Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 21, 1910, Zweiter Theil, Image 14
W«««««««T Roman von ( Mu HUWUÅÄIÅÅÅWO Ums-Ums W- asssassgssssasa s Aus hartem Holz MIVVWWW fffm ffffffffff ÄAAAAAAAAA IIIWII WWW pa u liß l l f ffffffvavv -------------- Es. Ists-tuned Immer erstaunen fragte Brunn «Ra. und zu welchem Resultat sind Sie denn da gekommen, Eies-rufend fasse-F »Bei-den Sie mit auch nicht böse sein, here Paulsen?« »Gewiß nicht« Altekchen, ich ver spreche es!« »Nun denn, ich meinte, es müßte alles mit einem Schlage anders wer den, wenn —- —— —« »Nun. wen-? »Wenn der here Panllen sich eine Frau nehmen wütden.« Nun war es heraus, nun alhmete et auf. Laut schallend lachte Bruno auf. »So ’n Ehestiftek!« tief er. »Sollt’ man das wohl für möglich halten? Mensch, wie kommen Sie denn auf diese tolle Jdee2« »Wirilich, Herr Paulsen, es war nur gut gemeint von mir; es hat mich gejainmert, wenn ich sah, wie Sie sich taaaus, tagein so abquiilen» und wie Sie doch eigentlich fosyar nichts für alle Ihre Plan haben, so gar tein Vergnügen und leine freudenreiche Stunde.« Plötzlich war Bruno ernst gewor den. denn er fühlte sich an seiner wun denStelle getroffen; er hatte aeqlaubi. daß niemand ihm ansehen konnte, was ihn ab nnd zu mit fo analoollerAngsi bedrückte er hatte gemeint feine Um gebung täuschen zu können iiber feine heimliche Sorge, und nun sah er, daß dieser alte Mann ihm bis ins Hes Jst-eingesehen hatte, nnd das machte i einen Augenblick vvlegen, denn er schämte sich dieser Schwäche —- aber einen Augenblick nur, denn im näch sten war er schon wieder Herr der Si tuaiion, nnd nun fiihlte er, daß ers dieses gefährliche Thema unauffällig abbrechen mußte. Mit heiterern Gesicht drohte er denn Alten: »Soan Sie mal, Sie alter heinetiicier. Sie haben wohl schon gar» eine Frau fiir mich in petto, wie?« »Aber, Herr Paulsen, was glauben Sie denn Von mirs-· betheuerte der ite. »Ob« vielleicht haben Sie qar selbf . noch eine Tochter oder Nichte«, icherzts ! Briino lachend weiter Plötzlich wurde der Alte treidebleid und entgegnete zitternd: .herr Paul ( ten. Sie wissen doch, daß ich auf out Welt nienmnd mehr habe Eine Miche kleine Pause entft End Dann sprang Bruno zum anderei Thema über. «Ja, sp, jetzt fällt mir ein, wo Sie mir damals angedeutet haben, Sie haben ja wohl Jhre Tochter ver loren, nicht nsahe?' Der Alte nickte nur nnd sah vor sicl nieder. Brutto wollte weiter franen den plöslich interessirte ihn der Fall: d-« er aber sah, daß es dem Alten ich « wurde, davon zu sprechen, nnterlL er es. Nach einem Weilchen aber beqa der alte Mann von selber: »Ich werd’s Jhnen sagen, Herr Paulsen, denn wenn ichs Ihnen er zähle, dann wird es mich weniger drü cken. dann bin ich etwas befreit da don.« Er machte eine Pause, holte tiei Athein nnd sprach dann weiter: ·Eigentlieh ist ja gar nicht viel da von zu erznbien, denn es ist eine Ge schichte, wie man sie jeden Taq in de Zeitung zu lesen bekommt - unt wenn man das dann so liest, dan: sieht man schon ganz aleichaiiltiq dar über hin, eben weil es einem ja gar nichts Neues mehr ist - aber wenr einem so was in der eigenen Famili( passirt, dann geht es einem doch ei bißchen nahe mir wenigstens. mit but es die Lebensfreude geraubt, mic hat es zu dem Wrack der Menschb gemacht, das ich heute bin « un