»dann passirt was. « Erzählung von Else K ra ist. Als er bereits sertig angezogen war nnd seine Bücher, die er zur Prüfung nöthig hatte, einpacktr. trat der Vater in sein Zimmer. «Nnn?« staate er in der kurzen, barschrn Art die ihm eigen war Erich fühlte. wie ihm das Blut ins das überwachte Gesicht schoß. »Ich bin fertig, Bater«, sagte er wie heiser. »Ich habe mich selber noch einmal überhört heute Nacht. Am Können liegts nicht.« »Li1«cherlich « am Können liegts nicht! Das soll wohl heißen, als das-E Du diesmal wieder nichts tanns ?« Der sechz ehnjöhriqe Jana-e sah ben; Vater an » »Ich meinte das Geaentheil. Was; ich wissen muß, habe ich aelernts Und tann es auch. Im Schlaf tönnte’ man mich prüfen, so ott habe ich alle-· durchgenommen.« s »Dein Glück«, sagte daraus ders Mann. Denn wennl Du diesmal wieder das Einjährige nicht kriegst passirt was. Lange aenug habe ich Geduld gehabt. Jch komme heute schon um zwei Uhr aus dem Dienst, dann bist Du ja länast zurück. Je denfalls beeile Dich beim summte gehem damit wir zusammen essen können« ,Ja«, saate Erich. Ein blasler Streifen Sonne siel auf einzelne zerschrarnmte Leinenbände der Schulbücher. Trich sah deutlich, wie sich in die sem zittrigen Licht Gesichter bildeten,: alle mit breiten, verzehrten Wünz vern undd royenden Augen. »Damit dassirt was«. grinsten die .. . · Der neue Kragen den Mutter? ihm zu der Prüfung hingelegt batte,« war entschieden zu eng. Wohl auch» Zu hoch, daß er so am Kinn drückte. Und der dicke, schwarze Tuchanzua isiel zu warm bei dem schönen Wet ter, das hielt er ja nicht aus-, drei bis vier Stunden darin priisen». Ein Gliiel, dasi sie ihm diesmal wenigstens im Griechischen nichts mehr anhaben lonnten. Darin lIlieb er ganz gewiß keine Antwort schuldig, wie das legte Mal. E ’ «Crich«, rief da eine Frauenstimme Vom Wohnzimmer her. Er nahm hastig seinen but und den Bücherstoszi und ging dein Rat nach. Mutter lag ans dem Sosa, weil sie wieder von ihrem alten Leiden gequält wurde.- Sie lächelte, als sie ihren großen Jungen sah. Er trat stumm zu ihr hin. »Morgen fährst Du ans acht Tage zi. Onkel Franz nach Helmstiidn ich links Vatern schon gesagt. Da ver iszt Du mal die gane Lernerei. unge. Kein Buch ruht-it Du mir dort an. Jch bin nur froh, das-, Du so sicher bist, und seh’ Dich schon heimkommen, stolz strahlend als Obersetundaner. Weißt Du anch, was es heilte zur Feier deH Tages giehi?« Er schüttelte den Raps· «Baethühner«, sagte die Mutter. Er hörte gar nicht. Er hatte ver gessen, das: das seine Lieblinggspeise war. Er neigte sich iiber die strei: ehelnde Frauenhand nnd hielt sich daran fest. ,.Weiszte, was-«- Vater gesagt hat, Mutter-W »Was denn-t« »Es passirt was, hat er gesagt, wenn ich diesmal wieder nicht durch lomme.« »JU ..... tlucl Du sum-up- »sa durch, Junge, Du sagst doch selber. dass Du gut gelernt hast?« ,,J... ja, Mutter.« Die Knabenhand rist sich jäh aus den sireichelnden Fingern heraus-. »Und ich musz jetzt auch gehen. Soll ich Dir nicht lieber noch die Wolldecke überlegen?« ! »Wenn Du so gut sein willst,! Trich-» Und viel Glück, Junge!