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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 2, 1910)
T Hei-· uswsiissnäcisi « san settae Malo-. Its war nach Anwerpen gereist. um Our-tin Mr ys «Grablegung Chri sti« ans die estellnng eines Pariser» Sammlers zu lopieren. Eines Tages,j als ich von der Oeffnung des Mir-z les-ei bis zum Einbeuch der Dunkel seit bei der Arbeit gesessen, bekam ich Luft. mir vie Beine ein bischen zu ver treten, und machte einen Spaziergang am Quai entlang. Es machte mir Vergnügen, den kräftigen vläniischen Arbeitern zuzusetzen und ich verlor mich in dem Anblick der weit sich aus drljnenden Felder, die am Flusse außerhalb der Stadt liegen nnd in der untergehenden Sommersonne einen ganz herrlichen Eindruck machten. Da bei vergaß ich ganz. nach der Uhr zu sehen, bis mich schließlich mein Magen daran erinnerte, daß es längst Essens zeit war. Nun wanderte ich am Flusse entlan zurück in mein Logi-·-, das ganz in der Nähe des ,,Canal des Aussean log. Es war ein altes, eigenthiimliches Hab-s in einer alten Straße. wo es nach Stockfisch Herin gen nnd Tbeer roch. Als ich nach Hause kam, sah ich, daß die Essenszeit längst vorbei war. Jin Speisesaal saß nur ein einziger Mann, der ebenso wie ich zu spät ge kommen war. Es wurde siir uns beide zusammen gedeckt. Während ich aus das erste Gericht lossiiirzte, das selbstverständlich lalt und von einer wenig einladenden, kle brigen Saure begleitet war, begann ich meinen Tischnachbarn zu mustern, wie Maler es mit Vorliebe thun. Es war wirklich auch eine ganz interessante Gestalt. Er machte beinahe den Ein dtuck eines besseren Marttgautlers. Sein Gesicht war rothwangig und son nenverbrannt, fein Haar ringevflegs, doch fein Blick feft und energisch. Wir hatten noch keine fünf Minuten bei Tisch gelassen, da begann er zu plain-ern nnd nach Verlauf einer Viertelstunde unterhielten mir uns eifrig, als wären wir alte Bekannte. Jcb erfuhr, daß er direkt aus Indien nach Antwerpen gekommen war, um dem Zur-logischen Garten eine große Sammlung tropifcbe Thiere zuzufüh ren: Panther, Tiger, Gazellen und Schlangen. Als er mir das mittheilte, fragte ich neugierig: »Haben Sie die Thiere bier bei sich?« »Ja. die vierbeinigen habe ich unten im Stall, in Käfige eingesperrt, doch die Schlangen liegen in meinem Zim mer; ach, sie sind übrigens febr un schädlich, sie liegen zufammengerollt hinter festen Schlössetn in ihren Transmtlisten.« Es lief mir bereits etwas kalt über den M. uQleiben Sie hier über Nacht?« »Ja, das werde ich wabll« ,Ja, aber...·wenn die Schlangen nun ausrücken?« »Ich. die schlafen ja!« »Ja, das heißt, mit offenen Au MIN« j »Nun ja, das ist so ihre Manier Uebrigens will ich Jhnen nur saaen, daß sie nicht immer so schrecklich sind. wie man gewöhnlich in Europa glaubt. Ich kenne da drüben ein junges Mäd chen, das hat eine Brillenschlange eine ganze Nacht unter ihrem Aapftissen liegen gehabt.« »Woh! bekomi:i’i—!