Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 28, 1910, Image 12

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    ZuschusnTmtz
Deus-e und Jren in Ken
ttg Hm in Hand.
Nachahmung-zwecks Beispiel.
sollen is allen Fragen vos gegen
seitinenr Interesse zusammen ste
hen, Versuche zum Erlaß von
. augsgeietgen ver-eiteln und auf
seitigung des Localontisngesetses
leis-arbeiten —- Schwager des
deutschen Kaisers weilt incognito
is Chieago und nirnurt in echt.
demokratischer Weise die Scheus
vürdigkeitea der würdigen Stadt
in Augenschein —- Kehrt von ei
nein Jagdausslug in den canadis
sehen Bergen zurück. — Will auch
Sieb-Amerika besuchen.
Covington, Ky» 25. Oct. Die Exe
cutive des Deutsch Ameritanischen
Staatsverbandg von Kentucky hat mit
den delegirten Jrischen Vereinigungen
jenes Staates ein Schutz- und Trutz
biindniß abgeschlossen wodurch die
liberale Beweauna im Staate Ken
tucky zu einer starker-. Macht geworden
ist. Dem getroffenen Ablomrnen ge
mäß verpflichten sich beide Oraanisa
tionen, in Fragen von gegenseitigem
Interesse zusannnenzustebem jeder
ersuch zum Erlaß oen Zwangsgei
setzen seitens leaislativer Körper-schaf
ten soll energisch bekämpft und ausdje
Aufhebung des Localovtion Gesetzes
soll hingearbeitet werden. Jeder Be
schränkung der Einwanderung gesun
der Personen aus Europa soll oppo
nirt und nur überführte Verbrecher
oder moralisch defelte Personen sollen
ausgeschlossen werden. Ferner wird
eine systematische Erforschung der Ge
schichte aller Rassen empfohlen, die an
der Entwicklung des Staates Kentucky
und der Ber. Staaten, sowohl im
Krieg als im Frieden. von den frühe
sten Tagen mitgeholsen haben, urn
« eine wrurtheilglose und unvoreinge
« nomrnene Kenntniß der amerikanischen
Geschichte zu begründen und weiterzu
filbren Das Ablommen wurde in
der Turnhalle zu Covinaton ratisjzirt
und bat Giltiateit siir alle Städte und
Ortschaften in welchen sich deutsch
oder irisch «- ainerilanische Vereini
gungen befinden
»Es-Do I ,
. ’-—«- — « .- . .
Cbicago, 25. Oct Jn echt demo
kratischer Weite aus Schusters Nov-:
pen und mit dem Bädeler in der
Hand machte sich heute Prinz Fried ]
rich Alexander von Hesien ders
Schwager des deutschen Kaisers mit
seinen Begleitern aus den Weg um
die Sehenswiirdigteiten Cbicagos n;
Augenschein zu nehmen. Der Prinz
ist gestern Abend vom canadiicheni
Felsengebirge kommend, mit seinen
Begleiternt Baron Riedesel zu Ei ?
senach und Baron G. Scheut voni
Schweinzberg und einem Volum-!
icher Monsieur L Garban zu einem
drei- bis viertägigen Aufenthalt biet
eingetroffen und bat im Blacksione
Hotel unter dem Namen Baron Ga
dendotf Wohnung genommen
ängstlicher Weise waren er und seine
Begleiter oemiiht das Jncognito zu;
wahren, hatten aber dabei nicht mit
der Ausdauer und —- Aufdringlich- I
seit amerikanischer Zeitungzmenschen
gerechnet die sich wie eine Meutr«
heugriger Wölfe an ihre Ferien bef
teten Schließlich tnpitulirten sie, undi
Baron Riedesel ein Nachkomme ie-;
nes liessischen Obersten, der im Revo
tionstrieg die an George lll. ver
kauften Hesien commandirte. gab
Auskunft über das Woher und Wo
hin der Reisenden Der Print war
anscheinend zu der Ueberzeugung ze
konnneth daß es das Beste sei, Aus
kunft zu geben, suchte aber bis zum
lesten Augenblick zu verheimlichen
daß er der deutsche Prinzensohn sei.