« » Erich ging die Treppe so schiversiil- » lig herunter, als hingen ihm Eisenlet ten an den Gliedern. Gestern Abend hatte er noch so viel guten Muth ge habt. Und heute sriih anch, als er im Morgengrauen das letzte Buch zu gellappt hatte. Aber seit Vater ihn so seltsam und drohend angesehen hat te, war alles vorbei. Lächerlich war das. Er wollte gar nicht mehr daran denken. Denn es war ja so gut wi ausgeschlossem daß er diesmal wieder nicht durchtam. Kein Junge hatte so gelernt wie er. Und Dr. Siebert, sein Klassenlehrer, hatte gestern erst zu ihm gesagt: »Na, Franle.... al lem Anschein nach werden Sie mor gen glänzend iiberrutschen nachOber.« , Wenn nur derKragen nicht so drü cken wollte. Und wenn Vater nicht gesagt hätte, »dann passirt wae«. Schlagen konnte er ihn doch nicht mehr... des Jungen hagere Gestalt strasfte sich plötlickn als miisse er ir gend einen unsichbaren Feind von sich abschiitteln, geschlagen hatte ihn Va ter nach der Einsegnung nicht mehr. Auch damals war es nur ein Stoß gegen die Brust gewesen« als er heim gekommen war ohne das Einiiihrigem zeugntß. Trich lies Möglich, als ob ihn Je mand jage. Obwohl er die ganze Nacht gelernt hatt-, sein Kopf war ihm doch am Morgen ganz llar gewesen. Beinaty hatte er noch die lette, kurze innde aus seinem Bett gelegen, im mer mit dem Bewußtsein: Du kannst alles sie sollen nur sragen. Und nun? Als Erich das Klassenzimmer de trat wo die Prüfung stattfinden soll te, sah er gar nichts von seiner Um gehang. ! An der großen Wandtasel war mit Kreide eine Ankiindigung wegen des Schulschlussei angeschriebem ! Mechanisch las er Dann passirt was,« las er plötzlich ganz deutlich ! »Mensch, wie siehsten aus,« rannte; der ihm zunächst Sitzende zu. »Hast« denn so’n Bamrnel?« Die Thiir ging aus, Und es wurde mäuschenstill in der Klasse. Die Leh rer waren gelommen. Erich reckte sich, als miisse er etwas Lästiges abschiitteln. An Mutter dachte er, an ihr gutes, lzuversichtliches Lächeln an die kleine, süße Cousme in Helmstädt, die er morgen tviederse hen sollte, um ein Paar schöne, freie Tage im Wald nnd Wiesen mit ihr herumzustreisen. Lauter freundliche Bilder zogen an ihm vorüber. Bis mit einem Male Jemand eine Frage an ihn richtete. Er antwortete sofort, und vergaß die schönen Bilder. Während er ant wortete, mußte er aus die Wandtasel sehen mit den riesengroßen, weißen Buchstaben. Und sosort las er wie der »dann pafTIrt tvas.« Er stockte mitten in seiner gut und richtig begonnenen Antwort, die einer längeren Erläuterung bedurfte. ,,Sehen Sie sich « sagte Dr. Sie Dekl Erich gehorchte willenlos-. DieAngst, die in ihm war, verstärkte sich von Minute zu Minute. Er sah schließ lich nichts mehr wie Vaters drohende Augen, hörte nichts mehr, Ivie Vaters Worte »Dann passirt was«. Wir ein» Stock saß er da, die Zähne zusam-» mengebissen, und was er antwortete,. war Unsinn. Schon nach der ersten» Stunde wußte er, das-, alles Lernen,; und alles gute Wollen umsonst arme-l sen war. « Einer der Lehrer schüttelte denKopr vor seinem zerstörten Gesicht. ! »Sie sind ja trank, Franke, gehens Sie lieber nach Hause, und legen Sie sich in's Bett·« Aber er blieb. Blieb bis zum leh ten Augenblick. Dann. als er Jriind lief und unzweifelhaft durchgefallen war, und wieder aus der Straße strnd’ mußte er sich erst besinnen, daß er auch wach sei, und nicht träumte. Die Uhr am Thurm des Gymnasis ums- schlug Mittag. Brathiihner gab es heute, hatte die Mutter gesagt. »GuteMutter, Du kannst mir auch nicht helfen mit all’ Deiner Liebe,« dachte er. ,,Vater hält Wort, Vater tenne ich.