Die Wt des Gattenmörders
ckippem defkn Unthat nach dem
Last-W des Gerichts am Galgen
M Sühne gefunden het. liefert einen
interesse-raten neuen Beitrag zur Psy
chologie des Mörder-R Das Publi
kum. das mit Eifer den Verhandlun
gen folgt, ist immer wieder erinnan
daß vdie Mörder im Gericht-Thal so
wenig der populären Vorstellung von
einem blutgierigen Raubthier ent
sprechen nnd dass Kainsmal nicht Eiche-I
bar auf der Stirne eingebrannt tu-?
gen. Ader die Urimjnalgefchichte liess
fett eine fange Reihe Von Bis-weisen
nach denen die Mörder im gewöhn
lichen Leben freundliche-, liebesns3·1«1)üI.-il
dige Menschen fein können. bis irgend
etwas sich ishrem Willen entgegen
stellt und plötzlich die im Unterqrunde
ihre-r Seele schlummernden brutalen
Jnstinkte mit einem Ruck zur Ober
fläche treibt. Auch im Falle Crippen
lautete-n die Zengenaussagen für de:
Gattenmdrder vorwiegend günstig,
die Bekannten wollten ishn ein-er sol
chen Unthcit nicht fiihig hjlten nun
beschrieb ihn als einen »in-nnd
lichen«, »giitigen«, ,.weichl»terzigen«
Menschen, der überall Sympathie-i
erregte und einer der Zeugen nannte
ihn »den besten Menschen, den ich je
kennen gelernt liabe«. Dass mag oöls
lig der Wahrheit entsprechen aber die
Gesinnung, die ein solcher Mensch im
gewöhnlichen Leben zeigt und fühlt,
bleibt ohne Zusammenhang mit der
Stunde dee Verlirecltens. Tiefe gän
ktigen Zeitgenansfnegen sitt-d nur eine
Wiederholung zaltlloser ähnlicher
Fälle. ;
Auch die Verhandlung gegen den«
Mörder Williams, einen der abge
feitnteften und grnuiainsten Verbre
chen die je gelebt hckben bot dasselbe
Schauspiel, nachdem Zu Beginn deis
bergan-neuen Jahrhundert-T- Williams'
Untltaten ganz Ensglnnd inAnfregung
Versetzt hatten. Am 11. Dezember
1811 wurde ein ehrbare-r Ladenbes
sitzer in Ratcliff, mit Namen Mart,
« feine Frau, fein kleines Kind und ein
vierzehnjäbriger Junge rnit ein-km
einfachen Tischlerhammer auf grauen
volle Weise erschlagen Es konnte fiir
den Mörder keine Entschuldigung ge
ben. Der Verbrecher hatte mit kalter
Ueberlegung alle diese unschuldigen
Menschen hingeichlochtet Blutdurst
allein wgr dg-; Motiv der That. Aber
wer diesen Williams, diesen Unhold
in Meinchengestalt im gavöhnlichen
Leben kennen lernte, brachte dein
Mensche-n ichrankenloses Vertrauen
entgegen. »Eine anmuthige, woltls
erzogene junge Dame»« so berichth
de Quinxeth »die von Williains zwei—
fellos zum Opfer ausersehen war, gab
seine interessante Austage Als sie
einmal mit ihm zusammen faß, fragte
sik Williams: »Ngn, Miß- R» nwn
ich um Mitternacht plötzlich neben
Schrein Bette erschiene, ein Fleische-r
messer in der Heini-, was würden Eit
lagen?« Und die junge Dame hatte
erwidert: »O, Mr. Wiman wenn
levö irgend Jemand anders mark-, W
würde ich Zu Tod erschrecken. Aber
schnld ich Jchre Stimme erkennen
könnte, würde ich ganz ruhig bleiben.«
Der Mörder Jobn Ihm-tell, der im «
Jahre- 1824 William Weste mitbrach
te, würde sein Leben zweifellos als »
tin höchst ekirenwertlier Mann ver
kracht bei-den wenn nicht das Unglück
Eber ihn hereingebroctien wäre-; dac
Mißgeichick entfesselte Wutii und Er
bitterung in ihm, imd ein pour Stun
den später war der iriedliiiie Mann
ein blutbefleckt-r Mörder Akåe sein-e
Freunde konnten nor Gericht nur be
stätigen daß sie Thurteil als einen
.gnther3igen, liebevollen« Menschen
gerichtet und beliebt hatten: und doch
For Eine That ein Beispiel fchraniem
-· k· wfi girgu mnteit
Ketcheseåhtglie -der vornehmen
Londoner Gesellschaft würdetes je ge
wagt haben, Iyomaä WmmnrighL
den eleganten geistreichen Schriftstel
ler »Jensei- -Weathercock«' voni Lon
doner Magazine einer betzkdiknz VIII
berechnenden Grausamkeit zu zerhenP
Alle Weit bewunderte Einen feinen
zartesn Geschmack- ieine leg-Inz; mfaii
M Hm vielleicht ein wenig zu fein- »
fül)lig, ein wenig ais-einri- .1l)er Nie
mand, der dein qefeierten Schriftstel
ler ini Solon begegnet ist, hätte jel
geglaubt daß er am Finger einen
vergifteten Ring trug, gieics desnMörs
dem der Rennisiance Er war »Mi
Dig«, er hatte ein zarte-D weiche-I Herz.