wenn Sie damals nicht gewesen wöi ten, herr Paulsen s— na jc ich will lieber von jener Ungliickznacht schweigen —-—- --— ——-« er bis-, die Zäh. - zusammen, um nicht in ein Schluch zen auszubrechen. Dann sprach i ruhiger weiter «Meine Tochter war 19 Jahre o, sie war schön, sehr schön »-— aber i sie keine Mutter mehr hatte und ich shon Moraens bis Abends im Kontor war, ssso blieb sie sich zu viel allein iibetla en Aber ich vertraute ihr vertraute ihr blindlingö, denn ich lieb te sie iiber allez« — -— Eines Abend iam ich heim und fand ein leeres Haus. Mein Kind war sort Ein Brief me da. Voller Entsetzen las ich, welch eine Traqzdie sich hinter meinem Rasen abgespielt hatte MSie hatte rz einem jungen ann Quillt-d- er hstte ihr die Ehe ver Mgatie fie im Stich aelas seit —- Waus rarn und Verzweiflung keck-he is se dann ins Wasser ge M——desistfallest« b ch chwieg zu arnmnae rot en f stät-ad preßte beide Händ( n sah Brut-o ihn an: Mir-i RAE-we »Was no:4Nun, unt : III- Ists-M vie kaum-n ME «- est-bez- Wiss-DU— wußte leiner etwas zu sagen und Briefe von ihm fand ich auch nicht. Das einzige, was da war s-— eine Pkpkogtaphir. die mein Kind auf dem Herzen trug als man tiesz aus dein Wasser zog — und die hab’ ich ihr mit in das Grab gegeben.'« »Aber nach der Photographie hät ten Sie doch den Lumpen-irrt ans findig machen tönnen mit Hiilfe des Photographen.« »Damit habe ich auch gedacht —— aber ich ital-? unterlassen —- ich war zrs miitbe damals -s der Schmerz hatte mich nntergetrieatx deute thntg mir ja leid, daß ich ihn damals nicht todtgeschlngen dabe; aber ich tröste mich damit, daß ich ibn vielleicht noch einmal wieder treffe » die Welt ist ja klein — und sein Gesicht habe ich mir so genau eingeprägt. das-, ich es unter Hunderten wiederertennen Liviitde.« Dann ging Bruno zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: »Na. Kon hob, Alter-then, sich nur nicht unter-kriegen lassen vom Schicksal, das ist die Haiiptiache. Der Lebende ho« tas Recht. Und solange wir ··onnen, müssen mir muthig weiter kämpfen-z Pas ist immer mein Prinzip getoe:z en.« Der Alte nickte. stand auf und woll zte etwas erwidern. aber im aleieher Jsttuaenblick traten Frau Schrarmn und iFriiulein Emrna mit ihren Handarbei ten ein und da brach man dies Ge spräch ab ,.,Na lieber Herr Walten leisten » Sie nur heute den Damen Gesell .ichait, vielleicht kommt übrigens der Jnspettor auch noch heriiber ---ich muß noch ein bißchen an die Luft« sagte Bruno und ging hinaus, denn er hatte jetzt das Bedürfnis, allein zu sein. Mit derboltenern Aerger sah Fr Schrasnsn ihm nach Dann fragte f e zu Walter gewendet: »So-ideer toas der here jetzt bloß immer hat? Immer, wenn wir hereintornrnen iieht er fort. Wenn toir stören, können wir ja lieber drüben bleiben.· »Sie itiiren sicher nicht. Frin Schramm«, tröstete sie der Aite rni stillem Lächeln, »den Paulien ist viel leicht nur ein bißchen nerviis.« Frau Zchrarnm aber verneint-« energisch: «.Jn", Ienne ihn schon lanae. aber so toar er noch nie! — Und wes-— halb denn einentlichi That mai tsenn nicht alles Mögliche utn ihr-· Jdas Leben io angenehm wie nur deut bar zu machen? - — An uns lieat e doch, weiß Gott« nichts Meine Ein-no und ich, wir leien ihm doch ieden Wunsch von den Auan ab! Weshalb iit er denn jent bloß so ionderbar?