« . .. Erich lief zuerst planlos ein paar Straßen weit, dann wußte er plötzlich, was er nun thun mußte. »Na, hat denn Ihr Junge nuu·s Einjährige?« fragte ein Kollege, als Rechnungsrath Frante zu ungemahnt früher Stunde denSchreivtisch in sei nem Bureau anschloß« um heimzuge hen. »Ich hoffe start,'« sagte der trocken. »Ich hale dem Bürschchen prophe zeit, es passirt was, wenns diesmal wieder nichts wird« . .. »Aber Fraute,« sagte der Andere. »Machen Sie doch teinenllusinnl Die Schule soll doch teine Zioanasanstalt für unsere Flinder sein. Wo soll denn da Lust und Liebe zum Leruen her tommen?« »Js egal . . .. 1eoenrauv.... suhr der Rath in seinbd Mantel, daß alle Nähte lnactten, »hao· ich’g ihm prophezeit, entweder oder . .. und wie ich meinen Herrn Sohn kenne, tornmt mir der nicht ohne Versetzung nach Hause.« Frante nahm heute die Straßen bahn. Und je näher er seiner Woh nung tam, desto mehr verstärtte sich die Gewißheit in ihm, daßlcrrich dies mal gut bestanden hatte. Der Junge war erstaunlich fleißig gewesen. Aber zum Donnerwetter, was er selber nicht erreicht hatte, das musites doch mindestens der einzige Junge errei chen, wenn man nun mal das ichwerei Geld dafür l)ingab. Viel ,;u milde hatte er den Jungen sriiher tiehardelt,. jedesmal war die Mutter dazwischen xgelommen mit ihrer Abwehr, nnd wag iverstanden Frauen von Ilindireri hung? Es war später geworden, wie er be sahsichtigt hatte. Das ganze Treppen hauö roch hereitg nach Mittagessen Crich mußte schon längst zurück sein,l sicher Rechnungsrath Frante schloß die Koeridorthiir aus, mit der sich gleich zeitig die Wohnstubenthiir össnete. Seine Frau ,.Ach, Du bist’s,«... sagte sie ent täuscht. »Ich dachte. es wär- (5.rich.'« »So’n Buntmelsritie." schalt der Rath sosort. »Er müßte schon längst hier sein« Er trat ans Fenster, sah nach der Uhr und wurde immer trihbliger. »Und ich hab« ihm extra gesagt, schnell heimzulommen.« »Er wird schon,'« beschwichtigte die Mutter, indem sie sich wieder aus das Sopha legte. »So eine Prüfung dauert doch meist länger, wie ein ge wöhnlicher Unterricht.« Es veraing wieder eine Viertel stunde, während der Rath wie ein Löwe im Käsig durch die Stichen schritt. »Nur schade um die Backhiihner,« meinte Frau Franlr. »Die verlieren alle Kruste. Willst Du nicht mal hin geben, Karl?'« Er suhr hoch. »Dein Burschen auch noch nachlau fen, das sehlte gerade!" Und doch war er kaum zehn Mi nuten später in Mantel und but »Der soll noch Ordre pariren,« schimpste er, ohne Adieu zu sagen. Aus der Straße war von Erich nichts zu sehen. Und vor dem Grim nasium war erst recht alles still und leer. Der Schuldiener schüttelte seinen Kaps. »Ist denn Niemand mehr hier. Franke» Franke» ja, den kenn ich. Hellblond nicht wahr, ganz sein«-; melblond. Der is schon lange weg.« »Dr. Siebert . wohnt der hierin der Nähe?« ,,Jawohl . .. Prinzenstraße 6a.« Dem Rath sror plötzlich. Und eben war ihm noch so heiß gewesen« ,,Unsinn,« sagte er immer-in. »Un sinn! Wir haben uns verfehlt, Erich ist längst zu Hause.« Er ging nach Hause Da war Erich nicht. Als Frau Franle ihren Mann al lein kommen sah, sprang sie plötzlich vom Sopha auf, als habe sie nie Schmerzen im Körper veisviirt »Erich«, schluchzte sie aus.... ,,er Tit sich was angethan aus Angst vor ir.« »Schrei doch nicht so«,« slüsterte der Ratt-, »und rede nicht solchen Unsinn. Jch werde erst mal zu Dr. Siebert gehen; sollte er inzwischen kommen, halte ihn fest, bis ich wieder lner bin.