« »Sie hat nichts weiter bemerkt, als ein bischen Raschein unterm Kissen Als sie morgens nachsehen wollte, was er war, fand sie die Schlange Es Iskr ein recht netter Kerl, -— sie hielt det: Kopf hoch und wars ihr einen dankbaren Blick zu —- übrigens ein niedliches Exemplar Jch hab’ ein paar Stück von der Sorte. Jch hab' auch ein paar samose Klapperschlam gen, wenn Sie dafür Verwendung haben sollten. Sie sollten mit heraus ghen und sie sich ansehen; es ist schon r Mühe werth; sie haben nur eine Lunge, können ohne Flossen schwim men und ohne Füße gehen. Außerdem habensie 150 Rippen.« «Jch danke Ihnen. Aber ich inter essiere mich sür Thiere mit einer Lunge und 150 Rippen nicht im geringsten« »Sie haben doch nicht etwa Angst var ihnen?« »Ja wohl, das habe ich! Und ehr lich gesprochen, sehe ich es siir ganz unsranttoortlich an, all dieses Zeug bei zipilisierten Menschen herum zu schieppenx sie sonnen doch entwischen " Jch verabschiedete mich kurz und ging aus mein Zimmer. Die Unter haltung war mir unbehaglich gewor den. Lunas-Im kleidete ich mich aus, toäh read die Geschichten des Abends miri ien Kopfe tribbelten und trabbelten Ich untersuchte das Bett, die Gardi-; . m und- den Kleiderschranl genau und hegten-tm meine gewöhnliche kalte MIIW hörte ich Geräusch im Ne ues-en und eine Stimme ries: — «.Ile Mi, Bekehrtesier. .ich höre Sie sind noch reicht zu Bett gegangen Ihm-. MS it ebenso i spie ich. ich bin acht Un ndenttiches Bett gekom " nsas m der Mann mit den Bril — ' erster Gedante »F Mit-sehn es ieheu nnd mich —»: snee umzu so sinkst-It das W s ;fs leicht fiik wich, W kindische tdutcktt emava Das war is im zu dumm die Schlangas konnten doch nicht dnrch die Band oder durchs TOsenrohr zu mir hereintriechen. Ich ffaßte mir ein Herz, löschte das Licht und troch in mein Bett, das am Ende des Zimmers stand, das dem Aufent haltsort der Schlangen entgegengesest lag. Lange lag ich wach, ohne schlafen zu können. Jch warf mich hin und her und drehte mach mindestens hundert mal bei dem Gedanken an die schreck liche Nachbarschaft um. Unter der Thür, die die beiden Zimmer miteinan der verhand, dränate sich ein Licht strahl herein, und ich wartete ängstlich aus den Auaendlick. da dieser Licht strahl verschwinden würde. Wenn mein Nachbar das Licht löschte. konnte er ia aus seine Gesanaenen nicht mebr auspasfen: wahrscheinlich fiel er in ei einen dleiernen Schlaf, aus dein er nicht zu erwecken war. . . . Der Lichtschein verschwand, und es ward still im Hause. Die Nacht war stocksinster. Ich wollte einschlafen und kennte es nicht. Wie lanae ich so laa. kannte ich nicht sagen. Vielleicht eine Stunde, vielleicht auch zwei. Jch wurde aus diesem Zustand durch ein Geräusch ge rissen, das mich aussehen liest und mir den Schlaf verscheuchte. Mit einem Blick sah ich, was es gab. Mein Schreck, meine Nachbarschaft, meine Unlust, Fu Bett zu gehen, alle unheim Trchen Geschick-ten des Abends standen mir plötzlich tlar vor Auaen. Voll ständia wach. setzte ich mich im Bette aus nnd lauschte mit llopfendem Her zen. Es war ern ganz ungeivoynucher Laut. den ich vernahm. Ein schwa ches, fast unhörbares Pfeifen, das-» manchmal ein bis zwei Sesunden ganz verstummte, urn dann sich tnri hinter-« einander zu wiederholen. Hier und da ein leiser Pfiff, dem wieder tiefe Stille folgte. Jch streckte schnell die Hand nackt dem Tische aus« um dies Streichbölzer zu ergreifen, tonnte sie; aber nicht finden. Jch hatte