« Sie ialt ihre Nichte an Friulein Emma zuate aber nur »Er Schultern und hötelte stumm wei ter. Dann richtete Frau Schranun die ieZbe Friiae direkt an Walten und de -:iuai er mit einem Achielzucken ant wortete. io riet sie nun resolut: »Na dann will ich es Euch saaent —- Eins Frau fehlt ihm! Das ist der gian Grundl« Fräulein Gmma wurde roth und J schwieg Waiter aber tagte lächelnd: »Das könnte beinahe siimmenk Eneraitckk entgegnete die Alte: »E stimmt sogar genau! — Jst denn daf ne Art: er iit ein heirathsfeihiger Mann, gesund und kräftig, und er nahten kann er ’ne Familie auch: na s weshalb macht er dann leine Anstalt-T Das ist doch einfach schleierhast! Möds 1 chen aibt’5 doch wohl genug, sollt’ ich meinen!« »Motiven Sie doch mal herrr Paulsen den Borschlag«, sagte Walter halb im Scherz. Aber mit bitterem Ernst antwor tete sie: »Ach Sie meinen wohl, da ristiere ich nicht? Ohn, mein Lieber da kennen Sie die Schramm aber nor nichts Gewis-. werde ich ihm den Vor schha nacken. und zwar bald sogar denn dies Leben, wie es jetzt hier zu geht. das kann ich nicht mehr lan( mit ansehen. Mehr als arob werde tann er ja nicht. Und das iann er auch nicht mal, denn ich will doch nur sein Bektes.« Fräulein Emma sagte garnichts, sondern bdlelte mit wahrem Feuer eiser weiter. Im xileisben Augenblick trat Bru no ein. Er hatte seinen Rock ver gessen. Eine reinliche Stille herrschte, Ver legenheii laa aus all den Gesichtern »Nun, hab’ ich gestört?« fragte er mit versteckten stiller Heiterkeit. denr ee hatte im Vortaum die lente Hälfte der laut artiihrten Unterhaltung mi anhdren nilisien »O, durchaus nicht, here Paul sen!« versicherte fett Frau Schranken »wir sprachen gerade von Jhuen!« »So so! Run. dann wünsche ick weiter eine aute Unterhaltung ---« nnd lachend eilte er hinaus. .— Verbliissst sah die Alte von Walter zu Ernenn: die Nichte aber hätelte er « esthend weiter, nnd der Buchhatter lacheite still in sich hinein. ag’s ihm doch nacht« ; tröiteie sich dieas gute Alte allein. , - then des-siege anllberbaten sich : Taste nnd Mark, denn sauberen »dng das-Leben so angenehm wie möglich Izu machen. Während die Alte do fiir Sorge trug, daß in der Wirth-« scheft alles wie am Schnürchen ging, waltete Fräulein Emmn mit geschick ten Händen in der Küche, so daß oft die erlesenften Leckerbissen auf den Tisch des Hausherrn lamen. Bruno lebte so angenehm dahin. wie es- ilim nie zuvor geboten war Mit stillem Lächeln nahen et all die fe Anfmertiasnteiten und kleinen Lie besdienite hin —s- er dachte sich. es dauert so lange, wie es eben dauert. denn hieß Frau Schrank-n damit et was beabsichtigte. das war ihm längst klar, dazu kannte er feine Alte dem doch zu nut. Einmal, als er auch wieder so löst lich bedient worden war, sagte er zi Frau Schranken: »Wissen Sie, Alt eben, seit ich Sie und Ihre Nichte hie zusarnrnen dabe. lebe ich doch eigent llfsb Inst Im more-hist « ,. - sk- ------- f Geschmeikbelt antwortete die Alte »Nun, ro freut mich, Herr Paulsen ldaß wir es Ihnen zu Dank machen.« »O mehr als- da3!