F Der patent FeldstuhL kosng ask-m Seit ieher war es meine Passion mich mit allem zu versorgen was un ter dem bekannten Motiv Unentbehr lich für jedermann« an Novitäten auf tauchte, und ich hatte im Laufe der Jahre so viel von derlei Gegenständen angesammelt daß ich —- wenn ich alle deriei Unentbehrlichkeiten immer mit mir qesührt hätte —- nie ohne Beglei tung eines Möbelwagens hätte ausqe hen dürfen. Heute beim Frühstück war mir wieder ein großes Jnserat in» meinem Leibblatte »Der Kratehler in die Augen gefallen, in dem mit dem Auswande der überschwenqlichsten Su perlative eine neue Erfindunar »Der; Patent-Feldituhl«, als größte Errun-! skenschast des zwanzigsten Jahrhun derts angevriesen wurde, Der höfliche Ladenbesitzer empfing mich äußerst würdet-alt Man konnte in seinen Mienen das erhebende Be wußtsein lesen, einen berühmt werden den Namen zu besitzen, einen Namen, der noch von späteren Geschlechtern als der des Patentstuhl-Ersinders ge nannt werden würde. Auf mein Bet lan en begann dieser Herr seinen Ge genstand zu demonsirieren. Er that dies mit Rücksicht auf das beschränkte Iassnngsvermöaen eines Laien in sehr aufführlicher Weise. Der Patentseldstuhl war eigentlich nichts anders als ein etwas korpulen ter Spazierstoa· Bei Abnahme des Knoper theilte sich dieser in drei Stäbc, die in der Mitte kreuzweise zu fammengehalten wurden und durch Leinengnrten verbunden, einen Sitz frei ließen. Das war aber noch nicht altes! Wenn man den Stuhl zusam llscllllllpplt, lllll Uullll um neueren Ende faßte und kräftig schwang. so entfaltete er, wie durch Zauberei, einen ziemlich umfangreichen Regenschirm Ich war entzückt! Dann machte ich dem genialen Erfinder mein Kompli ment, zahlte den geforderten Preis und eilte glücklich in dem Besitz dieses Wunderwertes von dannen. Auf der Straße schritt ich langsam dahin, wollte ich doch allen Vorüberge henden Gelegenheit geben« mein neues Eigenthum zu bewundern. Diesen Zweck erreichte ich in einer jede Erwar tung über-treffenden Weise, ohne daß ich mich nur im mindesten zu bemühen brauchte. Aller Augen richteten sich auf meinen umfangreichen Spazier siock, viele Blicke hafteten mit einer ge wissen Scheu auf mir und manche Pafsanten wichen mir schon von wei tem mit beforgter Miene aus. Jch mußte mir wohl selbst gestehen, daß mein Aussehen, mit dem unheimliche-r Instrument an der Seite, sehr wenig Vertrauenerregendes besitzen mochte. Auch war das Ding ziemlich schwer und durchaus nicht angenehm zu tra gen. Doch das waren kleine Uebel sxiinde und ich tröstete mich mit dem Gedanken an die großen Vortheile die ser neuen Erfindung. Dieser Prügel, den ich da mit mir schleppte, wird bald nichts Auffallendes mehr an sich haben und alle, die mich jetzt mit zweifelhaf ten Blicken mustern, werden in kurzem selbst einen solchen Feldstuhl tragen. Dieses Möbel ist doch unentbehrlich fiir jedermann, wie mir der Erfinder persönlich versicherte und ich war der erste, der ein solches besaß! Welches Bewußtsein! Auf die Dauer aber wurde die Sen sation, die meine Keule erregte, doch etwas peinlich, und ich beschloß, einen Spaziergang in den abseits gelegenen nnd ziemlich menschenleeren Auen zu machen, dort konnte ich auch die Vor theil des Patentstuhles gleich praktisch erprooen. Gedacht —- getban! i Jch schlug mich seitwärts in die Büs sche, weit und breit war Niemand zu sehen, und in einer gänzlich abgelege nen Allee begann icb mein Zelt aufzu- ; schlagen. Die Eisenspitze des Stockes ; wurde in das seuchte Erdreich gebohrt, ; der Knopf nbgeschraubt und ich nahm I aus meinem improvisiekten Sitze Platz. l Man fnß allerdings nicht bequem, die i Sitzfläche war sehr beschränkt, so daß man beständig balanzieren mußte, um » das Gleichaewicht zu erhalten, auchj fehlte die Lehne, so dnsz von einem. wirklichen Ausruhen eigentlich teinel Rede fein konnte. Das war nun frei lich ein Uebelstand, dagegen aber ließ sich nichts machen. einen behaglichen Fauteuil hätte nian in einem Spazier sock ja auch nicht unterbringen können. «Peattisch bleibt die Sache aber trotz dem," versuchte ich mit einzureden. denn es begannen in dieser Hinsicht be reits gelinde Zweifel in mir rege zu werden. Die Situation gefiel mir nicht ganz. Wenn ich mich aus einen sannpsabl niedergelassen hätte. hätte Nebean gut gesessen, jedenfalls siche re, —- denn da- Ding unter mir sywantte oft in besoegnieeetegender Wie —- iend dann hätte icb besagten ..M ruhig cn seian Platze sieben Ue- ksnsen nnd nicht nöthig gehabt, yssishet mit mir zu töteppen · Ins see anderen Seite des Weges sei-nd M eine sehe bequemeBnnL Jsch , ist-e mich. anfänglich« Die zum Hohn-, dies-e giesse müder gesetzt. mit trat Gedanke-n m ich ei doch has ’K, Minde meines tentttnblei nicht « eim solche Sihgelegenbeit ' sn Wen. deren Annehm m dein guten pillen der .. es AM- W W ekle WII r schmerzen begannen, blickte ich sehn süchtig aus die leere Bank, die mir spötisch zuznliicheln schien. Jch schloß die Augen, um das dumme Ding nicht mehr zu sehen. und im nächsten Mo ment lag ich samt meinem Patentstuhl der Länge nach aus der Erde. . Ein wahres Glück. daf; dieses un angeneerne Intermezzo keinen Zeugen gehabt hatte, man hätte mich sicher ausgelacht und dass wäre mir nicht recht gewesen. Ich hatte aemde genug, tlappte den Stuhl zusammen und ; ging meiner Wege. Selbstverständ lich war ich vorher ausgestanden Jch hatte jetzt leine rechte Freude mehr an meinem Besitz und nur eine schwache Hoffnung, daß er sich als Re genschirm vielleicht besser bewähren würde. Jch wünsche sehr. ibn in die ser Hinsicht zu erproben und —- als ob der Himmel mir eutgegenlommen wolle, begannen auch schon die ersten Tropfen zu fallen. Nur-» Vatent-Feldstuhl, zeige, was ; du kannst. —- Jch ergriff ihn arti uns I teren Ende — auch wieder etwas, wor an der Erfinder nicht gedacht hatte!—-« E Die Spitze war durch dag- Einbohren in die Erde ganz tothig geworden, und in dem bereits bestiq aewordenen Re gen mußte ich nun stehen bleiben, un: ( mich und den Stock zu reinigen. Nach dem dies geschehen und ich schon ziem lich naß geworden war, versuchte ich das mißlungene Erperiment zu wie derholen. Jch schwang den Stock ein-· mal —- zweimal —— dreimal —- «—- »s irnmer heftiger. der erwartete Effekt blieb- jedoch aus, lein Regenschirm wollte zum Vorschein kommen. So war ich wieder aus die Straße gelangt und bemerkte, daß meine miß glückten und für einen Nichteingeweih ten höchst geheimnisvollen Manipula: tionen mit dem wuchtigen Prügel sehr erhebliches Aussehen zu machen began k nen. Man blieb