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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 28, 1910)
-7,—-«y-k»— » ( , - Unser Allersüngsterl NovellevonC. v. Stein. Mr standen bei dem gleichen vor sessen Regina-it Alle waren wir St- Zrennde und treue Kameraden. M siebten und verhätschelten wir den W Fahnrich Kurt von Oenberg. — III Einen verstießen wir aus un ser-( Ritte, einen unangembmenMen sei-Oh unermeßlirh reich. ausgeblasen und gewöhnlich. Seit einem Jahr stund er bei uns; wir hatten ihn freundschaftlich ausgenommen, bald aber tätnmerten wir uns nicht mehr um ihn. Rathe-S Haar und rather Schmerbart, ein Monotle in dem dreistdlikkenden Auge, immer ein iro nisches Lächeln um den vollen Mund, so sah er aus-»- der Leutnant Hans von May-ts, der zwei Jahre vorher noch einfach Hans Mayer hieß. Es war Kaisers Geburtstag der Parabemarsclz auf dem Marttplatz, Gott sei dank, vorüber. Nun hatte ich mich gerade aus die Chaiselongue ge legt. um vor dem Liebesmahl noch ein mal «iiber den Dienst nachzudenken« «-- Kaum al-er hatte ich die Augen ge schlossen, al-: die Thiir ausgerissen wurde. »Eschenbacb, denken Sie sich, ich bin Lentnant geworden!« Ungestüm zerrte man mich empor, und Kurt Oenberg, schneidig und hübsch wie nie, in voller Unisorm, tanzte mit mir im Zimmer herum. --—-- Jch mar, obgleich neun Jahre älter, doch sein bester Freunds nnd hatte den lieben Jugnen herzlich-l gern. Wie aber auch seine blauen Aus-; gen strahlten, wie unternehmend er ar dem winzigen Schnurrbart strich. Undj nun fuhr er sich mit der Viirste übers das glänzende, schwarze Haar, lachte; in den Spiegel hinein und freute sickj Tiber das forsche Bild, das ihm entl» gegensab. « · l .Eschenbach, bitte, bitte, bummeln Sie doch mit mir. Ich will ja Furorel bei ber Damenwelt machen und ihrs vergötterter Liebling werden. Ach,3 und mein Muttingchen, wie wird sie? sich freuen! Und heute Abend gebe ick mit Euch in’«3 Theater; ein neues Bal-’ let wird gegeben — oh. nun fängt dass Leben erst recht anl« Armer kleiner Kurt! — that ihm seinen Willen. Wenn er sich aufs Bitten verlegte, konnte ihm niemand seinen Wunsch abschla gen. .Doch. lieber Kurt, zu allererst schlage ich Dir vor, mich »Du« zu nennen, das müssen rechte Freund-. thun. Richard ist mein Name.« — »Einziger!« antwortete mir mein kleiner Freund. Dann zog er mich die Treppen hinunter-, um gleich darani hocherhobenen Hauptes, bitt-enden Au ges und mit schleppendem Säbel eini gen Damen (Backfischchen. natürlich!) das herz zu brechen. « n jedes Schau spset Darf er feinen lich um gleich W in gehen, oder noch verwege nee. nIi der schief sitzenden Mütze, drein zu schauen. Alle Kameraden ta men auf ihn zu. alle wollten mit ihm gehen und alle freuten sich über der schneidiaen Kriegågott — unsern Al lerxitug en! — Selbst der stolze Prinz Lothar führ te H in ilnn und bot ihm das »Du« ans und Kurt schien jede Minute zu wachsen vor Stolz und Freude. . Dans Mayers begegnete uns, an leiser Seite eine aussallend schöne Mon, groß und fchlant. mit dunkel blacen Augen, die genau so blickten wie Muts-, nur nicht so rein und kindlich. Maners und diese Dame gingen icht zusammen, sprachen auch nicht miteinander, aber dennoch