Engede FAM. Skiue von han« herbert Ul rich. Sie war fremd und ich fah sie da mals an jenem Dinerabend das erfte Mal. Wir hatten kaum ein Wort miteinander gewechselt, als sich die Thüren öffneten, und ich ihr den Arm bot um sie zu Tisch zu führen Sie war nicht eins jener jungen Mädchen, die glaubten, den Ernst des Lebens bereits im Ballfaal kennen gelernt zu haben auch nicht eine jener jungen Damen, um deren Kinderaugen noch die bläulichen Ringe des eben bestan denen Lehrerinnen- Examens gezeich net sind. sondern in dem tiefen Braun ihres Blickes da war etwas ganz be fonderes da sprühte und leuchtete ein sonderbar helles Feuer von Lebens kraft und starkem Willen. und doch war über ihr feines fchmales Gesicht chen ein milder Schein von Güte und Klugheit gebreitet »Wie schön!« sagte sie als wir an unseren Plätzen angelangt waren. Ei war auch wirklich ein prächtiger Anblick, den die reiche Tafel des Kommerzienraths bot Nur die Tel ler aus dünnem gemaltem Porzellan. das Besteet aus mattem Silber, fonft überall Kristall. wohin das Auge fab. Schalen, Vafen, Pokalel Und darin fing sich der Lichterfchein wie Sonne » Besonders in den Sekttelchen und den; buntgefchliffenen Romern war ein Gliihen und Zucken von Millionen kleiner Flämmchen. Wohl weil sie fremd war und die jungen Mädchen und Herren, die um uns herum saßen, nicht kannte, be theiligte sie fich nicht an dem Ge spräch. das sprunahaft von einer Rlatschgeschichte zur andern seinen Weg nahmen. Und ich weiß selbst nicht mehr, wie es kam, daß sie rnir damals diese Geschichte erzählte: »Ich muß gleich vorausschicken« begann sie, »daß ich meine Freundin seit Jahren nicht wiedergesehen habe. Damals. als sie diese Geschichte er lebte, war sie noch ein ganz junges schwärmerisches Ding. Eben aus der Pension beraus, hübsch, lustig und abenteuetdurstig. Wenn ich sie jetzt wiedersehen würde, ist sie vielleicht ein ernstes Menschenkind geworden. Aber damals war sie noch blutjuna und trug den Zopf erst seit kurzer Zeit zum Kranz um den Kopf gelegt, als sie eines Tages vor der Oranienbiitte in Seitenberg stand, einer jenen Glasfabrilem in denen das Kristall tunitvoll über die Tafel geschliffen wird. Meine Freundin staunte mit Anders-est neugierigen Augen durch das offeae Fenster in den Arbeitisaal hinein und sah dort das Flimmern in den Diamantsvlittern und dem Kri stall und —- seinern Haar, dem Blond baar eines jungen blauiiugigen Man nes, der eben mit feiner Arbeit sertia geworden und auch sie beseligt und unverwandt anblickte.'« — Einen Augenblick unterbrach meine Tifchnachbarin ihre Erzählung, da der Diener den Champagner über den Psirsich goß, der schnell bin und her rollte, als könnte er sich vor Freude über seinen Kristallpalast gar nicht lassen. «Atn selben Abend schon,« erzähltej sie weiter, »trafen sich die Beiden ganz zufällig am Briestasten auf derl Dorsstraße und erkannten sich wieder» der einfache junae Arbeiter aus der Glashütte und Das- reiche oerwöhnte junge Mädchen. Tann sahen sie sich wieder am Nachmittag in die Augen Und nun geschah ein Maiwunder. Aber eigentlich war es tein Wunder, dem Mädchen war eg mehr wie ein Traum. Der junge Mann nahm ihr dlondeg Köpfchen in seine behutsa men, vom Kristallschleifen seinsühli gen hände, und küßte den jungen