Er verstand sich schließlich sogar du
Xitn sich mit seinen Begleiter-en pho
t taphiren zu lassen. Baron Nie
el erklärte, daß der Prinz vor zwei
Monaten in Montreal gelandet iei
und einen Jagdauiiflug nach dem ca
nadischen Felsengebirge gemacht habe
Das Jagdgliick sei ibnen nicht allzu
bald gewesen doch hätten sie unter
Inberen einige Steinbiicke erlegt. Von »
Ehieaao aus werde sich der Prinz-il
nach Washington und dann nach den
Sädstaatrn begeben. Ein Ausflug
nach sen westindischeanseln und
ein längerer Besuch in Brasilien wer
dwsplgem Die Dauer der Reise stehe
M nicht M .
bete Dispseelneiea
now-Is. W
« s- ., B. Vet. Der ameri
Uutoettet
Ueber zweihundert Meu
fcheuleven gefordert
EinzelneStädte gänzlich zerstört
Rom, Italien, 25. Ort. Das aus
der Jnfel gleichen Namens nicht weit
von der Küste des Mittelmeers, fech
zehn Meilen von Neapel entfernt ge
legene Städtchen Jschia wurde ge
stern von einer Springsluth und einen-i
ortanartigens- Sturm heimgesucht, dem
nach den bis heute Morgen biet ein
getroffenen Nachrichten mindestens
zweihundert Menschenleben zum Opfer
gefallen find. Es scheint, daß das
Städtchen Cetar am Golf von Sa
lerno zerstört worden ist. Dort hat
man unter den Trümmern bis jetzt
furchtbar verftiimmelte Leichen ber
vorgezogen Jn Neapel wütdete ge
stern Abend ein furchtbarer Sturm,
der in einzelnen Theilen der Stadt
mehrere Häuser erheblich beschädigt
hat.
Neapel, O-.ct Die herrlichen
Kästen der Bai von Neapel uni· des
Golfs von Salerno, sowie die der
Jnfeln Jschia und Procida sind durch
das gestrige Unwetter vollständig ver
mästet worden. Die genaue Zahl der
Todten lann man zur Zeit noch nicht
vollständig angeben; doch man glaubt
bestimmt« daß sie mehr als 250 be
tragen wird. Es scheint, daß der Or
tan, der gestern über die ganze Ge
gend losbrach, drei Centren hatte,
eins über der Insel Jschia, das zweite
über der Stadt Torre del Greco an
der Ofttüße der Bai von Neapel und
das dritte direlt über dem Golf von
Salerno. Der Orkan war von wol
lenbruchartigen Regengüssen, einer
Springflutb und einem sehr gefährli
chen Ausbruch des Vesqu begleitet.
Die Insel Jschia und die in der
Nachbarschaft liegenden Jnseln hat
ten arn meisten zu leiden. Während
der Nacht herrschte in Neapel allge
meine Aufregung und auch ziemlich
große Verwirrung weil die telegra:
phische Werbindung mit den vom
Sturm heim efuchtei Städten voll
ständig untergrochen war. ute traf
der italienische Flottenmirnfter, Ad
Mlklll Lcsllllkoh IN JSMM clli UIA
organisirte ein Hilsscorvs, dem be:
reits ein Unterstiigungssonds von
WDOO zur Verfügung steht. Die
mächtige Landstraße von Sorrento
nach Amalsi und Salerno. die zwi
schen den steilen Bergabhängen zwi
schen Weinbergen und Obstgiirten ter
rassensörmig emporsteigt, ist heute
laum wieder zu erkennen. An einzel
nen-Stellen dieser Straße haben Erd
rutsche stattgefunden und nicht un
erheblichen Schaden angerichtet.
Außer in Jschia ift noch in den sol
genden Städten großer Schaden an
gerichtet: in Portici. Torre del Grero,
Resina, Amalsi. Sorrento. Maiori.I
Novelle-, Angri, Ponteragnano, Geta
ra und Montecorvino. Der Vorsteher
der eineinhalb Meilen westlich von
Salerno gelegenen Eisenbahnstation
Vietri wurde heute von einem elek
trischen Schlag in dem Augenblick ge-1
tödtet, als er die Einzelheiten der
schrecklichen Katastropbe nach Neapel(
telegraphiren wollte. .