be merkten wir, daß sie zusammen ge s n. Dans grüßte taum, tlemmte das Monotle ein und musterte Kurt, warf J- huan Blick auf die Dame, wen d«e.ife«f·einqlizesichi uns-·- wiedet zu, mitr einem Lächeln. so bog-haft und teuf lisæä wie ich es noch nicht gesehn ch belah mir die Dame näher nn« bemerkte eine nufiallende Aehnlichkei zwischen ibr und Kuri. »Die neue Balleteuie«, flüsterte der Prinz, und ich gab mich zufrieden. Nachdem sich der Kleine qenuq ir feiner neuen Würde gezeiqt hatte, ver ließ er uns, ,urn sich Mutiing vorzu fiellen.« »Sag’ mal. Eschenbach, der Kleine hat doch auch eine Schwesiet?« Mit vielen Worten ergriff det lange Flemi ming meinen Arm. »Die gestorben ist, wie er erzählte«, gab ich zur Antwort. »Aber warum diese Fraae2« - »Mnkwiitdig!« Flemming strich »sich nachdenklich den blonden Bart. »Gestotben? Fandeft Du nicht auch —- dek neuen Balleitdamek« and «Uusinn!« lachte ich leicht »Weil lie such hlaYe Augen hal? Was soll das WH. » « Und doch stieg mit bei der kahnen - sein-virus eine Blutwelle in den M —- es war ja auch mein Gedanke ein kolosale Aehnlichkeit zwilchen ihm » Augen wurden glänzender und noch größr. Wsre ich eine junge Dame gewesen« mein Wahlipruch hätte ge lautet: aDer oder keinerl« — Wir gingen in’s Theater. Ei schneide und war bitter kalt. Qenberg zog den großen Pelztragen iiber dir Ohren und pfiff: »So leben wir. si" leben wir etr." »Bist gespannt auf Camilla Maria. prima Ballerinal' lachte er. »Schön ist sie was? s— Uebrigens Mutting war sehr stolz aus michs sie kommt heute Abend auch in’s Theater, seit langer, langer Zeit wieder. Sie will ihren Einzigen aber auch mal zwischen Euch sitzen sehen.« — »Jhre Frau Mutter war lang-e nicht im Theater? Viertan fragte Mayers mit schwerer Stimme und lauerndem Lächeln. »Ich weiß nicht. Mutting hat einen Widerwiflem namentlich gegen das Bcllett'«. dersetzte Kurt offen. »ich weis-, nicht, warum. Seit dem Tode meiner Schwester war sie nicht mehr da.« Warum ich nur den Manerö haßte und Ordentlich Furcht bekam, wenn er den Kleinen von der Seite ansah! Vor dem Theater trafen wir mit e-? ner alten, weisthaarigen Dame zusam men. Knrt eilte hin-Hi und tiiszte ihr n . ; ehrfurchtsvoll die Ha »O, Muttinq, wie schön ist’å doch Leutnant zu sein!'· hörte ich sein-, weiche Stimme. «Werde mir nicht iibermiithig Liebling!« ertx.iderte sie so weich und aut. Das Baltett nahm seinen Anfang bei festlich erleiichtetem Hause Der Landesfiirit war anwesend. und alles gab sich die erdentlichste Mühe. Ge spannt harrten wir aus den dritten Att, wo die »New« auftreten sollte. Der Vorhang ging auf, und Camilla Maria« im orientalischen Kostiiim mit langem, ccinvarzglänzendem Haar und übermüthigen Augen, mit Münzen und Flor umhangen, tanzte so qraziiis Uni leicht, wie wir es selten gesehen. Alle waren wir »hin«, so daß wir lautr bemertten, wie im erften Rang eine lnruhe entstand und eine alte Dame ohnmiichtig hinaus-getragen wurde. Als ich wieder zurücktah, bemerkte ich sämmtliche Blicke der herren auf Sturt gerichtet. Einer rief: »Nu, solch ’ne Aehnlichteit, die Tänzerin könnte Ihre Schwester sein!' —s— ,,Kolofsal ei genthiirnlich!