Mädchenmund mit seinen heißen sti schen Lippen. Dann sprachen sie von der Liebe. Seine festen Worte mach-: ten aus dsa Mädchen mehr Eindruck als das leichte Geplauder der Groß: stadtgecken Und da et wußte, daß mit der Sommeenacht der Traum zu Ende gehen würde, theilte er seiner neuen Freundin sein ganzes überhol les herz mit: »Nur ungefähr fünf-— Mdteißig Jahre hab’ ich zu leben, so er damals. Dann habe ich ge stiknd Kristallsvlitter in mich hin eisgeqthenei. Dann ist es aus, dann v III ich sterben. So geht es uns , ..W Freundin war damals wohl « - s Mll und andächtiz , das Leben ist doch schön,« der junge Arbeiter weiter, es auch nur stinsunddeeißig , sind. Und mein handwerk, , ist auch schön. Nur möcht« ich " M eint Insel sehen mit viel k- ur- ek set-. des ek W W Mit mit so ernßen Gedanken er iM Est- st si- Wichstckn is daß sie unter senen hindert iiier und über ertsthetr. Die Dorsstrase war menschenlem und die breiten Kronen der Linden rauschten und rannten einander süße dechrende Märchen zu. Und der Duft der schmälen Vorsom mernacht war wie ein Versprechen« als der Junge nun nach dem Mäd chen sester griff. Da aber übertam sie aufrichtige, zitternde Angst: »Laß mich, ich muß jetzt nach Hausk« Lose noch hielt et sie an den hän den: «Freudiget wert-' ich nun meine Ar beit thun! Mein Mädchen! Und mei nen Sommertraum und meine Liebe, sie werde ich mit in die bunten Rö mer von Kristall hineinschleisen Wirst Du noch einmal an diese laue Mond-. nacht zurückdenten? Vielleicht kommt noch einmal die Stunde für Dich, in der Du bereuen wirst, sie nicht mehr, sie nicht ganz ausgetostet zu haben. JJch aber will an Dich denken, bei je dem neuen Glas, und will es strei chen und liebtaserk So viele wan dern aus meiner Hand in die weite Welt. Jmmer werd’ ich denten, daß doch vielleicht einmal ein Glas aus meiner Hand den Weg zu Deinem lieben Munde finden wird. Dann wirst Du Dich meiner erinnern, ganz zufällig, ohne Spott. Mit dem heili gen Gedächtnis an die erste Liebe, die die größte ist« und die nicht nach Rang und Stand trägt, sondern nach dem heißen Herzensblut und der Gluth der Küsse und dem Glanz der Augen . . ." »So ungesähr«, sagte meine Nach barin ernst zu mir. «mag damals der junge Mann zu meiner Freundin ge sprochen haben. Die beiden rasten sich dann zum Abschied, wie es junge Leute thun, schritten in die Mondnacht hinein, er dorthin, sie dahin und haben sich nie mals wiedergesehen. Das ist die kleine Sommernachtsgeschichte vom Kristall, an die ich oft denken muß, wenn das Licht wie Sonnenfliimmchen iiber die glasgeschmiickte reiche Tafel huscht...« Sie schwieg und nahm mit ihren berwöhnten weißen Händen vom sil bernen Tablett, das der Diener herumreichte. einen grün geschliffenen Römer: Johannisbsrger Schloß. «Glauben Sie wohl, daß meine Freundin jetzt nach Jahren noch ein-— mal an den jungen Glasschleifer denkt, der seine Jugendjahre und feine Liebe und seinen Sommer nachtstraum mit in die bunten Rö mer hineinschleift?« »Ich glaube es!« antwortete ich ihr und hob mein Glas voll schimmern den Rheinweines gegen das ihre. »Aus das Wohl der Beiden!