Gelungmwchr. » wmremnihkechthikschu .Ikch, Schasfnert Zwei Pliisr. Da Meoupe Il. Klasse nach Berlin,« be fahl eine ältere Dame, welche mit ib ter Tochter kurz vor Abgang des Zu ges einsteigen wollte. «Darneneoupe besehtl Hier, Nicht tanchercoupe,« antwortete der Schafs ner nnd öffnete die Thür. Die beiden Damen stiegen ein. Ein vornehmer herr, der einzige Jnsasse des Coupes, wollte ihnen das Handgeoiiet abneh men, um es aus den Platz der Damen zu legen, wurde aber brüst zurückge toiesen. Der Zug setze sich in Bewe gung. »Die Damen fahren nach Berlin?« erlaubte sich der Herr zu fragen und blickte die jüngere Dame an. Die Dame würdigte ihn keiner Antwort; nur ein hochmüthiger Blick fixirte den Fragenden von oben bis unten Der fragte nicht mehr und schwieg. Bald aber schien der Herr Langeweile; zu empfinden. Er fing an mit dens iostbaren Ringen zu spielen, die seines rechte Hand zierten, zog einen vom Finger, betrachtete ihn und sprach im Monolog vor sich hin: »Du Ring,« sprach er melancho lisch, »du bist mir theuer als ein Prä sent des Zaren, aber du mußt fort.« Mit diesen Worten wars er den kostbaren Ring zum Fenster hinaus. Die Damen ängstigten sich. Der Herr aber monologisirte weiter. .·.Ilueb du bist mir lieb und weitb. als ein Andenken des Kaisers von Oesterreich", sagte er, einen anderen Ring vom Finger ziehend, »aber du mußt auch sort.« Wieder wartet den Ring zum offe nen Fenster hinaus. Kein Zweifel! Der Mensch war verrückt. Wahrschein lich litt er an Größenwabn, da er nur von Kaisern sprach und die kostbaren Ringe wie Nußschalen formats Wie schrecklich! Und mit diesem Irr-sinnigen befanden sich die Damen in der Nacht ganz allein im Coupel Der unheim liche Fremde setzte sein Spiel fort, bis er zuletzt auch seinen Trauring bin ausschleuderte mit den melancholischen Worten: »Du. Trauring, bist mir der liebste Ring von allen, aber —--- ei hilft nichts -— auch du mußt fort !« Plötzlich richteten sich die Blicke des Mannes stier auf die Hand der jungen Dame, welche einen herrlichen Ring trug. »Mein Fräulein«, sprach der Jrre, »Sie haben da einen prachtvollen Ring, aber —- er muß fortl« Darauf streckte er verlangend die Band aus nach dem kostbaren Ringe. Zitternd zog die Dame ihren Ring vorn Finger, mit höflicher Verbeugung wurde er von dem Unbetannten in Empfang genommen. um gleich darauf seinen Weg durchs Fenster zu nehmen. Jett trat eine Stille ein; der Reisende drückte sich in die Polster und schien zu schlafen, doch vielleicht dachte er nur über etwas anderes Unheilvolles nach. Was in aller Welt mochte er dem nächst zu thun beabsichtigen? Wieder erhob sich die übrigens ganz wobltlin gende Stimme des Unbeimlichen: »Es thut mir leid um meine schiinen Ringe, ich must sie wiederhaben.« Die Damen warfen sich verzweifelte Blicke zu. Wenn der Jrrsinnige sie be drohte. was dann. Doch der Fremde spielte nur lässig mit den Sehn-isten der Gardine und .siebe!« sprach er, »da bist du ja wie der. mein rnsssscher Ring!« Dabei steckte er in der That den funkelnden Brillantring an seinen Finger. Nach und nach fand er in der Gar dinenschnur die Ringe in derselben Ordnung vor, in der er sie sortgewor sen hatte. Zuletzt auch den Ring des Fräuleins. »Mein Fröulein«, sprach er, jetzt der Dame ihr Eigenthum zurückgebend »Sie wollten sich mit mir nicht unter « halten, ich habe mir dennoch erlaubt, Jhnen eine lleine Unterhaltung qu be reiten. Jch hin — der Zaubertünstler Bellachini.