« wurden die Stimmen laut. Kurt hatte einen tleinen Spiege; »berdorgehiolt nnd betrachtete sich lächelnd. Der Vorhang fiel bald, wir lbegaben uns alle ins Fersen »Sie warfen eine seltsame Frage auf, Rottberg«, begann plötzlich "Maners mit blitzenven Augen. »Welche Frage?« »Nun, ich rneine die Aehnlichkeit zwischen der Maria und Oenberg!" Mir graute vor Mann-K Lachen. dem zttaenden Mund, dein lauernden Blick, tnit dem er den iisermiithigen Kutt betrachtete. «Dasselbe Verhältniß, in dem Frau von Ebrenfeld zu Fürstin Xanter sieht: daß sie sich beide bis aufs Haar qleichen und absolut nicht verwandt sind', lachte ich gezwungen ,,,Nnn und wenn hier dennoch Ver wandtscksaft vorhanden wäre, ich inei ne zwischen der Tänzerin und . . .« »Der legte Akt fangt an', unter brach Flemming die erregte Stimme Manns Ihn nicht beachtend. schritt er zum Ausgang. Wir folgten alle. »O, meine Herren, warum so eilig? Jch wollte ja nur den Schluß sagen: . . der Ballettdame!« Und tnit La chen stürzte er am Buiiet ein Glas Seit hinunter. »Betrunten —— insamer Kerl!« knur tnelte Rottberg. »Werft ihn hinatis!' Jetzt sahen wir erst nach Knrt der todtenblaß, aber sicher auf Mayersj L zuschritt Mit eiserner Faust faßte er seinen Arm und schuttelte ihn· »Nehmen Sie diese Behauptung zu riict!" Seine Stimme war seit und doch zitterte er. »Sie haben in einem nicht zurechnunassiihigen Zustande ge sprochen, denn meiner Schwester Bild halte ich in Uhren sie starb an einer ernsten Kraniheit!« Mahers hatte sich längst losgemacht und maß ihn mit verächtlichem Blick »Ernste Kranlheitl Hah! -- Sie hatte Hang zum Vallett und solqte ei nes Taqu ibrem Geliebten. Aber in einer altndeligen Familie kommt ja dergleichen nicht vor. Mor- sagt, sie ist gestorben, trauert ihr äußerlich nach, während sie vergnügt und lustig von ’ihren Erfolgen lebt.« Er schwieg und weidete sich an dem todtblassen Antlih Oenbergs, der schwerathment mit zusammengebissenen Lippen vor ihtn stand. Plötzlich sagte er mit tonloser Stimme: »Und here von Mahers, wenn Sie dies alles so genau wissen, warum sagen Sie dies vor allen Her ten und mir nicht allein? Die Schan de ist nicht zu ertragen!« Und wieder das siegelt-mußte La chen des andern, als er antwortete-. »Ich wollte Sie nur aus die Reinheit Jheez Adels an etsam machen und Ihren Hochmut teusel ein wenig le gen. Und, nebenbei gelagt, JheeSehwes sitt Judith —- toollte iM --- Camil la Maria —- steht mir nahe genug, um ihr den Triumph z- gönnen.« ·Schuit!« schrie Oenberg an r steh, erhob die Hand griff nach avers Gabel, den er ans der Scheide riß und seit ins Fsvet Mel-M West nahmen wir Ratt zur Set te, eins Lothar sährte ihn W s· — « » isII Du mir Mkenk tsnte M Stimme ihm mä. Dann standen wir ans der Straße. »Was hast Du gethan, Kleine-IT iRatlsloj sahen wir ihn an. E »Was in meinem Rechte stand«, gab er II Antwort Er gräßte leicht unt bat mich, inn zu begleiten. Die Straßen waren leer. Leise. dichte Sehn-erstatten trieb uns der-Wind ins Antlitz. »Es iii talt'«. unterbrach Oenderg die rninu tenlange Stille. und schättette sich frostelnd in deni Pelzmantei. »Ich oente wir gehen noch ini Case. ein heißer Punsch wird Dir gut thunf Der Kleine nieste zerstreut und un ruhig irrte sein Auge die Straße ent lang. Bald waren wir in dein Tale und durchschritten den Saal Lauter Ossiziere, schisne geschmintte Blumen intidchen und Kellnerinnen, die uns totett. drein entgegensahen »Ein Ertra,;:rnmer«, befahl Kurt, »und heißen Zunfch!