stehen« betrachtete mich verwundert und ging mir in möglichst weitem Bogen aus dem Wege. Auch ein Wächter der Bism lichen Sicherheit schien sich für mein räthselhafies Beginnen lebhaft zu in teressieren, denn ich sah, wie er Miene machte, mir in einiger Entfernung zu folgen. Dem mußte ich ausweichen. Rasch eilte ich in dem nun strömen den Regen durch mehrere Gassen, ich war bereits naß bis auf die Knochen. Alle Welt trug schützende Regendiicher. nur ich nicht. War ich denn ein Pa ria. ausgeschlossen aus der Menschheit Kreisen? Nein, auch ich war in Artu dien geboren, auch ich mußte einen Re genschirrn haben — da war die Ecke — rasch blickte ich mich utn — dann. . . . mit einer wahrhaft verzweifelten An strengung schwang ich den Stock —- — ein dumpfer Schlag — ein Schrei — hundegeheul und ein terniger Fluch« alles —- nur lein Schirm folgte als Resultat meiner Bemühung. Jckt hatte mit meiner Keule einen herrn auf die Nas: getroffen, dieser war, staut-pral lend. einem hinter ihm gehenden, ah nungslosen Zeitgenossen auf die für solche Eventualitäten nicht eingerich teten Hühneraugen gesprungen, wäh rend dessen Waden von einem Flei scherhunde, den die rasche Bewegung gereizt haben mochte. festgehalten wur en. Sonst war nichts aeietehenl Der Gefangene besaß übriaenL ein fo kolossales Niechoraan daß eine große Geschicklichkeit dazu aebort hätte, ihn wo anderzliin zu treffen Mit zwei wijtbend hervoraeitoßenen Worten tonftatierte er in mir eine Persönlichkeit von febr wenia hervor ragenden geistigen Fähiateiten Meine Erwideruna war ebenfalls- ein wenig naturaliitifch angehaucht und so woll ten wir eben eine kleine Unterhaltung beginnen, die nur durch das Fluchen des Hintetmannes unterbrochen wur de. der sich von dem tnurrenden Flei fcherhund zu befreien suchte. indem ers ihm bei feinem kurzen. zu diesemi Zwecke lsbr aeeianeten Schwanze zog, ! als sich der Wachmann näherte, der mir fchon früher feine ehrenvolle Auf-H merlfamteit aefchentl hatte. Mit ver-I ftändnisinnigem Lächeln ließ er sich «den Hergang der Sache schildern. er kundigte sich dann teilnehmend nach; meinem Namen, meiner Adresse. Ge burtsort, Taa und Jahr. welche inter essanten Daten er. dem Forschungs triebe der Nachwelt entaegentommend, in feinem Notizbuche verewigte. Dann tcnfiszierte er das »wenn-g delieti«, befreite in liebenswiirdioer Weife den anderen von dem bissigen Köter. nahm auch dieses Faltum zu Protokoll. und die Prozedur war zu Ende. Ich durchbrach eilends den Kreis von Neu aierigen, der sich trog des Regens um »den Schaut-lag der Ereianisse aefams stnelt hatte, und trabte heimwärts ! Jeit erwarte ich stündlich eine freundliche Einladung der hoc-wohl löblichen Polizei, um mich vielleicht wegen versuchten Totfchlags zu ver antworten Ein zweites Exemplar des Patentfeldftubles habe ich mir aber nicht mehr angeschafft « Selbst-ernst »Warum hilft Ihnen denn der Lehr ling immer beim Wurstmachen und nicht einer von den Gesellen? Die mitf len ei doch be er verfre n!