Neapel, 25. Ort. Die heute Mittagi
aus Jschia hier eingetrossenen Nach-s
richten lauten sehr entmuthigend. Dies
berühmten Landstraßen von Lucullui
sind zerstört und an einigen Puntten
liegt die Lawa von dem seuersveien
den Berge Evonico zwanzig Fuß hoch
Als der Orkan gestern Abend hier
am schlimmsten tobte, sielen riesige
hagelschlossen und an den Abbönwn
der Berge stürzten riesige Felssxucke
mit donnerähnlichem Getöse herunter.
Einige von diesen müssen mehrere
Tonnen schwer gewesen sein. Jn Tor
re·de«l Greco wurde das Dach eines
großen Gebäudes abgerissen, woraus
dann der übrige Theil des Gebäudes
zusammen stürzte nnd die aus drei
Personen bestehende Familie eines
Matrosen begrub. Die Frau wurde
sofort getödtet; Mann und Kind wur
den unter den Trümmern unversehrt
bervorgezogenx dann aber wurde der
Mann von den Flutben mit sortge
rissen, und nur das Kind wurde ge
rettet.
« Dolaee verunglückt.
herer District-i - Präsident der
M United Mineserkert
s Pittiburg, Pa» 25. Oct. Als er
» gestern einen. Zug nehmen wollte, um
nach seinem Wohnsi , einer Borstadr,
zu fahren, gerieth atrick J. Delos-.
der "here Pitttburger Distrittsi
Beil t des amerikanische-e Berg
arberter - Verband-« unter die Ra
der efned Bangen-— und wurde in
StiiLe Mitten Sein Tod trat
aussblslich ein. Polen-- der ein
Alter san so Jahren erreichte, staut
kzehn « lang an der Sdi des
Läg-stockt Mensdgä UT
" i : M r,
TMW " · I , groß
M « — ««pptdeiwk"i
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H LIEEtss..,z Mit
—- Jn der Nähe soe- Tmpa, ste.
.· Es --«·.- ««Es: M
et
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Amerilanisirnng. i
Wird für die Winter Uni
versitä t enutiølrlu
Memsrsndum des Rertoro.
Pris. Dr. Slvobodn, der die Ameri
ksstshrt des »Vineta«-lieu Gesang
verein8« non Wien minnen-un
tritt ganz entschieden für Ken
dildnng der Hsterreichiiches Usiders
Zeiten noch amerikanischem Mister
ein. —- Weist in einein Meintest-i
dum qui die großen Vorzüge ders
amerikanische-n Hochschulen his. ——-l
- Die Professoren Dr. Tomäo urd
Dr. Mönsterberg gerathen bei der
Diskussion über einen Vortrag,
den der erstere in Berlin hielt,
scharf aneinander — Münster-dem
zug den Kur-zerkn.