« Da sagen nir. Ich legte Mütze und Titantel ab, um ihm dann auch zu hel en »Es ist to talt, ich behalte ihn an.' Gierig trank er den heißen Grog. »Nicht wahr Du bleibst bei mir. Richard«, bat er leise. »Auch deute Nacht. die letzte Ni:cht!' Seine Augen hatten allen Glanz verloren. Seufzend fuhr et sich über die Stirn »Es-mich nicht so, Kurt!« Jch bis die Fahne zusammen urn nicht weich zu werden. » Llianers soll der beste Schütze sein«. fuhr der ltleine fort. »Wenn ich nicht lebend wiederkomme -- dann sag Du es- nseiner Mutter. -- Alles! Hörst Du? Auch das-. ich ndch so gerne aekebt hätte. Und — nun ist sie ganz allein beschütze sie Richard. -— deriprich’ es mir!« -- Er faßte meine Hand und sah mir angstvoll in die Augen. Alles mein Junge. -— Aber rent« doch nicht an’s Sterben. — Warurn sollst Du nicht siegen?« »Hast Du nie Ahnungen aehath srug er daqeaen »Ich bin rniide las-, uns geben aber durch ein leeres Zim mer« ich tann die Menschen nicht se den. « Wider qinaen wir durch die todt stillen Ztranen Leise knirschte der Schnee unter unsern Füßen. Als wir an seine Wohnung kamen brannte in seinem Zimmer Licht. »Sei« Setundant", murmelte er. und stieg die Treppen hinauf. Da tam er uns schon entgegen. »Morgen sriih halb sieben ltlir - Buchenwaldeit Pistole « bis zur. Kampsunssibigteit.« « liurt nickte milde, abweilend: ich übernahm alle- siir ihn und rieth ihm, zu Bette zu neben. Nach einer halber Stunde, als ich leis in sein Zchlas zinimer trat, um ihn nicht Zu stören, lag er still mit weiiaeössneten Augen. Tie rathe Anipel wars einen aediimpi ten Schein aus sein blasses Gestat. »Hast Du etwas zn ordnen, nein Junge Z« Ich strich ihm dai Dunkle Haar anH der heißen Stirn. · »Meivst Du weaen meines Vermö aen?« lachte er bitter. »Ich hab-. ja nach gar nicht aelebt. Dort in dein Echteibtisch links die kleine Echublade. da lind alle meine Papiere nimm hier den Schlüssel. Du weißt ja mit allem besser Bescheid. wie ich.« Jch that, wie eng mich acheissen. «Hast Du sonst noch Wünsche? — Man kann ja nicht wissen Du könn test - -- verwundet ...« »Saae doch sierhen«. siiate er laum örbar hinzu. »Ich habe ein Catilin chenx ein Jahr iiinger wie ich. Wir mochten uns sehr gerne; sie ist so hübsch nnd lieb — hrina’ ihr meine letzten Grüße!«' — Fast gebrochen klana seine Stimme, die Tbränen traten ihm in die Au aen. 6r senszte ties und drehte stel »nach der Wand. »Ich möchte jetzt schlasen —— hin so todtmiide. Nur weck’ mich morgen sriih zbei Zeiten. Schlaf auch Du, treuer «Freund!« Einen letzten Blick wars ich noch aus das dunkle Lockenhaupt in den weissen Kissen nnd ging dann leise ins Ne benzitnmein Die Lampe schraubte ich ties und setzte mich an das ossene Ka min. Schlasen konnte ich nicht. ebenso wenig wie er, ich hörte immer sein Stöhnen und Seufzen. Einmal schritt ich aeriinschkos ar die Thüre. Der Mond schien voll ins Zimmer. Kurt hatte vergessen, die Vorhänge vorzuziehen. Da saß er aus recht im Bette, geisterhaft blase. und stiijte sein Haupt in die hand. »Schwester. warum muss ich siir Dich bilßen?" sprach er halblaut. »Wenn Mutter!