« ries er belu-j stigt. »Sie haben mich verwöhnt, daskx ich es gar nicht sagen tann! Aus solche Weise, wenn ich von so tüchtigen Ker ten umgehen bin, da spiire ich ja das llnangnetmie des Jungaesellenthums nicht! Wozu sollte ich mir denn da eine Frau nehmen-? Besser als jetzt tann ich es doch nie haben! Frau Schramms Gesicht wurde lana und länger. »Nun, das ist"denn doch wohl noa was andereo", sagte sie tleinlaut. »O nein«, entgegnete er eifrig. Jetzt weis-« its-. was- und wen ich habe; bei einer Heirath aber ist das man solch( Sache die jungen Frauen verste hen oft niclkt allzu viel.« , Jent wurde sie aber ernst. ,Ja uun, mit mir und meiner Nich te ist das nun auch nicht für ewig hier. Herr Paulsen.« «Na nun, roas heißt denn hast« »Ich bin alt und wert-« mich bald sur Ruhe setzen, na und meine Em ma - -« »Na, was ist mit der?«' »Nun, die wird hier auch nicht ver sauern wollen! Ein Mädchen kommt aus die Welt, um zu heirathen!« Mit einem Knir empsabl sie sich. lsr hielt an sich. um nicht laut los zu lachen. Daraus war er denn doch nicht gesasst s-— daß die sAlte ihn mit ihrer Nichte zusammenhringen woll te. Das fand er mindestens origlx nellt — Ah, und nun wurde ihm auch tlar, weshalb man ihn so verwöhnt hatte!—-’Ilrme Frau Schramml dachte er. Da haft Du Dich aber mal gründ lich verretmetl . Indessen hütete« er sich, vorerst ei wsas davon merten zu lassen, denn ess: lag ihm ja daran. sich diese beiden tüintiaen und zuverlässigen Arbeits triiste zu-- erhalten -— und io ging er denn, als ob er von gar nichts ge mertt oder verstanden hätte von der Andeutunoen der Alten« immer still rergniigt seinen Weg weiter und ließ sich ruhig weiter so behaglich sein Da sein bereiten «- es dauerte nun eben solange es dauerte. An einem mächtigen sonnenhels len Ilodembertag tarn Frau Doktor Else Brenner an. Mit Juhel und Trara, Gesang und Lachen zog sie ein, und alle herzen eroberte sie im Sturm —- tvohtn sie lam, folgte ihr der Frohsinn nnd III III-Ist Frau Konsul Felsina toar dEreit» entzückt-. sie hatte ihren Schiitzling seit einier Jahren nicht gesehen. und in dieser Zeit ronr aus der lustigen, »kleinen Else eine vollendete Weltw Ime geworden, die sich so leicht durch nichts verblüssen oder irnvoniren wies-« der das Leben wie ein lachender Tag erlchien, den man nicht unge nliyt vorübergehen lassen durfte. »Und ich snlle Euch auch wirklich nicht beschwerlich mit meinem Be such?« ries sce heiter »Gewiß nichts« betheuerte Frau KonsnL Ehr-Mk Muttercheni . . . . Jch darf doch noch so zu Dir sagen? ..... Wirklich nicht?« «Wirk!ich nicht, mein Kind. Du bist uns ein sehr lieber Gast, und ich hasse, daß Du unser hanc noch immer als deine Heimatb ansehen mdaest.« Statt eines Wortes umsafite die iunne Frau die ältere und küßte sie herzt-att tlnd dann kam Dank Mit eine-n prachtvollen Rosenstraulk lnm er nnd begrüßte den neuen Gast »Æichwender Dul« rtes Eise «mn diese Zeit so schöne Blumen-« Lächean drohte sie ihm. »Für Dich ist nichts zu schön!« ent necånete er mit höndedruck und Hand kll . «Jmmer noch derselbe Kur-na cher?« »Wer Dich sieht und Dir nicht die Kur macht, der muß blind sein.« »Unverbesserlichet Schmeichleri« »Bitte, meine ehrltchste Ueberzeus guts-« it glnthvollem letdenschnstli n Blicken sah er sie an, Fo dast sie l erröthete, nnd um die leichte Verlegen beit zu verlier-sen, wandte sie sich Is-. chend an die Monta. « « s »Ur-d ee hat noch immer seine Inmi« GE «-eiree nein«, seufzte diese. »Aber weshalb denn nichts« Lachend iah sie von der Mutter zum Soh »Hier g. «bl s doch so viele hol-sehe Mk . chem .Nur nicht die die ich haben milch te«. replizirte et schlagfertig. ,.Ei. ei, io wähleris ?" »Aber ja, es ift doch für-? Leben-« »Ein altes Wort iaqt, wer allzu lange sucht, fällt oft am meisten hin em.