Wien, 24 Ort Die von dem diess
gen »Atademischen Gesangverein« vor
einigen Monaten unternommene Ame
ritofahrt mag eine vollständige Umge
staltung des Hochschultvesenl in
Oesterreien zur Folge haben und-da
mit eine Bedeutung gewinnen, von der
sich Niemand etwas träumen ließ.ali
die Sänger ihre Reife über den Oeean
antreten Ter Rette-r der hiesigen
Universität, Dr. Smoboda, der sich
nach seiner Heinrier über die in Ante
riin gewonnenen tiindriiete begeistert
äußerte, bat der» Regierung ein aus
führliches Memorondum sit-erreicht. in
Edern er fiir die Neubildung der öster
reichiichen Universitöten nach orneritn
nischeni Muster eintritt Ali einen
der größten Vorzüge der amerikani
schen Hochschulen bezeichnet der Rettor
in seiner Dentichr:st den engen Zu
sammenhalt der zwischen den ctudens
ten und ihren Lebt-ern herrscht, und
er ertiärt, daß iu den Ver-einigem
Staaten die studirende Jugend dem
schädlichen Einfluß des Großstadtge
triebes und der Politik fast überall
vollständig entzogen seien. Aus Gr. end
seiner jenseits des Meeres gemachten
Beobachtungen empfiehlt der Rettor
daß die hiesige Universität von dert
Hauptstadt weg veriegt werde um
irgendwo in iiindticher Umgebung eine
Stadt siir sich selbst zu biiden wie
z. B. Hnrvgrd und Pale. ., L
I
Berlin, 24. Oct. Großes und peits
licheg Aufsehen bat in den hiesigen
Gelehrten- und Universitöts Kreisen
ein Streit erregt, der bei einer öffent
lichen Versammluna zwischen Proses
for Dr Rudolvh Tombo von der
Columbia - Universität und Dein
Austaufch- Professor Dr. hag
Miinsterbera von Harvard ausgebro
chen ift Professor Tonibo der cis
Vertreter der Germaniftischen Gesell
schaft der Vereiniaten Staaten hier
einen Chclus von Vorlesungen begon
nen hat, iiußerte sich gestern in einein
Vortrag in lehr freinriitbiger Weise
iiberim Mängel des Erziehungstvei
senz in Amerila und brach den Stab
über vie vielen minderwertbigen anre
rilanischen Lehranstalten, die sich
Universttöten und Colleges nennen
Der junge Gelehrte betlagte den Mon
gel an einer einheitlichen Organisa
tion in den höheren Bildungsanftals
ten und im Schulwesen jenseits des
Oreans überhaupt und erlliirte, daß
in dieser Beziehung die Zustände itn
Süden und Westen der Bereinigtes
Staaten sehr unzulänglich seien.
Diesen Ausführungen widerfvrach der
arm-elende Professor Münsterberg
ljtzig. Er warf dem jungen Colum
bia - Professor grobe Uebertreibungen
vor und verftieg sich zu der Behaup
tung, daf; der Mangel an Einheitlich
leit nicht nur kein Mangel, sondern
gerade der größte Vorzug des ameri
lanischen Schulsqsterns fei. »Ja der
erregten Debatte, die sich entspann.
zog Professor Münfterberg entschieden
den Mit-geken. Die anwesend-e distini
guirte Zuhiirerfchaft, die zum gessen
Theile aus Professoren bestand, nahen
site Dr. Tonibo Partei und nannte
den Angriss des harvard Brofefs
sorj auf feinen jüngeren Collegen
eine TaltlofigteiL Dr. Tombo wende
fiir seine freimiithige Kritik warm ge
lobt während Münfterberg hören
mußte, daß er allbekannte Mär-get zu
befchiinigen versuche und etwas be
haupte, was er selbst nicht glaube.
Bostichi-er vor-englisch
Erlitt Mist-. m blieb ins der
Sitte todt.
Douai, Frankreich, U. Ost- Bei
einer Probefahrt wurde gestern in
dem hiesigen Aerodom der militäei.z
tehe Lastschifo Eapt. Madiot auf
der Stelletgetödtet In einem Um
plan unternahm er vor einer großen
Zuschauer-neuere eine Probe-fahrt nnd
alderiichetwathußhochbes
sand, moste ec- die Maschine ansah
ten nnd mit dem Flugapparat lang·
Haan ou Boden oteiteen eine Uebung
die er bereits jriiher wiederholt mit
« große Geschick gusgetfjihrt gar, set
otor o er c
- Friede Wär-R m t,ill und al
Witz-Zins MI iMB MEPH
Boden, daß Peigilhnc Segler det
v
Ju steter Gefahr.
Inansilchesfnninckncr
len ihre Erlebnisse mit.
e
Mit knapper Noth entkommen.