« Jn diesem Auaenblick hielt der Zug. Der Schafer öffnete die Tbür rnit» dem Ruse: »Berlin!« -- Der Zauber-: künstler sprang hinaus und verschwand in der Menge. sittliche Ihre-eitel in früheres Zeit-II Die Anrede »Gnädiqes Fräulein« oder »Gniidige Frau« ist in der Zeit der Superlative schon wieder einer hö heren Ansprnche gewichen. Man nennt die Damen von heute um mindesten «Gnädigstes Fräulein , .Gnädiqste «Friru«, und dee Oestetreicher kurzen diese Anrede schlank-se in das Wort «Gnädigste« ab, die sgie jeder Dame z kommen lassen gleichviel, ob sie ver - -- « tathet ist, ob sie anvermählt geblie gj len, wenn sie nur eine Dame ist. Das ; , sind die Ehrentiteh die die Damen sich (- M ihr Tag-law in der Gesellschast -;Å Wha . Sie haben esnvch zu W Ehremiteln gebracht, man heutzutage die Anrede « riiulein tot«, ,Meißerin« usw. nd dte von heute sind sehr stolz aus CW und verzichten nur sehr M beratet Ja, die Unrede ,Fräu W sh- hinzuseju des Namens Standes lgilt It T-——s wissen, wie sie die anderen Menschen anzusprechen hat. rüher war man in Bezug auf die E entitel, die man den rauen gab, weit spartanser. In der liithezeit des Mittelalters be deutete das Wort Frau eine Bezeich nung, die nur den Angehörigen de höheren Standes zukam. und die ib nen auch dann g eben wurde, wenn es sich um eine ungfrau handelte. Im Nibelungenlied redet Siegfried die bnrgnndifche Prin essin mit den Wor ten Meine Frau riemhild« an, und das lange, bevor sie noch feine Ehe trau geworden war. m Mittelalter herrschte lange Zeit ein Streit dar über, ob die Anrede für die vereh rungswiirdigen Damen in dem Worte Frau oder Weib zu suchen sei. Wal ther von der Vogelweide entschied sich fiir die Bezeichnung »Weib«. während der Minnefänger das Wort Frau Hschöner fand, weshalb er auch den Na men »Frauenlob« von seinen Zeitge nossen erhielt. - Die tiirsilirtpen Damen nannte man Jungfrau oder Frau«·es war dies die Bezeichnung für die Töchter und Gat tinnen der Könige, Fürsten, Grafen »und Freiherrn. Später aab man die sem Eheentitel noch den Zuiaß Edle, Ehrenreisshe oder Tugendreichr. Ein lediges Mädchen nannte man zum Un terschied Frau-Magd oder Frau Mägdlein· und erst im 17. Jahrhun dert entstand daraus die Bezeichnung Fräulein. Aber es wäre keiner Dame eingefallen, sich beleidigt zu fühlen, wenn man sie schlechtweg mit »Frau -ein« anredete, im Gegentheit. das war ein Ausdruck dafür. daß man ihr die entsprechende Verehrung und Hoch achtung entgegenbrachte Jn Brieer und Urkunden sprach man von-den Damen und zu den Damen gleichfalls mit fehr einfachen Worten. Man nannte sie »Eure Liebden«. man gab ihnen, wenn sie älter waren, auch die Bezeichnung Vielgetreue und Vielges liebte Frau Wirthin. Ehemänner schrieben an ihre Ehefrauen, indem fie die Vielgeliebte. Dienftwillige Ehetvir thin und Hausfrau anredeten. unt die Damen gaben fich damit auch außer ordentlich zufrieden. Aeltere Herren nannten jungeMädchen einfach »Liebe« oder «Vielliehe«. Später entstand aus der Anrede Jungfrau das Wort Jung