« Da nahm auch meine Tischnachba tin ihren Römer· Jhre Hand zit terte, als sie das besonders fein ge schliffene Glas an meins behutsam anllingen ließ. Es gab einen selber nen, zierlichen Klang, den nur wir Beide vernahmen. Ein durchsichtiges Blasz lag iiber ihren Wangen, daß man das blaue zierliche Aderneh da runter erkennen konnte. Und als ich in ihre Augen sah, da war darin ein so helles Leuchten und ein Wieder schein von gliherndem Kristall wie Sonne, so schön. daß ich mir dachte, es müßten die Augen ihrer Freundin so leuchten, wenn sie sich einmal an triftallgeschmiictter Tafel ihrer ersten Liebe erinnern wird, —- — ob jene Freundin vielleicht sie selbst gewesen? . . . Jn dem goldenen Gelb des Weins war ein Funteln. als ob er sich einer besonderen Stunde bewußt wäre. I Qiörufeu fest-Ist Melsrere Freunde Biörnlrncxz lsahen Schritte gethan, um das Geburishaug des Dichters, den Hof Björgan in Krilne im Oelierdal als ein bleibendes Deutmul an ibn zu erwerben. Der Los war in irsilseren Zeiten Planke-f iund diente Bisse-Tons Vater, der be .tnnntlicb Pfarrer im Sprengel Kvilne war, als Amttzwrshnung Unter den Freunden des Dichters, die sich am lebhaftesten für den Plan interessirtem befindet sich der alte Erbbauer Helge Backingsaasen der in Norwegen als das Haupt eine-Z der ältesten und vor-· nebniften Bauerngelchlechter einen gro ßen Einfluß besitzt. Die Gemeinde verwaltung steht dem Plan durchaus freundlich gegenüber und hat bereits einen Ausschuß gewählt dessen Aut gube es kein wirts, über den Abschluß des beabsi tiqten Kaufvertragz mit «Ziörnlors’s Freunden zu verhandeln. Itlitäkkfsc Lustfhisssöstw Die deutsche Militiirverwaltung be absichtigt, die wichtigsten Festungen silmmtltch mit Luftschiff-häfen zu be denken. Natürlich lann dies nur nach Maßgabe der verfügbaren Mittel ge schehen, und nachdem in Straßburg i. E» W und Köln derartige höer errichtet worden sind, tollen nun im Osten solche Anlagen, folget-· Za nachst »in Es berg in Aussicht - nannte-. ' e Lastschiff - Da wärt-en aus halten, Oasanstalten und lsultiacu Vorkehrungen bettete-h dic Mr Ue Monttrung und Sicherstellng sie-n Luftlchtffen nothwendig sind ver neue Schopf-hauen anotesle von Joseph Wille miser. Dr. Fiedler. ein junger Advotat in der Residenz, erhielt eines Tages folgenden sonderbaren Brief : »Sieh-er alter Freund! Sei so gut und lasse Dir schleunigst Visit-! iarten drucken mit dem Namen: Dr.’ Arthur Schopenhnuer. Leineswegs bin ich verrückt, wohl aber habe ich im vorigen Jahre ein reizendes Ge schöpf gebeirathet, das nicht nur über einen ausgiebigen Erbonlel, sondern iiber eine wahrhaft entzückende Un wissenheit nnd Naivität, sowie über andere weibliche Tugenden verfügt. Nun lebt sichs ja vortrefflich auf nn serem tleinen hübschen Landsitzr. allein wir lanaiveilen uns manchmal ein wenia nnd da ich neul. b in der Zeitung lag-, daß Du nächstens in ngau ein Schaupiel aufführen lal ien willst, so schließe ich. daß auch Du Dich langweilst und von Klienten nibt übermäßig dehelligt wirst. Doch zur Sache! Jch pflegte in der letzten Zeit meiner Frau. unt sie zu necken, allerlei anzügliche Stellen aus Scho penhauer’s Werten vorzulelen Dies brachte sie in einen sehr dolfirlichen Zorn. vollends-, als ich ihr vorgeiiern vie Behauptung des giesgrämigem weiberfeindlichen Denker-I mittheilte, dnfk vie Weiber nicht das »schöne«, sondern das »uniisthitische« Geschlecht genannt werden müßten. Heute nun suche ich