Jltre Batlonei betheilinten sich on
der nnl letzten Montnge von St
Loteis eitle begonnenen internatio
nalen VgllouiWettinhce und tout
. den. der eine nach der Wildniß itn
Norden Cur-umso nnd der andere
til-er einen Theil des Michigan
See’s naetl Two Rittern, Wiscon
sin. verschlagen — Der Name des
eines Voll-ine- ift «Condoe«. der
des anderen »Die-le de France-c —
Dee let-te Vollon von einem
Drahtqu- aufgehalten
New York, 22. Oct. Heute trafen
die vier französischen Luftfchiffer
Jocqueti Fanre und Erneft Schmolit.
fotoie Alfred LeBlanc nnd W. de
Numm. von denen die beiden Erit
genannten in dem Ballen »Condor«
imd die beiden Letztgenannten in dem
Ballon »Jle de Franke« an der in
ternationalen Ballon : Weitfahrt oon
St. Louis aus theilnahrnendiee ein.
De Minnen machte betreffs der Fabkt
des Baltong »Jsle de France« die fol
genden interessanten Angaben: »Noch
deix mir am letzten Montag Nachteile-.
tag St. Lonis verlassen hatten, wur-j
den wie in nordöftlicher Richtung nach-;
Michigan hinauf gettieben Jn feckss g
eint-old Stunden treuzten loir den
Michigan - See, fuhren über den
Staat Michigan und über den huron
See hinweg nach Canadm Dort fan
dkd wir uns bald über einer unbe
wohnten Wildniiz. Der Wind nat-m
an Heftigteit zu, und fette bald wur
den wir mit einer Schnelligkeit oon
sechzig Meilen di- Stunde ixber weit-. i
unbewohnte und unfeueblbaee Län
derftreeten dahin getrieben. llnter
uns ganze Heerden von Wölfen, die
heulend mit dein Vallon nleichen
Schritt hielten nnd zåibnefletfchend
beutegierig nach ofte: schauten. Mitt
woch Nachmittaa un 4 Uhr bemerk
ten wir ein Eifenbnbnaeleife und tra- «
ten oann eoeor »in-knien zu rann-n
Zur Zeit befanden wi- un- fünfzehn l
hundert 0fus- in der Luft. Lills wiri
zur Erde niederlamen tat-en wir
rroske Heerden von Moschnsochien «
Eichen und Sieben die bei dem An «
blict unseresqi . etenkillons reiche-edi
wutden und ause: n- :nder stoben co- i
bald wir wieder ani fesse( Erde wa i
ren, saden wir ans nach einemi
menschlichen Wes-n um das uns dein
Fort-schaffen unferes Ballonii diitte
behilflich sein können Nachdem wir
etwn fitnf Meilen genanaen wareni
ftießen wir Juf ein Farrndauei was
man uns etwas in eiien nnd zu trin
ten anb. Den Ball-:- fctssnfften nie-i
rere Former ncck der ers-Wen Sta
tion, nachdem wir ihnen ds.iiie fes-m
aedoten datten.« lieber die Fahrt des
Bollons »Tondor" theilt Luitichiffer
Schmolck iolaendes mit: »Es war arn
letzten Montag spiit Abends. als wir
in einer Höhe von niedr als zehntau
fend Fuß plötzlich von einern destigen
Windstoß umher geschleudert wurden.
Die Temperatur war bis auf den Ge
friervunlt gesunten. nnd unier Gas
dassin schrumpste bedeutend zusaeni
men. Die Fclae dadon war dass wir
fedr schnell der-niedergingen io schnell,
daß wir bestimmt erwarteten, in’s
Wasser, das wir deutlich unter uns
sahen. geschleudert zu werden und
dort vielleicht zu ertrinten. Alle An
ftrenaungen, die wir machten. urn den
schnellen Fall des Ballons aufzuhal
ten, schienen vergebens. Als wir und
nur noch etwa eindnndert Fuß von
der Wasseroberfliiche desandensz zogen
wir Scheide und Röcke aus und de- (
festigten die Rettungsgiirtsel urn un
seren Larven weil wir jeden Augen- .
blies in’s Wasser zu fallen Jsiirchteten
In einer Entfernung von vierzia Fuß i
von der Wassertlöchi wurden wir von .