« »Macht nichts-l« lachte et ich war le doch vi: icls die Rechte finde. « »Man dsinn viel Glückl« Und in uisgelassener Heitekleit gab sie ihm einen leichten Schqu auf die Schul ter. Dann ging sie mit ver Mutter, Isich ihr Zimmer anweisen zu lassen. I Mit qliietfteablendem Meist sah « Hans ihr nach. Sie muß meine Frau werden sagte er sich, sie oder leinel Als die beiden Frauen nach oben gingen sagte die Konfulin ,Jch habe Die die beiden Zimmer her richten lassen, die Da als iunaessj Mädchen benuht haft iit Dir dasl recht?« 1 »Gewiß, Mutterchen, sebr loaar!« jubelte sie und lief voran. Da lagen sie nun, die beiden klei nen, tranlich anheirnelnden Räume, alles noch nenau so schlicht und aes mäithlich, wie es damals aewesen war. ileberaliicklich ließ sich das junai Frau-den in einem von den mit bel lem Kattun bezogenen Sesseln faller und sagte: »Mein !iebes, altes Stäbchen!« .L-1sr es Dir auch fernerhin eine Heimath sein, mein Kind«. bat die Mirttäh «A «fa. das thut so wohl, Mutt? solche lieben Worte wieder mal · l,"rJren!« « und dabei seufzte sie leise. »Es ist Dir wohl in dem Trauer jabr recht einsam gewesen? Du bät test längst schon zu uns kommen sol len. Kind-« .Freilich«, sagte sie webrniisbia .einsam war dies- letzte Jabr s- - abe weißt D ---- jetzt tann ich Dir'j-. je saaen ·- auch die Jahre vorher Da ren einsam -— ost sogar recht ein sam.« »Ja. Ländchen, ich dente. ihr hat so glücklich zusammen gelebt?' staat die Mutter erstaunt. Eise nickte mit toehmiitbiaen La« chean »Was man so ,gliie«!ich lebe nennt. Aeuszerlich o ja; geteblt hat es mir an nichts, denn mein Mann batts mich gern und erfüllte mir jeden Wunsch aber innerlich bat es mir geseblt O ja! ja! Jnnerlich bin fei einsam geblieben - -- und manchmal war ich sogar recht sehe unaliiellich. Diebes Kind, man darf vorn Leber nicht zu viel verlangen-« »Ich babe ja auch nie gellaat. tt chen, und liabe es meinen Mann a niemals fühlen lassen aber nun alles vorbei ist, nun lann ich es i sagen wenigstens zu Dir ·-- eir anderer erfährt es ja auch nicht« Die tionsulin tüszte ihre Pflege i tochter, und um dem Gespräch eins andere Wendung zu geben, fragte sie: aUebrigens-, was sagst Du denn zu haust hat er sich nicht sehr zu seinem Bortbeil verändert?« «Sebr". bestätigte sie interesstrt. »außerst ftatttich und feschl Warten bat er denn noch nicht aebeiratbet?« »Ja, warum? Ich hat-« aenua ae redet, aber s war alles umsonst. Du weißt ja. er ist.« »Es iit auch ganz gut to, Mun: chen! Laß ihn nur allein suchen; nu teine Vernuniiehet von hundert ge rathen vielleicht zehn; drnt m Ian mich-« s Und ebe noch die Koniulin ein-as lerwidern kannte, irae-te Glie: »Na, und dein ältester Sohn, der Brune, wie geh« dem?« Die Mutter Juckte die Schultern und antwortete seufzend: »Er lieai draußen aus seinem Gut und ver gräbt sich in der Einsamkeit-« - Einen Augenblick schwiea Eise und sab wie träumend zum Fenster bin aus in das diirre braune Laub, dann fragte sie: «Er bat auch nicht ge heiratbei?« ' »Den-obre« Fast menschenscheu ist er aewarden!