et war ihm-liebend und die Katzen(
hatten instinktiv in iknn Vertrauen«
Aber zu gleicher Zeit hinderte ihn
nichts-, ohne weiteres zu morden; ein
Fußgeletik, das seinen Augen nicht
schmal unxd zart genug war, genügte,
um seine Raubchierinstinkte zu et
wecken, und einmalvergiftete er einen
ihm völlig fremden Menschen, nur
tms dem Grunde, weil der betreffende
der-c bei einer Gesellschaft versichert
war, der Waimvriigbt gern einen klet
uen Schabernack zufügen wollte.
Gibt es ein bessere- Beispiel für
diese Art von Doppelleben als den
still Palmen det« seinerzeit in ganz
Entom Aufsehen erregt-? William
spalmek war ein vielgeme Arzt,
dessen Sät- atle kühne-m ein veizwei
s ex Sportimunn M ein reisender
Mich-isten der überall gern ge
ner nnd Zweig-eng errang·
. wenn er itsqu in Verlegen
kast, war stets ein Wort-»das
e.,,
hats-elf Stand ein« seist-bät
UND-! ihm und feiner OW. l
Ikiss Billignt Palmet ohne Zögern
zum Sitt. Schuldete er iksendwekn
eine Summe die ihn ein wenig
drücken trachte so genügte eine Doiis
Strychnin, um den nnbeqnemanläui
kiger zu beseitigen Mk lszsetvalttte
iPalmek im Leben den Anschein tadel
Elwlet Ehrenhaftigkeit und menschlich-er
Güte. Es gab keinen Sonntag, an
dem man ihn nicht im Gotteshause
gesehen hätte, und an dem Tage, da
et Coof· eines der letzten seiner Opfer.
die entscheidende Dosis Strychnin ein
gab, notirt er sorgfältig in sein Tage
ibuch den Namen des Predigers, den
Ier am Vormittag in der Kirche hörte,
Fund kommentirt die Etmabnungen
;des Geistlichen ausführlich mit klugen
nnd erbanlichen Betrachtungen
Wenn man die Zahl der niedrig
itehendenVerbrecher beiseite läßt, wird1
man finden. daß die meisten Uebel-(
thiiter später selbst erstaunen über die
The-ten, die sie Vollbracht haben nnd
deren sie sich eigentlich selbst nie fällig
gehalten hätten Sie habe-n dies
Schwäche ihres eigenen Willen-:- un
ter-schätzt Jn einem unbewachten ·
Augenblick brechen ,,Giite tin-d
Menschlichkeit« zusammen, nur we
nige Minuten braucht die Selbftlotps
twlle zu versagen, nnd der blutiqet
Beweis- ist erbracht, daß ein Mensch
in der menschlichen Gesellschaft seinen
Platz ver-wirkt hat und dem Henker
gehört
»Das elegante Balken-est«
Welche Stadt ist wohl darunter ges»
meint? Elegantez Baltannesti Diese
Bezeichnung fügt an ein schmeichel
hafteii Adjektiv ein sehr despektierlii
rches Hauptwort Bei welcher Vulkan-.
Iftadt trifft diese Zusammenstellung
zu? Sollte es Butarest sein«-« Die
Runiänen würden entrüstet aufschrei
en. Sie wurden zunächst daraus hin
weisen, daß Rumänien vielleicht in.
politischer, aber keineswegs in geo-;
graphiicher Beziehung zu den Bal
kanstaaten zählt. daß überdies die Re
sidenz des Königreiches Rumänien
mit ihren vierhunderttausend Ein
wohnern. mit ihren- priichtigen Bon
levard5, durch die ein großstädtische
Leben statt-et mit ihrem Luxus und
mit ihrem bunten Treiben den Art-;
sprach erheben darf, als ein Klein
Paris des Orients aualifizirt ne
werden. Butarest ist also kein elegan
tes Balkannest
Sollte es Betgrad sei-n? Wer diese
Behauptung wagte, würde den be
rechtigten Zorn der Serben herausbe
schioören Was? Belgrad ein Balkass
neit, würde man ausrufen. eine
Stadt mit siebzigtausend Einwoh
nern, mit einer Universität, mit ei
nem Nationalthater, mit einem MI
seum, mit dem herrlichen Stadtpark
Kolimndon, mit eiektrischer Beleuch
tung, eine solche Stadt wagt man ern
Baltanneit zu nennen!