einein Windstoß weiter getrieben nnd «
saden plishlich Land vor uns. Die
ses gal- uns neue hoffnung. Bei dem
Versuch, so schnell wie möglich zu
tanden, machten wir schlimme Ersads
rungen Unser Ballon wurde Inei
lenwett so dicht iider Samen siinme
nnd Masern sortgetriebem daß wie
seden Augenblick glaubten. wir wür
den zerschetlt werden. So ging es
etwa drei die iiini Meilen. Endlich
iudr der Ballon g einen itarken
Drahtzaun und war dort seitaedab
ten. Es war eii aetiidrliches Unter
nedenerh aus dem Ballen derauo
zu klettern: wir wagten es aber doch
nnd ei aelana. Jn wenigen Minn
ten standen wir aui fester Erde und
waren gerettet Nicht weit von der
Stelle wo wir landeten, bemerkten
Dir menichlitde Wodnungen. Als
sie dort itelundiaungen einzoaem
deckten wir, dasi wie in der Nähe
oon Two Wider-, Wisconsin waren?
s s----«-0-J-e-s-·—s VI s
? Mithäeldaaern und mit dfeen
Ins net ar
Uns-W nein-z »»
d Wiss-edlen Meiger
I p K der medizinischen
« täivqäzeanoenmen nnd tän: den
. «
es » seine-»
Hab-en Hoffnung:
Manniniaft des Ball-ins
Amerika ils getan-et.
Insel-lich un Norden Csnndnrx
Beamte dees Ilero Clnb glauben aus«
Grund von Trockne-, die innen
zngegn inen find, zu der Annahme
berechtig: zu ieim daß der Bauon
»Nun-riet- ll« mit den beiden Ja
lassen im hohen Norden Entnan
landete und daß es den Lnitichfis
fern noch nicht möglich gewesen ist.
eine Bereiche the-schicken —- Bin
des Indern neun Ball-ais liqt der
deutsche Ballen »Tnsseldoei ll«
die grösste Streite-, nämlich antun-«
ieud eint-andere Meilen, zueiietnesp
legt.
St. Louis. Mo» 24. Oct. Der
Ballen »America ll", dee einzige von
den zehn Ballons, die an der interna
tionalen Bollonfahrt von hier aus
theilnehmen Von dem man bis jetzt
noch nichts gehört hat, ging am Dien
stun. den 18. October iiber Thomp
fonville Mich» hinweg. Dein Aero
Club von St. Lonis ging heute eine
von Illnn R. Oaivlen nnd Augustus
Post unterieichnete Nachricht zu die
folgendermaßen lautete Tdoinplom
ville, Mich. »Americci U« Missirte
diesen VI an am Dienstag. «Vertol.:te
nördlichen Kurs« Diese Boiichaft
fand ein ncbt Meilen von Tboinpsom «
ville wohnender jkarnien der sie einein i
Manne, Namens G. S-· Nortinop ini
Thomvionville übermittelte Beamte?
des hiesigen Aero —- Clnb glauben jedt s
g z bestimmt dnß die beiden LisitZ
s issek de: Ameisen ll« noch ain
Leben sind und sich irgendwo in einerk
dichten Wildniß ini Norden von
Canada. fern von jeder Civiliiationi
befinden. In einer Denelche, die E. ?
S Northtov dein hiesigen Aero Club
deute zugehen ließ, tönt er hinzu. daß.
der Balle- »Ameeern ll'· dee Reute.
der beiden Ball-ins »Besten« und
«helvetia« folgte. Von Toeonto,
Canada, ans wurden heute die ersten
Votberei tunae netwssem um den«
verlchollencn Bnlton und die beiden
Ltfischiiiee sei finden.
s-— Z
St. Louis, Mo» U. Oct. Derj
Ballon »America ll" rnit Alan R.i
Hawlen als Lenter und Augustus«
Post als Gehülfe isi der einziqe von
den zehn Ballans, die an dem inter
nationalen Ballen · Wettfahren theil
nahmen, von dem man bis seht nichts
gehört hat. Von den iihrigen hat
der deutsche Ballon »Diisseldori Il«
init Hans Gericte als Lenker nnd S.
Perlins als Gehilfe die weiteste«
Strecke, nämlichle Meilen zurück
gete t. Die Leistunaen der anderen
Bn ans sind der Reihe nach wie
folgt: »Gennania« (Deutfehland),
hugc Von Avercron Lenker-: Auauit
Blanckerts, Gebitiez landete in Cao
cooraih, Carl-see Mittwoch Morgen;
Disianz ungefähr LM Meilen.