« »Ja wissen te, mit m Wurst-na iiw fo eine eigene Sache « das i keine Kunst das ift Vertrauen-« Lein-sittl Bateee ,, .tt Du auch einen guter e ' ti- verstundens-W »An feir guten! Denn der - Wen tiikt«, k l Riemelieeauseeselesfssinsin Unlängfi ist es zwei internationalen Gaunern in Munchen gelungen, einem Juwelier aus Frankfurt a. M. aus ei nen gefälfchten Scheu hin fiir 142,600 Mark Juwelen zu entlasten. lleber die näheren Einzelheiten dieses raffinirien Hochstapiercoups wird gemeldet: Die beiden Gauner der angeblich mexilanische Großfarrner Don Jose und fein Komplicr. Emil Becken nai ren gleich nach ihrer Ankunft im Baye rischen Hof in München ein »Depot« im Trefor des Hoiels niedergelegt. Vom Z. September an wohnten sie iin Hotel und suchten Professor Franz von Siuck auf, bei dem sich der »reich: Mexilaner" porirätieren ließ, was na i türlich fiir die Gauner schon dein Ho E iel gegenüber als Zeichen ihrer Kredit fähigkeit diente. Bei Sind, oon deni die Gauner nsiederholi eingeladen eva ren, verkehrte auch ein Bekannter des. Frankfurter Juweliers Koch. Dieseri hatte nicht Ciligeres zu ibun, als sei-i nen Frankfurter Freund auf den Ju-; welenliebliaber aus Mexito aufmerk-« fani zu machen. Den Abschluß des Gefchäfts zogen sie bis Sonnabeani Abend hin, damit der Scheu bei der Filiale der Deutschen Banl in Wies baden weder ielephonifch abisirt noch arn Sonntag zur Zahlung präseniirt werden konnte. Unbegreiflich bleibt es trotzdem, wie der junge Koch aus Frankfurt den bloßen Scheel in Zah lung nehmen und Juwelen. Ringe u. f. w. im Faliurawerihe von 142,600 Mart auf gut Glück gegen ein ein faches Papier hergeben ionnie. Der ganze Schwindel ifi offenbar von lan ger Hand vorbereiiei, und der junge Koch ift wahrscheinlich nichi zufällig, fondekn planmaglg von den Sols-Ju den eingesungen worden« denn Berler war früher in der Juwelierbranche thätig gewesen und tannte sich in den Personalien des Juweliergeschösts gut aus« Nachdem die Gauner die Juwe len erhalten hatten. soupierten sie ge müthlich im HoteL das sie mit der Er klärung verließen, daß sie sich ins Parttasino begeben und am nächsten Tage nicht geweckt zu werden wünsch ten· Sie sind dann in der Nacht un auffällig aus München abgereist. Ihr im Hotel zurückgelassener Koffer war —- leer, desaleichen auch das im Sase deponirte Kästchen. cui Opfer des Masche-. Eine schreckliche Tragödie wurde während eines Lodtenschaugerichts in Süd-London enthüllt. Das Opfer ist ein wohlbelannter und hochberdienter Arzt, der Selbstmord beging, indem er Gift nahm. Der Arzt hatte einen reichen Onkel seiner Frau behandelt, der im Alter von 82 Jahren während der Behandlung starb. Es hieß in dem Distrilt, daß die Behandlung des Arztes den Lod oerschuldet habe« und die Klatscherei nahm schließlich solche Dimensionen an, daß die Leute sich erzählten, der Dottor habe seinen Pa tienten vergiftet, damit die Frau ihre Erbschaft erhalte. Der Polizei wurde eine Anzeige gemacht und Kriminalbe amte hielten bei dem Doktor haus suchung und stellten Nachforschungen an. Das nahm sich der Arzt so zu Herzen, daß er beschloß, Selbstmord zu begehen. Infolgedessen nahm sich sein Freund seiner an und blieb Tag und Nacht in seiner Nahe. Inzwischen war die Leiche des Onlels gerichtlich untersucht und festgestellt worden« daß er eines natürlichen Todes gestorben war und dasz von einer Vergiftung leine Rede sein tonnte. Nichtsdesto weniger fiihrte der Arzt seinen Ent schluß aus und nahm Gift, als sein Freund fiir kurze Zeit abgerissen wurde. Er hinterließ einen Brief« in