Sollte diese-Z elegante Baltannen
vielleicht Eoiia sein? Aber da wär
den wir es mit den Bulgaren zu .inrn
bekommen die sich mit Recht daran
berufen könnten. daß Soiia in den
letzten zwanzig Jahren einen gani
außerordentlichen Aufschwung ne
nommen nnd mit-seinen modernen
Straßenzügen mit seinen Kulttritfs
stitutionen einen durchaus oekidentai
len Eindruck macht L
Welch-o Stadt m ano dass Hemmn
Bnlkunneit«.- Das ncnc «WErnc-k Tun
blutt« verrät-) das Geheinmiß: das
elenantr Balkanneft ist Wien, und
dac- ftrdt schwarz auf weiß in rinmt
Artikel zu lesen, der in der fürs-fie
Nnknmck der bekannten sci.ichri«":
»New und Süd« erschienen ist Irr
Autot diese-:- Lkufsases, der feinen Bist
men wricknvrigt, will, so meint dass
»,Tagblatt«««, Wien originell und
prägnant.charaktetisieten. Capua der
Geister? Das ist fein Klischee —- ad
gebmuchi. Die Wienek — Phöaken?
Das, klingt auch zu bekannt. Er woll
xe offenbar Eigengewächs bieten. Und
von diesem löblichen Ehmeiz befreit-;
schrieb er den lapidaren Satz: »Wind
jenes elegante Balkanneft, in dem
die Leute ihre Zeit in den Kafechäu.
fern vertrödeln!«
Raubaniall qui einen Geldbkikf.
tragen-.
. Aus Elberield meidet man: Zwei
junge Burschen versuchten einen
IRaubanfall auf einen Geldbrieirriis
Eger. Sie waren vor Kurzem von
Worms in Elbekfeld eingetroffen
wo sie eine Postamveisung über zehn
Mark an sich selbst aufgeben Als
der Brieftröger das Geld auszahlen
wollte, fpran ihm der eine der bei
den an den als und versuchte-, ihn
zu erwürgen Der Beamte konnte sich
jedoch losreißen und um Hilfe rufen.
Die beiden Attentiiter flohen auf die
Straße, wurden aber dort von Pas-»
lauten festgenommen Sie trugeni
Revolvet und Dolche bei fich.
AM
Zisesmet nnd Arbeiter
Aus Düsseldori meldet man: Nach
dem es vor einigen Tagen erst zu
einer blutigen Schlägerei-zwischen Zi
geuner-ei und Polizeibeamten gekom
men war, attackirte aufs neue ein Zi
geimerhaufe eine Anzahl Arbeiter-.
Die Zigeuner griffen ohne jeden«
Grund die Arbeiter an'und beachten
ihnen durch Dolchstiche schwere Ver
tiefungen- bei. Zwei wurden schwer
am Kopfvmvundei. Fünf Ziqennek
W ver-heftet -
l
Jbritifchen Weltteiches liegen, muß es
ltikkkeit sein« die Gcnjhn der Mahom
W m du W
Seit der Umwälzung in M Tåkkei
M ihrer Meitarkung W unver
sennbar eine tiefe Bewegung durch
.« ki- Ben des Jota-n Ein ika che
rctkteriitifches Anzeichen dieser ftars
ten Ertegung sind die Sammlungen
für die ottomnmische Mariae. die nn
tcr den indischen Muielmanen statt
finden. Offendar betrachten die ge
imnmten Mobammedoner mehr als
je die Türkei ali- Vormacht des Js
lani und erwarten von ihr Schutz »u
gen die Bedrohungen. welchen die
inohonnnedaniichen Staatsgebitde
mehr und mehr seitens enropäifcher
Mächte ausgesetzt sind. Mit Miit
trauen blicken sie auf das Vorgehen
von Frankreich und England in
Nordafrika, in Aegnptem Tunics und
Marokko nnd auf die neuerliche Br
drobung des persiichen Reiches durch
England und Rußlnnd Daß Ersti
lond diese Stimmung seiner niotmms
medaniichen Unterthanen als- Esp
fnbr aiiiiaßt beweist das Verbot die
ser Saminlungrn tut die turkiskchh
Marine Gerade in Aegypten und’
Indien wo die schwachen Stellen des
für die Engländer von höchster Wich
niednner zu schonen Man darf d.-:
bald erwarten, daß sie auch in Pet
iien bald cinlenten und nicht inn
der schönen Augen Rußlands willen
werten-alle Sympathie-i verscherzen
werden. Ein Warnunztsfignnh das
in London gebiihrende Beachtung ges
funden bot, war jene Brote-stock
famnilung in KoiiitontinopoL die mit
einer demonftrativen Huldigung für
den Deutschen Kaiser und iiir die un
eigenniiyige und wohlmosende Poli
tik gegenüber dem Jslnm endete. In
der That bat ja Deutschland eine
recht günstige Situation in den oriixn
taliichen Handeln Jlnn allein von
allen Mochten kann niemandckrobc
rungsadfichten aus molvatnmedaujsche
Länder vorwersem sondern sein gan
zes Bestreebn gebt auf Ausdehnung
seines Handels und Förderung von
Kulturuierekn, die den Ländern nnd
Völkern des Osten-J zugute kommen
Zo erklärt sich dass Vertrauen. dek
Teutichlnnd bei der Türkei nnd den
andern Völkern besser-laws mehr nnd
mehr gmnnnt auf ganz natürle
Weise.