»heldetia« lSchtoeiz), Theodor Schne
reet, Lenker-: A. A. Armdrnstee Ge
hilfe, landete in der Nähe der Villa
Marie, Quebec, am Mittwoch: Di
itanz 850 Meilen.
»Im de la Franer Frankreichs
Alfred Le Manc, Führer; Waltee De
Martin-, Gehilfe; landete in Bona
niassina, Ont., am Mittwoch; Di
itanz ungefähr 725 Meilen.
»Amt«-C Schweiz: Ernil Meßner,
Führer-: Leon Gireaudan Gehiltex
landete bei Pistole-sing Algotna Di
ltrittx Dntaeio am Mittwoch: Di
itanz ungefähr 772 Meilen
«harhurg lll«, Deuttchland Leut
nant Vogt, Lenter, W. F. Ase-nann,
Gehiliex landete ikn Ridiising See,
Ontaeio, am Dienstag; Distanz un
gefähr 750 Meilen.
,,.St Louie lX « Ameritax h. E
honeywelL Führer; J. W. Tolland
Gehilfe; landete Dienstag Abend in
Bill-nan. Mich« letanz ungefähr
550 Meilen i
,.",Cpndor Frantreich; Jncques
nre Lenker; E G. Schmolet Ge
il;ie landere am Dienstag in Twoi
Meere, Wiss Diflanz ungefähr 410
Meilen. i
«Millionen CHan Amerika SJ
Louis non Pfuhl Führer; J. M
Sphinx-, Gehilfe; landete am Dien
stag in der Nähe von Racine Witz
Dittanz ungefähr 315 Meilen
theäseöiseetussptew
Jst-er esue Alterns-esse hu
« Jst-se- eine- «
crawlordsville, Ind» 24. Oe
Ray-Wille , Mitglied des Wab
Fuß llsTeany erla se ern
Alpen den Wunden, die er ienein
soviel in St Leute erhalten hatte·
Der Verstorbene er ielt etnen schwe
ren Sto einen de und
wurde ben- cve nach dem trat
gebracht wo er sich jedoch anschei
nend erhoge· d daßadie A r te g aud
ten- ist-e da en ins
r eire s pital u ver ·
for-ZU Mein Abeszelurdi He hldh ists-fid:
chlechter und starb ehe man einen
ielrzt zu Hilfe rufeålxä»M Wkggn
«- r» n
NWLLFLHMH where-His- :-n.- is
- - säh-«
sAns MFW
yDn qulev "H. Cripm
zur-I Tode verurtheilt
Des Mordeo schnidiq.
Die Geirtnuarenes waren nur dreißig
Minuten in Beet-thing nnd nas
inen ,wie es scheint, nnr eine Ab
stimmung vor. —- Der Angeklagte
blieb, während der Wuhtisksckt
verlefen wurde nnd das Todes
nrtheil über ihn gefällt wurde,
vollständig ruhig nnd ver-rieth
auch nicht mit einer Miene irgend
welche Aufregung. —- Seine
Freundin und Mitangetlngte,
Ethel Clare Leneve, wird schen
arn nächsten Dienstag prozessirt
werdet-.
London, 22. Ort. Dr. Hawlev h.
Crippen wurde heute von Geschwo
renen schuldig befunden, seine unter
dem Bühnennamens Beile Elniore be
tannte·Gattin ermordet, die Leiche
zerstückelt und dann unter dein Bo
den seiner Wohnung vergraben zu
haben. Die Berathung der Geschwo
renen nahen genau dreißig Minuten
in Anspruch. Nachdem der Wahr
svtuch verlesen und von jedem einzel
nen Geschrvvrenen bestätigt war,
fragte der Richter den Angeklagtm
ob er Gründe anzuführen dabe, wes
halb er auf Grund des soeben abne
gebenen Wahrspruchs nicht verurtheilt
werden solle? Dieser erwiderte
nichts, er schüttelte nur den Kpni und
rnurnielte etwas vor iich hin. das
außer ihm selbst Niemand sonst irn
Gerichtssaal verständlich war. Der
Richter verurtheilte ihn dann zum
Tode. Der heutigen Schlußverbands
lang des sensativnellen Mordnrozess
ses wohnten viele Personen bei vie
sich bisher wenig oder gar nicht darum
getiirnrnert hatten. Bis ans den leg
ten Pius war der nicht sehr gerau
mige Getichtssaal gefüllt. und im
Cortidor standkn noch Hunderte, die
vergebens um Einlaß nach-suchten.