welchem nur die Worte standen: Jch hin unschuldig Eisen-rettu- seithero-etc Jn der kleinen Gemeinde Bagnolet, die zu den Vororten von Paris zählt," bat ein eigenartiger Wettbewerb statt gefunden. Es roaren nicht Dichter oder Sänger, die sich zum Streit der » Lieder und Gesänge zutammenianden, Jan-b teine begeisterten Freunde der »Tanztunst, die sich um den Lorbeer stritten, die graziöseiten oder aus dauerndsten Tänzer der Welt zu sein, es war tein Preisichießen und teine Kegeltonturrenz: Bagnolet genießt den originellen Ruhm, den großen Wettbewerb der Kartoffelbrater ver anstaltet zu haben. Unter großen, onrpurrotben Sonnenschirmen sah man auf dem Marttptat des Städt chens hinter weißbetleideten Zischen allerlei ernste und würdiae Herren und Damen, die sich emsig bemühten, in großen, blantgeputzten Bratpfannen Kartoffeln zu rösten. Ueberall wo man hinsich- fah man weiße, gelbe oder schon tnuiperig braune Kartof felscheiben im brodelnden Fett darn vien, und ein seltsamen ein wenig bitterer Geruch mischte sich in den Duft der betazintben und Veilchen, mit denen die Brattifche aeziekt wa ren. Wenn dann sder Inhalt der Mannen eine leckere goldgelbe Fär buna mit avoetitlichem braunen Rand erreicht hatte. dann eilte der statt-ich oder Ue seattdebin erwartungsvoll mit dem Erzeugnis ihrer Kochtunst zu den Preisrichterm die mit tritiichen Kennerblicken die Bratkartosseln prüf ten und nach einer Probe und einer stillen Beratbung ihr sachgemäßes Ur theil abgaben. Zum Schlusse werden dann die Preise vertheilt. Den ersten Preis- erlzielt ein Kartoffeldrater aus dem Quartier du Temple, der fortan aus seine Visitentarte den Ehrentitel setzen mag: »Erstrr Preis im Brat lartosielwettbewerb . . « Die Uettsetcerfchaft tut steten rette-new Vor kurzem ist in Frantreich vom »Haltewpyue Etub de Franck« ein Wettkampf nur eine merkwürdige Wettmeifterschash die im Rattenza rerszen. ausgetragen worden. Sieger in dieser eigenartigen Konkurrenz »blieb der Athlet Peladeau, dem es u. j a. gelang, ein Bündel von 153 Karten, J also sast siins volle Spiele, aus einmal! in einem Zeitraum von- 0 Minuten 32» Sekunden zu zerreißen. Der Wett kamps wurde nach folgenden Bestim mungen entschieden, die der veranstal: ] tende Club ausgestellt hatt-: l. Zer reißen einer möglichst großen Anzahl von an den kurzen Seiten zusammen gebundenen Karten in einer Maximal zeit J Minuten. 2. Zerreißen eines Packs von 80 Karten in möglichst tur zer Zeit. Z. Zerreißen möglichst gros szer Packete von Karten in vier Theile. Das Kartenzerreiszen ist eine Uebung« die von Athleten schon seit langer Zeit aevfleat wird. Sie ist eine Finaerkraft - Uebuna und tvird hauptsächlich von Speiialisten betrie ben. Man findet böusig Männer die keineswegs iiber besondere Körperkraft verfiiarn aber eine aanr erstaunliche Fingertrait besitzen In manchen Berufszweiaen werden bekanntlich die Finger ganz besonders beansprucht: so findet man unter den Schlossern unr Drabtiiebern Leute mit aant außer ordentlicher straft in den Händen und Fingern. -—--—— Dle Insel von Meiste stets-. Der König von Italien ist soeber endgültig Besitzer der Insel Monte Christo ziemen-dem die dem Marqiiis Rudolf von Florenz aehHrte, dem sie der Monarch bereit-·- seit zehn Jahren abgemietbet bat. Diese