Der Ratte-krieg vo- Saft-li
Dje Speszialtortespondenten Lon
doner Blätter auf der vSrtjauplcxtzer
des Rattentrieges« in Strssolt berich
ten, daß bisher etwa 20110 «Feinde"'
auf dem Felde geblieben find. Es
find jetzt bereits 40 professionelte
Nattenfänxxr in dem vom Feinde be
drohten Gebiete thätig. Die Zahl
der Freiwitxigen geht bis ja die Tau
sende. Die Great Eaftertri Balg- hat
ein eigene-s Lords von Rattenfän
gern ihre Geleite entlang geschickt
um diese von den ekelt-often Thiekem
zu Räubern- Jn allen Ortschaften der
Halbinsel Ortvell bilden sich soge
nannte ,.Rattenklnb5«, die sich die
Vernichtung der pestveebreitendetr
Thiere zur Aufgabe gemacht haben-.
Die Dorfqeistlichen fordern ihre Ge
meinden des Sonntags vw der Kan
zel ans auf, sich an dem Vernid
tzmgsktieqe ztk betheilkgen plus des
Ortschaft Suiion wird berichtet, daß
dort Katzen in großer Drin der Pest
zum Opfer gefallen sind, die auf sie
im Kampfe mit den Ratten übern-n
grn wurde. Katzenleichen ans Sitt
ton find den Londoner Sanitärsbes
höran zur Untersuchung ans den
Pefwmzillne ein-geliefert worden. Tie
Nreat Enftrrn - Eisenbahn hat be
kannt gegebrm daß sie bis auf Weite
res weder smninchen noch Hafen nach
den gewohnten Märkten befördern
werde. Rattengiit wird von den Be
hörden an verantwortliche Personen
ohne Bezahlung vertheilt. ’
Mrdverlnch ist Schöffesgerichtsfut
Eine wilde Szene spielte sich vor
, dem Schöifengericht in Köln ab. Der
i Bäckergeielle Christian Tillnmnn and
Wortingen hatte ein Verhältnis mit
einem Dienstmädchen das er im
Hause seines Prinzipals mißhandeln
und zu tödten drohte-. Als vor den«
Schössengericht die Sache aufgeruier
wurde, stürzte sich der Böckergeselle
vor dem Richter aus das Mädchen,
warf es zu Boden, würgte ei nnd
schlug es blutig· Der Gerichtet-teuer
hatte Mühe, den Wütherich von dem
Mädchen losztthßcn Bier Mann
waren nöthig, n ihn zu bewäiti en.
Der Thäter erhielt vorläufig rei
Tage sofort vollstreckbare haft wegen
Ungebühr vor Gericht und wird einer
neuen Anklage entaegensehen
Gesährliche Nisus-ds.