dies Schachtel mit dem Licht auf dern Lin-z min stehen lassen. Jetzt hätte ich gern nsein Leben fiir ein vaar Streichhölzerl gegeben. Mein Herz klopfte bestqu nnd mit weit aufgerissenen Augen starrte ich in das Dunkel. Es war finster, finster wie in einem l Grabaewölbr. Die Laute wurden schwächer, aber desto häufiger ließ sicLH jetzt ein eigenthiimliches Klatschen ver nehmen. Ein wahnsinniaer Schrei entrang sich meiner Kehle, und das Blut erstarrte einen Augenblick in mei nen Adern: die Schlangen waren da. Jn meiner Angst versuchte ich zu schreien: doch die Lungen versagten mir den Dienst. In Schweiß gebadet sank ich, von Entsetzen gelähmt, ins Bett zurück. Die scheußlichen Kriechtbiere waren durch den Spalt in der Mitteltiir her eingetamrncn, tvo ich vorher einen zwei Finger breitenLichtschein hatte hervor--l schimmern sehen. Die schrecklichen Laute kamen von den Beweaungen der Thiere, wenn sie über die Diele krochen j oder sich erhoben und in sicherer Ah ; nuna der Beute vorwärts fchoben Jchj konnte mir die leifen Töne nug derj glatten Haut und dem Fall des Kör pers auf die Diele erklären. lind plötzlich hatte ich das Gefühl, als wiin l inele es in meinem Bett von eiskalten,« widerwärtiaen Kriechttiierem die an ineinens Körner entlaqu riitichten unt-, meine Glieder umschlangen, während« feuchte. ilebriae Zunoen mir ine- Ge sicht spieen »Ich befand niich buch-» fiäblich wie iin Todeklainpf. » Doch meine Gedanlen vermochte ich festzuhalten iJ verwirrt ich auch war. Ich wußte. daß Kriechthiere, wenn sie nicht huiiaria oder disrstig sind, niii fiir eines Sinn hoben, nämlich fiir Wärme-. Tiefe versetzt sie in einen Zustand des Behagean daß sie sich qcnz ruhig verhalten und gar nicht daran denken, Schaden anzurichten. Mit verzweifelter Anstrenguna erhob ich mich, ergriff meine wollene Schlaf decke und warf fie mitten azii die Erde. Wie ich liiuschtel Was sie nun wohl thun würden! Ob ich es wohl hören nnd verstehen konnte? Ich spannte alle meine Gedanken an und hielt den Athem zurück. So viel merkte ich aber doch, daß die Töne von diesem Auaenbiick an schwit ckscr wurden nnd sich weniger häufig hören ließen. Die Schlangen waren sicherlich in der warmen Decke zur Ruhe gekommen Zuletzt hörte ich gar nichts mehr Jch stieß einen tiefen Seufzer der Er leichteriing aus und aetvaiiii nach und nach wieder die Herrschaft iiber meinen Körper-, den der Schreck aeleihint hatte. Ich war rnir ietzt vollständig darüber ’ilar. dgfz es rnir vor Tagesanbruch Hvöllig unmöglich war, aufzustehen oder nur die Füße aus die Erde zu sehen. Schon der Gedanke, ich könnte auf der Diese eine Schlange berühren ever tre ten, benahm mir den Miit Daß ich mich nach dein Inbruch des Teses sehnte, ift nur ein schen-eher Ausdruck für meinen denGeiniithsssiisteinli Endlich sichv ich an denan Lichtschein, Vochettveir sW Give-Milch dsli m der W ihn zii entdecken vermochte m noch wurde er als-e doch CI , send ich konnte nun die sit, Ue Schatten und Litien is - Ame-Mäs- »T doch sie sollte ich mich in dein Knäuel zurecht-finden den meine Schlasdeae on der Erde bildete? Wie sollte ich mit Gewißheit derschsssm Tiber die Ungeihkinm die sich da unten an der Gardine im