fer, und mit diefer Bezeichnung be legte man die jungen Mädchen, die den unteren Ständen zugehörten Diese junaen Mädchen ftanden in der Tsienften der Frauen und Junafrauen. und bald diente die Bezeichnuna »Jungfer" dazu, um ein Mädchen zu nennen, das feine Arbeitskräfte in den Dienft der hochgeborenen stellte Diets Bezeichnung hat sich ja, wie allgemein bekannt ift. bis auf den heutigen Tag erhalten. Kammerjungfern und Jung fern sind auch heute noch Mädchen, die fiir die wohlhabenden Damen zur per— fönlichen Bedienung gemiethet werden. Frauenzimmer und Dirne hießen die Mitglieder des weiblichen Ge fchlechtes in der allgemeinen Bezeich nuug. man durfte diefe Benennung ihnen getroft gehen, ohne zu fürchten, Anstoß damit zu erregen. Erft später, zu Ende des 18. Jahrhunderts, be kamen diese beiden Worte eine etwas verächtliche Beimifchung, die sich fehr bald aber verfchärfte. und die in der heutigen Zeit zu der ärgsten Beleidi gung eines weiblichen Wefens sich ver dichtet hat. Jn früheren Zeiten gab man einer Frau mit einer verächtlichen Vergangenheit oder Gegenwart die Be nennung Weibsbild, und diefe Benen nung hat auch später ihre unangeneh me Nebenhedeutung nicht verloren. Aber Weibsbilder find heutzutage ei gentlich mehr die thärichten, die un niihen Frauen, während damals die mißachteten fo genannt wurden. ——— Mit den Ehrentiteln waren die Damen der vergangenen Jahrhunderte fehr einverstanden, und felhft die gelehrten Frauen der früheren Zeiten mußten wohl oder iibel darauf verzichten. ihre Ehrentitel neben ihren Namen fiihren zu dürfen. das hätte ja wie ein Ein greifen in die Rechte des Mannes auc gefehen. Und die Männer hätten die ier,Frau den lieblichen Titel Frau oder Jungfrau wohl gar entzogen. Die Irrt-Or vor der Schule. Es giebt viele Eltern, die ihren der Schule entgegenwachsenden Kindern bei Ungehorsarn und anderen Unarten sagen: »Warte nur! Wenn du in die Schule lornmft, da geht es aus einem anderen Tone!« Wenn folche und ähn »liche Drohungen auch ihren nächsten ;Zweck, die Kinder zur Ordnung zu rückzubringen, selten verfehlen, fo sind sie doch durchaus verwerflich. Denn derartige Einfchüchterungen benehrnen dem Kinde die Luft zur Schule, die Freude am zukünftigen Lernen. die in jedem normalen Kinde vorhanden ift, denn Kindergemüther lassen sich durch Neues leicht fesseln. Außerdem aber, und das ift noch schlimmer-, verliert die Kindesfeele das Vertrauen zur Lehrerin, und dieses ist zu einem er folgreichen Unterricht unbedingt er forderlich. Darum folle man ieht den zukünftigen Abcfchiitzen erzählen, wie fchön ei in der Schule fet. was man da für hübfche Bilder ansehe. Lieder lerne etc. So wird den Kindern. El tern und Lehrerinnen ihre Pflicht er leichter-i. wer-. »Mit mäieneizr ulnggiåfåvegtnaesiamen Wer Der a i ,t nicht müsste-M r ewig »Hei-reiben Sie sich doch sMeim Mk — ’ -— Im Nahethal site Karl Eisen schnitt Martinltein wurde gegründet, als die Erzbischiixe von Mainz und Trier den Wildgra en von Dhaun bekrieg ten, dessen Schloßtriimmer man von vier aus hohem Bergriiclen erblickt. während von der Burg in Martin stein selbst nichts medr iibrig ist. Als Hauptzeuge der alten wildgriislichen Herrlichkeit steht noch das alte Kirch lein aus dem