« Der Rath war jetzt in der Prin zensirasze, 6a war gleich vornean. Er stieg die drei Treppen hoch und lau tete. Eine junge Frau öffnete. Zwei kleine Kinder lrabvelten um sie her. »Bitte,« sagte die junge Frau, »wenn Sie näher treten wollen!« Er wollte nicht· »Ach, Paul... bitte,. lomn1’ doch mal her,« rief sie da in ein Zimmer hinein. Dr. Siebert larn und erschrak sichi lich, als er den unverhofften Gast sah. »Aber bitte, kommen Sie doch aus einen Augenblick in mein Zimmer.« Der Rath wurde mehr geschoben, als dass er ging. Dr. Siebert sprach sortwährend. Von Erich, nur von Erich. Was fiir ein lieber, guter Schüler er im Grunde genommen sei, nur etwas sensibel, vielleicht, oder neroös iiberv reizt vom Lernen. Heute hätte man ihn überhaupt nicht wieder erkannt. Ob er vielleicht Angst gehabt hätte? Angst! DerRath antwortete nicht. Er schlnctte wie ein Kranter »Jedensalls werde ich Sie fiir’5 erste begleiten, Herr Franke,« sagte Dr. Siebert in die große Stille hin ein. »Es thut mir herzlich leid, daß Erich diesmal wieder nicht versetzt werden soll, aber es muß da irgend etwas mitgesprochen haben, wag nicht nöthig geweien wäre. Hoffentlich hat der Junge teine Dummheiten ge macht. Einen Augenblick, bitte.« Der Rath wartete nicht. Er lief, bis· er wieder zu Hause war. » Erich war nicht dort. . »Die Schule ist doch keine Zwangs )anstalt,« hörte Frante den Kollegen Magen, als er wieder weiterlief. »Ma schen Sie Jhren Jungen nicht kopf sscheu mit Jhrer Strenge. Guter Ka nierad sein seinen heranwachsenden Kindern, mehr Freund wie Herr. ; scher . . .« »Junge,« stöhnte der gehetzte Mann auf, »Junge·... tomm’ mir wieder. sWerden darfst Du, wag Du willst, Hiein Buch brauchst Du mehr in die jHand nehmen, wenn Du nicht selber Idanach oerlangst... nur tomm’ mir , wieder . . .« Er iam nicht. Die Freunde wußten nichts von ihm, die Verwandten und sBekannten auch nicht. . Schließlich half die Polizei mitfu Ichen. »Es wurde Abend, ehe der Rath zioieoer yenn schlich. wichts..· reine kSpnh gar nichts. Wo war sein Junge-? Sein einziger? «Junge,« flehte Der erschöpste Mann, indem er die balbdunlleTreppe zu seiner Wohnung herausstieg. »Wie soll ich Deiner Mutter je wieder in die Augen sehen, wenn Du nicht wie Ider kommst?«. lSr schloß die Korridorthür auf Und tappte sich init den Händen an der Wand festhaltend bis zur Wohnstube. Die war leer. Von der Küche her kamen Schritte Dasz Mädchen. Es lachte über das ganze breite Gesicht. « »Er ist vorhin getommen, der junge Herr,« sliisterte eg. Und die rothe ZHand wies nach der schmalen Thür, dahin, wo die eisern Knabenbettstellr sinnt-, und sonst nur Biicher...Viis cher, Bücher . . . L Darinnen brannte schon die Lampe. Dass RleiftsDenktsml in Frankfurt a. LI. Wie bereit-J gemeldet, lsat unliiugu - die Feier der Cutliiillung des Kleist Teulmalg im Port zu Frankfurt a. L stattgefunden zlachdem daiz oom Franksurter LelsrergesangVerein fiir » die Eutlsiillung gesungene Lied »Die Himmel riiluueu des Ewigen Ehre« verklungen mar, bestieg der Retter der Berliner Friedrich Wilhelm-llniuersi tat, Geheimmtli Professor Glich Echtnidt die vor dem zu enthüllen-» den Denkmal aufgestellte klieduertri « biiue su seiner Festrede iiber den gre szen Nomantitee Gegen Ichlusz iels ner etina