tiefen Schatten bewegten? sch. wie jubelte ich aus. als das wohi thuendeTageslichi zuletzt breit und voll durch die Fenfier strahlte und die in nere Decke des Zimmets beleuchtet-! Vom ersten Augenblick an, da es hell zu werden begann. hatte ich auf die Decke gesinnt so daß mich die A··gen schmerztenx jetzt konnte ich deutlicher sehen. Die Decke war dünn und aus gebkeitei ans die Diele aefallen und tcine Beweauna deutete darauf hin, daß sich etwas darunter befand. Sie lag sozusagen todt neben meinem Bett und darin fah ich nichts anderes als meine zerdrüaten Betttissen. War alles nur eine Halluzination gewesen? Ich zog meine Motgenschuhe sind meine Beintleider an und sprang ,nun auf die Erde. Die Decke lag Noch ebenso friedlich da nnd sah aus jknie die reine Unschuld Tkoydem ging ich mit aroßer Vorsicht zu Werte und hielt mich in der Nähe der Thür. Und «an ich drei Schritt vol-getreten war, begriff ich das ganze Geheimniß. i Meine Waschschiifiel die, mit Was I set aefiillt, an detErde aestanden hatte war das nasse Grab einer unschuldigen Maus geworden Jhre verztreiselteni Anstrenaungem herauszulommen, hat-i ten mich qewecitx ihr Todestampf dieser lanasnnie, tragische sp· Tod hatte mich in dieses fürchterliche Grauen versetzt. I Noch an demselben Tage zoa ich in ein anderes HoteL Das Matt-e seit-ves- keep-seh Daß das Haar mancher Menschen innerhalb von Stunden ergraut oder weiß geworden ist, wird schon seit Jahrhunderten berichtet. Als Ursaches wird meistentheila oder ausschließlich Sehreck und Furcht genannt. Histo risch übertiesert sind solche Geriichte durch Beobachtungen von Augenzeu gen bei einer ganzen Reihe von Per sonen, wie z. B. bei der Königin Ma rie Antoinette, als ihr das Todesta theil verkündet wurde. Die Haare Ludwia Ssorzas, dek- Gegners Lud wigs Xlll. von Frantreich· erbleich: ten, als er den Franzosen in die Hände gefallen war, in einer Nacht. Ein Soldat soll mit schwarzem haar in die Schlacht bei Königgrätz gegan gen und mit weißem zurückgelammen sein. Aehnliche Fälle verbürgen eng lische Aerzte ans dem Krimtriegr. Ob wohl sich nun die Wissenschaft mit dern vlöklichen Erarauen besaßt hat, aibt es doch noch teine äherzeuqende Theorie darüber. ja einzelne Aerzte leugnen noch immer die Möglichkeit, daß das Haar über Nacht weiß wer den lann. Dagegen hat kürzlich« wie die ..T’(nternationale Friseurzeitung« mittheilt. ein japanischer Arzt einiae derartiae Fälle wissenschaslich beobach tei. Durch mitrastanische Untersuch unan lam er zu dem Resultat. das-; in qeilen des Kummers, der Sorae der Nur-it der Farbsioss des Haares er bleiche. -. -«.-.-—.« Sicheee Loeeettnr. Rathgwchter tdie als Janteisen be kannt ist): »Ich würde ja den neuen Assessor nanr nerne heirathen. wenn er nur nicht so tleine Schweinsöualein hättes« Rath: «Heirath’ ihn ruhig! Wirst sehn wag der siir aroße Auqen ma chen wird, Denn er Dich hat!'· Gelungen Herr Hum Freunde)t »Na, wie kocht denn Deine junge Frau?« Der Freund: »Ich weis-, noch nicht die paar Tage, die cvir jene ver heirathet find haben mir nur Schillerlocken gegessen und ckbokolade dazu getrunken!