überall meinen lieben Schos ;·enhauer. Nirgends zu finden. Ich frage meine Frau. »Ich liabe ibnders brannt«, antwortete sie mit großter Kaltbliitigleit. Ohne Zweifel schreit diese ruchlole That sum Himmel nach Rache und Du sollst das Werzeug met ner Rache fein. i Nämlich: Es ist mir gelungen, meine eFrau in den Wahn zu wiegen. daß Zchopenlsauer noch am Leben sei Hind dast er zu mir in freundschaft lichen Beziehungen stehe. Nun frag« ich Dich ob das nicht einen Götter Jocug sieben wird, wenn Du am nächsten Sonntag als Dr. Artdur Schopenbauer bei uns angeriiolt tommen wirst? Stelle Dir also sreundlichst vor. daß die ,,Welt als Wille und Vorstelluna« von Dir ver sasxt morden sei, und hole Dir biet den Sioss zu einem Lustspiel, iiber welches sich die ngauer ohne Zweifel lianl lachen werden. Jn jedem False ersreue mit einem baldigen Lebenszei chen Deinen alten Freund Gott« Einen nicht minder seltsamen Brief empfing andern Tags der Reutier und Ringstraszenihausherr Peter Stein reich. «Liebster Onlel«, so schrieb ihm Frau hermine Söh. »derzeib’. das-, ich Dich heute in einer lomischen Sache in Anspruch nehme. Gös und ich, dies muß ich vorausschicken, leben sehr glücklich mit einander. Dai-, er recht biirschisos ist und derbe Scherze liebt weint Du wohl selbst. aber was mich am meisten verdrießt. ist, das, er mich ganz unglaublich unterschätzt. Er will mich zum Beispiel allen Ernstez glau beu machen. das-, Schopendauer noch am Leben sei und zu seinen besten Freunden gebäre. heute zeigte er mir folgendes Telegramw «Lieber Götz! Beabsiclrtiae nächsten Sonntag in treuzsideler Daseinsbejabung mit Dir zu verbringen. Jch komme mit desn Mittaaszuar. Dein Artbut Schopenhauer.« Ossenbar ist dies- die Einleitung zu einer Komödie. die er mit irgend einem Couleurbruder in Zcene gesetzt hat. Da was mir’s nun sebr lieb, wenn Du unter einem belie bigen Vorwande Göy dazu bestimmen könntest, Sonntag mit dem Frübzuae zu Dir nach Wien zu tommen. Jch getraue mich nämlich, in Abwesenheit meines herrn Gemahlö mit jenem in teressanten Herrn Schobenhauer sehr gut fertig zu werden: und der bät-aga gischen Mission, die ich an meinem sonst ganz ausgezeichneten Manne zu ersiillen habe, wird es vielleicht sehr förderlich sein, wenn Du, liebster On kel, die Güte haben wolltest, mir in der angedeuteten Art durch eine etwa Sonntag Früh eintrefsende Depesche zu hilse zu kommen ." If »Ah!« rief die kleine hübsche Heuch lerin in trefflich aespielter angenelx mer Ueberrafchuna dem Ankömmling entgegen, indem sie nochmals- die Fiarie las: »Tr. Arthnr Schonenhauer" und tin-n mit augenscheinlich freundlich ftem Interesse die Erscheinung des jungen Mannes musterie. .Wie ganz anders hatte ich Sie mir gedacht, Herr Doktor! In meiner Vorstellung Iva ren Sie ein hagerer, finsterer Greis mit buschigen Augenbrauen und durch furchtern Antlitz Mein Mannl hatte sich auf Jhren Besuch gefreut . . ·s allein denten Sie nur: heute Moraenl lam diese Depefche...« ' I Sie reichte ihm das Telearamm:» .Lieher Gö, !ornrn’ sofort hierher. Ich bedarf -— eines Ratheö wegen legt williger Anordnun en. Onte Pe-tee." —— »Gleichivohl«, Ja fügte die junge Frau hinzu, »werde ich ei hezklich He grüfzern wenn Sie mir den achtun tag widmen wallen, den Sie meiner-« Manne zugedacht hatten . . . Ich weiß zwar. daß Sie ein grundsiiglicher Gegner der Frauen sind, allein ich will mich beste-eben (diei sagte sie mit einem allerliebst fchalthaften Lii ln), Ihnen den Nachmittag möglich angenehm zu machen.