i
s
Nachdem heute die Verhandlungeners
öffnet worden waren, rief der prasis
dirende Richter Lord Alversione den
Angeilagten aus den Zeug-erstand und .
legte ihm einige Fragen betreffs des
von diisem gelauiten Bilsenlrautsass »
les Gomit-) zur Beantwortung vor.
Dann hielt der Vertreter der Anklage
seine Rede an die Geichwkrenem in
der er mit großem Nachdruck betont-,
dass von einem Zweifel an der Schuld
Crippens auch nicht im geringsten die
Rede iein könne. Der Staatsanwalt
hielt die Eröffnungs- und die Schluß
rede, woraus dann» der priisidirende
Richter den Geschworenen die Jn
strultianen ertheilte. Crippen nahen
den Wahrsoruch der Geschworenen
und auch das iiber ihn ausgesprochene
Todelurtheil anscheinend ruhig ent
T
! ,
I
i
J
gegen. Aeußerlich oerrieth er auch-;
nicht die geringste Austegquin Alex
Verbrechen, dessen Criopen rfiihrt
wurde und das er aus dem Schasott
büßen wird, isi in allen seinen Ein
elheiten noch in lebhafter Erneuerung
ie Gattin Crit-den« verschwand vor
längerer Zeit ganz spurlos und Erip
ben behauptete zuerst. dasz tie eine Be
suchireiie nach Calisorinen untern m- «
men habe. Später erließ er eine n
zeige des Jnhalti, daß seine Frau auf
der Nei e gestorben sei. Freundinnen
der ver chwundenen Frau nahmen sich
des Falles an. machten die Polizei
aus verschiedene verdächtige Umstände
in Verbindung mit dem Verschwinden
der Frau aufmerksam, und eine dann
a e eilte sorgsaltige Untersuchung
sii rte en der Entdeckung einer der
siiimme ten Leiche unter dem Boden
der Wohnung Cripvens. Diese Leiche,
oder besser: Leichentheile, wurden
dann als die der Frau Crit-den iden
tisigirh Crippen war unterdessen mit
seiner Stenographistin Etßl Clare
Leneoe, mit der er ein intimel Ber
hältniß unterhielt, verschwunden. Aus
einem nach Montreal, Eanada, be
stimmten Dampier wurden die beiden
Flüchtlinge entdeckt, gefangen genom
men und hierher zurückgebrachd Ethel
Clare Leneve, die unter der Anlla e
der Betheiligung an dem Morde sie ,
wird in der nächste Woche pro essirt
werden. — Später: All Tag i’r die
inrichtung Erim-eno, die durch den
trang erfolgen soll, wurde der IS.
November festgesetzt.
Flotte weit sue-Ich
sdseiral Graf Monterueeoli vor der
ungorischeu Delegotiosn
» Wien, 22. Oct. Der Mariae
»Cotnmandaat Admiral Gras Monte
teueroli erschien in der gestrigen Sit
Izung der ungarischen Delegation.
we e das Mariae - Budget unter
Erwägung hatte. Der Ehes del Ma
rineioe ens gab ein ehende Aufklä
rung sber den der-eit. en’Stand der
österreichisch - ungaris en Flotte. Er
slchrie aus, daß infolge der unguteii
chenden Mittel, tonche iv n derer geseh
ebenden solirren bewng worden«
Teiiem rte Flotte der Doppelmonarchie
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Mkntccukeolil,be; nir. daß namentlich
eine Erhöhung er« Mannichgsiözahl
durchaus noslnrendig tei. damit das
Pers-ra- wenigstånoh aus den bereits
In- - ; e k- a un. isnegehabten
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