Johanniser dessen Jnneres ganz mit zum Theil sehr schönen Grabmälern von Mitgliedern der gräslichen Familie ausgeschrniickt ist. Auch in dem Städtchen Hirn das wir ietzt erreichen, residirte einst ein solcher kleiner Landesherr, dessen Hoheit wie die der Herren von SDhaunI erst mit der franzdsischen Revolution zusammenbrach Der leyte Gras von Kyrburg sand sogar, ganz wie seine französischen Standesgenossen. sein Ende in Paris und liegt mit mehre-« ren hundert anderen guillotinirten Lllristoiraten aus dem tleinen Kloster-J sriedhose von Piepus begraben. Seine» Erben haben sich mehr um seine letzte» Rubestätte geliimmert als die Nach-I kommen und Verwandten seiner Lei-; denggenossen Der Theil des Fried-; boses« welcher die Gebeine der Guillosz tinirten birgt, ist von der Gattin desl letzten Grasen von Knrvurg ange-« kauft, ummauert, mit einem Gitter thore und einem einfachen Denkstein versehen worden, also dasz das Ans« denlen dieses deutschen Grasen in Paris sortdauert. Es gibt noch ein anderes Monument des letzten Myr lsurgers in Paris, da es aber nicht seinen Namen trägt, wissen nur die wenigsten Pariser, day ihr Palme der Ehrenlegion von dem letzten Gra ien von Kyrburg turz vor der Revo lution gebaut worden ist« und daß die Bauern an der Rahe und am Hah nenbach schwihen und leuchen muß ten, um der erst dreißig Jahre später geschaffenen französischen Ehrenleggon ein würdiges heim zu schaffen. on der Kyrburg selbst sind nur noch spär liche Reste vorhanden, und die Fran zosen, zu denen nach Aufhebung der Standesherrschaft auch die bisheri aen Unterthanen der Khrkurger ge hörten. haben dem Stammsitze des Grafen weit härter mitgespielt, als feinem Palais zu Paris. Jn Kirn wollen wir unsere Wan derung beschließen, aber vorher wol len wir einen tleinen Seitensprung den Hahnenbach hinauf machen. um die Stammsitze zweier sehr berühmter deutscher Geschlechter zu besuchen. Kaum eine Viertelstunde von Kirs lommt man zu den steilen Felszackerh die auf drei isolirt neben und iibers einander aufgethiirrnten Radeln oder Pfeilern ebenso viele Burgruinen tragen. Von der anderen Seite her. besonders von dem hochgelegenen Schlosse Wartenstein, das selbst die Stelle einer verschwundenen Ritter sburg einnimmt, bieten diese Fels zarten mit den Ruinen Stein« Kal lenfelz und Stock im Hahn wohl dae romantischste und mittelalterlich ma lerischste Bild, das von irgend einer Felsenburgruine geboten wird. Von Her Burg Stein aber leitete der aus den Befreiungslriegen gegen Nervo sleon wohlbekannte deutsche Patriot IFreiherr von Stein den Ursprung iseines Geschlechtei her. Das andere, lsehr berühmte deutsche Geschlecht aber, -— noch weit berühmter als die vom Stein —- entsiammt der eine Stunde weiter aufwärts gelegenen Schmidtburg. Die Jnsassen dieser lBurg waren von unglaublicher sFruchtbarleik selbst Adie Söhne Jo raels waren arme Stumper gegen ssie. Denn wo gäbe es ein zahlreiche ires, weiter verzweigtes Geschlecht al das der Schmidte?! Wenn alle Ange nötigen dieses Geschlechtes wenigstens einmal in ihrem Leben die Wall fahrt nach der Schmidtburg machen müßten, wie die Mohamedaner nact Metta, dann gäbe es schon längst eine Eisenbahn im hahnenbachthah wäh rend wir seht noch auf