« Dann sank er zurück. Um 5 Uhr weilte ich ihn, nachdem ich heißen Thee und Grog gekocht hat te. Noch war es völlif finster. eh leuchtete mit der Kerze n sein Ant is and sah ein leises Eicheln um den Rindenan «Mntting, wie schön ist doch das Leben!« —- Er schien einen glücklichen Traum zu then Leise We ich ihn. »Mein-ed Die meine SchwestekiP schrie er und öffnete die Augen. Dann besann er sch. »M« II- RschstU Jskk schvtl TM »ich bin so miide nnd der Raps i schmei« — a »i« III-« Mkik ä« m an L s u t ie et tut hielt sie W M. »M, dassthnt sitt —- P VI Isi- GU« ——ct W Ums-— M W M sah es nnd rieth ihr-, lie III-W I »Damit der Schatte meint. ich fei feig- nnd fürchte ihni —- Rie. Richard! Laß -- ich ftetie auf. — Nur einen Tropfen Selt! Jch teils nicht trank sfein!· Um 6 Uhr tam er herüber. trant tgefaht feinen Titee und fchien fafi hei Etm mir die Augen waren glanzlvs lund lagen tief in den Höhlen Oefters k fuhr er iirtp rnit der nd leife siiihnend kiiber die Stirn. -- ls mir in den be Iftesten Wagen stiegen, lam ein Mäd chen angelaufen und reichte mir einen Zettel. «Geben Sie ihn dem Herrn Leut nants« Ich las ihn- »in-muten Sie fchnell Jltre Frau Mutter ist todttrant!« I-« Darunter der Name des Arztes. i »Was haft Du betommeni« ) «Nichtö, Kurt, eine Nachricht fiir »mich —·-e I Wie ich roth bei der Lüge wurde! l « l iUnd dennoch konnte icks ihm den Zettel« Inicht geben. l Und wir fuhren durch die leeren Straßen. Lasttlos rollte der Wagen «an dem nassen Asphalt An den Straßenecken brannten trübe die La ternen· fchieierbafi vermifcht mit dem dunitigen Nebel des Winter-namens. Neugierig preßte im Vordeilauien ein Bäckerjunge fein Gesicht gegen di Wagenfenfter und pfiff dann fchrill und laut: »So leben wir, so leben wir alle Tage.« Erfchreckt fuhr Lenderg aus feiner Träumen auf, lachte bitter. leise mir dem Kopfe nictend. Jn ein paar Minuten hatten wir den weißen Forft erreicht Als ich Oenderg aus dein Wagen half, fing e on, dicht zu fchneien. Die kleine thue Wolke verschwand. Ein trofilo fer, dleigrauer Februartag begann Die herren waren schon alle versam melt, der antoefende Arzt ariifite stumm und ernst. Die beiden Gegner griiizten sich kalt. Beim Gruß be rührte Mauer-Z- taum die Pelqmiitze. Und dann maßeii wir die Entfer nung aus. Beide nahmen die Piitolen Kurt preßte die Lippen fest aufeinander, als Marter-s die Hand hob. »Eins -- - zwei drei!'« Lantiriichzend flog die Krähe von dem diirren Banme auf, und schüttelte eine dichte Schnee-nasse herunter. Der blsnliche Rats-b durchschnitt einen An genblick die Luft. Dann Mr ich Lurt weinten - taumeln. Ich eilte dinz und hier« ilin. Seine linie Hand preßte er auf die Brust. Langfam - duntelroth fiirbte sich l i i das Hemd. »Las; «ib. In biit oerivundet«, bat ich flehend. »Bi- Zur Itampiunsabiqleit iet: bin nicht ieiae!« Schiner ttiesz er c; hervor. und ein Blutstrahl aJoll aus- dern Munde Doch er richtete sich hoch auf, ohne Beben nnd ieuerte ad. Und drüben, eixt itellendes Lachen Hein aurqelnder Schrei dann Tod tenstille. i ,··!luS.« Flaum ver-kenntlich si.1rnir!elten es von Kurte- blasseti Lippen, und schlaff sant er ans den weißen Boden Der «.