« Gutes-schaus. Bräutiaamt »Eine·3 gefällt mir be sonder-s on Dit, Lieb«: daß Du immer so einfach gekleidet aehsssp J Braut iseufzendj »Ach ja. Papa ist so knanfetiq ich freue mich, wenn ich endlich ’mal verheirathet bin!« Dich kein-. Richter: »Sie haben also von den tireitaufend Mart die Sie dem Ange ikaaten borgten. nichte- mebe bekom inen?« » Zeuge: »Hei-ten Pfennio?« ’ Angeklagtek Moer Turtelbaucn ) (einwetfend): »Er kriegt abet doch jetzt zwei Matt Ze:1qengebiihe.« ) - ! Im nie-· Im Admienlstabe ist es nicht et wünfcht, daß die jungen Maeineofsi lziere im Spotftpstüen aufba- Straße peomenieen, und es sind veezbeziigliäe Oedees erlassen. Eines Tages tei i ein alter Admiralität-let einen betteln sen jun en Mann im Yo jostüen und redet i n an: «Kommen te vom Se gela?«· »Rem.« »Dosten Sie zum Segeln?« » e n. - »Dann spetee ich Sie drei Tage ein.« «JZein.« »Um —-- nein? —- HeerUS Sie regt-senkten im« Spottloftsim!« , Dampf-L das hat bei uns samt-ur gme nichts sagen. Oeftatte mit, sich vorzuællem Meyer in Firm Machst-MINme Zur Zeke Es goß —- goß in Strömen, regnete Bindfaden vorn Hirn-neu Der Komm def- Riesengebirges lag in viele-n Nebel. Als- und zu grollte eö noch in 7en Bergen. das Echo des ah ziehenden Gewitters-. ·Jlt das ein Guß» seufzte Das-s meisier Wetter unk- lchloß wehmütig das Wenn seines vom Sturm heiliger Lshten Sinnen-ex »Spiel) ein Wetter hat meine nlte Lederbuxes ja nicht mal in den Alpen mitgemacht Gui, daß an ver Jovve nicht-i mehr zu verderben wor! Js 2niache wahrhaftig jetzt dein schädigften Bauer hier Koiilurrsnz. Ein Glück. »daß ich teinen Nackte-et noch zu tragen hobe. Vor zehn Uhr abends rrsrde ich kaum in Leids-nutz» zurüd sein« Er wischte den S htveiß und dir Re gennösse von feiner .·.Ttirn. drückte den Hut tiefe.1 hinein isnd stampfte v r ikärtc F »Sie! Sie! hören Sie denn Iii-.«t?« ; Ranu, noch ein ilngliiclgwsun beii dieser Sirtrlwt i:.1·-.-n:egs! Walter drehte sich um. i Zwei -n Lodenni-ir"tel und Kapuzen ! gehülltc weibliche Gestalten, von oenen 4 man nicht viel Isiclsr als Augen und( Nase fah, trabten, hochgeichiirzt, in Lerben Schuhen, her-In Die instit Dicke, deren Unisan,; den Kenturrn des Mantels nach vor recht ansehnli chen Dimension-: ieEn mußte, fu«-zielte aufgeregt mit den-Händen «Nn, endlich! Ich dachte, Sie wären taub. Hier, nehmen Sie schnell un sere Rucksiicle — Sie können fis-h ein hübsches Trinkgeld cerdienen Tiber, schnell, schnell! Dieser Regen! Ists-·- l den hier auf diese ischulter. den isa auf I die ander-. Ein osirei schwa. :-e«,l sind ja ein lröitiger Kerl.« « Der »lriiftige Kerl« ließ sin« riniach sprachlos vor Staunen, geduldig alles aufpacken «Aver nun dam, dalli. vorwärts, daß wir endlich unter Fack- komme-L Jch habe leinen trockenen Faden mehr am Leibe. Und die reiolute Dame setzte sich wieder in Trab, und das Aufschlagen ihrer Nagelbeiohlten unterbrach melo disch das eintönige Rauschen des Re Jens. Walter wußte nicht, sollte er laut auflachern oder sollte er der forschen Kleinen ihren ganzen Krernpel vor die Füße werfen und sich als wohlbettalt ter Staatsbeamter vorstellen, dessen Gehalt teinen Nebenoerdientt als Trö ger und Führer nöthig hatte. Dabei drückten die Rualäcte entsenlickn und feinen Beinen wurde das Steigen und Klettern auf dem schlüpfriaen Boden immer schwerer. »th’s arg lchwer?" sagte eine leise Stimme mitleidig neben ihm, und eine lleine, trättiae Hand faßte unter dein vor Nässe tlattckkenden Lodenmaniel hindurch naas dem Riemen des einen Nackte-Jes «Jch helf Ihnen ein bifiel beim Tra gen, getr?