Schufters Rap pen angewiesen find. Vor einiger Zeit fand ich in den »Nheinlanden«, also einer gerade fiir diese Gegend maßgebenden Zeitschrift einen Aufsatz uber das Nabethnl, der recht deutlich zeigte, wie wenig bekannt meine Heimath im übrigen Deutsch land ist. Nur daß sich in Kreuznach ein Bads fLir Hautleiden befindet, scheint man’ zu wissen daß auch gesunde Menschens dort mancherlei schönes und interes-’ santes finden können, davon hat man offenbar leine Ahnung. Ja, es will mich schier bediinten, als ob die Fran zosen besser Bescheid wüßten im Nahe thal als die rechtsrheinifchen Deut schen; denn alljährlich iehen viele hundert junge und alte ariser, de nen nicht das Geringste fehlt, nicht nur nach Lreuznach und Münster o. Stein, sondern auch hinaus in den Soonmnld und auf den Hunsbriiet Vor zwei Jahren traf ich zwei Pari serinnen in dem einsamen Dörfchen Thau-« wo man billiger und besser lebt, eine herrli re Aussicht hat und schönere Wald pazietg·· e machen kann, als irgendwo IT Moaj und Weichsel. Da sa n d se beiden Damen, die nach gutem Landeibrauch tein Wort deutsch verstanden, und LHWX W Zifftäsipsåksk m u ntoe en, e n s u Linden. Riemaelemabeäthä schntsgemsn . MIV II i-. sä: gemessen- tend alles in alles tmkv se m sein«-: Ida- nah tbal ist den Franzosen bekannter als den nicht« hier heimi chen Deut chen. Allerdings haben es die ariser auch wirklich bequem-n in das Rahe tbal zu kommen als die Berliner: von Paris geht ein direkter Wagen in das Nirhethai, und ohne um ustei gen kann ich von der franzö schen Hauptstadt nach Oberstein, Kirn, Kreuz-nich oder Münster kommen. Von Berlin aus wird einein die Sache nicht so bequem gemacht, und so hatte »der Nahethalreisende der Rhein lande« vielleicht ganz Recht, als er be .hauptete, es sei das ein abgelegener kund weitvergessener Winkel. Für die Niederrheiner ist es das vielleicht wirklich. Der Mittelrhein aber wird durch das Nobekhal in direkte Ver bindung mit Frankreich gebracht. und fiir die Franzosen wie fiir die Mittel rbeiner ist schon allein aus diesem Grunde das Nahethal keine weltent fernte und unbekannte Gegend. Fiir sie ist das Nahethal ein belieb tes Ziel der Sommertonristen, weil sie wissen, daß keines der von Natur schönheiten überschütteten Seitenthii ’ler der rheinischen Gebirae romanti ’scher oder interessanter ist. Mit der «Mosel wie mit der Lohn kann sich die Nahe getrost messen, der Soonwald braucht sich vor dem Taunus und dem Schwarzwald nicht zu versieekem und neben den landschaftlichen Schönhei ten finden wir geschichtliche wie indu strielle Merltviirdigkeiten, die gar wohl unsere Aufmerksamkeit verdie nen. Jetzt, wo man am Ufer der Nabe, da wo sie in den Rhein ein "strömt, dem Mänsethurm, der Burg Klopp und dem NiederwaldfgeneP über, ein gewaltiges Bismarwwensp mal aufrichten will, tvird hossentlich auch das rechtsrheinische Deutschland dem NahetlsaL wie dem zwischen Rhein, Nahe und Mosel liegenden Hunsriich etwas mehr Beachtung schenken, und wer sich dann nicht mit dern Ausflug nach Kreuznach und Miinster begnügt, sondern erstens naheauswiirts, sodann nach den Sei ten hin Umschau hält. der wird Ent deckungen machen. die ihn sehr wahr scheiniich 'zur Wiederholung Ausdeh nung und Verlängerung