dreiviertelftiindigeii, fesseln den Darlegungen iibek dZeinriilk non Weist als Tlllensch nnd Dichter wurde Erich Schmidt plotzlich von e: neiu leichten Eitiiniiitseaufall betroffen, . der ilui zunuigseiue Rede zu miter «brechen. Nachdem er sich an einem rasch lsei·beigelsolteii Glase Wasser ei uiaci erseischt bitte-. vermochte er, wenn »auch mit matter Stimme, seine stin «sprache zu Ende zu siilsreu und dass ’"Zeicheu zur Eutlsiilluug decs Tent-» inals zu geben. Sodann wurde er unter Beihilfe des-:- De nied. Rasch-' dotsf und einiger Hereeui des Tent ;uial-.Kouiitee in einem Wagen in die nahe beim Pakt gelegenen Privat Träume desi- Dekonomen des Cibiltasii l nos geleitet. wo sich auszer dem Arzt I auch die bei der Feier ctnmefeude T Tochter des Gelehrten uin itsn bemiilss . ten. Prof. Schmidt mußte zwar auf s die Ilieiliialnue an dem Festesseu nee ;zI-chten, doch erholte er ich nach nnd Mach so weit, daß ei« Abendg- uach Ver s lin zurückkehren konnte. I lleber den weiteren Verlauf dei antlsiillungsfeier sei noch folgendes mitgetheilt: Verwaltunqsgetichtsst rektor Dr. Pollack itattete, nachdem die Hiille gefallen mar, dein Denk malssskoniite seinen Dank ab. nnd Ltiimerttteiiter Dr. Frantz iibernalnn dac- Dentntal int Namen der Stadt Frankfurt Danacli wurden mehrere fKränze t«n Poitantent niedergelegt, worunter die Liirslnsertränze dei- Leib reaitnentizs No. s nnd dec- Jnianteries reaimentcs No. 12 besonders aniiielen Das Denkmal ist nicht ein Stand bild itn landläufigen Sinne. Vei dein XMangel an ziteerlijiiigecn zlltaterial bat der Schöpfer-. der Veriner Bild hauer Mattlieb Elfter-. nielinelir zn einer intnbaliitiien Darstellung der (siesanttericlieinnng stleiite seine Zu iincht nelnnen ntitiien zttni einem schlichten, nietiritniigen Sattel von ichlesisiieni Nranit laaert die iiberlei liensarasse Gestalt ieinesJ liteninszx zlln der Stirnieite des-« Paitainents ist in einein tltnndnnsdailtan der Kopf des Dichters angebracht tnofiir dent Bild bauer auch kleine Miniatur, Nie Ftleiit iin Jahre tsitt non dein Maler Krit ger fiir seine Braut Wilbelinine von .;3enae liatte machen lassen, als- Mo dell diente. llnterbalb des Medails lenä befindet iicb die Inschrift: »Dein Andenken Heinrichs von Kleist« Die Rückseite ichmiickt in einem Vrnnzes Titeliet die Zchlnßizene ans dent »Printen ban Hanibttrg«. Die Kiiufe der handelnden Personen sind vormit iibnlich gehalten In der Mitte er blickt man den großen Knrfiiritein rechts ven ibm den Obersten nottniitz nnd links davon den Prinzen non Hamburg An den beiden Zeitenfliis chcn find Reliefs angebracht mit Sze nen aus dem »8erbrochenen Krug« und dem »Käthchen von Heilbronn«. Die atte, verbogene Zinnlamve, mit der griineu Glocke, bei derem Licht Erieh ost die Nächte durch gelernt hatte. Jn dem schmalen Bett lag ein hel ler, zerwiihlter Kopf, dem die Haare feucht an den Schläsen klebten. Ueber diesen Kopf strichen Frauenhände, be ruhigend und gütig. »Ja ..... ja doch, nein Jungchen, das schadet ja alles gar nichts ..... nur versuche zu schlafen. Vater thut Dir nichts, verlasz Dich d’raus, Vater hat das alles gar nicht so schlimm ge meint.