« R der Thai, selhft wenn er der lei ftige Schopenhauer Busen wä yre, scheu während des ittagefsene läjte er die Laffen M russen. le bei-irgend umfing thzn die Liebensiviirs dig t der ju en rau. MensJie lieber Herr Sepa penhauee welch-b der tressendiie aller Ihrer Ausspriiehe ist's Jch habe mir ihn hier in diesem Büchlein notirit »Ein ganz wahr-hattes, unversielltes Weib ift vielleicht unmöglich. Eben deshalb durchschauen sie fremde Ber siellung so leicht, daß es nicht rath sam isi. ihnen gegenüber es damit zu versuchen« Dies steht in »Warum-. und Paralivamena'. 2. Band, Seite 652, und ich muß sagen, diese Bemer kung verriiih einen bewisndetitngs würdigen Scharfblick.« s-- »Sie sind viel zu aiitig', stam melte erröihenb der Ersatzmann Scho penhauers. den die anmutbiae Plau derbaitigieit seiner Wirtbin gar nicht dazu tommen ließ, feine Rolle zu spie im »Nun will ich Sie zur WolirarnsiI höhle hinanfiihren", sagte sie nach Ti sche. »Es sind zwei einsame Fels lammern die einst einem alien Ein siedler als Wohnung dienten. Jeist ist nichts mehr darin als eine große Monat-ani, aber wir werden da ein reizendes , Gebirnpbitmamen acnieizen.« »Ein Gehirnpbönomen?' .,Nllerdinas, lieber Schwen bauer. sieinnern Sie sich nur gefäl ligsi, was Sie labermalg zog sie das Natizbuch hervor) im zweiten Band von »We« und Wille und Vorstel lunq". Seite X lagen-. »Eine schöne Aussicht iii ein Gebirnphiinomen.« »Ach ja aanz richtig. Jcb ent sann mieb dreier Bemerkung nicht mehr ..... « Leise zssa durch fein Gemütb lieb iiches Uelaute irr-H der Steilbeii des Aussiieges über die waldiae Höhe Voran hiipite Frau Herniine in lich tem Sommertleide. nebenher Heltor, ihr akaer schwarzer fmnh und hin lcslclll Oulllll lecUlck Inn VIII Isllls psindunaen eines Ronranbelden Die Aussicht von der Moosbant durch das große, in den Felsen ge dauene Fenster der weltsernen Wols rarnshöbte war wirklich prachtvoll. Sie saßen jetzt nebeneinander. aber wie er jetgt den Versuch machte, ihr etwas näher zu riieken. fing der Hund zu lnurren an. »Um Himmelswillem be riihren Sie mich nicht«, sagte Frau Hernrinr. »Dein-r ist furchtbar eiser iiichtia. Erst neulich bat er meinem Vetter Fritz, als dieser mich irn Scherz umarmte, aus dem Schenkel ein Stück Fleisch heraugaerissen, mit welchem Shylocl hätte Zufrieden sein tönnenk« »Wie reizend diese allerliebste Frau ihr aerinaee Wissen an den Mann zu bringen weiß« sagte sich der falsche Schadenhaner und versank in tiefes Nachdenken, aus welchem ihn Frau Herrnine lachend ansitörte rnit der Frage: »Ueber welche geniale Bos beit möqen Sie jetzt wieder drittens-« Er aber seufzte: »Ach. ich denke an ein Gedicht Schillercz und daß es doch hier Wahrheit werden möge« »Was ist denn das siir ein Gedicht?" fragte sie· »Dritors Abschied«. aab er voll Wehrnntb zur Antwort. Da klana ihr silbernes Lachen in die Welt hinaus. »Ich dachte-c ries sie, »Sie hätten die hunde sehr lieb." »Im GegentheiL ich bin ein ent schiedener Antisdvnd.