Insel, die in unserer Phantasie so viele romantjsche Erinnernnaen weckt. seitdem sie oon Alexander Dumag unsterblicd gemacht worden ist« hatte aus Viktor Emanuel lll., als er noch Prinz von Neapel war. durch ihre romantischenReize und ihre pittoresle Schönheit einen bezau lsernden Eindruck gemacht Wenige Meilen von der Insel Ell-a entsernt4 weist sie als einzige Behausung einen Jagdpavillon aus, den der König ers richten liesr. um hier von Zeit zu Zeit mit der Königin die Sorgen seines herrscheraintes zu vergessen. Beson: ders die Königin Elena bat jeder Zeit eine Vorliebe iiir dieses Paradies an den Tag gelegt, in dessen verschwiege nen Wäldern sie gern umherfchioeist nnd aus dessen einsamen Fluren man lie in den Kosliirnen einer toslanischen Bäuerin bewundern tann, die sie so ausgezeichnet kleiden. -- stumme Gesang-use Jni Gefängniß zu Wladiinir in Rußland gibt es sinsiere Zellen, in welchen sich weder eine Sitzgelegenheit noch ein Tisch noch ein Bett befindet. Bei Tag darf der Siräsling der in diesen Todteniammern genannten Zel len eingesperrt ist, sich nicht aus die Erde legen, auch wenn er noch so irant und rniide ist; bei Nacht aber dars er sich von dein schniutzigen Fuß boden auch nicht siir einen Augenblick erheben. Jn die furchtbaren Marter-selten wird jeder, der sich ein Vergehen ge gen die Hausordnung zu Schulden kommen läßt, verwiesen; io wird z. B. jeder Striisling, der nicht sofort respettdoll aufspringt, wenn der Ge sängniszwärter sich im Thürrahniens blian läßt, zu sieben Tagen Duknkii arrest verurtheilt. Aber das Gesang-s nis; von Wladiinir ist ein wahres Pas; zradies iin Vergleich zu dein Bagnoi von Tobolst. hier werden die Ge fangenen in einer geradezu unerhört grausamen Weise behandelt und bei jedem Autlehnungsversuch niederge peitscht oder niedergeschossen. Die Peitsche ist an der Tagesord nung, und die Grand Nevue erzählt in ergreisender Weise, wie selbst wegen geringstigiger Zuwiderhandlungen die härtesten Knutenstrasen verhängt wer den« Ein Striisling nimmt die tleine Thranlainpe von der Mauer, um sich eine Zigarette anzuziindem er wird dabei überrascht und blutig geben-seht Ein anderer will den Staub vom Fußboden nicht mit der Dand wegwi sehen und sucht einen Lappen: er wird durch die Knute an »Ordnung« ge wöhnt. Ein dritter hat an seiner Sträslingijacke einen Knopf nicht richtiq etngetnöpst: sosort die Peitsche! Die Gefängniß-ordnung verbietet dem herrn Direktor, mehr als 99 Knutenhtebe aus einmal auszahlen zu lassen. und der herr Direktor ist ein pslichtgetreuer Beamter. der sich streng an die Vorschristen hält- desbalb be tosnmt auch der Striiiiing nicht alle Mienhiebe aus einmal, sondern heute 99 und morgen wieder 99. Man theilt die Menschen« die das Vergniigen ha ben, in ruffifchen Gefängnisien zu sitzen, ein in Bezichtigie, Veruriheilte und zum Sterden Bestimmte Die letzteren, deren Zahl oft fehr grofz ist« sind von den anderen getrennt. Sie warten wachen und monate lang auf ihren legten Tag und wissen, wenn die Sonne untergeht« nicht, ob sie noch den neuen Morgen sehen wer den. Jn den ersten Tagen nach der Berurtheilung macht ihnen der Ge dante an den Tod nicht allzu große - Sorgen; nach einiger Zeit aber begin nen sie unruhig und aufgeregt zu lvers den. Mag