« Da schluchzte Erich aus. Ein rich-: tiges Kinderweinen. »Und. .. und Du kannst glauben, Mutter, ich wollte nicht mehr leben, nein! Jch bin rumgelausen bis zum Abend, immer mit dem Gedanken, thu’s.... sei doch nicht so seige.... thu’5, da im Fluß drin ist eg- lange nicht so schrecklich, wie jedes Jahr diese!be Angst vor Vater, ehe die Ver setzung oder ein Examen kommt. Aber . .. aber wenn ich dann an Dich dachte-, Mutter ..... da gings nicht« das ging noch über diese furchtbare Angst vor Vater...« »Die giebt·s nun nicht mehr,« er tönte da eine Stimme in das geflü sterte Betenntniß hinein. Junge . Junge.... daß Du mir nur wieder da bist . . .« Die große, starte Hand griff wie Hilfe suchend nach der kleinen. Und das war wie ein sich finden von Freund zu Freund, dieser Hiin dedruck -—-—-- —.-»—— t Römergråvee del München. Siebzelm Röniergtäber aus dem kä. oder st. Jahrhundert nach Christus sind bei Anlage der Gartenstadk Har laching bei München in einer Tiefe von 1 UT Meter ausgedeckt worden. Männer, Frauen nnd Kinder verschie denen Alters- waren in den Gräbern bestattet, aus denen sehr lsiibsche Bei anben zutage gefördert Wut-den« So wurden gefunden eine hübsche Mag nnd Goldperlenkette ein ciscrlirter Armrina mit Schlangenenden ein aus Brnnzedralvt geflochtener Armreif mit eingesetzten Perlen eine Fibels tGewanduadel eine Giirtelschnallex - Perlen Ringe usw. Die Funde wurden des Itnthropoiogisch«pkölssisto tischen Sammlung des Stifte-: über wiesen. Man vermuthet, daß an der Fundstesle eine röniischeSiedlnng mar, deren Grabstatte nan iniiaedeclt hat. Wahrscheinlicli ist eine Straer am rechten anrufrr entlang gelansen nnd bat die duscb den Forstenrieder nnd Dreisenbosenetforst vor Llngcåbura nach Salbnrg laufende Römersttaße mit der bei Obersöbkinq iiber die Jsar siihrenden Römerstrasze verbunden Tat-an ist die Siedelung gelegen. Deutfthe Kriethuftfchissr. Aue Köln wird gemeldet: Us- be stistigt sich, daß in Grefrnth ntn Wie derrhein unter dem Protektomt dei Gmfen tlstoltte eine Rheinifche Luft fchiffbmxaefellfchaft tnit einem Be triebgkntsitol von zwei 8JJkillinncn Mart gebildet ist, die die tskbaunnc neuer Rriekissinotorluftschiffe bezweckt, die zin Aufnahme von Sprengstoffen und «)(1-fftclliinn von Wurfqeichossen eingerichtet sein werden. Die Schiffe sind 120 9.’.·etcr lana, bestehen aus drei Theilen, einem fturren Holzgerippe nnd haben stets manereckite mittlere Gotthei. m der die Gefchiitze ausrief-ritt find- Der Butlon faßt 14,.'t«s) Rat-m n.etek («--«.5 nnd hat einen Auftrieb von 5543 Feilnqtcimn Eine overvayrtme Baue-summiert Jn Sollern bei München tam bei einer Namensseier der seit Jabreis ausgespeiberte Has-, zwischen den jur aen Burschen der Gemeinden Ober bausen und Gieintirctien in einer blu tigen Ranserei zum «)liic.straa. Es mnr de mit Stätten, Zaunlatten, Kein-hu steinernen Maßtriigen zugesclilagen nnd mit Ichssern gestochen nnd aus« kslevolvern und Büchsen geschossen Zum Schluß wurde noch die gan Wirtbscbast demolirt. Nicht weniger als sechs Personen, darunter des Wirth. lagen schwer verletzt aus der Wahlstau .-—-—·-— Fünf Jahre eingemauert Der vermögende Weinbändler Rea in Neapel lnelt seine Frau nnd elf Friuder seit siins Jahren im Landhruse eiuaemauert und zwar jedes Fami lienmitglied in besonderer Zelle W selbst brachte den llnaliictlirben täglich Nahrung die er durch ein Schiebseu suchen reichte. Ebenso wachte er bis an die Zähne bewaffnet und von Hun den umgeben, daß niemand der Villa nahekomme. Der Mann war verrückt geworden, weil er glaubte, seine Frau betriiae ihn, nnd seine Söhne würden sein Vermögen verschleudern. Nur mit Ansbietung großer List gelang es, den gefährlichen Narren zu iiberwiiltigen ssnd die unglückliche Familie zu be freien. .