« Eine lange Pause entstand. Elle blickte noch immer iraumvers loren hinaus in den Garten. wo der Wind die dürren Blätter im Reigen ausblieä. " Die Mutter aber betrachtete priik send ibren Gast von der Seite, um zi- erforschen was die junge Frau jetzt wohl dachte. v Endlich rasite sich Eise aus und sagte: »Ja, so ist es eben im Le ben —- iiberall das Gleiche, wo mein auch hinborchen mag —-— nirqends ein ganz bolliomtnenes Glück« — und dann wieder fröhlich lachend, rief sie: »Aber das tbut nicht« Nur mutbig weiter, wie's kommt, so wird’s er traqu -—— immer Raps hoch, das ist mein Wablsprueb gewardenl« »die-ist so mein Kind! Mit einem lusti en Sinn kommt man immer dur die Welt.« Dann ging die alte Dame hinun iJ tee, und die junge Frau machte fiel an S Aue-packen Gleich um Nachmittag erbat sich Hans die Gunst seinen schönen Gast spazieren führen zu dürfen, um ihni iie Neuerungen des Poe-M die Deut " unstet nnd die Anlagen zu zeigen »Wolkt ihr nicht lieber fahren, Kinder-« iragte die Mutter-. Aber Eise bat: »Ach nein, laß uns geben -- der Tag isi herrlich, und sa: lange die Sonne scheint. isi es warm« Also gingen sie spazieren. Stolz und schneidig ainq Hans einher. heute wollte et erst recht alle Augen auf sich ienten. Am senster stand die Mutter und sah ihnen nach gliiasimbtend nick ie sie zu ssp was für ein bereiiches Paar! wie iiir einander geichaffen!« dachte sie ; Natiikiich erregten die Spazier ’gänge!, wohin sie kamen, Auf-nett Jsamkeit altenthaiben trat man ans jensiee oder auch in die Thür, unt die Beariißungen wollten gar tein Ende nehmen. »Das sind nun die Freuden einer tleinen Stadt«, wiitbete Hang. Sie aber wehrte lächelnd ab: »Mir ist es etwas Neues, vorerst wenig siens." »Weißt Du auch. was sich morgen die ganze Stadt erzählen wird P« Beinahe tann ich niir s denken!« »Das-. toir uns verloben noiirden!« Lachelnd niette fre: »Las3 ihnen das tleine Vergnügen« s »Aus diese Weise bin ich schon ein Dunend Mal verlobt worden.« Aber ebenso schnell immer wieder entlobt, nicht wahr?« »Leider sak« IDU willst wohl als Junggeselle sterben?" O nein! Durchaus nicht!« ’ :Oder bist Du so entsehlich an spruchsooll?« »Auch das nicht. « »Nun was verlangst Du denn al les wn deiner Zutiinstigeni' Vor allein, dasz sre nrich wirklich von Herzen lieb hat, urn meiner sel bst tvillen.· »Und so eine hast Du bisher noch nicht gesunden?« Gliiastrahlend sah er sie an und’ antwortete-: ...Nein bisher noch nichts« Nun nnd wars soll sie siir Eisen Matten haben? Wie soll sie auose n ?" (Fortsehung solgt.) —--..-—--— Das sonnverbrannte Gesicht Das verbrannte Gesicht wird irn all gemeinen alg ein Zeichen von Gesund- » heit betrachtet, obgleich es eigentlich? kanns zu erklären ist, wie man daraus H rerlallen ist. Ein verbranntes Gesicht l tann man sich leicht holen, ohne das-s darum das Allgenreinbesinden irgends wie verändert oder verbessert zu sein braucht. Es läßt sich also höchstens denten. daß die dunlle Gesichtssarbes als Gegensatz zur krankhaften Bliisses als qesund erscheint. Wer seinerseits; derselben Ansicht ist nnd das braunei Gesicht siir eine cchönheit hält, hat es nicht einmal nöthig. ins-Freie zu gehen, « um sich in dieser hinstcht zu verscho- ; nern, sondern er kann seinen Zweck auch im Zimmer erreichen, trenn er ei- J nige physitalilche Geschicklichkeit und die dazu nötigen Apparate hesiht Es « ; ist