geschehen« wag geschehen soll, aber rasch! Dieses bange Harren ift unerträglich! Die zum Sterben Be ftimmien haben ein Privileg: sie wer den nicht in Ketten gelegt und diirfen ihre Angehörigen sehen. Zweimal in der Woche wird die Schaar der Verwandten der Todes landidaten in den sog. Sprechsaal des Gefängnisses hineingelaffen. Zwischen den Siräflingen und den Befuchern befinden sich zwei Gitter. und man ruft sich durch die Gitterftangen etwas zu, was lein Mensch verstehen kann, denn es herrscht, da die Zahl der Be furfier geni- ift, ein furchtbarer Liirm: einer sucht den anderen zu über fchreien, in der Hoffnung von feinen Lieben gehört zu werden. Nach fünf oder sechs Minuten wird der Saal ge räumt, worauf eine neue Schaar von Gästen eintreten darf. Und so wie derholt sich das traurige Spiel immer von neuem. Moder-te Tugenden-sen Englische Blätter erzählen. wie ein wohlhabender junger Mann in Vristol die Hand einer Schreibmoschiniftin er runaen hatte. Die betreffende junge Dame verhielt sich allen Annäherungen des Liebhabers qeaeniiber äußerst zu ruckhaltend Sie wollte weder auf ein Rendezvous in einer Kouditorei, noch m einem Theater noch fonsttvo einge hen. Der Liebende war bereits völlig net-zweifelt, als er auf einen gloriosen Gedanten verfiel. Die Noth seiner Yaae machte ihn zum Dichter. Er setzte sich bin und schrieb eine Novelle in Fortsetzungen in der er und die Ge liebte seines herzeng die Helden wa ren. Diese Novelle sandte er Blatt für Blatt der junaen Dame zu. die sie trie jeden anderen Austrag geschästess mäßia ,,efsettuirte'«. Gleichzeitia aber entnahm sie aus dem, wag sie schrieb, auch dass, weis sie entnehmen sollte, nnd das Ende vom Liede war denn auch, dass sie ihn »erbörte'·. Ein anderer nioderner Toggenburg, der in Birmingham wohnte, während »sie« in Glasgom residirte, schrieb ihr acht Monate hintereinander Festtarten, auf denen jedesmal in lapidarer Größe nur ein Buchstnbe zu lesen stand. Am Ende jeder Woche aber eraah sich aus den Vosttarten immer: Ich liebe dichl Jst Its-to w state. Aus Paris wird berichtet: Das erfte Begräbniß im Motorwaaen vassirte dieser Taae die großen Boulevardg nnd erzielte dort den unerwarteten Neuheitserfolg. Hinter dem Leichen waaen. dessen Chauffeur torrett in Schwarz aetleidet war, folgten etliche Autoinobile mit den Leidtragendem indeß die siir den theuren Verblichenen bestimmten Kränze auf den Dächern der Motorwagen neben den Pneumas tits untergebracht waren. Wesfen Leiche so im beschieuniaten Verfahren der Erde übergeben wurde. konnt: man nicht erfahren, allein manche der er staunten Pnriser. die das eigenartiae Schauspiel betrachteten, meinten. d·e troftlosen Erben müßten es roth feär eilia aehobt haben. W Oesoukeusplitter. Gelegenheit tornmt oft angelegten O I II »Man muß sich beherrschen tön nen!« sagte der Marder am Quart: napse. I II Manchem ist fein junges Weib io lange »herzendtiiniain«, bis sie zu re gieren anfangen will. Genial. »Was ist denn das siir eine der tiistte Idee, Somit-, mit dem Geld lzrieitriiqer hast du Brüderschait ge trunken?« »Gros3artig, nicht wahr? Der läßt nun hin und wieder ein Wort fallen, wer von den Kollegen Geld erhält. und den pnmpe ich dann an.« setzte-eiteln Mittel. Mutter lzu Besuch): WAber Kind. an den Figuren und Valen hier hän gert in nach iiberall die Preidtaseln!