--—-—--— Aufklärung Sparl5: »Ich frage mich immer, wie tnnnnt es nur, dass, die Frauen alles weiterer-zählen waLJ man ihnen sagt?« Partei ,.Mcin lieber Junge, eine Frau betrachtet ein Geheimnis-. nur unter zwei Gesichtspunkten: entweder ist es nicht werth, daß man es be— «-.oahrt oder es ist zu aut dazu« W IMX Melmerin odjc zum ersten Male in ej ncr Entdentcnrsmcivc engagiert ist): »Im habe aber da wirklich eine aclunnenc Stellt-Im Als :3(1lpltcllm-rin bin ich cu gagicrt, und zahlt doch keinc1·.« X «Cictl)re(tier: »Juki-til IS dös ietzt a Helnnnt oder blos-, a BilderrMnncnYP Auf Nimmst-wiedersehen! Gattin seines Astronomen): »Was ist Dir, Männchen? Du hast woh! gar Thriinen in den Angen!« »Mein Gemiith ist schmerzlich be meqt; soeben ist ein Stern passirt, der erst nach 120 Jahren iviederkehrets tisird!« Unmigrnchni. »Ich dachte, Du hättest dem reichen Mädchen ein Liebeggestiinhnisg ge nii.!ei)t?«« »Wollte ich auch, aber in der großen Aufregunq, in der ich mich befand, tam ich nicht weiter als »ich liebe« · .. dann wußte ich nicht mehr, Heißt es Dir oder Dich.« Jn der Rasirsmbr. Lehrer Hmchdem ihm der neue Lehr !ing die rechte Gesichtsbkilfte rasirt hat): »Jo, warum rasirst Du mich nicht weiter?« Lehrlina: ,,Vitt’ schön, auf die linke Seite trnu’ ich mich noch nicht —-- da müssen S’ warten, bis der Herr Prin zipal kommt« Er hat Recht. Der angesehene Bürgers »Wissen Sie, als ich zuerst in diese Stadt kam, hatte ich innen einen Fetzen auf mei nem Rücken« Der Mann, der nicht so nnqefehen war, zuckte die Achsel. »Als- ich zuerst in diese Stadt .tam«, sante et. Watte ich thntfächlich nicht ’mni einen Fetzen auf dem Rücken!« »Sie fcherzen!« »Durcme.s nicht, ich bin hier gedo ren.'· Verniutnuug. »Sieh mal, Bach diesen Fisch ha ben wir vor zwei Stunden geschlachtet, nnd jetzt wackelt er immer noch mit dem Maul!« »Hm das ist inninfdnsinlieh ein Wei Wien !« Falsch gedankt« Diener teineis oerschnldeten Ba ron-pp »Herr Baron. die Knopf-e an meiner Siivree könnten auch mal ver silbert werden« Baron: .,Nee, nee, dass aeht nicht; Lsir iniissen schon dran bleiben.« TlIente Studien. »Sie lassen Ihrer Tochter seinen istesanaunterricht mehr ertheilen?« »Nein, her Spaß ist mir zu thener.« »er denke, Herr Professor Hennig Ist miiszia in seinen Honorarforderuw aen Z« »Ach, Daran lieai’s niitit, als-er mir ist schon her lWeite Litensnntsliinder ausaeriiiit!« lriiisiiltig· Bauer tim Vorramn eines- Bauern iheaterg zu seinem Weib): »Tu, Alte lans glei’ hoam nnd l)ol’ unsre Neaenscbirni! Aus dem Plalat da steht: »Schirme sind unbedingt ab ·-,uqeben.« Also. darum! »Gestern hab’ i die junae Dichte tin mit ihrem 8 erleaer bei einem Rendeivons ertavpt. « »So daran hat sie ein so verlege neg Gesicht aemacht.« Verunalückte lssntselsuldianna Bei einein Essen wurde ein Gast aerade einer Gang qeaeniilver gesetzt. Zu seiner Linken nahm die Dame deg Hauses Platz Beim Anblick der Gang bemerkte der Gast: ,Soll ich so dicht bei der Gans sitzen?« Da er aber seine Worte etwas dop pelsmnia sand, wandte er sich der Dame zu und sagte in aller Unschuld: .,Entschnldigen Sie, gnädige Franz ich meinte natürlich die gebratene!«