenn sie auch im eigenen Lande überzeugte An lzänaer dec- demokratischen Prinzips sind, sie noch lanae nicht das gleiche lltrinzip für den tleinenNachbarn noth wendig, niitzlich und angenehm finden. Sie möchten drrt an dem alten Zu stand nicht viel geändert wissen. Vor allem lieben sie keinenWechsel der Per sonen, die in Monaco ein bißchen nach den Rechten sehen. Die Monegassen aber legen verstärkten Nachdruck aus ihre schon im März vorgebrachte For dernnar tllionaco den Monegassenl Man wird danach dieLage des Für sten denrtheilen können Stellt er sich aus die Seite seincsVoltes, so verdirbt er das Spiel mit der Spielbank. Von der bezieht er eine jährliche Zivilliste von l« Millionen Francs nnd einen GeioinniAntheil von dem Casino in. Mindestbetraae von 5 Millionen Soll er ans diese schönen Einnahmen verzichten, so kann er wissenschaftlichen nnd hnmanen Bestrebungen nicht mehr unter die Arme greifen. Die Revolu tioniire rathen ihm zwar, Steuern ein zuführen· Alt-er das ist ein qensaateg Experiment Wenn es sehlschläatZ — Stenein sollen natiirlich die »Mein den«! die Hotelier5, zahlen. Man hat eine Rechnung ausgestellt, daß, wenn viete mastig zur Troer getauen wuroen, es ganz gut auch ohne Spielhölle geht. Ob aber dann Mcuaco die alte Anziev hungistraft besitzen wird, steht auf ei nein anderen Blatt Die Revolutio uare wenden ein, daß die beften Elc mente sub gerade wegen des Treiben-s in der Spielhölle von Monaco fernhat ten. Im iibrigen aber wollten die bra ven IJtvneaassen ihr paradiesifeitrd Land nicht länger zum Tummelplatz fiir Sttielerleidenfibaften gemacht und ihre Söhne und Töchter vor Der Be riihrung mit oft genug recht zweifel haften Elementen bewahrt wissen, unt fo lautet das »Geh-nun Cfenfeo« der resoluten inonegassifctsen Reform Par tei: Fort mit der Spielhöllet --— Tattith Ehegatte, mit einem anderen iibcr die Weiber sprechend: »Die Frau darf sieh nie bei einem austennen, dag- ist das richtige, schau, zum Beispiel gestern tam ich aus dem Wirthshause, legte mciugchenstill Hut und Man-: tel ab, rog im Flur die Stiefel ans, schlich wie eine Katze in den Socken in das Schlafzimmer, und wie sie auf die Uhr schaut, war es zehn Uhr!« Trotz alter Vorhaltungen bleibt ver Abgeordnete Hobfon dabei, daf-, die Frauen zu viel Cecltailis tränken. Er sollte sie darob wirtlich nicht allzu strenge tadeln, denn vielleicht tun si« nur, um ihrenAerger zu vergessen, daß sie sich einmal haben verleiten lassen, ihn zu küssen. .