seines Be suches veranlassen werden. Nicht wenia von seinem romanti schen Reize verdankt das Nahethal eben dem Umstande, daß es die Heer strasze von krantreich nach Mittel deutschland i . Die Franzosen sind früher zwar nicht wie jetzt die Fährer aus dem Gebiete der dildenden Kunst gewesen, aber indirekt haben sie doch immer sehr viel siir die Kunst gethan: keine «andere Nation hat sich so treff lich auf die Schassung romantischer Ruinen verstanden, und die deutschen Dichter und Maler. die am Rheine und in seinen Seitenthiilern idee»Be geisterung nähren, können den Fran zosen gar nicht dankbar genug sein. Von zehn romantischen Ruinen ver danken wir zum mindesten neun dem unermüdlichen Kunsteiser der Fran zosen. Von der Burg Klopp in Bin gen an ur Kau enburg in Kreuznach, dern beingratøensteim der Alten baumdurg, Ehrenburg, dem Schlosse von Böckelheim, Dhaun, Knrdurg, Oberstein -— alle verdanken ihr male risches Aussehen den Franzosen Bon Kreuznach und seinem Bade wollen wir nicht reden, denn das ist ia der einzige Punkt im Rahetdai. der auch weiteren Kreisen bekannt ist! Oberskein und Jdar sind auch nicht ganz unde!anni, weil dort die größ ten Achatschleifereien der ganzen Erde zu stnden sind, wie denn die Jdarer und Odersteiner sich des aesammken ndels und der Verarbeitung von lbedelsteinen berniichtiat haben, also dasz in New York und Yokohama wie in Sidnen und in Paris alle Halb-— edelsteinbiindler aus dieser Gegend stammen. Zwischen Kreuznach und Uhernein aber liegt noch manches-, was unsere Beachtung verdient. Zuerst natürlich Münster n. Stein mit dem Schlosse der Rheingrofen. Gleich auf den Rheingrafenitein folgt die Ehernburg, die Geburts stätte Franz von Sickingen, der hier mehreren Resormatoren eine Zukunft eingeräumt hatte. Ulrich von Hatten nannte die Burg darum die »Der herge der Gerechtigkeit«. Hier mündet die Alsenz in die Nahe. und eine Stunde aufwärts an diesem k liißchen liegt die oben erwähnte Vieh-anm hnrg. Nahe aufwärts kommen wir zunächst am steilen Rothenfels vorbei, dessen sorg- nnd mühsam ausgespartr Terroisen den besten und feuriglten Wein der ganzen Rheingegend tra »gen. Rothenfelser giebt es freilich «an keiner Weintartr. aber ans den Namen tomint es nicht an. und als Johanniskrger schmeckt er ebensogut. Auf der Burg Böckelheim wurde nicht nur eine Weile Kaiser heinrich 1V. grfan en gehalten, nachdem eri sich von einem unartigen Sohnes hatte übertölpeln lassen, sondern hier«i ist auch die griFßte heilige dieser Gesi gend geboren, die heilige VildegarN nämlich, die später ein Kloster in’ Singen leitete und um ihrer prophe tischen Legal-un willen bei Kaiser nnd Papst in hohem Ansehen stand. Z re ersten Nonne-richte hatte sie im oster zu Disibodenherg verbracht, wohin wir seht bei unserer weiteren Wandel-sing gelangen. Der heilige Disibodus war aus Jrland in die e Gegend getoknmen, um die german-’ schen iden zu belehren. Zum gehn-· ten T ile waren die Bewohner des nun römischen nur-s Mut-til allerdings schon lange Orts-M st; der fromme Jrlsnder hier seine Klause bezog. Aber wahrscheinlich fand er immer n Arbeit genu« nnd außerdem mag « die Gegend gefallen haben: auch hier wächst ein trefflicher Wein, lauter Seelen, die im handel