Auch die Ladcstbeswer in Jron
Mantua-im Mich» erklären, dasz die
Leute-, welche in den Wäldern leben,
sich vollständige Ansstellungen ro
ther lileidungsftiicke auch für die
Glieder ihrer Familie kaufen Sie
erklären, daß niemand seines Lebens
in den Wäldern sicher ist, daß sie häu
fig die Kugeln über das von ihnen
geslätte Land fliegen hören nnd daß
selbst die, welche im Haus sich aushal
ten, häufig in Geschi- sind. Sie ha
ben ihre can-schien mit rothen
Decken zugedeckt, so lange diese sich
im Freien befinden, nicht einmal die
Hunde sind ohne rot-he Decke vor
einem Schuß · . s
Wiss- W
In Wand hat man die Einrich
tung, daß auf den cisenliahnhösen
ieaenaiinte .Sifeirliahnliunde« mit
einein Muselheutel herumlaufen
nnd, wie ein Schild an ihrem dalse
,sagt, freiwillige Spenden sür inva
? Iide Eisenbahnangestelltr. und beson
ders iiir die Witwen und Waisen der
«Eisenbahnaiigeitellten, lainnieln, die
im Dienste verunglückt sind. Die
Hunde sind daraus abgerichtet, sich
vor den Reifenden auf die Hinter
deine zu setzen und »Schön zu ma
chen«. Der thiersrenndliche Englän
der kamt ihnen gegenüber durchaus
nielit mit seinen freiwilligen Gaben
niie eine Aufstellung hierüber in der
»Nazione« zeigt. Vier Eisenbahn
hunde, die für die London Fa South
weslern Railniati ihätig sind, haka
imc Laufe von vier Jahren UN
Piund, 2180 Mart, zusamniennebetii
tell Des größten Er iolnez unter den!
Eisenbahnhunden kann sich aber Dem-;
ein ichottiicher Schäferhiind, riihnieii.l
Ider hauptsächlich auf den Bahnhöien
thäiig war. Er war sogar zweimal
in Frankreich, einmal in Jrland, ein
mal in Schumann und jedesmal
brachten feine Bemühungen ihm klin
genden Lohn ein Er hat ini Ganzen
innerhalb weniger Jahre 1001
Pfund, Ball-u Mark, verdient. In
der Blüthe feiner Jahre wurde er le!
der von einer Losoniotive iilierinhren
und getödtet. Die englischen Eisen
bahner haben ihn ans-stopfen lassen
nnd jetzt fielit er in einein Gla Zinsten
airi der Staiion Brighton
Duktlistechereien bei der Oktoberfcsts «
Lotterie -
Aug München berichtet man. Vei«
der Oktoberseitik TJiibiläumLs Lotterie;
ist es durch kenntlich gemachte Ku
vertg zu großen Durchsiechereieu sie
koinmen Die llPuverts mit Gewin
neu entlrielten den Gutielzeiu dafür,
während sich in den Nietenkirverts.«-,
gleichsam sum Trost, eine - -- Ansicht-:
karte befand. Dies liatten findt-ge
Leute bald entdeckt und suchten nun
mühelos die Gewinne sin sich heraus-.
Die Postlarte wurde nuu auch den
übrigen Knvsertg zugefügt bei der-He
winnkuoerts aber durch einen Etiit
befestigt. Auch diesen Trick hatten
die .,«Moaler« bald herausgefunden
und suchten nach wie vor die Gewinn
loose heraus-. Bei der zweiten Serie
wurden nun in alle Kuvertsz gleiti
mäßig starke Kartonsz gelegt. Trep
deni wurden die Gewinne wieder p
sort herausgefunden da die starren
einen schwarzen Rand trugen, die im
deren aber nickt. Auch die chemische
Behandlung der Ikuverts niitite der
Verwaltung nichts-. da man müde
wieder die Gewinner erkennen konn
te, wenn man die Kuverts gegen das
Licht hielt So lani zu einein Häut
ler ein «unger Mann, iviililte einen
Augenblick ein Kuvert und sagte,
ohne das ilnvert geöffnet zu daduit
Geben Sie nur gleich die 100 Murl
her. Ter sehr erstaunte Nudler öff
nete das Iluveri und sali, dis; eis- M
thstsöchlich iv verhielt
Beachtung-stritten
Eines der interessante-neu Ban
werle Adadisan5, Wie-» wivd dass- un
Bau befindliche neue biologische- Mu
seum sein, das ein Glied der Univer
sität ist· Besonders beachten-stund ist
darin die Versuchs-stauen für Winter
schlof haltet-den Thiere-, die im Erd
qeschosz eingerichtet werden wind. uui
eine Tenmeratur zu destoiiniieir, die
der Natur am meisten entspricht
Man liosslz daß durch diese Station
manches Wunder-date nu Leben die
ser Thiere sein-e Lösung finden nim.
M ein Aal-armen ist in Aussicht ge
nommen. Jener wird ein Raum ge
schaffen. in sdem Were used Pflan
zen unter stets gleichbleibeivder Tem
persinitr lide werden können
Hier lassen sich tropische Sämeneien
nach und nach winteksest machen.