« « Nun Joa· see wieder ihr Büchlein ber vpr. »M, lieber Schonenhauer. ern dselilen Sie denn nicht selbst ins Z Bande der Pater-ach Seite 87. die Hunde irn Hinblick aus deren mora-c lische und intelleltuelle Fähigkeiten als Genossen der Einsamkeit? Und schreiben Sie nicht wörtlich ebenda selbst arti Seite «2«.--«): »Woran sollte rnan sich von der endlosen Verstel luna, Falschheit und heimtiiete der Menschen erholen, wenn die hunde nicht wären, in deren ehrliches Ge sicht man ohne Mißtranen blicken ..J47 schwöre Ihnen, aniioiael Franc ries Fievler, »das-. ich gar nicht einmal weiss-, wag ich alle-: zu » ianimengeschrieben habe, und dasz ich mit Vergnügen bereit bin, alles zu widerrusen, wenn Sie es n-ijnschen!" »Wohlan«, Lunte Frau Herrnine, »ich nehme Sie beim Worte. Aber nicht hier, sondern daheim in allers Form bei einer Flasche Seht . . . s »Ian ohne Hettor", siiate FiedlerT hinzu. »Ja wobl«, stimmte Frau Her inine srijislisli ein« »olJne Hektor-k« . . .. Als die Flasche enttortt war. san-· er ihr zu Füssen und ries: »Ich liebe Sie!" «D"«, antwortete sie lachend, »ha ben Sie denn ganz verliessen was Sie tsie blatterte in ihrem Büchleins Seite RZS des zweiten Bandes der Vatequ s:iaen: »Weil-ern Ehrfurcht zu bezeuaem ist iiber alle Maßen löcherlick und seht uns in ihren eiaes nen Augen herab· Unsere abe scknnaette Weiberveneratian ist die höchste Bliithe christlich - germanischer Dummheit, welche nur gedient bat, sie so arrngant und tiietsichtdlos zii machen.·..« «Hnlten Sie eint« unterbrach er sie. »Als ich jene Stelle schrieb, be sanv ich mich irn Zustande eines elenden Katzenjmnniersz es war ans Maegen nach der Schlnßtnetve des allgaeetrneinen deutan Philosophie ta .« »Gut denn«, saate Frau Der-niste, »he« hat-m Sie Feder aus wies-, schreiben Stet« Und ·« sie Mütte: »Um-erste Hek utuet die von-wollen siege-blicke LU- ish mit Seh-ca vertan mem s »Juki« smal- tk Ist-Wien «Dsbt«. wiederholte sie. Daten-f er: »Das Futnetna erscheint mir in diesem Gase angemesener.« Sie dagegen: »Nein, wir miissen ans mit dein Mit-m begniigem denn der Wage-n zum Banns-of erwartet Sie bereits-. Wass an: Die wonnevollen Augenblicks die ich mit Jlmen derlebt bade, brachten mir mit einem Zauberschlaae die ganze Hinfälligkeit meiner Weltanschanung zum Bewusstsein Königin. das Leben tsi doch schön, und nicht der Hund, spie ans einzelnen Stellen meiner Schrit ten qefchlesisen werden könnte, ist die Krone der Schöpfung. sondern die Krone der Schöpfung ist das Weil-. Artbur Zchopenbauer.« - Der Diener meldet den Wagen iFrau Hermine nimmt den schrift lichen Widerruf Schopenliauer’g. in Emvsang und reicht dem Gaste zum Abschied nie Hand. An der Ibiir wendet sich dieser nochmais uni. »Verteiben Sie, anädige Jena, ich bade Sie aetiiuschtl« -- »Armes wegs!" lacht Frau Hermine. Er aber: »Allerdings, denn mein kniet licher Name .. . .·' Sie stillt ibm in’s Worte .O, bitte, verrathen Sie nicht das siäsie Gebeimnise, daß Sie Mül ler oder Schnlze beißen und trauen Sie meiner Versicherung. daß ich auch nicht einen Augenblick daran gedacht bade. Sie wären Arthnr Schonenhauer!« ' Recht nnwirsch kam zwei Stunden später Herminen's Gatte aus Wien zurück. »Dein Onkel ist frisch und aesund. er bat blon beliebt, einen Witz zn machen. Wir saßen den ganzen Taa im Stepbansteller. Und wie mass mit dein Besuche? Wo rum siehst Du mich denn gar nicht an? Du bist ia ganz verstört!