unter falscher Flagge se geln und den Ruhm des Uheinweines erhohen, anstatt die Welt zu erfüllen ·vom Preise des Rahethales. Diei Klosteruine verdankt ihr romantischesk Aussehen zur Abwechslung nicht den Franzosen, ·sondern den Schwedeis die im dreißigjährigen Kriege hier gehaust, den Klostetleller geleert· diet Schuhe fortgeschleppt used die Ge-« daude in»Brand esieckt haben. Ehe wir nach artinstein gelangen, mussen wir einen Augenblick in den alten Flecken Sobernheirn und Mon zrngen verweilen, das erstere einft eine freie Reichsstadt, beide mit schönen Znittelalterlichen Häuserm Sobernheim ifi auch um seiner Tubalfelder willens fehenswerth Die berühmte »Pfälzer Etnlaae" gedeiht hier vortrefflich, nnd Zer Bauer raucht keinen andern Kna er. Die streitet-sung des halsar Interesse-. Aus Paris wird berichtet: Dadz kleine haus der Rue Rayneuard inZ Passd. in dem Balzac von 1841—48 gelebt und eine Reihe seiner größten Werke geschaffen hat« ist jetzt als Bal zac-Museum eingeweiht worden. Diese stimmungsvolle Ceinnerungsftiitte an den großen Schöpfer der ,,mensch lichen Komödie« ist durch die eifrige Thätigleit der 1908 gegründeten «Ge sellschast der Freunde Balzacs« ins Leben gerufen worden. Balzac sand. nach mannigfachen Umherziehen an; diesem stillen Fleck endlich Ruhe »unt; in Frieden zu arbeiten und seinex Schulden zu bezahlen«. Für 6003 Franken jährlich miethete er das hält-E sche Häuschen mitten in dein schönen Garten, in dessen dichtes Grün er von den Fenstern seines Arbeitözimmerlz aus sehen konnte. Als er im Winter; 1847 nach Russland reiste, gab er; diese Wohnung, in der er feine frucht barste Arbeitszeit verlebt hatte, auf. Er zog mit seiner Frau, die er nun— heimführte, nach der Rue Fortuneez und starb dort irn August 1850. Das« Museum enthält eine Reihe von Ge genständen, die dem Dichter gehörten und andere Erinnerunaen, die von seiner Familie gesammelt worden sind» Im Garten stehen Bildwerle, die ihn darstellen. ; —-—--.-s-— 4 — Der-krumm sur Judelsetee der serltaer Unsre-seie. Die Dentmiinze, die zur hundert jähtigen Jubelfeier der Berliner Uni versität in der Königlichen Münze ge prägt wird, ist von dem Bildhauer Amberg einem Schüler des Profes fort Tuaillon· modellirt worden. Die Ausführung der in der Form eines Dreimartstückes gehaltenen Münze weift gegenüber den früher bei solchen Gelegenheiten geprägten Dentmünzen eine wesentlich moderne Fassung auf, was sich in der Schrift wie in der Ausführung der Einzelheiten geltend macht. Die Vorderfeite der Deut miinze zeigt die reliefartig gestalteten Bildnisse Kaiser Wilhelmö ll., des sehigen preußischen Herrschers, und· des Königs Friedrich Wilhelm llt., des Gründers der Universität. Beides Portrüts decken sich zum Theil. Auf der Rückseite ist der Reichsadler in anderer Form wie bisher von dem Künstler ausgestaltet worden. Es sollen 600,000 Dreimarkstiiete dieser Art hergestellt werden. — Abgesehen von dieser Denlmünze wird noch eine Platette in größerer Form zur Ver leihung an bestimmte Persönlichteiten hergestellt werden« Die Modelllrung stammt von Professor Tuaillon, der sie im Austraae des Kultuominiftes riums gefertigt hat. Zeitsemäh· »Der drei Wochen habe ich einen hund, der mich immer anbellte, ein ,Vteh' geheißen, und heute wurde ich nun deshalb wegen Beamtenbeleidi gung zu dreißig Mart Geldstrafe ver urthetlt.