Beete mit gläsernem Baden, um das
Wachsthmn der Man-sen zu beachten,
werden auch angelagt Mit dem Adi
seimi wird ein Auditoriusn verbinden
sein, das eine Bühne nnd amphi
tideatmlisch aussteiwnsdie Zichörerdöns
le enthalten soll. Es wenden darin
s500 Hörer Piai senden können. Na
fürs-ich ist auch eine mnsougreiche
Bibliothec rouges-then Eine beson
dere Wiens wird mich sür dass
Studium der Momgsiiiittelsäls
schanden Welchen
Die Anklsgevertretnsg gegen Baron
Ungern-Sternen.
Die Anklage gegen Baron Ungern
Sternberg iit nunmehr dem Peters
burger Gerichtshof zugegangen Sie
stützt sich auf Artikel lit des Straf
sgefetzbuches. Danach wird derjenige,
der Zeichnungem Pläne, Dotuinenie
und Nachrichten einem fremden
Staate oder dessen Agenten mittheilt,
mit Ztvanssarbeit bis zu acht Juli
ren bestraft, wenn diese Mitttnsiinnq
die äußere Sicherheit Russland-» ge
fährden kann. Wenn dem betet-sten
den disrch feine Stellung bekannt
war-, daß die Nachrichten nein-inw
"holten und toisimn Fremden nutzu
tbeilen sind, wird die Strafe in te
benslängliche Zwang-Sarden verwan
delt. Danach steht die Sache Baron
Sternbergs einstweilen nicht gerade
günstig Der Prozeß dürfte noch tm
anfe dieses Jahres zur Verhand
lung kommen,
Das »so-Israel offiriel« bracht-»
jüngst eine interessante Zusammen-»
stellung, aus-O der ersichtlich ist, wie
groß bei der Staatsbahn und den an
deren französischen Eisenbahnlinien
der Ausfall an Einnahmen infolge-·
des Eifenbabnerstreiks war. Dngi
französische Amte-blast setzt bei seiner
Statistik die Einnahmen der Ei sen
bahngefellschoften in der Woche des-«
Strei is den Einname gegeniiber,5
die in der gleichen Woche des verflos
senen Jahres erzielt worden sind
Danach betrug der Ausfall bei der
Staatsbahn l,040,000 Franks oder
23,6Prozent. bei der Nordbabn 07l,
000 Franks oder 17,6 Prozent, bei
der P. L. M. lParig—ann—-Mes
diterranfw 4fi(l,cni(l Franks oder 4,7
. Prozent, bei der Orlenuskibabn 37l,·
000 Franks oder 6,6 Prozent, bei der
Oftbobn ZALOOO Franks oder til
Prozent und bei der Siidbobn MI
000 France oder 82 Prozent Die-i
sit-nannten Linien haben also insge
iannnt durch den Streif einen Eins
nabnieverluft von drei und einer bal
ben Million, genau svon :l,379,0()0
Franck- zn beklagen Wie groß dane
ben die Verluste der Industriellen
der Kaufleute nnd Landwittbe sind,«
ist unberechenbar. Und über die Ko
ften der Gegenwer der sireilenden
Eiienbalnier, wsß das ,.Jonrnal of
fikiel' nicht-J ans-zusagen
le General Wuw Nationalheer.
General Wood empfiehlt, den Mit
gliedern der Nativnalgarde ein Gr
lialt zu zahlen, das von 5 bis 23 Pro
zent des Zoldess der remiliiren Arnnsr
beträgt Die dadurch cntitcslicndrn
Floflrn veranschlagt Herr Wood aufs
5 bis 6 Millionen Tollan jährlicer
Von 13 Jahren an möchte der Herr
Genismlnmior alle Knaben im Ge
brauche- der Waffen unterrichtet tm
lnsn. Einen cilsnliklfrn Vorichluzi hat
schon Herr Hindernle während er
Präsident mai-. gemacht Ein Volk in
Waffen! Herr Wood ist der Ansicht
daß wir durch solche Ausbildung un
serer Wehr-kraft dir Knirschen welche
in niilitiirkfclkrr Hinsicht an dcsr Spitze
der Völker freuen, iiberbiistcii sollten.