-lr;t beimte sich iiber ihn unt legte disk Ehr aus sein her-. Irauria blickte er aus das bleiche Kindergeticht - -- trmsria sck:uttelte er dak Haupt Langsarn schlug mein armer Freund die LIlnaen nochmals aus »·«3lriiss’ mir mein Mutting s er zähP alles Richard! Adieu outer Freundl« Dann ein Seufzen Eine Setunde daraus driiate ich unserm Vlileriiinasten die einst so glänzenden Auan zu. »Herr von Manns itt todt«, meldete der Arzt, ,!«ie Kuael gina snitten ini den« » Jeh neate mechanisch, unverwandt aus den Kleinen schauend, und unbe wußt rollten mir heiße Thränen über die Wangen. Da läuteten von seen die Kirchen Flocken, zur Frühandaciit Langiam er hob ich misb nnd schritt fast gebrochen nach hause. Dort fand ich die Todes nachricht der Frau von Oenberg vor Zwei Iaae darauf beerdiaten toir Aurt von Oenbera. Das ganze Beat rnent ging mit, alle mit traurig-ernsten Gesichtern, alle nur an ihn denkend und von dern einen Gedanten beseelt: »Die letzte Ehre unserm Alleriung sten!« -.I-s—— -« sie älteste Zeit-ers der sele Jn Peling erscheint die älteste Zei tung der Welt, die den Namen Ring coo« führt· Sie lann bald ihr 1000 jähriges Jubiliium feiern, denn sie be steht seit dem Jahre 911. Alle Rum rnern des Blattei werden von dem chinesischen Staat aufbewahrt Jm Laufe der 1000 Jahre ist das Blatt in Veeug aus Toren, Ausstattung oder Güte des Papiers keinerlei Ber äsderung unterworsen Irr-elen. Die verschiedenen Redakteure waren mit ihrem Kopf Mr den Inhalt des Blat tes verantwortlich und das Resultat davon ist, dass lrn Laute der Zeit 15 Leiter das Leben lassen mußten. Wisse nnd Its-up Sshnsliem »Vater, haben denn alle l elf« tetznsdietn deine Mutter hat il .« rHuettkez »Mit-indem willst du nicht heute Abend in den Mus- gehent Du M den ehlsssel — tknnne aber n qaae in stTt siedet s L—·’ - «.:".-F:·.«s «t Z:'«...s - » Eh « »J« L Ah ! .«, « c ( H1s «k.i Al( lsltt UUV «J! Ic! UCIJILX ATIIU . x ! ! d l. - III. .I· .. - . « . . . 8.. . .. H » . N . « r ,1« . » . . » F - . l , kl-. J I—«1 . . s - s . ( ( n! J . L It c I H , « (’ s. . XLJUI s - - . -.- -. -.-—----— seien im stiller-ts Eine heitere Geschichte erzählt das Plöner Wochendlatt von einem psissii gen mecklenburgisesen Artilleristen Jn Mön war Artillerie einquartiert. Prinz Joachim, der jüngste Kaiser sohn« trat aus der Reitbahn ohne Be gleitung an den bei den aufgestellten Geschiißen Posten stehenden Artilleri sten heran und bat ihn, ihm einige Erklärungen zu geben. Der brave Mecklenburger, der nicht ahnte. daß es der Sohn des Kaisers war, erklärte nun bereitwilligst alles das an den Geschiisen und an dem neuen Beobach tungswagen der Batterie, was er er klären darste. Als der Prinz sich dann dankend abwenden und dem» Posten als Belohnung siir die sachij kundiae csrkläruna seiner Wasse einl Goldstück in die band drücken wollte.l bemerkte der seiner Pslicht bewußte Artillerist, daß er im Dienst nichts« annehmen diirse. Wenn der Herr ihm aber wirklich was aeben wolle, so möge er das Geld aus die Lasette des nächsten Geschützes learn. dort länne er es sich nach dem Dienste abholen. Prinz Joachim handelte nach seinem Rath und wandte sich an einen Un terossirien den