« Es war ein allerliebstes. rosiges MädchengesichL das da unter der ein wenig nach hinten gerutschten Kapuze herooeluate. Das entschied. Walter war ietzt seit entschlossen, seine Rolle als- Iriiaer weiter zu führen. »Lassen Sie nur, tleineg Fräulein; ich bab’ in Kräste." »Glaubt-S schnit. Sie sind ja schliess lick on solches Tian .-: gewöhnt Tit-er Heut! Hier esei,::i-::i Les-: s .Eer· neh nten Sie dozti — '· sie reiaite iisisi einen Groschen —-- »Unser Sie sieh tin-Ihrr in der Rierslscsxise einen Jst-notwe- da fiir.« — Ihm, dem åkiInterunislsouineister, mit fünftausend Mart Gehalt —— ei nen Groschen Tekiitneidi Ci- ikätte pruften tönnen vor Lachen« Aber das kleine Händchen das schüchtern den Groschen darbot, toar zu niedtich und das süße Gesichtchen unter der Hunde noch mehr. So iteette er schwingean seinen schädigen, oerreaneten Hut zie hend, das- Trintaeld ein. » »Freilich. in der Stadt indess dies Leute leichter als wir,« meinte er dar- s auf. ,.Ueberhaupt io ein feines Fräu- ’ leir.!'« --— s »Jch?«' Das ileine Mädel wurde ganz ernst. »Sie denken wohl, weil» ich hier auf den Bergen herumtrarele?« » »Und dann, iait melancholiich: »Sind Sie schon ’mal mit meiner Tante ges reist?« Walier verneinte tief bedauernd und maß die voranichreitende Tante mit einem lustigen Blick. »Nu, dann wissen Sie auch nicht« was das heißt! Sie jagt einen von Bunde zu Baude, und allemal, wenn's anfängt hübsch zu werden — bumsk Da muß ich weiter-. »Wir sind zum Laufen im Gebirge«, predigt Tante immer. Und das nennt sie ein Ver gnügen« dies größliche Umhethehen!« ,Elly, ichwahe nicht,« tönte die Stämme der Tante von vorn. »Mein dich-lieber!« ,Gleich, Taute, gleicht« Aber Elld dachte nicht daran, schnei let zu geben. Sie hielt sich dick-i ne ben dem Träger-. »Sei-en Sie immer bei der Inntei« fragte Walter mitleidig und schaute lächelnd in das teoiige Gesichtel mit den wehenden Lisetten arti der Stirn Mvtänen unzählige Mucoer -W« M IIv mit-. As bin schon lange Waifr. Ja, und nun fvll ich «irgendwai« werden — ich bab’ niitnlich kein Geld — wozu ich Talent und Rei ung hätte Die leine lachte hell anf. »Sie nichts, rein zn nichts habe ich Talent oder gar Neigung.« aHeiraten Sie doch,« rief der Pfen daträger. Elln fah ihn vorwurfsvoll an. »Ich sagte Ihnen doch, ich hab' kein Geld. Und ein armes Möbel —- ——- na. Sie haben ’ne Ahnung! Hier im Gebirge mag? ja noch anders fein. Aber bei vns in der Stadt —- —! Uebriaens, sein Talent hätte ich doch,« feste sie Heifrig hinzu. »Wiffen Sie. fo als besseres Kinderrnädchen Prachtvoll Idaßte ich dazu, fage ich Ihnen. Wie die Kletten hänan alle Kinder an mit· ’5 gibt zu fiißen Putten darunter. So 'ne ganz lütten. mit fchmutzigem Mun del und Näschen —s ach, die finde ich teizend.« Und dann wehmütia: »Tante faat: Kinderftäulein wäre nicht ftandesaeniäfz.« ,.Unsinn." murmelte Walter zwil chen den Zähnen. » »Wie faaten Sie?