·« «T)enle nnr«, stammelte hermine arsentten Blickes, »es ist mir gelun gen. Deinen Freund Schonenhauer ,u einein Widerrnfe seiner stimmt lichen Werte zu bewegen. Ei bat seine ganze Weltanschanuna aesindert aus der Moosbant in der Maikrankh bable.' ,.L·.!aå?'« schrie GIV. »Du warst mit ibm in der Wolltamsböhke?« Frau Hermine wandte sich ab und Lan rückwärts sab es genau so ans tle ob sie schlachten würde. ,Und t-ent' nur", lispelte sie, »zum Als iifiied lsat er mir ein Antoaramm aes s geben. Dort lieax eS.« Göh niinmt’ das- Blatt nnd lieit mit wachsendean Entsetzen: »Die svknnevollen Anaer ; blicke, die ich mit Ihnen s)erlel:t(i habe .·.." Da wirst er das Biatts bin nnd briilltx ,,Unaliickseliges Weins et- Ovar Fa gar nicht der wirtltch:« sZchodenbaiierk« Mit dem Auedrucle schmerzlichen tkrstanneng entacgnete die sunae Frau: »Nicht? Bars- ist aber schade.'«s 4 i ( Die sei-use nnd ihre peinigt-. Der Kehaiteur stammt aus Press, bura, der Schuster aus Inland-, der Einniets aus hatnmersest der Flei icher aus Ochsenfurt, der Bäcker aus ·.liicbtsact. ver Lebrer aus Schutt-sor tu, der Verarnnnn aus Gruben ver Weiuhrinvier aus Wasserbura der Re staurateur aus Braubach, der Rei iende aus Zichachwis, ver Friseur aus Hamburg der Schauspieler aus Possenbosen der Arzt aus Schneide mühi. der Tischler aus Leimbach der Barbier aus Kratzam der Schlosser aus Schlusselburg, ver Koch aus Ko chenvors, der Steuerbeamte aus Nmns tveaen. ver Muiiter aus KlingenthaL der Schornsteinfeger aus Eisen. der Bauer aus Lands-but der Student aus Rauschenbera, der Stellmacher aus Radebera, der Paitor aus Kirch tsain, ver Meteoroiog aus Regens bura, der Todteuaräber aus Grabma der Briesträaer aus Lausen, der Bu reaubearnte aus Schreiberhau. der Fischer aus Herinasbvrs der Buch binder aus Pappenheim, der Soldat aus Oschas, ver Radiahrer aus Ra oebeuL der Buchbändier aus Buch bol3, der Veaetarianer aus Grün bain, die Maritsrau aus Halle, ver Hirt aus Ziegenhain, der Viehireiber aus Schiveinsurt. ver Bildhauer aus Rivsvori ver Maurer aus Kaitreuth, oer Miichhändler aus Buttstebt. der Schnuvser aus Briesen, der Koniets tivnär aus Buhl-ach. der Wurstsabri tant aus Darmstadt. Der der-e Ortsvorsteher-. »Das Reisen ist eine schöne Sache,« erzählte unser Freund Fritz Fröhlich, »aber ich bab’ vie Neese voll davon Denn bei meinem letzten Abstecher in's Gebirge hatte ich fast mein Leben ein gebüszt Das war so gekommen: Es war an einem schönen Tag und ich hatte eine Fußwanderung vor. Da tam ich an einen Bach. Es war zwar hochrot-sieh aber trogbern wagte ich mich hinüber. Doch mitten intBache ver lor ich den Boden unter mir und wäre rettungslos verloren gewesen« wenn mich nicht ein Schisser gerettet hätte. Unter großem Aussehen, und unter der Begleitung ver Dorsjugend wurde ich zum Ortsvorsteher gestier der die Angelegenheit sofort untersuchte. ,Sagen Sie mir, wie. konnten Sie nur so unvorsichtig sein und diese ge fährliche Stelle bei dem setigen M wasser passiren't« sragte mich ein nie nig vorwursivoll das Oberst-M der inve. »Ja,« vertheivigte ich mirs-. »ich bin hier stunk-, ich konnte doch unmögtich wissen, dass diese Stelle Wirt-M ldiecåin das war doch an nichts erten Der Ortsvorsteher sagte darau, »Es ist natürlich eine Warnung dort angebracht, aber Sie habe nicht beachtet.