eine bekannte Thatsache, daß die so genannten ultravioletten Strahlen des i connenlichti sowie des elektrischen s Lichtes diese Wirkung herborbringen,» die demnach wohl aus chemischen Bari gängen beruht, wie sie gerade durchs diese Strahlen erzeugt werden. Noch? schneller wird man mit einer der neuen Quecksilberquarzlampen zum Ziele tornmen. und zwar in wenigen Minu ten mit gleicher Volllommenheit, wie sie sonst vielleicht nur durch einen Landaufenthalt von mehreren Wochen erreicht werden lönnte: selbstverständ lich können aber die ultravioletlen Strahlen den Ausdruck von Gesund heit nnd Frische nicht zuwege bringen, den ein braungebrauntes Gesicht her vorruft, wenn es ehrlich durch den lan gen Aufenthalt in freier Natur nnd in frischer Luft erworben ist. Es niire aber auch denkbar-. daß die Bis-Inse sarbe der Haut ein gewisses Zeuanis Fiir einen günstigen gesundheitlichen Zustand abzulegen vermag falls näm lich die duntle Färbung der Haut von einem reichlichen Gehalt des Blut-s cn roten Farbsioffen herstammt, eine An« nahme, de freilich noch eines bündigen Beweises bedarf. An sich ist das Braunbrennen der Haut eianrtheil siir den Träger, weil es zu einem Schuh der tiefer liegenden Gewebe führt. Das lann jeder Groß stiidter leicht erfahren, der sich, wie es jetzt so ost geschieht, möglichst ohne Aufenthalt von seinem Wohnort d einen Schnellzug ins hochge birae begibt Namentlich wenn er diefe Wohlthat nur selten genießen lann, und infolge dessen wahrscheinlich eine gewisse Geoszstadtblii aus die Reise mitnimmt, werden i m die un gewohnten Sonnenstrahlen in der kla ren Lust des Gebirges heftikhsusesew Die Folge wird aber in der egel tei ne Braunslirbuna des Gesichtes sein, sondern eine Röthung, die nicht den gkleichen Werth-RAE weil sie ein siche res Vorzeichen davon ist, daß die be treffendg Stellen des’Kiirpers sich zu häuten Sinnen. Man kann in den-« Gebirgen wohl-i in jedem Sommer zahlreiche Tonkisten herumlaufen se hen, denen die Haut in Fetzen von der Nase und von den Backen hängt, und sie tönnen sich noch dazu Glück mitn schen. wenn es bei einer häutung bleibt nnd auch weiter lein Ausschla und keine Blasenbildung erfolgt. Froh tsem die dadurch bewirkten ltnannehm lichkeiten meist gering sind. und gefen die isteniisse beim Wandern wenig ns Gewicht fallen, so kann man doch wie derum nicht sagen, daß ein solches son nenverbranntes Gesicht schlechthin zur Gesundheit beiträgt oder das Anzei chen einer solchen ist. Das braunge brannte Gesicht freilich verdient seinen guten Rus eher, und aus dieses sollte daher auch die Zuneigung beschränkt werden. Das beste Mittel. dazu zu gelangen, liegt darin, sich dem Son nendrand nicht zu stark auszusetzen und den Uebekgang vorn Siadtleben in das Naturleben nicht zu jäh sich vollziehen zu lassen. Nur aus diese Weise kommt die »Patina" des Ge sicht-s in ganzer Schönheit zustande. ohne daß man irgend wie darunter zu leiden hat. « — « « www-— ww I , , i Vom Gehör der Insekten. i Man hört ost die Ansicht ausspre s chen, daß die Insekten taub seien, und »man folgert das daraus, daß manche s Jnsekten aus Töne nnd Geräusche in i keiner Weise reagieren. Selbst der lau teste Lärm und die verschiedensten Tö ne bringen aus die Ameisen I. B. gar teine Wirkung hervor, sie lasset-»sich da durch nicht im