« »Ach, ich meinte nur fo. Ja. was ich faan wollte, da wüßte ich übrigen-IT eine Stelle fiir Sie. Zwei Kinder-H vier und fünf Jahre; liebe, nette Din-; arr.« t »Wal1rbnftig?" l Ellns Gesicht verklärte sich. »Da —- kunfen Sie sich noch eineni Schnur-» « und sie reichte dem Träger( einen zweiten Groschen. 1 »’s ist mein lenter vom Tafchenaeld.» Aber ich aeb’n gern. --— Wohin muß ich mich denn wegen der Stelle wenden? Tonte darf vorber niclsts wissen.« »Das beste wäre, Sie niiben mir Jbre Adresse, tleines Fräulein.« iaate Wetter und betrachtete aeriibrt das freudeittnhlende Gesicht seiner Gefähr tin. »Der Herr lann dann lelbit an Sie ichreiben.« Ell» nannte ihren Wohnort. »Notieren Sie sich's aber ia nenait,« bat fie dringend »Ach, wenn mir nun eine ander diese Stelle fortfchnavvt!« «Keine Angst, die Stelle bleibt Ih nen-« — — Naß bis auf die Haut kannte die tSeine Karatvnne endlich in der Riesen Sinude nn. »Was betommen Sie?« wandte lich kie Innte an den Tränen nachdem er icrqsani die Nnclsiicke abaelnden hatte. »Nichts! War gern gefcheben.« »Unsinn, Mann! Dein Ochsen. der da drischt, soll man das Maul nicht verbinden.« »Dann lassen Sie’s offen! Aber ich nehme nichts.« »Dann nichts« Die Tante suckte ne ringichätzig die Achseln. »Lossen Sie sich wenigstens in der Leuteitnbe eint meine Rollen ein kräftiaes Abendbrot geben. Eine Mart kann's tokten!« — Als Bunmeitter Walter zwei Stun den später den Rückmartch nach Brüt tenberg antrat -- das Wetter hatte sich inzwischen antaetlört und vereinzelte Nebelietzen itüchteten vor der lachen den Sonne -—. mußte er immer on das kleine, reizende Mädel denken. das Kinder so qern hatte, besonders die lütten rnit schmutziaem —Mundel nnd Nöschen Und seine Gedanken schweif ten heimwärts zu leinen beiden ver waisten Kindern, denen nun schon leit drei Jahren die liebende Mutterhand und Sorge fehlte Trei Wochen später hielt Elln einen Brief ihres einstinnliqen Träaers in der Hand. Lb und tvann Herr Bau meiiter Walter sie tveaen der Stelle tnornen sprechen könnte. lsllp Zitterte ordentlich vor freudiger Aufregung. Es machte sich alles qroszartiq. Morgen hatte Tnnte ihr Krönzchenx sies hatte also dng Reich fiir sich. Gin( Unrecht wan ·a aus keinen Fall. So sandte sie eine Karte mit deri Antwort in das- irn Briese angegebenei Hctel der Stadt. Baumeister Wal- J ter. Hiibscher Name! Vertrauen-’ ersinnend-! « Also inoraen unt vier Uhr. Schon unt drei trippelte Elln unru big im Zimmer auf und ab. Ueber ihr helles Knttunileidchen hatte sie eine qrosze weiße Schürze gebundenj »Sieht hnunsraulich aus und macht» einen guten Eindruck«, dachte sie sek ’qitiigt und ahnte dabei selblt taum, welchen tauirischen, lieblichen Anblick» sie bot· ; E- schellte draußen. Feste Män Hnerschritte aus dem Korridor. Ellns ihn-z liopste. » Und jetzt öffnete sich die Tür, und —-- —- —— No aber, das war ia ihr Träger von damals! Aber wie schaute der denn heut nur nuöl So vornehm und sein! Wie ein richtiger herr. »Baunieister Walter." Elly studie· «Tatsiichlich, Fräulein Elly, Bau meisier Walter, der vor drei Wochen hie Ehre hatte, Ihren Rucksack und den Jhrer cziemte zu tragen.« — ,,Und ich schenlte Ihnen zwei Gro schen um Scheinbil« Erst wird sie bunte rot, dann bricht sie in ein schal lenbes Gelächter aus. »Nein, aber die Tante auch!