Sonst lein- Schnirricsn Herr Gene
ralnmjorY Erst andere Anstände im
liebende-n Brei-e einführen Letztes
Jahr drin-then 5080 Mann ans der
Armee von 7S,7d2 Mann, die Offi
zierc cinqrrrrlniel Inst- wirft ein
eigentliiinilichiss Licht anf die Zu
stände in rrr Arme-ex am fv·molir.
als von hindert Fabnenflswkgkns
froh dkk mägesohkkn Msbnllllgkn,
lanni zehn-wieder einst-fangen wirr
dm Es müssen doch Mache-! MS
diesc Massendesertivnen vorhanden
fein. Ziemlich allgemein wird zuge
geben, daß Ue Abschnian dkk MU«
tine am meisten für diefe Flucht Alls
dem Hei-re verantwortlich fei·
Lin-idem- det Betliser »Ur-lieu
Orient
Der Pia-, am Knriurftenoamm
in Berlin ein Opernhaus zu erbauen
icheint nun. nachdem die zuleht ein-«
gereichtcn Vanpläne nicht genehmigt
worden find, endgiltig aufgegeben
worden zu fein. Die lehte Ausgabe
des »Reich-anzeigers« enthält das
folgende Just-rot der Aftiennescle
fchaft »Es-Rose Doer«. Die Amt-träte
unserer Gesellschaft werden hierdurch
zu der am M. November dieses Jah
res, 11 Mir Vormittags, im Palast
botel stattfindendes außerordentli
chen Generalversämmlung eingela
den. Tagesordnung: 1. Bericht über
den Stand des ganzen Unternehmens
sowie insbesondere über die Varian
gelegenheiten 2· Amderung der Sta
tuten· II. Antrag aus Liauidation der«
Gesellschaft und eventuell Bestellung
eines Lianidatocs.
—
Ek und Ne. i
Recht nnaalant ist ein Herr At Re·
nnd Massachusetts. Kniun hatte sich
nämlich Fräulein Eda Et. die even
Iallö dort ,,beheiniathct« ist, darüber
aesrent, daß sie, wie eine Zeitung
ntdeckte. den tiiriesten Namen tust
er Welt habe, da tritt dieser Herr
Re hervor niit der Behauptung, er
könne nicht »nehmen« werden, etwa-S
kürzeres als seinen Namen aiibe es
nicht. Ein wirklich galanter Mann
würde gewartet haben, bis Fri. Ei
etwa durch eine Heirath ihren Vor
zug verloren hätte. nnd dann erst mit
feinem Anspruch aui den Ruhmes
kranz vor die Oeffentlichteit getreten
sein« Oder er hätte -—-« noch-gamma
--- Fri. Es gcheirathet, dann hätten
sich beide noch lanae in den« Spalten
qewisser Kollegin-ten sonnen können
Billigei Fleisch. s
Unabhängia von den Engrossi
Schlächtern hatten die Meinfchliichter s
in Fand du Lac, Wis» beschlossen,s
eine Reduktion itn Fleischpkeise ein«
treten zu lassen. Einer von den Metz
gern hat aber schon früher das Fleisch
so billig verkauft, und es ist nun· in
Fand du Lae ein erbitterter Fleisch
trieg can-gebrochen- Jsder Fleisches
versucht, das Fkisch billiger-, als sein
Konkurrent zu verkaufen Wie nian
hört, soll das Publikum mit diesem
Krieg sehr zufrieden sein, und nach
Kräften versuchen, sich M erstenMai
sättnuszhren nide saåtrzu essen. Hos
i erare as ieassiebec auch
Lendet-e Städte.
Eis-Wen und M « « —
Die Manch Nacht-" stechen ans
eine Rede aufmerksam, die der enc
» lische raditnle Abgeordnete Tisistoch
alio ein Mitglied der Regierunsipars
tei. in Pltnnouth gehalten hat-. Die
Rede ist zuerst keiner besonderen sus
'merfsaniteit gewürdigt aber nach
itriiglich durch den Bericht eines Lo
.kalblattes bekannt geworden Dar
lnsacli bat der genannte englische Ab
I geordnete u. A. ausgeführt
; Königskronen kommen anscheinend
aus der Mode, ebenso wie die Zylins
derlsiite Es sei richtig, daß« sie schön
glatt nnd blank aussehen, wenn man
sie in der richtigen Richtung bürste.
s aber ebenso leicht könne man sie auch
Hvieder rauh mache-n. Aus alle Fälle
ibrauchten Köninstsfronen sowohl wie
l-8-t)linderl7i«ite sehr viel Aufmerksam
keit und gute Behandlung. Außerdem
seien sie unbeqneni und kasteten viel
Geld, es sei ein thenres Tragen Für
den täglichen Gebrauch seien sie nicht,
ganz besonders aber siir Arbeiterkrei
se ungeeignet Er spreche natürlich
nnr von Zulinderhiitem fügte der
Redner lachele hinzu. Aber auch Kö
niarstronen nnd Hostmltunaen koste
ten den Leuten viel Geld, und darum
habe er vor einigen Monaten sich ge
wnngen gesehen, gegen einen Vor
schlag der Regierung zu stimmen
meil dadurch die Kosten, die der Hai
der Nation bereite, noch erhöht wer
den sollten. Ganz beionders sei e-:s
unbegreiflich warum die Nation siir
»alle die kleinen Anhängiel« eines
Hofes bezahlen solle, er meine beson«
vers die Brüder. Schwestern und die
unnützen Kinder eines Herrscherpaa
res. Er liebe damals- der Regierung
klar gemacht, daß ihr Vorschlag ge
aen die mdiialen Prinzipien verstoße.