er hat« dafür sorgen zu wollen« dasi der Posten das ihm nuaedachte Goldstück auch erhalte. Das ist denn auch geschkben sai eine Sau-feste det- quten at ten seit können seufzte. Die Kenntnisse, iider welche eine Hausfrau der auten alten Zeit, die fich die auf ein Drittel des lit. Jahr hundert-s erstreckt, veriiiaen mußte. ivaren feht manniaialtiae, und die moderne Frau von heute hat alle Ur fache, diefe Hausfrau als-· allertninve .ften5 sich edendiirtia anzuertennen Sie ertheilt sich fett-er ein ganz vor treffliches Zeugnifz mit dieier »An» tennuna«. Jene Zeit der Hausfrauen alter Schule lieat nach tein Jahrhun dert hinter uns und doch ift fie von der unferen durch Vldariinde geschie den, die nicht zu iiberbriicten find. Die Eifenbahnen und Dampfer haben die Erde und idre Verhältnisse einer to talen Veränderung unterworfen. den haughalt haben fie aug- allen feinen Angeln gehoben. Damals wurde al les zu Haufe gemacht: Brod, Bier· eingemachtes Qbft, Wein, Kuchen, Zwiebaet, Waffeln, Branntwein, Rauchfleifch Gewafchen gepliittei. ausgebeffet wurde zu Haufe. Wir Modernen, die nichts oder doch fehr wenig zu Haufe machen, haben auch die Besiyfreude nicht, deren sich unsere Altoorderen rühmten. Wir taufen uns alles für fir und fertig und tren nen uns demnach auch leicht davon. Zur Zeit, da man sich alles felder machte, oder mit fchwerem Gelde von dem aufte, der es felbft gemacht hatte, betrachteten wir die Sachen mit Liebe als Gegenstände, an deren Giite und Dauer sich noch ferne Nachkommen freuen follten. Und zu jener Zeit ivar die Hausfrau in ihrer Art eine fehr refpettable Künfilerim die iider eine Unzahl von Fertigteiten gebot. Alle Künste, welche heutzutage der Pelika teffenhiindler übt, gehörten damals zum Reffort der hausfrau. Sie mußte Brot und Kuchen, Paiteten und Totten backen können, sie mußte mit Pöteln Räuchern, Einmachen und Deftilliren Befcheid wissen. Sie be reitete Dufttoiiffer, Teiiitverfchiine rungimitteh haarvomaden und auch Schnavö. Sie verftand sich auf die Bereitung von Weinen und braute Bier. Die Geheimnier der Wasch fiiche, der Speifetammer, der Milch toirthfchaft, des Küchen- und Duft aarteni foevie des Gewachshaufeo wa ren ihr erfchloffen. Sie fchneiderie und flickte die Frauen- und Kinder tleider zurecht. Dabei fehlte es ihr an musikalifcher Bildung nicht, auch tanzte fie, finste- WIW sich aut Kindererziehunz häusliche Gefunds hemp lese und wußte mit Armen unt Kein - umzugehen. Und»ivetin sie »hei- Lnde die fleißiaen hande« ge kühei, und »zum Guten den Glanz Und den Schimmer« in nie ruhender Arbeit gefügt hatte, musie fie aus« noch ein lebhaftes Interesse an dei seichsftigung des Mannes an der M rege-u Solch« einer Frau toers pe- vik, eine neue Zeit vorbereitendei T von betete den » KERFE-im- rasm via- m enthalten stse Ist-reiste als stenotwtsttm Von der englischen Prinzessin Marh wird berichtet, daß sie sich singst Un die Geheimnisse der Schreibmaschine hat einweihen lassen. Zwei Stenoths pistinnen leisten im Marlborough house Setretarsdienste, und die Prin zessin bestürmte sie so lange mit Bit ten, bis die eine von ihnen sich bereit erklärte, Jhre tgl. Hoheit in die Kunst des Schreibmaschinenwesens einzu siihren. Die