geringsten in ihrer Ars beit stören und äußern in keiner Weise ;Antheil oder Furcht, so dasz wir in der III-at annehmen können, das-, sie nichts » von diesen Tönen wahrnehmen. Aber ; daraus aus völlige Taubheit zu schlie ßen, geht doch nicht an, denn es ist sehr gut möglich, daß sie Töne vernehmen, . die jenseits der höhe liegen. in welcher unser Ohr dieselben noch wahrnimmt. Trotzdem wir selbst mit Hilse des Mi krovhans teinerlei Töne bei den Amei - sen ver-nehmen« ist die Möntichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Thierchen sieh sdoch untereinander durch schr seine ? Töne verständigen können. denn einige ’Ameisenarten haben an den Bauchrin gen Rauhigleitem die aneinanderaeries ben einen sehr seinen Ton hervorbrin gen, und das wäre ja völlia zwecklos. wenn die Genossen denselben nich: wahrnehmen tönnten. Das-, das Ge hör der Jnsetten in gani anderer Wei se reagiert als· unser Ohr, zeigen uns die Bienen, die geradeso wie die Amei sen durch teine lauten Töne sich irgend wie beeinflussen lassen. Sie nehmen nicht die geringste Notiz von irgend welchen Geräusch-en in ihrer unmittel baren Nähe. so das; sie volltommen taub erscheinen. und doch sind sie es nicht« wie uns ein charakteristische Vorkommnisx in ihrem Leben aus das schlagendste beweist. Wenn nämlich in einem Bienenvolte eine junge Königin aeboren wird. dann läßt sie sasort nach dem»21uslriechen aus der Zelle einen eigenthiimlgchem ziemlich starteiilv Ton hören, der wie »Füh, tiih' klingt und der jedem Jmker wohlbelannt ist. Die ser Ton wird sosort von der alten Kö nigin vernommen, die in die höchste Erregung geräth u. gleich mit gleichen Tönen antwortet. Aber nicht nur die ;Königin, auch die andern Bienen ver Hnehmen diese Töne. was sich deutlich in ider sosort nach dem Ettlingen der I Töne eintretenden und immer mehr N »Es ., , N ivachsenden Aufregung des ganzen ; Volkes tundgidt. Die Bienen hören ; also die Töne, die sie selbst hervorbrin i gen, ganz gut, wenn sie auch für alle ! andern taub sind. Aus jeden Fall hören sie das im Flug hervoraebrachte Sum inen ihrer Genossen ganz nennii, denn es dient dazu. dasz sie sich sinden und herbeiaeloclt werden. Durch das Sinn inen sinden sich auch Fliegen und Mücken zusammen, sie niiissen also ebenfalls diese Töne sehr gut verneh men. Viele Jnselien müssen sogar ein sehr sein entwickeltes Gehörorqnn ha ben, und zwar diejenigen, die sich durch verschiedene Töne rasen und die sich sogar durch Musik erfreuen. Die Feld grillen und heuschreclen seinen bei schönem Wetter stiindenlana ununter brochen, sie belustieien sich vielleicht selbst damit, nber die Hauptursache ihres Kon ertes ist doch, die Weibchen herbeizurusem nud zu locken. Den Weibchen zu Ehren liiszt der Klopss titser seine Töne vernehmen und die Hausgrille ihre ziehenden Weisen ertö nen, zu Lust und Liebe der Weibchen singt,in den siidlichen Ländern die Zi tade ihr schriilendes Lied unermüdlich. Alle diese Jnselten müssen also ein sehe ausgebildeies Gehör halten« da sie sonst nicht imstande wären, die tausend fachem aus einer blumigen Wie e et gchallenden Töne der vers ie nsim nsetten richtig zu beut-en un vonein ander zu unterscheiden. Bei vielen Ju seiten hat rnan ja auch ganz bestimmt Gehörorgane gesunden, die meistens in , den Jllhlern ihren Sii haben. t -—