aber er sei übel-stimmt worden. und
das wird nave nun zu veiatuen seer
schlimmste Feind eines Königs sei die
große Nerlunnm, die er mache. Und
inenn die aninderbiite noch lanae se
thener blieben, dann würden die Leu
te vielleicht einmal sagen, ich will
noch Meinen alten Hut Mittagen
aber einen neuen sause ich inir nicht
wieder.
Wir enthalten uns-. ichreibt das X
,,.saniburger Vlatt«, jede-Z Zusamm- P
zu diesen Ausführungen der nur ihre
Wirkung abseljnächen würde, glauben
aber noctiiiials daraus hinweisen zu
sollen, daß es ein Mitglied der enn
liichen Regieruiigspartei ist« das sitt;
in dieser Weise ausgesprochen hat
D,. Passiv-stritt
erste-n schätzt, daß 847920848 für
die Foran der Arbeiten am Pa
nainatanal während des am l. Juli
1911 beginnenden Fistaljahres er
forderlich sein werden. Die bedeu
tenderen Posten davon sind
819211.306 für gefchuttk und unge
fchulte Arbeiter-, sowie 819,186,751
für Antauf und Ablieferung von
Material und Vedarssartikeln Für
die Restaurirung der Panamabatm
dürften 81,000,000 erforderlich sein.
Die Gesanimtvoranschläge überstei
gen die für das laufende Jahr uin (
ungefähr 810,000.000. Die Gesammt
bewilligungen sür denKvnal betragen
bie- jent 8248,002.668. Von dieser »
Summe wurden M0,000,0s)0 an die
vorinalige sranzösische Panamakas
nalgesellschast und 810,000,000 an
Panaina bezahlt Nach dem jetzt ver
öffentlichteu Manatsbericht, den der
Ctiesingenieur Goetbats der Vanw
inatanaltainniission erstattet hat.
macht der Bau des Kanals gute Fort
schritte. Die Geiainuitauggrabun
gen von Erde im Monat September (
betrugen 2.687,088 Kirbiknards, ge
gen 2,813,462 irn August
Die nmnpkii Abs-r Hunde ·
Eine Wieuer Korrespondenz meidet
aus statistantinopeh Nach Mesduns l
gen, die von der Van Allatini diert
eintreffen, häufen sich die Nervenkrii .
sen beim Exsiiltan Abdul Hainid in
erschreckender Weiie und drohen eine
baldige Katastrophe herbeizuführen -
Die Aerzte und Wächter haben unter l
der maßlose-i Furcht des Ersustand
vor Komplotten sehr viel auszusteben
Bei der Konsultation wollte ein Arzt
dein schwerhörig gewordenen Ersusi ,
tan ein Hörer ansOtir legen, inn "
sich init ibrn leichter zu verständigen
Abdul Hainid gebärdete sich wie
wahnsinnig, stieß wilde Fläche aus
und s. rie ununterbrochen die Aerzte
seien estochen nnd wollten ihn aug
dein Leben schaffen. Jn der Van
Allatinl herrscht groß-Beunruhigung
über die stetig fortschreitende Ver
Jschliinmerung im Befinden des Er
lsiiltans. Man glaubt, daß seine Tag-,
sgezählt seien. «
Erichs-h den Freund.
A. A. Butten von Egg Herber.
Wis» wurde von einem Jäger, oek
ihn iiir einen Wolf hielt, in der Nähe
von Sturgeon Bari erschollen But
lon ist das sechste Opfer der diesiiihs
riqu Jagdiaiion Frnnk Lallenwnt
gab den Schuß ab nnd er iit der Vir
sweislung nahe, besonders da M
Opfer ein persönlicher Freund ist.
Lallemont trug den Verwundkth
über eine Meile weit, um Hilfe zu
chen nnd ihn nach Hause zu being
aber Butten-starb, bevor ein Arzt z
erreichen war. Butten war frühes
in der Milwauleer Pensionsofficx qu.
gestellt und fing später mit mehr-km
anderen ein Obliznchigeichäst tu Dppk
Tenntv an.
L