« ! Junge Frass «Lasz sie um Gottes Itvillen hangen, Maniai Wenn das sDienltmadchen nicht weiß was die Sachen toiten, da schlägt es einem noch viel mehr entzwei « Variante. Als er Abschied n-1bm,als er Ab schied nahm war sein Haupt io licht nnd leer; als er wiederkam, als er Ioiederinm, wars bambenlchwer. Er sind ed is wissen. Fremder: »hier im Darf salla ein Bauer wohnen. der hundert sei-sen Statiin e (stols): »Ja. n dem Stall danqhik i aa das-ti« z -—--x-s— Ach möchte eines von den HiilnIern.« »sich Fräulein, du- tann ists aber nat wmnvcifc lustigeva »Warum denn?'· »Za, schen Ec, die lieben Tierchen le ben nun Ilion fünfzehn Jahre miteinan VUP Im sollen sie mich im Tode vereint Neidan i( .iiindeririiriiciii: »Meine Stellung ist eine sehr arme-nehme die Haue-danie- strei eticit mir oii die Bnckcnl« L. tiiudcririiuleun »Und mir dcc Hmrolzerr ! " Instruktion Lierleger Un seinem Redoiteiir): »Der Ausdruck roh ist zu rob. Sehen Sie dnfiir lieber derb das ist nicht jo derb.« Im Sommer 1910. »Deinen Sie in Ihrer Sommerfei iche Viel Abwechslung?" »O ja! Gewitterregen. Luni-regen, Pinyregen.« Schwimuiew Schwimmiehrer izurn Schnufpieler, der un der Angel zappeln: »Ja, lieber Herr hier is das nich io einjach wie am Idee-steti« Immer derselbe· Staatsanwalt: »Ich beontrage vier Jahre, hoher Gerichtshon« » Fingetinnter (Hausirer): »Er-ges mer drei, Herr Stantsnnwalts« Empfind-M Worum weigert sich das Mädchen, meinen Rock mit Benzin zu reinigenk Das kann sie nimmer riechen. ieit ihr der anfieur untreu geworden.« Giiicklisses Pers. »Saq·. Lsdgar. Du warst doch auch einst ein Verderber der jetzigen Frau Baronin?« Allerdings - over ich hatte das Glück, bei ihr Pech zu baben.« Speis-aus« »Wie ich glaube unser neuer Zim: nurherr hat ein Auge nui Dich warfen Lofz doch einmal Deinen Fin: geriiut in die Suope fallen. damit et sieht daß Du auch häuslich biit2« Zweiieiiiait. Richter: »Deinen Sie denn qor teine Geivissensbisse?« . Angeklagter: »Es beißt mir den Tanzen Ta, here Jerichtshosi Ob det obgfmein ewissen ist det weefz ich ni t." Droiiischee Beispiel. Professor: Nonnen Sie mie, here Kondidot ein Beispiel oon Jdiosim imsie nennen?'« Studiosnöt »Gewiß! Jch lann zum Beispiel leine Schneiderrechnunq se en.« Animus-holt Leuinont Eil-: »Neh, Kamerad, wor aus schließen iie, doi Fräulein Braut viel Geld hoben mu ?'« Lentnunt BJ »Hei mir zu Ge burtsinn Souponscheere qeschentti« Aventin-ins Junger Mann ioer eben einen Lie besbriei vollendet hai): »Sol! ich ihr schreiben ich schicke ihr 10,000 oder 0s),00i) Rüssci« 100,000 schreibe ich, nian muß bas Porio ausniitzen!« SelbiilsC Mithin iin ihrem Eni chuldigungs schreiben on das Kas eelriin ehen): »Die letzten Male war es recht vern, meine Damens ich will darum iiir die henti e Unterhaltung sorgen und wegb einen!« ---». Ter- kleinere Uebel. »Deine Frau habe i eben bei der Schneiderin getroffen. ie bestellt sieh ein neues Klein« »Nun. bei bin ich froh! Jch iiiechtete schon, sie hätte die Rechnung siir das alte beziihli!« Ins der Rolle gesellen. Bankier (zmn Freiee): ».... Reden Sie doch nicht immer von Liebe! Es locken Sie in doch nur die 80,000 Mari, die meine Tochter mitbelommt!« rzier (etschrocken): »Wind -—- nicht tm