« »Da staune ich, denn ich hätte doch sehen müssen.« — Der Ortsvorsteher blieb bei sein Behauptung und lud mich ein« in e nigen Tagen, wenn ich wieder ga hergestellt sein würde. die bewuß Stelle rnit ihm zu besichtigen, um m meinen Jerthum zu beweisen. Zwei Tage nachher lam er au wirllicb, um mich, getreu seinem Ver sprechen, an die bewußte Stelle zu sühren. Das Wasser war inzwische gesallen und deutlich ragte ein großer Stein in der Mitte des Baches her vor. den ich, da er unter Wasser ge wesen war, vorher natürlich nicht ges sehen hatte. ? Der Ortsvorsteher deutete hin und iaatet »Lesen Sie nur, was daraus geschrieben siebt!« »Es ist gefährlich. den Fluß T pp durchqueren, wenn dieser Stein do ständig unter Wasser ist« F Trost für Tab-trauten Jst das Rauchen wirklich der Ge- , fundheit schädlich? Viele bestreiten ( das, und zu diesen vielen gehört auch . der französische Staboarzt Dr. Ker snabon, der bei seinen Forfchungen Iiiber die Cerebrospinallranthetten WGeniastarrO unter den jungen Re Itruten des französifchen heeres die i Beobachtung gemacht hat« daß die Ge onbnbeitoraucher von folchenKrantheb sten weit seltener befallen werden alt ’die Richtraucher —- man tann das . Verhältnis-. auf 1:20 normiren2 Mit anderen Worten: Dr. Kernabon bat bei einer bestimmten Zahl von Rau chern nur einen einzigen Fall von Ge niatrampf tonstatiren können gegen zwanzig Fälle derfelben Krankheit bei einer gleichen Zahl von Nichtrauchern. Das ift, so schreibt die italienifche Zeitschrift «Jl Tabacco«, ein Argu inent, das ganz andero lautet. als die von den zahlreichen »Gesellfchasten ge gen den Tabalmifibrauch« angeführ ten: diese Gesellschaften behaupten be tanntlich immer, daß der Tabat de sonderz der Jugend Schaden bringe Jm Uebrigen ift die Feststellung, das der Tabal als ein Vorbeugungsmittel « zur Verbiitung von Hrantbeiten be trachtet werden tann. durchaus nicht neu. Ein seht sehr selten gewordenes, link-, im Jahre der großen Peft, in London erschienenes und ,.Eine tueze itlbbandlung iiber die Natur, die Ur sachen, die Anzeichen. die Vorbeu gungsmittel und die Behandlung der Pest« betitettes Buch gab auch den Tabat als ein gutes Schutzmittel an: »Das amerilanifche Kraut«, fo beißt « es wörtlich, »ift ein vortrefflicher Schutz gegen die schlechte Luft; wenn man es aus der Pfeife raucht —- allein oder mit Mustatnufz aemifcht —, oder wenn man es fchnupft, tann man sicher fein, daß man von den gefähr lichen giftigen Dämvfen, die in der Luft liegen, befreit wirb.« hoffent - lich stimmt das auch! W 7 "—--« , --’ - » T n m e : »Sie Norman Tmhdem - Etc Iodcsnuttm Ihrer Gattin II«1·1)sp-(1I(i Men, Inm. ro ."xl,nc« dosj unt-L um«-aliud sie I drin nnssm Elemente Zu entwiwn.« ins r r : »Ist-TU, sie sont, bevor ich sie cm Lin-, in du Tiefe s- uesd um Ihr du mum- MUUMI Direktor einer Zetimierk Un seiner thujz »Heute kriegen wir ein volles Sau-l« grau: »Wotausz ichlic i du das'.« irrttokx »Die Arie fran, dir ihren Stand an dem Theater but, lmt Man alle Ostia-i imtslr. Manna: »Warum wolltest Du dem demosstäulein keinen Kuß geben, Wilh n-« Der Ueine Willm «Nee, Mann-, so dumm wetd’ ich doch nicht sein! Ge stekn hat's Papa versucht und da Messe et ’ne Ohrfeige von iht.«