« «Unmöglich!« «Doch möglich —-— ei war ja ein Po lizeihundl« W Dis W seit-Its Der Duberbauer war bei der sei leshauptmannschafn um Ich eine uklunft zu holen. Wie er das Amts aedaude verläßt, kommt gerade sein Nachbar des Weges, der ihn gleich fragt. was er denn ausgerichtet habe. »Ja mei’«, erwidert der habet bauer, »i’ bin bei oan herrn nach dem andern a’wexen; aber kaum. daß r’»ang’fanqt bab’, mei’ Sach' zu er zablen, hat jeder a’ freundlich's Ek sichi g’maeht und g’iagt, er bedauert lehr, ader das g’diirt in a’ ander’s Referat; nnd so hab’ i’ halt nix er fahren lönna.« »Dös sieh i« .schon«, belehrt nun der rriahrenere Nachbar den Halt-erbauen »Du lennsi Dich bei den Behörden no’ nit aus. Bei dem Beamten, den’s angeht, bist D« einfach no« nit g’toe ten. Woaizt, erst wenn Du zu oan licnmst, der, kaum daß D’ zum Er zählen anfangst, glei’ fuchstenfelwild wird und iaat, daß er loa Zeit hat — das ist das richtige Referat!«« « Use-prächtig. Astronom: »Seit ich meiner Haus halterin gegenüber von der Möglich leit des Weltunterganaes durch den Halleyschen Kometen aeiprochen, staubt sie gar nicht mehr abl« Its-winkt Sie: »Ach, Edgar, lauf’ mir doch ein LuftichiffP Er: »Wozu? Wir gehören ja ohne hin zu den oberen Zehntausend!« Aus Milbe und Keller. »Macht Jhr Kleiner denn sein Ferienarbeilen ganz ielbitftiindig2« Aufwarteirau: »Na. sehn Se, Frat. Mitben, soweit macht er ja allens von alleine, bloß bei’s Deutsche, da helf ick diichtig mitl« Protest Kiavieriebket (zanchiilerin): »Die sen Theil spielen wir Dreioiertel— Tattt« . ParoenugsGattim ,,Spieien Sie nnr ganze Takte, bei uns brauchen Sie nicht zu sparen!« « Dac- Wichtigsre« Kranienschtvestert »Herr Dosson es fehlt ein Schwamm, vielleicht ist er eingenäht im Patienten.« Der Medizinmannt »Dann sehr. Erinnern Sie mich daran, das-, ich zehn Mark für Material mit aus die Rechnung setze« Milttsrische Charge-· »Nu, August, bist Du auch beim Militiir gewesen«--m »Natürlich! Jch hab’ doch »66" als Einiiihriger mitgemacht.« «Dn, ais Einjiihriger? Wieso denn-P »Nu, ich bin doch 65 geboren.« setiesh Karl: »Siebste, Dei Vater hat bloß so a tleenen Bart und meiner so a großen!« Fritz: «Ae·citich! Dasiir hat aber meine Mutter a Schnitrrbart und Deine nicht!« « sie-gewissem Freundin: »Sieh mal. Wi1!y. den ichönen Mann dort tann ich, wenn ich will, jeden Tag zu meinen Füßen ie heu.« Willh: »So, der sieht aber nicht aus tvie’n hübneraugemcperateur!« Psscholssischet Bis zu einer gewissen Zeit haben viele Männer einen festen Willen; dann aber heirathen sie· Was nur-? .Das Alleinsein thut nicht au» here Abjuntt, Sie sollten sich ein hüb sches, reiches Weibchen suchen!'« Wabe ich gethan und habe ja auch schon gefunden, aber...« »Nun?« »Aber ej ist au enhlicklich anver weitig engagirt. ch warte aus die Rückgangigrnachung der Verlobung-« Iersebieteue Indien« Tochter: »Nam, wohin gehst Duf« Papa: »Ich gehe zur Wahl, willst Du niittomtnen?« Tochter (verschiimt): »Ach, Paps, ich habe schon gewählt!« RMnet wer in seinem srua nur Schaum findet, beim sit-blasen desselb «O nei, wenn da von-c schwach auf ver Lang ist« I