Prinzeisin erwies sich alg eine sehr geichictte Schiilerin und widmete sich so angestrengt ihrer Ar beit, daß sie nach wenigen Wochen Un terricht und Uebung so trtit war, um es mit einer durchschnittlichen Steno thpistin in der Schnelligkeit usd Nil tigteit des Schreibens ausnehmen zu können. Jhre lgl. Hoheit wird wäh rend ihrer Ferien in Balmoral König Georg hilfreich zur Hand gehen, indem sie ihm manche seiner Privatbriese»1nit der Maschine schreibt. Die Prinzessin beabsichtigt auch Stenographie zu ler nen und trägt sich mit dem tiihnen Gedanlen. der Königin Marh regel mäßig bei ihrer Korrespondenz zu hel ien, wenn die tönigliche Familie im Buckingham - Pniace weilt. Prinzeß Marn ist das ersie Mitglied der eng lischen Rönigsiamilie, das Schreib maschine gelernt hat: sie ist auch die lerste tgl. Hoheit gewesen. der ein Konto an der Posi Office Savings sBant eröffnet wurde: die Prinzessin Herbielt an ihrem 10. Geburtstag ein sont-. . « »Hu-· — l sue dein Zahlt-sie see steten Die Erde legt aus einer einmaligen Reise urn die Sonne einen Weg von Ist-ist Millionen Kilometer zurück. Ein Mensch, der das patriarchalische Alter von list Jahren erreicht bat, ist also während seines Lebens rnit der Erde eine Strecke von sast einer Billion Ki: lometer durch den Weltraum gesahren. Das menschliche Herz macht in einem Jahre iiber Ists Millionen Schläge Jn jeder Minute unseres Lebens sterben und erneuern sich in unserem Blute 1755 Millionen Bluttörverchen Die Zahl der hautathmungsdriisen unse res Körpers belaust sich aus mehr als zwei Millionen. und serner besth un ser Körper über 2000 Knochen von verschiedener Grösse und Form, dazu iiber 5410 Musleln, deren jeder durchs Blutgesäße ernährt und durch Nerven regiert wird. Der Untersucht-Ich als Polizei wese. Eine neue Waise wird jetzt auch die Polizeisnannschost in Braunschweig, wie es bereits in verschiedenen anderen Großstädten der Fall ist, erhalten, nämlich den Gummischlauch Bei Schlögereien, in die die Polizeibeam en einzugreisen haben, oder bei Wider setzlichleiten von Arrestanten ist der Gummischlauch eine beachtenswerthe Wasse. die bei ihre Anwendung ebenso energisch wirtt, wie der Säbel, aber keine blutende Verletzungen hervor rust. Durch den Gebrauch des Gam rnischlauchs soll die Anwendung des Säbele möglichst vermieden werden« Mittel zum sites A.: »Jhre Tochter hat seht auch Klavierunterricht hat sie denn auch ·Talent?« B.·. »Das weiss ich nicht, aber ich lebe streng daraus, daß sie täglich silns Stunden übt!« A.: »Das ist zu viel. Jch fürchte, sie wird die Musik hassen lernen und dann teine Taste mehr anrühren wol len!« B.: «Sehr richtig -— so dachte ich mir auch!« Sonst-seen »denn mai-. ich zu Hause bei inei ner Mutter bleiben.« ,,9llso sozusagen Muttervslichten.' Wes Asche- Ioeeden Itll . . . Lehrers »Sna’ mal, Fritz, wenn Du einein Deren Futellliaerweise aus den ; Fuss trittst. nsas wiirdesi Du saaen7« Fris: »Ich würde sagen: Entschul digen Sie, mein herri« Lehrer: »Seht aut. Wenn Dir der Herr nun lilr Deine hsslichteit zehn I Pfennige schenken würde. was wlledest Du dann thunP eth: »Dann totiede ich ihm aus den andern Fuss treten und ebenfalls ta gen: Entschuldigen Sie- sein herrl« I