« lacht ste, während die hellen Tränen ihr iiber vie rosigen Wan en lauten. Aber plöiltch scheint sie zu besinnen. »dann war et mit der Stelle also mir ein Seher-er « Ihre Nasen licken entteiuscht 4 Er sie t sich einen Stuhl heran «Verze den Sie-· stotterte das Mäd chen, »ich bin so unhiiflich.« »Nein, Fräulein Ello. das war kein « Scherz. ch weiß zwei mutterlofe Kinder. r Vater ist viel aus dem Haufe. hat viel zu tun. Auf fremde - Menschen sind sie angewiesen, die nur gerade das thun, was nothwendig ist. Und das Urselchen hat ein so liebe dediirftiges herz. Und das Frihel erst, der arme Schelm! »Und zu denen soll ich?« jubelte Eilei «O passen Sie auf. wie das Frihel das Lachen lernen soll. Und die Ur sel! Nein, wie ich mich auf die beiden ifreuei Tante muß »ja« sagen. Sie imußf » Und er umsaßte ihre ganze Gestalt Intit einem warmen Blick, und ein feuchter Glanz tritt in seine Augen. »Fräulein Elln -— es sind meine Kinder-, fiir die ich bitte und — sehen Sie — um der Kindet willen und — um der Kinder willen und —- um des Vaters — um meinetwillen.« Er faßte nach ihrer Hand. Ein langsames Verstehen kommt in ihr Gesicht und überaieth es mit glü hendem Roth. Fast hilflos blickt sie zu ihm aus. «Fräulein Elle-, können Sie mir vertrauen?« Sie sieht ihm einen Auaenblick still in die Augen. Dann nickt sie. »So sehr, das-; Sie meine Frau wer den könnten ——« Sie ientt den Kopf und schweigt. »Die Mutter meiner Kinders« Ein aliickseliaer Ausdruck huscht über ihr Antlitz. »Die Liitten," flüstert sie fast an döchtig. »ich würde sie so.lieb haben.'· Da sckIlinat er sanft den Arm um sie. »So versuchen Sie auch, den Vater ein bißchen lieb zu haben,« bittet er. ,,Wollen Sie-" Sie nickt zum zweitenmal. Ganz leise und zart driickt er sie in seine Arme. cfr fühlt, dasi nur die Liebe zu den Kindern sie in seine Arme treibt. Aber er ist zufrieden camit Seine Liebe wird die ihre wecken. - km Modern. »Ei, Sie nnren liirklich bei der Frau von dyslerbockk Wie geht es denn der Aermiten « »Ach was, Aermiten! Mit der kann inon Vor lauter Arrognnz und Prä tension überhaupt nicht mehr oertelirem seit sie in ihrem ietzten Sentationspros ;-eß so schrecklich oerrvöhnt wurde.'« Im Bild-» geblieben. »Sie sagen also, die Frauen seien Räthseli llnd trotzdem wollen Sie hei rothen-I« Allerdings-, meine GniidigsteL Aber nur ein Vreiøräthsei!« Diensteistis. »Aber das ist doch tein Schweizers töo! Wo sind denn die Löcher?« »O, entschuldigen Sie — werd' sie sofort nachseroiren lassent« Joch-it Sie ,·. . Wirst Du denn Deinen neuen Kollegen nicht auch einmal zum Tbee einiaden7 Er: »Natürlich! Warum solt denn der einen Vorzug vor den Anderen hoben?" Der Mir-now als Ursein-out »Sieh den Stern da oben Osten - das ist unser Glückzstern!" »Du irrst, Geliebte! Du ist Aipha im Kleinen Hund!« »Motiven Sie die schreckliche Ast-Wichtc, die man ide von der Frau Jnspektot er zahltW ,,Emsmietkn — was erzählt man sich denkt's« EIN-W V »Das-en Sie das Schächtelchcn Wien eingenommen ? " »Zum-ist« Herr Doktor-, aber ich führ noch keine-Wirku» ; vielleicht ist der Def tcl vom echachtkr noch nicht losgequ qeu.«'